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Toskana

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Region Toskana
HauptstadtFlorenz
Einwohnerzahl3.729.641(2019)
Fläche22.987 km²
Postleitzahl
Vorwahl
Webseitewww.regione.toscana.it

Die Toskana (italienisch: Toscana) liegt in Italien.

Regionen

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Die Toskana umfasst neun Provinzen und die Metropolregion Florenz.

Arezzo (AR)
Florenz (FI) bzw. Metropolregion Florenz (seit 2015)
Grosseto (GR)
Livorno (LI)
Lucca (LU)
Massa-Carrara (MS)
Pisa (PI)
Pistoia (PT)
Prato (PO)
Siena (SI)
Winterlandschaft bei Scansano

Die Toskana unterteilt sich außerdem in folgende Landschaften:

  • Chianti . das Weinbaugebiet im Herz der Toskana.
  • Nordtoskana (Toscana settentrionale) . (rund um Florenz).
    • Mugello - Eine Gartenlandschaft nördlich von Florenz
    • Valdarno (Arnotal) - Landwirtschaft, Infrastruktur und Tourismus im harmonischen Miteinander
  • Osttoskana (rund um Arezzo)
    • Casentino - bewaldetes Gebirgstal des Flusses Arno vom Quellgebiet bis Arezzo
    • Val di Chiana (Chiana-Tal) - Tal des Chiana-Flusses, der in den Tiber mündet
  • Südtoskana (rund um Grosseto)
    • Colline Metallifere - Geysire, Geothermie und Natur südwestlich von Siena
    • Maremma - die wenig bekannte südlichwestliche Toskana
    • Monte Amiata - erloschene Vulkanlandschaft in der südlichen Toskana
  • Westtoskana (rund um Pisa)
  • Zentraltoskana (rund um Siena)
    • Crete senesi - schroffe Hügel und Stille südlich von Siena
    • Montagnola senese - das grüne Paradies nahe Siena
    • Val d'Elsa (Elsa-Tal) - Kristallglas und Handwerk im Mittelpunkt der Toskana
    • Val d’Orcia (Orcia-Tal) - Thermalquellen, sanfte Hügel und Zypressen
  • Toskanischer Archipel, zu dem auch die Insel Elba gehört
Karte
Karte von Toskana

Dom von Florenz
  • 1 Florenz (Firenze) . Hauptstadt der Region; in der Renaissance eine der wichtigsten und reichsten Städte Europas. Hier wirkten Künstler wie Giotto, Filippo Brunelleschi, Sandro Botticelli und Michelangelo. Beispielhaft dafür stehen die Kathedrale, die Kirche Santa Croce, der Palazzo Pitti und natürlich die Uffizien mit ihren unermesslichen Kunstschätzen.
  • 2 Arezzo . Antiquitäten, schicke Boutiquen und Kunst abseits der Touristenströme.
  • 3 Camaiore . belebtes Seebad und beliebter Touristenort.
  • 4 Carrara . Stadt des weißen Marmors.
  • 5 Grosseto . die lebhafte Hauptstadt der Maremma mit idyllischem Altstadtkern.
  • 6 Livorno . lebendiger toskanischer Alltag mit Industrie und Hafen.
  • 7 Lucca . ein botanischer Garten auf der ehemaligen Wehrmauer.
  • 8 Montecatini Terme . berühmt für seine Kuranlagen.
  • 9 Pisa . Im Mittelalter ein wichtiger Hafen, heute Touristenattraktion. Piazza del Duomo: Ensemble aus Kathedrale, Schiefem Turm, Baptisterium und historischem Friedhof.
  • 10 Pistoia . die vernachlässigte Nachbarin von Florenz.
  • 11 Prato . das Werk eines Mönchs in der Stadt der Tücher.
  • 12 San Gimignano . Touristen und Türme. Bekannt für sein historische Zentrum mit den hochmittelalterlichen Geschlechtertürmen und mehreren kunsthistorisch wertvollen Fresken.
  • 13 Siena . die schöne Konkurrentin von Florenz mit dem historische Zentrum mit gut erhaltener mittelalterlicher Bausubstanz, vor allem im gotischen Stil, beispielsweise der Dom und das Alte Rathaus.
  • 14 Volterra , Ufficio Turistico, Piazza dei Priori 20, Volterra . schroffe Tonhügel und Alabaster.

Weitere Ziele

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  • 1 Monte Amiata . Der Monte Amiata ist ein erloschener Vulkan von 1738m Höhe in der südlichen Toskana, der östliche Teil des Berges bildet das Naturreservat Oasi Monte Amiata.
  • 2 Toskanischer Archipel (Arcipelago toscano) . umfasst die Inseln: Elba, Giannutri, Giglio, Montecristo, Pianosa.
  • 3 Montecristo (Isola di Montecristo) . entlegenste Insel des Toskanischen Archipels. Montecristo ist ein steil aus dem Meer ragender Felsen, dessen höchste Erhebung 645m misst. Die Insel verdankt ihre Berühmtheit zweifelsohne der Literatur: dem Roman "Der Graf von Montecristo" von Alexandre Dumas. Die Insel ist seit 1971 Naturschutzreservat. Montecristo ist das am strengsten geschützte Gebiet Italiens. Privatpersonen ist es nicht gestattet, die Insel zu betreten.
  • 4 Val d’Orcia . historische Kulturlandschaft im Umland von Siena, die im 14. und 15. nach wirtschaftlichen, vor allem aber auch ästhetischen Gesichtspunkten gestaltet wurde.
  • 1 Saturnia (Terme di Saturnia) . heiße Schwefelquellen im Landesinnern. Das heiße gesunde Wasser entspringt den Quellen und fließt über weißen geformten Fels. Tolles Erlebnis für die ganze Familie. Für den Eintritt ins private Bad muss bezahlt werden, ganz in der Nähe gibt es aber eine tolle Badestelle mit Restaurant und Parkplatz die gratis zugänglich ist.

Hintergrund

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Die Toskana hat zwei verschiedene Gesichter - auf der einen Seite die kulturell bedeutsamen Städte Florenz, Siena, Lucca und Pisa, und auf der anderen Seite eine sehr ländliche Region. Die kleinen Städte, Dörfer, Burgen, Villen und Weingüter bieten eine willkommene Abwechslung zum Verkehr und Lärm der großen Städte.

Blick auf San Giminiano

Die toskanischen Städte erlebten ihre Blütezeit im Mittelalter und vor allem während der Renaissance. Danach spielte die Toskana politisch und handelstechnisch eine eher untergeordnete Rolle, die altehrwürdigen Städte entwickelten sich in der Neuzeit kaum weiter, so dass Innenstädte und Bauwerke oft bis heute unangetastet erhalten blieben. Besonders eindrucksvoll sind zum Beispiel die trutzigen mittelalterlichen Geschlechtertürme in San Gimignano, das winzige Wehrdorf Monteriggioni oder das kleinstädtische Pienza, die "Perle der Renaissance", das seit der Zeit Pius II. nur wenig gewachsen ist. Auch viele der kleinen, weniger namhaften Orte wie Poppi oder Santa Fiora, oft auf Hügelkuppen gelegen, haben ihr mittelalterliches Stadtbild erhalten mit einer geschlossenen Stadtmauer, ausgetretenem Straßenpflaster, schmalen Natursteinhäusern und engen, dunklen Gassen. In diesen Orten fühlt sich der Besucher in eine vergangene Zeit zurückversetzt.

Moderner präsentiert sich Livorno. Nach Florenz die zweitgrößte toskanische Stadt bietet sie mit Industrie, Gewerbe, Hafenanlagen und Handel sehr viele Arbeitsplätze und wirkt alltäglicher und lebendiger als die historischen Touristenmagnete im Inland. Dennoch lohnt sich auch hier ein Besuch, nicht nur zum Shoppen.

Abtei Sant’Antimo bei Montalcino im Val d’Orcia

Die toskanische Landschaft ist äußerst abwechslungsreich. Die alte Frage: "Ans Meer oder in die Berge" ist einfach gelöst: "In die Toskana!" Von rauen, alpin anmutenden Berglandschaften in der Garfagnana oder dem waldreichen Casentino an der Flanke des toscoromagnolischen Appenins über belebte Bäder an der Etruskischen Riviera und der Versilia oder den einsamen Stränden der Maremma bis ins Inland, wo man üppig grüne Wälder am Monte Amiata und der Montagnola senese ebenso findet wie trockene, beinah öde Hügellandschaften der Crete senesi, des Val d’Orcia oder der an die Hölle erinnernden Colline Metallifere, während sich das Chianti und Mugello als über Jahrhunderte kultivierte, gepflegte Gartenlandschaften präsentieren.

Hafen der Insel Giglio im Toskanischen Archipel

Ein ganz anderes Gesicht als das Inland zeigt die im Sommer sehr belebte bis stellenweise überlaufene toskanische Küste, vor allem die Versilia und Etruskische Riviera in der nordwestlichen Toskana. Bereits seit dem 19. Jahrhundert spielt der Seebad-Tourismus im Sommer eine zentrale Rolle in dieser Region. Während im Juli und August die Strände von Italienern bevölkert werden, verlängern die ausländischen Gäste die Saison von Mai bis September. Die Architektur der Küstenorte unterscheidet sich fast vollständig von dem Baustil des Inlands, hier beherrschen gediegene Hotels, noble bis schrill-moderne Seebäder oder Restaurants sowie herausgeputzte Flaniermeilen mit schicken Shops und Bars das Ortsbild. Das Baden außerhalb der gebührenpflichtigen und mit Sonnenliegen und -schirmen sowie allen hygienischen Einrichtungen versehenen Seebädern ist unter den Einheimischen verpönt, die freien Strände abseits der Küstenorte gelten als verschmutzt und unkultiviert, dementsprechend findet man hier weniger Einheimische, abgesehen von der alternativ orientierten Jugend und den Hundebesitzern, die gern die offenen Strände mit ihren Vierbeinern aufsuchen. In den Küstenorten, Hotels und auf den zahlreichen Campingplätzen wird in den Sommermonaten fast allabendlich Unterhaltungsprogramm für die Badegäste geboten, von Karussels und Fahrgeschäften für die Jüngeren bis über Konzerte für jeden Geschmack sowie Freilicht-Kino, Open-Air-Disco und Tanzveranstaltungen für alle Altersgruppen und vieles mehr.

Ein Urlaub in der Toskana wird mit etwas Entdeckergeist oder Planung nie langweilig und eignet sich durch die Vielfältigkeit von Kunst, Kultur, Städten und Landschaften auch für längere Aufenthalte.

Umwelt und Gesellschaft

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Bei einer Fahrt oder Wanderung durch die vielfältigen Landschaften sollte der Besucher nicht vergessen, dass die Toskana in jahrhundertelanger, harter Arbeit ihr heutiges Gesicht bekam. Wenn der moderne Besucher von der Schönheit des Chianti-Gebiets, der Montagnola senese, des Val d'Orcia oder anderen landschaftlichen Idyllen schwärmt, vergisst er nur zu leicht, dass dies keine naturgegebene Kulisse ist, sondern dem unermüdlichen Fleiß der Bewohner zu verdanken, die diese Landschaften mit viel Sinn für den Nutzen, aber auch für Harmonie, Nachhaltigkeit und Schönheit prägten. Dementsprechend sollte der Besucher nicht nur der Landschaft gebührende Bewunderung entgegen bringen, sondern auch den Toskanern. Die Natur zu respektieren, liegt den Menschen in der Toskana seit jeher im Blut und der Gast sollte seinen Teil beitragen für den Erhalt der Landschaft. Jede/r Reisende sollte sich deshalb überlegen, ob er beispielsweise in dieser herrlichen Landschaft mit Küsten, Thermalbädern, Seen und Flüssen, die jedoch andererseits besonders im Sommer arm an Trinkwasser ist, wirklich einen Pool benötigt oder in den baumumstandenen Bauernhäusern mit dicken Steinmauern eine Klimaanlage. Da die Nachfrage nach diesem zweifelhaften "Komfort" immer noch steigt, sehen sich viele Vermieter gezwungen, gegen ihre Überzeugung nachzurüsten, vor allem, da der Tourismus für viele Toskaner zur Haupteinkunftsquelle geworden ist. Hier ist die Eigenverantwortung jedes Einzelnen gefragt, um die Toskana so zu erhalten, wie wir sie lieben.

Ein großes gesellschaftliches Problem ist die Gentrifizierung der Toskana und die zunehmende Privatisierung von Schlössern, Kirchen und ganzen Dörfern. Drastische Beispiele finden sich z.B. in Chianti oder in der Montagnola senese, z.B. die Umwandlung des verträumten Borgos Bagnaia in ein Luxusressort mit einer wahnwitzigen Golfanlage. Da der Erhalt historischer Bauwerke oder Landgüter Unsummen verschlingt, sehen sich die Besitzer oft gezwungen, an Investoren zu verkaufen oder ihre Schlösser in Luxusherbergen umzuwandeln. Man steht heute nicht selten vor einem Hochsicherheitszaun, wenn man z.B. eine Kirche besichtigen oder einen Wanderweg benutzen möchte. Abgesehen davon, dass die Toskana damit ausverkauft wird, gibt es u.a. die ernste Problematik, dass (trotz der allgemein zitierten Arbeitsplätze) Immobilien immer teurer werden und Einheimische, besonders junge Familien, immer weiter aus beliebten Städten und Gebieten und aus der Gesellschaft verdrängt werden, mit unrenovierten Altbauwohnungen oder winzigen Wohnungen in Gewerbe- oder Neubaugebieten vorlieb nehmen müssen und die Kinderquote sinkt. Touristen können diese Aufwärtsschraube vielleicht nicht stoppen, aber wer sozial fairen Urlaub mit gutem Gewissen machen möchte, sollte vorher überlegen, wie viel Luxus und welche Freizeitaktivitäten in dieser einzigartigen Landschaft wirklich notwendig sind.

Sprache

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In der Toskana – der Heimat der drei großen spätmittelalterlichen Dichter Dante Alighieri, Francesco Petrarca und Giovanni Boccaccio – ist aus dem toskanischem Dialekt die italienische Schriftsprache entstanden. Hier wird das Italienische – im Vergleich zu anderen Dialekten – am klarsten ausgesprochen.

Gelegentlich wird das durch Roberto Benigni weltbekannte Toscano gesprochen, ein Dialekt, von dem manche vermuten, dass er auf das Etruskische zurückgehe, was jedoch wissenschaftlich nicht erwiesen ist. Im Toscano wird z.B. das "tsch" (also das c vor i/ e wie in "pici" oder "ciao") als weicheres "sch" gesprochen (ähnlich wie in "pesce"), das gewöhnlich als "k" gesprochene c (vor a/ u/ o oder Konsonanten) bzw. ch (vor i/ e) wie in "Chianti Classico" wird als gehauchtes "h" gesprochen usw. Mit etwas Übung ist das Toscano jedoch gut verständlich.

Üblicherweise werden Toskaner wegen ihres Unvermögens den "k"-Laut zu sprechen, von den anderen Italienern aufgezogen, indem man sie auffordert, folgenden Satz zu wiederholen: "Una coca-cola con una canuccia corta, corta." (Eine Coca-Cola mit einem kurzen, kurzen Strohhalm.) Bei einem starken toskanischen Akzent klingt das dann wie "Una hoha-hola hon una hanuccia horta, horta."

Anreise

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Mit dem Flugzeug

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Pisa und Florenz verfügen jeweils über einen großen Flughafen mit internationalen Verbindungen: Der Flughafen Pisa (IATA: PSA) liegt 2 Kilometer südlich des Pisaer Stadtzentrums. Der Flughafen „Amerigo Vespucci“ (IATA: FLR) ist ebenfalls nicht weit vom Stadtzentrum, hat aber weniger Verbindungen. Wenn das Reiseziel im Norden der Toskana liegt, kann auch ein Flug zum Flughafen Bologna (IATA: BLQ) in Erwägung gezogen werden, von dort sind es z.B. nur knapp 100km (rund eine Autostunde) nach Prato.

Der internationale Grossflughafen Flughafen Rom-Fiumicino (IATA: FCO) Leonardo da Vinci liegt zwei bis drei Autostunden südlich.

Mit dem Zug

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In Florenz halten die Hochgeschwindigkeitszüge Frecciarossa („Roter Pfeil“) und Frecciargento („Silberpfeil“) mit Verbindungen aus den Richtungen Turin–Mailand–, (Udine–/Triest–) Venedig–Padua–, (Bozen–/Brescia–) Verona, Bologna sowie Salerno–Neapel–Rom. In Grosseto, Cecina, Pisa, Livorno, Viareggio und Massa hält der etwas weniger schnelle Frecciabianca („Weißer Pfeil“) auf der Route Turin–Genua–Rom. Intercity-Halte gibt es zusätzlich in Follonica, Campiglia Marittima und Carrara sowie Arezzo und Chiusi. Siena wird durch Minibus-Shuttles, die auf die Abfahrts- und Ankunftszeiten der Frecce in Florenz abgestimmt sind, mit dem Hochgeschwindigkeitsnetz verbunden („FrecciaLink“).

Die schnellsten Verbindungen von München nach Florenz brauchen etwa 7½ Stunden (Umsteigen in Verona oder Bologna), von Zürich 6½ Stunden (via Mailand), von Innsbruck 5½ Stunden, von Bozen gut drei Stunden. Nachtzüge (EuroNight bzw. CNL) gibt es von Wien/Klagenfurt/Villach (und weiteren Halten in Österreich) sowie von München/Rosenheim/Innsbruck nach Florenz/Arezzo/Chiusi.

Auf der Straße

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Mit dem Auto erreicht man die Toskana am besten über gebührenpflichtige Autobahnen. Von der Italienischen Grenze bis nach Florenz muss man mit etwas über € 30.-- an Gebühren rechnen (Stand Sommer 2012). Will man sich diese Kosten sparen und weicht auf Nicht-Autobahnen aus, so muss man mit wesentlich längeren Fahrtzeiten rechnen, da diese Straßen häufig nicht so gut ausgebaut sind und nur vergleichsweise geringe Geschwindigkeiten erlauben. Eine Ausnahme bildet die Strada di grande comunicazione Firenze-Pisa-Livorno, kurz FI-Pi-LI, sie ist vierspurig ausgebaut und mautfrei, allerdings ist die erlaubte Höchstgeschwindigkeit für PKW auf 90km/h beschränkt.

Mobilität

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Um die vielen kleinen Dörfer, Klöster und Kulturstätten zu erreichen, die das Gesicht der Toskana ausmachen, ist ein Auto oder Motorrad unumgänglich. Es empfiehlt sich, bereits am Flughafen ein Auto zu mieten. Eine gute Kombination ist aber auch die Anreise per Bahn z.B. nach Siena und dortige Miete eines Autos. Mietwagen haben zudem den Vorteil, dass ein für die Anfahrt zur Unterkunft passender Wagen gewählt werden kann, z.B. ein wendiger Kleinwagen für Städte oder ein geländegängigeres Modell fürs Land.

Wer mit dem Auto anreist, sollte sich über die Autobahngebühren informieren und ggf. eine “Via-Card” (Wertkarte für ital. Autobahnen) kaufen. Am Brenner-Pass kann die Durchfahrt mit der vorab bezahlten Video-Maut beschleunigt werden. Auskunft und Verkauf gibt es bei allen Auto-Clubs.

Information zur Infrastuktur: Touristen sind oft (unangenehm) überrascht über den Straßenzustand und die langen Fahrzeiten in der Toskana. Man darf dabei nicht von deutschen oder amerikanischen Standards ausgehen, da die Toskana ganz andere geografische und klimatische Bedingungen hat. In der Toskana sind viele, sogar gut befahrene Nebenstraßen nicht geteert, sondern geschottert und manches Ferienhaus ist nur über Feldwege zu erreichen. Auf einer “strada bianca” („weißen Straße“) zu fahren, erfordert etwas Übung, man sollte längere Bremswege einkalkulieren und besonders mit dem Zweirad in Kurven aufpassen. Nach sehr starken Regenfällen wie im August 2015 können Schotter- und Teerstraßen verschlammt, gerissen oder unterhöhlt und Brücken zerstört sein, so dass ein Feriendomizil zeitweise schwer oder gar nicht mehr mit dem Pkw erreichbar ist. Wer keine langen und "abenteuerlichen" Zufahrten auf sich nehmen will, sollte sich statt einem alleinstehenden Ferienhaus unbedingt eine Unterkunft in einer größeren Ortschaft suchen.

In Städten und Dörfern mit historischem Kern gibt es fast immer eine (oft videoüberwachte) “zona traffico limitato” (ZTL, i.e. Zone mit beschränktem Verkehr), eine Einfahrt ist z.B. nur mit Genehmigung oder nur zu festen Uhrzeiten möglich, dieses Fahrverbot gilt häufig auch für Motorräder. Zum Ent- und Beladen gibt es lokal sehr unterschiedliche Ausnahmeregelungen, die vor der Anfahrt mit dem Vermieter/Hotel geklärt werden müssen. Man sollte sich nicht nur wegen der Strafen an das Fahrverbot halten, sondern auch, weil viele historische Ortskerne extrem eng, belebt und stellenweise nur über Treppen erreichbar sind, so dass eine Zufahrt zum Entladen einer nervenaufreibenden Irrfahrt gleichen kann und man selbst mit Gepäck zu Fuß schneller am Ziel ist.

Im Winter gilt auf quasi allen steileren Straßen und Pässen Schneekettenpflicht.

Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln reisen möchte, braucht viel Geduld und Zeit. Busverbindungen sind oft nicht ganz günstig, Bushaltestellen auf dem Land und der Küste entlang nicht immer zentral. Das integrierte Busnetz betreibt Autoline Toscane, deren Einheitstarife gelten. Die Einzelfahrt, gültig 70 Minuten ab Antritt, kostet in Provinzhauptstädten € 1,50 (10er-Karte € 14). Für kleinere Gemeinden mit Stadtbusverkehr sind € 1,20 fällig. Inhaber einer italienischen SIM-Karte können auch per SMS eine Fahrkarte kaufen (📲 4880105 + ITAL-ORTSNAME-IN-GROSSBUCHSTABEN) (Stand: Jan 2023).

Sportlichen Touristen bietet sich als Alternative das Fahrrad an. Mountain- und Tourenräder gibt es in vielen Städten und Campingplätzen zu mieten, an den Küstenorten gibt es vereinzelt sogar (sehr einfache) städtische Leihräder gegen Pfand. Für sportliche Biker ist die Toskana ein Paradies - ungeübte Radler werden die hügelige Landschaft weniger schätzen. Eine Alternative sind E-Bikes, die immer öfter im Verleih zu finden sind.

Eine gute Alternative für heiße Tage und Verliebte ist ein Scooter, z.B. die weltbekannte Vespa, die es in vielen Städten zum Verleih gibt.

Sehenswürdigkeiten

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Michelangelos David in der Accademia in Florenz

Die großen Städte der Toskana sind mehr als nur einen Besuch wert. Die Region steht wie kaum eine andere für die klassische italienische Kultur, insbesondere für die Architektur und Kunst des Hochmittelalters und vor allem der Renaissance, die hier ihre Blüte erlebte. Zu den „Must-sees“ gehören sicher die Weltkulturerbestätten. Die Toskana ist eine der italienischen Regionen mit den meisten UNESCO-Einträgen (nur Sizilien hat noch mehr; Lombardei und Kampanien sind gleichauf):

Villa Medicea di Poggio a Caiano (Provinz Prato)
  • das historische Zentrum von Pienza: beispielhaftes Zeugnis des Renaissance-Städtebaus, Dom und Paläste
  • Villen der Medici aus dem 15. und 17. Jahrhundert, vor allem in Florenz und der Nordtoskana
Pitigliano

Neben Florenz, Siena und Pisa gibt es aber auch viele kleinere Städtchen und Dörfer zu erkunden.

  • Pitigliano - Im Süden der Toskana scheint die Stadt wie aus dem Fels gewachsen. Eine kleine etruskiche Stadt, die immer wieder beeindruckt. Der Ausflug dahin lässt sich gut mit der Reise zu den Thermen von Saturnia verbinden.

Aktivitäten

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Die Vielseitigkeit der Toscana zeigt sich auch im Spektrum der Aktivitäten — von Weingütern und Gastronomie über Trekking und Kultur bis hin zu Wellness und Sport wie z.B. Thermalbädern oder Golf. Besonders den mobilen Touristen stehen alle Türen offen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln bedarf es einer ausführlichen Planung.

Abenteuerlustige nehmen sich einen Tag Zeit und fahren gut ausgerüstet mit Landkarte und Kamera im Auto los - quer durchs Land. Auch ohne Reiseführer findet man schnell interessante Orte - einfach den braunen Wegweisern zu den spannenden Namen folgen.

Wer etwas mehr vorausplant, verpasst weniger Termine: an vielen Orten finden traditionelle Märkte statt. Ein Besuch lohnt sich auf alle Fälle, kriegt man hier doch neben geselliger Stimmung viele Artikel zu Preisen unter dem gewohnten Niveau. Wer frische Früchte, Fleisch, Fische oder Gemüse sucht, ist auf den Märkten ebenfalls bestens aufgehoben. Aber Achtung: Zeitig aufstehen, wer den Markt noch sehen möchte. Die meisten Märkte enden bereits gegen Mittag.

Wer früh aufsteht, erlebt die Städte der Toscana auch im Sommer ohne die Mittagshitze. Florenz oder Siena beispielsweise sind traumhafte Orte für Kulturbegeisterte und solche, die es werden möchten.

An der lebhaften Küste gibt es im Sommer Aktivitäten wie Reiten, Surfen, Tauchen, Fischen, Schwimmen, Fitness und vieles mehr. Auf vielen Zeltplätzen entlang der Küste besteht ein spezielles Angebot an sportlichen und weniger sportlichen Aktivitäten. Im Winter schließen hier allerdings sehr viele Etablissements und die Küstenstädtchen wirken dann beinahe ausgestorben. Der Nationalpark Maremma ist ebenfalls zu empfehlen.

Schifffahrten zu den vorgelagerten Inseln sind sehr zu empfehlen, allerdings nicht für das kleine Budget. Die Fahrten sind verhältnismäßig teuer. Auch die Insel Elba wird oft als Ziel angeboten, dies von verschiedenen Häfen aus. Oftmals gibt's unterwegs einen Bade- und Tauchstop.

Im Inland bieten Hotels und Pensionen, Vereine und Agenturen in Florenz, Siena und den Touristengebieten rund um das Jahr eine große Vielfalt von Aktivitäten an:

Für Unterhaltung ist mit Open-Air-Konzerten, Jazz- oder Klassik-Festivals, Kleinkunst und Theater oder Freilicht-Kino in den warmen Monaten gesorgt, kulinarische Feste und musikalische Veranstaltungen gibt es bis in den Winter hinein.

Die Toskana ist ein wahres Mekka für Kunst- und Kulturinteressierte. Besonders in Florenz und Siena, aber vermehrt auch in den kleinen Städten, gibt es außer den historischen Kulturstätten und Kunstwerken hochkarätige Kunstveranstaltungen wie Vernissagen, Installationen und Ausstellungen namhafter Künstler oder Kunsthandwerker, oft in Schlössern, Palazzi oder Kirchen. Nebenbei gibt es unzählige Künstler- und Kunsthandwerker, deren Werkstätten Besuchern offen stehen oder die offene Galerien betreiben.

Liebhaber von Antiquitäten kommen ebenfalls auf ihre Kosten. Es gibt viele Trödel- und Antiquitäten-Märkte (Aushänge vor Ort beachten oder Gastgeber fragen), der berühmteste findet monatlich in Arezzo statt. Hier kann man neben Möbeln und Kunsthandwerk mit etwas Glück sogar echte Fundstücke aus der Antike erstehen.

Wer als Ausgleich zu kulinarischen Freuden und Kultur Sport machen möchte, findet besonders in den touristischen Gebieten eine ausgezeichnete Infrastruktur an Wander-, Reit- und Radwegen.

Die beliebstesten Sportarten sind Fußball und der Rennradsport, in den letzten Jahren hat sich auch das Mountain Biking in der Toskana etabliert. Viele Hotels und Pensionen stellen Fahrrader zur Verfügung, außerdem gibt es in vielen Städten Radverleihe, gelegentlich kann man sich dort auch Motorroller wie die legendäre Vespa ausleihen, was besonders im Hochsommer ein Genuss ist.

Für Wanderer werden jährlich neue Wege angelegt oder ausgewiesen, zusätzlich gibt es immer mehr didaktisch sehr gut aufbereitete Naturlehrpfade in besonders interessanten Gebieten oder Naturparks. Man sollte unbedingt auf die Aktualität des Kartenmaterials Wert legen oder in den Touristen-Infos nach aktuellem Material fragen!

Es gibt immer mehr Pferdehöfe, die Fremdenzimmer oder Appartments vermieten und Reitkurse oder geführte Ausritte organisieren, besonders in der Maremma, um den Monte Amiata und im Casentino.

Neben den touristischen Aktivitäten wie Sightseeing und Shopping ist es ratsam, sich dem toskanischen Tages-Rhythmus anzupassen. Wer mehr als nur einen Kurzurlaub verbringen möchte, kann auf diese Weise sehr entspannte Ferien verbringen und den Toskanern näher kommen. Der Ablauf sieht in der Regel so aus:

Man steht früh auf, besonders im Sommer. Das erste Frühstück besteht nur aus einem Malz- oder Milchkaffee oder allenfalls einem capuccino und manchmal einem Keks oder einer Scheibe Zwieback. Am Vormittag bis etwa zehn Uhr trifft man sich auf einen capuccino oder caffè (Espresso) in der Bar und isst dazu ggf. ein Gebäck-Teilchen. Eine Einladung in die Bar sollten Sie nie ausschlagen, da man hier wichtige soziale Bindungen knüpfen kann. Wer mehr Zeit hat, liest noch eine bisschen Zeitung, jede gute Bar hat mehrere zur Auswahl.

Die übliche Mittagessen-Zeit ist ein Uhr. Wer kein ganzes Menü essen möchte, geht entweder auf einen Teller Nudeln o.ä. in eine einfache Trattoria oder in eine tavola calda ("heißer Tisch", eine Art Schnellimbiss, jedoch ohne Fastfood), isst eine Pizza vom Blech oder holt sich ein tramezzino (Sandwich) in der Bar. Danach ist Mittagsruhe oder ein Schläfchen angesagt. Man denkt sich nichts dabei, selbst im Anzug im Park auf der Bank ein Nickerchen zu machen, ansonsten legt man sich ins Gras oder einfach ins Auto. Die Läden und auch viele Museen und Institutionen haben in der Regel von 13:00 bis 16:00 Uhr geschlossen und in die Städte kehrt Ruhe ein und man zieht sich vor der Mittagshitze zurück. Danach kehrt man zwischendurch auf einen schnellen caffè in die Bar ein. Unser eher deutsches Ritual des "Kaffeekränzchens" mit Kaffee oder Tee und Kuchen ist weitgehend unbekannt, man nimmt den caffè zwischendurch im Stehen ein, auch trinkt man nachmittags keinen cappuccino mehr. Hartnäckige Teetrinker finden allerdings heutzutage in vielen Orten einen "Tea-Room", den man allerdings eher zur englischen Teestunde ab fünf Uhr aufsucht.

Ab fünf oder sechs Uhr macht man sich schön für die passeggiata, den rituellen Spaziergang auf dem corso, der Flaniermeile, meistens einer zentralen Einkaufsstraße und den angrenzenden Plätzen, größere Städte haben in jedem Viertel ihren corso. Gut angezogen geht man gemächlichen Schrittes den corso entlang, hält an, um mit jemandem zu sprechen, geht wieder ein Stückchen, setzt sich und beobachtet die anderen Menschen, nimmt einen Aperitivo an der Bar ein oder isst ein Eis. Dieses Ritual ist ein zentraler Bestandteil des italienischen Lebens, bis heute spielt die passeggiata eine sehr wichtige soziale Rolle, hier werden Geschäfte ausgemacht, man zeigt sich, erneuert Freundschaften und tauscht sich über die Neuigkeiten des Tages aus. Berufstätige nutzen die Zeit für die letzten Besorgungen, deswegen gibt es stets auch einen Lebensmittelladen auf dem corso, oder man kauft sich noch etwas in einem der eleganten Shops und zeigt seine Beute dann Bekannten und Freunden, die sie eifrig kommentieren.

Ab acht Uhr zieht man sich wieder zurück, die übliche Abendessen-Zeit ist gegen neun Uhr. Das Abendessen ist in der Regel mehrgängig, wer in ein Restaurant geht, sollte sich deshalb an die übliche Essenfolge halten (was natürlich nicht für Kinder gilt). Wer das üppige Abendessen nicht gewöhnt ist, aber trotzdem die Speisefolge probieren möchte, kann nach halben Portionen fragen, vor allen der primo, der erste Gang (Pasta, Risotto, Suppe o.ä.), kann oft halbiert werden, oder man nimmt eine Portion Antipasti zu zweit. Zum Essen gehört außer Wasser ein guter Wein, häufig sind auch die günstigen Hausweine von guter Qualität -- lassen Sie sich beraten. Nach dem Abendessen kehrt man im Sommer, wenn die Hitze endlich nachlässt, noch einmal zurück auf die Straße, wo es manchmal abendliche Veranstaltungen gibt oder man ratscht einfach mit den Nachbarn, bis die Hitze des Tages verschwunden ist und man sich zu Bett begeben kann. Bei kühlem Wetter verbringt man den Abend meist zuhause.

Küche

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Chianti in einer traditionellen Bastflasche

Wein

Die Toskana ist berühmt für ihre Weine, wobei die bekanntesten Sorten Chianti und Chianti Classico, Vino Nobile di Montepulciano, Morellino di Scansano und Brunello di Montalcino sind.

Andere Weine, die mit dem Zertifikat DOC (Denominazione di Origine Controllata) ausgezeichnet wurden, sind: Carmignano, Vernaccia di San Gimignano, Ansonica Costa dell'Argentario, Barco Reale, Bianco dell'Empolese, Bianco della Valdinievole, Bianco di Pitigliano, Bianco Pisano di San Torpè, Bianco Vergine Valdichiana, Bolgheri e Sassicaia, Candia dei Colli Apuani, Colli dell'Etruria Centrale, Colli di Luni, Colline Lucchesi, Elba, Montecarlo, Montecucco, Monteregio di Massa Marittima, Montescudaio, Moscadetello di Montalcino, Parrina, Pomino, Rosso di Montalcino, San Gimignano, Sant'Antimo, Val d'Arbia, Val di Cornia, Vin Santo del Chianti, Vin Santo del Chianti Classico und Vin Santo di Montepulciano.

Die zentrale Rolle in der Toskana spielt das salzlose, mit Olivenöl kross gebackene Weißbrot (oder seltener das dunklere pane integrale, eine Art Vollkornbrot mit Kleie). Es wird reichlich zu jedem Essen gereicht und bildet die Sättigungsbeilage jeder Mahlzeit. Durch das Fehlen von Salz wird das Brot sehr schnell altbacken und hart, schimmelt jedoch nicht. Das altbackene, aber noch nicht vollkommen harte Brot verwendet man z.B. für crostini (oder bruschetta, geröstete Brotscheiben mit Olivenöl und ggf. Belag) und Suppen wie ribollita (Bohnen-Kohl-Eintopf) oder acquacotta (Gemüsesuppe mit Ei). Das ganz trockene, harte Brot kann bei geschützter, luftiger Lagerung wochenlang weiter verwendet werden, es bildet die Grundlage für viele traditionelle Gerichte wie z.B. panzanella (Brotsalat) oder pappa col pomodoro (Tomaten-Brot-Mus) etc.

Äußerst wichtig ist für die toskanische Küche frisches Gemüse der Saison. Auf den Märkten und in Fachgeschäften findet man eine reiches Sortiment an reifen Gemüsesorten, das Angebot variiert folglich stark mit den Jahreszeiten. Kein Toskaner würde Tomaten oder Paprika im Winter kaufen oder Schwarzkohl im Sommer, man legt sehr großen Wert auf einheimisches, erntefrisches Gemüse. Im Winter greift man z.B. auf verschiedene Kohlsorten, Hülsenfrüchte, Artischocken und Pilze zurück oder verwendet Eingemachtes oder Eingekochtes wie Tomatenpüree oder in Öl eingelegtes Gemüse bzw. getrocknete Hülsenfrüchte. Überwiegend wird Freilandgemüse angeboten, in der Toskana gibt es nur wenige gewerbliche Gewächshäuser, einige wenige stehen am Fuße des Monte Amiata und werden geothermisch beheizt. Man achte beim Einkauf im Gemüseladen auf die Bezeichnung nostrano (aus eigenem Anbau), das ist meistens Garant für frische Ware und regionaltypische Sorten.

Eine typisch toskanische Beilage sind Hülsenfrüchte, die es hier in zahlreichen, schmackhaften Sorten gibt und die den Toskanern den Schimpfnamen "Bohnenfresser" eingebracht haben. Eine Delikatesse sind die zierlichen Augenbohnen oder die kleinen und sehr exklusiven zolfini aus dem Pratomagno-Gebiet mit einem leichten Schwefelaroma oder die zarten coco nano sowie die deftigen, violett-schwarzen Feuerzungenbohnen, um nur wenige der toskanischen Sorten zu nennen. Traditionell werden die Hülsenfrüchte ohne vorheriges Einweichen über Nacht in einem fiasco (einer bauchigen Weinflasche) oder im Tontopf mit etwas Olivenöl ohne Salz langsam bei niedriger Temperatur gegart, z.B. in der warmen Asche des Kaminfeuers, so kommt der einzigartige Geschmack besonders gut zur Geltung. Ergänzend zu den toskanischen Bohnensorten werden gern Platterbsen und Linsen aus dem benachbarten Umbrien verspeist, beliebt sind vor allem die kleinen Gourmet-Linsen aus Castelluccio. Heute gibt es für Eilige im Supermarkt auch etliche schnellkochende Bohnenmischungen für Eintöpfe und Suppen oder vorgekochte Bohnenkerne frisch in der Kühltheke oder aus dem Tetrapack.

Die große Vielzahl von frisch bereiteten Gemüse- und Hülsenfruchtgerichten bietet auch für Veganer und Vegetarier eine breite Palette von toskanischen Spezialitäten und macht den Hauptteil der gesunden, mediterranen Ernährung aus!

Fleisch machte in der traditionellen toskanischen Küche ehemals nur einen geringfügigen Anteil der Mahlzeiten aus, geschlachtet wurde in der Regel nur vor Festtagen. Nicht umsonst gehen dem secondo mit Fleisch oder Fisch beim Menue erst die Antipasti, in der Regel crostini oder Häppchen aus Gemüse, Frischkäse etc. und darauf folgend der primo, eine kohlenhydratreiche, sättigende Speise voraus. Der Hauptgang fiel selbst in wohlhabenden Familien entsprechend klein aus, das Fleisch wird bis heute mit reichlich Brot und Gemüsebeilagen gegessen. Heutzutage wird jedoch auch in der Toskana sehr viel mehr Fleisch verzehrt, vor allem in Touristenlokalen sind die Fleischportionen oft sehr viel größer als üblich, in den traditionelleren Lokalen achtet man eher auf Qualität denn auf Quantität.

Bistecca fiorentina

Vor allem in der Maremma, dem Valdarno und dem Val di Chiana gibt es heimische Rinderrassen, die auf den ausgedehnten Weiden in den Ebenen gehalten werden und die Grundlage u.a. für die bistecca fiorentina bilden, einem riesigen, gegrillten Steak, das nur mit Olivenöl gewürzt wird. Die bistecca wurde durch die Engländer im 19. Jahrhundert zuerst in Florenz und Umgebung populär und war für Toskaner allenfalls ein außergewöhnliches Festmahl. Heute verlangen die Touristenmassen ständig größere Mengen der vermeintlich "traditionellen" Rindersteaks, worunter oft die Qualität leidet.

In den bewaldeten Gebieten um Siena wird eine kleine, schwarz-weiße Schweinerasse, die cinta-senese, gezüchtet, die halbwild in Eichenwäldchen gehalten werden. Vom Hausschwein kommt dagegen die auf jedem Wochenmarkt unumgängliche porchetta (am Spieß gebratenes, gefülltes Schwein). Schweinefleisch wird häufig zu Wurst oder Salami verarbeitet, gern mit Gewürzen wie Fenchel oder Pfeffer gewürzt. Außer den einheimischen Metzgereien oder Wurstläden ist die norceria in der Toskana sehr verbreitet, wo Wurst- und Fleischwaren in der Tradition des umbrischen Norcia hergestellt werden.

Beim Schlachten wird in der sparsamen toskanischen Küche stets das ganze Tier verarbeitet, deshalb gibt es eine Vielfalt von Gerichten mit Innereien. Sehr beliebt sind Kutteln (trippa), die in den Städten oft von mobilen Imbissständen mit Brot als schnelle Mahlzeit angeboten werden. Eine typische Vorspeise sind die crostini toscani, geröstete Brotscheiben mit Hühnerleber-Paste. Innereien werden auch gern im Eintopf oder als Füllungen gegessen bzw. als buristo, einer Sülze aus Schlachtresten. Wer die unverfälschte toskanische Küche entdecken möchte, sollte auf jeden Fall nicht nur das eher ungewöhnliche bistecca probieren, sondern unbedingt die bodenständigen Gerichte mit Innereien oder Sülzen.

Fisch spielt hauptsächlich an der Küste eine Rolle, neben den einheimischen Fischen wie Wolfsbarsch, Meeräsche, verschiedene Brassen, Makrele etc., findet man hier inzwischen eine Reihe von importierten Fischen wie Lachs, Schwertfisch usw. Am sichersten ist, um wirklich frischen, toskanischen Fisch zu bekommen, ihn direkt vom Kutter zu kaufen oder in Fischladen nach hiesigem Fisch zu fragen. Beliebt sind auch verschiedene Muscheln und Mollusken. Im Inland gibt es baccalá (Stockfisch) oder seltener die weniger geschätzten Flussfische wie Forellen.

Da die Toskana lange Zeit eine landwirtschaftlich arme Region war, spielen bis heute Schnecken eine Rolle in der Küche, speziell im feuchteren Herbst. Man kann Schnecken küchenfertig purgiert und gereinigt im Supermarkt kaufen oder selbst sammeln und vorbereiten.

Sehr beliebt ist Wild. Wenn im Spätsommer die Jagd beginnt, sind die Wälder und Flure stark von Jägern und ihren Hunden frequentiert, denn die Jagd ist Volkssport, man kommt von weither in die toskanischen Jagdgebiete. Beliebteste und wertvollste Jagdbeute ist das Wildschwein, gefolgt von Dammwild, das heute allerdings hauptsächlich aus Zucht kommt. Je nach Jagdgebiet sind Hasen und Wildvögel die häufigste Beute, z.B. Fasan, Rebhuhn, Schnepfe, Stockente usw. Die Jagd auf Zug- und Singvögel ist zwar inzwischen verboten, wird jedoch immer noch betrieben, vor allem, wenn kein anderes Wild erwischt wird. Beliebte Beute sind Drosseln.

Ein urtoskanisches Getreide ist farro (Dinkel), der schon von den Etruskern angebaut wurde. Der hiesige Dinkel ist deftiger und würziger als Weizen und wird in Beimischung für Brot und Nudeln, aber auch als ganzes Korn für Eintöpfe verwendet, z.B. als granfarro (Bohnen-Dinkeleintopf) oder farrotto (wie Risotto, doch mit Dinkel statt Reis).

Pasta-Gerichte spielen in der unverfälschten toskanischen Küche so gut wie keine Rolle, außer den handgerollten, spaghettiähnlichen pici, gelegentlich werden auch Dinkel- oder Kastaniennudeln angeboten.

Acquacotta
Cacciucco

Anstelle der Pasta wird als primo oder zu Mittag sehr gern eine Suppe gegessen, vor allem bei kühlem Wetter. Beliebt sind Gemüsesuppen mit gartenfrischem Gemüse wie die acquacotta, eine klare Gemüsesuppe mit Ei, am Meer gelegentlich mit Fisch kombiniert, oder ribollita, eine dicke, reichhaltige Suppe mit Schwarzkohl und teilweise pürierten (oder zerkochten) Bohnen. Auch der Bohnen-Dinkeleintopf granfarro wird gern gekocht, um nur einen von vielen Bohneneintöpfen zu nennen. Am Meer ist der cacciucco sehr verbreitet, ein Fischeintopf mit ganzen kleinen Fischen, Krusten- und Schalentieren, entweder al livornese mit einer dicken Tomatensoße eingekocht oder alla viareggiana, pikant mit Rotwein. Im Inland ist vor allem in Winter die scottiglia beliebt, ein deftiger Eintopf aus diversem Fleisch und Geflügel mit Gemüse.

Eine wichtige Rolle spielt die Edelkastanie oder Marone. Die essbaren Kastanien werden in der Toskana teilweise faustgroß und sind sehr kohlenhydratreich, weswegen Kastanienmehl früher als "Mehl der Bauern" bezeichnet wurde und bis in die Nachkriegsjahren eine wertvolle und sättigende Speise darstellte. Durch ihr intensiv nussig-süßes Aroma werden die Maronen auch heute noch sehr gern gegessen, entweder auf dem Feuer geröstet oder als Mehl in Süßspeisen und Nudeln.

Pilze sind besonders in den bewaldeten Regionen der Toskana eine wichtige Zutat rund um das Jahr. Die Stars sind die funghi porcini (Steinpilze) und der seltene, sehr delikate ovolo (Kaiserling), im Sommer auch der giallarello (oder finferlo, Pfifferling) es gibt jedoch zahllose weitere Speisepilzsorten. Für Pilz-Liebhaber ist es ratsam, die botanischen Bezeichnungen der Pilze zu kennen, da es keine einheitlichen italienischen Namen für die Pilzsorten gibt und die Pilze deshalb im Handel mit ihrem botanischen Namen angeboten werden! Es gibt alleine mindestens vier als "fungo porcino" bezeichnete Sorten, darunter neben dem echten Steinpilz z.B. der weniger aromatische Birkenpilz, deswegen achte man auf die Bezeichnung "Boletus edulis".

Das edelste und exklusivste Naturprodukt ist der tartufo (Trüffel). Die aromatische Knolle wächst besonders in der Gegend um San Miniato (PI) und San Giovanni d'Asso (SI). Man unterscheidet den hocharomatischen und selteneren weißen Trüffel sowie mehrere Sorten schwarzer Trüffel, wobei der schwarze Wintertrüffel der intensivere ist. Trüffel werden heute durch abgerichtete Hunde aufgespürt, Trüffel-Hochsaison sind die Monate Oktober und November, zu dieser Zeit finden viele Märkte und Feste rund um die Edelknolle statt.

Olivenöl

Wichtigste Zutat beim Kochen, Braten und Backen ist das Olio d'Oliva extra vergine. Viele der im internationalen Handel erhältlichen "toskanischen" Olivenöle stammen nur zu einem geringen Anteil von toskanischen Oliven, die meisten Oliven werden heutzutage aus Spanien und Griechenland importiert und in der Toskana gepresst, verschnitten und abgefüllt, z.B. die bekannten Öle von Bertolli. Das garantiert zwar einen hohen Umsatz und eine gleichbleibende Qualität, wer jedoch Wert auf sehr hochwertiges Olivenöl mit Charakter legt, sollte beim Kauf darauf achten, dass es sich um toskanische Oliven handelt (wobei gelegentlich kleine Mengen gute umbrische oder ligurische Oliven verwendet werden, was den Genuss nicht trübt).

Doch auch in der Toskana ist Olivenöl nicht gleich Olivenöl. Olivenöl unterscheidet sich in Duft, Aroma und Eigenschaft je nach Anbaugebiet, Erntemethode und Sorten. -- Beispielsweise ist das beliebte Olivenöl aus der meernahen Ebene von Lucca ist in der Regel sehr viskos, duftet warm und reif-fruchtig, hat eine schwere, ölige Textur und hat einen nussigen, vollen Geschmack, es eignet sich z.B. zum Verfeinern von Braten und Fleischgerichten. Das Olivenöl des Chianti ist vollkommen anders, es ist weniger viskos und von leichterer Textur, duftet intensiv mineralisch und frisch, hat einen erfrischenden, grünen und leicht bitteren Geschmack und eine angenehme Schärfe im Nachhall, es eignet sich hervorragend zu pinzimonio (Gemüsedipp), pesto, crostini (Röstbrot) etc. -- In Ölmühlen oder direkt beim Erzeuger wird man in der Regel sehr gut beraten, kann sich über die verwendeten Sorten, Anbau- und Erntemethoden informieren und darf das Öl meistens auch verkosten. Man sollte sich mehr auf Gaumen und Vertrauenswürdigkeit des Händlers verlassen als auf meist selbsternannte Gütebezeichnungen wie "superiore". Auch das extrem hochpreisige "Tropföl" (d.h. das erste Öl aus der Presse, dass nur durch die Schwerkraft aus den geschichteten Oliven tropft, vor der eigentlich Pressung) hält oft nicht, was der Preis verspricht. Oft gibt es in der Ölmühle oder beim Produzenten mehrere Qualitäten zur Auswahl, die man verschieden verwenden kann.

Olivenöl eignet sich entgegen der landläufigen Meinung sehr gut zum Braten und sogar Frittieren (bis ca. 190 °C), dafür verwendet man in der Regel eine mittlere Qualität ohne Herkunftsgarantie. Das hochwertige und aromatische toskanische Olivenöl extra vergine ist besonders delikat zu Gemüsegerichten und Suppen, einfachen Fleischgerichten, auf geröstetem Brot, in Salaten oder zum Einlegen exklusiver Antipasti wie Steinpilze oder Artischocken. Bei warmen Gerichten gibt man das gute Olivenöl meistens direkt vor dem Servieren hinzu. Man sollte stets ein kleines Sortiment verschiedener Olivenöle im Haus haben, um jedem Gericht eine individuell passende Note zu geben.

Essen im Restaurant

Da man in der Toskana anders essen geht als in Deutschland, einige Worte zu Funktion des Essengehens sowie einige Tipps. Wer nur schnell Nahrung aufnehmen möchte, sollte sich an Bar, tavola calda, Rosticceria, Spaghetteria oder Pizzeria halten, an einem Imbissstand versorgen oder in eine schlichte Trattoria einkehren. Für ein richtiges Essen in einem Restaurant oder der gehobenen Gastronomie sind einige Grundregeln zu beachten. Zuerst sollte man besonders für Sonntag oder das Abendessen vorher reservieren oder zumindest telefonisch anfragen. Hierbei kann man auch Platzwünsche (drinnen oder draußen etc.) und auch Speisewünsche besprechen. Es ist durchaus üblich, auch das Essen vorzubestellen, nicht nur den Tisch. Im Restaurant begibt man sich nicht einfach zu einem freien Tisch, sondern wartet, bis man zu einem Tisch geführt wird.

Pecorino Rosso aus Volterra

Das Essen selbst ist ein wichtiges soziales Zeremoniell, man sollte sich vor allem viel Zeit zum Essen nehmen! Bei einem Essen ist folgende Speisenfolge üblich:

  • antipasto (Vorspeise), beispielsweise crostini oder bruschetta, Kleinigkeiten aus eingelegtem, gegrilltem oder frischem Gemüse, regional auch Häppchen aus (Frisch-)Käse oder Meeresfrüchten und Fisch, im Sommer gern auch verdure in pinzimonio, gemischte, erntefrische Gemüse zum Dippen in Olivenöl.
  • primo (erster Gang), z.B. pici (dicke, handgerollte Spaghetti) oder gnocchi aus Kartoffeln oder Ricotta, eventuell Kastaniennudeln oder gefüllte Nudeln mit Ricotta, Pecorino etc., manchmal kleine Aufläufe (sformatino) aus Gemüse oder crespelle (Crepes) mit Füllung, in der kühlen Jahreszeit oft Suppen.
  • secondo (Hauptgang), meistens gegrilltes oder gebratenes Fleisch, Fisch, Wild oder Geflügel. In der Regel sind beim Hauptgang keine Beilagen (außer einer kleinen Garnitur) dabei, man muss z.B. Kartoffeln und Gemüse dazu bestellen. Beliebte Beilagen sind patate fritte (in Olivenöl gebratene Kartoffelspalten, keine Pomme frittes!), patate in tegame (geschmorte Bratkartoffelstückchen mit Kräutern), polenta (Maisbrei), fagioli (Bohnenkerne, verschiedene Sorten, meistens geschmort) oder fagiolini (grüne Bohnen oder Brechbohnen) bzw. andere Gemüse nach Saison. Regional werden auch Käseplatten oder gegrillter Pecorino als secondo angeboten, für Vegetarier gibt es gelegentlich Gemüse- oder Eiergerichte, z.B. frittata (Omelette) mit Gemüse.
  • dolci (Dessert), Obst oder Käse: nach Saison, Vorlieben und Region gibt es eine breite Palette von verschiedenen Nachtischen von Eis oder semifreddo (Halbgefrorenes) über panna cotta oder Puddingspeisen oder einfach frisches Obst.

Brot gehört immer auf den Tisch und wird zu allen Gängen gegessen.

Getränke: Es ist üblich, Wasser für den ganzen Tisch zu bestellen. In machen Gegenden wie z.B. um den Monte Amiata ist es üblich, nach dem sehr guten acqua normale (Leitungs- oder Quellwasser) zu fragen, falls es nicht schon in einer Karaffe bereit steht. Viele Weine sind flaschenweise sehr viel günstiger als im Glas, auch ist die Auswahl größer. Wenn Sie keine ganze Flasche trinken, können Sie den Rest problemlos mitnehmen. Oftmals ist der Hauswein von hoher Qualität und wird auch offen ausgeschenkt. Lassen Sie sich beraten, welcher (am besten regionale) Wein am besten passt! Softdrinks sind zum Essen eher Kindersache und werden glasweise bestellt. Nach dem Essen kann man noch eine grappa oder einen Kräuterlikör zu sich nehmen.

Essen gehen mit Kindern: Kinder sind immer gern gesehene Gäste (ausgenommen wenige sehr noble und ambitionierte Restaurants) und Extrawünsche werden gern entgegen genommen, z.B. kleinere Portionen oder spezielles Gerichte wie Nudeln mit Tomatensugo. Sie können auch bei der Reservierung problemlos die Kinder ankündigen, ohne Gefahr zu laufen, in die hinterste Ecke verfrachtet zu werden. Da ein Essen immer seine Zeit braucht, ist es nicht üblich, dass die Kinder die ganze Zeit brav bei Tisch sitzen. Manche Gaststätten, die gern von Familien aufgesucht werden, z.B. an der Küste oder Ausflugslokale, haben einen kleinen Spielplatz oder eine Wiese zum Toben, ansonsten eignen sich Gaststätten auf dem Land gut für Familien mit jüngeren und aktiven Kindern.

Essen gehen als Vegetarier und Veganer: Da viele antipasti und primi fleischlos sind, hat man auch im Restaurant gute Auswahl. Wenn keine speziellen vegetarischen Hauptgänge angeboten werden, lassen Sie sich beraten. Obwohl nur wenige Einheimische so konsequente Vegetarier sind, dass sie auch im Restaurant auf Fleisch verzichten, sind Sonderwünsche in der Regel kein Problem, z.B. ein gemischter Beilagenteller oder eine Käseplatte, gegrillte Steinpilzhüte oder gebratene Polenta als Hauptgang. Reden Sie mit der Bedienung und geben Sie Anregungen, was sie mögen, so wird schnell etwas Passendes gefunden sein! Meiden sollten Sie allerdings lebhafte Touristenlokale, wo für Sonderwünsche oder Beratung oft keine Zeit ist und viele Gerichte bereits vorgefertigt sind.

Nachtleben

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Der Reiz des toskanischen Nachtlebens geht nicht primär von großen Clubs in den Städten aus. Denn die dortige Stimmung gibt's auch in Österreich, Deutschland oder in der Schweiz. Viel spannender sind die kleinen Bars in den romantischen kleinen Örtchen, wo man des öftern auch Einheimische antrifft. Sobald die Orte als Touristenorte funktionieren, passen sich die Preise entsprechend an. Gemütliches Ambiente ist aber meist inklusive.

Entlang der Küste - insbesondere südlich von Livorno - gibt's zahlreiche Strandbars mit Stil. Wer Parties à la Mallorca sucht, ist hier am falschen Ort. Bei guter Musik und herrlichem Sonnenuntergang einen süßen Drink genießen, bevor man vom Wellenbrecher aus die Sterne beobachtet - die Toskana hat auch Romantikern einiges zu bieten.

In der Provinz Grossetto liegt das malerische Fischerdorf Castiglione della Pescaia. Erst spät nach der Siesta erwacht es gegen 21.00 Uhr zum Leben, die Straßen füllen sich mit Touristen und die Läden, Bars und Straßencafés haben bis spät in die Nacht geöffnet.

Eine besondere Form des Nachtlebens können Sie am besten mit warmer Kleidung und Geduld genießen: Tierbeobachtungen. Die Fauna ist in den ländlichen Landstrichen der Toskana außerordentlich vielseitig und rege, so dass selbst unerfahrene "Tierforscher" nachtaktive Tiere wie Wildschweine, Füchse, Luchse, Stachelschweine, Dachse, Eulen usw. leicht beobachten können. Wählen Sie eine nicht zu dicht besiedelte Region wie das Val d'Orcia, die Montagnola senese o.a., bei der Sie tagsüber Anzeichen und Spuren von Tieren sehen können, z.B. Bauten, Stacheln, Wühl- und Pfotenspuren oder Hinterlassenschaften und warten Sie in einer mondhellen Nacht unauffällig auf die spannenden Nachtaktivitäten der Tiere. Wer es bequemer haben möchte, kann sogar im Wagen auf einer wenig befahrenen Nebenstraße oder einem Weg warten und beoachten und wird selten enttäuscht.

Sicherheit

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Die Toskana ist seit jeher ein beliebtes Reiseziel und Touristen sind ein alltäglicher Anblick. Übergriffe auf Reisende sind äußerst selten, die Kriminalität beschränkt sich überwiegend auf kleinere Sachdelikte wie Taschendiebstahl oder Pkw-Aufbrüche.

Besonders in den belebten Städten, auf Märkten und Festen sollte man auf Tasche, Kamera und Geldbeutel achten. Im Auto sollte man sicherheitshalber keine Wertgegenstände lassen, vor allem über Nacht. In Florenz gibt es ein bewachtes öffentliches Parkhaus, auch manche Hotels bieten videoüberwachte Stellplätze an, die man besonders für neue, hochpreisige Pkw nutzen sollte.

Auf dem Land ist die Kriminalität sehr gering, abgesehen von Ferienhauseinbrüchen, die vornehmlich in der Nebensaison stattfinden. In der Hauptreisezeit von Mai bis September sind Einbrüche und Diebstahl aus Ferienhäusern eher selten, dennoch sollte man das Ferienhaus selbst bei einem kurzen Spaziergang sichern und z.B. die Fensterläden von innen schließen oder die Alarmanlage einschalten, sofern vorhanden. Manche Vermieter von luxuriösen Unterkünften bieten eine Wertsachen-Aufbewahrung an, die man sicherheitshalber nutzen sollte, wenn man wertvollen Schmuck oder Elektrogeräte dabei hat. Wer ganz sicher gehen will, kann bei der Wahl der Unterkunft darauf achten, dass z.B. die Vermieter oder Verwalter in Sichtweite wohnen oder eine Ferienhaus-Siedlung statt eines einsam gelegenen Heims wählen.

Auch Frauen können in der Toskana unbesorgt alleine reisen, sofern sie die üblichen Sicherheitsmaßnahmen beachten, also z.B. abends abgelegene Stadtteile oder Parks meiden. Am besten wohnt es sich als Alleinreisende in einer familiären Pension oder in Untermiete bei einer Familie, die ihrem Gast mit Rat und Tat zur Seite stehen wird. Eine gewisse Gelassenheit ist für Frauen ratsam, denn Komplimente und Flirten gehören als selbstverständlich dazu. Oft ist es nur eine Höflichkeit, z.B. beim Einkauf von Bekleidung oder im Restaurant und sollte nicht falsch verstanden werden. Zudringlicherem Flirten sollte man souverän und mit höflicher Distanz begegnen, im Zweifelsfall hilft auch ein offenes Wort. Um eine Eskalation zu vermeiden, sollte man jedoch nicht beleidigend werden.

Klima

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Florenz Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez    
Mittlere höchste Lufttemperatur in °C 9 12 16 20 24 29 32 31 28 21 14 10 Ø 20.5
Mittlere tiefste Lufttemperatur in °C 2 2 5 8 12 15 17 17 15 11 6 3 Ø 9.4

Frühling: Ab Ende März wird es tagsüber schon sehr warm, vereinzelt verlockt das Besucher sogar zu einem Bad im Meer, von den Einheimischen meist besorgt oder belustigt beobachtet. Nachts kann es dagegen noch empfindlich kalt sein. Außerdem sollte man immer regenfeste Kleidung und eine Strickjacke oder einen Pullover mitführen, da oft schon ein Schauer die Temperaturen stürzen lässt. Ab Mai wird es schon sehr sommerlich, auch die Nächte sind nun deutlich wärmer, damit beginnt die Hauptreisezeit und die ersten Seebäder eröffnen ihre Pforten.

Sommer: Ab Anfang Juni wird es tagsüber oft sehr heiß, besonders im Juli und August kann es vor allem in schattenlosen Gebieten wie dem Val d'Orcia fast unerträglich heiß sein, glücklicherweise weht im heißesten Monat August oft eine leichte Brise über die kahlen Hügel. Im Juni/Juli gibt es zudem in Niederungen und Tälern häufig schwüles Nebelwetter, das den Kreislauf sehr belasten kann. Sportliche Aktivitäten im Freien sollten nur früh morgens und spät abends betrieben werden, eine großzügige Siesta zur heißen Mittagszeit ist sehr ratsam.

Herbst: Im September ist das Wetter zu Beginn meistens noch sehr warm und trocken, dann gibt es die ersten Regenschauer oder Gewitter und die Temperatur fällt ein wenig, so dass die Tageswerte meistens sehr angenehm sind, wobei es überwiegend sonnig ist und nur sehr selten anhaltenden Regen gibt. Ende September und im Oktober kann es trotz sonniger Tage nachts schon sehr kühl werden. Das Herbstwetter wird von Gästen jenseits der Alpen gern unterschätzt, da man meist modern gebaute, gut gedämmte Häuser kennt. Trotz ihres idyllischen Äußeren sind die toskanischen Natursteinhäuser dagegen oft sehr zugig, fußkalt und kühlen sehr schnell aus, ein guter Kamin oder Ofen ist ab Oktober sehr wertvoll.

Winter: Während ab Mitte November tagsüber noch sehr viel die Sonne scheint, herrscht oft eisiger, schneidender Wind und nachts fallen die Temperaturen gänzlich. Bei Regenwetter wird es dazu sehr klamm. Mangels Dämmung der Wände und Fenster sind Natursteinhäuser trotz Heizung und Kamin kaum richtig warm zu bekommen, zudem betragen die Heizkosten nicht selten mehr als das doppelte der Nebensaison-Mietkosten, was im Budget eingeplant werden sollte. Eine Wohnung in einem modernen Mehrfamilienhaus ist einem einsamen Rustico im Winter vorzuziehen, zudem sollte man unbedingt ausreichend warme Haus- und Schlafkleidung mitbringen.

Ausflüge

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Die Toskana liegt sehr zentral. Innerhalb von ein paar Stunden sind Ligurien, Emilia-Romagna, Umbrien und Latium von Florenz aus direkt mit dem Zug erreichbar.

Literatur

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  • Sgaravatti Poli, Mariella; Ciampi, Mario: Künstlergärten in der Toskana. München: Hirmer, 2005, ISBN 3-7774-2555-9.
  • De'Medici, Lorenza: Meine Toskana - Rezepte, Traditionen, Landschaften. München: Collection Rolf Heyne, 2004, ISBN 3-89910-197-9.
  • Fossi, Gloria: Florenz - blühende Metropole der Toskana. Ein Begleiter durch Geschichte, Kunst und Kultur. München: Callwey, 1987, ISBN 3-7667-0824-4.
  • Irollo, Jean-Marc: Histoire des Étrusques - l'antique civilisation toscane VIIIe - Ier siècle av. J.-C. Paris: Perrin, 2004, ISBN 2-262-02066-3.
  • Boisseuil, Didier: Le thermalisme en Toscane à la fin du Moyen "Age - les bains siennois de la fin du XIIIe siècle au début du XVIe siècle. Rome: École Française de Rome [u.a.], 2002, ISBN 2-7283-0574-9.
  • Boutier, Jean: Florence et la Toscane - XIVe - XIXe siècles; les dynamiques d'un État italien. Rennes: Presses Univ. de Rennes, 2004, ISBN 2-86847-992-8.
  • Baedeker Reiseführer "Toskana". Baedeker, ISBN 978-3829714730. 24,99 €
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(Stand: Jan 2023)

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