Südindien
Südindien umfasst acht Bundesstaaten und Unionsterritorien im Süden Indiens.
Regionen
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Bundesstaaten
Orte
[Bearbeiten]- 1 Visakhapatnam Stadt in Andhra Pradesh
- 2 Amaravati Die neue Hauptstadt (im Aufbau) von Andhra Pradesh
- 3 Hyderabad Hauptstadt von Telangana (und bis 2024 auch Andhra Pradesh) ; Stadt der Perlen mit jahrhundertealten Basaren
- 4 Bengaluru (früher Bangalore), Hauptstadt von Karnataka auf der Dekkan-Hochebene
- 5 Mysore historische Hauptstadt eines selbstständigen Fürstenstaats in den Westghats
- 6 Chennai (früher Madras), Hauptstadt von Tamil Nadu
- 7 Kanchipuram geschichtsreiche Stadt mit bedeutenden Pilgertempeln
- 8 Puducherry ehemalige französische Kolonie an der Koromandelküste mit Bauwerken aus der Kolonialzeit
- 9 Thanjavur eines der bedeutendsten Zentren südindischer Kunst, Architektur und Religion mit den Großen Tempeln der Chola-Dynastie (UNESCO-Welterbe)
- 10 Madurai kulturelles, religiöses und Bildungszentrum im Süden Tamil Nadus
- 11 Coimbatore
- 12 Kochi (früher Cochin), geschichtsreiche Hafenstadt an der Malabarküste
- 13 Thiruvananthapuram (früher Trivandrum), Hauptstadt von Kerala
- 14 Kavaratti Bewohnte und entwickelte Insel in Lakshadweep
Weitere Ziele
[Bearbeiten]Hintergrund
[Bearbeiten]Sprache
[Bearbeiten]In Südindien werden verschiedene Sprachen der drawidischen Sprachfamilie gesprochen (z. B. Telugu, Tamil, Kannada, Malayalam), die sich von den indogermanischen Sprachen der Nordens grundlegend unterscheiden. Die Vorherrschaft des Hindi aus dem Norden empfinden viele Einwohner Südindiens als Bevormundung und lehnen sie daher ab. Dafür wird man im Süden deutlich mehr Menschen antreffen, die Englisch sprechen. Der Anteil der Englischsprecher liegt zwischen 15% in Andhra Pradesh und 32% in Kerala. Ein positiver Ausreißer ist Puducherry mit 54%.
Anreise
[Bearbeiten]Besondere Reisegenehmigungen werden u.a. für die Lakkadiven (Lakshadweep Islands) benötigt. Die Genehmigungen müssen in Indien vor der Einreise in den genannten Staat eingeholt werden. Die Genehmigungspflicht für Reisen auf die Andamanen wurde aufgehoben. Eine Registrierung nach Ankunft ist erforderlich. Die Inselgruppe der Nikobaren (Nicobar Islands) ist nach wie vor für Touristen nicht zugänglich.
Die größten internationalen Flughäfen der Region sind der 1 Flughafen Bengaluru (IATA: BLR) und der 2 Flughafen Chennai (IATA: MAA) , wohin es auch Direktflüge aus Mitteleuropa gibt. Es folgen der 3 Flughafen Hyderabad (IATA: HYD) und der 4 Flughafen Kochi (IATA: COK) , die ebenfalls zahlreiche internationale Verbindungen aufweisen.
Mobilität
[Bearbeiten]- Regionalgesellschaften von Indian Railways
- Staatliche Überlandbusgesellschaften
- Andhra Pradesh State Road Transport Corporation
- Karnataka State Road Transport Corporation
- Kerala State Road Transport Corporation
- Tamil Nadu State Transport Corporation
- State Express Transport Corporation (Tamil Nadu)
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]- Welterbestätten
- 1 Große Tempel der Chola-Dynastie (महान चोल मंदिर) Weltkulturerbe: Hindutempel aus dem 9. bis 13. Jahrhundert.
- 2 Hampi (हम्पी) Weltkulturerbe: Einstige Hauptstadt des Vijayanagara-Reichs mit gewaltigen Tempelanlagen, namentlich dem Virupaksha-Tempel.
- 2 Chalukya-Tempelanlagen von Pattadakal (पत्तदकल) Weltkulturerbe: Hindu- und Jain-Tempel aus dem 7. und 8. Jahrhundert.
- 3 Nilgiri Mountain Railway (नीलगिरि पर्वतीय रेल) Weltkulturerbe: Im 19. Jahrhundert erbaute 46 km lange Gebirgs-Schmalspurbahn zwischen Ooty und Mettupalayam.
- Westghats Weltnaturerbe: Von den 39 Westghats-Schutzgebieten unterschiedlicher Art mit sehr hoher Biodiversität sind zehn in Karnataka, 19 in Kerala und sechs in Tamil Nadu zu finden (außerdem vier in Maharashtra/westliches Indien). In Südindien sind sie räumlich auf sechs Sub-Cluster verteilt:
- Kudremukh Sub-Cluster (Karnataka)
- Talacauvery Sub-Cluster (Karnataka/Kerala)
- Nilgiri Sub-Cluster (Kerala/Tamil Nadu)
- 12 Silent-Valley-Nationalpark
- 13 Mukurthi-Nationalpark
- 14 New Amarambalam Waldschutzgebiet
- 15 Kalikavu Range-Waldschutzgebiet
- 16 Attapadi-Waldschutzgebiet
- Anamalai Sub-Cluster (Kerala/Tamil Nadu)
- 17 Eravikulam-Nationalpark
- 18 Grass Hills-Nationalpark
- 19 Karian Shola-Nationalpark
- 20 Parambikulam-Wildtierreservat
- 21 Chinnar-Wildtierreservat
- 22 Mankulam Range-Wald
- 23 Anamudi Shola-Nationalpark
- Periyar Sub-Cluster (Kerala/Tamil Nadu)
- 24 Periyar-Nationalpark
- 25 Ranni Forstabteilung
- 26 Konni Forstabteilung
- 27 Achankovil Forstabteilung
- 28 Srivilliputhur-Wildtierreservat
- 29 Tirunelveli (Nord) Forst (Teil)
- Agasthyamalai Sub-Cluster (Kerala/Tamil Nadu)
- 30 Kalakkad Mundanthurai Tiger Reserve
- 31 Shendurney-Wildtierreservat
- 32 Neyyar-Wildtierreservat
- 33 Peppara-Wildtierreservat
- 34 Kulathupuzha Range-Waldschutzgebiet
- 35 Palode Range-Waldschutzgebiet
Aktivitäten
[Bearbeiten]Küche
[Bearbeiten]Für den ausländischen Gast mag es besonders fremdartig erscheinen, dass man in Südindien häufig auf Bananenblättern gereichte Nahrung mit der rechten (und ausschließlich dieser) Hand isst. Dazu ist in jedem Lokal ein Waschbecken und Seife verfügbar, welches man tunlichst auch vor dem Essen benutzen sollte. Der Kellner wird dann ein zusammengeklapptes Bananenblatt auf dem Tisch positionieren. Das faltet er oder man selber auf. Dann wird Wasser auf die soeben geöffnete Innenseite gegossen. Mit der rechten Hand wäscht man das Blatt und streift das Wasser herunter, idealerweise auf den Boden – möglichst nicht auf den eigenen Schoß. Dann kommen immer wieder Kellner mit Töpfchen vorbei und geben dem Gast Speisen auf sein Blatt ähnlich wie bei den Thalis in Nordindien. In der Regel wird so lange nachserviert, bis der Gast gesättigt ist.
Nachtleben
[Bearbeiten]Sicherheit
[Bearbeiten]Das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland hat zu diesem Land einen besonderen Reise- und Sicherheitshinweis veröffentlicht.
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Klima
[Bearbeiten]Anders als Nordindien, das nur unter dem Einfluss des Sommermonsuns steht, wird dieser Klimaeffekt in Südindien zusätzlich vom Wintermonsun überlagert, der bis in den Dezember andauern kann. Praktisch dauert die Regenzeit dadurch länger als im Norden Indiens. Eine grobe Faustregel ist: Je weiter man sich von der Koromandelküste entfernt und je weiter man nach Norden kommt, desto früher endet der Monsun. Wie bei jeder Reise sollten vor der Buchung also Klimadiagramme studiert werden. Man sollte sich aber auch dann darüber bewusst sein, dass es Abweichungen von der Norm geben kann. Der Monsun kann durchaus länger andauern und möglicherweise Auswirkungen auf die anschließende Reise haben, wie etwa das Hochwasser Anfang Dezember 2015 in Chennai (vgl. z. B. die Berichterstattung in der NZZ).
Außerdem wird es in Indien vor Einsetzen des Monsuns extrem heiß. Der Monat vor Monsunbeginn ist regelmäßig der heißeste im Jahr (meist der Mai).
Zwar ist Südindien ein klassisches T-Shirt-Land, jedoch sollte man auch mindestens einen Pullover oder Jacke für einen eventuellen windig-kühleren Abend oder eine Rikschafahrt im Morgengrauen mitnehmen. Auch sollte man, wenn man in die höheren Lagen der Westghats will, nicht die Auswirkung der Höhe unterschätzen. So kann es, was aber selten passiert, in Ooty nachts auch mal unter 0 °C kühl werden. Vieles hierbei ist eine Frage der Gewohnheit: In Indien wird man in der „kühleren“ Jahreszeit mehr Menschen mit Ohrenschützern begegnen als in Mitteleuropa im Winter. Auch Schals und Mützen verkaufen sich gut in Indien. In Ooty gibt es Menschen, die zwar eine Mütze oder Schal tragen, aber barfuß unterwegs sind.
Literatur
[Bearbeiten]° Rudolf Fischer: Südindien entdecken - Ein Bildband. Edition Piscator 2011, ISBN 978-3-906090-34-4