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Nilkreuzfahrten

Reisethema
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Aus Wikivoyage
Der Schaufelraddampfer S/S Sudan

Wer in Ägypten entspannen und den Stress häufig wechselnder Hotels vermeiden will, kann den Besuch ausgewählter Sehenswürdigkeiten auch von einem Nilkreuzfahrtschiff aus vornehmen. Die meisten Schiffe verkehren heutzutage zwischen Luxor und Assuan. Seit 2012 sind aber auch wieder Kreuzfahrten bis nach Kairo möglich. Neben preisgünstigen Massenangeboten gibt es aber auch mehrere alternative Reisemöglichkeiten auf historischen Booten und Feluken.

Hintergrund

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Ägypten wird vom Nil geprägt, ist er doch die Lebensgrundlage der hiesigen Bevölkerung in einer ansonst wüstenhaften Umgebung. Von Alters her diente der Fluss nicht nur als Wasserlieferant, sondern war ebenfalls ein wichtiger Verkehrsweg.

Noch bis zur Jahrhundertwende ins 20. Jahrhundert wurde der Nil von Fischerbooten, Lastkähnen, Personenschiffen und Fähren frequentiert. Mit dem Aufkommen der Eisenbahn ab 1854 und später von PKWs und LKWs verlor aber der Nil seine Bedeutung für den Material- und Personentransport.

Für die frühen Ägyptenreisen des 19. Jahrhunderts bildete der Nil eine der wenigen Möglichkeiten, auch längere Strecken zu überbrücken. Selbst für die Anreise von Alexandria nach Kairo benötigte man ein Schiff. Und es war sehr mühselig, weil man sich um alles kümmern musste wie z. B. die Buchung und Rückführung der Boote, die Beaufsichtigung der Mannschaft, die Bevorratung mit Lebensmitteln und die Bekämpfung von Ungeziefer und Ratten.[1]

So war es nur folgerichtig, dass der erste Reiseveranstalter in Ägypten, Thomas Cook & Son, bereits 1869 zwei Raddampfer für touristische Zwecke anmietete, um damit Kreuzfahrten zwischen Kairo und Assuan anzubieten – und wurde damit zum Erfinder des Kreuzfahrttourismus. Seit 1885 besaß Thomas Cook seine eigene Flotte, von der noch zwei Schiffe überlebt haben, nämlich die S/S Sudan und die S/S Memnon.

In der Folgezeit traten weitere Mitbewerber auf die Bühne des Ägypten-Tourismus: Seit 1896 war die Anglo-American Nile Navigation Company tätig, die 1905/06 in die in Hamburg ansässige Hamburg-American Company überging und über sechs Schiffe verfügte (u.a. die Puritan und Mayflower). Als drittes Unternehmen belebte seit 1906 die US-amerikanische Express Nile Navigation Company mit zwei Schiffen, der Virginian und der America, das Geschäft. Nun waren bereits so viele Schiffe unterwegs, dass der Kampf um den Kunden über den Preis für eine Rundfahrt entschieden wurde.[2]

Diese Zeit des Nilreisens, in der man als Tourist sowohl über die nötige Zeit als auch das nötige Geld verfügte, wird eindrucksvoll in Agatha Christies Kriminalroman „Tod auf dem Nil“ und der eindrucksvollen Verfilmung dieser Vorlage von 1978 mit Mia Farrow, Angela Lansbury, Peter Ustinov, David Niven u.v.a. geschildert.

Doch mit der Wende zum 20. Jahrhundert kam es anders. Schon der ägyptische Vizekönig Muhammad ʿAli (1769–1849) wollte in Ägypten ein Eisenbahnnetz errichten, dessen Bau aber als Konkurrenzprojekt zu dem des Sueskanals angesehen und deshalb vorerst auf Eis gelegt wurde. Erst unter seinem Nachfolger Abbas I. wurde 1854 die erste Eisenbahnverbindung von Alexandria bis ins Gouvernement el-Buḥeira eröffnet, die zwei Jahre später bis nach Kairo verlängert wurde. Seit 1898 gab es dann auch eine Bahnverbindung zwischen Kairo und Assuan, die Schmalspurverbindung zwischen Luxor und Assuan wurde 1926 durch eine Strecke in Normalspurweite ersetzt.

In der Folgezeit reiste man überwiegend mit der Bahn oder dem Auto – dies ermöglichte vor allem ein schnelleres Reisen. Flusskreuzfahrten wurden weiterhin durchgeführt, nur jetzt für ein Publikum, das das süße Nichtstun, das dolce far niente, bevorzugt.

Noch bis in die 1990er-Jahre war die bevorzugten Transportarten für Kulturtouristen Bus und Bahn. Das sollte sich mit den Anschlägen auf Touristen Mitte der 1990er-Jahre ändern. Um nicht auf den Tourismus zu verzichten zu müssen und die Touristen wirksamer schützen zu können, erfolgte die Reise nun wieder verstärkt mit Flusskreuzfahrtschiffen.

Daran hat sich bis heute wenig geändert, auch wenn sich die Lage deutlich entspannt hat. Wenn heute Ägypten-Touristen freudestrahlend das Reisebüro verlassen, haben sie nicht selten eine Kombination aus Nilkreuzfahrt mit anschließendem Badeurlaub gebucht…

Vor- und Nachteile auf einem Blick

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Sonnenaufgang über dem Nil

Pro Die Reise mit dem Kreuzfahrtschiff ist wenig beschwerlich, man braucht den Koffer nicht ständig zu packen.

Pro In den meisten Fällen werden die Annehmlichkeiten eines Kluburlaubs wie „all inclusive“ geboten.

Pro Es sind preiswerte Reisen, ausgenommen die auf Dahabīyen oder Schaufelraddampfern. Zu den Feiertagen zum Jahreswechsel und Ostern steigen die Preise üblicherweise.

Pro Vom Kreuzfahrtschiff lässt sich das Geschehen im Uferbereich beobachten.

Contra Die Besichtigungsprogramme und deren Länge sowie Landausflüge müssen sich nach den Liege- und Fahrzeiten der Kreuzfahrtschiffe richten.

Contra Die Besichtigung der Ausflugsziele erfolgt mit Hunderten Touristen gleichzeitig.

Contra Wie bei fast allen geführten Touren sind die Besichtigungszeiten für die einzelnen Denkmäler für wissbegierige Touristen zu kurz.

Contra Nilkreuzfahrten sind zum Massentourismus verkommen.

Nilkreuzfahrten sind wegen seiner Vorteile insbesondere bei Reisenden im gehobenen Alter beliebt, während sich Jugendliche für diese Form des Reisens eher weniger interessieren.

Kreuzfahrttourismus auf dem Nil

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Nilkreuzfahrtschiff Nile Saray mit 68 Kabinen
Nebeneinander vertäute Kreuzfahrtschiffe in Luxor
Karte
Karte von Nilkreuzfahrten

Heutzutage verkehren ca. 300 Zwei- bis Fünf-Sterne-Kreuzfahrtschiffe mit größenordnungsmäßig 60 bis 80 Kabinen vorwiegend zwischen Luxor und Assuan. Die Kreuzfahrten sind sowohl stromauf- als auch -abwärts möglich. Stromabwärts sind natürlich die Fahrzeiten kürzer. Es gibt Kreuzfahrtangebote sowohl für nur eine Strecke als auch mit kombinierter Hin- und Rückfahrt.

Das ägyptische Tourismusministerium möchte die Anzahl der Schiffe nicht weiter erhöhen, da diese Form des Reisens mittlerweile zum Massentourismus geworden ist: Die Schiffe sind häufig nicht ausgelastet und der harte Preiskampf führt zu Einsparungen, die den Urlaub beeinträchtigen können.

Ein Kreuzfahrtschiff besteht üblicherweise aus dem Ober-, dem Mittel- und dem Unterdeck. Das Unterdeck besitzt die geringste Entfernung zur Wasseroberfläche. Darunter befindet sich noch das Basisdeck mit den Kabinen für die Besatzung. Wie bei allen Flusskreuzfahrtschiffen üblich gibt es nur Außenkabinen. Die Kabinen sind meist gleichartig, nur die Aussicht ist unterschiedlich. Mit zunehmender Höhe wird die Aussicht besser, und es steigen auch die Preise. Wichtig für die Buchung ist auch die Entfernung der Kabinen zum Maschinenraum im Heck des Schiffes, da hiervon die Geräuschbelästigung abhängt. Da Energie ständig benötigt wird, werden die Dieselmotoren nicht abgestellt.

Bei den Kreuzfahrtschiffen handelt es sich in der Regel um Hotelschiffe, die auch in vergleichbarer Weise wie Hotels bewertet werden. Sie verfügen auch über ähnliche Einrichtungen wie Hotels an Land wie Swimmingpools, Bars, Fitnessräume, Restaurants, Diskotheken und Shows mit Bauchtänzerinnen oder Folkloredarbietungen. Der oder die Pools befinden sich meist auf dem Deck, die Liegen auf dem Oberdeck. Die Einrichtung der Schiffe ist zweckmäßig und erreicht nicht das Niveau, das auf Seekreuzfahrtschiffen geboten werden kann.

Die Bewertung mit dem ägyptischen Fünf-Sterne-System legt Mindestzimmergrößen, deren Ausstattung und die nötigen öffentlichen Einrichtungen fest. Allerdings ist die Qualitätsspannbreite innerhalb einer Kategorie wie auch an Land groß. Offensichtlich hat es seinen Grund, dass der Vier-Sterne-Status als Minimum für ein Kreuzfahrtschiff benannt wird. Die Kabinen auf Drei- bis Fünf-Sterne-Schiffen sind mit Klimaanlage und Innenbad ausgestattet.

Für die große Anzahl der Schiffe reichen die Ankerplätze meist nicht aus. So kann es vorkommen, dass mehrere Schiffe nebeneinander vertäut werden, so dass die Reisenden mit zusätzlichem Lärm und erhöhten Abgasen konfrontiert werden. Neuerdings werden auch Anlegestellen außerhalb von Luxor und Assuan angefahren.

Leider sind große bzw. bekannte Anbieter und der 5-Sterne-Status keine Garanten für Qualität. Natürlich achten die meisten Reiseveranstalter auf ihr Image und ihre Reputation, trotzdem müssen sie im harten Wettbewerb bestehen. So kann es durchaus passieren, dass Schiffe überbucht sind oder sich im Umbau befinden – eben wie am Land.

Sicher wäre es schön, wenn man Sie bei der Wahl des richtigen Schiffes mit Plänen (wo liegen die Kabinen, der Maschinenraum, die Restaurants, die Nachtklubs und Diskotheken) versorgen könnte. Wahrscheinlich wird man manchmal froh sein, wenn man wenigstens über die Anzahl der Kabinen und die Möglichkeit, das Fenster zu öffnen, unterrichtet wird. Die meisten Reiseveranstalter kaufen nur Kontingente, so dass eine Wahl der Kabine nicht möglich ist. Wenn doch, dann lassen Sie sich die gebuchte Kabine bestätigen!

Nicht selten wählen Reisende „All-inclusive“-Angebote, weil Zusatzangebote wie Getränke schnell ins Geld gehen können.

Insbesondere die Reinigungskräfte gehören nicht unbedingt zu den bestbezahlten Mitarbeitern auf den Schiffen. So ist es durchaus üblich, dass sie mit den Handtüchern kleine Skulpturen wie Schwäne oder Schiffe basteln, um sich mit dieser Zuvorkommenheit eine extra Belohnung (Bakschisch) zu erarbeiten. Mit einem Trinkgeld gleich zu Beginn lassen sie sich auch noch zu einer gründlicheren Zimmerreinigung motivieren.

Beschreibungen für einzelne Hotelschiffe sind relativ selten und bei der Menge der Schiffe auch kaum zu bewältigen.

In der Liste der Kreuzfahrtschiffe erhalten Sie einen groben Überblick über die Größe und Klassifizierung der auf dem Nil verkehrenden Kreuzfahrtschiffe.

Reisezeit

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Auf dem Nil reisen kann man das gesamte Jahr. Die Hauptreisezeit ist Oktober bis April.

Zweimal im Jahr wird der Wasserstand des Nils abgesenkt, damit die vom Nil gespeisten Kanäle gereinigt werden können. In dieser Zeit kann die Schleuse von Esna nicht passiert werden. Dies geschieht in der ersten Dezemberhälfte und zwei Wochen im Juni.

Buchung von Reisen

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Die meisten Touristen buchen Nilkreuzfahrten bereits vor Antritt der Reise. Die Reisepreise sind nicht selten günstiger als bei einer Buchung vor Ort.

Eine Buchung ist aber auch vor Ort möglich. Hier bieten sowohl Hotels als auch Reiseagenturen Kreuzfahrten an. Eine Möglichkeit besteht auch darin, mit den Managern der Kreuzfahrtschiffe direkt zu verhandeln und ein günstigeres Angebot zu erhalten, was insbesondere bei nicht ausgelasteten Schiffen Erfolg verspricht.

Die Kosten für eine Nacht für eine Doppelkabine betragen größenordnungsmäßig 60 Dollar auf einem Drei-Sterne- und ca. 80 Dollar auf einem Fünf-Sterne-Schiff. Die Preise für Dahabīyen oder Schaufelraddampfer sind höher (siehe unten).

Routen

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Wenn man in Reiseführer aus den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts blickt, so wurden dort Nilkreuzfahrten von Kairo bis nach Assuan und zurück angeboten. Sie dauerten etwa drei Wochen. Derartige Angebote gibt es heutzutage nicht mehr.

Fahrten im Nildelta gibt es aufgrund fehlender Reiseziele nicht. Der Katarrakt bei Assuan bzw. die beiden modernen Staudämme verhindern eine ununterbrochene Reise von Luxor nach Abu Simbel. Die Staudämme bei Asyūṭ und Esna besitzen Schleusen und lassen sich somit passieren.

Der Großteil der Reisen wird zwischen Luxor und Assuan durchgeführt. Die Angebote auf dem Nassersee sind deutlich weniger.

Kairo – Luxor

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Die Djoser-Pyramide von Saqqāra

Diese ca. 700 Kilometer lange Strecke gehört zu den klassischen Routen, war aber seit den Anschlägen in den 1990er-Jahren gesperrt. Seit dem Herbst 2012 sind derartige Schiffsreisen aber wieder möglich. Die Fahrt dauert etwa acht bis zehn Tage.

Die Schiffe fahren in 1 el-Ma'ādī , einem Vorort im Süden von Kairo ab, und halten in 2 Beni Suef . Von Kairo aus oder auf dem Landweg von Kairo nach Beni Suef werden üblicherweise Sehenswürdigkeiten in Kairo, der Pyramidenkomplex von Gīza, das Museum im Bereich des antiken Memphis mit der Kolossalstatue Ramses’ II. und der Friedhof von Saqqāra besucht. Von Beni Suef aus gelangt man zu den Pyramiden von Meidūm, Hawāra und Dahschūr.

Die Weiterfahrt geht von Beni Suef nach 3 el-Minyā . Die Stadt ist Ausgangspunkt zum Gaufürsten-Gräberfeld von Beni Hasan aus dem Mittleren Reich und zur Hauptstadt Ägyptens unter Echnaton in Tell el-ʿAmārna mit seinen Beamtengräbern, dem Königsgrab und den Überresten der Tempel, Paläste und Siedlungen. Die verbleibende Wegstrecke vom Ufer nach el-ʿAmārna wird mit Autos zurückgelegt. Auf dem gegenüber liegenden Westufer sind el-Aschmūnein und der Friedhof von Tūna el-Gebel Reiseziele.

Weiter geht es über Manfalūṭ nach 4 Asyūṭ , wo eine Schleuse passiert wird. Der Aufenthalt kann genutzt werden, um sich die Stadt uQ310117nd ihre nähere Umgebung anzusehen.

Über Girgā und die Schleuse von Nagʿ Ḥammādī wird als nächstes 5 el-Balyanā angesteuert, das als Ausgangspunkt für die Besichtigung des Tempels Sethos’ I. von Abydos dient. Die Weiterfahrt führt nach 6 Qinā . Von hier aus gelangt man zum Hathor-Tempel von Dendera.

Danach setzt man die Reise nach 7 Luxor fort.

Luxor – Assuan

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Der Horus-Tempel von Edfu

Fast alle Kreuzfahrtangebote betreffen genau dieses Teilstück des Nils. Auf dieser etwa 210 Kilometer langen Strecke verkehren fast 300 Schiffe. Die Fahrten werden für beide Richtungen angeboten und dauern drei bis fünf Tage. Diese Kreuzfahrten werden üblicherweise mit längeren Aufenthalten in Luxor und Assuan kombiniert.

Zuerst steuert man 8 Esna an und passiert die hiesige Schleuse. Die Liegezeit an der Schleuse von Esna beträgt nur noch 15 Minuten. Der aus früheren Zeiten bekannte Souvenirverkauf am Schiff ist nun kaum noch möglich.

In Esna wird meist nur der Chnum-Tempel besichtigt. Üblicherweise kehrt man dann auf das Schiff zurück, um nach 9 Edfu weiterzufahren. Wenn es die Tageszeit erlaubt, könnte man in Esna einen Abstecher unternehmen, um in Edfu wieder auf das Schiff zurückzukehren. Vor den Toren Edfus lässt sich nämlich noch die archäologische Stätte von el-Kāb besichtigen. In Edfu steht natürlich der Besuch des Horus-Tempels an.

Auf der Weiterfahrt nach 10 Kom Ombo könnten kleinere Schiffe wie Dahabīyen noch in Gebel es-Silsila anlanden, um den Tempel des Haremhab und die Felskapellen zu besichtigen. Dieses Ziel wird aber meist ausgespart. Jedoch befinden sich die archäologischen Stätten in unmittelbarer Ufernähe, so dass man sie wenigsten im Vorbeifahren betrachten kann.

Nach der Besichtigung des Doppeltempels des Sobek und Haroeris von Kom Ombo erfolgt dann die Weiterfahrt nach 11 Assuan .

Kreuzfahrt auf dem Nassersee

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Eine Kreuzfahrt auf dem 1 Nassersee ist gegenwärtig die einzige Möglichkeit, alle Stätten, meist Tempel, entlang des Nassersees zu besuchen. Eine Anreise mit dem Auto ist nicht möglich, da die immer noch nötigen Konvois nur Abu Simbel ansteuern.

Diese Kreuzfahrten über eine Entfernung von ca. 300 Kilometern können ebenfalls in beiden Richtungen durchgeführt werden und dauern fünf bis sieben Tage. Die Anzahl der hier verkehrenden Schiffe beträgt gegenwärtig sieben und soll auch zukünftig zehn in keinem Fall überschreiten. Zu den Schiffen gehören die Eugénie, die Kasr Ibrim, die Nubian Sea, die (neue) Prince Abbas, die Queen of Abu Simbel, die Tania und die Jaz Omar Elkhayam.

Der Tempel Ramses’ II. von Abu Simbel

Diese meist kleineren Kreuzfahrtschiffe werden nach Sicht, also nicht über Nacht, gefahren. Das birgt manchmal die Möglichkeit, wenn man nicht zu spät kommt, eine kleine Lichtshow an den Tempeln mitzuerleben.

Von Assuan aus fährt man zuerst mit dem Bus zur Schiffsanlegestelle hinter dem neuen Hochdamm. Nach einer kurzen Strecke erreicht man Neu-Kalābscha, wo der Mandulis-Tempel von Kalabscha, der Tempel Ramses’ II. von Beit el-Wālī und der Kiosk von Qirtasi wiedererrichtet wurden.

Dann geht es weiter nach Neu-Subūʿ, wo sich heute der Tempel Ramses’ II. und der Speos Amenophis’ III. von Wādi es-Subūʿ, der Thot-Tempel von ed-Dakka und der Tempel von el-Maharraqa befinden.

Die Weiterfahrt führt nach Neu-Amādā. Dies ist der jetzige Standort des Tempels von Amada, des Tempels von ed-Derr und des Felsgrabs des Pennūt aus dem untergegangenen Aniba.

Im Weiteren passiert man die Insel Qaṣr Ibrīm, die man leider nicht betreten darf.

Der Höhepunkt ist sicher Neu-Abu Simbel, wo sich die versetzten Felsentempel Ramses’ II. und seiner Frau Nofretiri (Nefertari) befinden.

Alternative Schiffe

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Bei den Kreuzfahrtschiffen handelt es sich meist um Neubauten mit einer großen Anzahl an Kabinen. Damit lassen sich auch Angebote für den kleineren Geldbeutel ermöglichen.

Die Massen an Touristen sind aber nicht jedermanns Sache. Deshalb gibt es durchaus interessante Alternativen.

Bei Fahrten mit einer Feluke oder Dahabīya ist man häufig auf das eigene Verhandlungsgeschick angewiesen und sollte hierzu vielleicht einen Freund oder Bekannten mitnehmen. Neuerdings gibt es aber auch Fahrten mit Dahabīyen in den Katalogen von Ägypten-Reise-Spezialisten.

Beim Verhandeln sollte man nicht nur an den Preis und die Fahrtdauer denken. Sprechen Sie auch über Ihre Pläne und Reiseziele, über die Art, Umfang und Qualität der Verpflegung, über Entschädigungen bei schuldhaftem Verhalten, über die Mitnahme eines Ruderboots im Falle einer Dahabīya, wenn man es zur Fahrt zum Ufer benötigt.

Händigen Sie niemals Ihre Reisepässe aus – weder an den Kapitän noch an den Vermittler. Kopien Ihrer Pässe genügen!

Bei Streitigkeiten wegen nicht eingehaltener Vertragsbedingungen sollte man sich an Touristinformationen wenden, die dann den Kontakt zur Touristenpolizei herstellen und dort Anzeige erstatten.

Fahrt mit einer Feluke

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Feluken auf dem Nil bei Luxor

Die Feluken (arabisch: فلوكة, Falūka) sind die traditionellen Segelschiffe der Ägypter. Neben dem Segel können sie auch gerudert werden. Üblicherweise geht die Reise stromabwärts.

Eine derartige Reise kann zwischen einigen Stunden und mehreren Tagen andauern. Mehrtägige Fahrten mit der Feluke werden ab Assuan und Edfu angeboten. Einen Kurztrip kann man von Assuan aus zur sog. Bananeninsel unternehmen.

Eine mehrtägige Fahrt mit einer Feluke ist sicher ein kleines Abenteuer und mit einem Camping-Urlaub vergleichbar. Man kann aber die Landschaft viel intensiver genießen und fast überall anlanden. Und preisgünstig ist es auch.

Fahrten von Assuan nach Kom Ombo, Edfu und Esna dauern zwei, drei bzw. vier Tage. Über Esna hinaus gibt es keine Reisen. Häufig endet die Reise nicht unmittelbar in Edfu oder Esna, sondern in Dörfern bis zu 30 Kilometer entfernt davor. Die Weiterreise erfolgt dann mit Minibussen. Nach Sonnenuntergang dürfen Feluken nicht auf dem Nil fahren.

Kabinen oder gar Klimaanlagen gibt es nicht. Nachts wird auf dem Deck geschlafen. Der Bootsführer ist bei mehrtägigen Reisen auch gleichzeitig der Koch.

Von Kurztrips abgesehen, lassen sich Feluken nicht bereits über Reiseveranstalter buchen. Dies muss man vielmehr vor Ort durchführen. Man kann sich hier von Hotels unterstützen lassen, die gegen eine Vermittlungsgebühr geeignete Boote und Schiffsführer – dies sind im Regelfall Nubier – auswählen. Wer die Reise selbst organisieren möchte, kann sich mit dem Bootsführer in einem Café unterhalten, Details besprechen und sich die Feluke auf einer örtlichen Fahrt vorführen lassen. Bestehen Sie darauf, dass Sie mit dieser Feluke fahren wollen und nicht mit einem Ersatz.

Auf einer Feluke können bis zu sechs Personen reisen. Frauen sollten immer in Begleitung von Männern reisen. Vereinbaren Sie auch, dass später keine weiteren Gäste mit auf die Feluke genommen werden. Reisen bis nach Kom Ombo kosten ca. LE250 und bis nach Edfu/Esna ca. LE500. Zahlen Sie nicht gleich zu Beginn den Gesamtbetrag.

Überprüfen Sie vor Beginn der Reise, ob Platz für Ihr Gepäck, Decken, ein Campingkocher mit gefülltem Benzinkanister, Lampen und Besteck vorhanden sind. Rettungswesten, Schlafsäcke, Mineralwasser, Wasserentkeimungstabletten, Seife, Kopf- bzw. Sonnen- und Mückenschutzmittel müssen Sie selbst mitbringen.

Die Mahlzeiten sind typisch ägyptisch: Fūl (Saubohnen), Fladenbrot, Käse, Salat, Reis und Tee. Sie können aber auch aushandeln, dass Sie Speisen selbst mitbringen wollen.

Toiletten gibt es auch nicht auf den Feluken. Abfall und Exkremente müssen verbrannt oder vergraben werden.

Fahrt mit einer Dahabīya

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Dahabīya auf dem Nil
Moderne Dahabīya „Le Rois“

Dahabīyen sind kleinere, etwa 40 Meter lange Zweimast-Segelschiffe, die heutzutage manchmal auch über einen eigenen Motor verfügen. Wenn es sich noch um Segelschiffe handelt, werden sie nicht selten von anderen Schiffen gezogen. Dahabīyen sind deutlich kleiner als die Massendampfer – sie lassen sich eher mit Hausbooten vergleichen – und verfügen über etwa zehn Kabinen auf einem Deck. Die Zugänge zu den Kabinen befinden sich meist an den Schiffsseiten, seltener in der Mitte. Darüber befindet sich ein großer offener und überdachter Aufenthaltsbereich mit Tischen und Liegen. Zur Ausstattung gehört auch ein Salon, Swimmingpools gibt es jedoch nicht. Wenn diese Schiffe über einen eigenen Schiffsdiesel verfügen, dann wird dieser in der Nacht abgestellt. Es gibt dann aber auch keinen Strom.

Der Schiffstyp ist nicht neu. Es gibt ihn seit dem 18. Jahrhundert. Derartige Segelschiffe dienten als Vergnügungsschiffe hochgestellter Persönlichkeiten, Sultane und der königlichen Familie. Der Name „die Goldene“ bzw. das „Goldene [Boot]“ (arabisch: ذهبية, Dhahabīya) stammt von ihrer ursprünglichen goldfarbenen Bemalung, die wohl einen Rückgriff auf die pharaonische Zeit darstellt. Bereits im 19. Jahrhundert wurden Dahabīyen für touristische Zwecke genutzt, wie aus Reiseberichten jener Zeit hervorgeht.[3] Mit der Etablierung der Dampfschiffe und damit des Pauschaltourismus auf dem Nil durch Thomas Cook sind sie jedoch zunächst für einige Jahrzehnte durch moderne Dampfschiffe abgelöst worden, nicht zuletzt aufgrund der Standzeiten bei Windstille.[4] Mittlerweile gibt es wieder einige Neubauten für touristische Zwecke, auf die der Name übergegangen ist.

Dahabīyen dürfen, mit Ausnahme der Schiffe Merit, Le Rois und Sonesta Amirat Dahabeya, nur zwischen Assuan und Esna verkehren. Die Weiterfahrt oder Anfahrt nach bzw. von Luxor erfolgt mit Bussen.

Die Preise für eine Kreuzfahrt betragen ca. 1000 bis 2000 Euro pro Person. Dahabīyen lassen sich üblicherweise auch komplett chartern.

Der Veranstalter Nour El Nil mit Büros in Paris und Luxor verfügt über vier Dahabīyen. Dies sind die 37 Meter lange Assouan mit sechs Kabinen und zwei Suiten für 16 Passagiere, die 45 Meter lange El Nil mit acht Kabinen und zwei Suiten für 20 Passagiere, die 52 Meter lange Meroe mit zehn Kabinen und zwei Suiten für 20 Passagiere sowie die 39 Meter lange Malouka mit sechs Kabinen und zwei Suiten für 16 Passagiere.

Der Veranstalter Belle Epoque Travel Bureau in Kairo, Maadi, unterhält die Boote El Bey, El Hanem, Zahra, Nesma, Amber und Musk, die jeweils 38 Meter lang sind und Platz für zwölf Passagiere bieten.

Über Nubian Nile Cruises lässt sich die 2001 umgebaute Yacht Royal Cleopatra buchen, die 19 Meter lang ist und sechs Passagiere aufnehmen kann. Eine Sieben-Tage-Reise kostet ca. 2.000 Dollar pro Reisenden.

Der Franzose Didier Caille ist Eigentümer der 1889 gebauten und 30 Meter langen Dahabīya Vivant Denon für sechs Personen, die er von Oktober bis April über seine Website www.dahabeya.net vermietet. Der Wochenpreis beträgt ca. 5.500 Euro.

Über Travel In Style lassen sich zwei historische Dahabīyen buchen. Dies ist zum einen die um 1835 gebaute Zarafa für 18 Passagiere, die sich ursprünglich im Besitz des Sultans Hussein Kamil (1853–1917) befand. Die Kosten für eine Kabine betragen ca. 4.000 € (das ganze Schiff ca. 30.000 Euro) pro Woche. Die zweite ist die ebenfalls 1835 gebaute Dongola für zehn Passagiere in fünf Kabinen (auch über Orientaltours.de buchbar, hier kostet eine 8-Tage-Reise zwischen 420 und 800 Euro pro Person).

Die 1910 gebaute und 23 Meter lange Neferu-Ra besitzt drei Kabinen und eine Suite lässt sich über Museum-tours.com buchen. Drei-, Fünf- oder Sieben-Tage-Kreuzfahrten kosten ca. 800, 1.000 bzw. 1.300 Dollar je Passagier.

Das Schiff Merit Dahabeya (http://meritdahabiya.com) wurde 2009 gebaut, im Sommer 2018 renoviert und verfügt über 10 Luxuskabinen, Kostenloses W-LAN Internet, einen freiluft Jacuzzi und fährt durchgehend bis nach Luxor. Reisen mit der Merit Dahabeya können bei dem kölner Veranstalter dahabtours gebucht werden (Merit dahabeya Reiseangebote bei dahabtours).

Fahrt mit einem Schaufelraddampfer

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Der 1886 gebaute Schaufelraddampfer „Prince Abbas“ um 1900

Wer wie im Film „Tod auf dem Nil“ reisen will, wird auch hier fündig. Einige der alten Schaufelraddampfer sind nämlich noch im Betrieb – zumindest nach einer aufwändigen Restaurierung. Die Kabinen befinden sich auf einem oder anderthalb Decks und deren Zugänge an den Schiffsseiten.

Die S/S Sudan ist der beliebteste Schaufelraddampfer. Der Seitenraddampfer wurde 1921 bei Bow McLachlan & Co in Paisley, Schottland, gebaut (häufig wird das falsche Baujahr 1885 angegeben) und 2001 restauriert. Die Maschinen wurden in der gesamten Zeit mehrfach ausgetauscht. Der Dampfer verfügt über 23 Kabinen, davon sind fünf Suiten. Die Preise für eine Reise betragen zwischen 700 und 3.000 Euro. Die Reisen werden über das französische Reisebüro Voyageurs du Monde, dem auch die o.g. Website gehört, aber auch über das deutsche Reisebüro Stern Tours Berlin angeboten.

Die S/S Memnon ist der bekannteste Schaufelraddampfer, momentan aber nicht im Betrieb. Auf ihm wurden die Filmaufnahmen des 1978er „Tods auf dem Nil“ vorgenommen; im Film trug der Dampfer den Namen S/S Karnak. Der Dampfer wurde wohl im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts, um 1904, gebaut und gehört heute zum Unternehmen Seti First, das den Dampfer schon seit mehreren Jahren restaurieren und mit neuen Möbeln ausstatten lässt. Der Seitenraddampfer ist 72m lang und 11,10m breit. Er verfügt über 24 Kabinen.

Die S/S Karim ist ein Doppel-Heckraddampfer und wurde 1917 von Lytham Shipbuilding Engineering Co Ltd. in Großbritannien gebaut. Der Dampfer war ursprünglich für die Flussschifffahrt im Irak durch die britische Armee bestimmt und wurde von ihr nach dem ersten Weltkrieg nach Ägypten gebracht. Später war er im Besitz des ägyptischen Königs Fuʾād I. und seines Sohns Faruq, die ihn als königliche Yacht einsetzten. Der Dampfer wurde 1991 restauriert, ist 45,8m lang und besitzt 15 Kabinen, davon drei Suiten, für 30 Personen. Reisen mit dem Dampfer werden über Spring Tours Egypt angeboten.

Die S/S Misr ist ein Seitenraddampfer, der 1918 bei Preston in Großbritannien gebaut wurde. Der Dampfer ist 63m lang, 13m breit und besitzt 24 Kabinen, davon 8 Suiten, für 46 Passagiere. Betreiber des Dampfers ist das britische Unternehmen Voyages Jules Verne.

Ein weiterer historischer Raddampfer, die heutige Time Machine bzw. vorherige Mahasen hat überlebt. Der 1906 gebaute Raddampfer wird heutzutage in umgebautem Zustand als chinesisches Restaurant „Nile Peking“ in der Nähe der Nilinsel Roda in Kairo betrieben.

Mittlerweile gibt es auch zwei Neubauten: Dies sind zum einen die 1993 gebaute, 74m lange MS Eugénie mit 52 Kabinen und das 1997 gebaute, 79m lange Seitenradschiff MS Kasr Ibrim mit 65 Kabinen. Die letzten beiden Schiffe verkehren auf dem Nassersee und sind mit ihren drei Decks deutlich größer als ihre Vorgänger.

Behindertengerechtes Reisen

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Fast alle Kreuzfahrtschiffe sind nicht behindertengerecht. Aber es gibt bereits erste Ansätze, auch diesen Reisenden gerecht zu werden. So verfügt z.B. das Schiff Amarco I über vier rollstuhlgerechte Kabinen mit einer Verbindungstür zu einer normalen Kabine für Begleitpersonen und über einen Fahrstuhl zwischen den einzelnen Decks.

Literatur

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  • Baedeker, Karl: Ägypten und der Sûdan: Handbuch für Reisende. Leipzig: Baedeker, 1928 (8.Auflage), S.205–208.
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Einzelnachweise

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  1. Wilkinson, John Gardner: Modern Egypt and Thebes: being a description of Egypt; including the information required for travellers in that country; Bd.1. London: Murray, 1843, S.208–217.
  2. Nile Tourist Traffic May Start a Rate War. In: The New York Times, Donnerstag, 16. August 1906, S.5.
  3. Siehe z. B. Edwards, Amelia B[lanford]: A thousand miles up the Nile. London: Longmans, Green, [and] Co., 1877, S.57.
  4. Etzensberger, R.; Thomas Cook & Son: Up the Nile by steam. London: Thomas Cook & Son, 1872, S.6.
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