Welterbe in Russland

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Flagge von Russland
Karte
Karte von Welterbe in Russland

Welterbestätten[Bearbeiten]

Zu Russland gehören 30 Welterbestätten (Stand 2021), davon sind 19 Stätten des Kultur- und 11 des Naturerbes.

Abkürzungen
K Kulturwelterbe
N Naturwelterbe
G gemischtes Welterbe
K, N gefährdetes Erbe
Ref Nummer UNESCO
Jahr Art Bezeichnung Ref Beschreibung Bild
1990 K Historisches Zentrum von1 Sankt Petersburg und dazugehörende Ensembles (Kronstadt, Lomonossow, Pawlowsk, Peterhof, Puschkin) 540 Im Jahr 1703 gründete Zar Peter der Große die Stadt Sankt Petersburg. Mit ihren Inseln, Kanälen und mehr als 400 Brücken gilt sie als das "Venedig des Nordens". In der Stadt und in ihrem Umland gibt es mit Palästen im Stil des Barock und des Neoklassizismus ein reiches architektonisches Erbe, zu nennen sind Admiralität, Winterpalast, Marmorpalais und Eremitage. Vergessen werden darf auch nicht das Leningrad der Oktoberrevolution.
1990 K 2 Kischi Pogost auf der Insel Kischi im Onegasee 544 Die Insel Kischi liegt in Karelien inmitten des Onega-Sees. Auf ihr befinden sich in einem großen Freiluftmuseum rund 60 Holzbauwerke. Das wichtigste ist die Verklärungskirche, ein 35 m hohes Bauwerk aus dem Jahr 1714 mit 22 Zwiebeltürmen. Ein weiterer Bau ist die Kirche Maria Schutz und Fürbitten mit einem achteckigen Glockenturm, sehenswert auch zahlreiche Häuser und Kapellen sowie eine Windmühle.
1990 K 3 Moskau 545 Der Moskauer Kreml wurde zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert erbaut, er liegt am Ufer der Moskwa und diente einst als Zarenresidenz, danach war er Machtzentrale der Sowjetunion. Vor seinen Mauern ist der Rote Platz mit der Basilius-Basilika.
1992 K Altstadt von4 Weliki Nowgorod mit Kreml und Sophienkathedrale 604 Nowgorod war im 9. Jahrhundert die erste Hauptstadt von Russland. In der Altstadt sind noch über 50 Kirchen und Klöster erhalten, eine davon ist die Sophienkathedrale aus dem 11. Jahrhundert. Auch der "Detinez" genannte Nowgoroder Kreml stammt aus dieser Zeit.
1992 K 5 Solowezki-Inseln mit befestigtem Kloster 632 Die Inseln des Solowezki-Archipel liegen im Weißen Meer und sind seit 5000 Jahren besiedelt. Im 13. Jahrhundert siedelten sich hier Mönche an, in der Folge entstanden Klöster und Kirchen. In der Sowjet-Zeit waren sie Arbeitslager (Gulag). Heute leben in den Klöstern wieder Mönche.
1992 K 6 Wladimir , Susdal und Kidekscha
Kreml, Kirchen und Klöster
633 Die Weißen Monumente von Wladimir und Susdal wurden im 12. und 13. Jahrhundert geschaffen und haben die zeitgenössische Architektur beeinflusst. Zum Welterbe gehört die Mariä-Entschlafens-Kathedrale (Himmelfahrtskirche) in Wladimir, in Susdal sind es der Kreml, die Muttergottes-Geburts-Kathedrale und das Erlöser-Euthymios-Kloster, auch Bauwerke in Bogoljubo und Kidekscha
1993 K 7 Sergijew Possad 657 Das im 14. Jahrhundert gegründete Kloster hatte in der russisch-ortrhodoxen Kirche einen hohen Stellenwert. Da es wiederholt angegriffen wurde, wurde es mit einer knapp 1300 m langen Mauer umgeben. Innerhalb der Mauern befinden sich neun Kirchen, die bedeutendste ist die Dreifaltigkeitskathedrale. Auffälliges Bauwerk ist auch der 88 m hohe Glockenturm.
1994 K 8 Kolomenskoje 634 In Kolomenskoje war eine alte Zarenresidenz. Als der Zar Iwan IV, genannt der Schreckliche geboren wurde, erbaute man hier zur Feier seiner Geburt die Christi-Himmelfahrts-Kathedrale. Der Bau aus dem Jahr 1532 beeinflusste die Entwicklung der russischen kirchlichen Architektur.
1995 N 1 Komi 719 Die Urwälder von Komi sind ein Gebiet von 3.280 km² im Nördlichen Ural und damit das größte zusammenhängende Urwaldgebiet von Europa. Der Bewuchs reicht von der Taiga mit Nadelbäumen, Birken, Espen und Hochmooren bis hin zur mit Flechten und Moosen bedeckten Tundra
1996 N 2 Vulkanregion von Kamtschatka [ Auf der Halbinsel Kamtschatka liegt mit dem Tal der Geysire eine der bedeutendsten Vulkanregionen der Erde mit etwa 90 Geysiren und zahlreichen heißen Quellen. Umrahmt wird es von insgesamt 160 Vulkanen, von denen 29 noch aktiv sind. Davon gehören 19 zum Welterbe, sie liegen in sechs Naturparks (u. a. Kljutschewskoi, Kronotskij, Bystrinskij, Nalitschewo)
1998 N 3 Altai-Gebirge 768 Die Goldenen Berge des Altai liegen im westlichen Sibirien, es ist die Quellregion der Flüsse Ob und Irtysch, hier liegt mit dem Telezker See der zweitgrößte See Sibiriens. Die Schutzzone besteht aus fünf Naturparks, in ihnen sind alle Höhenstufen vertreten von der Steppe bis hin zur alpinen Vegetation. Sie bieten Lebensraum unter anderem für Schneeleoparden und dem Altai-Argali (Bergschaf).
1999 N 4 Westlicher Kaukasus 900 Das Schutzgebiet im Westlichen Kaukasus liegt nordöstlich des Schwarzen Meeres und umfasst eine Fläche von 2750 km². Seine Bergregionen sind nur sehr dünn besiedelt, und auf den alpinen und subalpinen Wiesen weiden fast nur wilde Tiere. Daher gibt es noch eine große Vielfalt unverfälschter Ökosysteme.
2000 K 9 Kasan 980 Der Kreml von Kasan stammt aus der islamischen Zeit der Goldenen Horde. Er wurde unter Iwan dem Schreckliche christianisiert. Mit seinen Gebäuden aus dem 16.-19. Jahrhundert ist er die einzige erhaltene Festung der Tataren. Allerdings wurden während der Zeit der Sowjetunion etliche Bauwerke zerstört. Erhalten wurde die Mariä-Verkundigungs-Kathedrale, neben ihr steht die 2005 errichtete Kul-Scharif-Moschee. Im Kreml ist auch der Sitz der Regierung von Tatarstan.
2000 K 10 Ferapontow 982 Das Kloster wurde 1398 gegründet, es liegt 120 km nordwestlich der Stadt Wologda. Die Anlage stammt aus dem 15.-17. Jahrhundert. Wichtige Kunstwerke sind die Wandmalereien des Künstlers Dionisij in der Kathedrale Mariä Geburt.
2000 K 11 Kurische Nehrung
länderübergreifend mit Litauen
995 Der schmale Landstreifen der kurischen Nehrung trennt das kurische Haff von der Ostsee. Er besteht fast nur aus Sand, und nachdem im 19. Jahrhundert menschliche Eingriffe beinahe zur Zerstörung dieser Landschaft geführt hätten, haben Maßnahmen zur Stabilisierung der Wanderdünen Erfolge gezeigt.
2001
2018
N 5 Naturschutzgebiet Zentral-Sichote-Alin 766 Der Sichote-Alin ist ein Gebirgszug in den Regionen Primorje und Chabarowsk nordöstlich von Wladiwostok. Er liegt zwischen Taiga und Subtropen, hier leben sowohl Tiere des Nordens wie Braunbär und Luchs als auch tropische Arten wie Himalaya-Bären und der Amur-Tiger.

Das Gebiet wurde 2018 erweitert, indem das nördlich gelegene Flußtal des Bikin-Flusses in das Naturschutzgebiet mit aufgenommen wurde.

2003 K Altstadt, Festung und 12 Derbent 1070 Die Stadt Derbent liegt am Kaspischen Meer nahe der Grenze zu Aserbaidschan. In der Spätantike war sie Grenzstadt der persischen Sassaniden, sie befestigten die Stadt durch eine Zitadelle und zwei parallele Mauern, die eine Barriere vom Kaspischen Meer bis zu den Kaukasus-Bergen bildeten. Innerhalb dieser Stadtmauer sind die mittelalterlichen Bauwerke von Moscheen, Bädern und Zisternen.
2003 N 6 Uws-Nuur-Becken
länderübergreifend mit der Mongolei
769 Das Uws-Nuur-Becken liegt in Zentralasien in der Grenzregion von Russland und der Mongolei. Es hat seinen Namen von dem flachen und sehr salzhaltigen Uws-Nuur-See, der ein wichtiger Lebensraum ist für Wasservögel, Zugvögel und Seevögel. Rings um den See liegen eine Reihe von Schutzgebieten, es sind Rückzugsgebiete von Schneeleoparden, asiatischen Steinböcken und Bergschafen (Argali).
2004 N 7 Naturreservat Wrangelinsel 1023 Die Wrangelinsel liegt etwa 150 km nördlich des sibirischen Festlands ziemlich nahe an der Datumsgrenze. Die Insel liegt im Bereich des Permafrosts, die Vegetation besteht aus Tundra und Steppe. Die Insel ist Nistplatz für über 100 Zugvogelarten, es gibt Eisbären, Moschusochsen und bis zu 100.000 Walrosse. Im Sommer kommen Grauwale in die nährstoffreichen Gewässer vor der Insel
2004 K 13 Kloster Nowodewitschi 1079 Das Kloster Nowodewitschi liegt im Südwesten von Moskau. Es wurde im 16. und 17. Jahrhundert ierbaut im Stil des Moskauer Barock, und es war Teil einer Kette von klösterlichen Ensembles, die in das Verteidigungssystem der Stadt integriert wurden. Auf dem Friedhof des Klosters wurden Mitglieder der Zarenfamilie und der russischen Aristokratie beerdigt. Das Kloster verfügt über eine reiche Innenausstattung und eine bedeutende Gemäldesammlung.
2005 K 14 Jaroslawl 1170 Jaroslawl liegt an der Einmündung der Kotorosl in die Wolga und entwickelte sich ab dem 11. Jahrhundert zu einem wichtigen Handelszentrum. In jener Zeit wurde das Christi-Verklärungs-Kloster gegründet. Viele Kirchen der Stadt wurden im 17. Jahrhundert erbaut. Die Stadt gehört zum Goldenen Ring.
2005 K Struve-Bogen (grenzüberschreitend) 1187 Es ist ein ca. 3000 km langes Netz von Vermessungspunkten, mit denen 1816-1852 die genaue Gestalt der Erde bestimmt werden sollte. Er reicht von Norwegen über Schweden, Finnland, Estland, Lettland, Litauen, Belarus, Ukraine, Moldau bis ans Schwarze Meer. In Russland liegen 15 2 Messpunkte
2010 N 8 Putoranagebirge 1234 Das Putoranagebirge liegt etwa 100 km nördlich des Polarkreises und 300 km südwestlich von Norilsk. Es ist eine abgelegene unberührte und unbewohnte arktische Landschaft mit Schluchten, Wasserfällen und Seen, zweimal im Jahr kreuzen große Rentierherden das Gebiet. Neben Braunbär, Wolf und Polarfuchs kommt hier das seltene Putorana-Schneeschaf vor.
2012 N 9 Naturpark Lena-Felsen 1299 Der Naturpark Lenafelsen liegt etwa 300 km flussaufwärts von Jakutsk. Am Ufer der Lena ragen die felsigen Säulen bis zu 100 m hoch, sie sind entstanden durch Frost-Tau-Erosion, verursacht durch den Temperaturwechsel von -60 °C im Winter auf bis zu 40 °C im Sommer. In den Felsen sind auch Fossilien aus dem Kambrium zu finden.
2017 N 10 Landschaften in der Daurischen Steppe länderübergreifend mitder Mongolei 1448 Die Region der Daurischen Steppe erstreckt sich von der östlichen Mongolei und Sibirien bis in den chinesischen Nordosten. Ihre Wiesen, Wälder und Seen dienen zahlreichen seltenen Tieren wie der mongolischen Gazelle als Lebensraum.
2014 K Historisches Zentrum und 16 Archäologische Stätten von Bolgar 981 Bolgar liegt südlich von Kasan am Ufer der Wolga. Zwischen dem 7. und 15. Jahrhundert war hier die Hauptstadt der Goldenen Horde. An der Schnittstelle zwischen Asien und Europa erfolgte über mehrere Jahrhunderte der Austausch von kulturellen Informationen.
2017 K 17 Maria-Himmelfahrtskirche und Kloster in Swijaschsk, Tatarstan 1525 Das kleine Dorf Swijaschsk liegt in Tatarstan in der Wolga auf einer Halbinsel. Es wurde von Iwan dem Schrecklichen gegründet, und es belegt die politische und missionarische Absicht des Zaren, sein Reich zu erweitern.
2019 K Kirchen der Architekturschule von 18 Pskow 1523 Die Stadt Pskow liegt im Nordweaten von Russland. Zur Welterbestätte gehören Kirchen, Kathedralen, Klöster, Wehrtürme und Verwaltungsgebäude, sie stellen die Entwicklung der russischen Architektur über fünf Jahrhunderte dar. Die Pskower Architekturschule erreichte im 15. und 16. Jahrhundert ihren Höhepunkt und war eine der führenden Schulen des Landes.
2021 K 19 Felsbilder am Onegasee und am Weißen Meer 1654 Am Onegasee und am Weißen Meer schufen Menschen der Kammkeramischen Kultur während der Jungsteinzeit insgesamt 4.500 Felsbilder an 33 unterschiedlichen Orten.

Tentativliste[Bearbeiten]

In einer Tentativliste sind alle Liegenschaften aufgeführt, die ein Vertragsstaat zur Nominierung vorschlagen kann oder auch vorgeschlagen hat. Eine Auswahl:

  • Historisches Zentrum von Irkutsk
  • Krasnojarsker Säulen
  • Die archäologische Stätte von Tanais

Weblinks[Bearbeiten]

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