Französische Alpen
Der französische Anteil der Alpen umfasst den westlichsten Teil dieses Hochgebirges. Hier liegen der Westhang des Mont Blancs, mit 4810 Metern höchster Gipfel dieses Gebirges; sowie viele bekannte Wintersportorte, z. B. Chamonix, Annecy, Albertville. Die Region lädt aber auch im Sommer zum Urlaub ein, zum Genuss der schönen Landschaft und Höhenluft, Bergwandern, Wildwasser-Kajak oder Raften.
Regionen
[Bearbeiten]- grobe geographische Gliederung
- Französische Hochalpen, im Zentralbereich zur schweizerisch-italienischen Grenze
- Meeralpen, Alpenhauptkamm und Voralpen gegen das Mittelmeer
- Französische Voralpen, die westlichen Kämme und Hügel gegen die Rhone hin
- geographische und alpinistische Gliederung
In Klammern angegeben ist jeweils der höchste Gipfel
- Ligurische Alpen (Punta Marguareis, 2.661 m)
- Seealpen (Monte Argentera, 3.297 m)
- Provenzalische Voralpen (Tête de l’Estrop, 2.961 m)
- Cottische Alpen (Monviso, 3.841 m)
- Dauphiné-Alpen (Barre des Écrins, 4.102 m)
- Dauphiné-Voralpen (Obiou, 2.790 m)
- Grajische Alpen (Mont Blanc, 4.810 m)
- Savoyer Voralpen (Haute Cime des Dents du Midi, 3.257 m)
Orte
[Bearbeiten]- Alpes du Nord
- 1 Albertville war Austragungsort der Olympischen Winterspiele 1992
- 2 Annecy - Die Hauptstadt des Departements liegt am Ufer des Sees von Annecy, in der Kluft zwischen dem Bornes- und dem Bauges-Massiv, zwischen Genf und Chambéry. Es gibt Restaurants, Hotels eine Jugendherberge, ein Museumsschloss, Palais de l'Île-Centre d'interprétation de l'architecture et du patrimoine, Kirchen, Kathedrale, Basilika, Gärten und Parks, Pont des Amours, CITIA. Veranstaltungen vom Venezianischer Karneval über Spanische Filmbiennale, Internationales Trickfilmfestival, Noctibules, Seefestival, Italienisches Filmfestival bis zum Almabtrieb.
- 3 Argentière - Das Bergsteigerdorf liegt zu Füßen des Mont Blanc und ist der höchstgelegene Ort (1.252 m) im Tal von Chamonix, im Winter eine beliebte Skiregion und ganzjährig Ausgangspunkt für Touren in den Nordteil des Mont Blanc.
- 5 Chamonix-Mont-Blanc - Das mondäne Touristenzentrum zu Füßen des Mont Blanc (1.034 m) ist bedeutender Wintersportort und als Ausgangspunkt der historischen Erstbesteigung des Mont Blanc Geburtsort des Alpinismus.
- 6 Grenoble - ist Präfektur (Verwaltungssitz) Départements Isère und der Dauphiné, die größte am Hochgebirge liegende Stadt der Alpen.
- 7 Les Houches - (1.008 m) Ferienort im Tal von Chamonix und am Mont Blanc. Der anerkannte Erholungsort ist im Sommer Ausgangspunkt für Wanderungen in der umgebenden Bergwelt und der wichtigste Startpunkt für die Besteigung des Mont Blanc auf der Normalroute, im Winter gibt es ein Skigebiet.
- 8 Sallanches - liegt auf 551 m in aussichtsreicher Lage mit Blick auf den Mont Blanc. Nach einem Großbrand im Jahr 1840 wurde der Ort im Schachbrettmuster neu aufgebaut.
- 9 Thonon-les-Bains - Unter-Präfektur, ehemalige Hauptstadt des Chablais. Kirche, Basilika, Kloster, Hotel-Dieu, Chablais-Museum, Rathaus, Hafen, Ökomuseum für Fischerei und See, Schloss und Anwesen in Ripaille, Wald, Naturschutzgebiet des Delta-de-la-Dranse, Strand, Kurort und Sommersportort. Festival von Montjoux, les Fondus du Macadam, Messe von Kreta, Festival des Courants d'airs.
- 10 Val Thorens - ein bekannter Retortenskiort in den Trois Vallées auf einer Höhe von 2300 m und damit einer der höchstgelegenen Skiorte Europas
- Alpes du Sud
- 12 Briançon - liegt auf 1 200 bis 1 300 m Höhe (nach Davos in der Schweiz die zweithöchst gelegene Stadt Europas) am westlichen Rand der Cottischen Alpen nahe der Grenze zu Italien
- 13 Castellane - liegt auf 731 m in den Bergen der Hoch-Provence an der Route Napoléon, am Beginn der Verdonschlucht. Über der Stadt thront auf einem 184 Meter hohen Kalksteinfelsen die Kirche Notre Dame du Roc aus dem 12. Jahrhundert.
- 14 Digne-les-Bains - gilt als Tor zum Regionalen Naturpark Verdon. Die Römer schätzten es wegen seiner Thermalquellen. Es hat eine sehenserte Altstadt.
- 15 Gap -
- 16 Moustiers-Sainte-Marie -
- 17 Sisteron -
Weitere Ziele
[Bearbeiten]- 1 Mont Blanc , mit 4810 Metern höchster Berg der Alpen und ganz Europas (wenn man den Kaukasus nicht dazu zählt), nur für versierte Bergsteiger ein Ziel.
- 2 La Meije ist ein 3983 Meter hoher Berg. Nach dem Mont Blanc dürfte sie der bekannteste Berg Frankreichs sein. Sie thront über dem nahe gelegenen Dorf La Grave, einem Bergsteigerzentrum und Skigebiet, das für seine Möglichkeiten zum Skifahren abseits der Pisten und für Extremsport bekannt ist. Sie ist nach dem Barre des Écrins der zweithöchste Berg des Écrins.
- Nationalpark Écrins
- Nationalpark Mercantour
- Regionaler Naturpark Chartreuse
- Regionaler Naturpark Queyras
- Regionaler Naturpark Vanoise
- Trois Vallées, Europas höchstes Skigebiet, in den Savoyer Alpen
- Lac de Sainte-Croix, großer Stausee
- Verdonschlucht (Gorges du Verdon), 21 km langer Canyon, herausragendes Naturerlebnis, wird manchmal mit dem Grand Canyon verglichen
- Route Napoléon, von Grenoble über Gap und Sisteron an die Côte d’Azur
- Route des Grandes Alpes, von Thonon-les-Bains am Genfersee nach Menton an der Côte d’Azur
Hintergrund
[Bearbeiten]Die heutigen französischen Alpen gehörten historisch zu einem Teil (Grenoble, Gap und Umgebung) zur Dauphiné, die 1349 zum Königreich Frankreich kam und zur Domäne des jeweiligen Thronfolgers wurde (der deshalb Dauphin genannt wurde, ähnlich wie der britische Thronfolger stets den Titel Prince of Wales trägt). Zum anderen Teil (Annecy, Chambéry und Umgebung) gehörten sie zum Herzogtum Savoyen, das ab 1720 mit dem norditalienischen Piemont zum Königreich Sardinien gehörte, in der Napoleonischen Zeit zeitweise französisch besetzt war, aber erst seit 1860 dauerhaft zu Frankreich gehört. Die Bezeichnung Savoyen lebt heute noch in den Namen der Départements Savoie und Haute-Savoie fort. Der südlichste Teil der Region gehörte zur Grafschaft Provence, die ab dem 15. Jahrhundert französische Krondomäne war, sowie zur Grafschaft Nizza, die auch zum Herrschaftsgebiet des Hauses Savoyen gehörte und damit erst 1860 an Frankreich fiel.
Zur Tierwelt der französischen Alpen gehören der Alpensteinbock und das Alpenmurmeltier.
Sprache
[Bearbeiten]Überwiegend Französisch. Früher wurden im Nordteil der französischen Alpen frankoprovenzalische, im Südteil provenzalische Dialekte gesprochen, deren Verwendung ist in letzter Zeit aber stark zugunsten des Standard-Französischen zurückgegangen. In den Touristenhochburgen sind Fremdsprachenkenntnisse (Englisch, zum Teil auch Deutsch) recht verbreitet (jedenfalls mehr als in anderen Teilen Frankreichs), im Grenzgebiet zu Italien auch Italienisch.
Anreise
[Bearbeiten]Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Im Alpenraum selbst liegen die Flughäfen 1 Grenoble-Isere (IATA: GNB) und Chambéry, zu denen vorwiegend Charter- und saisonale Verbindungen (in der Wintersaison) angeboten werden. Größere Flughäfen am Rande der Alpenregion sind der dritt-, viert- und fünftgrößte Flughafen Frankreichs: Lyon (ca. 85–90 km von Chambéry und Grenoble), Nizza (ca. 85 km von Castellane) und Marseille (ca. 125 km von Sisteron, 135 km von Digne-les-Bains), jeweils mit zahlreichen ganzjährigen Verbindungen aus dem deutschsprachigen Raum) sowie der Flughafen Genf in der benachbarten Schweiz (ca. 45 km von Annecy, 90 km von Albertville). Vom Flughafen Lyon gibt es in der Wintersaison Shuttlebusse direkt in die wichtigsten Wintersportorte.
Mit der Bahn
[Bearbeiten]Der TGV Alpes fährt von Paris über Lyon (teilweise auch Flughafen Lyon) nach Grenoble, Chambéry–Aix-les-Bains–Annecy, Albertville–Moûtiers–Aime-La Plagne–Landry–Bourg-Saint-Maurice, Chambéry–Saint-Jean-de-Maurienne–Modane, Annecy–Cluses–Sallanches-Megève–Saint-Gervais oder Bellegarde–Annemasse–Thonon-les-Bains–Évian. Dies sind allerdings keine ausgebauten Hochgeschwindigkeitsstrecken, sodass der TGV nur bis Lyon seine gewohnt hohe Geschwindigkeit fahren kann und von dort nicht wesentlich schneller als ein normaler Zug ist. Zudem sind Chambéry, Saint-Jean-de-Maurienne und Modane durch den TGV Europe mit Turin und Mailand verbunden. Von Paris-Gare de Lyon sind Grenoble und Chambéry in drei Stunden, Annecy in 3:45 Std., Modane in 4:10 Std., Albertville in 4½ Stunden erreichbar.
Aus Genf fahren Regionalexpress-Züge (TER) direkt nach Aix-les-Bains–Annecy–Grenoble.
Aus dem deutschsprachigen Raum gibt es nur Zugverbindungen mit Umsteigen in die französischen Alpen, entweder in Paris (z. B. von Frankfurt oder Köln nach Chambéry oder Grenoble in rund 8 Std.), in Straßburg und Lyon (z. B. Frankfurt–Grenoble in 7:40 Std.) oder in Genf (z. B. Frankfurt–Chambéry in 7½ Std.; Bern–Chambéry in 3:15 Std.)
Der Südteil der französischen Alpen ist nicht an das TGV-Netz angeschlossen. Hier fahren nur TER: z. B. Grenoble–Gap oder Marseille–Aix-en-Provence–Sisteron–Gap–Embrun–Briançon.
Mit dem Bus
[Bearbeiten]Eurolines bieten Fernbusverbindungen von mehreren deutschen und österreichischen Städten entweder direkt oder mit einmal Umsteigen nach Grenoble, z. B. von Stuttgart in 11:15 Std. (86 €, Sparpreise ab 69 €), von Frankfurt a. M. in 12 Std. (84 €, Spar ab 56 €), von Köln/Bonn in 14 Std. (89 €, Spar ab 63 €). Von Zürich–Basel–Bern gibt es zudem direkte Busverbindungen nach Annemasse–Annecy–Chambéry (z. B. Bern–Annecy in 5 Std. für 60 CHF). Von Regensburg, München, Memmingen oder Lindau kommt man mit Umsteigen in Zürich in diese Region (z. B. München–Chambéry 13½ Std.; 50 €).
Ouibus, die Fernbustochter der französischen Staatsbahn SNCF, fährt von Paris (7½ Std.; ab 25 €) und Lyon (1:20 Std.; ab 5 €) nach Grenoble.
Von Genf fahren Regionalbusse nach Annemasse, wo Anschluss an Züge in andere Teile der französischen Alpen besteht. Von Eaux-Vives-Rieu gibt es auch Busse direkt nach Annecy.
Mobilität
[Bearbeiten]Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Aktivitäten
[Bearbeiten]- Wintersport: zahlreiche Skigebiete, sowohl alpin als auch nordisch
- Bergsteigen und Klettern
- (Berg-)Wandern
- Radfahren, z. B. auf der legendären Route des Grandes Alpes oder Mountainbiking
- Baden in Bergseen oder in „natürlichen Badewannen“, die sich z. B. in den Gorges de la Meouge bilden
- Wildwasser-Kajak
- Wildwasser-Rafting mit Schlauchbooten
- Wind- und Kitesurfing auf Berg- und Stauseen
- Fischen an klaren Gletscherseen
- Gleitschirmfliegen, Fallschirmspringen
- Heißluftballonfahren, Flug mit Ultraleichtflugzeug oder Tragschrauber
- Sessellifte bei Samoëns (Haute-Savoie)
- Wasserfälle am Cirque de Fer-à-Cheval (Haute-Savoie)
- Kajaks auf der Isère (Département Savoie)
- Wildwasser-Rafting auf der Durance (Hautes-Alpes)
- Lac Vert („grüner See“) in der Nähe von Briançon
- Paraglider bei Samoëns
Küche
[Bearbeiten]Nachtleben
[Bearbeiten]Sicherheit
[Bearbeiten]Klima
[Bearbeiten]Klimatisch-regionale Gliederung
- Alpes du Nord, zwischen Mont Blanc und Écrins, mit westlichen Voralpen – eher raues Bergklima
- Alpes du Sud, zwischen Écrins und Grasse, mit südwestlichem Vorland – eher mildes, fast schon mediterranes Klima