Korsika

Brauchbarer Artikel
Aus Wikivoyage
Region Korsika
HauptstadtAjaccio
Einwohnerzahl347.597 (2021)
Fläche8.680 km²
Postleitzahl
Vorwahl
Webseitewww.isula.corsica
Nord-Pas-de-CalaisPicardieChampagne-ArdenneLothringenElsassHaute-NormandieBasse-NormandieBretagneCentre-Val de LoireÎle-de-FranceBurgundFranche-ComtéPays de la LoirePoitou-CharentesLimousinAquitanienMidi-PyrénéesLanguedoc-RoussillonAuvergneRhône-AlpesProvence-Alpes-Côte d’AzurKorsikaAndorraMonacoLiechtensteinÖsterreichLuxemburgBelgienNiederlandeVereinigtes KönigreichDeutschlandSchweizItalienGuernseyJerseySpanien

Korsika ist die drittgrößte Insel (8.778 km²) im westlichen Mittelmeer und gehört zu Frankreich. Die Insel bietet auf kompakten Entfernungen Raum für vielfältige Urlaubsaktivitäten - vom Badeurlaub bis hin zur anspruchvollen Bergwanderung im Hochgebirge. Im Gegensatz zu anderen Mittelmeerregionen hat sich Korsika nicht dem großen Massentourismus mit seinen negativen Folgen, wie z. B. verbauten Küsten usw., verschrieben. Auf Korsika kann man heute so noch viel intakte, weitgehend unverbaute mediterrane Küste und Landschaften entdecken. Für Aktivurlauber bietet sich die ruhigere Vor- und Nachsaison an.

Regionen[Bearbeiten]

Balagne: Februarabend am Hafen von Calvi

Offiziell war die Insel bis Ende 2017 in zwei Départements 2A Corse-du-Sud mit der Hauptstadt Ajaccio und 2B Haute-Corse mit der Hauptstadt Bastia unterteilt. Seither bildet sie insgesamt die Region Corse.

Aus geografischen Gründen bietet sich eine Einteilung in folgende Bereiche an (vom Norden aus im Uhrzeigersinn):

  • Das Cap Corse - der "Finger" Korsikas soll die Insel in ihren Besonderheiten im Kleinen abbilden.
  • Die Ostküste - ein breiter, ebener und fruchtbarer Bereich mit endlosen Sandstränden.
  • Die Region Porto-Vecchio - in der man viele von Halbinseln getrennte Traumbadebuchten finden kann.
  • Der Süden - mit der Stadt Bonifacio als Zentrum, wo es ebenfalls viele bekannte Badebuchten gibt.
  • Der Golf von Porto - von Felsen umrahmt, schwerer erreichbar aber mit grandiosem Panorama.
  • Die Balagne - mit den Hauptorten Calvi und L'Île-Rousse ist teilweise flach und etwas trockener und bietet viele weite und auch kleine Strände. Überragt wird der Golf von Calvi von einem grandiosen Bergpanorama.
  • Das Nebbio - relativ grünes Hügelland an der Westküste Höhe Bastei. Hauptort der kleinen Region ist Saint Florent mit Hafen und seiner Kathedrale.
  • Der nördliche Inselinnere - Hier finden sich mit einigen 2500ern die höchsten Berge der Insel. Zentrum der Region ist die alte Hauptstadt Corte, die in einem langen Tal auf 450 m Höhe zu finden ist.
  • Das südliche Inselinnere - mit nahezu hochgebirgig anmutenden Gebirgsketten. Hier liegt auf 300 m Höhe die kleine Bergstadt Sartène. Weiter östlich findet sich auf 600 bis 700 m Höhe das Hochland von Levie. Begrenzt wird das südliche Inselinnere nach Osten hin vom schroffen Bavella-Massiv.

Orte[Bearbeiten]

Bastia: Blick von der Zitadelle auf den alten Hafen
Abendstimmung an der Zitadelle von Calvi
Blick von der Küstenstraße auf den Turm, das Dorf und den Strand von Porto. Überragt wird die Szenerie vom 1294 m hohen Capo d'Ortu.
  • Ajaccio - Verwaltungszentrum des Südteils der Insel mit netter Altstadt und Hafen am gleichnamigen Golf gelegen. Die Zitadelle wird militärisch genutzt.
  • Bastia - Verwaltungszentrum des Nordteils der Insel mit Fährhafen und sehenswerter Altstadt.
  • Bonifacio - viel besuchte Kleinstadt im Süden der Insel. Bonifacio besitzt eine schroffe Felsbucht als Naturhafen. Die enge verwinkelte Altstadt thront hoch auf den Kreideklippen.
  • Calvi - Seebad mit Zitadelle (frei zugänglich) im Nordwesten der Insel. Calvi besitzt einen schönen Hafen an der Altstadt.
  • Corte - auf 450 m Höhe gelegene Stadt im nördlichen Inselinnerem. Sie besitzt eine kleine, aber attraktive Altstadt. Die Zitadelle ist mit einem Besuch des korsischen Geschichtsmuseum zugänglich. Hier erfährt man Interessantes zur Inselgeschichte.
  • Porto-Vecchio - kleine Hafenstadt im Süden der Insel. Es gibt eine auf einem Hügel liegende Altstadt.
  • Porto - vor allem von Aktivtouristen gerne besuchter Ort an der hier besonders schroffen Westküste.
  • Sartène - kleine Bergstadt im Süden der Insel, wird in der Reiseliteratur zum Teil als "korsischste aller Städte" auf der Insel bezeichnet.

Weitere Ziele[Bearbeiten]

La Scandola, siehe Sehenswürdigkeiten

Hintergrund[Bearbeiten]

Korsika besteht eigentlich aus mehreren Gebirgsgruppen im Meer. Korsikas höchster Berg, der Monte Cinto, ist 2.707 m hoch. Die größten Städte befinden sich alle an der Küste, aber Naturfreunde schätzen vor allem auch das Bergland im Inneren, wo es allerdings sehr windig sein kann.

Natur[Bearbeiten]

In Küstennähe und in den niederen Gebieten wächst Macchie, also eine dornstrauchreiche halbhohe Vegetation. An den Stränden und auf den Höhenlagen der Berge sind Pinien und Kiefern häufig. In mittleren Höhen wachsen Edelkastanien, welche früher auch wirtschaftliche Bedeutung hatten.

Regionaler Naturpark Korsika[Bearbeiten]

Auf der Insel findet sich der 1 Regionale Naturpark Korsika (Parc naturel régional de Corse), der 1972 gegründet wurde. Das 3.500 km² große Parkgebiet erstreckt sich vor allem im Inselinneren großräumig über die Hochgebirgsmassive mit dem Lac de Nino bis hin zum Col de Bavella im Süden Korsikas.

Sprache[Bearbeiten]

Wie überall in Frankreich ist die alleinige Amtssprache Französisch. Aber auch das Korsische ist weit verbreitet. Korsisch ist de facto ein italienischer Dialekt. Besonders im gebirgigen Landesinneren Korsikas können Kenntnisse des Korsischen bzw. Italienischen Türen öffnen.

Anreise[Bearbeiten]

Der Korsika-Reisende kann die Insel entweder mit dem Schiff oder dem Flugzeug erreichen.

Mit dem Schiff[Bearbeiten]

Schnellfähren wie die NGV Liamone können die Insel in knapp drei Stunden erreichen

Es gibt verschiedene Fährverbindungen, die das Festland mit Korsika verbinden. Abfahrtshäfen befinden sich:

Folgende Fährgesellschaften fahren Korsika an:

  • Corsica Ferries: u.a. von Savona nach Bastia & Calvi (3-6 h & Nachtüberfahrten); von Livorno nach Bastia (4 h & Nachtüberfahrten); von Nizza nach Bastia, Calvi & Ajaccio (4-5 h); von Toulon nach Bastia & Ajaccio (5-6 h & Nachtüberfahrten)
  • Moby Lines: in der Hauptsaison ab Genova und Livorno in der Nebensaison von Livorno nach Bastia; über Sardinien (von Santa Teresa nach Bonifacio)

Weitere Infos im Themenartikel Fähren zwischen Korsika und dem Festland.

Mit Bahn und Fähre aus Deutschland[Bearbeiten]

Von Südwestdeutschland aus (Frankfurt am Main, Mannheim und Karlsruhe) kann mit dem Schnellzug TGV zügig Marseille per Direktverbindung erreicht werden (Ankunft am Abend in Marseille). Mit der Nachtfähre kann von hier nach Ajaccio auf Korsika übergesetzt werden. Je nach Reisezeit ist eine Übernachtung in Marseille erforderlich. Seitdem die Stadt im Jahr 2013 den Titel "Europäische Kulturhauptstadt" tragen durfte, ist das Stadtzentrum mit seinen Sehenswürdigkeiten wieder "herausgeputzt" und wird gerne besucht. Von daher bietet sich ohnehin ein Aufenthaltstag an.

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

Flughafen Calvi mit Hochgebirgspanorama im Frühjahr

Die Insel hat vier Flughäfen:

1 Ajaccio (IATA: AJA)

2 Bastia (IATA: BIA)

3 Flughafen Calvi (IATA: CLY)

4 Flughafen Figari (IATA: FSC) (nahe Porto-Vecchio)

In der Saison von April bis September gibt es Direktflüge mit Germanwings von Berlin, Dortmund, Köln-Bonn und Stuttgart, mit Lufthansa von Frankfurt nach Bastia. Außerhalb der Saison ist Umsteigen in Paris oder Lyon erforderlich. Allerdings gibt es von dort aus nur wenige Möglichkeiten in die Städte zu gelangen, außer Bus, Taxi oder Leihwagen.

Für Reisende aus Südwestdeutschland ist der Flug mit Volotea ab Straßburg möglich. Aus Norddeutschland gibt es saisonal ab Juni 2022 eine Direktverbindung vom Flughafen Lübeck nach Bastia mit Lübeck Air.

Eine Übersicht über diverse Fluggesellschaften, die die Insel anfliegen, ist im französischen Wikivoyage-Artikel zu finden.

Mobilität[Bearbeiten]

Auf der Straße[Bearbeiten]

Abendstimmung auf der Westküstenstraße nördlich Porto. Im Hintergrund der schroffe Küstenberg "Capu d'Orto".

Die Straßen auf Korsika sind, wenn man von den gut ausgebauten Strecken in den Gebieten um Bastia und Ajaccio sowie den Fernstraßen Bastia-Corte und Bastia-Bonifacio absieht, in der Regel eng und sehr kurvenreich, da sie sich eng an die bergige Landschaft anpassen. Der Verkehr ist daher deutlich langsamer als man das vom Festland gewohnt ist. Ein nicht routinierter Fahrer sollte im Hinterland abseits der Hauptstraßen von einer Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h ausgehen, bei Durchschnittsgeschwindigkeiten um die 30 km/h.

Grundsätzlich wird der Verkehr auf Korsika von privaten PKW dominiert. Wer auf der Insel viele Aktivitäten plant, etwa Tageswanderungen von wechselnden Startpunkten, wird nur schwer ohne Mietwagen auskommen. Autovermietungen („locations des voitures“) finden sich entsprechend an allen Flughäfen, in den größeren Städten und vereinzelt auch im Landesinneren. An den Flughäfen sind alle großen internationalen Ketten vertreten. Die Mietpreise sind vergleichsweise hoch; die Vermieter verlangen wegen der schwierigen Straßenverhältnisse einen „Korsika-Zuschlag“ von 5 bis 10 EUR pro Miettag und die Versicherungen haben teils höhere Selbstbehalte als auf dem Festland. Wer auf Korsika einen Wagen mieten will, sollte rechtzeitig online Preise vergleichen und am Besten früh buchen.

Achtung - Tiere auf der Fahrbahn: Im Bereich des Col de Vergio ist es z. B. möglich, dass einem bei Dunkelheit ein wild lebendes Hausschwein etwas planlos in die Scheinwerfer schaut. Kühe, die frei am Farbahnrand grasen, sind insbesondere auf den kleineren Straßen inselweit anzutreffen. Auf einer Kreiselinsel nahe Bastia konnten im Oktober 2017 sogar trotz starkem Verkehr grasende Kühe angetroffen werden. Im Bergland kommt es auch schon mal vor, dass sich eine komplette Ziegenherde auf dem vom Tag noch warmen Asphalt niederlässt. Die Tiere verlassen dann nur etwas widerwillig ihren warmen Platz. Aber im Urlaub ist in der Regel Zeit, und solch ein tierisches Verkehrserlebnis bringt etwas Abwechslung in die Aneinanderreihung von Kurven.

Stichwort "Radurlaub auf Korsika": Eine Infrastruktur für den Radverkehr gibt es auf Korsika nicht. Wer auf Korsika einen klassischen Radurlaub absolvieren möchte, muss das Straßennetz nutzen. Insbesondere zur Hochsaison im Sommerhalbjahr sind die überregionalen Straßen stärker mit KFZ-Verkehr belastet. Aber auch in der Nebensaison sind die großen Hauptstraßen "T XY" noch stark vom KFZ-Verkehr befahren. Lediglich das untergeordnete Straßennetz ist dann in der Nebensaison von der Verkehrsbelastung her für Radwanderer halbwegs tauglich. Aber um diese verkehrsärmeren Straßen zu erreichen, müssen meist erst einmal längere Strecken auf den Hauptstraßen zurückgelegt werden. Weder Ajaccio noch Bastia besitzen eine innerstädtische Radinfrastruktur. Vor diesem Hintergrund ist Korsika lediglich für Straßenradsportler, die auch mit viel KFZ-Verkehr kein Problem haben, für einen Radsporturlaub zum empfehlen. Diese Zielgruppe findet in der Nebensaison auf den kurvigen Bergstraßen der Insel durchaus ein attraktives Trainingsrevier. Wer als Radwanderer aber meist verkehrsfreie, mitteleuropäische Radwanderstrecken / Flussradwege gewohnt ist, wird auf Korsika eher keine richtige Erholung finden.

Mit dem Bus[Bearbeiten]

Busse verkehren wegen der engen Straßen nur selten ins Hinterland. In Ballungsräumen, etwa um Bastia oder Ajaccio, ist das Netz aber dicht und die Busse fahren häufig. Der Flughafen Bastia wird von der Pendellinie „Les Rapides Bleus“ an das Stadtzentrum und diverse Vororthalte angebunden, und Ajaccio hat ein weit in die Vororte reichendes Stadtbusnetz. Fahrpläne für andere Busse sind oft schwer zu bekommen. Die einzige korsikaübergreifende Informationsseite Corsica Bus wird privat betrieben. Ankommende in Bastia können sich bei der Tourist-Info (von der Fähre kommend rechter Hand auf dem großen Platz - Place St. Nicolas) informieren.

Mit der Bahn[Bearbeiten]

Ein moderner Schmalspurzug wartet im Bahnhof von Corte.

Auf der Insel gibt es ein kleines Schmalspurbahnnetz, betrieben von den Chemins de Fer de la Corse quer durchs Inselinnere. Sie verbindet Bastia gut mit Ajaccio, Ile Rousse und Calvi. Die beiden Trassen Calvi-Bastia und Ajaccio-Bastia treffen sich im Landesinneren in Ponte Leccia. Dort bestehen Umsteigemöglichkeiten. Alle Strecken sind nur eingleisig, so dass relativ wenige Züge fahren können. Auf den Fernstrecken jenseits der Vororte Bastias kann man von einem Zug etwa alle 90 Minuten ausgehen. Da es keinen strikten Takt gibt, brauchen Reisende unbedingt einen aktuellen Fahrplan. Er ist entweder in allen Bahnhöfen (die praktisch alle mit Personal besetzt sind) oder online erhältlich. Die Strecke führt durch anscheinend unberührte Gegenden und bietet Aussichten, die sich dem Autoreisenden nicht bieten. Sie ist schon allein dadurch als rein touristische Bahn interessant. Aber auch als Verkehrsmittel sollte sie nicht unterschätzt werden: Die Bahn bietet ein günstiges Wochenticket („Carte Zoom“) an, das für 50 EUR eine Woche unbegrenzte Fahrten ermöglicht. Damit lässt sich ein Wanderurlaub ohne Auto gestalten, indem man von Dorf zu Dorf mit der Bahn fährt und von dort jeweils Tagestouren unternimmt.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Cape Corse: Straße entlang der Westküste
Der Golf von Girolata mit dem Naturschutzgebiet La Scandola
Blick auf den 1218 m hohen Bavella Pass im Süden der Insel
Ausgrabungsstätte "Castellu di Cucuruzzu"

Das 2 Cap Corse (auch als der Finger Korsikas bekannt) verfügt über wunderbare Klippen und wird als „Corsica en miniature“ bezeichnet. Besonders mit dem Fahrrad teilweise schön (Ostseite bei Bastia stark befahren), auch Motorradfahrer kommen durch die vielen kurvigen Straßen an der Küste entlang auf ihre Kosten. Hotels: unbedingt vorher reservieren bzw. anmelden. Schön ist u. a. auch 1 Nonza mit seinem auf einem Bergsporn thronenden Genueserturm.

Calvi: Zitadelle, Altstadt mit Hafen und ein langer Sandstrand. Camping im Pinienwald, gleich hinter diesem Strand.

An der Westküste befindet sich das 2 Naturschutzgebiet La Scandola , einer der schönsten Küstenstreifen Europas. In dem Naturschutzgebiet, das sich über weite Teile der Bucht erstreckt, finden viele Seevögel wie Möwen, Kormorane, und der selten gewordene Seeadler ein ideales Nist- und Brutgebiet. Große Teile der Halbinsel La Girolata werden von naturbelassenen Wäldern bedeckt. Eukalyptuswälder säumen die Strände. Rund um die Buchten und Höhlen der zerklüfteten Küsten hat sich eine anderswo kaum noch anzutreffende Unterwassertierwelt erhalten. Das Schutzgebiet selbst ist auf dem Land nicht zugänglich, das nahe Dorf Girolata ist aber ein schönes Wander- / Ausflugsziel. Die besonders kurvenreiche Westküstenstraße zwischen Calvi und Ajaccio erschließt diese teils steile aber landschaftlich einfach atemberaubende Region. Dies gilt besonders für den Golf von Porto (weiteres zu Girolata siehe auch hier im Artikel).

Das zwischen Levie und Sainte Lucie de Tallano gelegene 3 Castellu di Cucuruzzu ist eine torreanische Anlage aus der Eisen- und Bronzezeit. Die Anlage liegt in rund 700 m Höhe auf dem Hochland von Levie, das im Süden von Korsika zu finden ist. Das Bauwerk wurde zwischen dem 9. und 4. Jahrhundert v. Chr. genutzt. Der rund 1200 Qudratmeter große Komplex wurde 1959 bei Luftaufnahmen entdeckt und steht heute Besuchern offen. Per laminierten Leihreiseführer kann man die Anlage auf einem thematitschen Rundweg erkunden (Eintritt 4 €, Dauer der kleinen Rundwanderung von zwei bis max. drei Kilometern rund zwei bis maximal drei Stunden, Führer auch in Deutsch am Einstieg erhältlich). Die Ausgrabungsstätte 4 Castellu d’Arraggiu nördlich Porto-Vecchio ist nach dem Castellu di Cucuruzzu die am besten erhaltene Fundstätte der Torre-Kultur auf Korsika.


Im Süden der Insel ist der 3 Bavella-Pass (1218 m) auf jeden Fall eine Überfahrt wert. Über dem Pass thront ein zerklüftetes Bergmassiv, das auch auch als "Korische Dolomiten" umschrieben wird. Wandermöglichkeiten ab der Passhöhe. Der Pass ist zur Hochsaison allerdings stark besucht (größerer Parkplatz ist vorhanden; Parkgebühr zur Saison 4 €, ob der Platz dann ausreichend ist, ist nicht bekannt). Für eine kleinere Wanderung von 2 1/2 h bis 3 h (maximal 4 Stunden) kann man Richtung Süden zum 5 Felsentor "Cumpuleddu" am 1407 m hohen Calanca Murata aufsteigen. Etwas südlich finden sich hier auch Aussichtspunkte mit Blick auf die Ostküste.

Verteilt über die Insel finden sich die historischen Genueserbrücken. Bekannt ist die landschaftlich besonders attraktiv gelegene (6 Genueserbrücke bei Ota. Sehenswert im Süden der Insel ist aber z. B. auch das "spitze" Genueserviadukt 7 Pont Génois de Spina Cavallu. Im nördlischen Inselinneren findet sich im Tal des Tavignano das 8 Pont d'Altiani (direkt an der T 50).

Aktivitäten[Bearbeiten]

Karte
Übersicht Korsika

Wandern[Bearbeiten]

Herbst am Lac de Nino
Blick vom Lac de Capitello hinab auf den Lac de Melo

Korsika ist ein Wander- und Kletterparadies. Neben dem berühmten GR 20, einem anspruchsvollen Fernwanderweg, der die Insel in Nord-Süd-Achse durchzieht und dabei dem Hauptkamm der Berge folgt, gibt es unzählige Wanderwege zu wichtigen und weniger wichtigen Zielen. Die zahlreichen 2000er bieten auch den alpinen Skifahrern an drei kleineren Stationen (Ghisoni-Capanelle, Col de Vergio, Val d´Ese) die Möglichkeiten ihren Sport auszuüben.

Wer auf einer Tageswanderung einmal Hochgebirgsluft schnuppern möchte, kann auf dem GR 20 vom Col de Vergio zum 9 Lac de Nino wandern. Der Bergsee findet sich auf 1750 m Höhe in einem weiten Hochtal inmitten der "Korsischen Alpen". Der Col de Vergio ist mit 1470 m Höhe der höchste Straßenpass der Insel.

Attraktiv ist auch die Bergwanderung vom 10 Talschluss des Restonicatals hinauf zu den beiden Bergseen Lac de Capitello und Lac de Melo. Weiteres dazu siehe Artikel Corte

Baden[Bearbeiten]

An Korsikas Küsten findet man tatsächlich noch die einsamen Strände, die man eigentlich nur noch auf Postkarten vermutet. Im Osten sind es meist endlose Sandstrände, die flach ins Wasser abfallen. Je weiter man die Ostküste nach Süden fährt, desto steiler wird die Küste, die nun zunehmend aus voneinander getrennten Buchten besteht. In den Felsen, die die sandigen Buchten umgeben, siedelt so manches Wasserlebewesen, so dass es hier auch beim Schnorcheln und Tauchen einiges zu sehen gibt. Die Westküste ist sehr steil, hier findet man kleine Buchten, teils mit Kies-, teils mit Sandstränden, manche sind nur mit dem Boot zu erreichen. Abfahrt solcher Boote zum Beispiel in Saint Florent im Nord-Westen.

Segeln[Bearbeiten]

Korsika bietet eine Reihe von Yachthäfen, die zu einer Inselumrundung einladen, z. B. 5 Bonifacio, 6 Hafen Port Abri De Pianottoli, 7 Hafen von Tizzano, 8 Hafen von Propriano, 9 Porto Pollo 10 Hafen von Pietrosella (Mooring)], 11 Ajaccio, 12 Hafen vonCargese, 13 Porto, 14 Girolata , 15 Calvi , 16 Hafen von Sant'Ambroggio, 17 Hafen von L'ile Rousse, 18 Hafen von Staint-Florent, 19 Macinaggio, 20 Bastia, 21 Hafen von Taverna, 22 Hafen von Solenzara, 23 Porto-Vecchio, 24 Hafen von Lavezzi

Strände[Bearbeiten]

Plage d'Ostriconi an der Nordküste

Baden ist unter anderem an folgenden Stränden möglich:

  • 1 Saleccia
  • 2 Calvi
  • 3 Porto (Kiesstrand)
  • 4 Mignataja
  • 5 Plage d'Ostriconi
  • 6 Porticcio, am bekanntesten ist La Viva
  • 7 Tonnara, für Wind- und Kitesurfer
  • 8 Illes Lavezzi, von Bonifacio mit dem Boot zu erreichen
  • 9 Rondinara, mit Campingplatz und Restaurant
  • 10 Santa Giulia bietet Dünen und Wassersportangebote
  • 11 Palombaggia
  • 12 Aléria

Küche[Bearbeiten]

Auf einer Insel, die französische und italienische Einflüsse mit einer ganz eigenständigen Küche verbindet, spielt gutes Essen und Trinken eine wichtige Rolle. Selbst die einfachsten Restaurants bieten meist überzeugende Plats du Jour (Tagesgerichte) an, die noch dazu recht preiswert sind. Schon aus Asterix ist der hocharomatische Käse berühmt, welcher meist in Handarbeit in den Bergen hergestellt wird. Die korsischen Rotweine sind meist recht kräftig, man kann sie auf den zahlreichen Weingütern probieren. Die besten Restaurants sind meist abseits der großen Touristenzentren in kleinen Bergorten zu finden

  • Seit 1995 wird auf der freiheitsliebenden Insel Bier gebraut. Die Brauerei Pietra braut Bier, dem vor der Gährung Kastanienmehl zugegeben wird. Wer Kastanienbier möchte, sollte Pietra ambrée bestellen, Colomba ist ein Weizenbier mit Maccia-Kräutern und Serena ein blondes Bier.
  • Das Erfrischungsgetränk Corsica Cola basiert angeblich auf einem Jahrhunderte alten Rezept, das später die Coca Cola Company für ihr Getränk verwendet haben soll. Immerhin wird Corsica Cola von seinem vermeintlichen Nachahmer in Flaschen abgefüllt.
  • In den Supermärkten findet sich Gebäck, das mit Kastanienmehl gebacken wurde. Ferner kann eine marmeladenartige, süße Streichcreme erstanden werden, die ebenfalls teilweise aus Kastanienkonzentrat besteht.
  • Charcuterie Corse (Schlacht- und Wurstwaren): Bekannt sind geräucherte Schinken, die mit Wildkräutern verfeinert werden, so der magere Lonzu und der durchwachsene Coppa.
  • Käse: Es gibt unzählige Käsesorten aus Ziegen- oder Schafsmilch. Ziegenkäse schmeckt und riecht häufig strenger, Schafskäse in aller Regel milder. Noch weiche, eingeschweißte Käsestücke sind oft stark salzig. Daneben gibt es Brocciu, einen halbfesten Frischkäse, den man am besten vormittags genießt.
  • Honig: Aus dem Blütennektar der Kräuter und Gehölze des Buschlandes (Macchia) werden hunderte von Honigsorten aller Geschmacksabstufungen gewonnen. Ein besonderes Erlebnis ist eine Honigverkostung an einem einschlägigen Wochenmarktstand in den größeren Städten.
  • Obst: Aus den Früchten des Erdbeerbaums (arbutus unedo), ein Macchia-Gehölz, wird ein schmackhafter Likör bereitet.

Nachtleben[Bearbeiten]

Partytechnisch geht auf Korsika so einiges. Von Bars über Clubs, das pulsierende Nachtleben auf der Insel muss sich nicht vor dem großen Bruder Ibiza verstecken. Und ansonsten gibt es ja noch das Zaza.

Sicherheit[Bearbeiten]

Die korsische separatistische Untergrundorganisation FLNC (Frontu di Liberazione Naziunalista Corsu) verübte bis vor einigen Jahren Anschläge, welche jedoch ausschließlich Institutionen der Regierung trafen. Der letzte große Anschlag war das Attentat auf den damaligen korsischen Präfekten Claude Erignac am 6. Februar 1998 durch Yvan Colonna (2014 Verkündigung einer Niederlegung der Waffen). 2019 wurden allerdings wieder Sprengstoffanschläge gegen Gebäude verübt bzw. Sprengsätze im Rahmen des Korsikakonflikts gefunden. Die Sicherheitslage ist trotzdem vergleichbar mit der in Deutschland / Mitteleuropa.

Klima[Bearbeiten]

Das Klima der Insel ist typisches Mittelmeerklima mit warmen, trockenen Sommern und kühlen feuchten Wintern. Die Mitteltemperatur des Jahres beträgt in Bastia 14,9 °C, im Juli 23,0 °C, im Januar 7,9 °C, und wenn auch Temperaturen unter Null vorkommen, so dauern sie doch nicht an, und Schnee fällt selten. Wohl aber sind die Berge die Hälfte des Jahrs mit Schnee bedeckt. Es regnet reichlich genug, 630 mm im Jahr, und nur der Sommer ist regenarm. In den Bergen ist allerdings auch im Hoch- und Spätsommer ab der Mittagszeit mit Hitzegewittern und Starkniederschlägen zu rechnen. Auch kleinere Bäche können dann unvermittelt stark anschwellen.

Literatur[Bearbeiten]

  • Outdoor - Korsika: Mare a Mare & Sentier de la Transhumance, Autorin Véronique Kämper, Conrad Stein Verlag, ISBN 978-3-86686-392-7, Preis: 16,90 €. Mit den drei "Mare a Mare"-Wegen (Nord, Centre, Sud) und dem Sentier de la Transhumance beschreibt dieser Wanderführer vier Mehrtagestouren durch die korsische Bergwelt. Es gibt zunächst allgemeine Tipps für die Wanderung (zu Anforderungen, Reisezeit und Waldbrandgefahr) und liefert dann detaillierte Wegbeschreibungen mit Karten im Maßstab 1:115.000. Zu jeder Etappe erhält man Informationen zu Wegbeschaffenheit und schattenlosen Abschnitten, zu Unterkünften am Ziel und Hinweise auf Alternativrouten und Sehenswürdigkeiten am Wegesrand.
  • Outdoor - Korsika: Mare e Monti & Mare e Monti Sud, Autor Erik Van de Perre, Conrad Stein Verlag, ISBN 978-3-86686-317-0, Preis: 14,90 €. Der Mare e Monti Nord zieht sich in 11 Etappen über 128 Kilometer durch den gebirgigen Nordwesten. Zu den Highlights gehören auch die Durchquerung der Spelunca-Schlucht mit ihren gut erhaltenen Genueserbrücken sowie die Begegnung mit dem verwunschenen Geisterort U Tassu. Der Mare e Monti Sud pendelt wie das Pendant im Norden zwischen den Bergen und dem Meer hin und her. Der 66,2 km lange Wanderweg ist aufgeteilt in 5 Etappen. Er bietet spektakuläre Ausblicke auf die höchsten Gipfel der Insel und auf das Meer. Neben genauen Wegbeschreibungen liefert der Autor wichtige Informationen zur Vorbereitung und Durchführung der Reise, sowie detaillierte Angaben zu Übernachtungsmöglichkeiten und Sehenswürdigkeiten entlang der Wanderwege.
  • Outdoor - Trans-Korsika GR20, Autor Erik Van de Perre, Conrad Stein Verlag, ISBN 978-3-86686-397-2, Preis: 14,90 €. Die faszinierende Bergwelt Korsikas macht den Weitwanderweg GR 20 zu einer der spannendsten Trekkingrouten Europas. Alle wichtigen Infos rund um den knapp 200 km langen Weg liefert dieser Wanderführer. Der Autor stellt sowohl den nördlichen GR20-Abschnitt von Calenzana nach Vizzavona (9 Etappen) als auch den südlichen Teil von Vizzavona nach Conca (7 Etappen) vor. Seine detaillierten Beschreibungen liefern wichtige Hinweise zum Wegverlauf. Informationen zu Übernachtungs- und Verpflegungsmöglichkeiten, Kartenskizzen und Höhenprofile ergänzen die Beschreibung.
  • Gebrauchsanweisung für Korsika, Autorin Jenny Hoch, Piper Verlag, ISBN 978-3-49227-640-5, Preis: 14,99 €. Die Autorin bereist Korsika seit 33 Jahren und berichtet in ihrem Buch über ihre Erfahrungen mit den Korsen, über die Geschichte, Traditionen und kulinarische Spezialitäten.

Weblinks[Bearbeiten]

Brauchbarer Artikel
Dies ist ein brauchbarer Artikel. Es gibt noch einige Stellen, an denen Informationen fehlen. Wenn du etwas zu ergänzen hast, sei mutig und ergänze sie.