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Wadi Rum

Welterbe in Jordanien

Brauchbarer Artikel
Aus Wikivoyage
Beduinen im Wadi
Wadi Rum
GouvernementAqaba
Einwohnerzahl
Höhe800 m
Lagekarte von Jordanien
Lagekarte von Jordanien
Wadi Rum

Das Wadi Rum ist ein Wüstental (arabisch wadi) im Süden von Jordanien.

Hintergrund

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Das Wadi Rum (gesprochen: ramm) ist eigentlich nur ein schmales Trockental, das einer ganzen Region mit ca. 720 km² Fläche seinen Namen gegeben hat. In diesem Gebiet liegt mit dem Jebel Rum mit 1754m Höhe der zweithöchste Berg Jordaniens. Aus einer relativ ebenen Sandfläche ragen bizarre Felsformationen, die oben aus porösem Sandstein, im unteren Teil jedoch aus wasserundurchlässigem Granit bestehen. So kann sich Wasser sammeln, das an einigen wenigen Übergangsstellen aus dem Boden tritt und Leben ermöglicht. Hier findet man deshalb unter anderem auch den Weihrauchstrauch, an Tieren gibt es einige wenige Wölfe, Hyänen und neuerdings auch wieder die Oryx-Antilope. Alte Felszeichnungen sowie thamudische und nabatäische Inschriften belegen, dass in früheren Zeiten diese Gegend wesentlich weniger lebensfeindlich war als in unseren Tagen.

Während des ersten Weltkriegs hatte Lawrence von Arabien hier sein Hauptquartier, um von hier aus die etwas nördlicher gelegene Hedschas-Bahn und das südlich gelegene Aqaba anzugreifen.

Das Wadi Rum war immer wieder Schauplatz von Filmaufnahmen. Neben dem Film Lawrence von Arabien, der 1962 hier auf Originalschauplätzen gedreht wurde und die arabische Revolte gegen die osmanisch-türkische Herrschaft in den Jahren des ersten Weltkriegs zum Thema hat. Ausserirdischer geht es in Science-Fiction - Produktionen zu uns her, wo im Wadi Rum Szenen, die auf dem roten Planet Mars spielen, gedreht wurden: Red Planet, The Last Days on Mars, Der Marsianer (The Martian); in Transformers 2 – Die Rache wurden die in Ägypten handelnden Szenen hier gedreht.

Heute leben hier einige tausend nomadische Beduinen. An Infrastruktur gibt es praktisch nur das kleine Dorf 1 Wadi Rum Village und das außerhalb des Gebietes gelegene Dorf 2 Disah (oder auch Diseh, Disi). Feste Häuser sind die Ausnahme, meist findet man als Behausungen Beduinenzelte, angefertigt aus Ziegenhaaren und Ziegenleder.

Anreise

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Entfernungen
Amman320 km
Petra120 km
Aqaba70 km

Der Zugang zum Wadi Rum ist nur ein kurzer 1 Abstecher von der Wüstenautobahn ("Desert Highway" 15) zwischen Amman und Aqaba. Eine Seitenstraße führt ein Stück entlang der Schmalspurbahn zum Eingang zum Wadi, wo es am 1 Visitors' Center einen Parkplatz, Polizeiposten und mögliche Führer gibt; die Zufahrtsstrasse führt weiter zum 3 Wadi Rum Village mit zahlreichen Anbietern von Wüstentouren und Übernachtungsmöglichkeiten.

Mobilität

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Fahrt durchs Wadi

Durch das Wadi führen keine festen Straßen. Wahrscheinlich die ursprünglichste Art, im Wadi Rum unterwegs zu sein, ist auf dem Rücken eines Kamels. Etwas schneller geht es zu Pferd.

Unserer Zeit angepasst ist die Fahrt mit offenen Geländewagen, meist Landrover oder Toyota-Offroader mit zwei längs angeordneten Bänken auf der Ladefläche. Am einfachsten bricht man vom Visitor's Center zu einer Tour auf. Die fahrbereiten Fahrzeuge stehen wie am Taxistand bereit und man wird dem vordersten wartenden Fahrzeug zugewiesen; die Dauer der Tour ist mit dem Fahrer abzusprechen, die Sehenswürdigkeiten, die man besuchen will, und los geht's. Mit Klopfen aufs Kabinendach kann man einen Haltewunsch signalisieren. Natürlich gibt es zahllose weitere Anbieter, die sich für stundenweise oder Tagstouren anbieten, da ist die Qual der Wahl schwer.

Wer sich eine Wanderung zutraut, sollte ausreichend Wasser und Sonnenschutz mitnehmen. Auch gibt es zahllose Klettermöglichkeiten der unterschiedlichsten Schwierigkeitsgrade. Etwas exotischer sind die Möglichkeiten, die Wüstenregion im Heissluftballon, im Ultraleichtflugzeug oder vom selbst pilotierten Sportflugzeug aus (so man denn eine Pilotenlizenz sein eigen nennt) zu beschauen.

Sehenswürdigkeiten

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Beim Visitors' Center des Wadi Rum
Burdah-Felsbrücke
  • 1 Wadi Rum Visitor's Center, Wadi Rum 77110, Jordan. Tel.: +962 3 2090600, Fax: +962 3 2032586, E-Mail: Besucherzentrum mit Andenkenländen mit Schmuck und Handwerksgegenständen aus lokaler Produktion, Kaffeebar, Toiletten. Geöffnet: 08.00-16.00 h. Preis: 5 JOD (Einheimische 1 JOD, Kinder unter 12 Jahren frei.
  • 2 Lawrence's Brunnen. Eine kleine Quelle 2km südwestlich des Dorfes Rum. Der Teich ist eher unspektakulär, aber die Aussicht über die Wüste ist fantastisch.
  • Nabatäischer Tempel in Rum. Im Gelände rundherum findet man thamudische und kufische Steinkunst.
  • Canyons. Khazali, Burrah, Siq Um Tawaqi.
  • Sanddünen
  • Felsbrücken. Burdah und Um Frouth.
  • 3 Felsformationen. Wie die sieben Säulen der Weisheit, benannt nach der Beschreibung im Buch von Lawrence von Arabien.
  • Siq Um al Tawaqi. In der Schlucht hatte Lawrence von Arabien sein verstecktes Lager eingerichtet, ein Stein mit seinem Portrait erinnert daran.

Aktivitäten

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  • Die Attraktion von Wadi Rum ist die Wüstenlandschaft, am besten in einem gemieteten Jeep (75 JD pro Auto mit Fahrer) oder vom Kamel (15 JD pro Kamel und Stunde) aus zu sehen. Manche Besucher sind nur ein paar Stunden im Wadi, aber eine mehrtägige Führung mit Übernachtung im Zelt ist ebenfalls empfehlenswert. Es werden Ausflüge am Tag, zum Sonnenuntergang, in der Nacht zum Sternebeobachten und zum Sonnenaufgang angeboten. Man sollte darauf achten, nicht zu viele Angebote anzunehmen, damit der Aufenthalt nicht stressig wird und man noch Zeit hat, die besondere Atmosphäre der Wüste zu genießen.
  • Außer Jeep-Touren werden auch, Klettern, Bergsteigen, Wandern, Paragliding, Heißluftballonfahrten oder Übernachtung unterm Sternenhimmel angeboten.

Küche

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Am Besucherzentrum gibt es ein Restaurant, wo man einfache jordanische Küche in Form von Brot, Joghurt, usw bekommen kann. An verschiedenen Beduinencamps werden Restaurants betrieben.

Unterkunft

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Zeltcamp de luxe

Die Übernachtung in Beduinencamps kann über die üblichen Buchungsportale gebucht werden. Ausflugspackete können online, oder erst vor Ort gebucht werden. Man hat sich gut auf die Bedürfnisse der Touristen eingestellt. Wenn man online gebucht hat, muss man meist seine Ankunftszeit mitteilen und bekommt dann einen Treffpunkt auf das Handy geschickt. Von dort wird man abgeholt und zum Camp gebracht.

Es gibt die Möglichkeit, im Wadi Rum zu übernachten:

  • mehrere fest ausgewiesene Zeltplätze verteilen sich im ganzen Gebiet, diese sind in der Regel ohne jeden Komfort.
  • wer es bequemer möchte, kann auch in Beduinencamps übernachten, in denen bequeme Zelte zur Verfügung stehen, in denen eigentlich nur die Mini-Bar und fließendes Wasser im Zimmer fehlen. Beim nächtlichen Gang zu einem nahe gelegenen WC hat man gleichzeitig einen bezaubernden Blick auf tausende von Sternen in der klaren Wüstenluft.
  • Es werden auch Zelte oder Bubble-Zelte (Kuppeln) mit eigenem WC, Dusche, Klimaanlage und Kühlschrank angeboten. Für alle Bedürfnisse und Geldbeutel ist etwas dabei.

Ein paar Camps:

  • Beduin history camp and trip. Tel.: +962 777262892, E-Mail: Kleines camp von einer lokalen Familie, nicht weit vom Dorf (10 Minuten mit dem Jeep). Sie organisieren Jeep-Touren, Kameltouren mit der Option unter freiem Himmel zu übernachten, Brot im Sand zu backen, etc. Individuelle Anfragen möglich.

Praktische Hinweise

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Wichtig ist für Sonnenschutz zu sorgen. Bei der Kopfbedeckung sollte man beachten, dass es auf der Ladefläche eines Pickups sehr windig sein kann. Wenn man nicht tagsüber unterwegs ist, kann es schnell frisch werden, Tücher oder eine Jacke sind da hilfreich. Bei empfindlichen Autos ist auch eine Sonnenbrille oder andere Brille nützlich, um den Staub etwas abzuhalten.

Ausflüge

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  • Aqaba
  • Petra
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