Graubünden
Kanton Graubünden | |
Hauptstadt | Chur |
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Einwohnerzahl | ca. 200.000 |
Fläche | 7.105 km² |
Postleitzahl | |
Vorwahl | |
Webseite | www.gr.ch |
Der Kanton Graubünden liegt in der Schweiz. Der flächengrösste Kanton grenzt im Südwesten an den Kanton Tessin, im Westen an Uri, im Norden an Glarus und St. Gallen. Des Weiteren grenzt Graubünden an Liechtenstein, Österreich (Bundesländer Vorarlberg und Tirol) und an Italien (Regionen Südtirol und Lombardei). Landschaftlich ist Graubünden durch ausgedehnte Gebirgslandschaft geprägt.
Regionen
[Bearbeiten]Die Berglandschaft Graubündens wird von den Fluss-Systemen des Rhein, des Inn und des Po (über Adda und Etsch) entwässert. Hieraus ergeben sich die Regionen
Täler Nord- und Mittelbündens:, vom Rhein und seinen Seitentäler durchflossen
- Prättigau, das Tal des Flusses Landquart mit Schiers, Küblis, Klosters und Davos; östlich liegt das Bergmassiv des Rätikon(Schweizer Anteil)
- Schanfigg, das Tal von Chur nach Arosa
- Lenzerheide und Parpan
- Hinterrheintal mit der Region Heinzenberg, Domleschg von Rothenbrunnen bis Thusis, Schams/Val Schons mit Zillis, Andeer und den Gemeinden am Schamser Berg, Avers und Region Hinterrhein mit Sufers, Splügen, Nufenen und Hinterrhein
- Oberhalbstein, das Tal von Tiefencastel in Richtung Julierpass, von der Julia in Richtung Albula in den Hinterrhein entwässert.
- Surselva, das Vorderrheintal, ab Ilanz aufwärts bis Disentis, mit den Seitentälern Lumnez, Valsertal, Safiental
Das vom Inn entwässerte eigenständige Hochtal Engadin mit den Teilen
- Oberengadin, St. Moritz, Samedan, Zuoz,
- Unterengadin, Zernez, Susch, Scuol
- Silvrettagruppe, Gebirgsstock nordwestlich des Engadins, der nach Tirol reicht
Vom Engadin abzweigend jenseits des Ofenpasses das
- Münstertal/Val Müstair (Richtung Etsch entwässert)
Die italienischsprachigen Südtäler:, die zur Südschweiz gehören
- Misox, das Tal südlich von San Bernardino-Pass
- Bergell/Bregaglia, das vom Engadin aus über den Malojapass erreichbare Tal, welches sich nach Italien hinab erstreckt.
- Puschlav, das Tal südlich des Berninapass
Orte
[Bearbeiten]- Hauptstadt Chur
- St. Moritz
- Disentis
- Davos
- Flims
- Brigels - Waltensburg - Andiast
- Klosters
- Lenzerheide-Valbella
- Churwalden
- Safien
- Sent
- Vals
Siehe auch; Graubünden/Ortregister
Weitere Ziele
[Bearbeiten]- Schweizerischer Nationalpark
- Albulabahn, Berninabahn
- Rheinschlucht (Ruinaulta) – faszinierend enges Tal mit teilweise über 300 Meter hohen Steilwänden des Vorderrheins bei Flims
- die Viamala, die bereits in römischer Zeit mit einem Saumweg passierbar gemachte Schlucht des Hinterrheins zwischen Thusis und Zillis
- die Greina-Hochebene zwischen der Surselva und dem Bleniotal (Kanton Tessin)
Hintergrund
[Bearbeiten]Schon die Römer benutzen die Passübergänge im heutigen Graubünden, um die Alpen zu überqueren. Die Stadt Chur wurde auch durch die Römer gegründet, und zwar als Curia Raetorum, an der Stelle einer schon vorhanden keltischen Siedlung. Sie gilt als älteste dauerbewohnte Stadt der Schweiz. Denn in Chur wurde das erste Bistum nördlich der Alpen eingerichtet, in dessen Funktion als Bischofsitz es 452 erstmals erwähnt wird.
Der Kanton Graubünden entstand aus den drei Bünden (der Gotteshausbund, der Obere oder Graue Bund und der Zehngerichtebund), welche im 14. und 15. Jahrhundert entstanden und bis zum Zusammenbruch der Alten Eidgenossenschaft 1798 existierte. Aus diesen drei lose verbundenen Bünden entstand 1450 das staatliche Gebilde Die Dreibünde. Dieses war als Staatenbund organisiert und seit 1497 mit der alten Eidgenossenschaft als zugewandter Ort verbunden. Dies änderte sich mit dem Einmarsch der Franzosen, welche die alten Eidgenossenschaft auflösten. In der Helvetischen Republik wurde dann aus dem Bund der Kanton Rätien gebildet. Hierbei wurden die heutigen Kantonsgrenzen geschaffen. Dieser Kanton Rätien wurde 1803 zum Kanton Graubünden.
In der Wikipedia findet man unter Geschichte des Kantons Graubünden eine ausführlichen Artikel über die Geschichte des Kantons.
Sprache
[Bearbeiten]Je nach Gebiet Deutsch, Rätoromanisch oder Italienisch. Die meisten Einwohner sprechen zumindest als Zweitsprache Deutsch.
Anreise
[Bearbeiten]Bahn und Bus
[Bearbeiten]Mit der Bahn nach Chur, dort oder in Landquart wird für die Weiterreise auf die schmalspurige Rhätische Bahn umgestiegen. Von Italien aus kann Graubünden über Tirano, welches auch von der Rhätischen Bahn bedient wird, erreicht werden. Von Bellinzona aus fahren täglich mehrere Express-Postautos nach Thusis und Chur. Diese sind reservierungspflichtig. Fahrpläne für alle Verbindungen: www.sbb.ch
Auf der Straße
[Bearbeiten]Die typische Anfahrt mit dem Auto vom Norden aus erfolgt über Zürich über die A3 oder vom Bodenseeraum aus über die A13, hier wird Richtung Chur gefahren. Die typische Anfahrt vom Süden aus erfolgt über Bellinzona aus über die A13 und dem San Bernardino-Tunnel in Richtung Chur. Vom Westen (Innerschweiz, Wallis) und vom Osten (Österreich, Südtirol) her gibt es Verbindungen über Hauptstraßen, welche, je nach Zielort, zeitsparender sind als die Benützung oben genannter Autobahnen. Oftmals sind sie auch sehenswürdiger zum Fahren.
Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Der nächste große internationale Flughafen ist der Flughafen Zürich (IATA: ZRH) , von wo die Weiterreise mit dem Zug möglich ist. Alternativ bietet sich Mailand an, von wo aus aber schlechtere Bahnverbindungen in den Kanton Graubünden existieren. Privatflugplätze in nächster Nähe sind bei Samedan für die Region in Oberengadin und St. Moritz, Bozen, Bad Ragaz (für Kleinflieger), Alstätten (bei St. Gallen).
Der Flughafen Samedan kann nur mit Privatflugzeugen angeflogen werden.
Mobilität
[Bearbeiten]Die Rhätische Bahn verkehrt in den meisten Haupttälern. Die Ortschaften, die nicht ans Bahnnetz angeschlossen sind, sind mit den gelben Postautos zu erreichen. Das öffentliche Verkehrsnetz ist gut ausgebaut, so dass man nicht auf ein eigenes Auto angewiesen ist.
Mit dem Auto muss man beachten, dass es sehr enge und steile Straßenabschnitte geben kann. Auf den Bergpoststrecken (mit dem Signal des gelben Posthorns im Quadrat gekennzeichnet) haben Postauto Vortritt, normale Autos müssen zurücksetzen. Vor gefährlichen oder unübersichtlichen Strecken lassen die Postautos (auch zur Freude der Reisenden) das Dreiklanghorn ertönen. Dann heißt es für den Gegenverkehr, zügig eine Ausweichstelle anzusteuern und das Postauto passieren zu lassen.
Auf den Bergstrecken wird es gern gesehen, wenn große langsame Gefährte (Womos, Wohnwagengespanne) kurz ausstellen und die sich bildende Kolonne passieren lassen. Weniger guten Eindruck machen die "Unterländer", die vor jeder Kurve hupen, vor allem wenn sie dann mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs sind.
Wer es liebt, Pässe per Rad zu bezwingen, findet dort fast zahllose Möglichkeiten. Ebenfalls existieren viele Bergstrecken abseits des Straßenverkehrs, welche mit Mountain Bikes erklommen werden können. Für diejenigen, die flache Strecken bevorzugen, ist Graubünden nur bedingt geeignet. Es sei denn, man lässt sich mit der Bahn hinauf transportieren und radelt ins Tal hinunter. Fahrradverlad ist mit der Bahn und bedingt auch in Postautos möglich.
Viele gut ausgeschilderte Wander- und Bergwanderwege.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Natur und Landschaft:
- Viamala-Schlucht mit Gletschermühlen (zwischen Thusis und Zillis
- Quellgebiete des Rheins: Hinterrhein beim gleichnamigen Ort am San Bernardino-Pass und Vorderrhein im Toma-See
- Greina-Hochebene
- Einzigartige Flora des Engadins, in der sich die Tundrenvegetation Lapplands und die mediterrane Vegetation treffen.
Kultur:
Aktivitäten
[Bearbeiten]Sommer: Wandern, Bergsteigen, Riverrafting usw.
Winter: Skifahren, Snowboarden, Langlauf usw.
Ganzjährig: Kur- und Thermalbäder
Küche
[Bearbeiten]Die regionale Küche ist sehr verschieden, da sich in praktisch jedem Tal eigene Gerichte herausgebildet haben. Auch dadurch, dass je nach Region ganz unterschiedliche Feldfrüchte angebaut werden können, gibt es unterschiedlichste Gerichte.
- Bündner Fleisch ist eine Spezialität dieses Kantons. Für seine Zubereitung werden Fleischstücke vom Rind leicht gepökelt in und danach 3-6 Monate an der Luft getrocknet. Während der Trocknung verliert das Fleisch die Hälfte seines Gewichtes und ergibt einen würzigen Schinken, der dünn geschnitten auf der Zunge zergeht.
- Salsiz sind kleine Salami - ähnliche Würste, eine typische Bündnerspezialität
- Durch die weitverbreitete Milchwirtschaft existieren in der Region viele verschiedene Käse-Arten. Hiervon sind vor allem die verschiedenen Bergkäse zu erwähnen. Die Bergkäse in Form von Hartkäse werden im Sommer auf den verschiedene Alpen (Almen) hergestellt, teils maschinell, teils noch in echter Handarbeit auf dem offenen Feuer. Hierbei ist zu beachten, dass je nach Alp der Bergkäse ein anderes Aroma haben kann.
- Ebenfalls bekannt ist die Bündner Gerstensuppe. Auch hiervon gibt es viele regionale Varianten der Zubereitung. In einer klaren Brühe kocht man Rollgerste (schweizerisch für Graupen) mit Kartoffeln, Knollensellerie und anderem Wurzelgemüse, dann wird Bündnerfleisch, Schinken, Speck oder Wurst zugegeben.
- Typische Bündner Gerichte sind Capuns (Mangoldwickel mit einem Spätzleteig mit Salsiz-/Landjägerstückchen) und Maluns, ein Kartoffelribel, der in Butter geröstet und mit Apfelmus oder Käse serviert wird.
- Pizokel sind eine weitere Spezialität. Die Teigwaren erinnern an Spätzle. Sie werden aus geriebenen Kartoffeln, Weizenmehl, Eier und Milch hergestellt. Es gibt viele Möglichkeiten, wie sie auf den Tisch kommen. Sie werden mit zerlassener Butter, geröstetem Paniermehl, gratiniert, oder mit gebratenem Speck, Zwiebeln und geriebenem Käse, oder mit Gemüsen wie Wirsing, Spinat, Mangold serviert.
- Das Bündner Birnbrot besteht aus Hefeteig mit einer Füllung aus gedörrten Birnen, Sultaninen, Nüssen, oft auch Feigen oder gedörrten Äpfeln. Traditionell gab es das Birnbrot in Graubünden zum Jahreswechsel. Inzwischen ist es das ganze Jahre erhältlich.
- In der Region der Bündner Herrschaft und der "Fünf Dörfer" im Rheintal zwischen Maienfeld und Trimmis befindet sich ein traditionelles Weinbaugebiet. Hier werden verschiedene, vorwiegend leichte, fruchtige Weine angebaut, darunter zahlreiche Blauburgunder.
- Der Weinbau wird hier durch den Föhn (sogen. "Traubenkocher"), den warmen Südwind, begünstigt.
- Der Likör Röteli ist ein rotbrauner Likör mit rund 26 %Vol. Alkohol. Er wird mit einer Gewürzmischung aus Zimt, Nelken, Vanille und anderen Gewürzen aromatisiert, die sich lokal unterscheidet. Außerdem sind Zuckersirup und Kirschsaft enthalten.
Nachtleben
[Bearbeiten]Sicherheit
[Bearbeiten]Bezüglich Kriminalität hat man beim Beachten der normalen Sicherheitsgrundsätze nichts zu befürchten.
Bezüglich Wandern, Bergsteigen, Riverrafting usw. sind deren Sicherheitsregeln unbedingt einzuhalten. Die normalen Wanderwege sind in der Regel gelb ausgezeichnet, die Bergwanderwege mit den weiss-rot-weissen Streifen können anspruchsvoll sein!
Klima
[Bearbeiten]Sehr unterschiedlich, allerdings kann es bedingt durch die Höhe auch im Sommer empfindlich kalt werden.
Ausflüge
[Bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten]- Tourismusseite von Graubünden
- Kultur u. Anlässe in Graubünden
- Graubünden
- http://www.bzwk.ch Camping Club von Graubünden