Ghana
Ghana | |
Flagge | |
Kurzdaten | |
Hauptstadt | Accra |
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Regierungsform | Demokratie |
Währung | Cedi (GHS) |
Fläche | 238.535 km² |
Einwohnerzahl | 32.833.031 (2021) |
Amtssprache | Englisch |
Religion | Christen 63 %, Muslime 16 %, Naturreligionen 21 % |
Strom/Stecker | 230 V, 50 Hz; D/Stecker BS 1363 |
Telefonvorwahl | +233 |
Domain | .gh |
Zeitzone | MEZ-1h |
Ghana liegt in Westafrika. Angrenzende Länder sind die Elfenbeinküste, Burkina Faso und Togo. Im Süden grenzt das Land an den Golf von Guinea. Ghana erlangte 1957 unter der Führung Kwame Nkrumahs seine Unabhängigkeit von Großbritannien.
Regionen
[Bearbeiten]Städte
[Bearbeiten]Die Hauptstadt Accra hat mit den umliegenden Gemeinden etwa zwei Millionen Einwohner. In den formal nicht zur Stadt gehörenden Vororten und der Hafenstadt Tema wohnen etwa weitere drei Million Menschen. Die sogenannte zweite Hauptstadt Ghanas ist Kumasi. Die wichtigste Stadt im Norden ist Tamale, an der Westküste sind Cape Coast und Sekondi-Takoradi hervozuheben, östlich von Accra die größte Industrie- und Hafenstadt Tema.
Weitere Ziele
[Bearbeiten]Siehe auch: Nationalparks in Ghana
Paga Crocodile Pond
[Bearbeiten]Ein weiteres Ziel im Norden ist Bolgatanga und von dort aus zum nah gelegenen Krokodilsee in Paga, direkt an der Grenze nach Burkina Faso. Dort kann man bei einer Krokodilfütterung live dabei sein und bei entsprechendem Mut sich einem Krokodil nähern und streicheln. Bezahlt werden muss für Eintritt, für ein lebendiges Hühnchen mit welchem das Krokodil angelockt und gefüttert wird und falls gewünscht für die Erlaubnis Fotos zu machen.
Wli-Wasserfall
[Bearbeiten]Dieser Wasserfall liegt an der Grenze zu Togo. Das klare Wasser fällt über mehrere Kaskaden frei herunter. Es sind zwei Kaskaden des Wasserfalls zu besichtigen. Der untere Wasserfall ist sehr leicht erreichbar, der obere Teil liegt jedoch sehr hoch am Berg und ist nur mit viel Kondition über steinige Pfade mit einem Guide erreichbar. Eine interessante Übernachtungsmöglichkeit bietet die von Deutschen betriebene 1 Waterfall Lodge (Mi.-Mo.; ☎ +233 20 511 5388) in Wli-Afegame mit Blick auf den Wasserfall. Ansonsten auch das noch recht neue (Stand Nov. 2018) Wli Waterfall Inn.
Beachte, dass gelegentlich Touristen die im Bereich des Tafi Monkey Sactuary oder den Nyagbo- und Logba-Höhlen unterwegs sind, wegen illegalem Grenzübertritt von togolesischen Polizisten festgenommen und nur nach Schmiergeldzahlungen wieder laufen gelassen werden. Die Gefahr ist insofern real, als dass eine togolesische Landzunge in diesen Bereich ragt.
Anreise
[Bearbeiten]Alle nicht aus Afrika stammenden Besucher benötigen ein Visum. Verlangt wird neben den üblichen Unterlagen auch eine bestätigte Flugbuchung sowie zwei Referenzadressen im Lande sowie der Gelbfieberimpfungsnachweis.
Bei Reisen über Land ist zu beachten, dass offiziell ghanaische Einreiserlaubnisse nur im Heimatland beantragt werden können. Nicht alle Konsulate in Afrika halten sich daran (das in Lomé schon). Man muss daher ggf. vorausplanen oder es an verschiedenen Orten versuchen. Theoretisch ist es auch möglich für US$ 20 ein 48-Stunden-Transitvisum an der Grenze zu bekommen. Auch bei Ausstellung eines Visums für mehr als zwei Monate wird dieses bei Einreise automatisch auf eine Gültigkeit von 60 Tagen beschränkt. Eine Verlängerung ist bei Bedarf rechtzeitig gebührenpflichtig beim Immigration Service mit zwei Passfotos zu beantragen.
- Konsularabteilung der Botschaft, Stavangerstrasse 17-19, 10439 Berlin. Tel.: +49 30 54 71 49-0, E-Mail: consular@ghanaemberlin.de. Die (hohen) Preise und geforderten Unterlagen ändern sich häufig, die Bedingung von zwei Einladungen mit bestätigter Adresse ist pingelig. Eine vorab online-Erledigung des Formulars ist nötig. Die normale Bearbeitungsdauer gut zehn Arbeitstage. Wer es eiliger hat kann diese gegen Aufpreis auf drei Tage verkürzen, oder sogar am gleichen Tag sein Visum bekommen. Telefonische Nachfragen zwecklos. Zuständig für Einwohner von Deutschland, Polen, Litauen, Lettland und Estland. Geöffnet: Mo.-Do., Antragsstellung 9.30-12.30, Abholung 13.30-14.30. Preis: Einfach bis 90 Tage € 110, Mehrfach bis 3 Monate € 180; Expresszuschlag € 50 bzw. 150 €.
- Konsularabteilung der ghanaischen Botschaft in Wien, Donau-City-Straße 11 (Ares Tower Top 11/1), 1220 Wien. Tel.: +43 12632988.
- Sowohl für die Schweiz und Ukraine https://ghanaembassy.at/how-to-guide-visas-and-passports/ Konsularabteilung der ghanaischen Botschaft in Bern, Belpstrasse 11, CH-3001 Bern. Tel.: +41 31 381 78 52, E-Mail: ghanaemb@tcnet.ch. Expressanträge, zum doppelten Preis, nur bei persönlicher Vorsprache. Geöffnet: Mo.-Do. 9.30-12.30, nachmittags und Fr. nur mit Termin. Preis: Einfache Einreise 100 sfr, mehrfach 140 sfr; je +3 sfr Bankgebühr.
Aufenthaltsverlängerungen sind in Accra beim Immigration Service nahe des Ako Adjei Interchange (Stadtteil North-Ridge; Tel: +233 302 258249) zu beantragen. Schneller als in zwei Wochen geht kaum etwas. Aufenthalt über die Gültigkeit hinaus wird mit Geldstrafe kräftig sanktioniert.
Siehe auch: Diplomatische Vertretungen Ghanas
Zollfreimengen
[Bearbeiten]- 200 Zigaretten oder 100 Zigarillos oder 50 Zigarren oder 250 g Tabak
- 2 Liter Tafelwein
- 1 Liter Spirituosen über 22% und 2 mit weniger als 22%
- 250 ml Toilettenwasser oder 60 ml Parfüm
Devisen dürfen bis zur bei Einfuhr deklarierten Höhe wieder ausgeführt werden. Landeswährung nur bis 5 ₵ ansonsten ist Ein- und Ausfuhr der Landeswährung für Kurzzeitbesucher grundsätzlich verboten.
Flugzeug
[Bearbeiten]Die Anreise nach Ghana ist über den Internationalen Flughafen 1 Kotoka International Airport (IATA: ACC) in Accra problemlos möglich. Der Flughafen wurde 2004 ausgebaut und gilt als modern. Accra kann von Europa und dem nahen Osten aus mit zahlreichen Fluggesellschaften, direkt und zum Teil sogar täglich, angeflogen werden. Am schnellsten geht es aus deutschsprachigen Ländern über Brüssel nach Accra.
Andere Flughäfen als Accra werden aus Europa nicht direkt angeflogen. Abenteuerfreudige können einen Direktflug nach Lagos oder Abuja nehmen und von dort mit lokalen Airlines weiter nach Accra reisen.
Bahn
[Bearbeiten]Es gibt keine Bahnverbindung in die Nachbarländer.
Bus
[Bearbeiten]Das Busnetz zwischen den Städten Ghanas und den Nachbarländern entlang der Küste des Golfs von Guinea ist gut entwickelt. Ghanaische Unternehmen verlangen immer eine Gebühr fürs Gepäck. Wartungsmängel sind ein Problem.
Auto/Motorrad/Fahrrad
[Bearbeiten]Nachts sind die Grenzübergänge in der Regel noch zwischen 22 und 6 Uhr geschlossen. Seit Sommer 2017 beginnt man jedoch immer mehr Grenzübergänge 24 Stunden zu öffnen.
Von Burkina Faso, Togo oder der Elfenbeinküste aus ist es bei den großen Grenzübergängen seit 2004 möglich ohne Carnet de Passage mit eigenem KFZ einzureisen. Da sich aber in afrikanischen Ländern oft kurzfristig Grenzbestimmungen ändern, sollte man sich vorab informieren.
Ghana verlangt den internationalen Führerschein Genfer Musters.
Grenzübergänge
[Bearbeiten]Togo
[Bearbeiten]Von Süd nach Nord:
- Der wohl geschäftigste Übergang, seit 2017 24 Stunden geöffnet, ist direkt am Stadtrand von Lomé im 1 Ortsteil Afláo. Für afrikanische Verhältnisse geht die Abfertigung flott und für Weiße korruptionsfrei vonstatten. Wechselstuben, ein Duty-free shop, Busstation für STC und ein Postamt sind direkt auf der ghanaischen Seite. Vor den auf der Straße arbeitenden Geldwechslern wird ausdrücklich gewarnt. Auch die Dienste der sich Fußgängern zahlreich aufdrängenden Schlepper sind vollkommen unnötig.
- Auch der Übergang zwischen dem togolesischen 2 Noepe und dem ghanaischen 3 Akanu ist seit Ende 2017 ganztägig geöffnet.
- Beim im Juni 2017 eröffneten kleinen Übergang über den Todzie River in 4 Afegame, zehn Straßenkilometer von 8 Agotime Kpetoe, findet die Ausreisekontrolle in einem hellblau gestrichenen Gebäude statt. Togo kontrolliert ein paar hundert Meter weiter.
- Der Grenzübergang beim touristisch interessanten 5 Wli wird von Selbstfahrern selten benutzt, man muss daher aufpassen, dass ghanaische Zöllner die Fahrzeugpapiere an der richtigen Stelle stempeln. Die togolesische Grenzkontrolle ist einige Kilometer weiter, der Zoll gar erst in 6 Tomeghbe. Ins togolesische 9 Adeta an einer Hauptstraße führt nur eine im Regen schlechte Piste. Von dort geht es südlich nach Kpalimé.
Elfenbeinküste
[Bearbeiten]- Die ghanaische 7 Polizeistation Elubo ist knapp 400 Meter vor der eigentlichen Grenze am Fluss Tano. Die Abfertigung der Elfenbeinküste findet direkt anschließend statt. Dies ist der wichtigste Posten zwischen beiden Ländern.
- Auch beim ghanischen 8 Sampa wird schon vier Kilometer vor der eigentlichen Grenze kontrolliert. Die Straße hier ist zweitklassig und in der Elfenbeinküste dann Piste. Abgefertigt wird auf dieser Seite vor der Ortschaft 9 Soko. Die nächste Stadt, an der Fernstraße A1 ist das zwölf Kilometer von der Grenze enttfernte Bondoukou.
Burkina Faso
[Bearbeiten]Siehe den besagten Landesartikel.
Schiff
[Bearbeiten]Mit Grimaldi Lines (Frachtschiffreisen) von Hamburg oder Antwerpen aus über Dakar/ Senegal nach Tema bei Accra. Von Antwerpen dauert die Überfahrt nach Tema etwa zwölf Tage. Eigene KFZ können mitgenommen werden.
Mobilität
[Bearbeiten]Es gibt nur wenige noch im Betrieb befindliche Bahnstrecken in der Ebene in Küstennähe. Unbestätigte Fahrplaninformationen . Man ist seit 2010 dabei Strecken von Kap- auf Normalspur ausbauen zu wollen, gar einen „Hochgeschwindigkeitszug“ mit max. 130-160 km/h einzuführen. Vor 2024 ist nicht mit der Wiederaufnahme des Betriebs zu rechnen.[1]
Mietwagen sind teuer, 300 ₵ (2018) ein günstiger Tagespreis. International bekannte Mietwagenanbieter gibt es eigentlich nur in Accra. In anderen Regionen sind es meist lokale Unternehmen. Ggf. werden Mietwagen aus Versicherungsgründen nur mit Fahrer vermietet. Auf den Straßen herrscht Rechtsverkehr. Ampeln in Städten funktionieren in der Regel, gelten aber eher als Empfehlung. Abseits der wenigen Hauptstraßen ist der Zustand der, selten geteerten, Straßen schlecht, zur Regenzeit dann verschlammt. Schlaglöcher gibt es überall.
Busse
[Bearbeiten]Es ist grundsätzlich kein Problem, sich innerhalb Ghanas zu bewegen. Zwischen Städten und Dörfern verkehren Tro-Tros (für den öffentlichen Transport umgebaute Kleinbusse), die jedoch die Eigenart haben, erst loszufahren wenn sie komplett voll sind. Der Vorteil: Man kann das Auto überall anhalten. Abgesehen von den Start- und Endpunkten (TroTro-Stations) gibt es keine Bushaltestellen. Sie sind für Kurzstrecken als sehr günstige Alternative zu Taxis zu empfehlen. Aufgrund rostiger und spitzer Kanten ist bei diesen alten Bussen Vorsicht geboten. Auch längere Trips sind mit dem Tro-Tro sehr günstig möglich. Speziell in ländlichen Gebieten kann es daher vorkommen, dass man bis zu zwei Stunden warten muss, ehe ein Tro-Tro losfährt.
Zwischen den größeren Städten verkehren Reise-Tro-Tros und große Fernbuslinien (Metro Mass, VIP, STC, OA). Der Fernverkehr findet in Bussen statt, die man der deutschen Mittelklasse zuordnen würde, jedoch werden diese randvoll bepackt. Man muss beachten, dass bei den meisten Bussen ständig die Klimaanlage läuft und es dadurch sehr kalt im Bus wird. Ebenfalls ist es nützlich zu wissen, dass vor allem nachts ghanaische Seifenopern und diverse Kriegsfilme in hoher Lautstärke abgespielt werden. Beim Busticket zahlt man immer für die komplette Strecke, egal an welchem Ort man aussteigt. MetroMass hat (zum Teil?) Busse in denen 5 Sitze in einer Reihe sind und es zusätzlich noch einen Gang gibt, sodass teilweise sogar TroTros mehr Komfort bieten.
In den Städten ist es auch üblich, Taxis als Verkehrsmittel in Betracht zu ziehen. Es gibt unzählige davon. Vor Benutzung sollte man sicherstellen, genügend kleine Geldscheine mitzuhaben, da Taxler selten herausgeben können/wollen.
Man unterscheidet zwischen dem Drop-Taxi, das man per Zuruf anhält und meist ein wenig teurer ist. Die Verhandlung eines guten Preises ist Übungssache. Als Orientierung ist es aber gut, sich auf etwas weniger als die Hälfte des vom Taxifahrer genannten Erstpreises zu einigen.
Die zweite Art Taxis ist das Share-Taxi. Diese fahren an festen Orten ab und haben einen vorher bereits festgelegten Preis. Die Abfahrtsorte zu finden ist aber eine Sache der Ortskenntnis. Oft sind sie in der Nähe von Tro-Tro-Stations zu finden.
Als weitere Alternative sind in den Großstädten Ridesharing-Dienste, wie Uber, Bolt und Yango verfügbar. Wer nicht erst über den Preis verhandeln will, ist hier besser aufgehoben.
Straßennamen werden in Ghana zwar staatlich vergeben, sind aber in der Bevölkerung und auch unter den Taxifahrern kaum bekannt. Zur Orientierung dienen bekannte Gebäude (z. B. National Theatre in Accra oder die großen Hotels oder diverse Circles und Junctions).
Flussfähre
[Bearbeiten]Eine Überfahrt von Akosombo nach Kete Krachi (erster Halt) und weiter nach Yeji (zweiter Halt) auf einem der Frachtschiffe der staatlichen Volta Lake Transport Company inmitten von Bananen, Yam, Kakao-Bohnen und Fischen ist ein absolutes Muss. Die Tickets müssen vor Ort am Tag der Abfahrt gelöst werden. Es gibt etwa vier 1. Klasse-Suiten mit je einem Kajütenbett und separaten WCs/Duschen.
März 2016 legen die Fähren in Akosombo Montags um 16.00 Uhr ab. Ankunft in Yeji ist Mittwoch tief in der Nacht.
Flugzeug
[Bearbeiten]Für längere Strecken empfiehlt sich das Flugzeug. Viele Regionalhauptstädte werden von Accra und teilweise Kumasi aus mehrfach wöchentlich angeflogen. Ob man weit im Voraus oder unmittelbar vor Abflug bucht, macht anders als in Europa preislich kaum einen Unterschied. Großzügiges Aufgabegepäck ist üblicherweise im Flugpreis enthalten.
Die wichtigsten Inlandsfluggesellschaften sind Africa World Airlines und en:Passion Air.
Sprache
[Bearbeiten]Amtssprache in Ghana ist Englisch. Diese wird auch von nahezu der gesamten Bevölkerung beherrscht. Die am häufigsten gesprochenen Eingeborensprachen sind Twi, Ga und Ewe. Es gibt außerdem eine Vielzahl weiterer Sprachen und Dialekte.
Aktivitäten
[Bearbeiten]Einkaufen
[Bearbeiten]Wechselkurs (Stand: Feb 2023): € 1 ≈ 13 ₵ (Die Inflation ist durchweg höher als in den deutschsprachigen Ländern).
Banken öffnen Mo.-Fr. 8.00-16.00, teilw. Sa. bis 14/15.00. An Kreditkarten sind nur Visa und Mastercard gängig.
In Ghana darf und muss gehandelt werden! Egal ob auf dem Markt, an einem Stand oder in Geschäften. Der zuerst genannte Preis ist (fast) immer der dreifache des eigentlichen Preises. Deshalb lohnt es sich auf jeden Fall zu handeln, man sollte nie die vollen Preise bezahlen. Bei Obst und Gemüse auf Märkten wird selten nach Gewicht verkauft, sondern nach „Portion,“ z. B. vier Ananas für 10 ₵ oder ein Eimer Mangos für einen bestimmten Betrag. Man fragt dementsprechend: „Wie viel bekomme ich für 5 ₵?“
Typisch europäische Supermärkte findet man nur in größeren Städten; sie sind meist sehr teuer. Stattdessen kann man sich an den Straßenständen orientieren, an denen allerlei wichtige Nahrungsmittel verkauft werden. Wie in anderen tropischen Ländern sollte man sich an den Merksatz “Cook it, peal it or leave it” („Koch es, schäl es oder vergiss es“) halten.
Boutiquen gibt es in Ghana so gut wie nicht, außer in der recht noblen Accra-Mall. Kleiderkauf kann wegen überzogener Preisforderungen im Vergleich zur Qualität schwierig sein. Hat man einige Tage Zeit, kann es durchaus ein nicht nur finanziell lohnendes Erlebnis sein, Stoff zu kaufen und sich entsprechende Kleidung günstig schneidern zu lassen.
Küche
[Bearbeiten]Die ghanaische Küche ähnelt der anderer westafrikanischer Staaten (vgl. Elfenbeinküste oder Nigeria). Gegessen wird viel Reis, Fufu, Maniok und sämige, gut gewürzte Soßen, oft mit Palmöl und Erdnüssen (ground nut). Banku oder Akple ist eine im Süden gegessene Mischung aus Maismehl und Kassava als Sättigungsbeilage. Tuo Zaafi, populär im Norden, wird ähnlich hergestellt. Traditionell verwendete man aber Hirse statt Mais. Als garden egg bezeichnet man kleine Auberginen, wichtige Zutat im Ntoriwa-Eintopf. “Pear” ist ein übliches Synonym für Avocados. Kelewele ist eine Beilage aus frittierten Kochbananenwürfeln.
Englischer kolonialzeitlicher Einfluss zeigt sich vor allem beim Frühstück, das oft aus Porridge besteht, wobei jedoch nicht nur Hafer sondern auch Mais oder Hirse als Basis dienen. Dazu gehört auch koose, frittierte, gesüßte Bohnenpastenküchlein, die andernorts als Akara oder Kosai bekannt sind.
Die Seefischerei vor der Küste ist zusammengebrochen. Fisch kommt vor allem aus den Seen und Lagunen. Neunzig Prozent des ghanaischen Fleischbedarfs ist, vor allem in Form von Hühnchen, importiert. Das unter manchen Stämmen mehr als anderswo genossene bush meat wird knapper, die Jagd beschränkt. Seit es sich herumgesprochen hat, dass durch Flughunde Ebola übertragen werden kann, sind sie auf dem Speiseplan seltener geworden. Als delikat gilt Eintopf vom Grasscutter (einer Rattenart), dem der halbverdaute Mageninhalt des Tieres beigemischt wird.
Aus dem allseits beliebten Palmwein wird das lokale Feuerwasser akpeteshie gebrannt. Asaana stellt man aus vergorenem Mais her. Pitoo ist ein Hirse-„Bier“. Ohne Alkohol ist, abgesehen von Fruchtsäften, der im Norden getrunkene, gesüßte lamujee.
Nachtleben
[Bearbeiten]Ghana hat ein reges Nachtleben zu bieten, jedenfalls in größeren Städten. Oft gibt es kleine „Pubs“, in denen Azonto-Musik (ghanaischer Hip-Hop) gespielt wird, wo getanzt werden kann und sich das ein oder andere einheimische Bier genehmigt wird. In der Hauptstadt Accra gibt es auch europäisch angehauchte Discos und Clubs, dort findet man aber hauptsächlich nur Touristen oder die Oberschicht Ghanas.
Prostitution ist zwar verboten, aber dieses Verbot ist eher theoretisch.[2] Seit 2011 die Ölförderung bei Sekondi-Takoradi begann ist hier ein entsprechender Aufschwung zu verzeichnen. Entsprechende Bezirke können des Nachts unsicher sein. Homosexualität ist per Verfassung verboten, entsprechende Aktivitäten versteckt und am ehesten im Stadtbezirk Paloma von Accra sichtbar.
Unterkunft
[Bearbeiten]Bei Aufenthalten über ein paar Tage hinaus empfiehlt es sich nur für die ersten Nächte ein Hotel vorauszubuchen. Vor Ort erhält man häufig bessere Tarife, die üblicherweise auch noch verhandelt werden können. Wie in Afrika üblich ist der Preisunterschied zwischen guten und sehr guten Hotels erheblich (>200 %). Unfairerweise nennen nicht alle Hotels bei ihren Preisen die fällige Mehrwert- bzw. Übernachtungssteuer von 17,5 % und 1 %.
Wohnungsmiete
[Bearbeiten]Wer einige Zeit im Lande bleibt und mieten möchte, sollte sich auf hohe Kosten einstellen. In einer einigermaßen sicheren, nicht unbedingt „besseren“ städtischen Gegend ist mit 400-600 US$ (2018) zu rechnen (Mietverträge werden fast immer auf Dollarbasis festgesetzt). Über die Seriösität des Vermieters sollte man sich unbedingt kundig machen. Sechs Monatsmieten im Voraus sind eine durchaus häufige Forderung. Oft gibt es für lange Vorauszahlungszeiträume (bis 2 Jahre) Rabatte. Wer monatlich zahlen möchte, wird im Vergleich zur Vorauszahlung schon Mal mit dem 2-3fachen Preis zur Kasse gebeten. Hier muss hart verhandelt werden. Unbedingt zu klären ist, wie die Brauchwasserversorgung erfolgt, da die Anlieferung per LKW in einen Tank am Dach teuer kommt. Möblierte Wohnungen gibt es. In Betonbauten sind Klimaanlagen fast unverzichtbar, weitere Kosten entstehen durch Propangas in Flaschen, falls kein elektrischer Herd vorhanden ist. Die Wiederbefüllung eines 20-Liter-Trinkwasserbehälters kostet 8-10 ₵. Internetanschlüsse sind teuer. Hier ist unbedingt mit Bedacht ein Plan zu wählen.
Feiertage
[Bearbeiten]Termin | Name | Bedeutung |
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Mi, 1. Jan. 2025 | Neujahrstag | |
Do, 6. Mär. 2025 | Unabhängigkeitstag | |
Fr, 18. Apr.. 2025 | Karfreitag | |
Mo, 31. Mär. 2025 | Id al-Fitr | letzter Tag im Fastenmonat Ramadan |
Do, 1. Mai 2025 | Tag der Arbeit | |
So, 25. Mai 2025 | Tag der afrikanischen Einheit | |
Fr, 6. Jun. 2025 | Īd al-Aḍḥā | Zweitägiges islamisches Opferfest |
Di, 1. Jul. 2025 | Tag der Republik und „Tag des Gründers,“ d. h. Geburtstag von Kwame Nkrumah. | |
Ersten Freitag im Dezember | Tag der Farmer | |
Mi, 25. Dez. 2024 | Weihnachtsfeiertag |
Eine Übersicht lokaler Feste in Ghana findet man auch in diesem Webarchiv.
Sicherheit
[Bearbeiten]Ein Fotografierverbot besteht vor allem im Umkreis des Amtssitzes des Staatsoberhaupts und des Verteidigungsministeriums („Burma Camp“). Auch militärische und verkehrstechnische Einrichtungen, Brücken usw. sollte man nicht aufnehmen.
Auf homosexuelle Handlungen stehen drei Jahre Haft. Drogenbesitz kleiner Mengen wird mit bis zu fünf Jahren bestraft, Handel mit bis zu zehn. Geldstrafen kalkuliert man auf Basis von „penalty units“, deren Wert der Inflation angepasst wird. 2018 kostete eine Einheit 12 ₵.
Ghana ist grundsätzlich ein sicheres Reiseland und auch für Frauen problemlos allein zu bereisen. Vor Reisen in die unruhige Provinz Upper East Region sollte man Erkundigungen einholen. In einigen Städten dort bestehen/bestanden nächtliche Ausgangssperren.
Gesundheit
[Bearbeiten]Hilfe | |
Notrufnummer(n) | 999, 191 (Polizei), 192 (Feuerwehr), 193 (Rettungsdienst) |
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Zur Einreise ist ein Impfpass nötig und die Gelbfieberimpfung ist Pflicht. Seit Oktober 2021 breiteten sich Gelbfieber-Infektionen ausgehend von der Savannah-Region im Nordwesten mit hoher Geschwindigkeit aus.
Es empfiehlt sich eine Malariaprophylaxe (Malarone, Lariam), die als Malaria tropica durch Plasmodium falciparum übertragen wird und daher in jedem Fall das Vermeiden sämtlicher Mückenstiche bedingt. Malariatabletten sind unverhältnismäßig teuer.
Denguefieber kann landesweit durch tagaktive Mücken übertragen werden. Die Durchseuchungsrate unter Erwachsenen mit HIV liegt bei zwei Prozent. Das Risiko von Schistosomiasis (Bilharziose) besteht beim Baden in Süßwassergewässern im gesamten Land. Während der Trockenzeit (Dezember bis April) kommt es in den Ländern des „afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningitis-Epidemien. Informieren Sie sich frühzeitig vor Abreise bei einem Tropenarzt.
Diese medizinischen Hinweise sind sorgfältig recherchiert, allerdings erfolgen sie ohne Gewähr. Ein Gespräch mit dem zuständigen Hausarzt oder einer reisemedizinischen oder tropenmedizinischen Beratungsstelle wird bei gesundheitlichen Problemen oder Unsicherheiten empfohlen. Beachte auch: Hinweis Gesundheitsthemen |
Regeln und Respekt
[Bearbeiten]Grundsätzlich ist die Ghanaische Kultur stark von der Europäischen aber auch der Nordamerikanischen Kultur geprägt. Daher ist für europäische Besucher kein allzugroßer Kulturschock zu erwarten. Wer sich also nach westlichen Maßstäben ordentlich benimmt, wird in der Regel überall gerne gesehen. Es gibt jedoch ein paar Besonderheiten zu beachten.
„Pünktlichkeit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr“ - ganz besonders in Westafrika. Startzeiten sind immer eine Stunde später als angegeben (“Africa time”).
Linkshänder müssen aufpassen, die Übergabe von Gegenständen mit der Linken kann als beleidigend angesehen werden. Es ist sehr wichtig alles mit der rechten Hand zu übergeben und entgegenzunehmen. Dies gilt insbesondere beim Überreichen oder Annehmen von Essen, aber auch z. B. bei Geld. Wenn dies nicht möglich ist, weil die rechte Hand z. B. verschmutzt ist, sollte man sich entschuldigen.
Ein neu Hinzukommender grüßt zuerst. Auch grüßt man Gruppen von rechts nach links, dabei wird die rechte Hand gegeben. Es gibt eine Art von „Handschlag“ bei der die Mittelfinger aneinandergeschnalzt werden - je lauter um so besser. Gerne wird statt des Handschlags auch der Fistbump gemacht. Bevor man auf den Punkt kommen kann, muss man vorher eine Zeit lang palavert haben. Älteren Menschen gegenüber zollt man Respekt. Bei jeder Art von offiziellem Besuch ist ordentliche Kleidung angemessen, d. h. für Männer lange Hosen und Hemd mit Kragen, beides sauber und gebügelt. Shorts und T-Shirt gehen allenfalls nach der Arbeit, am Strand oder Pool. Nackte Oberkörper sind für Weiße in der Öffentlichkeit vollkommen unangemessen. Häufig kommt es vor, dass gerade die Frauen etwas pikiert und verärgert auf manch europäischen Kleidungsstil reagieren. In Accra ist es kein Problem sich kurz bekleidet in der Öffentlichkeit zeigen zu können, doch je weiter nördlich man reist, desto traditioneller und konservativer sind die Menschen.
Sollte man vor das Antlitz eine Häuptlings oder „Königs“ treten – diese haben zwar keine Macht, jedoch hohes Ansehen unter den Eingeborenen – so sollte man in einigem Abstand stehend verharren und sich verneigen, ggf. dann auf Aufforderung zum Handschlag vortreten. Die erlauchten Persönlichkeiten lassen sich bei offiziellen Anlässen nicht herab sich direkt zu äußern, sondern bedienen sich der Vermittlung eines “Okyeame” (Sprechers). Von Besuchern wird als Respektsbezeugung ein Geschenk in Form einer Flasche Schnaps (und nichts anderes) erwartet.
Sich kritisch über Religion zu äußern wird nicht gerne gesehen, auch wenn die zahlreichen Spielarten extremerer Formen des evangelikalen Christentums, die man häufig antrifft, geradezu dazu herausfordern.
Ghana ist in der Öffentlichkeit praktisch rauchfrei. Lediglich in Bars und einfachen Restaurants wird noch geraucht. Offensichtliche Trunkenheit wird nicht gerne gesehen, auch dies ein Ergebnis der Propaganda evangelikaler Missionare.
Vor dem Fotografieren von Personen diese fragen. Wie in allen Ländern der Dritten Welt sollte man auch auf Aufnahmen von allem was irgendwie militärische Bedeutung haben könnte, verzichten.
Klima und Reisezeit
[Bearbeiten]Tropisch, ganzjährig heiß. Zu unterscheiden sind nur Regen- und Trockenzeit. Letztere dauert von November bis April im Norden des Landes, die Regenzeit von April bis September. Je nördlicher man ist, desto kürzer dauern die Regenzeiten. Sehr heiß und sehr trocken im Norden bei Tamale. An der Küste ist es ganzjährig schwül-heiß.
Post und Telekommunkation
[Bearbeiten]Post
[Bearbeiten]Wer in Ghana eine Postkarte an seine Liebsten versenden möchte oder gar ein Päckchen, muss sich in Geduld üben. Ebenso falls man selbst Post erwartet. Da kann es schon einmal vorkommen, dass ein Päckchen zwei Monate unterwegs ist. Postkarten benötigen in der Regel drei Wochen. Der Service ist aber besser als in vielen anderen afrikanischen Ländern. Das Porto für einen einfachen Brief nach Deutschland ist 2018, bis 20 g: 3,50 ₵, bis 100 g: 8,90 ₵. Die ghanaische Post hat ein neuartiges GPS-basiertes Adressierungssystem eingeführt, das die Zustellung verbessern soll.
Telekommunikation
[Bearbeiten]Bei Festnetz-Telefonnummern wurden 2010 viele Vorwahlen (besonders in und um Accra) geändert. Internetcafés findet man auch in größeren Städten.
Die großen Mobilfunkanbieter sind Airtel-Tigo, MTN und Vodafone. Man kann in den offiziellen Läden der Mobilfunkanbieter problemlos eine Prepaidkarte kaufen. Das Aufladen von Guthaben erfolgt direkt vor Ort, über das Internet per Kreditkarte (zzgl. Zahlungsgebühr), oder bei einem der zahlreichen lizensierten Straßenhändler. Selbst üppige Datenpakete sind für wenige Ghana Cedis zu buchen.
Oftmals ist es deutlich günstiger von einer ghanaischen Handykarte z. B. nach Deutschland zu telefonieren als andersherum.
Internet funktioniert im ganzen Land akzeptabel. In Accra ist sogar Glasfaseranschluss üblich. WLAN in Herbergen basiert häufig auch auf dem mobilen Netz und ist somit häufig vom Volumen und dem Durchsatz her nur eingeschränkt verwendbar.
Praktische Hinweise
[Bearbeiten]Auslandsvertretungen
[Bearbeiten]Nahezu alle Auslandsvertretungen finden sich in den noblen Vororten nordöstlich von Accra:
- 11 Konsularabteilung der Deutschen Botschaft, Sam Nujoma Close, North Ridge, Greater Accra. Die Konsularabteilung ist nicht im Botschaftsgebäude, sondern in einer kleinen Seitenstraße versteckt untergebracht.
- 12 Schweizer Botschaft, Kenneth Kaunda Rd, North Ridge, Greater Accra. in unmittelbarer Nähe der deutschen Botschaft.
Literatur
[Bearbeiten]- Cobbinah, Jojo; Ghana – Praktisches Reisehandbuch für die „Goldküste“ Westafrikas; Frankfurt 102009 (Peter Meyer Verlag) [Das Buch von Jojo Cobbinah wird unter Reisenden häufig "Das Lügenbuch" genannt, da Cobbinahs Beschreibungen oft nicht die richtigen Worte finden, bzw. einfach falsch sind.]
- Fischer, Rudolf; Gold, Salz und Sklaven: die Geschichte der großen Sudanreiche Gana, Mali, Songhai; Feldbrunnen ³2013 (Ed. Piscator)
- Hackel, Rainer; Ghana: ein Reisetagebuch; Nordhausen 2017 (Verlag Traugott Bautz); ISBN 978-3-95948-285-1
- Hofmann, Thomas; Roth, H. H.; Ellenberg, Hermann; Wildtierfleisch als natürliche Ressource der Feuchtwaldgebiete in Westafrika unter besonderer Berücksichtigung zweier Ducker-Arten in Elfenbeinküste und Ghana; Eschborn 1998; ISBN 3933984122
- Roscoe, Coleen; Ghana: social, economic and political issues; New York 2014 (Nova Science Publ.); ISBN 9781633211087
- Nkrumah, Kwame; Handbook of revolutionary warfare: A guide to the armeed phase of the African revolution; London 1968 (Panaf) [Auch heute noch lesenswertes Buch des ersten Präsidenten Ghanas, um zu verstehen weshalb anti-kolonialistischer und anti-kapitalistischer Kampf nötig ist.]
- Schwarz, Annelies; Akuabo - sei Willkommen! Reise in ein Dorf in Ghana; München 2008 (Buch & Media)
Weblinks
[Bearbeiten](Stand: Sep 2022)
- Offizielle Webseite von Ghana Tourism
- ghananewsonline (engl.)
- ENewsGH Nachrichtenseite zu Sport, Kunst, Kultur
- Mafratours - Buchung von Frachtschiffreisen
- Aktuelle Sicherheitshinweise tagesaktuell auf der Homepage des auswärtigen Amts
Einzelnachweise
[Bearbeiten]- ↑ Der 2013 veröffentlichte “Master plan” ist auf 33 Jahre angelegt, bis ein komplettes Netz besteht. Gebaut wird 2018 an der Eastern Line.
- ↑ Die sogar soweit, dass der spätere Premierminister Kofi Abrefa Busia als Soziologiedozent in Oxford eine Dissertation über Prostitution schrieb: Report on a social survey of Sekondi-Takoradi.