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Sardinien

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Region Sardinien
HauptstadtCagliari
Einwohnerzahl1.639.591(2019)
Fläche23.949 km²
Postleitzahl
Vorwahl
Webseitewww.regione.sardegna.it

Sardinien ist nach Sizilien die zweitgrößte Insel im Mittelmeer. Die Insel gehört als autonome Region zu Italien.

Provinzen

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Mit der Volksabstimmung 2012 wurde eine Neuordnung angestoßen und im Februar 2016 beschlossen. Über die Umsetzung wird gestritten. Eine Reform von 2021 und ein Urteil des Verfassungsgerichts von 2022 ist immer noch nicht umgesetzt. Mindestens bis zur Wahl im Sommer 2024 gibt es also die fünf de facto Provinzen von 2016:

  • Sassari (provincia di Sassari)
  • Nuoro (provincia di Nuoro)
  • Oristano (provincia di Oristano)
  • Sud Sardegna (provincia del Sud Sardegna)
  • Metropolitanstadt Cagliari (città metropolitana di Cagliari)
Karte
Karte von Sardinien
  • 1 Cagliari . Die Hauptstadt Sardiniens bietet eine reiche Geschichte, schöne Strände und eine lebendige Atmosphäre. Besuchen Sie das historische Zentrum (Castello), das archäologische Museum und den Poetto-Strand.
  • Top-Sehenswürdigkeit 2 Alghero . Diese Stadt an der Westküste ist für ihre gut erhaltene Altstadt mit katalanischem Einfluss bekannt. Schlendern Sie durch die engen Gassen und genießen Sie die katalanische Küche. Ausgangspunkt für Ausflüge zum Capo Caccia und Grotta di Nettuno.
  • 3 Arzachena . Arzachena ist ein Tor zur berühmten Costa Smeralda und beherbergt beeindruckende archäologische Stätten wie die Nuraghenanlage von Albucciu.
  • 4 Iglesias . Iglesias ist eine historische Stadt, bekannt für ihre reiche Bergbaugeschichte. Besucher können hier gut erhaltene Bergwerkstätten und historische Gebäude erkunden. Die Stadt liegt in einer malerischen Umgebung und bietet Einblicke in die Vergangenheit der Insel.
  • 5 Nuoro . Nuoro liegt im Herzen Sardiniens und ist ein Zentrum sardischer Kultur und Kunst. Besuchen Sie das Museum für sardische Leben und Traditionen.
  • 6 Olbia . Olbia ist ein wichtiger Hafen auf Sardinien und ein beliebter Ausgangspunkt für die Erkundung der Costa Smeralda und des Maddalena-Archipels.
  • 7 Oristano . Diese Stadt im Westen Sardiniens ist bekannt für ihr sauberes Stadtzentrum und das Fest der Sartiglia, ein beeindruckendes Reitturnier.
  • Top-Sehenswürdigkeit 8 Sassari . Sardinien's zweitgrößte Stadt bietet historische Sehenswürdigkeiten wie die Kathedrale von St. Nicola und das Nationalarchäologische Museum.
  • 9 Bosa . Diese malerische Stadt an der Westküste zeichnet sich durch bunte Gebäude und einen Fluss aus. Erkunden Sie die engen Gassen und probieren Sie den berühmten Malvasia-Wein.

Weitere Ziele

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Hintergrund

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Sprache

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Sardische Dialekte

Die Umgangs- und Amtssprache auf Sardinien ist Italienisch. Zur Tradition der Insel gehört die Sardische Sprache (su sardu oder limba sarda). Man zählt noch ca. 1–1,3 Mio. Sprecher dieser romanischen Sprache. Allerdings geht die Verbreitung und praktische Anwendung von Generation zu Generation zurück; unter anderem, weil an den Schulen die Unterrichtssprache Italienisch ist.

Durch ein Regionalgesetz von 1997 und ein Gesetz der italienischen Republik von 1999 wurde das Sardische als Minderheitensprache anerkannt. Eine Gleichstellung mit dem Italienischen, wie in Südtirol oder im Aostatal, konnte aber noch nicht erreicht werden. Neben den 5 Hauptdialekten (Nuorese, Gallurese, Sassarese, Logudorese und Campidanese) gibt es auf Sardinien weitere sprachliche Minderheiten: Auf den beiden Inseln im Südwesten Sardiniens (v.a. Carloforte und Calasetta) wird ein ligurischer Dialekt, das sog. „Tabarchino“, und in Alghero im Nordwesten (katalanisch L'Alguer, sardisch S'Alighera, spanisch Alguer) ein katalanischer Dialekt gesprochen. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Ausprägungen sind mindestens so groß wie zwischen Niederbayrisch und Sächsisch.

Für Reisende aus dem Ausland ist wichtig, dass Englischkenntnisse vor allem in der älteren Bevölkerung nur bedingt vorausgesetzt werden können. Zunehmend werden die Englischkenntnisse in der jüngeren Bevölkerungsgruppe immer besser. Auch mit Französisch oder Spanisch kommt man insgesamt recht gut zurecht.

Anreise

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Naturgemäß ist die Insel nur mit dem Schiff oder Flugzeug erreichbar, wobei das eigene Fahrzeug dank der zahlreichen Fähren problemlos mitreisen kann. Die Kosten sind saisonal stark unterschiedlich. Für Einheimische gelten zumeist günstigere Tarife. Sogenannte Sarden-Tarife sind bei den Fähren aber oftmals teurer als sonstige Angebots-Tarife (COB, Hin/Rückfahrt, usw.).

Mit dem Flugzeug

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Mit den folgenden Billigfluglinien kann man nach Sardinien gelangen: Ryanair, Easyjet, Eurowings und Volotea. Flughäfen gibt es bei 1 Aeroporto di Cagliari-Elmas (IATA: CAG) , 2 Flughafen Alghero (IATA: AHO) und 3 Flughafen Olbia (IATA: OLB) .

Mit dem Schiff

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Sardinia Ferries

Eine ganze Anzahl Fährgesellschaften verbinden das italienische Festland (und auch Frankreich und Spanien) mit der Insel, die Übersicht zu behalten, ist nicht ganz einfach.

  • 4 Olbia im Nordosten der Insel gelegen
  • 7 Cagliari, die Inselhauptstadt ist im Süden der Insel gelegen
  • 8 Arbatax, an der Ostküste der Insel gelegen

Zudem gibt es eine regelmäßige Fährverbindung nach Korsika:

Mit dem Sportboot

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Sardinien ist für Sportboote ein lohnendes Ziel. Auch abseits der größeren Häfen gibt es eine Vielzahl kleinerer Häfen, Buchten und Ankerplätze. Eine gute Übersicht bietet das Hafenhandbuch Italien.

Mobilität

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Mit der Bahn

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Eisenbahnnetz auf Sardinien
Bahnhof Cagliari
Bahnhof Olbia
Trenino Verde in Arbatax
dunkelblauer Bus der arst

Der Großteil der Eisenbahnverbindungen Sardiniens wird von der staatlichen Eisenbahngesellschaft Ferrovie dello Stato / Trenitalia sichergestellt, die Hauptachsen von Porto Aranci resp. Olbia im Nordosten über Macomer (mit einer Stichlinie nach Sassari und Porto Torres im Nordwesten), Oristano an der Westküste und der Inselhauptstadt Cagliari verlaufen entlang der wichtigsten Straßenachsen. Weitere Nebenlinien verkehren zwischen Cagliari und Iglesias resp. Carbonia im Südwesten. Das aktuelle Fahrplanbuch befindet sich auf der Seite von Trenitalia.

Sekundäre Eisenbahnverbindungen werden neben einem ausgedehnten Busnetz von der arst / Trasporti Regionali della Sardegna betrieben, so die Verbindung von Sassari nach Alghero, von Macomer nach Nuoro sowie von Monserrato bei Cagliari nach Isili. Diese Verbindungen haben eigene Tickets und werden nicht immer neben den Trenitalia Verbindungen auf dem Bahnhof angezeigt (z.B. in Sassari), sie verhalten sich dann wie ein eigener Bahnhof im Bahnhof.

Touristische Schmalspurbahnlinien des (Trenino Verde verkehren zwischen Sassari - Tempio - Palau im Norden, Macomer und Bosa im Westen sowie Arbatax und Mandas sowie Mandas - Laconi im Osten. Die Strecken sind sehr malerisch und die Fahrzeiten entsprechend lang.

Mit dem Bus

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Sardinien ist günstig mit dem Bus zu bereisen. Das durch die arst / Trasporti Regionali della Sardegna betriebene Busnetz ist gut ausgebaut und man kann alle größeren Orte erreichen.

Taxi fahren ist dagegen sehr teuer und manche Fahrt vom Flughafen zum Ferienhaus kostet ein Vielfaches des evtl. günstig gekauften Tickets eines Billig-Fliegers. Wer das vermeiden will, erkundigt sich z.B. beim Centro Servizi Tartaruga in Budoni nach Transfer-Möglichkeiten, Tel. 0784 844173 (italienisch, deutsch, englisch).

Trampen

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Trampen in Sardinien ist relativ einfach und problemlos. Es ist auch weiter verbreitet als z.B. in Deutschland und auch ältere Leute stehen oft an der Straße und warten auf eine Mitfahrgelegenheit. Ein Grund dafür ist natürlich auch die mangelnde Infrastruktur mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Auf der Straße

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Das Straßennetz auf Sardinien wurde in den vergangenen Jahren stark ausgebaut und ist in relativ gutem Zustand. Etwas herausfordernd sind Probleme durch unterschiedliche Schreibweisen von Ortschaften in italienischer und sardinischer Sprache. Etwas außergewöhnlich in Sardinien ist, dass Wegweiser oftmals weit vor der Kreuzung, für die sie gelten, stehen und auf der Kreuzung selbst die Abzweigungen teils kaum bezeichnet sind.

Die Schnellstraßen werden ein- wie auch zweispurig geführt und erlauben zügiges Vorwärtskommen. Im Rahmen von Neubau- & Erneuerungsabschnitten können über längere Strecken Geschwindigkeitsbeschränkungen signalisiert sein, an die sich die lokale Bevölkerung nur bedingt hält. Nur einige kleine Nebenstraßen (auf Karten auch so markiert) sind geschottert und sollten eher nur mit geländegängigen Fahrzeugen befahren werden.

Es gibt (im Gegensatz zum italienischen Festland) keine mautpflichtigen Straßen.

Die Geschwindigkeitsbeschränkungen sind wie folgt:

  • Im Ort 50km/h
  • Außerorts 90km/h
  • Schnellstraßen 90km/h (Es gibt nur wenige Abschnitte, auf denen 110km/h signalisiert sind)

Außerorts muss zu jeder Tageszeit mit Abblendlicht gefahren werden.

Die Fahrweise unterscheidet sich von den deutschsprachigen Ländern aufgrund des Temperaments der sardischen Automobilisten. Man sollte auf jeden Fall vorsichtig fahren, mögliche Manöver der anderen Verkehrsteilnehmer vorwegnehmen und auf alles (!) gefasst sein. Entgegenkommende Fahrer schneiden oft die Kurven. In den letzten Jahren wird verstärkt auf Geschwindigkeits- und Alkoholkontrollen gesetzt.

An den Tankstellen gibt es zwei bezeichnete Tanksäulengassen: Mit Bedienung ("servito", ca. 20 Cent/l Zuschlag) und ohne Bedienung (senza servizio / "fai da te"). Kreditkartenzahlung ist allgemein kein Problem. Das Tankstellennetz ist nicht allzu dicht, entlang der Hauptverkehrsachsen und an den Einfallsstraßen der grösseren Ortschaften findet man aber immer eine Tankstelle.

Mit dem Fahrrad

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Eine Fahrradtour durch Sardinien ist vor allem auf Feld- und Waldwegen empfehlenswert, denn die schönsten Strände sind gar nicht mit dem Auto oder Bus erreichbar. Dabei ist wegen der vielen Stacheln und Dornen von wilden Büschen ein besonderer Radmantel mit dickem Profil empfehlenswert. Allerdings sollte man Hauptverkehrsstraßen meiden, weil die meisten Sarden nicht damit rechnen, auf einzelne Radfahrer zu treffen. Ausgesprochene Radwege wie in Deutschland gibt es kaum. Da es vor allem in den Sommermonaten Juli und August sehr warm ist, sollte immer genügend Flüssigkeit im Gepäck sein. Ein GPS-Gerät oder eine Fahrradkarte ist ein Muss!

Sehenswürdigkeiten

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Turm von Stintino und Asinara
  • Strände der Ostküste: Zwischen San Teodoro und 10 Orosei lohnt sich der Besuch aller Strände. In 1 San Teodoro und 2 Budoni lange, flache Sandstrände mit Lagunen, in denen Flamingos stehen. In 3 Capo Comino die schönste Dünenlandschaft der Ostküste, danach der 4 Berchidastrand im Naturschutzgebiet, und schließlich das fischreiche 5 Cedrino-Mündungsdelta in Orosei.
  • Costa Smeralda im Nord-Osten Sardiniens, schöne Strände, die öffentlich zugänglichen sind allerdings überlaufen.
  • 1 Arcipelago de la Maddalena. Mariner Nationalpark mit zahlreichen Inseln und Stränden, der zu einem unvergesslichen Bootsausflug einlädt.
  • 1 Capo Testa. Von der Spitze der Halbinsel hat man einen schönen Blick auf eindrucksvolle, weiße Granit-Felsformationen. Es gibt auch Rundwege durch das Gebiet, bei den Formationen selbst ist teilweise etwas Kraxeln angesagt, es lohnt sich aber.
  • 2 Parco Nazionale dell'Asinara. Die zweitgrößte Insel Sardiniens war einst ein Hochsicherheitsgefängnis und bietet heute mediterrane Strauchlandschaft, Felsküste und einsame Sandstrände. Die Insel ist per Touristentour von Stintino erreichbar und kann größtenteils auf eigene Faust erkundet werden.
  • Penisola del Sinis: Fischreiche Lagunen, einzigartige Reiskornstrände und antike Römerstadt Thárros
    • 1 San Giovanni di Sinis. Auf der Sinis-Halbinsel liegt die Kirche San Giovanni di Sinis. Sie ist die älteste byzantinische Kirche auf Sardinien, deren Bauzeit bis ins 5. Jh. zurückreicht.
    • 11 Tharros. In der an der Westküste, 15 Kilometer westlich von Oristano gelegenen Stadt kann man die Ruinen der antiken Stadt besichtigen mit Thermen, Tempel- und Wohnanlagen. Tharros wurde zwischen dem 11. und 8. Jahrhundert vor Christus als Hafen- und Handelskolonie der Phönizier gegründet.
  • 3 Golfo di Orosei. Spektakuläre Steilküste mit Klippen, Grotten, Höhlen und Traumbuchten, die am besten bei einem Bootsausflug zu erleben ist.
  • 12 Cagliari. Vor allem die Quartiere di Castello mit Altstadt, Dom und Citadella dei Musei.
  • 4 Capo Cáccia & Grotta di Nettuno (grotte di Alghero) . Majestätisches Felskap und spektakuläre Tropfsteinhöhle.
  • 2 Nuraghe su Nuraxi. Gewaltige steinzeitliche Festung hinterlassen vom rätselhaften Volk der Nuraghier.
  • 13 Villasimius. Lebendiges Städtchen umgeben von einem artenreichen marinen Naturpark und großartiger Küste mit bilderbuchschönen Traumstränden.
  • 5 Tiscali Villagio Nuragico. Die Höhle gilt als Rückzugsort des Urvolks der Nuraghier.

Aktivitäten

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Die wunderschönen Buchten Sardiniens sind nicht die einzige Attraktion.

Aufgrund des sehr milden Klimas während der kühleren Jahreszeit kann meist das ganze Jahr Sport im Freien betrieben werden. Für Wanderer und Fahrradfahrer entwickelt sich Sardinien zu einem Eldorado. Aber auch ohne Sport erholt ein Bad in Thermalquellen oder lässt sich die Erkundung einer antiken Nuraghe genießen.

Wandern und Radtouren

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Schier endlose Wege und Straßen entlang der malerischen Küste und dem bergigen Inland laden ein, Sardinien zu Fuß oder auf dem Rad zu erkunden. Im Vergleich zu besser ausgebauten Wandergebieten sind noch wenige Wege gekennzeichnet, aber dies schränkt den Spaß keineswegs ein. Die heutzutage einsame seit der Jungsteinzeit beweidete Kulturlandschaft Sardiniens kann außerdem mit vielen Zeugnissen einer antiken Kultur, den Nuraghen, bestechen. Vor allem ihre weithin sichtbaren Turmbauten sieht man auf der ganzen Insel.

Mountainbiking

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Sardiniens Gipfel steigen auf über 1000m und auch für sportliche Mountainbiker finden sich felsige Single Trails.

Klettern

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Auch zum Klettern bietet vor allem die Ostküste mit ihren steil zum Meer abfallenden Felsklippen ganzjährig kletterbare Touren und Boulderstellen. Aber auch der Norden bietet mit Capo Testa Klettermöglichkeiten in sonderbar geformten Felsformationen.

Wassersport

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Strandbenutzungsgebühren und Reservierungspflicht. Eine besonders kreative Art Touristen als Melkkühe zu nutzen, ohne das böse Wort Steuer zu benützen hat man 2022 ersonnen. Beginnend mit Cala Coticcio und Cala Brigantina begann man nur von Auswärtigen eine Strandbenutzungsgebühr vom 3 Euro zu verlangen. Zusätzlich ist der Besuch online zu reservieren, was weitere Datensätze zum profitablen Weiterverkauf erzeugt. Die Unsitte hat man bis 2024 schon auf sechzehn Strände ausgeweitet. Kassiert wird je nach Gemeinde ab 7 oder 13 Jahren von Juni bis September oder Oktober.

Natürlich werden auch die klassischen Wassersportarten wie Surfen, Segeln, Tauchen, Schnorcheln usw. angeboten. Zahlreiche professionell geführte Unternehmen oder Vereine sind auch im Winter aktiv (zumeist auf Anfrage).

Eine ungewöhnlich schöne Stelle liegt im Nord-Nordwesten. Bei Valledoria mündet das Flüsschen Coghinas ins Meer. Es handelt sich hierbei um den zweitgrößten Fluss Sardiniens. Im Vergleich zu Mitteleuropa handelt sich aber hierbei eher um einen größeren Bach. Dementsprechend romantisch sind auch die Kanuexkursionen, die ihren Anfang bei den Thermalquellen von Casteldoria finden. Ein lokaler Anbieter bietet seinen Service das ganze Jahr über an. Das Mündungsdelta des Flüsschens hat einen hohen Bekannheitsgrad bei Kitesurfern erlangt.

Segeln

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Karte
Karte von Sardinien

Zum Segeln bietet Sardinien zahlreiche Häfen, z.B.:

  • 6 Cagliari
  • 7 Marina di Capitana
  • 8 Capo Carbonara
  • 9 Arbatax
  • 10 Santa Maria Navarrese
  • 11 Ottiolu
  • 12 Punta Aldia
  • 13 Punta Finanza
  • 14 Porto San Paolo
  • 15 Olbia
  • 16 Golfo Aranci
  • 17 Punta Marana
  • 18 Porto Rotondo
  • 19 Portisco
  • 20 Cala di Volpe
  • 21 Porto Cervo
  • 22 Cala Bitta
  • 23 Palau
  • 24 La Maddalena - Cala Gavetta
  • 25 Porto Pozzo
  • 26 Santa Teresa Gallura
  • 27 Isola Rossa
  • 28 Castelsardo
  • 29 Porto Torres
  • 30 Stintino
  • 31 Porto Conte
  • 32 Fertilia
  • 33 Alghero
  • 34 Bosa
  • 35 Sa Mardini
  • 36 Porto Scuso
  • 37 Carloforte
  • 38 Calasetta
  • 39 Perd'e Sali

Surfen

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Allen Formen des Surfens finden die richtigen Bedingungen auf der Insel. Selbst die Wellenreiter kommen von Herbst bis Frühjahr auf ihre Kosten.

Surfspots
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  • Spiaggia du Giudeu, Chia, Sud Sardegna - Wellenreiten, inkl. Surfboard Verleih mit entspannter Beachbar
  • La Foce del Coghinas, Valledoria - Mündungsdelta des Coghinas, beliebt bei Kitesurfern

Regelmäßige Veranstaltungen

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  • Am Montag nach Palmsonntag gibt es in Castelsardo das Lunissanti. Ein uralter Brauch mit lateinischen Chorgesang einer 10km langen Prozession und abendlichen Umzügen.
  • Vollmond Party, Valle de la Luna, Capo Testa - Zu Vollmonden feiern die Hippies im Valle. Feuer, Trommelkreis usw.
  • Tantrika Festival

Küche

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Die reichhaltige, sardische Küche ist überwiegend von Fleischgerichten geprägt, an der Küste auch ergänzt durch Meeresfrüchte. Ein traditionelles sardisches Menü besteht aus Antipasti (Vorspeisen), Primo und Secondo (1. und 2. Gang) sowie Dolci (Desserts). Dazu trinkt man die obligatorische Flasche Wasser - entweder „gassata“ (mit Kohlensäure) oder „naturale“ (still) - und ggf. Wein.

Zu jedem Gericht wird Brot serviert. Auf Sardinien serviert man nicht nur das typische italienische Weißbrot, sondern auch ein hauchdünn gebackenes, knuspriges Brot, das es in vielen regional unterschiedlichen Versionen gibt, das Pane Carasau; fein mit Olivenöl besprengt heisst es Pane Carasau guttiau. Es wird rund, in Halbmondform ("Mezzaluna") oder in Viertelform in Folie eingeschweißt verkauft.

Auf Sardinien werden besonders viele Menschen sehr alt, es zählt damit zu den sogenannten "Blue-Zones". Dies liegt unter anderem an der traditionellen, gesunden Ernährung. Minestrone, mit Gemüse aus dem eigenen Garten, ist auch wegen der Leichtigkeit im heißen sardischen Sommer beliebt.

Zu den sardischen Spezialitäten zählen:

  • Bottarga, auch: "sardischer Kaviar", ist der getrocknete Kaviar von der Meeräsche oder vom Thunfisch. Er wird traditionell mit Olivenöl zur Pasta serviert.
  • Malloreddus, auch: Gnocchetti Sardi, sind kleine, muschelförmige Nudeln.
  • Fregola ist eine Art Hartweizengrieß in kleiner Kugelform, die zu Suppen serviert werden.
  • Seadas sind mit Käse gefüllte, frittierte Teigtaschen mit Honig als Dessert.
  • Torrone ist ein weicher Mandelnougat, der aus Tonara oder Alghero stammt.
  • Mirto ist ein aus Myrte hergestellter Likör.

Nachtleben

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Es gibt eine aktive und naturverbundene Szene der elektronischen Tanzmusik auf Sardinien, besonders im Süden der Insel. Es werden meist unangemeldete Outdoor-Parties veranstaltet, deren Location erst am (Vor-)Abend über Hotlines verbreitet wird. Inzwischen hat sich auch das jährlich stattfindene Festival "Tantrika" etabliert, auf welchem man vor allem Psychedelic Trance und dessen Spielarten zu hören bekommt. Die erste Tantrika 2015 fand in der Nähe von Arbatax auf einem Naturcampingplatz über 10 Tage statt und kostete keinen Eintritt. Es gab wenig Organisation von Seiten der Veranstalter, hier zeigt sich die Herkunft des Festivals aus der Freetek Community, wo die Veranstaltungen von allen mitgestaltet werden. Diese Einstellung zeigt sich in der Gemeinschaftlichkeit, die z.B. immer zu gemeinsamen Aufräum- und Müllsammelaktionen führen und die Veranstaltungsorte sauberer als zuvor hinterlassen.

Unterkunft

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Gemeinden auf Sardinien können eine Kurtaxe, die Tassa di Soggiorno erheben. Die Regelung ist uneinheitlich und es werden nicht überall Gebühren verlangt. Je nach Art der Unterkunft fällt pro Übernachtung und Reisendem ein Betrag von 0,30 bis 3,00 Euro an. Um Überraschungen zu vermeiden, sollte man sich vor Reisebeginn informieren, ob und in welcher Höhe die Gebühr erhoben wird. Auf Sardinien findet man mehr als 1.000 offiziell registrierte Beherbergungsbetriebe (Hotels, Campingplätze, Agriturismo, B&B und Ferienanlagen). Zudem stehen mehr als 200.000 private Ferienhäuser und -wohnungen zur Verfügung. Bei der Auswahl sollte man jedoch vorsichtig sein, denn diese Art von Unterkünften wird zur Zeit noch nicht von der regionalen Regierung diszipliniert.

Praktische Hinweise

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Sanddiebstahl ist ein Verbrechen laut Regionalgesetz 28. Juli 2017 n. 16, kann wer Sand, Kies, Muscheln u.a. vom Strand ausführt mit Geldstrafen von 500-3000 Euro belegt werden. In besonders schweren Fällen droht Haft. Dies wird durch stichprobenartige Kontrollen bei Abreise auch durchgesetzt.

Ausflüge

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Eine Sagra (Plural: sagre) zu besuchen ist ein wirkliches Muss, da auf diesen Festen traditionelle Trachten, Tänze, Musik und Bräuche sowie regionale Speisen und andere Produkte vorgestellt werden. Ursprünglich handelte es sich um Kirchweihen, Feste des Kirchenkalenders allgemein oder Feiern zu Ehren des Ortsheiligen, später kamen profanere Anlässe hinzu wie besondere agrarische oder handwerkliche Produkte eines Ortes.

Kalender fast aller Sagre auf Sardinien - zeitlich und nach Regionen geordnet

Nuraghen
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Ein weiteres Muss sind die unzähligen Nuraghen. Dies sind steinerne Türme, die zwischen etwa 2200 und 400 v.Chr. von einer weitgehend unbekannten, nur auf Sardinien vorkommenden Kultur erbaut wurden. Nach Schätzungen wurden etwa 10.000 Nuraghen errichtet, d.h. mehr als eine pro 4 km². Der heutige Erhaltungszustand reicht von ein paar Steinen bis zu vollständigen Anlagen. Eine der schönsten ist das Nuraghen-Dorf "Su Nuraxi" in Barumini, 63km nördlich von Cagliari.

Im Artikel Nuraghenkultur finden sich Informationen zur Vor- und Frühgeschichte Sardiniens und eine tabellarische Übersicht der sehenswertesten archäologischen Stätten.

Wer noch umfassendere Informationen sucht, der sei auf die sortierbare Liste der Vor- und frühgeschichtlichen archäologischen Fundplätze auf Sardinien verwiesen.

Literatur

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  • Eberhard Fohrer: Sardinien: Reiseführer mit vielen praktischen Tipps. Sehr informativ und mit stets treffenden Beschreibungen
  • Reinhard Schulz, Waltraud Roth-Schulz: Mit dem Wohnmobil nach Sardinien. WOMO-Verlag, 2019 (9.Auflage), ISBN 978-3-86903-079-1. In sechzehn Tagesetappen rund um Sardinien, mit Stellplatz- und Campinginformationen

Wanderführer: Es gibt natürlich auch bereits Wanderführer mit Wanderungen in Sardinien. Die empfehlenswertesten sind die Führer des Rother Verlags (ISBN 3763340238) und des DuMont Verlags (ISBN 3770155408). Seit 2009 bietet auch der Michael Müller Verlag einen Wanderführer für Sardinien an (ISBN 978-3-89953-505-1). Anfang 2007 neu erschienen ist außerdem erstmals ein Weitwanderführer aus dem Conrad Stein Verlag (Trans Sardinien, ISBN 3866861958), der den Spuren des panitalienischen Weitwanderweges Sentiero Italia folgt. In der ersten Auflage des Buches wird dabei das erste Viertel der Inseldurchquerung durch die Gallura (von Santa Teresa bis Monti im Nordosten Sardiniens) abgedeckt. In den weiteren Auflagen wird die Strecke fortgesetzt, bis schließlich eine durchgehende Wanderbeschreibung durch die gesamte Insel vorliegen wird. Informationen unter [1].

  • Walter Iwersen, Elisabeth van de Wetering: Rother Wanderführer Sardinien. München: Bergverlag Rother GmbH, ISBN 978-3-7633-4023-1. 50 Wandertouren in Sardinien

Karten:

  • Sardegna 1:200'000, Carta stradale e turistica, Touring Club Italiano, Blatt 15; Kennzeichnung der wichtigsten Straßennummern, akzeptable Genauigkeit des Hauptstraßenverlaufs auch innerhalb von Ortschaften
  • Kompass Sadinien 1:50'000 - Nord, Mitte, Süd, drei Kartensets zu je vier doppelseitig bedruckter Karten; kartographisch schön aufgemachte Karten mit teils eingezeichneten Wanderrouten und Sehenswürdigkeiten; die Daten der Karten des Kompass-Verlags basieren offenbar teils auf Kartendaten der OpenStreetMap, die aufbereitet wurden. Zum Wandern gut geeignet, teils ungenaue Klassifikation von Wegen und Straßen bereits in der OpenStreetMap führt dazu, dass Karrenwege, welche eher einem Bachbett ähneln und mit einem landwirtschaftlichen Traktor ggf. zu befahren wären und Straßen mit Fahrverbot, oft auch abgeschlossenem Gittertor oder sogar in militärischem Sperrgebiet, die nicht einmal für Fußgänger passierbar sind, vom Kartenbild her als fahrbar eingeschätzt werden können. Abgesehen von diesen Abstrichen und oftmals nicht ganz exakter Verortung der Sehenswürdigkeiten sind die Kompass-Karten brauchbares Ausgangsmaterial für Touren in Sardinien.
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Artikelentwurf
Dieser Artikel ist in wesentlichen Teilen noch sehr kurz und in vielen Teilen noch in der Entwurfsphase. Wenn du etwas zum Thema weißt, sei mutig und bearbeite und erweitere ihn, damit ein guter Artikel daraus wird. Wird der Artikel gerade in größerem Maße von anderen Autoren aufgebaut, lass dich nicht abschrecken und hilf einfach mit.