Kreuzfahrten

Reisethema
Gewählt zum Reisethema des Monats Oktober 2012
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Bei der Urlaubsform Kreuzfahrt scheiden sich die Geister. Da gibt es die Vorstellung, dass man auf solchen langweiligen Hochseefahrten gezwungen ist, in gediegener Kleidung vornehm zu dinieren, umgeben von Mitreisenden, die längst den Ruhestand erreicht haben. Andere sehen darin eine Möglichkeit, beinahe ans Ende der Welt zu gelangen und Ziele wie die Antarktis oder Feuerland kennen zu lernen, ohne auf ein gewohntes Maß an Bequemlichkeit zu verzichten. Wieder andere mögen es genießen, abends den Hafen von Cannes im Blickfeld zu haben und am nächsten Morgen an einem Kai in Barcelona aufzuwachen. Und es gibt nicht wenige, die Kreuzfahrten aus ökologischen Gründen ablehnen. Gleichgültig wie man es sieht, muss man feststellen, dass Kreuzfahrten in den letzten Jahren immer beliebter wurden. Dazu haben nicht zuletzt moderne Konzeptionen beigetragen.

Im Hafen von Castries: Victory, Prinsendam und AIDAluna

Hintergrund[Bearbeiten]

Nahezu allen Kreuzfahrten ist eines gemeinsam: sie finden auf Passagierschiffen statt. Sieht man mal ab von Mitfahrten auf Frachtern und den so genannten Schienenkreuzfahrten mit der Transsibirischen Eisenbahn, dem legendären Orient-Express oder dem Luxus-Zug Pride of Africa. Man macht eine Reise zu mehreren Orten, übernachtet dabei immer im gleichen Zimmer und muss sich nicht um den Transport des Gepäcks kümmern. Kreuzfahrtschiffe sind schwimmende Hotels, sie entsprechen im Komfort Häusern mit 4 oder 5 Sternen, allerdings auch im Preis. Ob man auf einer Kreuzfahrt die gewünschte Urlaubsstimmung bekommt, hängt von der gewählten Route und dem dazu gehörenden Schiff mit seinen Freizeitangeboten ab.

Der Trend geht zu immer größeren Schiffen mit immer mehr Passagieren. Zwei- bis dreitausend Betten sind heute normal, die größeren Schiffe haben vier- bis sechstausend. Hinzu kommt die Besatzung, die je nach Serviceangebot etwa nochmal die Hälfte der möglichen Passagiere ausmacht. Nachteil: Für solche Ozeanriesen gibt es immer weniger geeignete Häfen. Entweder meiden sie kleinere Ziele oder man muss die Gäste umständlich über kleine Boote ausschiffen, was viel Zeit kostet und eher die Ausnahme ist.

Je nach Konzept sind manche Schiffe als schwimmende Kleinstädte und Freizeitparks ausgestattet, hinzu kommen zahlreiche Kurse und Veranstaltungen. Andere sind erheblich zurückhaltender und bieten außer einem Sonnendeck kaum Freizeitmöglichkeiten. Wer eine Reise mit mehreren Seetagen ohne Landgänge bucht, sollte wissen, ob er sich an Bord auch beschäftigen kann.

Verschiedene Konzeptionen[Bearbeiten]

Hochseekreuzfahrten[Bearbeiten]

  • Klassische Kreuzfahrten: Es gibt sie noch immer, die Kreuzfahrten, bei denen man zum Dinieren die edle Abendgarderobe trägt, in der die Stewards altenglischen Butlern gleichen und die meisten der Tischnachbarn im Ruhestand leben. Die vornehmen Schiffe sind exklusiv auf eine gut betuchte Klientel eingestellt, es sind mehr vornehme Hochseeyachten mit größeren Kabinen als moderne Ozeanriesen. Eine besondere Kategorie sind dabei die großen Segelschiffe.
  • Studienkreuzfahrten: Die Route dieser Reisen ist überwiegend auf Besichtigungen ausgelegt, dazu gehören Touren im Mittelmeer ebenso wie die Reise zu den west- und nordeuropäischen Hafenstätten. Etwas mehr den Charakter einer Expedition wollen die Fahrten rund um Kap Hoorn, in die Antarktis oder in den Milford Sound vermitteln, dazu werden meist spezielle Schiffe eingesetzt.
  • Clubcharakter hat sich in den letzten Jahren auf den Kreuzfahrtschiffen stark verbreitet. Der Schwerpunkt solcher Reisen liegt auf den Landausflügen, auf Wellness und Fitness, auf Erholung auf dem Sonnendeck. Die Reise findet statt in einer ungezwungenen Atmosphäre, die Kleidung bei den Mahlzeiten entspricht dem Standard eines gleichwertigen Hotels. Diese Reisen sind weltweit verbreitet.
  • Fun-Kreuzfahrten legen in erster Linie Wert auf die Unterhaltung ihrer Gäste, dazu zählt ein professionelles Unterhaltungsprogramm ebenso wie der Betrieb von Discos und Kasinos. Diese Las-Vegas-Variante des Cluburlaubs wird besonders von amerikanischen Unternehmen in der Karibik angeboten.
  • Mini-Kreuzfahrten finden oft an Bord von größeren Fähren statt, sie dauern 2-4 Tage und gehen z. B. in skandinavische Großstädte und zurück. Auch wenn es sich dabei meist um neue Fährschiffe handelt, ist der Fährschiffcharakter allein im routinemäßigen Tagesablauf zu erkennen, der vom täglichen Ent- und Belademanöver der rollenden Fracht bestimmt ist.
  • Themenreisen stehen unter einem bestimmten Motto. Dies kann Musik oder Sport sein, auch Wellness- oder Gourmet-Reisen werden angeboten. Oft werden Stargäste eingeladen, wie Olympiasieger, Sterneköche, Sänger oder ganze Orchester. Dies kann sich durchaus im Preis deutlich bemerkbar machen. Wer an diesem Thema oder Gast kein Interesse hat, sollte vielleicht eher nach Alternativen suchen.
  • Expeditionsreisen werden wegen der begrenzten Teilnehmerzahl und schlecht zugänglicher Ziele oft nur auf kleineren Schiffen angeboten, die Preise sind entsprechend hoch. Beliebt sind hier Ziele wie der Amazonas oder die Polargebiete. Gerade Polarschiffe mit Eisbrecherqualität haben dann nur noch wenige Dutzend Kabinen. Alle diese Reisen richten sich an ein Publikum, das an Bildung und Erlebnis interessiert ist, und bieten oft umfangreiche Führungen und Vorträge durch Fachleute.
  • Weltreisen sind gerade bei Kreuzfahrten ein beliebtes Thema. Allerdings dauern sie auf Schiffen zwischen 40 und 170 Tage. Meist handelt es sich um zusammengefaßte Abschnitte, die auch als kürzere Reisen vermarktet werden. Abgesehen, dass nur wenige Berufstätige so viel Urlaub erhalten, sind diese Reisen nicht ganz billig. In der Regel haben sich auch Reedereien darauf spezialisiert, die teure Kreuzfahrten anbieten, billigere Anbieter fahren meist im 7- oder 14-Tage-Takt die gleichen Schleifen. Wen es dennoch interessiert: Unter anderem sind die Queen Elizabeth der Cunard Line regelmäßig für ca. 16.000 € auf dieser 110-Tage-Tour (Stand 2011). Seit 2017 bietet auch AIDACruises eine Weltreise an, hier ein Reisebericht der ersten Weltumrundung.
  • Frachtschiffreisen: Etwas exotisch, aber dennoch auf nicht wenigen Frachtern möglich, ist die Mitfahrt als zahlender Passagier. In der Regel sind einige Kabinen eigens für Passagiere hergerichtet. Das Freizeitangebot ist nahe null, die Zimmerausstattung normal bis einfach. Am besten eignet sich der Vergleich mit kleineren Hotels oder Pensionen. Da man nur als „Nebenfracht“ mitfährt, ist der gesamte Betriebsablauf dieser Schiffe nur auf Lieferung der Ladung ausgerichtet. Die Anzahl der angelaufenen Häfen differiert stark. Bei Reisen im Ostseeraum können dieses bis zu 6 Häfen in einer Woche sein, bei Fernreisen beträgt der Abstand zwischen den einzelnen Häfen auch schon mal mehr als 2 Wochen. Motivation für eine solche Mitfahrt kann der Wunsch nach einer ungewöhnlichen Reise sein. Der Preis ist es eher nicht, der ist oft gar nicht so niedrig, und die Reisedauer ist sowieso nicht mit dem Flugzeug zu vergleichen.
  • Jungfernfahrt: Was dem unbedarften Kreuzfahrt-Neuling als erlesen und erstrebenswert vorkommt, schreckt den erfahrenen Kreuzfahrer eher ab. Aus Kostengründen werden neue Schiffe schnellstmöglich auf den Markt geworfen und noch auf hoher See die letzten Arbeiten ausgeführt. Die Besatzung ist noch nicht aufeinander eingespielt und überhaupt sind oft viele Neulinge an Bord, die noch angelernt werden müssen. Vieles geht schief und Änderungen an der Reise sind der Normalfall. Wenn es richtig schlecht läuft, bleibt das Schiff auf hoher See liegen, da einige Maschinen nicht wie geplant funktionieren. Daher sind in den ersten Monaten alle Passagiere Versuchstiere. Wer nicht ein unschlagbar günstiges Angebot bekommt oder sich gerne vor Gericht um Schadensersatz streitet, sollte Jungfernfahrten und die ersten Monate eines neuen Schiffes meiden.

Flusskreuzfahrten[Bearbeiten]

Der Charakter dieser Reisen hängt stark von den Orten entlang der Flüsse statt. Flusskreuzfahrten gibt es auf dem Rhein und den größeren Nebenflüssen, auf der Donau, auf der Wolga, auf dem Nil und anderen großen Wasserstraßen. Bei Pauschalreisen nach China ist meist eine mehrtägige Yangtse-Kreuzfahrt mit Schleusung durch den Drei-Schluchten-Staudamm inbegriffen.

Die Schiffe sind deutlich kleiner als die großen Kreuzer auf den Weltmeeren und die Freizeiteinrichtungen wesentlich spartanischer.

Eclipse der Celebrity Cruises und Europa der Hapag Lloyd-Reederei ankern am Ende des Aurlandsfjords, Norwegen, bei Flåm

Kreuzfahrt-Unternehmen[Bearbeiten]

Ein Blick in die Reisebüros und ins Internet zeigt eine verwirrende Vielfalt von Anbietern im Geschäftsbereich Kreuzfahrten. Den Großteil des Umsatzes machen jedoch drei Gesellschaften, die mit ihren zahlreichen Tochterunternehmen und Beteiligungen den Markt weitgehend beherrschen. Das sind

  • Carnival Corporation. Zu dieser Firmengruppe gehören neben Carnival Cruise Lines auch die renommierten Firmen Cunard Line, P&O Cruises, die Seabourn Cruise Line, das Unternehmen Costa Cruises mit Sitz in Italien und die Schiffe der AIDA Cruises .
  • Royal Caribbean International mit einer Reihe von Firmentöchtern, darunter Royal Caribbean Cruises, Celebrity Cruises, Azamara Club Cruises, die spanische Pullmantur und eine Beteiligung zu 50 % an TUI Cruises mit MeinSchiff
  • Norwegian Cruise Line mit der NCL America

Hier eine Auswahl der bekanntesten Unternehmen:

Name der Reederei Firmensitz Besonderheiten
AIDA Cruises Rostock Clubschiffe, Bordsprache deutsch
Azamara Club Cruises Tochter der Royal Caribbean, gehört zur Carnival Corporation
Carnival Cruise Lines Miami Funschiffe, gehört zur Carnival Corporation
Celebrity Cruises Miami Tochter Royal Caribbean
Compagnie du Ponant Marseille Französische Reederei, eher Luxusyachten als Kreuzfahrtschiffe
Costa Kreuzfahrten Genua Tochter der Carnival Corporation
Crystal Cruises Eigentümer: die japanische Nippon Yusen Kaisha (NYK)
Cunard-Line Southampton Tochter der Carnival Corporation, Schiffe u.a. Queen Elizabeth, Queen Mary 2
Disney Cruises Celebration, Florida Schiffe u.a. Disney Dream, Disney Magic
Fred Olsen Cruise Lines Ipswich Die Gesellschaft gehört zur norwegischen Fred-Olsen-Gruppe
Hapag-Lloyd Kreuzfahrten Hamburg TUI-Gruppe, deutschsprachig
Holland America Line Seattle gehört zur Carnival Corporation
Hurtigruten Oslo Norwegisches Unternehmen, die Hurtigruten ASA betreibt neben den Postschiffen eine Reihe von Fähren und Kreuzfahrtschiffen
MSC Cruises Genf Tochter der Mediterranean Shipping Company
Phoenix Kreuzfahrten Bonn Fluss- und Hochseekreuzfahrten, Traumschiff MS AMADEA
P&O Cruises Southampton gehört zur Carnival Corporation
Princess Cruises Santa Clarita, Kalifornien gehört zur Carnival Corporation
Royal Caribbean Cruise Lines Miami Großunternehmer mit zahlreichen Töchtern
Royal Carribean International Miami Tochter der Royal Caribbean Cruise Lines
Seaburn Cruise Lines Miami Tochter der Carnival, kleinere Schiffe für spezielle Ziele
Silversea Cruises Monaco Relativ kleine Luxus-Schiffe
Star Cruises Hongkong Ziele im asiatischen Raum
Mein Schiff (TUI Cruises) Hamburg Joint Venture zwischen TUI und Royal Caribbean, Mein Schiff 1 - 6, Mein Schiff Herz

Speziell für Kreuzfahrten gebaut wurden die Großsegler von Star Clippers, zwei Viermaster und ein Fünfmaster.

Anbieter von Mini-Kreuzfahrten[Bearbeiten]

  • Auf Mini-Kreuzfahrten von Deutschland aus hat sich die norwegische Fährgesellschaft Color Line mit ihren 2004 und 2007 in den Dienst gestellten Fährschiffen Color Fantasy und Color Magic spezialisiert, die täglich zwischen Kiel und Oslo pendeln. Auf den Schiffen, die von der Reederei als Kreuzfahrtschiffe mit Autodeck bezeichnet werden, kann man zu saisonabhängig sehr günstigen Preisen für knapp zwei Tage (44 Stunden) Kreuzfahrtatmosphäre schnuppern.
  • Stenaline bieten auf der Strecke Kiel - Göteborg inzwischen ähnliche Reiseprogramme, zielen dabei aber nicht explizit darauf ab, Kreuzfahrtcharakter zu bieten, sondern nennen dieses Mini-Trip Göteborg.
  • Die kürzeste Mini-Kreuzfahrt von einem norddeutschen Hafen aus ist mit der TT-Line auf der Strecke Travemünde - Trelleborg möglich. Die Fahrt, die aus einer Nachtüberfahrt mit anschließender Tagrückfahrt besteht (oder umgekehrt), dauert gerade einmal 22,5 Stunden.

Andere Reiseziele von Fährverbindungen sind Newcastle oder auch Helsinki.

Unterbringung an Bord[Bearbeiten]

Flusskreuzfahrer auf einem Nebenfluss des Yangtse in China.

Moderne Hochsee-Kreuzfahrtschiffe sind länger als 250 m, breiter als 30 m und haben mehr als ein Dutzend Decks. Zwangsläufig gibt es dann Räume, die keine Fenster oder Bullaugen haben. Die dadurch entstandenen Innenkabinen liegen in der Regel am unteren Ende des Preisgefüges, sind aber genau so ausgestattet wie die Außenkabinen. Beide Kabinenarten findet man in den unteren Passagierdecks. Auch bei den Außenkabinen lassen sich die Fenster in den seltensten Fällen öffnen. Weiter oben, auch im preislichen Sektor, sind Balkonkabinen, hier gibt es die Möglichkeit, an einem gemütlichen Abend außen zu sitzen. Teuerste Version sind Suiten in den verschiedensten Kategorien, mit separatem Schlafraum und größeren Badezimmer. Eigenartigerweise sind die teuren Kabinen relativ schnell ausgebucht.

Die Betten bestehen meist aus zwei miteinander verbundenen Einzelbetten, nicht immer können sie getrennt aufgestellt werden. Auf manchen Schiffen gibt es als familienfreundliche Lösung Zustellbetten oder auch Pullman-Betten, die tagsüber an der Wand hochgeklappt werden. Bevor man sich für eine solche Lösung entscheidet, sollte man überlegen, ob die Relation zwischen Personenzahl und Kabinengröße für die Dauer der Reise erträglich ist.

In den Kabinen gibt es ein Telefon, der Weckruf kann helfen, rechtzeitig zu gebuchten Aktivitäten (Ausflügen etc) zu erscheinen. Die meisten Schiffe haben in ihren Kabinen auch einen Safe.

Die elektrische Anlage der Kabinen ist sowohl bezüglich der Leistung als auch der Zahl der Anschlüsse sehr beschränkt. Bügeleisen und Warmwassergeräte sind Großverbraucher und auf allen Kreuzfahrtschiffen untersagt, einen Föhn findet man in jeder Kabine. Eine Steckdose pro Kabine und eine pro Bad ist die Regel, und auf amerikanischen Schiffen sind sie auf 120 V 60 Hz ausgelegt, also Adapter für Ladegeräte nicht vergessen.

Waschmaschinen und Trockner gibt es - wenn überhaupt - auf den meisten Schiffen auf einem der unteren Decks, wegen der Benutzung in der Bordzeitung nachsehen oder bei der Rezeption nachfragen.

Seekrankheit ist bei den modernen Kreuzfahrtschiffen meist kein Thema. Das liegt zum einen an der Größe, zum anderen an den Stabilisatoren, die ein Rollen oder Stampfen effektiv vermindert. Im übrigen sind solche Bewegungen in der Mitte eines Schiffes weniger störend. Auch das Motorengeräusch der Schiffsdiesel stört nur empfindsame Personen im Schlaf. Übrigens haben die meisten Kreuzfahrtschiffe einen dieselelektrischen Antrieb.

Barrierefreies Reisen[Bearbeiten]

eingeschränkt barrierefreieingeschränkt barrierefrei Für Behinderte gibt es auf allen größeren Schiffen barrierefreie Kabinen mit geeigneten WCs und Duschen. Besonders die neuen Schiffe von TUI Cruises und die AIDAnova von AIDA Cruises zeichnen sich durch ihre Barrierefreiheit aus. Bei leichten Behinderungen sollte man den Schiffsplan vor der Buchung zu Rate ziehen und eine Kabine in der Nähe eines Lifts wählen. Probleme kann es beim Landgang geben, wenn Tenderboote benutzt werden müssen. Manche Gesellschaften erwarten, dass eine (gesunde) Begleitperson bei Seenotübungen auf dem Weg zum Sammelpunkt behilflich ist.

Eine Übersicht über die Anforderungen der verschiedener Reedereien für barrierefreie Kreuzfahrten findet sich im Internet, detaillierte Informationen sind in den Reisebedingungen der Gesellschaften enthalten.

Anreise[Bearbeiten]

Um an Bord eines Kreuzfahrtschiffes zu gelangen gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Organisierte An- und Abreise, man kann entsprechende Pakete meist zusammen mit der Kreuzfahrt buchen.
    • Vorteil: man braucht sich um nichts zu kömmern, sollte mal ein Zubringer (Bahn, Bus, Flugzeug) Verspätungen haben, ist der Reiseunternehmer dafür verantwortlich, dass man pünktlich an Bord kommt.
    • Nachteil: man wird oft vom Heimatort auf dem kürzesten und schnellsten Weg an bzw. von Bord gebracht und hat keine Chance, den Abfahrts- oder Ankunftshafen zu besichtigen. Das wird zwar von den Unternehmern bestritten, sie bieten manchmal sogar für diese Tage Ausflüge an. Diese können dann aber auch kurzfristig abgesagt werden.
  • Individuelle An- und Abreise. Dies bietet sich dann an, wenn man die Hafenstädte bei Abfahrt oder Ankunft erkunden möchte. Nachteil: man muss dies selbst organisieren und ist selbst dafür verantwortlich, pünktlich an Bord zu gelangen.

Das Gewicht des Reisegepäcks ist auf einem Schiff offiziell nicht nach oben begrenzt, man könnte also durchaus mehrere Koffer mit jeweils 25 kg plus zusätzlichem Handgepäck mitnehmen. Auf den Gepäcktransport haben sich zahlreiche Unternehmen spezialisiert, manche Kreuzfahrtunternehmen arbeiten gerne mit bestimmten Gesellschaften zusammen. AIDA Cruises und viele andere Gesellschaften bietet die Zusammenarbeit mit TEfra an. Die Koffer werden 2-3 Tage vor Abreise abgeholt und ebenso wieder zurückgebracht.

Nach dem Einschiffen gilt es, das Gepäck zu verstauen. Der Schrankraum erweist sich auch bei großen Schiffen als knapp bemessen, und Keiderbügel sind oft Mangelware. Wenn die Kleidung endlich verstaut ist, bleibt die Frage: Wohin mit den Koffern? Am einfachsten: unters Bett. Manche sind jedoch zu hoch und passen nur im aufgeklappten Zustand darunter.

Routen[Bearbeiten]

Es haben sich verschiedene Schwerpunkte herauskristallisiert. Dazu gehören:

  • das Mittelmeer, oft unterteilt in eine westliche und eine östliche Route, evtl. verbunden mit dem Schwarzen Meer oder dem Roten Meer
  • Westeuropäische Küsten, auch in Verbindung mit den Kanaren oder Azoren
  • Nordeuropäische Küsten, Nordsee und Ostsee, des öfteren wegen der Küstennähe auch als 3-4-tägige Mini-Kreuzfahrten ausgelegt. Häufig wird dabei auch der Nord-Ostsee-Kanal durchfahren.
  • die Karibik, das Amazonas-Gebiet oder die Küsten von Südamerika.
  • Auch auf der Südhalbkugel gibt es interessante Routen, entlang der australischen und neuseeländischen Küste oder zu den Inseln der Südsee.
  • Extreme Gebiete wie Grönland, Spitzbergen oder die Antarktis werden oft von kleineren Spezialschiffen angefahren. Wichtig ist hierbei die sogenannte Eisklasse, also welche Eisbrecherqualitäten ein Schiff hat. Wenn „normale“ Schiffe solche Routen befahren, dringen sie meist nicht allzuweit vor.

Die Schiffe fahren nur in Ausnahmefällen ganzjährig die gleichen Routen. Ein Beispiel: die AIDAluna fuhr 2011 im Sommer die Nordeuropa-Route mit fast täglichem Aufenthalt in einem Hafen, danach in mehreren Seetagen quer über den Atlantik, um pünktlich nach dem Ende der Hurrican-Saison in der Karibik zu sein. Auf diesen Routen sind wieder beinahe täglich Landgänge auf dem Programm.

Wetterbedingt kann es immer Änderungen im Routenverlauf geben, sei es durch Sturm oder durch Eis. Es gehört zur normalen Vorbereitung einer solchen Reise, dass Veranstalter hier ein Ersatzziel parat haben.

Kosten[Bearbeiten]

Kreuzfahrten haftet der Ruf an, dass sie ein Privileg einer gut betuchten Bevölkerungsschicht sind, dass die Passagiere im Durchschnitt den Altersruhestand erreicht haben und man zum Dinner nur in Abendgarderobe erscheinen darf. Bis in die 1980er Jahre war dieses Klischee richtig. Es gibt bis heute noch solche Kreuzfahrtschiffe, und wer für eine Tour willens ist, einen fünfstelligen Euro-Betrag zu bezahlen, kann sich auch die entsprechende Garderobe leisten. In den 90er Jahren kam Aida mit einem neuen Konzept auf den Markt, dem Club- und Spaßurlaub für junge Leute zum niedrigen Preis. Zu damaligen Zeitpunkt war dieses Konzept allerdings zu revolutionär und die Reederei musste verkauft werden. In den letzten Jahren hat sich der Cluburlaub auf dem Meer stark verbreitet, junge Familien mit Kleinkindern buchen Kabinen mit Zustellbetten. Schiffsfahrten wurden zum Massenurlaub mit Riesenschiffen entwickelt, den sich fast jeder leisten können soll. Kreuzfahrten boomen daher seit Jahren und sind im Tourismus der größte Wachstumstreiber.

Die Kosten der Unterkunft entsprechen in etwa denen in einem guten 4-Sterne-Hotel. Bei einfacher Kabinenausstattung bewegen sich die Tagespreise im Mittel bei 80 bis 150 Euro (ohne Anreise), „traditionelle“ Kreuzfahrten auf Luxusschiffen oder Suiten können pro Tag vierstellige Beträge kosten. Ähnliches gilt für kleine Expeditionsschiffe in arktischen Regionen.

Bei Preisvergleichen ist genau darauf zu achten, welche Leistungen und Kosten an Bord im Reisepreis enthalten sind. Üblicherweise sind neben der Übernachtung in der gebuchten Kategorie die Mahlzeiten, Unterhaltungsprogramm, Hafengebühren, Steuern im Reisepreis enthalten. Unterschiede gibt es, ob und ggf. welche Getränke abgedeckt sind oder Trinkgelder. Besondere Leistungen wie Wellness/Spa, Landausflüge, Spezialitätenrestaurants, hochwertige Spirituosen oder Weine sind fast immer extra zu bezahlen. Solche Nebenkosten können schnell 30 - 50 % auf den Grundpreis addieren. Ebenso ist darauf zu achten, ob An- und Abreise im Angebot enthalten sind. Hier gibt es keine festen Regeln, die sich eingebürgert haben. Man muss die Angebote genau studieren.

Grundsätzlich gilt natürlich: Man bezahlt, was man bucht. Wer eine günstige Fahrt haben will, muss eventuell damit leben, dass das Schiff etwas älter ist, die Ausstattung karg, das Essen nicht umsonst oder in mäßiger Auswahl und Qualität oder in der (engen) Kabine der Schiffsmotor zu hören ist. Wer die gleiche Route zu einem deutlich höheren Preis bucht, kann entsprechend höhere Ansprüche stellen.

Relativ günstig können sogenannte Überführungsfahrten sein. Hier wird das Schiff zum Beispiel zwischen einer Sommer- und einer Winterregion über eine längere Strecke ohne Landgänge bewegt. Bestes Beispiel sind die Schiffe, die im Sommer im Mittelmeer zum Einsatz kommen und im Herbst über den Atlantik in die Karibik wechseln, um im Frühjahr wieder zurückzukehren. Nachteil ist natürlich, dass man außer dem Atlantik auf der Reise nicht viel sieht.

Falls es sich mit dem Alltag und ggf. dem Beruf verbinden läßt: Geld sparen kann man manchmal auch mit einer Verlängerung. Manchmal werden sie vom Reiseveranstalter angeboten, insbesondere wenn das Schiff nicht ausgebucht ist. Es kann sich aber auch lohnen, selbst nachzufragen, sogar noch an Bord des Schiffes. Aufgrund des Kreuzfahrt-Booms sind aber viele Fahrten ausgebucht. Zu sehr darauf spekulieren sollte man also besser nicht darauf.

Singles[Bearbeiten]

Früher konnten Singles schon mal mit 25 % bis 50 % Aufschlag eine Einzelkabine buchen. Heute zahlen Singles üblicherweise 50 % bis 100 % Zuschlag auf die alleinige Benutzung einer Doppelkabine. Meist handelt es sich dabei um sogenannte Abwehrkonditionen. Singles, selbst wenn sie den doppelten Preis für die Kabine bezahlen, bestellen nur ein Essen im Restaurant und nur einen Cocktail in der Bar, sie buchen nur einen Platz beim Ausflug oder bei der Massage und kaufen nur für eine Person in den Shops. Sie müssen auch niemanden etwas schenken und niemanden einladen. Für viele Reedereien entstehen hier offenbar erhebliche Teile des Gewinns, weswegen sie auf Singles lieber verzichten, da die meisten Kreuzfahrten wegen des Booms auch so ausgebucht sind.

Deswegen ist bei Kreuzfahrten, die meist billiger von Supermarkt-Discountern angeboten werden, eine Buchung durch Singles oft sogar grundsätzlich nicht möglich. Reedereien wollen die günstigen Preis in der Regel über Bordausgaben ausgleichen. Ob man dann eine vertraute Person angibt, die kurz vor der Abreise leider „verhindert“ ist und den zweiten Reisepreis als 100 % Aufschlag akzeptiert, muss man selbst wissen.

Da Anbieter die Mitnahme von Singles danach regeln, wie sehr ein Schiff auch ohne sie voll wird, ist in Katalogen oft kein Preis für eine Einzelbuchung angegeben, sondern muss tagesaktuell telefonisch erfragt werden.

Alleinreisende sind bei Anbietern wie der Norwegian Cruise Line oder Cunard gut aufgehoben. Speziell für Singles konzipierte Kabinen und Single-Aktivitäten erleichtern das Kennenlernen von anderen Mitreisenden. Weitere Einzelkabinen finden sich auf den Schiffen von Phoenix Reisen, der neuen AIDAnova oder der Mein Schiff 7.

Die meisten Reedereien bieten zudem kurzfristige "Single Spezials" an, bei denen Alleinreisende keinen oder nur einen geringen Aufschlag zahlen.

Kosten an Bord[Bearbeiten]

Wichtig ist es bei jeder Kreuzfahrt, sich vorher über mögliche Kosten an Bord zu informieren. Ist man erstmal auf dem Schiff, kann man nicht mehr ausweichen. Dies kann beispielsweise bei Getränken in heißen Gefilden schnell ins Geld gehen.

Einige Anbieter werben für Kreuzfahrten mit all inclusive-Angeboten. Dies ist meist nur beschränkt richtig und gilt für die Mahlzeiten und Getränke in den Restaurants. Dann sind aber die Drinks an der Bar auf dem Sonnendeck oft nicht eingeschlossen, und auch das besondere Restaurant mit seinen Spezialitäten ist nicht umsonst. Nicht alle Fitness- und Wellness-Angebote sind im Preis mit inbegriffen. Man muss sich hier die Mühe machen, genau die Bedingungen zu studieren. Bei Getränken z. B. sind zahlreiche Varianten denkbar: Kostenlose Wasserspender, kostenlose (alkoholfreie) Tischgetränke zu den Mahlzeiten oder alles frei inklusive der Cocktails in der Bar. Dies zahlt man dann natürlich indirekt über den Reisepreis mit.

Die Mitnahme von Getränken an Bord, um Geld zu sparen, ist auf fast allen Kreuzfahrern eingeschränkt. Meist werden bei der Einlasskontrolle von Landgängen Alkoholika einbehalten und bis zum Ende der Reise für den Passagier „aufbewahrt“. Beim Auschecken kann er sie dann abholen. Manchmal gilt das sogar für alle Getränke. Mit dieser Regelung hat man sich in den AGB einverstanden erklärt. Neben dem Interesse bordeigene Getränke zu verkaufen steckt sicher auch die Angst dahinter, dass sich Passagiere billig betrinken und dann randalierend die Einrichtung beschädigen.

Landausflüge sind immer kostenpflichtig, es sei denn, sie gehören zu einer im Paket eingeschlossenen Expedition. Sie sind meist erheblich teurer als vergleichbare Ausflüge, die von Busunternehmern an Land angeboten werden. Sich andererseits aber im Zielhafen vorher einen Ausflug bei einem lokalen Anbieter zu suchen, ist selbst in Internetzeiten sehr aufwendig. Ob man um der Bequemlichkeit willen diese erhöhten Preise in Kauf nimmt, muss man selbst wissen. Übrigens: Wenn ein organisierter Ausflug des Schiffes zu spät kommt, wartet das Schiff üblicherweise. Geht man auf eigene Faust los, wahrscheinlich nicht.

Die angefallenen Kosten bezahlt man am einfachsten mit der Bordkarte, die man beim Einschiffen erhält. Mit den angefallenen Kosten wird ein Bordkonto belastet, das am Tag der Abreise beglichen werden muss, die Zahlung mit einer Kreditkarte geht am einfachsten. Sie wird manchmal auch zwingend für die Eröffnung eines Bordkontos verlangt. Bei der Buchung einer Kreuzfahrt gewähren einige Reiseveranstalter einen Rabatt, der üblicherweise als Guthaben auf das Bordkonto überwiesen wird.

Bei vielen Anbietern wird ein pauschaler Betrag pro Tag und Person als Trinkgeld festgesetzt und damit das Bordkonto des Kreuzfahrt-Teilnehmers belastet. Dies kann sich durchaus auf 10 € pro Tag belaufen. Wie und ob dieses „Trinkgeld“ unter der Mannschaft verteilt wird, ist zumeist nicht dokumentiert. Bei einigen Veranstaltern ist es jedoch möglich, das Zwangstrinkgeld zu reduzieren oder sogar ganz zu stornieren; die Rezeption des Schiffes gibt hierzu Auskunft. Es ist für viele ein schwacher Trost, dass man dies auch mit den üblichen Kreditkarten begleichen kann. Trinkgelder sind auch bei außergewöhnlichen Service-Leistungen üblich. Wenn man nicht gerade im Euro-Raum unterwegs ist, empfiehlt es sich, einige kleine US-$-Scheine griffbereit zu haben.

Aktivitäten[Bearbeiten]

Aktiv an Bord[Bearbeiten]

Jedes Kreuzfahrtschiff hat einen Swimmingpool oder mehrere. Allerdings sind sie aus Sicherheitsgründen nicht sehr groß, mehr als planschen ist nicht möglich, nach ein paar Metern Schwimmen ist Schluss. Auch Whirlpools sind Standardausstattung.

Was an sportlichen Aktivitäten möglich ist, hängt stark von der Konzeption des Schiffes ab. In der Regel hilft ein Blick auf die Grundrisse der oberen Decks, man entdeckt dabei vielleicht ein Volleyballfeld oder eine Kletterwand. Golfsimulatoren gehören bereits zum Standard. Laufbänder, Crosstrainer, Bikes & Co sind auch nahezu überall vorhanden, die Benutzung ist dann gratis. Gezieltes Training durch eine geschulte Person ist jedoch kostenpflichtig und sollte rechtzeitig gebucht werden.

Auf den meisten Schiffen wird zu einer bestimmten Zeit (in der Regel morgens bevor die Sonnenliegen aufgebaut werden) an Deck ein kleiner Rundkurs für Jogger freigeräumt.

Auch der Wellness-Bereich nimmt auf den meisten Schiffen einen breiten Raum ein. Alle großen Schiffe bieten umfangreiche Massage-Dienste an. Sie sind aber meist deutlich teurer als an Land.

Falls sich eine Sauna an Bord befindet, sollte man sich vorher über die Gepflogenheiten bezüglich Nacktheit informieren. Den meisten Deutschen, Österreichern und Schweizern ist nicht bekannt, dass fast ausschließlich nur in Mittel- und Nordeuropa die Nacktsauna üblich ist und dabei schon in Nordeuropa strikt nach Geschlechtern getrennt. In nahezu allen anderen Ländern der Welt ist Nacktsauna unüblich oder sogar streng verboten. Da viele große Kreuzfahrt-Reedereien sich an ein internationales Publikum richten, die großen US-amerikanischen sogar im wesentlichen an Nordamerikaner, ist die Sauna an Bord dort nur in Badekleidung zu benutzen. Auch wenn hierzulande andere Legenden im Umlauf sind: Unhygienisch ist das nicht, Hautkrankheiten hat es nicht zur Folge. Das beweisen schon allein die Milliarden von Einwohnern der Länder, die nur angezogen in die Sauna gehen (dürfen).

Einige europäische Schiffe haben ein FKK-Deck, es ist naturgemäß das höchste der Decks, damit es nicht von anderen Passagieren eingesehen werden kann. Da es gleichzeitig die höchste Stelle des Schiffes ist und damit der beste Aussichtspunkt für Fotografen, kommt es immer wieder dazu, dass sich Leute mit Fotoapparat auf dieses Deck begeben. Dass das nicht erlaubt ist, versteht sich von selbst.

Alle Schiffe verfügen über ein Theater und/oder ein Kino, die Aufführungen sind am Abend, manchmal sogar mehrfach. Je nach Reiseziel kann es durch die Zeitumstellung aber schwierig sein, für die Spätvorstellungen noch wach zu bleiben.

Viele Schiffe haben zusätzlich ein Casino oder Spielautomaten. Das „schwimmende Las Vegas“ ist jedoch oft nur auf dem Wasser in Betrieb, im Hafen gelten die gesetzlichen Regelungen des entsprechenden Landes. Der Erwartungswert der Gewinne (Auszahlquote, auch RTP für return to player) bei Schiffscasinos ist in aller Regel niedrig.

Gerade bei Themenreisen werden rund um das Thema der Reise Vorträge und Kurse angeboten, je nach Einzelfall umsonst oder kostenpflichtig.

Ausflüge an Land[Bearbeiten]

Der Hafen von St. John’s auf Antigua. Wenn man die Größe der Kreuzfahrtschiffe mit jeweils mehreren Tausend Passagieren ins Verhältnis zur Stadt setzt, kann man sich vorstellen, wie abhängig manche Inseln vom Kreuzfahrt-Tourismus sind.

Bei der Wahl der Kreuzfahrtroute sollte man einen kleinen Blick auf die Liegezeiten der Schiffe werfen. In der Regel fahren sie bei Nacht, kommen dann am Morgen in den nächsten Hafen und liegen dann bis zur Abfahrt an einem Kai oder einem Pier. In der Zwischenzeit kann man an Land – zumindest theoretisch. Praktisch muss man rechtzeitig, d. h. etwa eine halbe Stunde vor Abfahrt, wieder an Bord sein. Bei manchen Aufenthalten kann es jedoch vorkommen, dass die Schiffe außerhalb des Hafens auf Reede liegen, dann bleibt nur übrig, mit einem Tender oder sonstigen Boot den Weg vom Schiff zum Hafen und zurück zu fahren, dadurch werden die Ausflugsmöglichkeiten eingeschränkt.

Die Kreuzfahrtagenturen bieten bereits bei der Buchung Landausflüge an, die sich pro Person je nach Länge der Tour zwischen 30–100 € bewegen. Diese Ausflüge werden von örtlichen Unternehmen durchgeführt, die es auch problemlos bewältigen, dass z. B. ein halbes Dutzend Busse gleichzeitig zu Ausflug von Cancún nach Chichén Itzá fährt. Das gilt natürlich nur für touristisch gut erschlossene Orte. Bei Ausflügen z. B. auf eine kleine Karibikinsel wie Bonaire ist nicht immer garantiert, dass die dazu notwendige Infrastruktur vorhanden ist. In der Hochsaison können dann oft mehrere Kreuzfahrtschiffe im Hafen liegen, dann sind die wenigen interessanten Ziele oft schnell überlaufen.

Wer versucht, auf kleineren Inseln oder in kleineren Orten auf eigene Faust etwas zu unternehmen, kann auch schnell feststellen, dass die gesamte Infrastruktur schon durch die großen Schiffe belegt und eine Buchung oder ein Besuch bestimmter Attraktionen für Einzelpersonen gar nicht mehr möglich ist.

Fotografieren[Bearbeiten]

  • Achten Sie bei Aufnahmen am Wasser auf die Horizontale. Natürlich sind Meeresküsten in den seltensten Fällen geradlinig, aber bei Aufnahmen am Meer sollte der Horizont einigermaßen waagerecht verlaufen.
  • Bei der Beobachtung von Schiffen und Meeresküsten ist seit Jahrhunderten das Fernglas ein wichtiges Hilfsmittel. Digitalkameras sollten daher möglichst gute Zoom-Eigenschaften haben, wobei ein optischer Zoom einem digitalen überlegen ist.
  • Bei Spiegelreflex-Kameras ist ein Tele-Zoomobjektiv oft sinnvoller als ein Weitwinkel-Zoom. Wenn man Aufnahmen am Wasser machen möchte, sollte man sich vor Antritt der Reise damit vertraut machen, wann man einen UV-Filter (Skylight-Filter) einsetzt und in welchen Fällen ein Polarisationsfilter sinnvoller wäre.

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

  • Empfehlenswert ist für eine Kreuzfahrt eine Reiserücktrittsversicherung, denn zwischen Buchung und Antritt der Reise liegt oft eine größere Zeitspanne. Die Reiseversicherungen von Kreditkarten decken meist nur eine Höchstsumme und eine begrenzte Reisedauer ab, vor Antritt der Reise überprüfen und evtl. eine andere Versicherung abschließen.
  • Den Reisepass auf Gültigkeit überprüfen und evtl. notwendige Visa für Landausflüge rechtzeitig beantragen oder über das Reisebüro in Auftrag geben. Bei Landausflügen können auch Einreisegebühren fällig werden.
  • Übliche Sicherheitsvorkehrungen: Kopien der persönlichen Papiere anfertigen und diese dann im Safe der Kabine deponieren.
  • Die Bordkarte genügt in den meisten europäischen Hafenstädten als Ausweis, der Pass kann dann im Tresor bleiben. Dies gilt auch in zahlreichen außereuropäischen Ländern.
  • Das Personal auf Schiffen stammt meist aus allen möglichen Ländern der Welt, oft sind viele von den Philippinen. Selbst auf Schiffen, die ausdrücklich als deutschsprachig beworben werden, muss man damit rechnen, dass viele Servicekräfte nur Englisch können.
  • Telefon: Handyempfang hat man nur im Hafen oder in Küstennähe, vorausgesetzt, der eigene Mobilfunkanbieter hat ein Roamingabkommen mit einem Unternehmen vor Ort, doch führen einige Kreuzfahrten in Regionen, wo es sich für europäische Telefonkonzerne nicht lohnt, ein Roamingabkommen zu schließen. Wenn man die Webseiten seines Telefonunternehmens studiert, fällt schnell auf, dass solche Verträge meist nur in Europa und außerhalb nur mit großen Ländern existieren. Ausnahmen können hier Überseegebiete europäischer Staaten in der Karibik sein. Schiffe haben in der Regel die Möglichkeit, von der Kabine aus per Satellit nach Hause zu telefonieren, das aber auch zu Preisen von mehreren Euro pro Minute.
  • Internet: Wer nicht per Handy surft, findet an Bord sicher einige Rechner, mit denen man auch auf hoher See ins Internet kann. Aber auch hier gilt: Der Minutenpreis ist hoch und es wird schnell teuer. Inzwischen bieten einige Kreuzfahrtgesellschaften auch Volumentarife an. Eine weitere Variante sind auch relativ günstige Tarife, bei denen man nur Zugang zu sozialen Netzwerken hat (Facebook & Co).
  • Verbotene Gegenstände: Lassen Sie elektrische Geräte, die Wärme entwickeln können zu Hause. Gleiches gilt für Verlängerungskabel, Messer und Drogen. Auch unverpackte Lebensmittel, Pflanzen, Muscheln und sogar Sand dürfen nicht mit auf ein Kreuzfahrtschiff.

Sicherheit[Bearbeiten]

Zu Beginn jeder Kreuzfahrt findet auf jedem Schiff eine Seenot-Rettungsübung statt, Teilnahme ist Pflicht. Die Übungen werden rechtzeitig über Bordzeitung, Fernseher etc. angekündigt. Die Warnsignale, die Passagiere kennen müssen, sind nicht einheitlich geregelt und unterscheiden sich von Schiff zu Schiff.

Zu den Sicherheitsmaßnahmen gehört auch die Kontrolle des Gepäcks bei der Einschiffung. Die Sicherheitskontrollen beim Betreten und Verlassen des Schiffes sind mit Flughafenkontrollen vergleichbar. Das kann bei der Rückkehr von Ausflügen lästig sein, ist jedoch unumgänglich. Warteschlangen sollte man beim Zeitmanagement einplanen. Dazu gehört auch, dass nach Landausflügen Personen nur mit Bordkarte das Schiff betreten dürfen.

Kleinere Feuer an Bord eines Kreuzfahrers sind wegen der zahlreichen Restaurants mit ihren Küchen kein seltener Fall. Durchsagen, die einen Löschtrupp rufen, sollten einen nicht sofort in Panik versetzen.

An manchen Hafenterminals ist die Bordkarte zumindest eben so wichtig wie der Reisepass. Gerade bei Inseln, die vom Tourismus abhängig sind, kann die Bordkarte an Stelle des Passes bei den Behörden vorgezeigt werden und wird akzeptiert.

Nur weil ein Schiff einen Hafen anläuft, hat man allerdings nicht automatisch ein Einreiserecht. Länder, die ein Visum verlangen, machen auch für Kreuzfahrer keine Ausnahme. In Russland beispielsweise darf man in St. Petersburg nur dann ohne Visum das Schiff verlassen, wenn man einen an Bord gebuchten Ausflug mitmacht, nicht wenn man auf eigene Faust loszieht.

Kreuzfahrtpassagiere werden meist recht schnell von Einheimischen angesprochen, die ihre Dienste als Taxifahrer oder Stadtführer anbieten. Leider kommt es bei solchen Gelegenheiten auch des öfteren zu kaum wahrnehmbaren Kontakten, bei denen das persönliche Eigentum sehr schnell und unmerklich den Besitzer wechselt. Bevor man Opfer eines Taschendiebstahls wird, sollte man die Nummern seiner EC-Karte/Kreditkarte, der Ausweispapiere im Safe hinterlegt haben, um diese Karten im Ernstfall unverzüglich sperren zu lassen, die deutschen Notruf-Nummern +49 116 116 bzw. +49 30 4050 4050 sollte man schon vor der Abfahrt im Handy speichern. Manchmal hilft aber auch ein Brustbeutel eine solche Notfallsituation zu vermeiden.

Gesundheit[Bearbeiten]

Es gilt, die Gesundheitsratschläge für die entsprechenden Regionen zu beachten und evtl. den Impfschutz rechtzeitig vor Reiseantritt auffrischen. Seit der Corona Pandemie gibt es bei vielen Reedereien die Corona Impfpflicht auf Kreuzfahrten.

Wichtig ist bei Seereisen auch immer ein ausreichender Sonnenschutz, da die UV-Strahlung am Meer sehr intensiv sein kann. Das Wasser auf modernen Kreuzfahrtschiffen soll man angeblich unbedenklich trinken können, geschmacklich kann es jedoch mit Mineralwasser nicht mithalten. Auf Landausflüge ausreichend Trinkwasser mitnehmen.

Jeder Teilnehmer an einer Kreuzfahrt sollte über eine umfassende Auslandsreise-Krankenversicherung das Kostenrisiko bei Erkrankungen an Bord abdecken. Große Kreuzfahrtschiffe haben Ärzte und sogar manchmal Zahnärzte an Bord bis hin zu einem gut ausgestatteten OP-Saal. Gesetzliche Krankenkassen in der Bundesrepubilk decken die entstehenden Kosten nicht ab, die Abrechnung erfolgt als Privatpatient. Die Höhe der Kosten ist nicht abschätzbar, die Liquidation erfolgt auf unbekannter Basis weil es keine eigene Gebührenordnung gibt. Spezielle Medikamente sollte man immer ausreichend mitnehmen. Auch wenn man täglich einen Hafen ansteuert, kann es schwierig sein, sich in Entwicklungsländern die richtige Medizin zu besorgen. Auf manchen Inseln in der Karibik oder der Südsee ist die „Apotheke“ nur ein Regal im Hafensupermarkt.

Ökologische Aspekte[Bearbeiten]

Kreuzfahrten wurden in den letzten Jahrzehnten immer beliebter. Sie machen Spaß und sind eine bequeme Art des Reisens. Besonders umweltfreundlich sind sie jedoch nicht. Das liegt zunächst an ihrem Antrieb. Die Dieselmotoren der meisten Kreuzfahrtschiffe schlucken billigstes Schweröl, dabei erzeugen sie Unmengen an krebserregenden Feinstaubpartikeln und Ruß, hinzu gesellen sich Stickoxide und Schwefeldioxid. Meist wird dieser Kraftstoff nur auf dem offenen Meer benutzt. In den meisten Häfen müssen dann die Maschinen mit Marinedieselöl betrieben werden, das allerdings auch nicht durch Unweltfreundlichkeit überzeugen kann. Der zur Zeit umweltfreundlichste Kraftstoff ist LNG. Dieses flüssige Erdgas kann aber zur Zeit nur von den Schiffen der neuesten Generation genutzt werden. In einigen wenigen Häfen besteht auch die Möglichkeit einer Landstromversorgung.

Wasser und Abwasser: Das Brauchwasser wird meist über eine Entsalzungsanlage gewonnen. Abwasser geht durch eine bordeigene Kläranlage und verlässt dann das Schiff. Einige Flüssigkeiten werden in den Häfen von Tankfahrzeugen aufgenommen.

Abfall: Bei den meiste Gesellschaften ist es strikt untersagt, Müll über Bord zu werfen. Das gilt für Papiertaschentücher und Zigarettenkippen. Alle Abfälle werden gesammelt, getrennt und in den Häfen über die reguläre ortsübliche Müllbeseitigung entsorgt. Ausnahme: Speisereste und andere organische Kochabfälle. Sowohl aufgrund der sehr hohen Hygiene-Anforderungen an Bord von Schiffen wie auch des Verhaltens der Passagiere kommt es zu einer recht großen Lebensmittelverschwendung. Die Abfälle werden von einigen Gesellschaften auf hoher See verklappt.

Kreuzfahrtbewertungen[Bearbeiten]

  • Beim Thema Kreuzfahrten und deren Qualität bzw. deren Preis-/Leistungsverhältnis sollte man sich nicht nur auf die Hochglanzprospekte der Kreuzfahrtreedereien verlassen, sondern sich die zahlreichen Kreuzfahrtbewertungsportale im Internet zunutze machen.
  • Der Nabu stellt jährlich ein Ranking der Kreuzfahrtschiffe vor. Sieger im Jahr 2018 ist die AIDAnova von AIDA Cruises, sie wird als graues Schaf unter schwarzen Schafen bezeichnet, in der Spitzengruppe sind 2 weitere Schiffe dieser Reederei. Aber AIDA hat noch weitere Schiffe, die teilweise am Ende der Skala landen.

Weblinks[Bearbeiten]


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