Deutsche Alpenstraße
Die Deutsche Alpenstraße führt von Lindau im Bodensee an den Deutschen Alpen entlang bis nach Schönau am Königssee.
Hintergrund
[Bearbeiten]Als erste deutsche Ferienstraße überhaupt wurde die Deutsche Alpenstraße bereits 1927 gegründet. Sie hat eine Gesamtlänge von rund 484 km und führt durch mehr als 60 urige Bauerndörfer und historische Städte, vorbei an 25 Burgen und Schlössern, an 21 Bergseen und an den wichtigsten Gipfeln der Deutschen Alpen.
Vorbereitung
[Bearbeiten]Informationsmaterial ist erhältlich beim Bayerische Fernwege e. V. Sparte Deutsche Alpenstraße, Siedlerstraße 10, 83714 Miesbach. Tel.: +49 (0)8025 92 44 95 2, Fax: +49 (0)89 82921828, E-Mail: info@deutsche-alpenstrasse.de Der Bayerische Fernwege e. V./Deutsche Alpenstraße e. V. ist ein Zusammenschluss der Regionen, Orte und Partnerhotels entlang der Strecke. Gegründet im Jahre 2006, hat er sich 2013 neu formiert: Ein umfangreiches Marketingkonzept hat zum Ziel, die Deutsche Alpenstraße unter den Top Ten der Traumstraßen dieser Welt zu positionieren. Der Verein wendet sich mit seinen Marketingaktivitäten an Auto- und Motorradfahrer, die das Fahren als Genuss sehen, sich für Bayerns Kultur interessieren und regionale Besonderheiten erleben möchten.
Anreise
[Bearbeiten]Der Einstieg am westlichen Ende der Deutschen Alpenstraße bei Lindau im Bodensee ist großräumig mit Anfahrt über die Autobahn A7, A8 und ab Memmingen über die A96 nach Lindau im Bodensee zu erreichen.
Der Ausstieg (oder Einstieg) im Osten der Alpenstraße ist über die A8 München - Salzburg anfahrbar.
Streckenverlauf
[Bearbeiten]Die Route verläuft durchgehend auf gut ausgebauten Bundesstraßen und Landstraßen, die verschiedenen Straßenabschnitte sind bei normalen Witterungsverhältnissen auch im Winter gut befahrbar. Nach Neuschneefällen können die Verhältnisse aber auch schon mal ausgeprägt winterlich sein.
Angegeben ist die Variante von West nach Ost, das Befahren ist natürlich auch in umgekehrter Richtung möglich. Die Beschilderung ist in beiden Richtungen durchgängig.
Hinsichtlich des Verkehrsaufkommens ist tagsüber immer mit regem Ausflugsverkehr und Werktags auch mit Berufsverkehr (LKW- Lieferverkehr, landwirtschaftliche Fahrzeuge) zu rechnen.
Mai bis Oktober ist die beste Reisezeit für eine Tour entlang der Deutschen Alpenstraße. Einige Teilabschnitte der Route dienen auch dem Zubringerverkehr in die Skigebiete. Zur Saison ist hier in der Früh (Betrieb der Lifte ab ca. 9:00) und auch am mittleren Nachmittag (Betriebsende ca. 16:00 bzw. 17:00) je nach der Witterung mit einem erheblichen Verkehrsaufkommen infolge An- bzw. Abfahrt der Skiurlauber zu rechnen. Ab dem mittleren Nachmittag und ganzjährig besonders stauanfällig sind dabei die Routen in Nord-Süd - Richtung zur Autobahn und zum Großraum München hin wie z. B. die B2 bei Garmisch-Partenkirchen (Oberau) oder die Routen unmittelbar am Tegernsee entlang. Die Routen in Ost-West - Richtung sind für Störungen weniger stark anfällig, es kommt aber gelegentlich auch zum Rückstau.
Von Lindau im Bodensee durch das Allgäu nach Füssen
[Bearbeiten]Gebirgsregion an der Etappe sind die Allgäuer Alpen.
Reine Wegstrecke ca. 120 km, reine Fahrzeit ca. gut zwei Stunden.
- Der westlichste Punkt der Route ist in Lindau im Bodensee. Die Deutsche Alpenstraße verläuft ab hier zunächst auf der B308 über Sigmarszell, mehreren Serpentinen und den Scheidegger Wasserfällen nach Scheidegg. Weiter geht es vorbei an Lindenberg nach Oberstaufen. Die Route geht weiter am Großen Alpsee vorbei nach Immenstadt. Hier kommt man ins Illertal und fährt den Fluss entlang hoch bis Sonthofen.
- Von Sonthofen führt die Strecke zunächst weiter auf der B308 nach Bad Hindelang. Es geht über 100 Kurven hinauf nach Oberjoch. Kurz vor der Grenze nach Österreich verlässt man die B308 und nimmt die B310 Richtung Unterjoch und Wertach. Vorbei am Grüntensee geht es nach Nesselwang.
- Ab Nesselwang verlaufen die B309 und B310 auf gemeinsamer Trasse. In Pfronten teilen sie sich wieder, man bleibt auf der B310 und fährt durch die Seenlandschaft von Weissensee, Hopfensee und Forggensee bis nach Füssen. Im nahen Schwangau sind die Königsschlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein touristische Höhepunkte.
Von Füssen bis Garmisch-Partenkirchen
[Bearbeiten]Gebirgsregionen an der Etappe sind die Ammergauer Alpen, das Estergebirge und das Wettersteingebirge.
Reine Wegstrecke knapp 70 km, reine Fahrzeit ca. eine Stunde.
- Von Füssen aus geht es auf der B17 auf der Romantischen Straße nach Nordosten am Bannwaldsee vorbei nach Steingaden bis zur Wieskirche. Dieser Streckenteil verläuft "im Flachland" an der Nordseite der Ammergauer Alpen.
- Von Steingaden aus fährt man in Richtung Osten. Bei Echelsbach überquert man das Tal der Ammer auf der Echelsbacher Brücke, nun geht es weiter im Ammertal auf der B23 über Bad Bayersoien in den Ammergau und über Unterammergau nach Oberammergau.
- Kurz vor dem Kloster Ettal lohnt sich ein Abstecher zum Schloss Linderhof.
- Der größte Anstieg dieser Etappe ist jetzt der Weg zum Ettaler Sattel (869 m) kurz nach Kloster Ettal und auch höchste Stelle mit der folgenden etwas unfallträchtigen, weil steilen und kurvigen Abfahrt in das Loisachtal und nach Oberau.
- In Oberau verlässt man die B23 und kommt auf die B2. Jetzt geht es in Richtung Süden entlang der Loisach und über Farchant nach Garmisch-Partenkirchen. Der letzte Teil dieser Etappe verläuft im Tal der Loisach zwischen dem Estergebirge im Osten und dem Ammergebirge im Westen. Das Etappenziel ist der Talkessel von Garmisch-Partenkirchen, er wird im Süden von der Felsenwand des Wettersteins mit der Zugspitze abgeriegelt.
Von Garmisch-Partenkirchen zum Chiemsee
[Bearbeiten]Gebirgsregionen an der Etappe sind das Wetterstein, Karwendel, Walchenseeberge, Tegernseer Berge, Schlierseer Berge, Wendelstein und Chiemgauer Alpen.
Längste Etappe: reine Wegstrecke ca. 215 km, reine Fahrzeit ca. 3½ Stunden.
- Von Garmisch-Partenkirchen aus geht die Fahrt weiter auf der B2 durch das Werdenfelser Land und nördlich des Wettersteingebirges entlang, vorbei am Barmsee nach Krün in das Isartal und immer mit Blick auf den Nordwestrand des Karwendels.
- Wer genug Zeit mitbringt, für den lohnt es sich, vor Krün der B2 zum Geigenbauerort Mittenwald (ca. 10 km) zu folgen.
- Wer Zeit sparen möchte, kann hier abkürzen: zwei landschaftlich hoch attraktive Strecken, beide mautpflichtig, führen entweder entlang des hier noch richtig wilden Isartals mit Abzweig nach dem Ort Krün, oder durch die Jachenau mit Abzweig vor dem Walchensee und beide direkt nach Osten und an den Sylvensteinsee.
- Ab Krün fährt man jetzt auf der B11 in die Walchenseeberge nach Norden und vorbei am Walchensee, dann hinauf und über den Kesselbergpass (858 m, zwischen Jochberg und Herzogstand) und den kurvenreichen Kesselberg wieder hinab zum Kochelsee (von hier Abstecher zum Freilichtmuseum Glentleiten) durch Kochel am See und dann wieder weiter im Flachland nach Benediktbeuern.
- Über Bad Heilbrunn geht es weiter auf der B472 nach Bad Tölz am Nordrand der Walchenseeberge und mit der Benediktenwand wieder an der Isar entlang und zwar diesmal flußaufwärts.
- Im Isartal geht es weiter auf der B13 wieder in Richtung Süden durch Lenggries und zur Sylvensteinstraße, rechts die Walchenseeberge mit dem Hocheck und links im Osten die Tegernseer Berge. Am Sylvenstein trifft man nochmals kurz auf das Karwendelgebirge und zwar an dessen Nordwestende.
- Am Sylvensteinsee verlässt man die B13 und fährt weiter auf der B307 zum Achenpass (941 m) Auf zwei kurzen Abschnitten berührt die Straße hier Tiroler Gebiet. Die Route führt jetzt in die Tegernseer Berge (Mangfallgebirge) und in das Kreuther Tal hinab nach Kreuth, dann erreicht man Rottach-Egern und den Tegernsee.
- Man kann alternativ zum Ostufer auch am Westufer des Sees auf der B318 entlang fahren und kommt durch Bad Wiessee, aber bei Gmund am Tegernsee geht es wieder auf die B307 und weiter über Hausham nach Schliersee und in die Schlierseer Berge (Mangfallgebirge).
- Hinter Fischhausen am Südende des Schliersees zweigt eine Stichstraße über den Spitzingsattel (1.129 m)) zum Spitzingsee ab, das ist Bayerns größter Hochgebirgssee.
- Die Straße geht weiter nach Bayrischzell, mit dem Wendelstein, von dort geht es durch das Sudelfeld über den Sudelfeldpass (1.123 m) zum Wasserfall Tatzelwurm. Man bleibt auf der B307, die in östliche Richtung nach Oberaudorf und weiter nach Brannenburg ins Inntal führt. Jetzt verlässt man das Mangfallgebirge.
- Auf Landstraßen geht es am Nordrand der Chiemgauer Alpen entlang über Nußdorf am Inn und Frasdorf weiter nach Aschau im Chiemgau. Bei Bernau am Chiemsee erreicht man schließlich den Chiemsee.
Vom Chiemsee ins Berchtesgadener Land
[Bearbeiten]Gebirgsregionen an der Etappe sind die Chiemgauer Alpen und die Berchtesgadener Alpen.
Reine Wegstrecke ca. 90 km, reine Fahrzeit ca. gut eineinhalb Stunden.
- Die weitere Strecke geht zunächst auf der B305 über Grassau nach Marquartstein. Hinter Unterwössen verlässt man das Tal der Tiroler Achen und gelangt über den Maserer-Pass (793 m) nach Reit im Winkl.
- Vorbei an Weitsee, Mittersee und Lödensee geht die Fahrt nach Ruhpolding.
- Weiter geht es nach Inzell und dann entlang der Weißbachschlucht nach Schneizlreuth, hier endet der Streckenteil in den Chiemgauer Alpen und es beginnen die Berchtesgadener Alpen.
- Ab Schneizlreuth geht es über den Schwarzbachwachtsattel (868 m) und vorbei am kleinen Taubensee nach Ramsau bei Berchtesgaden.
- Mit Abzweig bei Ramsau lohnt der kurze Abstecher über fünf Kilometer zum Hintersee, ganzjährig vielbesuchte Alpenidylle aus glasklarem Bergsee und dunklem Bergwald.
- Entlang der Ramsauer Ache bleibt man auf der B305 bis Engedey, dann nimmt man die Abzweigung nach Schönau am Königssee.
- Am Königssee hat man den Endpunkt der Deutschen Alpenstraße erreicht.
Sicherheit
[Bearbeiten]Hinweisschilder auf Fahrbahnvereisung sollten auch im Frühjahr und Herbst ernstgenommen werden, durch überfrierende Nässe aus einem Bach oder See oder das vom Wind zusammengeblasene Herbstlaub kann die Fahrbahn zur Rutschpartie machen. Eine nicht zu unterschätzende Gefahr ist auch der Wildwechsel, insbesondere in der Dämmerung. Eine Winterbereifung wird von Oktober bis Ostern empfohlen!
Ausflüge
[Bearbeiten]Eine Rast mit Panoramablick auf die Berge, ein Sprung in einen der erfrischend klaren Seen, eine Wanderung auf eine Alm und eine Einkehr mit zünftiger Brotzeit. Ein Ausflug ins abwechslungsreiche Leben der Orte und Städte. Besuchen eines der zahlreichen traditionellen Feste oder Entspannen in der Stille eines der barocken Klöster.
Praktische Hinweise
[Bearbeiten]- Verkehrsinformationen auf Bayern Drei und Antenne Bayern ; https://www.bayerninfo.de/
- Wetter : Vor aufbrechen der Tour sollte ein Blick auf den aktuellen Wetterbericht erfolgen; besonders in den Bergen kann das Wetter schnell umschlagen. Es können auch plötzlich aufziehende Gewitter mit Hagelschauer oder ein Schneeschauer im Sommer auftreten. ÖAV - Alpenverein - Wetterdienst;
- Tanken : Es empfiehlt sich, rechtzeitig zu tanken. Abseits der Städte ist das Netz an Tankstellen oftmals nicht so dicht wie in Ballungszentren. Einige Tankstellen haben nur tagsüber geöffnet, bieten aber außerhalb der Öffnungszeiten die Möglichkeit, an Automaten mit EC- oder Kreditkarte zu tanken.
Literatur
[Bearbeiten]- Plenk, 2003, ISBN 978-3927957305. Bildband : Traumlandschaften zwischen Bodensee und Berchtesgaden entlang der Deutschen Alpenstraße.
Karten
[Bearbeiten]- ADAC Bundesländerkarte Bayern 1:300.000. Adac Kartografie, 2019 (7. Auflage), ISBN 978-3826423253. 9,95 €
- MARCO POLO Karte Bayern Süd 1:200.000. 2019, ISBN 978-3829740746. 9,99 €
- FolyMaps Deutsche Alpenstraße Spezialkarte. TVV Touristik Verlag GmbH, 2019, ISBN 978-3937063966. 8,95 €
Kostenloses Broschürenmaterial über die Deutsche Alpenstraße kann über https://www.deutsche-alpenstrasse.de/de/reiseplanung/prospektbestellung bestellt werden.