Zum Inhalt springen

Welterbe in Deutschland

Reisethema
Gewählt zum Ziel des Monats
Brauchbarer Artikel
Aus Wikivoyage
Reisethemen > Spezielle Reiseinteressen > Welterbe > Welterbe in Deutschland
Logo UNESCO-Welterbe
Logo UNESCO-Welterbe

Unter einem Gut versteht man allgemein eine Sache, die einen Wert hat und die es zu bewahren gilt. Dabei kann es sich um ein sehr persönliches Gut handeln, das nur für eine kleine Gruppe einen Wert besitzt, oder es handelt sich um ein Gut von allgemeinem Interesse. Dabei kann es sich auch um ein ideelles, immaterielles Gut handeln.

Die Gesamtheit der menschlichen Kulturgüter wird als kulturelles Erbe oder Kulturerbe bezeichnet (englisch: cultural heritage). Güter können vererbt werden, allerdings nur dann, wenn sie auch bewahrt wurden. Dasselbe gilt auch für das Naturerbe.

Welterbe

[Bearbeiten]
Karte
Karte von Welterbe in Deutschland

Ein erster Vertrag zum Schutz des Welterbes ist die Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten, die 1954 abgeschlossen wurde. In ihrer Präambel steht:

jede Schädigung von Kulturgut, gleichgültig welchem Volke es gehört, bedeutet eine Schädigung des kulturellen Erbes der ganzen Menschheit, weil jedes Volk seinen Beitrag zur Kultur der Welt leistet 
Schützenswertes Kulturgut

Weitaus bekannter ist inzwischen die UNESCO. Sie ist eine Sonderorganisation der UN, ihr Name bedeutet Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation (UNESCO). Eine ihrer Aufgaben ist der Schutz dieser Welterbestätten. Ihr Gründungsvertrag wurde 1945 von 37 Staaten unterzeichnet. Luxemburg wurde bereits 1947 Mitglied dieser Organisation, Österreich folgte 1948, die Schweiz im Jahr 1949. Die Bundesrepublik Deutschland wurde 1951 Mitglied, die DDR im Jahr 1972. Seit der Rückkehr der USA im Sommer 2023 hat die UNESCO 194 Mitgliedsstaaten und 12 assoziierte Mitglieder.

Am 16. November 1972 wurde das Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt (Welterbekonvention, World Heritage Convention) von den Mitgliedstaaten der UNESCO verabschiedet. In der Folge wurden ab 1977 schutzwürdige Güter in einer Liste des Welterbes gesammelt. Die ersten Einträge erfolgten im Jahr 1978. Die erste deutsche Welterbestätte war der Aachener Dom.

Zur Zeit (Juni 2024) gibt es 52 deutsche Welterbestätten, 49 davon gehören zum Weltkulturerbe, 3 zum Weltnaturerbe. 6 Welterbestätten sind länderübergreifend. Damit eine Welterbestätte einen Platz auf der Liste ergattert, muss zunächst ein Aufnahmeverfahren durchlaufen werden:

  • in Deutschland machen zunächst die einzelnen Bundesländer ihre Vorschläge, Diese werden dann auf die sog. Tentativliste gesetzt.
  • Es wird geprüft, ob der Vorschlag den erforderlichen Kriterien entspricht. Dazu gehört auch eine finanzielle Planung zum Erhalt der Welterbestätte.
  • Einmal jährlich entscheidet das Welterbekomitee über die Aufnahme der Stätte.
  • In den Folgejahren wird kontinuierlich überprüft, wie sich dieses Welterbe entwickelt hat. Wenn die erforderlichen Kriterien nicht mehr gegeben sind, landet der Eintrag auf einer roten Liste. Im Extremfall wird er von der Liste gestrichen.

Markierungen:

  •        Kulturerbe
  •        Naturerbe
  •        gemischt
  •        gefährdetes Erbe


Welterbestätten

[Bearbeiten]
Aachener Dom
1978 als Weltkulturerbe Nr. 3 eingetragen. Modifikation 2013.
1 Aachen Cathedral . Erbaut zur Zeit des Kaisers Karl des Großen, über mehrere Jahrhunderte Krönungskirche deutscher Könige. Die Pfalzkapelle ist Kernstück des Domes, sie ist das erste Gebäude mit Gewölbe nördlich der Alpen. Der Dom erhielt seine heutige Gestalt im Lauf von mehr als 1200 Jahren. Das überragende Hauptwerk der karolingischen Architektur ist heute eines der bedeutendsten Kulturdenkmäler von europäischem Rang. Als erstes deutsches Denkmal wurde der Aachener Dom 1978 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Preis: kostenlos.
Zum Kaiserthron und Karlsschrein gelangt man nur mit einer Führung, aber nicht während eines Gottesdienstes. Dies bedeutet, dass an kirchlichen Feiertagen ebenfalls keine Führung stattfindet. Karten für Domführungen kann man an der Dominformation gegenüber der Domschatzkammer lösen.
Dom zu Speyer
1981 als Weltkulturerbe Nr. 168 eingetragen.
2 Speyer Cathedral . offizieller Name: Domkirche St. Maria und St. Stephan. Größte erhaltene romanische Kirche. Die Speyerer Kathedrale mit vier Türmen und zwei Kuppeln wurde 1030 von Konrad II. gegründet und Ende des 11. Jahrhunderts umgebaut. Es ist eines der wichtigsten romanischen Denkmäler aus der Zeit des Heiligen Römischen Reiches. Der Dom war fast 300 Jahre lang die Grabstätte der deutschen Kaiser.
Die dreischiffige Gewölbebasilika ist das größte romanische Bauwerk in Deutschland, sie war Grablege der Salierkaiser.
Würzburger Residenz und Hofgarten
1981 als Weltkulturerbe Nr. 169 eingetragen.
3 Würzburg Residence with the Court Gardens and Residence Square, Residenzplatz 2, 97070 Würzburg . Die Würzburger Residenz, zusammen mit dem hinter ihr liegenden Hofgarten und dem vor ihr liegenden Residenzplatz, ist ein bedeutendes Zeugnis des europäischen Barocks. Das prächtige Schloss ist eines der größten und schönsten in Deutschland und ist umgeben von wunderschönen Gärten.
Unter der Schirmherrschaft der Fürstbischöfe Lothar Franz und Friedrich Carl von Schönborn wurde es im 18. Jahrhundert von einem internationalen Team von Architekten, Malern (einschließlich Tiepolo), Bildhauern und Stuckarbeitern unter der Leitung von Balthasar Neumann erbaut und dekoriert.
Wieskirche
1981 als Weltkulturerbe Nr. 271 eingetragen.
4 Pilgrimage Church of Wies , Wies 14 . Die Wieskirche (1745–54), das Werk des Architekten Dominikus Zimmermann, ist ein Meisterwerk des bayerischen Rokoko - auf wundersame Weise in einem wunderschönen Alpental erhalten - üppig, farbenfroh und fröhlich. Erbaut ab 1745, Kirchenweihe 1754. Wegen der sonst unerreichten Feinheit der Stuckdekoration eines der vollendetsten Kunstwerke des bayerischen Rokoko.
Die Kirche von Wies in der Nähe von Steingaden in Bayern ist eine außerordentlich gut erhaltene Wallfahrtskirche.
Schlösser Augustusburg und Falkenlust, Brühl
1984 als Weltkulturerbe Nr. 288 eingetragen.
5 Castles of Augustusburg and Falkenlust at Brühl . Das Schloss Augustusburg wurde ab 1725 als Residenz des Kölner Erzbischofs Clemens August von Johann Conrad Schlaun erbaut, von 1728-1768 wurde es im Rokokostil von François de Cuvilliés d.Ä. ausgeschmückt. Das Treppenhaus stammt von Balthasar Neumann . Das kleinere Schloss Falkenlust entstand 1729-1737.
Die beiden Schlösser gehören zu den frühesten und besten Beispiele für die Rokoko-Architektur des 18. Jahrhunderts in Deutschland.
Dom und Michaeliskirche in Hildesheim
1985 als Weltkulturerbe Nr. 187 in Hildesheim
6 St Mary's Cathedral and St Michael's Church at Hildesheim . Die Hohe Domkirche St. Mariä Himmelfahrt ist die Kathedrale des römisch-katholischen Bistums in Hildesheim. Sie gehört zu den bedeutendsten Bauwerken der Vorromanik in Niedersachsen und ist eine der ältesten Bischofskirchen in Deutschland. Der erste Dombau an dieser Stelle entstand 872 auf dem sog. Domhügel. Die Gebäude und Kunstschätze gehören seit 1985 gemeinsam mit der Michaeliskirche unter der Bezeichnung Dom und Michaeliskirche in Hildesheim zum Weltkulturerbe.
Die St.-Michael-Kirche wurde zwischen 1010 und 1020 nach einem symmetrischen Grundriss mit zwei Apsiden erbaut, der für die ottonische romanische Kunst charakteristisch war. Das Innere, insbesondere die Holzdecke und die bemalten Stuckarbeiten, die berühmten Bronzetüren und die Bernward-Bronzesäule, sind - zusammen mit den Schätzen der Marienkathedrale - als Beispiele für die romanischen Kirchen des Heiligen Römischen Reiches von außergewöhnlichem Interesse.
Römische Baudenkmäler, Dom und Liebfrauenkirche in Trier
1986 als Weltkulturerbe Nr. 367 eingetragen.
7 Roman Monuments, Cathedral of St Peter and Church of Our Lady in Trier . Trier an der Mosel war seit dem 1. JH. eine römische Kolonie und wurde bald ein großes Handelszentrum-Ende des 3. Jahrhunderts wurde Trier als ein „zweites Rom“ zu einer der Hauptstädte der Tetrarchie. Die Anzahl und Qualität der erhaltenen Denkmäler ist ein herausragendes Zeugnis der römischen Zivilisation. Zum römischen Trier (Augusta Treverorum) gehören unter anderem die Porta Nigra, das Amphitheater, die Kaiserthermen, die Konstantinbasilika, die Barbarathermen und die Römerbrücke.
Aus dem Mittelalter haben sich Reste der Stadtbefestigung sowie die christlichen Nachfolgerbauten Trierer Dom und Liebfrauenkirche erhalten.
Hansestadt Lübeck
1987 als Weltkulturerbe Nr. 272 eingetragen.
8 Hanseatic City of Lübeck . Das spätgotische Gebäude des Holstentores gehört zu den Überresten der Lübecker Stadtbefestigung. Das Holstentor ist neben dem Burgtor das einzige erhaltene Stadttor Lübecks. Mehr als 300 Jahre lang stand es als „Mittleres Holstentor“ in einer Reihe mit drei weiteren Toren. Lübeck - die ehemalige Hauptstadt und Königin der Hanse - wurde im 12. Jahrhundert gegründet und entwickelte sich bis zum 16. Jahrhundert zum wichtigsten Handelszentrum Nordeuropas.
Lübeck ist bis heute ein Zentrum des Seehandels geblieben, insbesondere mit den nordischen Ländern. Trotz der Schäden, die es während des Zweiten Weltkriegs erlitten hat, bleibt die Grundstruktur der Altstadt, die die neben dem Holstentor hauptsächlich aus Patrizierresidenzen aus dem 15. und 16. Jahrhundert, öffentlichen Denkmälern sowie Kirchen und Salzlagern besteht, unverändert.
Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin
1990 als Weltkulturerbe Nr. 532 eingetragen. Erweiterung 1992, 1999
9 Palaces and Parks of Potsdam and Berlin . Schloss Sanssouci mit Park und Nebengebäuden, Schloss und Park Babelsberg, der Neue Garten mit dem Marmorpalais und Schloss Cäcilienhof, Schloss Glienicke und die Pfaueninsel, insgesamt mehr als 150 Bauwerken auf über 500 ha Fläche, die zwischen 1730 und 1916 errichtet wurden, bildet der Potsdamer Komplex aus Palästen und Parks ein künstlerisches Ganzes, dessen vielseitige Natur das Gefühl der Einzigartigkeit verstärkt. Es erstreckt sich bis in den Bezirk Berlin-Zehlendorf mit den Palästen und Parks an den Ufern der Havel und des Glienickersees.
Kloster Lorsch und Reste der Abtei Altenmünster
1991 als Weltkulturerbe Nr. 515 eingetragen.
10 Abbey and Altenmünster of Lorsch . Das Kloster Lorsch wurde im 8. Jahrhundert gegründet, seine im vorromanischen Stil errichtete Torhalle ist eines der wenigen Denkmäler aus der Karolinger Zeit. Die Skulpturen und Gemälde aus dieser Zeit sind noch in bemerkenswert gutem Zustand.
Bergwerk Rammelsberg, die Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft
1992 als Weltkulturerbe Nr. 623 eingetragen. 2010 erweitert um die Oberharzer Wasserwirtschaft des Klosters Walkenried und die Grube Samson
11 Mines of Rammelsberg, Historic Town of Goslar and Upper Harz Water Management System . Das Wassermanagementsystem für den Bergbau im Oberharz, das südlich der Rammelsberg-Minen und der Stadt Goslar liegt, wurde über einen Zeitraum von rund 800 Jahren entwickelt, um die Gewinnung von Erz für die Herstellung von Nichteisenmetallen zu unterstützen. Der Bau wurde erstmals im Mittelalter von Zisterziensermönchen durchgeführt und dann vom Ende des 16. bis zum 19. Jahrhundert in großem Umfang entwickelt. Es besteht aus einem äußerst komplexen, aber perfekt zusammenhängenden System aus künstlichen Teichen, kleinen Kanälen, Tunneln und unterirdischen Abflüssen. Es ermöglichte die Entwicklung von Wasserkraft für den Einsatz in Bergbau- und metallurgischen Prozessen.
Altstadt von Bamberg
1993 als Weltkulturerbe Nr. 624 eingetragen.
12 Town of Bamberg . Bamberger Dom, Alte Hofhaltung, Böttingerhaus und "Klein-Venedig" sind die bekanntesten der über 1000 denkmalgeschützten Bauwerke, die den größten unversehrt erhaltenen Stadtkern in Deutschland bilden. Die Stadt war ab dem 10. Jahrhundert wurde diese Stadt ein wichtiges Bindeglied zu den slawischen Völkern, insbesondere zu denen in Polen und Pommern. Im späten 18. Jahrhundert war Bamberg das Zentrum der Aufklärung in Süddeutschland, in dem bedeutende Philosophen und Schriftsteller wie Hegel und Hoffmann lebten.
Kloster Maulbronn
1993 als Weltkulturerbe Nr. 546 eingetragen.
13 Maulbronn Monastery Complex . Das 1147 gegründete Zisterzienserkloster Maulbronn gilt als der vollständigste und am besten erhaltene mittelalterliche Klosterkomplex nördlich der Alpen. Umgeben von befestigten Mauern wurden die Hauptgebäude zwischen dem 12. und 16. Jahrhundert errichtet. Die Kirche des Klosters, hauptsächlich im Stil der Übergangsgotik, hatte einen großen Einfluss auf die Verbreitung der gotischen Architektur in weiten Teilen Nord- und Mitteleuropas. Von besonderem Interesse ist das Wassermanagementsystem in Maulbronn mit seinem ausgeklügelten Netz von Abflüssen, Bewässerungskanälen und Stauseen. 1556 wurde aus dem Kloster eine evangelische Klosterschule, sie wurde u.a. von Kepler, Hölderlin und Hesse besucht.
Stiftskirche, Schloss und Altstadt von Quedlinburg
1994 als Weltkulturerbe Nr. 535 eingetragen.
14 Collegiate Church, Castle and Old Town of Quedlinburg . Quedlinburg auf der Ostseite des Harzes war zur Zeit der sächsisch-ottonischen Herrscherdynastie eine Hauptstadt des ostfränkischen Deutschen Reiches. Die Anzahl und die hohe Qualität der Fachwerkhäuser machen Quedlinburg zu einem außergewöhnlichen Beispiel einer mittelalterlichen europäischen Stadt. Die romanische Stiftskirche St. Servatius ist eines der Meisterwerke der romanischen Architektur. In ihr befinden sich Gräber deutscher Könige sowie ein wertvoller Domschatz.
Völklinger Hütte
1994 als Weltkulturerbe Nr. 687 eingetragen.
15 Völklingen Ironworks . Die rund 6 ha große Eisenhütte dominiert die Stadt Völklingen. Obwohl sie vor wenigen Jahren aus der Produktion genommen wurden, ist sie in ganz Westeuropa und Nordamerika das einzige intakte Beispiel für eine integrierte Eisenhütte, wie sie im 19. und 20. Jahrhundert gebaut und ausgestattet wurde und intakt geblieben ist. Merkmal: Erlaubnis für gewerbsmäßige Fotografie erforderlich.
Grube Messel
1995 als Weltnaturerbe Nr. 720 eingetragen.
1 Messel Pit Fossil Site . Die Grube Messel ist ein geeigneter Ort der Welt, um das Lebensumfeld des Eozäns vor 57 bis 36 Millionen Jahren zu verstehen. Insbesondere liefert sie einzigartige Informationen über die frühen Stadien der Evolution von Säugetieren und umfasst außergewöhnlich gut erhaltene Säugetierfossilien, die von vollständig vorhandenen Skeletten bis zum Mageninhalt von Tieren dieser Zeit reichen.
Kölner Dom
1996 als Weltkulturerbe Nr. 292 eingetragen.
16 Cologne Cathedral . Mit dem Bau dieses gotischen Meisterwerks wurde 1248 begonnen. Er erfolgte in mehreren Schritten und wurde erst 1880 abgeschlossen. In sieben Jahrhunderten ließen sich aufeinanderfolgende Bauherren von demselben Glauben und einem Geist der absoluten Treue zu den ursprünglichen Plänen inspirieren. Der Kölner Dom zeugt neben seinem außergewöhnlichen Wert und den darin enthaltenen künstlerischen Meisterwerken von der dauerhaften Stärke des europäischen Christentums. Herausragend auch der Reliquienschrein für die Gebeine der Hl. Drei Könige sowie das Gerokreuz auf dem Kreuzaltar. Wegen geplanter Änderungen der Kölner Stadtsilhouette wurde er 2004 auf die Rote Liste gesetzt, von der er 2006 wieder gestrichen werden konnte.
Das Bauhaus und seine Stätten in Dessau und Weimar
1996 als Weltkulturerbe Nr. 729 eingetragen.
17 Bauhaus and its Sites in Weimar, Dessau and Bernau . Zwischen 1919 und 1933 revolutionierte die Bauhausbewegung im 20. Jahrhundert das architektonische und ästhetische Denken und Handeln. Die Bauhausgebäude in Weimar, Dessau und Bernau sind grundlegende Vertreter der klassischen Moderne, die auf eine radikale Erneuerung von Architektur und Design ausgerichtet sind. Diese Liegenschaft, die 1996 in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde, bestand ursprünglich aus Gebäuden in Weimar (Ehemalige Kunstschule, Angewandte Kunstschule und Haus Am Horn) und Dessau (Bauhausgebäude, Gruppe von sieben Meisterhäusern). Die Erweiterung 2017 umfasst die Häuser mit Balkonzugang in Dessau und die ADGB-Gewerkschaftsschule in Bernau als wichtige Beiträge zu den Bauhaus-Ideen von strengem Design, Funktionalismus und Sozialreform.
Luther-Gedenkstätten
1996 als Weltkulturerbe Nr. 783 eingetragen.
18 Luther Memorials in Eisleben and Wittenberg . Diese Orte in Sachsen-Anhalt sind alle mit dem Leben von Martin Luther und seinem Reformkollegen Melanchthon verbunden. Dazu gehören Melanchthons Haus in Wittenberg, die Häuser in Eisleben, in denen Luther 1483 geboren wurde und 1546 starb, sein Zimmer in Wittenberg, die Ortskirche und die Schlosskirche, in der Luther am 31. Oktober 1517 seine berühmten 95er Thesen veröffentlichte. Damit begann die Reformation und eine neue Ära in der religiösen und politischen Geschichte der westlichen Welt. Eisleben: Geburts. und Sterbehaus, Wittenberg: Lutherhalle, Melanchthonhaus, Stadtkirche, Schlosskirche.
Klassisches Weimar
1998 als Weltkulturerbe Nr. 846 eingetragen.
19 Classical Weimar . Im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert erlebte die thüringische Kleinstadt Weimar eine bemerkenswerte kulturelle Blüte, die viele Schriftsteller und Gelehrte anzog, insbesondere Goethe und Schiller. Diese Entwicklung spiegelt sich in der hohen Qualität vieler Gebäude und Parks in der Umgebung wider. Zum Welterbe der Weimarer Klassik gehören 11 Bauwerke, Dazu zählen die Wohnhäuser von Goethe, Schiller und Herder, die Herzogin Amalia Bibliothe, das Weimarer Stadtschloss, der Park an der Ilm mit Goethes Gartenhaus sowie die Schlösser und Parkanlagen Belvedere, Ettersberg und Tiefurt.
Museumsinsel Berlin
1999 als Weltkulturerbe Nr. 896 eingetragen.
20 Museumsinsel (Museum Island), Berlin . Das Museum als soziales Phänomen verdankt seinen Ursprung dem Zeitalter der Aufklärung im 18. Jahrhundert. Die fünf Museen auf der Museumsinsel in Berlin, die zwischen 1824 und 1930 erbaut wurden, sind die Realisierung eines visionären Projekts und zeigen die Entwicklung der Ansätze zur Museumsgestaltung im Laufe des 20. Jahrhunderts. Jedes Museum wurde entworfen, um eine organische Verbindung mit der Kunst herzustellen, die es beherbergt. Die Bedeutung der Sammlungen des Museums, die die Entwicklung der Zivilisationen im Laufe der Jahrhunderte verfolgen, wird durch die städtische und architektonische Qualität der Gebäude verstärkt.
Wartburg bei Eisenach
1999 als Weltkulturerbe Nr. 897 eingetragen.
21 Wartburg Castle, Auf der Wartburg 1, 99817 Eisenach . Die Wartburg fügt sich hervorragend in ihre Waldumgebung ein und ist in vielerlei Hinsicht „die ideale Burg“. Obwohl einige Originalabschnitte aus der Feudalzeit erhalten geblieben sind, gibt die Form, die sie während der Rekonstitution im 19. Jahrhundert annahm, eine gute Vorstellung davon, was diese Festung auf dem Höhepunkt ihrer militärischen und herrschaftlichen Macht gewesen sein könnte. Auf der Wartburg lebte die hl. Elisabeth, hier pflegten weltbekannte Minnesänger die höfische Kultur des Mittelalters, und hier übersetzte der Reformator Martin Luther die Bibel ins Deutsche. Im 19. Jahrhundert trafen sich die Burschenschaften auf der Burg, die später zum Nationalen Denkmal ausgestaltet wurde.
Gartenreich Dessau-Wörlitz
2000 als Weltkulturerbe Nr. 534 eingetragen. Referenz-Nummer 534bis, Modifikation 2019
22 Garden Kingdom of Dessau-Wörlitz . Das Gartenreich ist ein außergewöhnliches Beispiel für Landschaftsgestaltung und -planung des Zeitalters der Aufklärung, des 18. Jahrhunderts. Seine vielfältigen Komponenten - herausragende Gebäude, landschaftlich gestaltete Parks und Gärten im englischen Stil und subtil veränderte Flächen landwirtschaftlicher Flächen - dienen auf vorbildliche Weise ästhetischen, erzieherischen und wirtschaftlichen Zwecken. Gestaltet im 18. Jahrhundert auf 150 km². Zum Gartenreich gehören das Schloss Luisium mit einem englischen Garten, Rokoko-Schloss Mosigkau, Landschaftspark Großkühnau, das Georgium mit der Gemäldegalerie, Schloss- und Parkensemble Oranienbaum und die Wörlitzer Anlagen.
Klosterinsel Reichenau
2000 als Weltkulturerbe Nr. 974 eingetragen.
23 Monastic Island of Reichenau . Die am Bodensee gelegene Insel Reichenau bewahrt die Spuren des 724 gegründeten Benediktinerklosters, das einen bemerkenswerten geistigen, intellektuellen und künstlerischen Einfluss ausübte. Das Kloster wurde im 8. JH gegründet und entwickelte sich zu einem kulturellen Zentrum, sichtbar in den Wandmalereien der drei romanischen Kirchen. Berühmt auch die Reichenauer Malerschule für Buchmalerei sowie die aus jener Zeit erhaltenen liturgischen Gesänge.
Industriekomplex Zeche Zollverein
1995 als Weltkulturerbe Nr. 975 eingetragen.
24 Zollverein Coal Mine Industrial Complex in Essen. E-Mail: . Die Zeche Zollverein war als Steinkohlebergwerk von 1847 bis 1986 in Betrieb. Sie galt um 1930 als die "schönste Zeche des Ruhrpotts". Mit der daneben liegenden Kokerei Zollverein repräsentiert sie die Entwicklung vom historischen Kohlebergbau hin zur Schwerindustrie. der Schwerindustrie. Zusammen mit einigen Gebäuden aus dem 20. Jahrhundert von herausragendem architektonischem Wert wurde sie als Industriedenkmal in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
Oberes Mittelrheintal
2002 als Weltkulturerbe Nr. 1066 eingetragen.
25 Upper Middle Rhine Valley . Auf der 65km langen Strecke zwischen Bingen, Rüdesheimund Koblenz durchbricht der "Schicksalsfluss der Deutschen" das Rheinische Schiefergebirge und bildet eine romantische Flusslandschaft mit zahlreichen Burgen, malerischen Städten und dem Felsen der Loreley. Das Mittelrheintal mit seinen Burgen, historischen Städten und Weinbergen zeigt anschaulich die lange Geschichte des menschlichen Engagements in einer dramatischen und abwechslungsreichen Naturlandschaft. Es ist eng mit Geschichte und Legende verbunden und übt seit Jahrhunderten einen starken Einfluss auf Schriftsteller, Künstler und Komponisten aus.
Altstädte von Stralsund und Wismar
2002 als Weltkulturerbe Nr. 1067 eingetragen.
26 Historic Centres of Stralsund and Wismar . Die mittelalterlichen Städte Wismar und Stralsund an der norddeutschen Ostseeküste waren im 14. und 15. Jahrhundert wichtige Handelszentren der Hanse. Im 17. und 18. Jahrhundert wurden sie schwedische Verwaltungs- und Verteidigungszentren für die deutschen Gebiete. Sie trugen zur Entwicklung der charakteristischen Gebäudetypen und -techniken der Backsteingotik im Baltikum bei, wie beispielsweise einige wichtige Backsteinkathedralen, das Rathaus von Stralsund und die Reihe von Häusern für Wohn-, Gewerbe- und Handwerkszwecke, die deren Entwicklung darstellen über mehrere Jahrhunderte. Die beiden Hafenstädte an der Ostsee repräsentieren das kulturelle Erbe der Hanse. Wismar ist die größte erhaltene Hansestadt in der südlichen Ostsee, Stralsund liegt auf einer Insel am Strelasund. Gut erhalten sind barocke Bauten aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
Bremen - Rathaus und Roland
2004 als Weltkulturerbe Nr. 1087 eingetragen.
27 Town Hall and Roland on the Marketplace of Bremen . Rathaus und Roland stehen symbolisch für die Hanse, der die Stadt Bremen seit 1358 angehörte. Das alte Rathaus wurde im frühen 15. Jahrhundert im gotischen Stil erbaut, nachdem Bremen der Hanse beigetreten war. Das Gebäude wurde im frühen 17. Jahrhundert im sogenannten Weser-Renaissance-Stil renoviert. Die Roland-Statue wurde als Symbol für die Rechte und Privilegien der Freien Reichsstadt errichtet. Die Statue ist 5,5m hoch und stammt aus dem Jahr 1404. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde neben dem alten ein neues Rathaus als Teil eines Ensembles errichtet, das die Bombardierung während des Zweiten Weltkriegs überlebte.
Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau
2004 als Weltkulturerbe Nr. 1127 eingetragen. LÄnderübergreifend mit Polen.
28 Muskauer Park / Park Mużakowski, Bauhof 1 bis 6, 8 bis 12, 14; Hermannsbad 1, 5, 7, 8, 9 (Villa Pückler, Villa Bellevue, Obersteigerhaus, Badehaus, Turmvilla, Villa Caroline); Schloßstraße 4, 9 (Neues Schloss, Altes Schloss, Kavaliershaus); Buchenweg 1 (Weinberghaus), Hermannsbad . Der 559,9 ha große Landschaftspark an der Neiße und an der Grenze zwischen Polen und Deutschland wurde von 1815 bis 1844 von Fürst Hermann von Puckler-Muskau angelegt- Er beeinflusste die Entwicklung der Landschaftsarchitektur in Europa und Amerika. Als „Gemälde mit Pflanzen“ konzipiert, wollte es nicht an klassische Landschaften, Paradiese oder verlorene Perfektion erinnern, sondern lokale Pflanzen verwenden, um die inhärenten Qualitäten der vorhandenen Landschaft zu verbessern. Diese integrierte Landschaft erstreckt sich bis in die Stadt Muskau mit grünen Passagen, die Stadtparks bildeten, die Gebiete für die Entwicklung umrahmten. Die Stadt wurde so zu einem Gestaltungselement in einer utopischen Landschaft. Auf dem Gelände befinden sich auch eine rekonstruierte Burg, Brücken und ein Arboretum.
Obergermanisch-rätischer Limes
2004 als Weltkulturerbe Nr. 430 eingetragen.
29 Frontiers of the Roman Empire . Der „römische Limes“ repräsentiert die Grenzlinie des Römischen Reiches in seiner größten Ausdehnung im 2. Jahrhundert nach Christus. Es erstreckte sich über 5.000km von der Atlantikküste im Norden Großbritanniens über Europa bis zum Schwarzen Meer und von dort bis zum Roten Meer und über Nordafrika bis zur Atlantikküste. Die erhaltenen Limes-Überreste bestehen aus Resten von Mauern, Gräben, Festungen, Festungen, Wachtürmen und zivilen Siedlungen. Bestimmte Elemente der Linie wurden ausgegraben, einige rekonstruiert und einige zerstört. Die beiden Abschnitte des Limes in Deutschland erstrecken sich über eine Länge von 550km vom Nordwesten des Landes bis zur Donau im Südosten. Der 118km lange Hadrianswall (UK) wurde auf Befehl des Kaisers Hadrian um 122 n. Chr. an der nördlichsten Grenze der römischen Provinz Britannia errichtet. Er ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Organisation einer Militärzone und veranschaulicht die Verteidigungstechniken und geopolitischen Strategien des alten Rom. Der Antoninuswall, eine 60km lange Grenzbefestigung in Schottland, wurde 142 n. Chr. von Kaiser Antoninus Pius als Verteidigung gegen die „Barbaren“ des Nordens errichtet. Er ist die nordwestlichste der römischen Limes-Anlagen.
Altstadt von Regensburg mit Stadtamhof
2005 als Weltkulturerbe Nr. 1155 eingetragen.
30 Old town of Regensburg with Stadtamhof , Rathausplatz . Diese mittelalterliche Stadt an der bayerischen Donau beherbergt viele Gebäude von außergewöhnlicher Qualität, die von ihrer Geschichte als Handelszentrum und ihrem Einfluss auf die Region ab dem 9. Jahrhundert zeugen. Eine bemerkenswerte Anzahl historischer Bauwerke erstreckt sich über zwei Jahrtausende und umfasst antike römische, romanische und gotische Gebäude. Regensburgs Architektur aus dem 11. bis 13. Jahrhundert - einschließlich Markt, Rathaus und Dom - prägt noch immer den Charakter der Stadt, der durch hohe Gebäude, dunkle und schmale Gassen und starke Befestigungen gekennzeichnet ist. Zu den Gebäuden gehören mittelalterliche Patrizierhäuser und -türme, eine große Anzahl von Kirchen und Klosterensembles sowie die Alte Brücke aus dem 12. Jahrhundert. Die Stadt ist auch bemerkenswert für die Überreste, die von ihrer reichen Geschichte als eines der Zentren des Heiligen Römischen Reiches zeugen, das sich dem Protestantismus zuwandte.
Siedlungen der Berliner Moderne
2008 als Weltkulturerbe Nr. 1239 eingetragen.
31 Berlin Modernism Housing Estates . Die Liegenschaft besteht aus sechs Wohnsiedlungen, die von 1910 bis 1933, insbesondere während der Weimarer Republik, als die Stadt Berlin sozial, politisch und kulturell besonders fortschrittlich war, von innovativer Wohnungspolitik zeugen. Das Anwesen ist ein herausragendes Beispiel für die Gebäudereformbewegung, die durch neuartige Ansätze in den Bereichen Stadtplanung, Architektur und Gartengestaltung zur Verbesserung der Wohn- und Lebensbedingungen von Menschen mit niedrigem Einkommen beigetragen hat. Die Anwesen bieten auch außergewöhnliche Beispiele für neue städtische und architektonische Typologien mit frischen Designlösungen sowie technischen und ästhetischen Innovationen. Bruno Taut, Martin Wagner und Walter Gropius gehörten zu den führenden Architekten dieser Projekte, die einen erheblichen Einfluss auf die weltweite Entwicklung von Wohnraum ausübten.
Wattenmeer
2009 als Weltnaturerbe Nr. 1314 eingetragen. Länderübergreifend mit Dänemark und den Niederlanden.
2 Wadden Sea (Waddenzee) . Das Wattenmeer ist das weltweit größte ununterbrochene System von Gezeitensand und Wattenmeer. Das Gebiet umfasst das niederländische Wattenmeer-Schutzgebiet, die deutschen Wattenmeer-Nationalparks Niedersachsen und Schleswig-Holstein sowie den größten Teil des dänischen Wattenmeer-Meeresschutzgebiets. Es handelt sich um eine große, gemäßigte, relativ flache Feuchtgebietsumgebung an der Küste, die durch die komplexen Wechselwirkungen zwischen physikalischen und biologischen Faktoren entstanden ist, die zu einer Vielzahl von Übergangslebensräumen mit Gezeitenkanälen, Seegraswiesen, Muschelbänken, Sandbänken usw. geführt haben. Wattenmeer, Salzwiesen, Flussmündungen, Strände und Dünen. Das Gebiet beherbergt zahlreiche Pflanzen- und Tierarten, darunter Meeressäuger wie Seehund, Seehund und Schweinswal. Das Wattenmeer ist eines der letzten verbliebenen großflächigen Gezeitenökosysteme, in denen natürliche Prozesse weiterhin weitgehend ungestört funktionieren.
Alte Buchenwälder der Karpaten und anderer Regionen
2011 als Weltnaturerbe Nr. 1133 eingetragen. Länderübergreifend: mit der Ukraine und Deutschland, Erweiterung 2017: Albanien, Belgien, Bulgarien, Kroatien, Italien, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien und Spanien
3 Ancient and Primeval Beech Forests of the Carpathians and Other Regions of Europe . Seit dem Ende der letzten Eiszeit verbreitete sich die Rotbuche über einen kurzen Zeitraum von einigen tausend Jahren aus einigen isolierten Schutzgebieten in den Alpen, Karpaten, Dinariden, im Mittelmeerraum und in den Pyrenäen. Dieser Prozess dauert noch an. Die erfolgreiche Expansion auf einem ganzen Kontinent hängt mit der Anpassungsfähigkeit und Toleranz des Baumes gegenüber unterschiedlichen klimatischen, geografischen und physischen Bedingungen zusammen. Die alten Buchenwälder geben Aufschluss über biologische und ökologische Entwicklungen nach der letzten Eiszeit. Für das Weltnaturerbe wurden die Alten Buchenwälder Deutschlands im Nationalpark Jasmund, Serrahn im Müritz-Nationalpark, Nationalpark Hainich, Nationalpark Kellerwald-Edersee, Grumsin im Biosphärenreservat Chorin-Schorfheide ausgewählt.
Fagus-Werk in Alfeld
2011 als Weltkulturerbe Nr. 1368 eingetragen.
32 Fagus Factory in Alfeld . Der Entwurf für die Fagus-Fabrik wurde um 1910 von Walter Gropius gefertigt, es war ein Meilenstein in der Entwicklung von moderner Architektur und Industriedesign. Der heute noch in Betrieb befindliche Komplex mit 10 Gebäuden befindet sich in Alfeld an der Leine in Niedersachsen und bedient alle Phasen der Herstellung, Lagerung und des Versands von Leisten, die von der Schuhindustrie verwendet werden. Mit seinen bahnbrechenden weiten Glasfenstern und seiner funktionalistischen Ästhetik hat der Komplex die Arbeit der Bauhaus-Schule vorweggenommen. Das Fabrikgebäude wurde von 1911 bis 1925 in drei Bauabschnitten errichtet. Die Fassade aus Glas und Stahl war für die damalige Zeit revolutionär und beeinflusste die Entwicklung der Architektur in Europa und Nordamerika.
Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen
2011 als Weltkulturerbe Nr. 1363 eingetragen. (grenzüberschreitend D, A, I, F, CH und SLO)
33 Prehistoric Pile Dwellings around the Alps . Die Welterbestätte umfasst 111 kleine Einzelstandorte, bestehend aus den Überresten prähistorischer Siedlungen (und Pfahlbauten) in und um die Alpen. Sie wurden zwischen 5000 und 500 v. Chr. erbaut und befinden sich an den Rändern von Seen, Flüssen oder Feuchtgebieten. Ausgrabungen, die nur an einigen Orten durchgeführt wurden, haben Einblicke in das Leben in prähistorischen Zeiten während der Jungsteinzeit und Bronzezeit im alpinen Europa und in die Art und Weise geben, wie Gemeinschaften mit ihrer Umwelt interagieren. Die Siedlungen sind eine einzigartige Gruppe außergewöhnlich gut erhaltener und kulturell reicher archäologischer Stätten, die eine der wichtigsten Quellen für die Erforschung früher Agrargesellschaften in der Region darstellen. Fundstellen sind in Baden-Württemberg am Bodensee und in oberschwäbischen Feuchtgebieten, in Bayern die Roseninsel im Starnberger See sowie jungsteinzeitlichen Pfahlbausiedlungen im Landkreis Landsberg am Lech. 56 Standorte befinden sich in der Schweiz.
Markgräfliches Opernhaus Bayreuth
2012 als Weltkulturerbe Nr. 1379 eingetragen.
34 Margravial Opera House Bayreuth, Opernstraße 14, 95444 Bayreuth . Das Opernhaus wurde zwischen 1745 und 1750 erbaut und ist ein Meisterwerk der barocken Theaterarchitektur. Es ist das einzige vollständig erhaltene Beispiel seiner Art, in dem ein Publikum von 500 Personen die Kultur und Akustik der barocken Hofoper authentisch erleben kann. Im Auftrag von Markgräfin Wilhelmine, Ehefrau von Friedrich, Markgraf von Brandenburg - Bayreuth, wurde es vom renommierten Theaterarchitekten Giuseppe Galli Bibiena entworfen. Als Hofoper im öffentlichen Raum war es ein Vorbote der großen öffentlichen Theater des 19. Jahrhunderts. Die hochdekorierte Holzstruktur des hochdekorierten Theaters aus Holz mit illusionistisch bemalter Leinwand repräsentiert die kurzlebige zeremonielle Architekturtradition, die bei Festzügen und Feiern zur fürstlichen Selbstdarstellung verwendet wurde.
Bergpark Wilhelmshöhe Kassel
2013 als Weltkulturerbe Nr. 1413 eingetragen.
35 Bergpark Wilhelmshöhe . Die monumentalen Wasserspiele von Wilhelmshöhe, die einen langen Hügel hinuntergingen, der von einer riesigen Herkulesstatue dominiert wurde, wurden 1689 von Landgraf Carl von Hessen-Kassel um eine Ost-West-Achse begonnen und bis ins 19. Jahrhundert weiterentwickelt. Stauseen und Kanäle hinter dem Hercules-Denkmal versorgen ein komplexes System hydropneumatischer Geräte mit Wasser, das das große barocke Wassertheater, die Grotte, die Brunnen und die 350 Meter lange Grand Cascade des Geländes versorgt. Darüber hinaus schlängeln sich Kanäle und Wasserwege über die Achse und speisen eine Reihe dramatischer Wasserfälle und wilder Stromschnellen, den 50 Meter hohen geysirartigen Großen Brunnen, den See und abgelegene Teiche, die den romantischen Garten beleben, der im 18. Jahrhundert von Carls Großem angelegt wurde Enkel, Kurfürst Wilhelm I. Die Größe des Parks und seiner Wasserwerke sowie die hoch aufragende Herkules-Statue sind Ausdruck der Ideale der absolutistischen Monarchie, während das Ensemble ein bemerkenswertes Zeugnis der Ästhetik des Barock und der Romantik darstellt.
Karolingisches Westwerk und Civitas Corvey
2014 als Weltkulturerbe Nr. 1447 eingetragen.
36 Carolingian Westwork and Civitas Corvey , Corvey, 37671 Höxter . Die Welterbestätte befindet sich an der Weser am Stadtrand von Höxter, wo zwischen 822 und 885 n. Chr. Das karolingische Westwerk und Civitas Corvey in einer weitgehend erhaltenen ländlichen Umgebung errichtet wurden. Das Westwerk ist das einzige stehende Bauwerk aus der Karolingerzeit, während der ursprüngliche kaiserliche Abteikomplex als archäologische Überreste erhalten bleibt, die nur teilweise ausgegraben wurden. Das Westwerk von Corvey zeigt auf einzigartige Weise einen der wichtigsten karolingischen Architekturausdrücke. Es ist eine echte Schöpfung dieser Zeit, und seine architektonische Artikulation und Dekoration verdeutlichen deutlich die Rolle der kaiserlichen Klöster im fränkischen Reich bei der Sicherung der territorialen Kontrolle und Verwaltung sowie der Verbreitung des Christentums und der karolingischen kulturellen und politischen Ordnung in ganz Europa.
Hamburger Speicherstadt und Kontorhausviertel mit Chilehaus
2015 als Weltkulturerbe Nr. 1467 eingetragen.
37 Speicherstadt and Kontorhaus District with Chilehaus . Die Speicherstadt und das angrenzende Kontorhaus sind zwei dicht bebaute Stadtgebiete im Zentrum der Hamburger Hafenstadt. Die Speicherstadt, die ursprünglich zwischen 1885 und 1927 auf einer Gruppe schmaler Inseln an der Elbe entstanden war, wurde von 1949 bis 1967 teilweise wieder aufgebaut. Sie ist eines der größten zusammenhängenden historischen Ensembles von Hafenlagern der Welt (300.000 m2). Es umfasst 15 sehr große Lagerblöcke sowie sechs Nebengebäude und ein Verbindungsnetz aus kurzen Kanälen. Angrenzend an das modernistische Bürogebäude Chilehaus erstreckt sich der Bezirk Kontorhaus über fünf Hektar mit sechs sehr großen Bürokomplexen, die in den 1920er bis 1940er Jahren für hafenbezogene Geschäfte gebaut wurden. Der Komplex veranschaulicht die Auswirkungen des rasanten Wachstums des internationalen Handels im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert.
Das architektonische Werk von Le Corbusier
2016 als Weltkulturerbe Nr. 1321 eingetragen.
38 The Architectural Work of Le Corbusier, an Outstanding Contribution to the Modern Movement . Aus der Arbeit von Le Corbusier ausgewählt, verteilen sich die 17 Standorte dieses transnationalen Serienbesitzes auf sieben Länder und zeugen von der Erfindung einer neuen Architektursprache, die mit der Vergangenheit gebrochen hat. Der Complexe du Capitole in Chandigarh (Indien), das Nationalmuseum für westliche Kunst in Tokio (Japan), das Haus von Dr. Curutchet in La Plata (Argentinien) und die Unité d'habitation in Marseille (Frankreich) spiegeln die Lösungen der Moderne wider. Ein Standort in Deutschland ist in der Weißenhofsiedlung in Stuttgart. Die Bewegung versuchte im 20. Jahrhundert, sich den Herausforderungen der Erfindung neuer Architekturtechniken zu stellen, um auf die Bedürfnisse der Gesellschaft einzugehen. Diese Meisterwerke kreativen Genies zeugen auch von der Internationalisierung der Architekturpraxis auf der ganzen Welt.
Höhlen und Eiszeitkunst im Schwäbischen Jura
2017 als Weltkulturerbe Nr. 1527 eingetragen.
39 Caves and Ice Age Art in the Swabian Jura . Moderne Menschen kamen vor 43.000 Jahren während der letzten Eiszeit zum ersten Mal nach Europa. Eines der Gebiete, in denen sie sich niederließen, war der schwäbische Jura in Süddeutschland. Aus den 1860er Jahren ausgegraben, haben sechs Höhlen Gegenstände aus der Zeit vor 43.000 bis 33.000 Jahren enthüllt. Darunter befinden sich geschnitzte Tierfiguren (einschließlich Höhlenlöwen, Mammuts, Pferde und Rinder), Musikinstrumente und persönliche Schmuckstücke. Andere Figuren zeigen Kreaturen, die halb Tier, halb Mensch sind und es gibt eine Statuette einer Frau. Diese archäologischen Stätten zeigen einige der ältesten figurativen Kunstwerke der Welt und geben Aufschluss über die Ursprünge der menschlichen künstlerischen Entwicklung. Diese archäologischen Stätten zeigen einige der ältesten figurativen Kunstwerke der Welt und geben Aufschluss über die Ursprünge der menschlichen künstlerischen Entwicklung.
Archäologischer Grenzkomplex Haithabu und Danewerk
2018 als Weltkulturerbe Nr. 1553 eingetragen.
40 Archaeological Border complex of Hedeby and the Danevirke, Am Haddebyer Noor 32, 4866 Busdorf. Tel.: +49 (0)4621 81 31 22, E-Mail: . Zur Welterbestätte gehört die Wikingersiedlung Haithabu, sie war um das Jahr 1000 eine bedeutende Handelsstadt. Ihre Bedeutung bekam sie durch die Lage an der Grenze zwischen dem fränkischen Reich im Süden und dem nördlich gelegenen Königreich Dänemark. Haithabu lag innerhalb der Befestigungslinien des Danewerks. Die Überreste von Haithabu und der Grenzwälle des Danewerks zeigen den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Stand der Entwicklung während der Wikingerzeit. Aufgrund seines reichen und gut erhaltenen archäologischen Materials ist es zu einem wichtigen Ort für die Interpretation wirtschaftlicher, sozialer und historischer Entwicklungen in Europa während der Wikingerzeit geworden.
Naumburger Dom
2018 als Weltkulturerbe Nr. 1470 eingetragen.
41 Naumburg Cathedral . Der im Osten des Thüringer Beckens gelegene Dom von Naumburg, dessen Bau 1028 begann, ist ein herausragendes Zeugnis mittelalterlicher Kunst und Architektur. Die romanische Struktur, flankiert von zwei gotischen Chören, zeigt den stilistischen Übergang von der spätromanischen zur frühen Gotik. Der Westchor aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts spiegelt Veränderungen in der religiösen Praxis und das Auftreten von Wissenschaft und Natur in den bildenden Künsten wider. Von herausragender Bedeutung sind seine überlebensgroßen Stifterfiguren des Naumburger Meisters, vor allem die Figur der Uta von Naumburg.
Montanregion Erzgebirge / Krušnohoří
2019 als Weltkulturerbe Nr. 1478 eingetragen.
42 Erzgebirge/Krušnohoří Mining Region . Das Erzgebirge erstreckt sich über eine Region in Südostdeutschland (Sachsen) und Nordwesttschechien, die eine Fülle mehrerer Metalle enthält, die ab dem Mittelalter durch Bergbau abgebaut wurden. Die Region wurde von 1460 bis 1560 zur wichtigsten Silbererzquelle in Europa. Der Bergbau war der Auslöser für weltweit übertragene technologische und wissenschaftliche Innovationen. Zinn war historisch gesehen das zweite Metall, das am Standort gewonnen und verarbeitet wurde. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Region zu einem weltweit bedeutenden Uranproduzenten. Die Kulturlandschaft des Erzgebirges ist tief geprägt von 800 Jahren fast kontinuierlichem Bergbau vom 12. bis zum 20. Jahrhundert mit Bergbau, wegweisenden Wassermanagementsystemen, innovativen Aufbereitungs- und Schmelzstandorten für Mineralien und Bergbaustädten.
Augsburger Wassermanagement-System
2019 als Weltkulturerbe Nr. 1580 eingetragen.
43 Water Management System of Augsburg , Rathausplatz . Das Wassermanagementsystem der Stadt Augsburg hat sich vom 14. Jahrhundert bis heute in aufeinanderfolgenden Phasen weiterentwickelt. Es umfasst ein Netzwerk von Kanälen, Wassertürmen aus dem 15. bis 17. Jahrhundert, in denen Pumpmaschinen untergebracht waren, eine wassergekühlte Metzgerhalle, ein System aus drei monumentalen Brunnen und Wasserkraftwerke, die bis heute nachhaltige Energie liefern. Die technologischen Innovationen dieses Wassermanagementsystems haben dazu beigetragen, Augsburg als Pionier im Wasserbau zu etablieren.
Bedeutende europäische Bäder des 19. JH
2021 als Weltkulturerbe Nr. 1613 eingetragen.
44 "great Spas of Europe" . Die Welterbestätte umfasst insgesamt 11 Badeorte aus den sieben Ländern Belgien (Spa), Frankreich (Vichy), Italien (Montecatini Terme), Österreich (Baden bei Wien), Großbritannien (Bath) und Tschechien (Karlsbad, Franzensbad und Marienbad). Aus Deutschland sind die Städte Baden-Baden, Bad Ems und Bad Kissingen vertreten. Alle diese Städte haben sich um natürliche Mineralwasserquellen herum entwickelt. Sie zeugen von der internationalen europäischen Kurkultur, die sich vom frühen 18.JH bis in die 30-er Jahre des 20.Jahrhunderts entwickelten.
Das jüdische Kulturerbe der SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz
2021 als Weltkulturerbe Nr. 1636 eingetragen.
45 ShUM Sites of Speyer, Worms and Mainz . Die Welterbestätte liegt in den drei Kaiserdomstädte Mainz, Speyer und Worms, deren jüdische Gemeinden im Mittelalter miteinander kooperierten. Die drei Städte gelten als Geburtsstätte der aschkenasischen religiösen Kultur. Die dort entstandenen Bräuche und Vorschriften wirken im orthodoxen Judentum bis heute. Zu den Gebäuden der Weltkulturstätte zählen der Speyrer Judenhof, der Synagogenkomplex in Worms sowie der Friedhof in Mainz.
Grenzen des Römischen Reiches – der niedergermanische Limes
2021 als Weltkulturerbe Nr. 1631 eingetragen.
46 Frontiers of the Roman Empire – The Lower German Limes (Озорница) . Grenzübergreifend DE, NL. Die Kulturstätte umfasst 102 Teile vom deutschen Niederrhein bei Remagen bis zur Nordseeküste in den Niederlanden Zu ihr gehören sowohl militärische Anlagen als auch zivile Stätten und Infrastrukturen aus der Zeit vom 1. bis zum 5. JH. n. Chr.
Grenzen des Römischen Reichs – Donaulimes (westliches Segment)
2021 als Weltkulturerbe Nr. 1608 eingetragen.
47 Frontiers of the Roman Empire – The Danube Limes (Western Segment) . Der Donaulimes liegt an der Grenze des Römischen Reiches und umfasst eine Länge von ca. 600km. zwischen dem Obergermanisch-Raetischem Limes und dem Schwarzen Meer. Die Welterbestätte umfasst derzeit archäologische Objekte in Deutschland, Österreich und der Slowakei Er spiegelt die Besonderheiten dieses Teils der römischen Grenze durch die Auswahl von Standorten wider, die Schlüsselelemente von Straßen, Legionsfestungen und den dazugehörigen Siedlungen bis hin zu kleinen Festungen und provisorischen Lagern.

Tentativliste

[Bearbeiten]
Aktuelle deutsche Tentativliste
Die Franckeschen Stiftungen zu Halle: Waisenhaus und Bildungsarchitektur Bedeutende europäische Bäder des 19. Jahrhunderts Jüdischer Friedhof Hamburg-Altona Alpine und voralpine Wiesen- und Moorlandschaften
Residenzensemble Schwerin – Kulturlandschaft des romantischen Historismus Künstlerkolonie Mathildenhöhe Darmstadt Alte Synagoge und Mikwe in Erfurt – Zeugnisse von Alltag, Religion und Stadtgeschichte zwischen Kontinuität und Wandel Gebaute Träume – Die Schlösser Neuschwanstein, Linderhof und Herrenchiemsee des Bayerischen Königs Ludwig II.
Die SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz Lutherstätten in Eisleben und Wittenberg – Lutherstätten in Mitteldeutschland Grenzen des Römischen Reiches – Der Niedergermanische Limes in den Niederlanden, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz Grenzen des Römischen Reiches – Der Donaulimes in Österreich und Bayern
Ehemalige Welterbekandidaten (Auswahl)
Elisabethkirche in Marburg Artland – Landschaft mit Bauernhöfen Oberspreewald, mit Dorfanlagen Königstein, Festung


Ehemalige Welterbestätte
Kulturlandschaft Dresdner Elbtal
2004 als Weltkulturerbe Nr. 1156 eingetragen, wurde im Jahre 2009 aberkannt
1 Dresden Elbe Valley . Zum Kulturerbe Dresdner Elbtal gehörte ein ca. 20km langer Flussabschnitt im Elbtalkessel, in dessen Zentrum die Bauwerke der Altstadt liegen. Nach Baubeginn der "Waldschlösschenbrücke" wurde das Welterbe Dresdner Elbtal gestrichen.
[Bearbeiten]
Brauchbarer Artikel
Dies ist ein brauchbarer Artikel. Es gibt noch einige Stellen, an denen Informationen fehlen. Wenn du etwas zu ergänzen hast, sei mutig und ergänze sie.