Kongo (Republik)

Brauchbarer Artikel
Aus Wikivoyage
Welt > Afrika > Zentralafrika > Kongo (Republik)
Kongo (Republik)
Einwohnerzahl5.260.750 (2017)
Höhe
Lagekarte der Republik Kongo
Lagekarte der Republik Kongo
Kongo

Die Republik Kongo liegt in Zentralafrika.

Das Land bietet einige interessante touristische Attraktionen, darunter die Hauptstadt Brazzaville mit ihrer kulturellen Szene, den Odzala-Kokoua-Nationalpark für Tierbeobachtungen, die reiche musikalische Tradition, Strände an der Atlantikküste, den Kongo-Fluss für Aktivitäten und Naturschutzgebiete mit vielfältiger Tierwelt. Die Tourismusinfrastruktur ist jedoch weniger entwickelt, daher erfordert eine Reise sorgfältige Planung und möglicherweise die Unterstützung eines Reiseveranstalters.

Regionen[Bearbeiten]

Die Republik Kongo besteht aus mehreren Regionen, die in Departements unterteilt sind. Hier sind die Regionen (etwa äquivalent zu Provinzen) der Republik Kongo:

Brazzaville: Dies ist die Hauptstadtregion und liegt im Südwesten des Landes. Es ist das wirtschaftliche und politische Zentrum des Landes.

Cuvette: Diese Region liegt im Norden des Landes und ist für ihre Seen und Flüsse bekannt, darunter der Fluss Congo.

Cuvette-Ouest: Dies ist eine Nachbarregion von Cuvette und liegt ebenfalls im Norden des Landes.

Sangha: Diese Region liegt im Nordwesten und ist bekannt für ihren Waldreichtum und ihre Tierwelt.

Plateaux: Die Region Plateaux liegt im zentralen Teil des Landes und ist geprägt von Hügeln und Plateaus.

Pool: Pool liegt südlich von Brazzaville und war früher ein umkämpftes Gebiet während des Bürgerkriegs in den 1990er Jahren.

Bouenza: Diese Region liegt südwestlich von Brazzaville und ist für ihre landwirtschaftliche Produktion bekannt.

Lékoumou: Lékoumou liegt im Südosten des Landes und hat ebenfalls eine landwirtschaftliche Bedeutung.

Niari: Diese Region befindet sich im Südwesten und ist reich an Bodenschätzen wie Erdöl und Holz.

Likouala: Diese Region liegt im Nordosten und ist bekannt für ihre Wasserwege und Seen.

Kouilou: Kouilou liegt im Südwesten und hat ebenfalls eine bedeutende Rolle in der Erdölindustrie.

Pointe-Noire: Obwohl Pointe-Noire eine Stadt ist, wird sie oft als separate Region betrachtet. Sie ist die zweitgrößte Stadt des Landes und ein wichtiger Hafen für den Export von Erdöl.

Städte[Bearbeiten]

Karte
Karte von Kongo (Republik)
  • 1 Brazzaville . Als Hauptstadt des Landes ist Brazzaville der wichtigste wirtschaftliche und kulturelle Knotenpunkt. Hier finden Sie Museen, Märkte und historische Sehenswürdigkeiten wie die Kathedrale von Brazzaville und das Poto-Poto-Viertel.
  • 2 Pointe-Noire . Diese Hafenstadt ist die zweitgrößte Stadt des Landes und ein wichtiger wirtschaftlicher Knotenpunkt. Die Strände von Pointe-Noire sind bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebt.
  • 3 Dolisie . Dolisie ist eine Stadt im Südwesten des Landes und ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge in den Lésio-Louna-Gorilla-Nationalpark, wo Sie die Gelegenheit haben, Gorillas und andere Wildtiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten.
  • 4 Ouesso . Diese Stadt liegt im Nordosten des Landes und ist ein guter Ausgangspunkt für Touren in den Odzala-Kokoua-Nationalpark, der für seine artenreiche Tierwelt und seine üppige Vegetation bekannt ist.

Weitere Ziele[Bearbeiten]

  • 1 Biosphärenreservat Dimonika. (Réserve de la biosphère de Dimonika) . Das Dimonika Biosphere Reserve in der Republik Kongo ist ein bedeutendes Schutzgebiet im Nordwesten des Landes. Es erstreckt sich über eine Fläche von etwa 4.400 Quadratkilometern und bietet eine reiche Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten, darunter Flachlandgorillas, Waldelefanten und eine beeindruckende Vogelwelt. Das Reservat ist ein UNESCO-Biosphärenreservat und ein wichtiger Beitrag zum Schutz gefährdeter Arten und Ökosysteme in Zentralafrika.
  • Diosso und sein Canon, etwa 25 km nördlich Pointe-Noire. Hier hatte das Königreich Loango sein Zentrum.
  • 2 Odzala-Kokoua-Nationalpark (parc national d'Odzala) . Dieser Nationalpark ist eines der beeindruckendsten Wildschutzgebiete in Zentralafrika und bietet eine reiche Tierwelt, darunter Gorillas, Waldelefanten, Flusspferde und zahlreiche Vogelarten. Der Park besteht aus Dschungel, Flüssen und Lagunen und bietet Möglichkeiten für Trekking und Wildbeobachtung.Safaricamps öffnen Dezember bis Ende April.
  • 3 Lesio-Louna-Naturreservat (Réserve de Lésio-Louna) . Dieses Reservat liegt nordöstlich von Brazzaville und ist ein Schutzgebiet für Flachlandgorillas. Besucher haben die Möglichkeit, Gorillas in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten und mehr über ihre Lebensweise zu erfahren.
  • 4 Sangha-Fluss (Trinational de la Sangha) . Dieser Fluss durchquert den Nordwesten des Landes und bietet Gelegenheiten für Kanufahren und Bootsfahrten. Die Umgebung ist von üppigem Regenwald umgeben, der reich an Tierwelt ist.
  • 5 Lefini-Reservat (réserve de la Léfini) . Dieses Reservat liegt südlich von Brazzaville und ist bekannt für seine Population von Flachlandgorillas und Schimpansen. Es bietet Möglichkeiten für Trekking und Wildbeobachtung.
  • 1 Congo-Océan-Eisenbahn (chemin de fer Congo-Océan) . Die alte Eisenbahnstrecke zwischen Brazzaville und Pointe-Noire bietet eine malerische Reise durch die Landschaft des Kongos. Sie führt durch Dschungel, Flüsse und kleine Dörfer und bietet Einblicke in das ländliche Leben des Landes.

Hintergrund[Bearbeiten]

Die Republik Kongo ist eine ehemalige französische Kolonie, die 1960 die Unabhängigkeit vom Mutterland erreichte. Nach einer halbwegs stabilen sozialistischen Regierung fiel das Land in einen mehrjährige Bürgerkriege (1993-97,[1] 2016-7[2]), welche die Infrastruktur zerfallen ließen. Grund war der zunehmende Ölreichtum, an dem amerikanische Gesellschaften ausnahmsweise nicht teilhaben. Stand 2010 kam 89% des Exportswerts von Petroleumprodukten.

Die Bevölkerung konzentriert sich nahezu vollständig auf die Hauptstadt Brazzaville und die umliegende Gegend. Das Hinterland mit seinem dichten Urwald ist nahezu unbesiedelt und aufgrund fehlender Verkehrswege auch undurchdringlich.

Das Land ist heute bitterarm, aber ein vergleichsweise sicheres Reiseland (insbesondere in Relation zu seinem großen Nachbarn, der DR Kongo).

Anreise[Bearbeiten]

Einreisebestimmungen[Bearbeiten]

Zur Einreise in die Republik Kongo wird zwingend ein Visum benötigt. Der Paß muß bei Einreise noch 6 Monate gültig sein. In jedem Fall ist schon bei Antragstellung eine Gelbfieberimpfpaß vorzulegen. Von Touristen werden Hotelbuchungen verlangt. Wer länger als 60 Tage bleiben will benötigt auch ein polizeiliches Führungszeugnis.

Seit 2019 wird die Einführung eines eVisums geplant. Einige Konsularabteilungen, wie die in Paris haben das Verfahren bereits eingeführt.

  • Botschaft der Republik Kongo in Deutschland, Wallstraße 69, 10179 Berlin (Mitte). Tel.: +49 30 49400753, E-Mail: . Die Botschaft in Berlin ist auch für Österreich akkreditiert. Geschäftsreisevisa gelten nur 30 Tage. Das Honorarkonsulat in Wien stellt keine Sichtvermerke aus. Geöffnet: Mo-Fr 10:00-16:00. Preis: 2021: € 80 für 15 Tage, € 155 für 3 Monate, mehrmalige Einreise; Expresszuschlag € 5.
  • Botschaft der Republik Kongo in der Schweiz, Rue Chabrey 8, 1202 Genève. Tel.: +41 22 7318821, E-Mail: . Preis: 80 sfr für 15 Tage; Geschäftsvisum 15 Tage 130 sfr; Expreßzuschlag doppelter Preis.

Siehe auch: Liste der Auslandsvertretungen der Republik Kongo

Seit Mai 2019 ist von Firmenvertretern bei Ausreise eine Bestätigung der örtlichen Sozialversicherung CNSS über Entrichtung der Pflichtbeiträge vorlegen („certificat de non-redevance“).

Flugzeug[Bearbeiten]

Der einzige aus Europa erreichbare Flughafen befindet sich in Brazzaville. Hierher fliegt nur Air France von Paris-Charles de Gaulle.

Afrikanische Gesellschaften bedienen regional den Agostinho-Neto International Airport in Pointe-Noire.

Bahn[Bearbeiten]

Keine grenzüberschreitenden Passagierdienste.

Bus[Bearbeiten]

Keine grenzüberschreitenden Passagierdienste.

Auto/Motorrad/Fahrrad[Bearbeiten]

Die Möglichkeit der Einreise auf dem Landweg aus Gabun oder Kamerun besteht nur auf dem Papier, denn die Straßen sind Schlammpisten und vor allem in der Regenzeit unpassierbar. Mehrtägige Unterbrechungen bei der Benzinversorgung kommen selbst in der Hauptstadt gelegentlich vor.

Der internationale Führerschein ist erforderlich und nur in Verbindung mit dem nationalen deutschen Führerschein gültig.

Schiff[Bearbeiten]

Regelmäßige Fährverbindungen bestehen von Kinshasa (DR Kongo).

Zumindest während der Regenzeit, Juni bis Dezember, gibt es Mitfahrgelegenheiten auf dem Kongo/Ubangi bis Bangui (1120 km). Hier sollte man sich erst mit der Sicherheitslage vertraut machen.

Mobilität[Bearbeiten]

Bus in Pointe-Noire.

Für kürzere Flußfahrten kann man auf sogenannten Baleinières, das sind 10-20 Meter lange Holzboote eine Mitfahrt arrangieren. Frachter befördern auch immer Passagiere, Service oder Komfort erwarte man nicht.

Für die 900 km zwischen Brazza und Ouesso rechne man 9 Tage, bei Niedrigwasser auch länger. Für die 850 km zwischen Impfondo und Hauptstadt braucht man ebenso lang. Größe Schiffe können hier nur Mai bis Januar fahren.

Straßenverkehr[Bearbeiten]

Mietwagen gibt es in der Republik Kongo fast gar nicht, man ist also weitestgehend auf Buschtaxis angewiesen. Das Straßennetz ist nur um Brazzaville herum asphaltiert.

Nationalstraßen
  1. Brazzaville – Pointe-Noire 550 km
  2. Brazzaville – Ouésso 815 km
  3. Dolisie – Moussogo – Grenze zum Gabun 230 km
  4. Pointe-Noire – Nzassi – Grenze nach Angola 40 km
  5. Pointe-Noire – Madingo-Kayes 130 km
  6. DoungouNiali 160 km

Nationalstraße Nr. 1 von Brazzaville Richtung Kinkala und weiter über Mindouli bis Pointe-Noiree ist gebührenpflichtig.

Flugverkehr[Bearbeiten]

Siehe die List of airports in the Republic of the Congo

Bahnverkehr[Bearbeiten]

Bahnstrecken 2021.

Die von der der Weltbank seit 2010 finanzierte Sanierung der in Kapsur ausgelegten Bahnstrecken zeigt etwas Wirkung. Seit Wiedereröffnung des Bahnhofs Brazzaville 2019 gibt es unregelmäßigen Passagierverkehr nach Pointe-Noire sowie von dort nach Mbinda, wegen Waggonmangels jedoch normalerweise nur ein Mal wöchentlich.

Sprache[Bearbeiten]

Die Amtssprache ist Französisch. Französischkenntnisse sind zwingend erforderlich, da Deutsch oder Englisch kaum gesprochen werden.

Gebräuchlich sind Bantusprachen sowie das darauf basierenden Kreol Kituba, eine Vereinfachung des Kikongo. Das im Norden verbreitete Lingala hat in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen.

Aktivitäten[Bearbeiten]

Einkaufen[Bearbeiten]

Die Währung in der Republik Kongo ist der CFA-Franc BEAC (XAF). Aufgrund starker Überbewertung ist Einkaufen kein Schnäppchen. Der Kurs ist auf 655,96 pro Euro festgelegt.

Plastikgeld wird so gut wie überhaupt nicht akzeptiert, gleichzeitig herrscht fast immer chronischer Mangel an Kleingeld. Man sollte deshalb von zuhause ausreichend Bargeld mitnehmen und in den Banken vor Ort tauschen.

Küche[Bearbeiten]

Die Speisen unterscheiden sich wenig von denen in Gabun bzw. dem westlichen Kongo-Kinshasa.

Nachtleben[Bearbeiten]

Unterkunft[Bearbeiten]

Feiertage[Bearbeiten]

Staatliche Feiertage sind Neujahr, der Tag der Arbeit am 1. Mai, der „Versöhnungstag“ am 10. Juni und die Nationalfeiertage am 15. August und 28. November.

Dazu kommen die von den französischen Kolonialherren übernommenen, katholisch-christlichen Feiertage: Christi Himmelfahrt 9. Mai 2024. Pfingsten 19. Mai 2024, Allerheiligen am 1. November und Weihnachten.

Sicherheit[Bearbeiten]

Offene Kriminalität gegenüber Reisenden ist vergleichsweise selten, Gelegenheitsdiebstähle kommen aber wie in wohl jedem touristisch frequentierten Gebiet vor.

Nachts sollte man sich insbesondere in den ärmeren Vierteln von Brazzaville und in Pointe-Noire nicht mehr im Freien aufhalten.

„Die Militäroperationen im südlichen Department Pool sind beendet. Die Entwaffnung der Rebellen ist erfolgt. Bereisen Sie das Department Pool nur bei Tageslicht und auf dem Landweg.“[3]

Gesundheit[Bearbeiten]

Hilfe
Notrufnummer(n)117 (Polizei),
118 (Feuerwehr)

Die medizinische Versorgung am Land ist völlig unzureichend, weshalb der Abschluss einer Auslandsreisekrankenversicherung mit Rücktransport nach Deutschland in jedem Falle anzuraten ist. Allenfalls in den beiden Großsstädte gibt es halbwegs ausgestattete Kliniken, die aber weit unter europäischem Niveau bleiben.

Leitungswasser ist wie in vielen afrikanischen Ländern ungenießbar, man sollte deshalb auf abgepackte Flaschen aus dem Supermarkt zurückgreifen.

Ganzjährig vorbeugen muß man gegen Malaria tropica. Seit 2019 ist in mehreren Provinzen Chikungunya-Fieber gemeldet worden. Im Mai 2020 gab es Ebola-Fälle.

Klima und Reisezeit[Bearbeiten]

Ganzjährig tropisch heiß und feucht.

Regeln und Respekt[Bearbeiten]

Es besteht ein generelles Fotoverbot für sensible Bereiche, also Flughafen, Militär(personen) usw. Das kann auch bei Palmölplantagen und Rodungsflächen im Regenwald durchgesetzt werden.

Wie in den meisten Ländern Schwarzafrikas steht man homosexuellen Handlungen sehr ablehnend gegenüber.

Post und Telekommunikation[Bearbeiten]

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

Auslandsvertretungen[Bearbeiten]

Die deutsche Botschaft in Brazzaville leistet nur Nothilfe (Tel.: +243 825173064 nur für Notfälle außerhalb der Dienstzeiten). In Notfällen kann man sich als EU-Bürger aus einem anderen Land auch an die französische Botschaft in Brazzaville wenden, mit der sich die Deutschen das Gebäude teilen.

Literatur[Bearbeiten]

  • Auzias, Dominique; Labourdette, Jean-Paul: Congo-Brazzaville: 2018/2019. 2018, Le Petit futé. Country guide, ISBN 9791033171799.
  • Swartenbroeckx, Pierre: Dictionnaire kikongo et kituba-français: Vocabulaire comparé des langages Kongo traditionnels et véhiculaires. Bandundu: Centre d'études ethnologiques, 1973.
  • Mpasi, Rogerio Goma: Aussprache-Trainer Lingala für Kongo-Reisende und Zaire-Reisende. Bielefeld: Reise Know-How Verlag Rump, 2005. Frühere Ausgaben u.d.T.: Lingala für Kongo und Republik Kongo Wort für Wort.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise

  1. Hintergründe: [1] und [2].
  2. Betrieben durch die Ninja-Miliz, der Privatarmee von Bernard Kolélas und Pator Ntumi schlechten Verlierern bei freien Wahlen.
  3. Reisewarnung des Auswärtigen Amtes, Stand 2021-07-01.
Brauchbarer Artikel
Dies ist ein brauchbarer Artikel. Es gibt noch einige Stellen, an denen Informationen fehlen. Wenn du etwas zu ergänzen hast, sei mutig und ergänze sie.