Nord-Pas-de-Calais
Region Nord-Pas-de-Calais | |
Hauptstadt | Lille |
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Einwohnerzahl | 4.060.741 (2013) |
Fläche | 12.414 km² |
Postleitzahl | |
Vorwahl | |
Nord-Pas-de-Calais ist eine ehemalige Region im Norden Frankreichs, an der Grenze zu Belgien. Sie wurde 2016 mit der Region Picardie zur neuen Großregion Hauts-de-France vereinigt.
Départements
[Bearbeiten]Orte
[Bearbeiten]- 1 Lille – größte Stadt der Region und ihr Verkehrsknotenpunkt; hauptsächlich industriell geprägt, es gibt aber auch eine sehenswerte Altstadt und verschiedene Museen, die Lille 2004 den Titel Kulturhauptstadt Europas einbrachten
- 2 Arras (Atrecht) ist die Hauptstadt des Departments Pas-de-Calais; Interessante Kulturstadt mit Les Boves, Maison Robespierre, Musée des Beaux Arts.
- 3 Calais
- '4 Roubaix
- 5 Armentières
- 6 Bergues
- 7 Béthune
- 8 Boulogne-sur-Mer hat den größten Fischereihafen Frankreichs. Sehenswürdigkeiten: Château Musée, Crypte et Trésor de la Cathédrale Notre-Dame de Boulogne, Maisonde la Beurière, Musée du Liberador San Martin, Nausicaà.
- 9 Cambrai
- 10 Douai
- 11 Dunkerque (Dünkirchen)
- 12 Gravelines
- 13 Lens
- 14 Tourcoing
Weitere Ziele
[Bearbeiten]Hintergrund
[Bearbeiten]Die Region Nord-Pas-de-Calais in der Form, wie sie dieser Reiseführer beschreibt, wurde erst 1972 zu Verwaltungszwecken geschaffen. Es gibt jedoch kulturelle und historische Gemeinsamkeiten, die viel weiter zurückreichen. Der größte Teil der Region gehörte bis ins 18. Jahrhundert zu den südlichen bzw. spanischen Niederlanden, also dem heutigen Belgien. Erst 1713 wurden sie am Ende des Spanischen Erbfolgekriegs von Frankreich annektiert und anschließend als „französische Niederlande“ bezeichnet. Infolgedessen ist bis heute ein gewisser niederländischer bzw. flämischer Einfluss in der regionalen Kultur und Traditionen festzustellen.
Seit dem 19. Jahrhundert war die Region stark von der Schwerindustrie (Kohleabbau und Stahlverarbeitung) geprägt und stellte die wichtigste Industrieregion Frankreichs (abseits vom Raum Paris) dar – etwa vergleichbar mit dem Ruhrgebiet in Deutschland. Wie dieses war der Norden Frankreichs auch eine Hochburg der Arbeiterbewegung. Seit der Krise der Kohle- und Stahlproduktion in Westeuropa in den 1970er-Jahren ist auch Nordfrankreich einem tiefgründigen Strukturwandel unterzogen, der sich ziemlich problematisch gestaltet. Viele Orte der Region sind von hoher Arbeitslosigkeit und Wegzug geprägt. Der rechtsextreme Front National erzielt hier seine besten Wahlergebnisse.
Der äußere Norden Frankreichs hatte innerhalb des Landes lange Zeit einen schlechten Ruf. Aufgrund des nördlichen Klimas, der Prägung durch Bergbau und Schwerindustrie hingen viele Franzosen dem Stereotyp an, es sei hier immer kalt, grau und trist, zudem ist der Dialekt (das sogenannte Ch’ti) nur schwer verständlich. Einen Imagewandel hat die Region 2008 durch die Komödie „Willkommen bei den Sch’tis“ (Bienvenue chez les Ch’tis) von und mit Dany Boon bekommen, die an den Kinokassen Rekordergebnisse einbrachte. Darin wird ein südfranzösischer Postbote zu seinem großen Entsetzen nach Bergues strafversetzt, freundet sich aber nach und nach mit den liebenswerten Nordfranzosen an und möchte letztendlich gar nicht mehr zurück in den Süden.
Die Verwaltungsregion Nord-Pas-de-Calais wurde 2016 mit der Picardie zur neuen Großregion Hauts-de-France fusioniert. Aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit verwendet dieser Reiseführer aber weiter die alten Regionen.
Sprache
[Bearbeiten]Hauptsächlich Französisch. Daneben gibt es ca. 100.000 Flämisch-Sprecher, vor allem im Raum Dünkirchen.
Anreise
[Bearbeiten]Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]In der Region liegt der 1 Flughafen Lille (IATA: LIL) mit einigen Verbindungen auf Mittelstrecken (Europa, Nordafrika), aber keine Direktverbindungen aus dem deutschsprachigen Raum. Nächst bedeutendere Flughäfen sind Flughafen Brüssel-Zaventem (IATA: BRU) (1:10 Std. mit dem Zug nach Lille) und Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle (IATA: CDG) mit direkten TGVs nach Arras und Lille (50 Minuten).
Mit der Bahn
[Bearbeiten]Wichtigster Bahnknotenpunkt ist Lille. Hier halten Hochgeschwindigkeitszüge (TGV, Thalys, Eurostar) von Brüssel (35 Minuten), Paris (eine Stunde), London (1½ Std.), Straßburg (2:50 Std.), Lyon (3 Std.), Amsterdam (3½ Std.). Aus dem deutschsprachigen Raum kommend, steigt man in Brüssel, Straßburg oder Paris um. So ist man z. B. von Köln gut drei Stunden, von Basel 4:15 Std., von Frankfurt 4½ Std., von München gut sieben Stunden unterwegs (jeweils schnellste Verbindung).
Weitere TGV-Halte sind Arras, Douai, Velenciennes, Calais (Ville und Fréthun), Boulogne und Dunkerque. In Calais-Fréthun hält auch der Eurostar. Übrige Orte sind mit Regionalexpress-Zügen (TER), in der Regel von Lille aus, erreichbar.
Auf der Straße
[Bearbeiten]Die Region ist von einem dichten Straßennetz durchzogen. Aus Nord- und Mitteldeutschland kommend, fährt man durch Belgien und – je nach konkretem Ziel – auf der E 40/A 16 an Gent und Brügge vorbei an die französische Nordseeküste (Dünkirchen, Calais) oder auf der A 14/A 22 ins Landesinnere (Lille, Arras). Aus Richtung Süddeutschland hängt der Anreiseweg noch stärker von jeweiligen Zielort ab: will man an die Küste, empfiehlt sich wiederum der Weg durch Belgien, für das Landesinnere kann jedoch der Weg über Metz und Reims (A 4/A 26) kürzer sein. Aus der Schweiz kommend, fährt man auf jeden Fall durch den Osten Frankreichs.
Aus England kommend, können PKWs entweder in Folkestone auf den Eurotunnel Shuttle (Autozug) nach Calais oder in Dover auf die Fähre nach Calais bzw. Dünkirchen verladen werden.
Mit dem Schiff
[Bearbeiten]Fährverbindungen von der englischen Grafschaft Kent bestehen zwischen Dover auf der einen und Dunkerque bzw. Calais auf der anderen Seite. Die Fähre Dover–Dunkerque nimmt nur Passagiere mit Fahrzeug mit, Nicht-Motorisierte können nur nach Calais fahren.
Mobilität
[Bearbeiten]Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]- Belfriede (französisch beffrois;(Belfry of Arras) mittelalterliche Wach- und Glockentürme, die sich meist neben dem Rathaus befinden und als Repräsentationssymbol der Bürgerschaft, Stadtarchiv, Schatzkammer und z. T. Gefängnis dienten) sind eine typische architektonische Tradition in Belgien und Nordfrankreich. 17 historische Belfriede in der Region Nord-Pas-de-Calais wurden – gemeinsam mit vergleichbaren Bauwerken in Flandern, Wallonien und der Picardie – als Teil des grenzüberschreitenden Eintrags „Belfriede in Belgien und Frankreich“ in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.
- Die barocke Zitadelle von Arras (the Vauban Citadel in Lille) gehört ebenfalls zum Weltkulturerbe, als Teil des Entrags „Festungsanlagen von Vauban“
- Das Nordfranzösische Kohlerevier Bassin Minier westlich von Valenciennes und südlich von Lille mit seinen Bergbau- und Industrieanlagen gehört zum Welterbe. Besichtigt werden können stillgelegte Bergwerke mit Fördertürmen, Güterbahnhöfe, Arbeitersiedlungen usw.
- Cathédrale Notre-Dame-de-la-Treille, in Lille.
Aktivitäten
[Bearbeiten]- Traditionelle Prozessionen von Riesen-Figuren anlässlich verschiedener Feste in der gesamten Region
Küche
[Bearbeiten]°Moules-frites
°Welsh rarebit