Benutzer:Balou46/Reisebericht Einmal um die ganze Welt

Reisebericht
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Einmal um die ganze Welt
Reisebericht über eine Kreuzfahrt an Bord der AIDAcara
Reisedauer: 17.10.2017 - 10.02.2018 von und nach Hamburg – Steinwerder



Einleitung

AIDcara im Hafen von Valletta

Es gibt Dinge im Leben, von denen man träumt und bei denen man nicht damit rechnet, dass sie jemals in Erfüllung gehen. Dazu zählte bei mir der Traum von einer Weltreise, seit ich als Kind den Roman «In 80 Tagen um die Welt» gelesen hatte. Als AIDA Cruises im Sommer 2016 den Buchungsstart für eine Weltreise ankündigte, da passten bei uns zufälligerweise alle Randbedingungen: wir sind im Ruhestand und haben daher Zeit, wir sind beide noch gesund genug und es ist gerade mal genug Geld für eine solche Reise vorhanden. Wir waren sofort vom Fernweh-Virus infiziert. Aber nicht nur wir, sondern auch zahlreiche andere, denn innerhalb kurzer Zeit waren auf der AIDA Cara nur noch einige wenige Innenkabinen verfügbar. Nach einigen längeren Telefonaten bekamen wir doch noch eine Außenkabine. Das war speziell mein Wunsch, denn ich konnte mir nicht vorstellen, 116 Tage lang jeden Morgen in einer Innenkabine und somit im Dunkeln aufzuwachen. AIDA hatte die Reise anfangs nur im Stück angeboten, aber nach einigen Monaten wurde die gesamte Route in drei Teile gesplittet, wohl um die restlichen freien Kabinen zu verkaufen. Immerhin waren geschätzte 80% für die gesamte Tour von 116 Tagen gebucht.

  • Schiff: AIDA Cara, das kleinste und älteste Schiff der AIDA-Flotte
  • Reiseverlauf der Tour: von Hamburg bis Hamburg, also eine Weltumrundung.
  • Reisedauer: vom 17.10.2017 bis 10.02.2018.

Jetzt freuen wir uns auf den Beginn der Reise und warten mal ab, wer uns auf der Tour begleiten wird. Für mich ergab sich die Frage: die Reiseteilnehmer, sind das alles Rentner oder Pensionäre? Oder wer hat sonst noch so lange Zeit? Man wird sehen.


Vorbereitung

AIDA cara
Pooldeck am 17.10.17

Die Reise war gebucht, auf den AIDA-Seiten wurde fleißig nach Ausflügen Ausschau gehalten. Man möchte doch möglichst viele Eindrücke von so einer Traumreise mit nach Hause nehmen. Auch bei Wikivoyage habe ich einige Anregungen gefunden, aber einige Hafenstädte waren auf diesem Wiki überhaupt noch nicht angelegt. Kunststück. Wer kennt schon den Hafen von Leixöes? Na ja, bei der Vorbereitung unserer Reise habe ich damit angefangen, die roten Links mit Inhalt zu füllen. Zumindest habe ich den guten Willen gezeigt.

Unsere Pässe sind noch lange genug gültig, es gibt auch noch genügend freie Seiten, und wir müssen für diese Route nur ein einziges Visum beantragen: Australien. Das geschieht in kurzer Zeit am heimischen PC.

Bei den Reiseversicherungen gehen wir kein Risiko ein, zu versichern sind schließlich deutlich mehr als 14 Tage und Kosten in 5-stelliger Höhe. Die Frage nach dem Reiseklima und der dazu passenden Kleidung ist schnell beantwortet: Abfahrt und Ankunft im Hamburger Winter, in Australien und in der Südsee knallt die Sommersonne auf das Pooldeck. Wir fahren demnach durch alle Klimazonen, also möglichst auf alle vorbereitet sein.

Meine Frau hatte da ganz andere Fragen, so z.B.: wie viele Tuben Zahnpasta brauchen wir in 4 Monaten? Wie viele Tabletten muss ich mir im Voraus verordnen lassen? Kann man auf dem Schiff auch waschen und bügeln? Braucht man festliche Kleidung? Und was wiegen dann die Koffer? Wir haben uns dann eingeschränkt, so weit es ging. Etwas festliche Kleidung musste einfach mitgenommen werden, schließlich feierten wir Weihnachten und Sylvester an Bord. Zwei Koffer zu je 30 kg, die bringt TEFRA an Bord, und wir nehmen dann noch jeweils bis zu 20 kg Handgepäck. Das muss reichen. Hin- und Rückreise erfolgt mit der Bahn, da darf es etwas mehr sein als im Flieger. Nachtrag: Nach Ende der Reise waren wir uns einig: wir hatten viel zu viel Gepäck dabei. Das nächste Mal (???) wissen wir es besser. .

Allgemeines

Deko im Restaurant der AIDA cara
Blumenstrauß
  • Was machen wir überhaupt auf dieser Reise an Seetagen? Es werden 41 Häfen (incl. Hamburg) angelaufen, meist nur 1 Tag. Somit bleiben mehr als 70 reine Seetage. Logischerweise folgen manchmal mehrere hintereinander. Was tut man an solchen Tagen? Auf Deck 9 ist ein Sportbereich. Das Sonnendeck ist auf 10. Beides sind nicht unbedingt meine Lieblings-Aufenthaltsorte. Dann gehe ich schon lieber ins Theater, dort gibt es tagsüber Vorträge der Lektoren, manchmal finden abends Shows statt. Irgendwo ist eine Bücherecke, und Fernsehen gibt es auch. Aber da hat sich herausgestellt, dass der Empfang unserer üblichen Programme auf der Südhalbkugel nicht unseren Erwartungen entsprach.
  • Wie geht es an Landtagen? Das ist recht unterschiedlich. Häufig wartet eine ganze Reihe kleiner oder größerer Busse auf die Ausflügler. Die vorgebuchten Touren werden im Auftrag von AIDA von örtlichen Unternehmen bzw. Tourist-Informationen durchgeführt und sind recht teuer, qualitativ in der Regel aber recht gut. Größere Hafenstädten wie Sydney oder Singapur kann man auf eigene Faust erkunden. Ansonsten sollte man sich zu kleineren Gruppen zusammenschließen und per Taxi die Umgebung erkunden. Meist kann man mit US-Dollar bezahlen, seltener mit EURO. In einigen wenigen Ländern geht nur die Landeswährung.
  • Als Ausweis reicht meist die Bordkarte, in einigen Ländern muss der Pass mitgeführt werden. Darüber wird man rechtzeitig informiert. Auch Rollstuhlfahrer können meist an Land kommen, wenn sie ihren Wunsch rechtzeitig an der Rezeption anmelden. Probleme gibt es meist nur, wenn der Ausgang nicht auf Deck 3 ist und dafür die Gangway von Deck 6 ("Hühnerleiter") benutzt werden muss, oder wenn sich das Tendern am Landungssteg als zu schwierig erweist.


Teil 1: Von Hamburg nach San Antonio

In Southampton
Southampton, Bargate

17.10.2017: Anreise nach Hamburg und Abfahrt

Mit dem ICE bis Hamburg, dann per Shuttle-Bus zum Terminal nach Steinwerder und einchecken. Eine Stunde später sind die Koffer auf der Kabine. Nach einer vorgeschriebenen Rettungsübung geht es los. AIDA Cruises hat die Abfahrt der ersten Weltreise so richtig zünftig in Szene gesetzt: von Steinwerder erst mal bis zur Elbphilharmonie, dann Verabschiedung der Cara mit einem Feuerwerk. Der folgende Seetag dient einer Orientierung auf dem Schiff. Ankündigung: Für Southampton müssen die Uhren 1 Stunde zurückgestellt werden. Begründung: siehe Zeitzonen.

Weiter die Elbe abwärts, dann durch die Nordsee in den Ärmelkanal.

19.10.2017: Southampton

Vom Hafen bis in die sehenswerte Innenstadt ist es ein gemütlicher Fußweg. Leider ist das Wetter der Jahreszeit entsprechend kühl. Keine Lust auf einen Ausflug nach London (stundenlang im Bus) oder Stonehenge (schon mal gesehen). Aber einige Dinge eingekauft, die ich vergessen hatte, in den Koffer zu packen.

Das Schiff fährt weiter duch den Ärmelkanal, In den folgenden Tagen stampft die Cara durch die Biskaya, diese macht ihrem Ruf alle Ehre. Die Crew platziert im Treppenhaus Tüten. Die Restaurants sind auffällig leer. Mein Magen hält durch.

22.10.2017: Lissabon

In Lissabon
Lissabon, Rossio

Das Schiff liegt direkt vor dem Stadtzentrum. Wir geheh zu Fuß durch die Unterstadt (Baixa) und fahren dann mit dem Elevador de Santa Justa in die Oberstadt. Schließlich auch noch rüber auf die andere Seite hoch auf die Burg Sao Jorge. Abends hundemüde. Der nächste Tag dient der Erholung.


24.10.2017: Funchal

Funchal, Madeira
Botanischer Garten

Das Schiff wird in Madeira von einer Folklore-Gruppe begrüßt. Mal wieder den Markt besucht, dann nach Monte zur letzten Ruhestätte des Kaisers Karl. Endlich mal den Weg zum Botanischen Garten geschafft. Und wir haben die Sissi-Statue beim Casino gefunden. Den guten Madeira-Wein gekostet und Poncha probiert. Lecker. Aber das Museum Museu CR7 am Hafen ignoriere ich großzügig. Abends werden wir mit einem Feuerwerk verabschiedet.

Die nächsten Tage geht es Richtung Kapverden, es wird immer wärmer, und wir Bleichgesichter suchen den Schatten.

28.10.2017: Praia

Praia, Kapverden
In der Markthalle

Der Hafen liegt etwa außerhalb, bei 30°C ersparen wir uns den Fußweg und nehmen lieber den Shuttle-Bus. Die Innenstadt hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert, der Präsidentenpalast erstrahlt in neuem Glanz. Aber die Markthallen und ihre Besucher sind in etwa geblieben.

Am folgenden Tag geht es über der Äquator. Für uns nicht das erste Mal. Aber meine Frau macht bei der Äquatortaufe auf dem Pooldeck mit, und ich darf fotografieren. Dafür muss ich keinen Seetang (Spinat) und auch keine gefärbten Spaghetti essen, und kein Blut (Tomatensaft) trinken. Als es an die Verkostung von Meerwasser (Aquavit) geht, habe ich meine Ablehnung schon bereut.

Am 30.10. ist dann eine zünftige Halloween-Party, der 31. dient dem Ausschlafen.

01.11.2017: Recife

Recife, Brasilien
Blick auf den Hafen
Olinda, Brasilien
Kloster Sao Bento

Angekommen in Südamerika. Wir haben uns wieder einem Ausflug angeschlossen. Zuerst geht es durch Recife und an den wirklich schönen Strand Boa Viagem. Damit uns nichts passiert, werden wir dabei von der Polizei begleitet. Danach geht es mit Kleinbussen in die Altstadt von Olinda, dort bestaunen wir die prunkvollen Kirchen. Wieder zurück nach Recife, in das Casa de Cultura, ein ehemaliges Gefängnis. Das einzig aufregende an den Seetagen ist, dass schon wieder die Uhren zurückgestellt werden müssen.

04.11.2017: Rio de Janeiro

Rio de Janeiro, Brasilien
Blick vom Hafen auf eineFavela

Bei der Einfahrt in den Hafen steht der Vollmond über der Silhouette der Stadt. Unser erstes Ziel: die Christus-Statue auf dem Corcovado. Ein Muss, auch wenn wir früher schon mal da waren. Zu Mittag essen wir in einer Churrasqueria. Als Getränk bestellen wir Guaraná und outen uns damit als Brasilien-Kenner. Und wir wissen, dass in der Churrasqueria die besten Fleischsorten zum Schluss serviert werden, aber da sind wir längst satt. Doch keine Brasilien-Kenner. Dann noch auf den Zuckerhut, auch wieder zum zweiten Mal.

Das Schiff fährt weiter nach Süden. Die Seetage verbringen wir mit waschen, sonnenbaden und beim Friseur. Das Schiff fährt immer noch weiter Richtung Süden. Es wird kühler. In der Mittagszeit steht die Sonne deutlich sichtbar im Norden.

Montevideo, Uruguay
Palacio Legislativo

07.11.2017: Montevideo

Die AIDAcara legt in unmittelbarer Nähe des Stadtzentrums an. Direkt vor ihrem Liegeplatz ist ein Anker, die Erinnerungsstätte an das 1939 gesunkene Kriegsschiff Admiral Graf Spee. Bei einer Stadtrundfahrt lernen wir die Plaza Indepencia kennen, wir sehen die monumentalen Plastiken des Künstlers Belloni und das Parlamentsgebäude. Danach machen wir uns nochmal auf den Weg, schauen uns die Markthallen an und bewundern die riesigen Stände mit gegrilltem Fleisch. Was für uns von weitem wie Bierseidel aussieht, sind allerdings Kalebassen mit Mate-Tee.

08.11.2017: Buenos Aires

Buenos Aires, Argentinien
Madres de Plaza del Mayo

Eine Orientierungsfahrt führt vom Hafen durch die Stadt zur Plaza de Mayo. Hier befinden sich der Präsidentenpalast Casa Rosada und die Kathedrale, aber auch die Kopftücher der Madres de Plaza de Mayo, Weiter geht es in das Stadtviertel La Boca, wo uns Papst Franziskus gleich aus mehreren Fenstern und Türen zuwinkt. Die Galeria Pacifica und die Avenida Florida zeigen uns, wo und wie die Argentinier ihr Geld für Kleidung ausgeben können. Weiter geht es Richtung Süden. Allmählich fühlt sich die Seefahrt an wie auf einem Kopfsteinpflaster. Die Fahrt geht jetzt doch schon einige Wochen, und an manchen Stellen kommt es zu Reibereien unter den Gästen. So etwa bei bestimmten Gerichten am Buffet, oder aber bei der Belegung von Waschmaschinen und Trocknern. Wenn man aber vor 6 Uhr im Waschsalon ist, geht man diesen Problemchen aus dem Weg.

Puerto Madryn
Puerto Madryn, Blick vom Hafen

11.11.2017: Puerto Madryn

Den Namen dieses Hafens hatten wir zuvor noch nie gehört. Deshalb schlossen wir uns einem Ausflug auf die Halbinsel Valdés an. Unterwegs sahen wir Guanacos und Nandus, auch Schafe und einige Pferde. Bei Puerto Pirámides war die erste Seelöwen-Kolonie, etwas weiter konnte man Orcas bei ihrer Jagd verfolgen, und schließlich gab es noch eine Ecke am Strand, an der Dutzende von Magellan-Pinguinen ihre Behausung hatten. Abends musste dann der Beginn des Karnevals gefeiert werden, dies geschah richtig zünftig im Theatrium und anschließend in der Bar. Am Folgetag gab es einen medizinischen Notfall, eine Person musste vom Schiff in ein Krankenhaus gebracht werden. Zunächst kam ein Kleinflugzeug zur Erkundung. bald danach ein Hubschrauber. Passagieren war in dieser Zeit der Aufenthalt auf dem Pooldeck untersagt, und das war auch in Ordnung. Leider blieb dies nicht der einzige Notfall, aber bei einem Altersschnitt von 68 Jahren (die älteste Person war 94 !!!) und einer mehrmonatigen Reisedauer ist dies nichts außergewöhnliches.

Ushuaia, Argentinien
Blick von der Einfahrt zum Hafen

14.11.2017: Ushuaia

Die Argentinier bezeichnen Ushuaia als die Stadt am Ende der Welt. Ein Ausflug führte uns in den Nationalpark Tierra del Fuego und durch den Beagle-Kanal mit einem Katamaran wieder zurück, vorbei an Inseln mit zahllosen Kormoranen und Seelöwen. Abends nochmal ein kurzer Weg in die Stadt. Eigentlich wollten wir Briefmarken für Postkarten, aber als wir den Preis von 5 Euro hörten, kam die Erinnerung an unseren schwäbischen Wohnort und wir beschränkten uns auf die obligatorischen Fotos am Schild Fin del Mundo. Am folgenden Seetag erreichten wir den südlichsten Punkt unserer Reise: Kap Hoorn. Die See meinte es gut mit uns, der Kapitän sprach von Ententeich-Wetter. Morgens in der Frühe sah man die Isla Hornos und ihre zerklüftete Felsenküste. Auch bei recht ruhiger See konnte man erkennen, dass es in ihrer Umgebung zahllose Klippen geben musste. Auf dem Kap neben einem Leuchtturm eine Wetterstation, eine Kapelle und ein Denkmal, dessen Umriss einem Albatros nachempfunden ist.

Punta Arenas, Chile
Friedhof Sara Braun

16.11.2017: Punta Arenas

Diese Stadt an der Magellanstraße war mir überhaupt nicht bekannt. War aber angenehm überrascht. Das Museum Maggiorini Borgatello zeigt die Tier- und Pflanzenwelt von Patagonien, auch das Leben der Ureinwohner und auch den Einfluss der Missionare. Imponiert haben mir auch die Landmaschinen im Freilichtmuseum Museo del Recuerdo. Ungewöhnlich sehenswert auch der Friedhof Sara Braun. Rund um das Magellan-Denkmal auf der Plaza de Armas wird deutlich, welche Bedeutung die Magellanstraße vor der Eröffnung des Panama-Kanals hatte. Weniger gefallen hat mir der aufkommende Regen, aber bisher blieben wir davon weitgehend verschont.

Die weitere Fahrt unserer Weißen Lady ging Richtung Norden an der chilenischen Küste entlang. Der Pazifik zeigte, dass er nicht nur friedlich ist.

Puerto Montt
Puerto Montt, vom Schiff gsehen

19.11.2017: Puerto Montt

Wir haben eine Führung im Park Ayaltue Naturaleza & Cultura mitgemacht. Er ist recht einfach, aber liebevoll gestaltet. Etliche der hier wild lebenden Pflanzen waren mir von deutschen Vorgärten und Fensterbänken bekannt. Nicht bekannt waren mir zahlreiche Knollen, alles verschiedene Wuchsformen von Wildkartoffeln. Am folgenden Tag neigte sich die erste Etappe der Weltreise dem Ende zu, der Abend stand im Zeichen einer Farewell-Party. Verabschiedet wurden rund 100 Kreuzfahrt-Passagiere, aber auch für einige Mitglieder der Besatzung ging jetzt die Reise zu Ende

Teil 2: Von San Antonio bis Singapur

San Antonio (Chile)
Hafen San Antonio

21.11.2017: San Antonio

Ursprünglich war ja der Hafen von Valparaíso angesagt, aber wenige Wochen vor Reisebeginn kam die Mitteilung: es geht nach San Antonio. Containerhafen, nicht besonders attraktiv. Deshalb besuchen wir Santiago de Chile. Ziemlich lange Busfahrt, aber die chilenische Hauptstadt wollten wir unbedingt sehen. Hat sich auch gelohnt. Auch wenn das Mittagessen in einem touristisch aufgepeppten Lokal stattfand. Plaza de Armas und Cerro San Cristóbal sowie zahlreiche sehenswerte Gebäude haben dafür entschädigt.

Santiago de Chile
Santiago de Chile, Plaza Armas
Valparaiso
Valparaiso, Ansicht

Am folgenden Tag ging es nach Valparaíso. Die zahlreichen bunten Häuser sind Weltkulturerbe. Ein Spaziergang über die Avenida Alemana und die angrenzenden Gassen bietet einen tollen Blick über die Bucht. Sehenswert auch Bauwerke wie der Palacio Baburizza und die Plaza Sotomayor. Die Höhenunterschiede überwindet man am einfachsten mit einer der Ascensores.

Neue Passagiere sind angekommen. Anscheinend haben sie aus dem kalten Deutschland Schnupfenviren mitgebracht, denn nach wenigen Tagen hustet und schnieft das halbe Schiff. Als Gegenmaßnahme dürfen die Boys alle Türklinken des Schiffs desinfizieren.

Robinson-Crusoe-Insel, Chile
Robinson-Insel, Anleger

24.11.2017: Robinson-Crusoe-Insel

Einen richtigen Hafen hat die Insel nicht. Also heißt es: Boote zu Wasser, tendern. Klappt recht gut, nur an der Anlegestelle ist es sehr windig. Die Insel ist eigentlich nichts besonderes, recht klein, hügelig und dünn besiedelt. Besondere Sehenswürdigkeiten gibt es auch nicht, sieht man mal von den Kolibris ab, die zwischen den Blüten der Büsche umherschwirren. Auffallend sind die deutschen Straßennamen, sie gehen auf die Besatzung des Kriegsschiffs SMS Dresden zurück, die im Jahr 1915 hier versenkt wurde. Und welche Höhle tatsächlich von Robinson Crusoe bewohnt wurde, konnte uns niemand so richtig erklären. Die folgenden Seetage waren erfüllt: ausruhen und lesen, dazwischen Wäsche waschen und bügeln, und abends haben wir die Zeit im Theatrium verbracht. Der Pazifik verhielt sich ruhig.

Osterinsel, Chile
Rapanui, Hafenbecken

29.11.2017: Osterinsel

Der Koch hat sich einen Scherz erlaubt und Ostereier gekocht. Auch diese Insel hat nur einen sehr kleinen Hafen mit zahlreichen Klippen vor der Einfahrt, und es ist windig. Immer nur ein Tenderboot, und bei einer Windböe kommt Wasser ins Boot. Mit Kleinbussen geht es dann ins Innere der Insel zu der Werkstatt der Moais am Rano Raruku, zu den Kultstätten Ahu Tongariki und Ahu Akiwi. Mittagspause am einzigen Strand Anakena. In den folgenden Seetagen versucht man Abwechslung an Bord zu bekommen. Da fällt uns nichts besseres ein, als der Einladung zum Singen zu folgen und mitten in der Südsee vierstimmig „Leise rieselt der Schnee“ zu üben. Ist noch nicht mal so albern wie es klingt. Auch ein Treffen des AIDA-Clubs findet statt. Feucht und fröhlich.

Pitcairn
Pitcairn, Adamstown

03.12.2017: Pitcairn

Auch diese kleine Insel verfügt nicht über einen Hafen. Es gibt nur einen Landungssteg für die Langboote. Hier leben nur ein paar Dutzend Leute, fast allesamt Nachkommen der legendären Meuterer von der Bounty. Nur einer fällt auf, es ist ein neuseeländischer Lehrer, der für zwei Jahre auf die Insel beordert wurde. Er sieht aus wie ein Maori. Wir dürfen nicht auf die Insel, dafür kommt die Hälfte aller Insulaner uns zu besuchen. Sie bringen als Handelsware Honig, Bücher und Schnitzereien mit. Made in China stand jedoch nicht darauf. Abends fuhren wir weiter und sahen noch das Versorgungsboot, das im 14-tägigen Turnus die Insulaner mit dem Nötigsten versorgt. Zum Beispiel Computer für den Zugang zum Internet und Benzin für ihre Quads. Ach ja, ein neuer Hafen wird auf der Rückseite der Insel angelegt. Die EU beteiligt sich an den Kosten. Während der Seetage übt der AIDA-Chor fleißig Weihnachtslieder. Schließlich ist am 6. Dezember Nikolaustag. Nachmittags kommt der Nikolaus zu unseren kleinen Kindern, abends gibt es Schoko-Nikoläuse für die alle. Abends erreichen wir dann Tahiti und legen an der Pier von Papeete an.

Papeete, Tahiti
Tahiti-Museum

07.12.2017: Papeete

Wir besuchen das Museum von Tahiti und lassen uns die Inselwelt erklären. Danach besuchen wir eine Marae-Kultstätte. Nachmittags geht es in die Innenstadt zur Markthalle, zur Kathedrale und zum Rathaus. Wir suchen typisch tahitianische Musik, werden dafür aber nur verwundert belächelt. Wir finden schließlich eine CD und stellen zuhause fest, dass fast alle Songs bei Youtube zu finden sind. Abends führt eine Folklore-Gruppe ihre Künste auf dem Pooldeck vor.

Moorea, Franz. Polynesien
Moorea, Gipfel des Tohiea

08.12.2017: Moorea

Frühmorgens in Tahiti abgelegt, bald darauf vor Moorea auf Reede. Wir legen mit den Tenderbooten im kleinen Fährhafen an. Eine Busrundfahrt bringt uns zu Kultstätten, zu phantastischen Aussichtspunkten und schließlich vorbei an traumhaft schönen Hotelanlagen wieder zurück zum Tenderboot am Hafen. Inzwischen haben sich hier Händler eingefunden, sie verkaufen jede Menge schwarze Perlen. Die Preise sind nicht hoch. Ob die Qualität stimmt?

Bora Bora, Franz. Polynesien
Bora-bora, Blick von Bloody Mary

09.12.2017: Bora Bora

Die AIDA-Cara liegt vor der Pier von Vaitape, es heißt wieder tendern. Dann einmal rund um die Insel, die sich in üppigem Grün präsentiert. Hotels sieht man so gut wie überhaupt nicht. Sie befinden sich fast ausnahmslos auf irgend einer Insel am Saum des Korallenriffs. Die VIPs zahlen eine erkleckliche Summe, um dann einsam auf einem Motu-Inselchen zu schnorcheln. Jeder wie er es mag. Um zu beweisen, dass man hier war, geht man ins Bloody Mary's und lässt seinen Namen neben der Tür verewigen. Man darf das nur dann, wenn man ein richtiger VIP war. Wir dürfen es nicht. Vielleicht auch deshalb nicht, weil die Disco gerade renoviert wurde. Mir imponieren eher die Landkrabben. Man wirft ihnen etwas Fressbares, z.B. Geschmacksrichtung Hibiskusblüte vor die Höhle, sie kommen und holen es in ihren Bau. Es geht weiter in Richtung Neuseeland. Wir überqueren den 180. Längengrad, also die Datumsgrenze. Auf dem Pooldeck findet daher eine Feier anlässlich des Datumssprungs statt, sie beginnt am 10.12. um 23.30 und endet genau nach einer Stunde am 12.12. um 0:30 Uhr. Warum der 11.12. für uns praktisch nicht existent war, führte noch Tage später zu heißen Diskussionen. Die einen kapieren es nie, andere noch später. Am 13. haben wir gleich nochmal einen Grund zum Feiern: Bergfest!!! Eigentlich ein trauriger Anlass, weil es in die zweite Halbzeit der Reise geht. Mich stimmt es dennoch froh, weil diese Reise zumindest bis jetzt sehr schön war. Irgend jemand erzählt, dass schon wieder zwei Passagiere das Schiff krankheitsbedingt verlassen und auf einer Insel ins Krankenhaus mussten. Wir sind ja schon fast zwei Monate unterwegs, das heiße Klima und die ungewohnte Sonne vertragen auch nicht alle. Das ist fast normal, dennoch tun mir diese Gäste leid.


Waitangi, Neuseeland
Versammlungshaus der Maori in Waitangi, Paihia, NZL

15.12.2017: Waitangi

Die AIDAcara kommt in die Hoheitsgewässer von Neuseeland und ankert in der Bay of Islands vor den Treaty-Grounds von Waitangi. Wieder mit dem Tender an Land, ein Shuttle bringt uns nach Paihia. Von dort fahren wir mit einer Fähre nach Russell. Einst war der Ort die erste Hauptstadt des Landes, aber in Russell merkt man nicht viel davon. Dann wieder nach Paihia, das Städtchen hat sich in den letzten Jahren ansehnlich entwickelt.

Auckland, Neuseeland
Auckland, Sky Tower, Basejumping

16.12.2017: Auckland

Der Liegeplatz des Schiffes konnte besser nicht sein. Nur wenige Meter zum Sky-Tower. Der Eingangsbereich war weihnachtlich geschmückt, aber irgendwie tun sich die Leute hier doch schwer, Rentiere und Weihnachtsmänner darzustellen. Kein Wunder bei der Hitze. Weiter zum Aotea-Square und zur Town Hall. Dann zum Albert-Park. Die Entwicklung von Auckland hat uns positiv beeindruckt.

In den Seetagen probt der selbsternannte AIDA-Weihnachtschor „White Christmas“. Irgendwie passt das nicht so ganz.

Sydney, Australien
Hafeneinfahrt Sydney

20.12.2017: Sydney

Die Einfahrt in den Hafen war mega beeindruckend. So gut wie alle Passagiere standen an Deck und versuchten die Fahrt zu verfolgen. Das Schiff fuhr an der Oper vorbei, unter der Harbour Bridge hindurch und legte dann in der White Bay unterhalb von Balmain an. Wir hatten dort einen Überraschungsbesuch geplant, aber da sich der Ort stark verändert hat, wurde daraus leider nichts. Wollte mit meiner neuen VPay-Bankkarte Geld abheben. Klappte nicht. Mit der alten Maestro-Karte meiner Frau ging es. Abends gab es dann eine AIDA-Sternstunde, zunächst im Theater, dann im Darling Harbour und schließlich ein Fototermin vor der Oper. Es war stilvoll. Und – sagen wir mal so – bei den Sternstunden ist noch niemand verdurstet.

Am Folgetag erkundeten wir die Innenstadt nochmal zu Fuß. Queen Victoria Building, die Kathedrale, der Circular Quai. Um 22 Uhr fuhr die AIDAcara aus dem Hafen, vorbei an der hell erleuchteten Silhouette des Stadtzentrums. Ein Traum.

Die Fahrt ging dann weiter entlang an der Ostküste Australiens. Ein unvorhergesehener Zwischenhalt war in Brisbane. Dort wurde mitten in der Nacht ein Mitglied der Crew ins Krankenhaus gebracht, akuter Blinddarm. Der Junge hatte noch Glück im Unglück. Am Heilig Abend, 24.12. gab es um 16:30 eine Weihnachtsfeier mit Bescherung für die an Bord befindlichen Kinder. Stilvoll mit Weihnachtsmann und Geschenken, nicht nur die Augen der Kleinen glänzten. Auch der Weihnachtschor umrahmte das Geschehen. Zum Abendessen waren die Restaurants festlich geschmückt, und nach dem köstlichen Essen startete um 21 Uhr im Theater eine Weihnachtsgala. Zum Schluss kamen rund 400 Mitglieder der Crew auf die Bühne und wünschten den 1015 Passagieren Frohe Weihnachten.

Cairns, Australien
Cairns Esplanade

25.12.2017: Cairns

Weihnachtsfeiertag. Alle Läden zu. Alle? Nicht, wenn ein Kreuzfahrtschiff im Hafen liegt. Nur die sonst üblichen Fahrten nach Kuranda und zum Great Barrier Reef mussten weitgehend ausfallen. Ansonsten ist Cairns nicht besonders mit Sehenswürdigkeiten gesegnet. Die Esplanade und das neue Aquarium sind aber doch recht sehenswert. Aufpassen bei den Bäumen, in denen Flying Foxes (Flughunde) hängen. Und ebenfalls aufpassen bei Willie Wagtail. Der kleine Vogel verteidigt sein Revier und greift auch Passanten an. Auf dem Weg Richtung Darwin war es extrem heiß. Das Thermometer zeigt auf dem Pooldeck über 45°C an. Vielleicht war das der Grund, dass es mal wieder zu einem medizinischen Notfall kam. Ein Passagier musste schnellstmöglich in eine Klinik. Daher drehte der Kapitän um und fuhr wieder zurück in Richtung Cairns. Morgens in der Frühe kam dann ein Hubschrauber, um den Gast abzuholen. An diesem Morgen gab es keine Spiegeleier. Die Köche gehörten zur Schiffsfeuerwehr und mussten sich für einen eventuellen Notfall bereit halten. Aber es ist niemand deshalb verhungert.

Das Meer zeigte sich jetzt von seiner ruhigsten Seite. Es gab fast überhaupt keine Wellen. Jetzt gab es nochmal einen Notfall, und der Kapitän ließ einen Zahn zulegen, um schnellstmöglich in Darwin anzukommen.

Darwin, Australien
Darwin Besucherzenttrum

30.12.2017: Darwin

Eigentlich sollten wir bereits am Vortag ankommen, aber durch die Notfälle war das erst jetzt möglich. Na ja, Darwin ist sozusagen eine recht übersichtliche Stadt. Der Zyklon im Jahr 1974 hatte ja gründlich abgeräumt. Bei einer Stadtrundfahrt hatten wir Museum and Art Gallery und den Charles Darwin National Park kennengelernt, dann erkundeten wir Innenstadt und Hafenbereich zu Fuß. Aber es war unerträglich heiß, und wir wollten nichts riskieren. Wieder mal hat ein Passagier das Klima doch nicht so ganz ertragen, er musste mit einem indonesischen Rettungskreuzer abgeholt und in ein Krankenhaus gebracht werden.

Silvester war dann auf See. Auf dem Pooldeck fand dann eine Gala mit Countdown zum Jahreswechsel statt. Anschließend gab es in den Restaurants ein Nachtbuffet mit Gulaschsuppe, Käse-Igeln und diversen Salaten. Happy New Year, und das alles 7 Stunden früher als in Deutschland.

Komodo, Indonesien
Komodo-Nationalpark

01.01.2018: Komodo

Komodo ist eine kleine indonesische Insel. Aber recht untypisch. Einzige Attraktion sind die Warane. Um diese zu sehen, muss man erst mal mit dem Tenderboot an Land. Die Insel ist praktisch ein einziger Nationalpark, und auch wer keinen Ausflug gebucht hat, muss dennoch Eintritt bezahlen. Die Führer erklären unterwegs das Verhalten dieser Tiere, und sie kennen auch einige Stellen, wo sich diese Tiere aufhalten. Man bekommt sie also mit ziemlicher Sicherheit zu sehen. Was die Führer nicht wollen sind Kontakte zwischen Mensch und Tier. Ist auch besser so. Der Nationalpark ist im Aufbau begriffen. Überall wird gewerkelt, es gibt dann leere Zementsäcke, Reste von Bausteinen, rostiges Baumaterial, aber keine Müllhalde. Oder besser gesagt, viele kleine. Dasselbe gilt an den pinkfarbenen Stränden. Sie haben ihre rosa Farbe von abgestorbenen Korallen. Ansonsten: naturbelassen heißt bei diesen Stränden auch, dass es so gut wie keine Infrastruktur gibt

Lombok, Indonesien
Museum Negeri Mataram

02.01.2018: Lombok

Wir haben uns einem Ausflug angeschlossen, der zunächst zu dem sehenswerten Museum Negeri in Maturam führte. Im Museum lernte man eine ganz andere Welt kennen als bei den vorigen Reisezielen. Kleidung, Musikinstrumente, Brauchtumg, Religion, Baustil der Häuser, völlig anders als bei den europäisch-südamerikanisch-australisch geprägten Zielen. Danach ging es zu dem Sommerpalast Taman Narmada. Dort fanden sich ein paar Beispiele dieser anderen asiatischen Welt. Und natürlich eine üppige tropische Vegetation. Das Mittagessen im Garten des Sheraton-Hotels war bereits vom Wetter beeinträchtigt. Eine weitere geplante Besichtigung fiel endgültig einem extremen Gewitterregen zum Opfer.

Bali, Indonesien
Bali, Tänzerinnen

03.01.2018: Benoa

Wer kennt schon den Hafen von Denpasar auf Bali? Ich jedenfalls immer noch nicht. Der ursprünglich geplante Ausflug musste jedoch verändert werden. Grund war der Vulkan Gunung Agung, der Aschewolken ausstieß und schlimmeres befürchten ließ. Aber auch so war der Ausflug interessant. In Denpasar konnten wir die Fertigung von Batiken bewundern. Dann ging es nach Klungkung zur Justizhalle Kerta Gosa. Für die phantasievollen Deckenmalereien sollte man sich Zeit nehmen. Sehenswert auch der Tempel Bangli Pura Kehen und das Museumsdorf Penglipuran. Der gewittrige Regen setzte sich auch in den folgenden Tagen fort, aber das Wasser hatte ja nahezu Duschtemperatur. Und man konnte ja in der Kabine bleiben.

06.01.2018: Singapur

Doch, der Wettergott hatte jetzt ein Einsehen. Die Sonne knallte nicht mehr ganz so stark herunter, und der Himmel blieb dicht. Die Behörden in Singapur sind pingelig geworden. Letztes Mal genügte die Bordkarte, jetzt muss der Pass vorgezeigt werden. Und das dauert … Habe bemerkt, dass meine Tabletten nicht bis zum Ende der Reise ausreichen. Offensichtlich habe ich mich verrechnet. Nachschub gibt es in einer Apotheke auch ohne Rezept gegen Vorlage des Reisepasses und der Versicherung, dass ich Singapur in den nächsten 24 Stunden verlasse. Auch hier klappt das Geldabheben mit meiner VPay-Karte wieder nicht. Nicht schlimm, solange meine Frau noch Geld hat.

Teil 3: Von Singapur nach Hamburg

Singapur
Singapur: Helix und Marina Sands

07.01.2018: Singapur

Ein kleiner Teil der Passagiere musste das Schiff verlassen und wurde durch neue Gäste ersetzt. Wieder das alte Spiel: die „Neuen“ wissen wieder nicht, wo sie in den Restaurants Platz finden können, und so etwas führt zu lächerlichen Reibereien mit den alteingesessenen „Platzhirschen“. Wir haben den Tag im Bereich Suntec City – Singapore Flyer - Marina Sands Mall verbracht. Abends gab es dann wieder eine Rettungsübung und eine Welcome-Show für die Neuen.

Port Klang, Malaysia
Port Klang, Cruise Terminal

08.01.2018: Port Klang

Das Hafenterminal ist schön. Ansonsten gibt es hier nicht viel außer Containerschiffe. Die meisten Passagiere haben einen Ausflug nach Kuala Lumpur gebucht. Wir sind nach Putrajaya gefahren und haben eine Rundfahrt auf dem See gemacht. Putrajaya, noch nie gehört? Hier ist doch der Regierungssitz von Malaysia. Die Stadt ist noch recht neu und recht sauber, aber an verschiedenen Punkten auch noch nicht ganz vollendet. Uns hat es hier gefallen.

Langkawi. Malaysia
Sky Bridge

09.01.2018: Langkawi

Die Insel verfügt über traumhafte Strände und sehr schöne Resorts, das wissen wir. Uns hat es zum Oriental Village gezogen, hauptsächlich wegen der Seilbahn auf den 708 m hohen Gunung Machinchang. Dort oben ist die Sky Bridge, sie ist vorne auf unserem Ausflugs-Flyer abgebildet. Also nichts wie hin. Die Seilbahn ist ein sehr beliebtes Ziel, also gibt es einen großen Andrang. Wegen der Menschenmenge kommen wir fast eine halbe Stunde später oben an als geplant. Hinzu kommt, dass sich der Monsun mit Regen und Nebel bemerkbar macht, aber wir wollen zumindest auf die Sky-Bridge. Wir schaffen das gerade noch so im Zeitrahmen, kommen aber nicht mehr rechtzeitig nach unten, weil die „Sky-Glide“ eine Pause macht. Als wir endlich verspätet unten ankommen, macht sich trotz Entschuldigung der Unmut der Mitreisenden über unsere Verspätung lautstark bemerkbar. Zum Glück hatte ich mein Hörgerät vergessen. Das Oriental Village ist wirklich ein lohnenswertes Ziel, aber man sollte mindestens 2-3 Stunden einplanen. In der Nähe gibt es ein Reismuseum, dessen Besichtigung lohnt sich jedoch nicht sehr.


Colombo, Sri Lanka
Tempel Seema Malaka

13.01.2018: Colombo

Die Hauptstadt von Sri Lanka hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Der Hafen wurde durch Landaufschüttungen sehr vergrößert, und die Umgebung von Galle Face Green wurde umgestaltet. Auch gibt es wesentlich mehr Hochhäuser wie noch vor einem Jahrzehnt. Nachmittags hatten wir Sternstunde, zuerst der obligatorische Sektempfang, dann eine Stadtrundfahrt vorbei an den Hauptsehenswürdigkeiten und schließlich über die Autobahn nach Negombo zum Abendessen in ein Hotel, das wir zufälligerweise vor Jahren schon mal besucht hatten. Auch dieses Haus hat sich zum Positiven verändert. Im Laufe des Abends bekamen wir folkloristische Darbietungen von Tänzern und Feuerschluckern zu sehen. Für mich interessanter waren jedoch zwei Hochzeitsgesellschaften, die in traditioneller Kleidung in den Nebenräumen feierten.

Malé, Malediven
Regierungssitz

15.01.2018: Malé

Wir erreichen die Stadt Malé, die Hauptinsel der Malediven. Der Hafen ist für unsere AIDAcara zu klein, wir dürfen wieder tendern. So richtiges Hauptstadtflair will bei mir nicht aufkommen. Malé hat enge verwinkelte Gassen, umrahmt von mehrstöckigen Häusern, die teilweise schon bessere Zeiten gesehen haben. Viele kleine Läden im Erdgeschoss, davor dutzende Mopeds, aber kaum einmal ein Auto. Dazu wäre auch meist kein Platz. Auch der Markt ist nicht sehr groß. Aber dort gibt es eine Frucht, die ich noch nie gesehen geschweige denn gegessen hatte. Erst Tage später habe ich ihren Namen gehört: Pandanus. Jetzt muss ich sie irgendwann mal probieren.

Salalah, Oman
Weihrauchsouk

19.01.2018: Salalah

Wir wollen mit dem Taxi in die Stadt. Allerdings ist es mal wieder heiß, und heute vertrage ich die Hitze überhaupt nicht. Also mal auf ganz gemütlich machen. Zum Glück hatten wir keinen Ausflug gebucht. Jetzt konnten wir die Crew beobachten, wie sie das Schiff auf die Fahrt um das Horn von Afrika vorbereitete. Es gab ja schon lange keine Piratenüberfälle mehr auf Kreuzfahrtschiffe, aber man kann ja nie wissen. Angeblich wurden alle Luken am Rumpf gesichert. Und auf Deck 6 haben wir etliche Wasserschläuche mit Strahlrohren gesehen. Ob diese im Ernstfall mehr als eine psychologische Wirkung haben, bezweifle ich mal. Aber die Mitreisenden sind beruhigt. Mich würden die Drucklautsprecher bzw. Schallkanonen an der Brücke schon mehr beeindrucken. Die Fahrt um das Horn von Afrika verlief ohne besondere Vorkommnisse. Auf der weiteren Fahrt erkrankte jedoch wieder ein Passagier und musste in ein Krankenhaus nach Saudi-Arabien gebracht werden.

Aqaba, Jordanien
Hafen von Aqaba

24.01.2018: Aqaba

Wegen des Krankentransports kamen wir etwas später nach Aqaba als geplant. Daher mussten einige Ausflüge ausfallen. Am Folgetag gingen wir auf eigene Faust in die Stadt. Aqaba ist praktisch ein einziger Duty-Free-Shop, und deshalb wollten wir für Freunde einige Zigaretten im Rahmen des Erlaubten mitbringen. Aber auf dem Schiff waren die Preise auch nicht höher, also haben wir sie dort gekauft. In Aqaba war es angenehm warm, nachmittags regnerisch. Die Ausflüge nach Petra und ins Wadi Rum bescherten ihren Teilnehmern ein besonderes Ereignis: es gab Schnee, und zwar gleich so viel, dass eine Straße gesperrt werden musste.

Am 26.01. fand dann auf dem Pooldeck eine Weltreisenden-Taufe statt. Dazu gab es unter anderem Poncha aus Madeira, argentinische Empanadas, und Singapore Sling. Mitglieder der Crew waren als Känguru, als Scheich oder als Kamel verkleidet. Und jeder Täufling erhielt eine Urkunde. Hauptsache viel Spaß.

Suezkanal-Passage
Einfahrt Suezkanal

27.01.2018: Sueskanal-Passage

Die Cara hat den Weg um die Südspitze von Sinai zurückgelegt. Es geht von Süden her in den Suez-Kanal. Die Einfahrt ist bei Port Tawfiq, dem Hafen der Stadt Suez. Wir sind das zweite Schiff in einem Konvoy, der nach Norden in Richtung Bittersee fährt. Auf dem Pooldeck stehen zahlreiche Passagiere und lauschen den Erklärungen unseres Lektors zur Geschichte des Kanals. Das westliche Ufer ist nördlich von Sues relativ grün und besiedelt. Es gibt mehrere militärische Stützpunkte, man sieht zahlreiche Schwimmpontons, aber auch Schützenpanzer. Auf der Ostseite ist der Bewuchs nur minimal, wenn überhaupt vorhanden. Der Kanal kann an mehreren Stellen mit Fähren überquert werden, es gibt auch einen für uns nicht sichtbaren Tunnel. Im Großen Bittersee warten einige Schiffe, sie schließen sich unserem Konvoy an. Am nördlichen Ende gehen dann zwei Kanäle weiter, wir fahren auf dem östlichen nach Norden. Bei Ismailia ist auf der Ostseite eine völlig neue Stadt entstanden, ihre Wasserversorgung erhält sie durch Rohre, die unter dem Sueskanal hindurch geführt werden. Die alte Eisenbahn-Drehbrücke El Ferdan ist inzwischen stillgelegt und wird gerade demontiert. Bei Al Qantara fahren wir dann unter der Al Salam-Brücke hindurch, ab jetzt ist der Kanal wieder einspurig. Es ist nun nicht mehr weit zur Ausfahrt ins Mittelmeer bei Port Said und Port Fuad.


Limassol, Zypern
Limassol, Cruise Terminal

28.01.2018: Limassol

Der Hafen von Limassol sieht sehr modern aus und die Stadt wirkt einladend, aber wir waren schon mal hier. Auf Zypern interessiert uns die geteilte Stadt Nikosia. In der Altstadt erkennt man die venezianische Stadtbefestigung, sehenswerter als der Palast von Makarios finden wir die kleine Johanneskathedrale, in der man jedoch nicht fotografieren darf. Über die grüne Linie zum türkischen Nordteil kommt man nur mit Ausweis. Wir haben nur Zeit für die Selimiye-Moschee und die große Karawanserei Büyük Han. Eigentlich sind die beiden Stadtteile immer noch eine Stadt, nur schade, dass es die Regierungen nicht wissen. Am Folgetag war mal wieder ein Friseurbesuch fällig. Weiter ging die Fahrt in Richtung Westen. Der nächste Halt war dann außerplanmäßig an der Südküste von Kreta, hier mussten 2 Passagiere wegen Lungenentzündung in ein Krankenhaus gebracht werden.

Valletta, Malta
Valletta Auberge Castille

31.01.2018: Valletta

Vollmond, Blutmond und Blaumond. Bei der Einfahrt nach Valletta war der Trabant genau über der Altstadt zu sehen. Ein Schauspiel! Das Pooldeck war brechend voll. Nach dem Frühstück ging es zu Fuß zum Lift hoch zum Upper Baracca Garden. Bezaubernder Aussichtspunkt. Danach haben wir Kirchen besichtigt, 4 von 365. Nicht verpassen: die St. John‘s Co-Kathedrale. Auch wenn sie 10 € Eintritt kostet. Valletta ist bezaubernd, da wollen wir mal eine ganze Woche verbringen. Abends haben wir erfahren, dass einer unserer Tischnachbarn einen Kreislaufkollaps hatte und gestürzt war. Allmählich neigt sich die Reise dem Ende zu, es kommt eine wehmütige Abschiedsstimmung auf.


Málaga, Spanien
Malaga, Hafen

03.02.2018: Málaga

Auch Málaga war uns bekannt, also haben wir uns für einen Ausflug nach Gibraltar entschieden. Knapp 140 km im Bus. Selber schuld. Aber Andalusien hat sich verändert, das sah vor 25 Jahren noch ganz anders aus. In Gibraltar erst mal 2 Stunden durch das Stadtzentrum, dann zu dem obligatorischen Affenfelsen. Die St. Michael's Cave ist sehr kitschig beleuchtet, nicht mein Fall. Beim Eingang ist ein Restaurant, dort habe ich zwei Affen beobachtet, die in der Küche Inventur machten. Unser verunglückter Tischnachbar musste die Reise abbrechen und nach Hause fliegen.

Leixöes, Portugal
Kreuzfahrtterminal Leixoes mit AIDAcara

05.02.2018: Leixöes

Der Hafen an der portugiesischen Atlantikküste liegt unweit von Porto, es gibt sogar eine Straßenbahnverbindung. In Porto gibt es mehrere Barockkirchen sowie andere sehenswerte Bauwerte. Dazu gehören der Bahnhof Estação de São Bento sowie die Brücken aus dem 19. Jahrhundert. Mein Favorit ist aber die Buchhandlung Livraria Lello.

06.02.2018: Ferrol

Diese Hafenstadt war uns nicht bekannt, und das wird wohl auch so bleiben, denn die Biscaya zeigte sich mal wieder von der unangenehmen Seite. Schade, Ferrol sollte der Ausgangspunkt für einen Ausflug nach Santiago de Compostela sein. Starker Wellengang, im Restaurant wurden die Tellerstapel mit Spanngurten befestigt, Wein gab es nur aus Wassergläsern. Ferrol wurde gestrichen, es ging weiter Richtung Norden.

Honfleur, Frankreich
Vieux Bassin

08.02.2018: Honfleur

Bereits am Vorabend in der Normandie angekommen. Die Hügel rings um das Städtchen sind weiß. Der erste Schnee in diesem Winter, sieht man mal von den patagonischen Bergen bei Ushuaia ab. Morgens mit dem Shuttle ins Stadtzentrum. Das Vieux Bassin und die hölzerne Église Sainte Catherine sind sehr schön. Aber es ist verdammt kalt. Vielleicht wären wir doch lieber ins Normady Outlet gegangen.

Letzte Vorbereitungen zur Heimreise. In den 116 Tagen hat man doch eine Menge Leute kennen- und schätzen gelernt. Händeschütteln, Umarmungen, Austausch von Facebook-Adressen. Am Abend des 9.2. ist ein große Farewell-Dinner. Die Koffer kommen dann (außen!!) vor die Kabinentüre.

Zurück in Hamburg

10.02.2018: Hamburg

Wieder zurück. Morgens um 5:30 (!!!), noch stockdunkel und kalt, wird die AIDAcara von vier Barkassen begrüßt. Wir winken zurück. Um 6:30 endet dann die Reise , wie sie begonnen hat: mit einem Feuerwerk vor der Elbphilharmonie. Danach noch ein letztes Frühstück an Bord, und dann Richtung Ausgang, wir haben schließlich noch eine längere Strecke mit der Bahn vor uns. Im Terminal werden wir dann noch von einigen Offizieren mit einem Fotobuch verabschiedet.

Persönliche Eindrücke am Ende der Reise

Einige Kuchen auf der Weltreise
Ende der Weltreise

Die Gemeinschaft

116 Tage auf einem Schiff, das heißt auf engem Raum, fordert einiges im gemeinsamen Zusammenleben. Zunächst mal sind die meisten Kabinen nicht üppig groß geschnitten, und auch der Platz in den Schränken erfordert Disziplin. Ob man wochenlang problemlos in einer Innenkabine hausen kann, ist eine persönliche Frage. Und nicht jede Person sollte als erste Kreuzfahrt eine Tour in dieser Länge machen. Es kann gut gehen, das haben einige Kreuzfahrt-Anfänger auf dieser Tour bewiesen.

Bei einer 14-tägigen Karibik-Reise kann man in der Kabine über eigene Fehler und die des Partners hinwegsehen, aber bei einer solch langen Reise gibt es genügend Reibungspunkte. Das gleiche gilt für das Zusammenleben mit den anderen Gästen. Auf diesem Schiff hatte keiner Anspruch auf täglich denselben Platz an der Sonne, auch wenn sich etliche dieses Recht herausnahmen. In den Restaurants ging es erstaunlich ruhig zu, zumindest was die Sitzordnung betrifft. An vielen Tischen saßen von Anfang bis Ende der Reise dieselben Gäste. Lediglich beim Anstehen am Buffet kam es hin und wieder zu Reibereien, insbesondere dann, wenn der Wellengang etwas höher war und die Sauce überschwappte.

Im Unterschied zu einer „normalen“ Kreuzfahrt waren nur sehr wenige Kinder an Bord, sie waren fast durchweg im Kindergartenalter. Dies lag wohl an erster Linie an der Schulpflicht und an der Tatsache, dass der Urlaub der berufstätigen Eltern oft nicht mal für einen Reiseabschnitt dieser Tour reicht. Mich hätte interessiert, ob sich diese Reise so positiv auf die Entwicklung dieser Knirpse ausgewirkt hat, wie ich es empfunden habe.

Während der Reise waren diverse „Edutainer“ an Bord, die an Seetagen zur Unterhaltung beigetragen haben Dabei ging es z.B. um gesundheitliche Themen, um Handarbeiten, um Spiele oder Fremdsprachen. Lektoren erläuterten die Fauna der Meere, die Entdeckung und Entwicklung der von uns angesteuerten Ziele und deren Religionen, aber auch den Sternenhimmel mit dem Kreuz des Südens. Einige Mitglieder der Crew sorgten sich um Aktivitäten wie Volleyball, Darts und Shuffleboard. Durch die Teilnehme an solchen Veranstaltungen entstanden innerhalb weniger Tage Gruppen mit ähnlichen Interessen. Kurz gesagt: es bildete sich eine Art „Dorf AIDAcara“.

Karten der Route

Essen und Trinken

Nicht nur böse Zungen sagen: AIDA ist eine Abkürzung für „Abnehmen ist danach angesagt“. Nun, ich kann nicht behaupten, dass wir auf dieser Reise abgenommen hätten. Aber auch das Gegenteil ist nicht ganz richtig. Meine Frau hat ihr Gewicht gehalten, sie hatte sich am Buffet mehr unter Kontrolle als ich. Das Essen war einfach zu lecker, die Auswahl zu groß. Dazu als Beleg einige Zahlen aus der Bordzeitung „AIDA heute“: Es gab 25 Sorten Brot, über 50 Sorten Fisch und Meeresfrüchte, 75 Sorten Käse und mehr als 50 Sorten Obst, von denen ich nicht jede kannte. Der Obstverbrauch lag demnach während der gesamten Reise bei 110 Tonnen, und es wurden 370.000 Eier und 13.500 kg Eiscreme verzehrt. Getrunken wurde auch: insgesamt wurden 59.000 Liter Bier und 50.000 Liter Wein konsumiert. Nicht gerechnet Mineralwasser, Cola, Tomatensaft (über 1.500 l) und natürlich Tee und Kaffee. Dass ich bei der vielfältigen Auswahl nur 2 kg zugenommen habe, grenzt an ein Wunder. Dabei haben die Edutainer an Bord immer wieder auf gesunde und ausgewogene Ernährung hingewisen. Dies führte dann zu folgendem kuriosen Verbrauch: Am Anfang der Reise wurde z.B. fast gar keine Ziegenmilch getrunken. Nachdem eine Entertainerin auf deren gesunde und schönheitsfördernde Wirkung hingewiesen hatte, stieg der Verbrauch im zweiten Reiseabschnitt auf 114 Liter. Dieses Verhalten war nachhaltig: auch im letzten Reiseabschnitt wurden nochmals 89 Liter verbraucht, obwohl die Entertainerin das Schiff bereits wieder verlassen hatte. Vielleicht wäre noch mehr von dieser Köstlichkeit getrunken worden, aber dann war der Vorrat erschöpft.

Ausflüge

Versorgung des Schiffes
Nachschub an Containern

Bei den Ausflügen an Landtagen handelten einige Mitreisende recht unüberlegt. Man muss nicht unbedingt bestimmte Aktivitäten mitmachen, die man von zuhause nicht kennt. So ist eine Frau beim Schnorcheln verunglückt. Die Dame war über 70 Jahre alt und hat es ohne jegliche Kenntnisse versucht. Einen Quad-Ausflug sollte man auch nur dann buchen, wenn man bereits einige Übung hat. Die meisten Ausflüge an Bord werden von örtlichen Unternehmen veranstalten, auf die Qualität des benötigten Materials hat AIDA nur wenig Einfluss. Aber selbst im AIDA-Fitness-Raum gab es Probleme, wenn Leute ihre eigene Kondition hoffnungslos überschätzt hatten. Auch das Relaxen unter tropischer Sonne will gelernt sein.

Bereits lange vor Beginn der Reise wurden – wie auch sonst üblich – Ausflüge angeboten. Die Infos auf der Homepage waren für eine erste Information hilfreich. An Bord wurden dann die Ausflüge nochmals an Hand von Präsentationen erläutert, und oft gab es auch noch passende Vorträge der Lektoren. Ferner gab es zu jedem Zielhafen noch eine „Hafen.Info“ mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Einige Passagiere interessierten sich mehr für die Strände und Meeresfauna, andere wiederum wandelten lieber auf den Spuren von Captain Cook durch ein Museum, wieder andere genossen die exotischen Früchte an Ort und Stelle. Das TV-Team der AIDAcara war daher immer bei dem einen oder anderen Ausflug präsent, fotografierte und filmte. Auf diese Weise entstanden dann mehrere DVDs, die unter der Bezeichnung „unvergessliche Momente“ angeboten wurden.

Wir selber haben etliche Bilder gemacht, darunter sind mehrere Dutzend Sonnenuntergänge (der Aufgang war mir meist zu früh), wir haben auch etliche Wellenformationen festgehalten. Es gibt Bilder von Pflanzen, Pinguinen, Tempeln, Landschaften, ganz normalen Häusern. Wenn man mich jetzt fragt, was an dieser Reise so einmalig und unvergesslich war, dann ist meine Antwort: die ganze Reise ist unvergesslich, mein Traum hat sich erfüllt. Aber wie es so ist: jeder erfüllte Traum erzeugt einen neuen. Wenn man mich fragt: Wohin fährst du nächstes Jahr? Dann lautet meine Antwort:

Dieses Jahr haben wir eine Weltreise gemacht.
Nächstes Jahr fahren wir ganz woanders hin.