Zum Inhalt springen

Russland

Brauchbarer Artikel
Aus Wikivoyage
(Weitergeleitet von Rußland)
Welt > Eurasien > Russland

Russland (russisch: Росси́я, Rossija) oder die Russische Föderation (russisch: Росси́йская Федера́ция, Rossijskaja Federazija) ist das flächenmäßig größte Land der Erde.

Russland ist ein faszinierendes Land mit einer langen Geschichte, beeindruckender Baukunst und vielfältiger Kultur. Außerhalb der Städte bietet Russland eine grandiose Natur, vom imposanten Uralgebirge bis zu den endlosen Weiten der sibirischen Taiga.

Regionen

[Bearbeiten]

Russland besteht aus acht Föderationskreisen.

ZentralrusslandNordwestrusslandSüdrusslandKaliningradWolga (Region)UralSibirienFerner Osten
Regionen von Russland
Von Kaliningrad der Exklave mit deutscher Geschichte über das barocke Sankt Petersburg bis zu den Klöstern des hohen Nordens.
Die bevölkerungsreichste Region und das historische Zentrum der letzten 600 Jahre.
Dieser Landesteil besitzt das angenehmste Klima, wovon die Seebäder am Schwarzen Meer zeugen.
Zwischen Zentralrussland und Ural.
Ural
Das Gebiet jenseits des gleichnamigen Gebirges.
Als Föderationskreis ein ganzes Stück kleiner als das nach europäischem Verständnis umfassende Gebiet, wird in Russland aber auch inoffiziell so abgegrenzt.
Der östlichste Teil Russlands.
Im gebirgigen Nordkaukasus ist die kulturell-ethnische Vielfalt sehr hoch.

Eine detaillierte Regionenübersicht findet sich hier.

Städte

[Bearbeiten]
Karte
Karte von Russland

Touristisch bedeutsame Städte:

  • 1 Moskau (Москва) . Hauptstadt Russlands und größte Metropole Europas und ist berühmt für den Kreml, den Roten Platz, die Basilius-Kathedrale, das Bolschoi-Theater und das historische Zentrum.
  • 2 St. Petersburg (Санкт-Петербург) . Nördlichste Millionenstadt der Welt und UNESCO-Weltkulturerbe. Bekannt für seine prächtige Architektur, darunter der Winterpalast, die Eremitage, die Peter-und-Paul-Festung und die berühmte Isaakskathedrale.
  • 3 Kaliningrad (Калининград) . Das ehemalige Königsberg in der russischen Exklave Kaliningrad.
  • 4 Murmansk (Мурманск) . Nördlich des Polarkreises gelegener Eismeerhafen.
  • 5 Wladiwostok (Владивосток) . Endpunkt der Transsibirischen Eisenbahn am Pazifik.
  • 6 Irkutsk (Иркутск) . Perle Sibiriens am nahen Baikalsee.
  • 7 Weliki Nowgorod (Великий Новгород) . Alte Hansestadt.
  • 8 Nowosibirsk (Новосибирск) . Zentrum Sibiriens und naher Altai.
  • 9 Sotschi (Сочи) . Zentrum der russischen Riviera am Schwarzen Meer.

Eine Übersicht über die Städte Russlands findet sich hier.

Weitere Ziele

[Bearbeiten]
  • 1 Altai (Алтай таулары) . Mittelasiatisches Hochgebirge im Grenzgebiet von Kasachstan, Russland, Mongolei und China.
  • 2 Baikalsee (Байкал) . Tiefster See der Erde und größtes Süßwasserreservoir.
  • 3 Karelien (Карелия) . Seenlandschaft im russisch-finnischen Grenzgebiet.
  • 4 Kaukasus (Böyük Qafqaz) . Grenzgebirge zwischen Europa und Asien mit dem 5.642 Meter hohen Elbrus.
  • 5 Schwarzmeerküste (Черноморское побережье России) . Bekannt für Adler, Sotschi, Tuapse.
  • 6 Wolgadelta (Дельта Волги) . Naturparadies am Kaspischen Meer.
  • 7 Wolga (Волга) . längster Fluss Europas und beliebt für Flusskreuzfahrten.
  • 8 Urwälder von Komi (Девственные леса Коми) . Größte zusammenhängende Urwaldgebiet von Europa. Der Bewuchs reicht von der Taiga mit Nadelbäumen, Birken, Espen und Hochmooren bis hin zur mit Flechten und Moosen bedeckten Tundra.
  • 1 Holzkirchen von Kischi Pogost (Кижский погост) . Die Insel Kischi liegt in Karelien inmitten des Onega-Sees. Auf ihr befinden sich in einem großen Freiluftmuseum rund 60 Holzbauwerke. Sehenswert neben den Kirchen sind auch auch zahlreiche Häuser und Kapellen sowie eine Windmühle.
  • 2 Klöster der Solowezki-Inseln (Соловецкие острова) . Die Inseln des Solowezki-Archipel liegen im Weißen Meer und sind seit 5000 Jahren besiedelt. Im 13. Jahrhundert siedelten sich hier Mönche an, in der Folge entstanden Klöster und Kirchen.
  • 3 Weiße Monumente von Wladimir und Susdal (Белокаменные памятники Владимира и Суздаля) . Die Kirchen wurden im 12. und 13. Jahrhundert geschaffen und haben die zeitgenössische Architektur beeinflusst.
  • 4 Kloster in Sergijew Possad (Православная религиозная организация «Ставропигиальный мужской монастырь „Свято-Троицкая Сергиева лавра“» Русской православной церкви) . Das im 14. Jahrhundert gegründete Kloster hatte in der russisch-ortrhodoxen Kirche einen hohen Stellenwert. Da es wiederholt angegriffen wurde, wurde es mit einer knapp 1300 m langen Mauer umgeben.
  • 5 Auferstehungskirche in Kolomenskoje (Церковь Вознесения Господня в Коломенском; проспект Андропова, 39, строение 1) . n Kolomenskoje war eine alte Zarenresidenz. Als der Zar Iwan IV, genannt der Schreckliche geboren wurde, erbaute man hier zur Feier seiner Geburt die Christi-Himmelfahrts-Kathedrale. Der Bau aus dem Jahr 1532 beeinflusste die Entwicklung der russischen kirchlichen Architektur.
  • 6 Kloster Ferapontow (Ферапонтов монастырь) . Das Kloster wurde 1398 gegründet. Die Anlage stammt aus dem 15.-17. Jahrhundert. Wichtige Kunstwerke sind die Wandmalereien des Künstlers Dionisij in der Kathedrale Mariä Geburt.
  • 7 Kloster Nowodewitschi (Новодевичий монастырь; Новодевичий проезд, 1). E-Mail: . Es wurde im 16. und 17. Jahrhundert ierbaut im Stil des Moskauer Barock, und es war Teil einer Kette von klösterlichen Ensembles, die in das Verteidigungssystem der Stadt integriert wurden.
  • 8 Mariä-Himmelfahrts-Kloster von Swijaschsk (Свияжский Успенский монастырь) . Es wurde von Iwan dem Schrecklichen gegründet, und es belegt die politische und missionarische Absicht des Zaren, sein Reich zu erweitern.
  • 9 Kirchen der Architekturschule von Pskow (Храмы псковской архитектурной школы) . sie stellen die Entwicklung der russischen Architektur über fünf Jahrhunderte dar. Die Pskower Architekturschule erreichte im 15. und 16. Jahrhundert ihren Höhepunkt und war eine der führenden Schulen des Landes.

Hintergrund

[Bearbeiten]

Russland ist das größte Land der Erde und eines der abwechslungsreichsten. Von den prachtvollen Städten an der Wolga über die unendlichen Weiten Sibiriens bis zu einem Badeurlaub am Schwarzen Meer kann man in Russland wirklich alles erleben, was das Herz begehrt. Vor allem das Erbe der bis 1917 andauernden Zarenzeit mit seinen prachtvollen Bauwerken und Kathedralen zieht jedes Jahr hunderttausende Touristen an.

Man sollte sich dabei von der anhaltend negativen Berichterstattung in westlichen Medien nicht abschrecken lassen – Russland ist für den Touristen so sicher (oder unsicher) wie jedes andere touristische Reiseziel auch. Innerhalb Russlands wird die Einschätzung der westlichen Medien längst nicht geteilt, vor allem die sozialistische Ära als Teil der Sowjetunion wird von Russen – trotz aller Missstände, die damals geherrscht haben mögen – überwiegend positiv bewertet, auch aufgrund den unbestrittenen Errungenschaften der Sowjetunion im Sport (Schach, Eishockey, Fußball) und in der Raumfahrt. Aber auch Putin ist längst nicht so unbeliebt wie es aus Sicht westlicher Medien häufig erscheinen mag.

Russland ist auch heute noch ein Vielvölkerstaat, auch wenn es aus westlicher Sicht häufig so wirkt, als lebten in Russland wirklich nur Russen. Die indigenen Völker sind noch heute der kulturelle Stolz Russlands, auch wenn viele von ihnen infolge der früheren sowjetischen Assimilierungspolitik vom Aussterben bedroht sind, zeigen sie doch eine unglaubliche Diversität – von den muslimischen Tataren in Europa über die nomadischen Ewenken in der sibirischen Tundra bis hin zu den mit den amerikanischen Eskimos verwandten Tschuktschen an der Beringstraße.

Es gibt immer noch geschlossene Städte, weil sich dort Militärbasen oder Rüstungsindustrie befindet. Ausländern ist normalerweise der Zutritt nicht gestattet. Die Bereiche sind meist eingezäunt und beschildert, so dass „zufälliges“ Betreten schwierig ist.

Geschichte (Abriss)

[Bearbeiten]

Die Keimzelle des heutigen russischen Staates ist die Kiewer Rus, die sich im Mittelalter grob über die Städte Kiew, Minsk, Moskau und Nischni Nowgorod erstreckte. Im frühen 13. Jahrhundert fiel die Kiewer Rus an mongolische Eroberer, die Goldene Horde. Ein einheitlicher russischer Staat entstand erst wieder im 15. Jahrhundert, als der Moskauer Großfürst Iwan der Große die zerstrittenen russischen Fürstentümer, die sich zu verschiedenen Zeiten von der mongolischen Herrschaft lösten, wieder vereinigte. Sein Enkel, Iwan der Schreckliche, ließ sich am 16. Januar 1547 zum Zaren krönen und begründete damit das russische Zarenreich, das fast 400 Jahre lang Bestand haben sollte. Unter seiner Herrschaft begann die Eroberung Sibiriens und die Unterwerfung der dortigen Völker, die 200 Jahre lang dauern sollte – 1740 wurde der Pazifik erreicht, kurz darauf nahm man Alaska auf der anderen Seite der Beringstraße in Besitz, das man später in einer fatalen Fehlentscheidung an die USA verkaufte.

Peter der Große strebte den Aufstieg des russischen Zarenreichs zu einer europäischen Großmacht an. Er gründete 1703 die nach ihm benannte Stadt St. Petersburg, besiegte das Königreich Schweden und erhielt mit Estland und Livland einen eigenen Zugang zur Ostsee, und ließ sich nach westlichem Vorbild zum Kaiser krönen. Ein Jahrhundert später, im Jahr 1812 geschah eines der wichtigsten Ereignisse der russischen Geschichte: Der französische Feldherr Napoleon marschierte in Russland ein und erlangte einen Pyrrhussieg, als er zwar Moskau erfolgreich erobern konnte, einen Großteil seiner Armee aber an den harten russischen Winter verlor, sodass er seinen Rückzug antreten musste und, militärisch deutlich geschwächt, anschließend die Vorherrschaft in Europa verlor. Das Ereignis wird in der russischen Geschichtsschreibung auch als Vaterländischer Krieg bezeichnet.

Trotz aller Reformen blieb das zaristische Russland bis 1917 ein reines Agrarland und war zu seiner Zeit eines der rückständigsten Länder der westlichen Welt. Der Zar verlor durch seine ablehnende Haltung gegenüber grundlegenden Reformen den Rückhalt in der russischen Bevölkerung. Hier kam Lenin ins Spiel, ein überzeugter Kommunist, der die Wirren des Ersten Weltkriegs nutzte, um den Zaren zu stürzen und 1917 die Union der sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR), kurz Sowjetunion ausrief. Während Lenin noch ein zaghafter Reformer war, katapultierte sein Nachfolger Stalin die russische Wirtschaft innerhalb kürzester Zeit in das industrielle Zeitalter, neue Wirtschaftszweige wie der Kraftfahrzeug- oder Flugzeugbau wurden etabliert und die reichen Rohstoffressourcen des Landes wurden ausgebeutet. Unter dem berüchtigten Geheimdienstchef Beria betrieb Stalin in den 1930er-Jahren den Großen Terror, in dem hunderttausende vermeintliche oder tatsächliche Gegner ausgeschaltet wurden, darunter einen Großteil der militärischen Führung, was die Sowjetarmee erheblich schwächte und vermutlich zu einem Sieg der Wehrmacht geführt hätte, wäre man bloß ein oder zwei Jahre früher einmarschiert.

Der Zweite Weltkrieg heißt in Russland in Anlehnung an den früheren Feldzug gegen Napoleon Großer Vaterländischer Krieg. Die Geschichte wiederholte sich und nach den napoleonischen Truppen ging nunmehr auch die Wehrmacht am harten russischen Winter zugrunde, was letzten Endes, obwohl die Wehrmacht wie Napoleon schon vor den Toren Moskaus stand, zur Niederlage Deutschlands führte. Da die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht wegen der Zeitverschiebung erst am 9. Mai in Moskau einging, finden die Feierlichkeiten zum Ende des Zweiten Weltkriegs, dort in Form einer riesigen Militärparade, einen Tag später statt als im Westen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg formierte die Sowjetunion aus zahlreichen ehemals unabhängigen Staaten in Osteuropa den sogenannten Ostblock und stieg damit endgültig zur zweiten Weltmacht neben den USA auf. Der Sowjetunion gelang es, teils auch mit militärischer Intervention, alle diese Staaten mit wenigen Ausnahmen (Jugoslawien, Albanien) unter eigene Kontrolle zu halten. Mithilfe ehemaliger deutscher Wissenschaftler stieg die Sowjetunion zur Atommacht auf; das darauffolgende Wettrüsten mit den USA führte zu zahlreichen politischen Krisen und mehrmals beinahe zum Dritten Weltkrieg.

1979 begann der in der Sowjetunion äußerst unpopuläre Einmarsch in Afghanistan, in dem der Staat hunderttausende Wehrpflichtige sinnlos verheizte und aus dem sich die eigentlich militärisch völlig überlegene Sowjetunion 1986 nach einem blutigen Guerillakrieg zurückziehen musste, ähnlich wie zuvor die Amerikaner in Vietnam.

1986 kam der junge Reformer Gorbatschow an die Macht. Der bewies kein gutes Händchen im Umgang mit den westlichen Mächten und der eigenen Bevölkerung und leitete die in den Worten des späteren Staatsmanns Putin "größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts" ein – den Zerfall der Sowjetunion. Aus diesem Grund wird er im Westen bis heute hoch gelobt und in Russland selbst eher mit gemischten Gefühlen empfangen. Das 1991 wieder unabhängig gewordene Russland hatte mit massiven innen- und außenpolitischen Krisen zu kämpfen und war letztlich nur noch ein Schatten seiner selbst, weshalb eine massive Auswanderungswelle in westliche Länder einsetzte. Dies änderte sich erst mit dem Machtantritt von Putin. Putin bewies eine starke Hand als Feldherr in Tschetschenien, leitete grundlegende Reformen in Russland ein. Seit 2014 wurde die Krim nach einem umstrittenen Referendum de facto wieder ein Teil Russlands.

Die Umstellung von der Plan- zur Marktwirtschaft überlebten die meisten Industriebetriebe nicht und so basiert die Wirtschaft Russlands heute fast vollständig auf dem Rohstoffexport (u. a. Öl und Gas) und ist damit stark von den Weltmarktpreisen abhängig; ein Preisverfall auf dem Ölmarkt stürzt das Land regelmäßig in eine tiefe Rezession.

Anreise

[Bearbeiten]
Der Rote Platz in Moskau.

Einreisebestimmungen

[Bearbeiten]

Für Russland ist ein Visum erforderlich. Dieses ist bei den zuständigen Auslandsvertretungen zu beantragen. Seit dem ersten November 2010 gelten verschärfte Visabestimmungen (siehe auch unsere News), so ist unter anderem der Verdienstnachweis als Beweis der Rückkehrwilligkeit erforderlich. Die Homepage des russischen Konsulats bietet hier aktuelle Informationen. Für die Einreise gilt u.a. für Staatsangehörige der Schengener Staaten (dies schließt insbesondere Deutschland, Österreich, die Schweiz und Liechtenstein ein) sowie von Israel und Irland eine Auslandskrankenversicherungspflicht mit bestimmten Mindestbedingungen. Auch sind nur bestimmte Versicherungsunternehmen zugelassen. Dieser Nachweis muss in Form eines Schreibens des Versicherers bei Beantragung des Visums eingereicht werden.

Papiervisa gibt es in Berlin nur noch beim Visazentrum Artionis Germany, Friedrichstraße 176-179, 10117 Berlin, 3. Stock, Raum 318-320. Tel.: +49 30 203 023 94, E-Mail: Geöffnet: Antragsabgabe (nach online-Terminbuchung): Mo.-Fr. 9.00-13.00; Rückgabe 12.00-13.00.

Auch für Österreich und die Schweiz ist ein Online-Termin für das zuständige Visumszentrum zu buchen.

  • Wien: Neulinggasse 29; info.vienna@russia-visacentre.com
  • Salzburg: Eberhard Fuggerstasse 2a, Top W5 3.OG
  • Genf: Montag, Mittwoch, Freitag vormittags mit Termin
  • Bern: ist die Abgabe im Konsulat weiterhin möglich

Für Touristen (auch Individualreisende) erforderlich sind in jedem Fall ein gültiger Reisepass, ein Passbild und eine Reisebestätigung oder eine "Einladung", die man online in 5 Minuten bekommt. Bei Einreisen mit dem eigenen Fahrzeug ist dieses mit dem amtlichen Kennzeichen ins Visum mit aufzunehmen. Die grüne Versicherungskarte gilt mittlerweile auch in Russland, hier sollte man gegebenenfalls im Vorfeld mit dem Versicherer sprechen. Nach der Einreise ist binnen 7 Werktagen eine Registrierung erforderlich (bei längeren Reisen zu mehreren Zielen ggf. weitere Registrierungen – die exakten Bestimmungen sind schwierig in Erfahrung zu bringen). Hotels erledigen dies kostenlos und i.d.R. routinemäßig für alle Gäste. Hostels verlangen z. T. eine Gebühr oder bieten es überhaupt nicht an. Wer privat übernachtet, muss mit seinem Gastgeber zur Registrierung auf das vereinheitlicht in Städten genannte Amt „Meine Dokumente“ (МОИ ДОКУМЕНТЫ Anschriften Webseite unter НАЙТИ МФЦ), in kleineren Orten zur Post. Alternativ kann man sich direkt an die zuständige Behörde wenden, was aber weniger empfohlen wird (u.a. ist dort die Registrierung ausschließlich am Wohnort des Gastgebers möglich, zur Post kann man aber auch z. B. in die nächste Großstadt gehen).

Mit Wirkung 4. Februar 2021 können Touristen, Geschäftsleute, Teilnehmer an Kongressen oder Sportler, die ein e-Visum zur einmaligen Einreise erhalten haben, ohne Einladung einreisen. Es genügt der Nachweis einer elektronischen Unterkunftsbuchung (ohne Einschaltung eines russischen Reisebüros). Zunächst gilt diese Regelung für 55 Länder, darunter auch alle EU- und EFTA-Staaten (ohne Briten), die Türkei und Serbien. Besucher dürfen sich 16 Tage im Lande aufhalten. Die Gebühr beträgt einheitlich 40 US$. Der Online-Antrag kann 5-40 Tage vor geplanter Ankunft gestellt werden. Die zulässigen Grenzübergangsorte sind beschränkt. Zu ihnen gehören 16 größere Flughäfen, die Häfen von St. Petersburg, Wladiwostok, Sochi und Kaliningrad und einige Landgrenzübergänge, jedoch kaum Bahnstrecken. Im Rahmen der CoViD-Reisebeschränkungen war die Erteilung des elektronischen Visums bis 31. Juli 2023 nicht möglich.

Besuchervisa für Familienangehörige erfordern eine Einladung aus Russland, die vor Ort polizeilich beglaubigt werden muss.

Transitvisa sind lediglich drei Tage gültig und werden nur in Verbindung mit einer Fahrkarte/Flugschein und/oder einem vorhandenen Visum für das Drittland ausgestellt. Wenngleich laut russischer Botschaft ein Visum des Ziellandes nur dann vorgelegt werden muss, wenn es benötigt wird, verlangen manche Visaagenturen es unbedingt, so dass für die Reise in ein visumfreies Land ein Touristenvisum beantragt werden muss. Kosten und Formalitäten sind aber ohnehin für beide Visaarten weitgehend gleich.

Die 2019-21 verfügbaren kostenlosen Kurzzeit eVisa für den Kaliningrader Oblast (vormals Ostpreußen) bzw. das Leningrader Gebiet mit St. Petersburg in Russland werden seit Einführung des vereinfachten https://electronic-visa.kdmid.ru/index_en.html eVisums] ab August 2023 nicht mehr erteilt.

Wichtig: Die Grenze zwischen Belarus und Russland ist seit 2016 für Drittausländer geschlossen. Individualreisende werden an den Grenzen zurückgewiesen, auch bei der Einreise mit Fernzügen, die durch Belarus fahren soll es zu Komplikationen an der Grenze gekommen sein. Die Einreise mit dem eigenen Fahrzeug ist derzeit nur über die baltischen Staaten oder über die Ukraine möglich. Mit dem Flugzeug kann vom Flughafen Minsk die Einreise über acht russische Flughäfen (alle Moskauer Flughäfen, St. Petersburg, Kaliningrad, Krasnodar, Sotschi) erfolgen; regelmäßig erforderlich ist ein Visum für Russland sowie ein Transitvisum für Belarus.

Mit dem Flugzeug

[Bearbeiten]

Die Einreise auf dem Luftweg ist zur Zeit nur über Serbien, die Türkei und die Golfstaaten möglich.

Mit der Bahn

[Bearbeiten]
Die Transsibirische Eisenbahn zwischen Irkutsk-Moskau

Alle direkten Zugverbindungen zwischen der EU und Russland wurden 2022 bis auf Weiteres ausgesetzt.

Mit dem Bus

[Bearbeiten]

Auto und Motorrad

[Bearbeiten]

Stand Ende März 2023 sind fast alle Landgrenzübergänge nach Osteuropa geschlossen. [veraltet]

Ab Berlin sind es nach Moskau rund 1800 km (über Warschau und Minsk), ab Wien (über Brünn und Katowice nach Warschau) etwa 1900 km. Aufgrund der relativ niedrigen Deckungssummen russischer Haftpflichtversicherer wird eine Vollkaskoversicherung empfohlen. Ausländische Führerscheine oder internationale Führerscheine werden anerkannt, wenn sie Eintragungen in lateinischer oder kyrillischer Schrift enthalten. Alle übrigen müssen beglaubigt übersetzt werden.

Mit dem Schiff

[Bearbeiten]

Kreuzfahrt und Fährpassagiere mit Rückfahrkarte dürfen als Teil einer vom Reeder organisierten Tourgruppe 72 Stunden visumsfrei ins Land, was besonders für St. Petersburg interessant ist.

Zu bestehenden Fährverbindungen siehe die jeweiligen Ortsartikel.

Mobilität

[Bearbeiten]

Siehe auch Reisen mit dem Zug in Russland

Bis vor wenigen Jahren war der einzige Weg, Russland von West nach Ost zu durchqueren, die Eisenbahn. Das Straßennetz ist sehr dünn und die Distanzen riesig! Gerade wenn man im sibirischen Winter unterwegs ist, sollte man niemals alleine fahren sondern nur im Konvoi, ganz einfach um im Falle einer Panne schnell Hilfe erhalten zu können. Allein in der Weite Sibiriens bei -45°C festzustecken, ist nicht nur kein schönes Erlebnis, sondern lebensgefährlich. Straßen werden in Russland im Winter nicht gestreut sondern es wird nur der Pulverschnee beiseite geschoben, sofass man auf einer festen Schneedecke ohne größere Probleme fahren kann. Spikes-Reifen sind in Russland erlaubt, allerdings müssen Fahrer mit solchen Reifen ein Warnschild am Heck anbringen (gibt es problemlos an der Grenze zu kaufen). Gerade auf dem Land kann der Abstand zwischen zwei Tankstellen sehr groß sein. Hinzu kommt, dass Benzin an freien Tankstellen oft gepanscht ist (nur an Markentankstellen tanken). Deshalb sollte man jede Tankmöglichkeit die man sieht auch nutzen.

Von einer Erkundung Russlands mit dem eigenen Auto ist nicht nur aufgrund der geographischen Bedingungen abzuraten. Zum einen sind die Deckungssummen russischer Haftpflichtversicherer sehr niedrig, sodass man schnell auf seinem Schaden sitzenbleibt. Zum anderen ist Unfallflucht weit verbreitet oder die Schadensregulierung geschieht direkt vor Ort nach dem Faustrecht. Außerdem schlägt sich der nicht bloß klischeehafte Alkoholkonsum der Russen auch in der Fahrweise nieder. Es hat seinen Grund, wieso nahezu jedes Fahrzeug in Russland mit einer Dashcam ausgerüstet ist; die entsprechenden Videos in einschlägigen Videoportalen sind beeindruckend.

Russland hat ein für seine Größe sehr dichtes Eisenbahnnetz, das nahezu jede einigermaßen bedeutende Stadt verbindet. Von Moskau fahren Kurswagen in fast jede Regionshauptstadt, teilweise mit Fahrtzeiten von mehreren Tagen, sowie internationale Züge in zahlreiche Hauptstädte der Nachbarländer Russlands, wobei das Angebot gerade nach Europa in den letzten Jahren spürbar ausgedünnt wurde. Vom Flair entspricht die Eisenbahn in Russland der Deutschen Bundesbahn der 50er-Jahre, es gibt noch die freundlichen Schaffner, alles dauert ein bisschen länger, das Wagenmaterial ist nicht immer das neueste, aber das Ambiente ist einzigartig.

Für längere Strecken, z. B. Moskau-St. Petersburg, sollte man sich nicht scheuen einen Inlandsflug in Anspruch zu nehmen. Flüge sind in Russland durch die starke Konkurrenz ziemlich günstig und nicht unsicherer als in Westeuropa. Die russischen Vergleichsportale wie Agent.ru sind häufig viel günstiger als eine Buchung von zuhause aus, aber ohne gute Russischkenntnisse ziemlich schwierig zu bedienen. Zu beachten ist jedoch, dass russische Billigflieger falls ein Flug storniert wird nicht verpflichtet sind umzubuchen. Ein im Winter wegen schlechtem Wetter sitzen gelassener Passagier kann nur die Rückerstattung des Preises verlangen, ist aber ansonsten selbst dafür verantwortlich alternative Reisen, ggf. zu deutlich höheren Preisen, zu buchen.

Die meisten russischen Großstädte verfügen über ein gut ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz. Die Nutzung ist für deutsche Verhältnisse gegen sehr wenig Geld möglich. Russland ist eine der letzten Bastionen der Oberleitungsbusse, die aber nach und nach durch moderne Verkehrsmittel wie Bus, Straßenbahn oder U-Bahn ersetzt werden. Neben den offiziellen öffentlichen Verkehrsmitteln gibt es auch die sogenannten Marschrutkas (маршрутка), kleine Fahrzeuge in VW-Bus-Größe, die ohne festen Zeitplan bestimmte Strecken abfahren. Die Fahrzeuge fahren in der Regel von einem zentralen Busbahnhof ab (wo das ist, kann man bei Einheimischen durchfragen), man kann diese Fahrzeuge aber auch mit Handzeichen auf der Straße anhalten und wird mitgenommen, soweit noch Platz ist (oder auch wenn kein Platz mehr ist, je nach Fahrer). Will man aussteigen, ruft man dies laut dem Fahrer zu, spätestens dann bezahlt man auch den Fahrpreis.

Smartphonenutzer sollten wissen, das Google in Russland nahezu unbekannt ist. Hier benutzt man Yandex (Яндекс), der u. a. einen Kartendienst Yandex.Maps (Яндекс.Карты) anbietet. Neben der Kartenfunktion gibt es dort eine Live-Fahrplanauskunft aller öffentlichen Verkehrsmittel in Russland. Die Seite ist zwar komplett auf russisch, lässt sich aber auf Englisch umstellen, wenn man die Sprache des Smartphones auf Englisch umstellt.

Trampen ist in Russland bei guten Kenntnisse der russischen Sprache problemlos möglich und keineswegs unüblich. Hält ein Fahrzeug, müssen nur noch Fahrtziel und Preis abgesprochen werden. Die Preise liegen hier deutlich unter den Kosten eines offiziellen Taxis. Allerdings sind unbedingt einige Sicherheitshinweise zu beachten. Steigen Sie als Frau niemals alleine zu einem Mann ins Auto und vermeiden Sie es generell zu zwei oder mehr Männern einzusteigen.

Sprache

[Bearbeiten]

Amtssprache ist Russisch, Kenntnisse sind bei einem Besuch sehr vorteilhaft. Bedingt durch die sowjetische Bildungspolitik existieren trotz der immensen Größe des Landes praktisch keine Dialekte im herkömmlichen Sinne. In machen Teilen der Russischen Föderation wird neben Russisch auch noch die Sprache des betreffenden Volksstammes gesprochen, mit Russisch werden Sie jedoch überall durchkommen.

In Hotels und anderen touristischen Einrichtungen kann man sich normalerweise auf Englisch verständigen, manchmal auch auf Deutsch. Auch in der Metro gibt es englische Durchsagen. Auf der Straße oder in Geschäften kann es ohne Russischkenntnisse schwierig werden, vor allem junge Leute sprechen aber oft ausreichend Englisch. Beschriftungen in lateinischer Schrift (Straßennamen, Bahnhöfe usw.) sind weit verbreitet, außerhalb von Moskau und St. Petersburg sollte man sich aber nicht darauf verlassen. Besucht man Orte fernab der typischen Touristenmetropolen sollte bei Gruppenreisen zumindest ein Mitglied die Landessprache beherrschen, da es sonst zu Verständigungsschwierigkeiten vor allem mit den örtlichen Behörden (Polizei, OVIR) kommen kann.

Einkaufen

[Bearbeiten]

Der Wechselkurs liegt bei um 100 pro Euro. (Stand: Mär 2024)

Gezahlt wird in Russland ausschließlich mit dem Rubel, der an den vielerorts teilweise auch nachts betriebenen Wechselstellen günstig eingetauscht werden kann. Bezahlung mit Kreditkarte ist weit verbreitet, insbesondere in Moskau. Seit Anfang 2022 ist die Zahlung mit westlichen Karten wegen der Abrechnungsverweigerung durch das SWIFT-System nicht mehr möglich. Bei der speziell für Touristen aus „befreundeten Nationen“ von Banken ausgegebenen Mir Card („Friedenskarte“) gibt es administrative Probleme, so daß erst im Februar 2024 einige verfügbar wurden. Zusätzlich gibt es Schwierigkeiten bei der Währungskontrolle, das Zahlungen über 50.000 Rubel und Gesamtumsätze über eine halbe Million (ca. 5000 Euro) der Zentralbank gemeldet werden müssen. Ob sich das umständliche Verfahren für Kurzzeitaufenthalte lohnt, muß man selbst entscheiden.

Bei Käufen auf dem Markt sollte man sich darüber im klaren sein, dass die Händler auf die Preise sehr gerne einen "Ausländer-Zuschlag" aufschlagen. Daher empfiehlt es sich nach Möglichkeit einen Einheimischen bei solchen Käufen an seiner Seite zu haben, der die Preise kennt und ggf. verhandeln kann.

Vorsicht wer mit dem Kauf orthodoxer Ikonen liebäugelt – eine Ausfuhr aus der Russischen Föderation ist strengstens untersagt.

Ein bewährter Tipp: Dollar in kleinsten Scheinen (1, 2, 5 Dollar) mitführen. Ein Dollar sind etwa 90 Eurocent. Dollar werden gerne genommen, wenn man noch keine Rubel getauscht hat.

Küche

[Bearbeiten]

Die russische Küche ist sehr vielfältig, natürlich und kalorienreich. Typische Gerichte sind Borschtsch (Rote Beete Suppe), Pelmeni (gefüllte Teigtaschen), Piroggen, Salo (in Salz und Gewürzen eingelegter Speck) und im Sommer Schaschliki (Schaschlikspieße über offenem Feuer gegrillt). Dazu gibt eine schier unüberschaubare Auswahl an Salaten.

Es ist üblich, dass viel selbst gekocht und gebacken wird. Im asiatischen Teil Russlands wird viel Fisch gegessen.

Auch wenn Russland im Westen vor allem für seine alkoholischen Getränke bekannt ist, gibt es auch ganz unverfängliche Durstlöscher. Sehr beliebt ist etwa Kwas (квас), ein erfrischendes Malzgetränk aus Brot, das an heißen Tagen auf der Straße direkt aus charakteristischen Tanks verkauft wird, aber auch abgefüllt in Supermärkten erhältlich ist. Daneben hat Russland eine Teekultur, die der Großbritanniens in nichts nachsteht. Bei Besuchen im privaten Umfeld gehört die Tasse Tee zum Standardprogramm und sogar in einigen Langstreckenzügen gibt es die Möglichkeit zum Tee trinken. Der Tee wird in Russland mit Marmelade, Zucker oder Honig gesüßt, niemals aber mit Milch (das schreibt man in Russland den Kasachen zu).

Nachtleben

[Bearbeiten]

In den meisten Großstädten existiert mittlerweile ein umfangreiches Nachtleben, das denen europäischer Großstädte in nichts nachsteht. Casinos, Nachtclubs, Bars, Discos bieten vergnügungssuchenden Menschen ausreichend Gelegenheit. Allerdings empfiehlt es sich, diese zur eigenen Sicherheit nur in Begleitung (nach Möglichkeit Einheimische) aufzusuchen.

Auch Restaurants existieren mittlerweile in allen möglichen Preisklassen. In der Regel liegen die Kosten im Durchschnitt auf einem ähnlichen Niveau wie in Deutschland, in Moskau leicht darüber, in anderen Großstädten etwas darunter.

In einigen Cafés gibt es keine Bedienung im herkömmlichen Sinn. Hier sichert man sich in der Regel zunächst einen Tisch, danach geht in der Regel der Mann (die Männer) an die Verkaufstheke um die gewünschten Speisen zu erwerben und damit dann an den Tisch zurückzukehren.

Unterkunft

[Bearbeiten]

Die Hotels im europäischen Teil Russlands entsprechen den modernsten Standards. Die Preise schwanken sehr, je nachdem, ob Messen oder andere Events stattfinden. So kann in Moskau das gleiche Zimmer einmal 150 Euro und in der nächsten Woche 450 Euro je Nacht kosten. Im asiatischen Teil Russlands sind die Hotels einfacher, in Stadtzentren aber komfortabel. Auf dem Land sollte man die Einladung von Freunden zur Übernachtung annehmen.

Üblich ist es auch, möblierte Wohnungen tagesweise zu mieten. Die Preise liegen meist unterhalb der besten Hotels vor Ort.

Ebenso kann eine möblierte Wohnung für einen Monat gemietet werden. Der Monatspreis entspricht ungefähr dem Wochenpreis in einem Hotel.

Wer Mehrbettzimmer nicht scheut, kann in Städten und touristischen Orten auch günstig in Hostels unterkommen. Wenn man sich ausschließlich auf diese Art Quartier stützen will, muss man im Voraus die Möglichkeit der Registrierung klären (siehe Einreisebestimmungen). Seit Oktober 2019 sind jedoch Hostels und Hotels in Wohngebäuden verboten, was konkret bedeutet, dass solche Unterkünfte separate Eingänge haben müssen, ordentlich schallgedämmt und mit sanitären Einrichtungen auszustatten sind. Das gilt auch für über Portale vermietete Wohnungen. In Hauptstädten hat dies zu einer Verringerung des Angebots an günstigen Schlafstätten geführt, anderswo gilt zunächst noch „Russland ist groß, der Zar ist weit.“

Ein Hinweis zu Steckdosen: Geerdete Steckdosen folgen demselben Standard wie in Deutschland oder Österreich (Schukostecker), aber nicht jede Steckdose ist geerdet. Die zweipoligen Steckdosen haben engere Löcher, so dass nur Eurostecker (flach) ohne Adapter nutzbar sind. (Adapter für Schweiz/Italien sind verwendbar, wenn sie zweipolig sind, also nicht den Schutzkontakt durchleiten.) In Hotels / Hostels und generell in Neubauten wird man immer hinreichend Schukosteckdosen vorfinden. Wer privat unterkommt (das dürfte auch für privat vermietete Fremdenzimmer gelten), sollte bei Bedarf aber anfragen.

Lernen

[Bearbeiten]

Schon seit sowjetischen Zeiten gibt es umfangreiche Austausch- und Studienprogramme in Russland. Viele Universitäten bieten die Möglichkeit ein Auslandssemester zu absolvieren oder aber an einem Sprachkurs teilzunehmen. Die Unterbringung erfolgt dann in der Regel entweder bei einer Gastfamilie oder aber in einem allgemeinen Obschtscheschitije (Wohnheim). Man wird sie dort in einer speziell für Ausländer reservierten Etage einquartieren, die aber trotzdem kaum deutschen Ansprüchen gerecht werden dürfte. Wenn Sie mit dem Gedanken spielen sich in der Zeit ihres Aufenthalts eine Wohnung zu mieten, so sollten sie dies nach Möglichkeit über die Administration der Universität tun, um günstigere Konditionen und eine sichere Bleibe zu erhalten.

Feiertage

[Bearbeiten]
Termin Name Bedeutung
Mittwoch, 1. Januar 2025 Новый год, Novy god Neujahr
Donnerstag, 2. Januar 2025
bis Sonntag, 5. Januar 2025
Новогодние каникулы, Novogodniye kanikuly Neujahrsurlaub
Dienstag, 7. Januar 2025 Рождество Христово, Rozhdestvo Khristovo Weihnachten (orthodox)
Sonntag, 23. Februar 2025 День защитника Отечества, Den zashchitnika Otechestva Tag des Verteidigers des Vaterlandes
Samstag, 8. März 2025 Международный женский день, Meschdunarodny schenski den Frauentag
Donnerstag, 1. Mai 2025 Праздник Весны и Труда, Prasdnik Wesny i Truda Tag des Frühlings und der Arbeit
Freitag, 9. Mai 2025 День Победы, Den Pobedy Tag des Sieges über den Hitlerfaschismus
Donnerstag, 12. Juni 2025 День России, Den Rossii Nationalfeiertag. Tag der Unabhängigkeit
Dienstag, 4. November 2025 День народного единства, Den narodnogo edinstva Tag der nationalen Einheit

Neben den v.g. Feiertagen gibt es für nahezu jede Berufsgruppe einen festen Feiertag (Tag der Polizei, Tag des Lehrers, Tag des Zolls, etc.). An diesem Tag werden Glückwünsche und kleine Geschenke überreicht.

Zu Neujahr und den Maifeiertagen werden zusätzliche arbeitsfreie Tage gewährt. Für Feiertage, die auf einen Sonnabend oder Sonntag fallen, wird ein anderer Wochentag freigegeben.

Sicherheit

[Bearbeiten]

Die ersten Jahre nach Zusammenbruch der Sowjetunion waren von einem immensen Anstieg der Kriminalität begleitet. Mittlerweile hat sich die Lage etwas gebessert, es ist dennoch Vorsicht geboten. Tragen Sie nach Möglichkeit keinen teuren Schmuck bzw. Uhren offen oder den Geldbeutel an einer leicht zugänglichen Stelle (z. B. hintere Hosentasche)

In Russland herrscht vielfach noch die feste Meinung vor, dass Westeuropäer im Allgemeinen durchweg sehr reich sind und viel Geld zu vergeben haben. Gehen Sie nicht auf Angebote ein, von Fremden zu einem „tollen Markt“ oder einer Sehenswürdigkeit geführt zu werden.

Erwarten Sie im Ernstfall keine umgehende Hilfe der örtlichen Miliz. Diese oftmals überforderten Dienststellen haben sich in der Vergangenheit als schlechte und wenig kooperative Hilfe erwiesen. Aus der Miliz ("militsiya") wurde 2011 offiziell die Polizei ("politsiya"), der erstere Name ist aber umgangssprachlich weiterhin üblich.

Derzeit werden überall Kameras aufgebaut (Straßen, Wohnviertel, Hauseingänge), in jedem guten Wohnviertel gibt es Sicherheitsleute und Kameras. Sehr viele Menschen haben ihr Auto mit Kameras ausgestattet, da in der Vergangenheit sehr oft nicht das Unfallopfer Recht bekam, sondern derjenige mit dem meisten Geld oder den besten Kontakten.

Meinungsfreiheit

[Bearbeiten]

In den letzten Jahren wurde das politische System repressiver und die Meinungs- und Medienfreiheit sukzessive eingeschränkt. Insbesondere mit der Invasion in die Ukraine ab Februar 2022 wurden die Regeln noch weiter verschärft. So ist es verboten, von einem "Krieg" oder einer "Invasion" zu sprechen. Die offiziellen staatlichen Termini sind beispielsweise "Spezialoperation" oder "Friedensmission". Zuwiderhandlung kann mit massiven Geldstrafen bis zu 15 Jahren Haft geahndet werden. Auch Ausländer sind von diesen Regelungen betroffen (beispielsweise Journalisten). Auch sanfte Kritik an der Regierung, am Präsidenten, oder an Behörden kann (und wird) rigoros bestraft werden.

Auch haben in jüngerer Zeit zahlreiche unabhängige Medienbetriebe, NGOs und auch ausländische Medien ihren Betrieb in Russland einschränken oder einstellen müssen, bzw. wurden ausländische Webseiten und soziale Medien blockiert. Es kann also nicht davon ausgegangen werden, dass die Bewohner Zugang zu objektiven oder ausgewogenen Berichte zum aktuellen Weltgeschehen haben.

Um sich selbst aber auch Gesprächspartner nicht in Schwierigkeiten zu bringen, empfiehlt es sich, in Gesprächen und online keine aktuellen Ereignisse anzusprechen.

Strafen

[Bearbeiten]

Neben dem normalen Strafgesetzbuch für Verbrechen gibt es in Russland auch ein Ordnungswidrigkeitengesetzbuch, wobei der Begriff „Ordnungswidrigkeit“ deutlich weiter gefasst ist als im deutschen Rechtskreis. Neben Geldbußen (straf) können auch kurze Haftstrafen verhängt werden. Als ausländischer Besucher wird man vor allem im Bereich Verkehrs- oder Aufenthaltsrecht mit entsprechenden Bestimmungen in Konflikt geraten. Man kann aber auch z. B. wegen Pöbelns belangt werden. Trinken in der Öffentlichkeit, hierzu rechnen auch Innenhöfe und Treppenaufgänge von Wohnblöcken, ist seit 2013 ebenfalls strafbewehrt. Sieht ein schlecht gelaunter Offizieller solches (bei russischen Uniformierten sollte man immer davon ausgehen, dass sie „im Dienst“ von Amts wegen schlecht aufgelegt sind), kostet das 500-1500 R. Geht man nicht an der Ampel über die Straße ist man mit schnell mit 500 R. dabei. Reist man z. B. einen Tag nach Ablauf des Visums aus, hierbei zählen Kalendertage und Schluss ist Punkt Mitternacht, kostet das 1500 R. (auch wenn der Zug zur Grenze nur 20 Minuten Verspätung hatte.) Strafen sind innerhalb eines Monats zahlbar, bei Verkehrsdelikten gibt es sofern man innerhalb 14 Tage zahlt 50% „Rabatt“. Nicht rechtzeitige Zahlung führt zur Verdoppelung, bei hartnäckiger Weigerung wird Arbeitsdienst angeordnet.

Seit 2016 wird die Bestimmung verstärkt umgesetzt, dass Ausländern, gegen die innerhalb von drei Jahren zwei oder mehr Maßnahmen gemäß dem Ordnungswidrigkeitsgesetzbuch (hierzu gehören ggf. auch mündliche Verwarnungen) verhängt worden sind, mit einer dreijährigen Einreisesperre belegt werden können. Man zielt hier (Stand 2021) vor allem auf ausländische LKW-Fahrer. Es ist unerheblich ob die Strafe bezahlt wurde oder nicht. Wegen der geltenden Halterhaftung sollte man auch deshalb als im Lande arbeitender Ausländer kein Fahrzeug in Russland auf sich zulassen.

Widerspruch ist nur innerhalb 10 Tagen möglich, oft zwecklos oder zumindest kompliziert. Gerade Verkehrspolizisten, erfinden auf die Schnelle gerne auch eine „Übertretung“ um eine kleine Strafe bar und ohne Quittung sofort zu kassieren. Oft ist es hier sinnvolle Gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Derartige Korruption wird seit der 2011 begonnenen Polizeireform seltener, aber trotzdem kaum bestraft.

Gesundheit

[Bearbeiten]

In den sehr zahlreich vorhandenen Apotheken gibt es jede erdenkliche Medizin. Sehr viele Präparate aus Europa werden auch in Russland verkauft. Die Preise sind sehr günstig.

Bei längeren Aufenthalten empfiehlt sich eine Auskunft nach einer Privatklinik oder einem vertrauenswürdigen Arzt. Die Privatkliniken sind europäisch ausgestattet und im Vergleich zu Deutschland sehr preiswert.

Russland hat eines der schärfsten Nichtrauchergesetze Europas erlassen. „Rauchen in der Öffentlichkeit“ ist im Prinzip verboten.

Siehe auch: Gesund Unterwegs

Klima

[Bearbeiten]

Bei einem Land von der Größe Russlands ist es schwer ein allgemeingültiges Klima für das ganze Land anzugeben. Auch in den russischen Wetterberichten wird man deshalb weder eine Wetterkarte für den halben Globus sehen noch Aussagen wie "Temperatur +30 bis -60 Grad" hören, sondern lediglich Vorhersagen für ausgewählte größere Städte des Landes. Die vor allem in den USA aber auch in einigen westeuropäischen Ländern verbreitete Vorstellung, in Russland herrsche 12 Monate im Jahr tiefster Winter, ist aber in jedem Fall unzutreffend.

Grob lässt sich Russland in folgende Klimazonen einteilen:

  • Maritimes Klima: An der Ostseeküste (Kaliningrad, St. Petersburg) herrscht typisches maritimes Klima mit milden Sommern und kühlen Wintern.
  • Kontinentales Klima: In Moskau und weiten Teilen des europäischen Russlands sind die Jahreszeiten stärker ausgeprägt als bei uns: Warme Sommer und kalte Winter.
  • Sibirisches Klima: Das findet man grob ab dem Ural bis fast zur Pazifikküste. Es zeichnet sich durch extreme Gegensätze zwischen Winter und Sommer aus, Frühling und Herbst kommen praktisch nicht vor. Hier (Beispiel Krasnojarsk) herrschen etwa 7 Monate richtiger Winter (November bis Mai). Die Regeltemperatur liegt dann bei -25 °C. Es kann aber auch kurzzeitig bis -45 oder ca. -5 °C werden. Das, was in Europa als Winterkleidung verkauft wird, ist für sibirische Verhältnisse völlig ungeeignet, dafür gibt es vor Ort geeignete, meist mit dickem Pelz gefütterte Kleidung wie die berühmte Uschanka Der Wechsel vom Winter zum Sommer erfolgt innerhalb von wenigen Wochen. Der Schnee schmilzt innerhalb von zwei Wochen und nach weiteren zwei Wochen ist alles grün. Der Sommer ist etwa drei Monate lang (Juni bis August). Es werden Temperaturen um die 35 °C im Schatten erreicht. Am extremsten ist das Klima in der Region um Jakutsk, wo -50°C im Winter nichts ungewöhnliches sind und Fahrzeuge im Winter den ganzen Tag lang laufengelassen werden weil der Motor sonst nie wieder anspringen würde; dort finden sich auch die kältesten bewohnten Gebiete der Erde.
  • Tundrenklima: Im Nordosten Russlands, entlang des Nordpolarmeeres und der Beringstraße bis nach Kamtschatka, ist es das ganze Jahr über kalt, ein Sommer im eigentlichen Sinne kommt dort nicht mehr vor, auch Bäume wachsen dort nicht mehr.
  • Subtropisches Klima: Am Kausasus und auf der Krim gibt es heiße, schwüle Sommer und milde Winter.

Allgemein ist der Westen Russlands milder als der Osten, da die Westwinddrift im Westen milde Atlantikluft, im Osten kalte sibirische Luft zu den Küsten bringt. Wie zu erwarten gibt es auch ein Nord-Süd-Gefälle bei den Temperaturen.

Respekt

[Bearbeiten]

Einen wirklich hohen Respekt haben Russen vor der Familie (Kinder, Großeltern).

Die Nachwirkungen der Sowjetunion sind auch über 20 Jahre nach dem Ende selbiger noch deutlich zu spüren. Staatsbeamte und Polizei sind mitunter sehr forsch in ihrem Auftreten. Lassen Sie sich nicht zu arroganten oder provokanten Äußerungen/Handlungen verleiten, man wird Ihnen hier sonst Steine in den Weg legen.

Werfen Sie nicht mit ihrem Geld um sich! Auch wenn man Ihnen noch so ausführlich erzählt, wie schlecht es dem Großmütterchen mit ihrer kleinen Rente geht, so besitzen viele Menschen doch einen ausgeprägten Stolz. Geldgeschenke könnten hier falsch als Almosen verstanden werden und großen Unmut erzeugen.

Eine Einladung zum Essen gilt als absoluter Freundschaftsbeweis. Sie sollten die Einladungen z. B. zum Abendessen nur bei wirklich triftigen Gründen ablehnen, da ihr Gegenüber sonst persönlich beleidigt sein wird. Vergessen Sie zudem nicht bei einem Besuch ein kleines Geschenk mit sich zu führen. Dies kann bei flüchtigen Bekanntschaften auch einfach z. B. eine Schachtel guter Pralinen (für die Frau des Hauses) sein. Der Wille zählt hier.

Beim Abendessen wird in der Regel ausgiebig mit alkoholischen Getränken (Wodka, Cognac, usw.) angestoßen. Es gibt zahlreiche Trinksprüche für verschiedene Anlässe. Moderne Russinnen schätzen Rotwein.

Beachten Sie auch, dass die Auffassungen zur Geschlechtergerechtigkeit in der Sprache von denen in Deutschland abweichen. Eine Medizinerin wird darauf bestehen, dass sie Arzt (врач – Vratsch) ist, und eine Dame im Sekretariat einer Einrichtung ist Sekretär (секретарь – Sekretar). Die Verwendung der Worte Ärztin (врачиха – Vratschicha) bzw. Sekretärin (секретарша – Sekretarscha) wird als herabsetzend, wenn nicht gar als Beleidigung empfunden.

Praktische Hinweise

[Bearbeiten]

Die Post (Почта России) wurde 2013-18 umstrukturiert und ist nun eine private AG ohne Monopol, wenn auch noch im Staatsbesitz. Das Netz der Postämter ist weiterhin gut ausgebaut. Oft findet man, was für Besucher sehr nützlich sein kann, Schalter in Bahnhöfen oder am Vorplatz. Einschreiben heißt „Sakasnoe“ (Заказное). Kuriersendungen versendet man in Zusammenarbeit mit EMS. Die Postbank arbeitet für internationale Überweisungen mit Western Union zusammen. Russische Sprachkenntnisse vorausgesetzt kann man gegen geringe Gebühr über ООО "Rapid" Überweisungen auf Bankkonten vornehmen, Zeitschriften abonnieren, Eisenbahn- oder Theaterkarten sowie Lottoscheine kaufen. Angenehm ist die teilweise lange Öffnungszeit bis 20.00 Uhr oder in Großstädten auch am Samstag und Sonntag. Das Branding der Post auf der Krim wurde dem russischen angeglichen, die geplante Vereinigung der Verwaltungen ist bis 2021 noch nicht erfolgt.

Telefonieren

[Bearbeiten]
An derartigen Zahlungsautomaten, die sich überall finden, kann man gegen geringe Gebühr viele Arten von Rechnungen begleichen, u.a. auch sein Mobilfunk-Guthaben aufladen. An vielen dieser Geräte lässt sich die Sprache auf Englisch umstellen.

Gebührenfreie Nummern sind:

  • vom Festnetz +7 108
  • vom Handy +7 800

Westeuropäische Anbieter müssen ihre Kunden beim Roaming über die anfallenden Gebühren benachrichtigen. Es gelten jedoch wegen regional unterschiedlicher russischer Provider in verschiedenen Landesteilen unterschiedliche Tarife. Die deutsche Telekom verlangt 2021 an Minutenpreisen € 2,99 für abgehende, € 1,79 für ankommende Gespräche und 49¢ pro SMS. Vodafone rechnet Russland zur Zone „Welt 2“ und nimmt € 6,09/min. und 79¢ pro SMS. O₂ (Telefonica) schlägt das Land der „Weltzone 3“ zu ist dabei aber günstiger als die beiden vorgenannten.

Größere Mobilfunkanbieter sind:

  • Mobile TeleSystems (russisch: МТС, MTS), mit der besten Abdeckung landesweit. Nummern verfallen nach 6 Monaten Untätigkeit. Ankommende VoIP-Gespräche werden blockiert. Lästig sind die kostenpflichtigen oft automatisch eingeschalteten Werbefunktionen/SMS-Nachrichten. Um die verschiedenen einzeln abszuschalten wähle man *111*29#, *111*38#, *567*0# und *111*374# - Bestätigungs-SMS kommt jeweils. Nützlich ist das für ₽ 150 mit *111*741# zuzubuchende Paket „Dein Land“ (Твоя Страна) wenn man in die ehemaligen Sowjetrepubliken oder China telefonieren will.
  • MegaFon, mit der Marke Yota (Йота). Letztere hat beim Internet gewisse Einschränkungen (kein P2P oder tethering, kein 4G in manchen Regionen, wo MegaFon-Karten dieses nutzen können). MagaFon: SMS-Kundendienst auf Englisch, Kurzwahl 0500. Unbedingt abschalten sollte man, mit *808*0#, die täglichen Werbe-SMS „Kaleidoscope“ (Калейдоскоп), die sich schnell in Abos à ₽ 5 verwandeln kann. Wer seine Karte für eine weitere Reise nutzen will, sollte vor Ausreise mittels *236*00*1# alle Internetpakete abschalten, um sein Guthaben zu erhalten. Auf der Krim werden für Daten ₽ 2,2/Mb extra erhoben. 90 Tage nach der letzten Aufladung werden täglich automatisch ₽ 5 abgebucht, bis das Guthaben auf Null sinkt und die Karte somit deaktiviert ist.
  • BeeLine (Билайн), günstige Tarife, mit beschränkter 4G-Abdeckung außerhalb großer Städte (Landkarte). SIM-Karten werden am 90. Tag der Inaktivität blockiert. Beim Kauf eines Plans sollte man ausdrücklich “prepaid” (предоплата) verlangen, da verschiedene Pakete für beide Zahlungsarten die selben Namen haben. Auch gut vertreten ist BeeLine in den zentralasiatischen ehemaligen Sowjetrepubliken, was bei Weiterreise wegen Roaming hilfreich ist.
  • Tele2Russia (Rostelecom), mit der Billigmarke Skylink. Die landesweite Abdeckung ist nicht vollkommen. SIM-Karten werden nach 120 Tagen Inaktivität stillgelegt. Auf der Krim werden für Daten ₽ 3/Mb extra erhoben.
  • Die Wiederverkäufer Tinkoff Mobile, SberMobile, VTB Mobile und nur regional aktive Anbieter wie Motiv, Tattelecom, Vainakh Telecom dürften für Kurzzeitbesucher ohne Bedeutung sein.

Für ₽ 600-750/Monat bekommt man 2021 von allen Anbietern „unbegrenzte“ Pakete, die neben Internet 500-700 Minuten Inlandsgespräche bieten. Inner-russische Roaminggebühren wurden 2018 abgeschafft ebenso wie die Gebühren für ankommende Anrufe. Will man seine russische Karte im Ausland nutzen, fallen saftige Roaming-Gebühren von ₽ 350-400/Tag an, gerechnet wird von 0.00 Uhr moskauer Zeit.

Beim Kauf einer SIM-Karte ist der Pass (mit Visum und “Migration Card”) vorzulegen und eine Adresse anzugeben. Entsprechende Kioske und Geschäfte in Flughäfen und Bahnhöfen gibt es zu Hauf. Gerade kleinere Kioske auf Märkten oder an U-Bahn-Stationen verkaufen auch schon registrierte Karten. Ob dann die versprochenen Guthaben von ein paar hundert Rubel drauf sind ist das Risiko des Käufers, viel verliert man gegenüber dem Gewinn an Anonymität keinesfalls. Das Nachladen von Guthaben mit ausländischen Kreditkarten ist in den wenigsten Fällen möglich.

Zahlt man per Einzelabrechnung (постоплата, “post paid”) wird es komplex, da alle Anbieter für jedes der 85 Föderationsobjekte unterschiedliche Tarife ausweisen (dürfen). Generell gesagt sind hauptstädtische Preise in Moskau und Leningrad 10-40% teurer als am Land, wo aber auch die G4-Abdeckung deutlich schlechter ist. Gerade in Sibirien ist hinter Stadtgrenzen bald auch Schluss mit Empfang.

Internet

[Bearbeiten]

WLAN ist in Unterkünften inzwischen allgemeiner Standard.

Das russische Internet hat mit dem Social-Network VK und dem Rund-um-Sorglos-Anbieter Yandex ein eigenes Universum geschaffen, das aber entsprechende Sprachkenntnisse erfordert.

Seit 2017 geht die russische Regierung zunehmend gegen Verschlüsselung sowie westliche Einflüsse vor und beschränkt daher den Zugang zu gewissen Seiten, teilweise auch bekannten wie beispielsweise Facebook.[2] Hierzu gibt es eine offizielle Liste (nur russ.). Die Nutzung von VPNs ist ebenso verboten wie Werbung oder Verlinkung zu diesen.[3] Die Seiten werden von den ISPs blockiert. Wer wie zu Hause gewohnt surfen will sollte schon vor Anreise entsprechende Schutzmaßnahmen ergreifen. Eventuell reicht schon der Aufruf einer „Anonymisierungs“-Webseite. Mit etwas Aufwand ist es für Besitzer einer deutschen FritzBox möglich ein privates VPN kostenlos einzurichten. Der Tor-Browser lässt sich so einstellen, dass keine allgemein bekannten Exit-Nodes (die blockiert werden könnten) in Gebrauch sind. Wer technisch versierter ist kann sich in Feinheiten von L2TP oder SOCKS einarbeiten.

Literatur

[Bearbeiten]
[Bearbeiten]

Einzelnachweise

  1. https://germania.diplo.de/ru-de/service/-/2555232
  2. Russland blockiert Facebook und Twitter. In: Der Tagesspiegel Online, Freitag, 4. März 2022, abgerufen am 20. März 2022 (in Deutsch).
  3. Russland: Gesetzliches Verbot von VPN-Diensten unterzeichnet. In: heise online, Montag, 31. Juli 2017, abgerufen am 20. März 2022 (in Deutsch).


Brauchbarer Artikel
Dies ist ein brauchbarer Artikel. Es gibt noch einige Stellen, an denen Informationen fehlen. Wenn du etwas zu ergänzen hast, sei mutig und ergänze sie.