Lappland
Lappland bezeichnet keinen souveränen Staat, sondern das Siedlungsgebiet einer ethnischen Minderheit (der Samen), das sich hauptsächlich über die nördlichen Bereiche der Länder Norwegen, Schweden, Finnland und Russland erstreckt.
Wer sich näher mit dem Thema von Gebietsabgrenzungen im Hohen Norden beschäftigen möchte, wird zwangsläufig auf die Begriffe Arktis, Lappland, Sapmi und Nordkalotte stoßen, die nicht synonym zu gebrauchen sind und daher leicht zu Verwirrung führen können.
Lappland umfasst im engeren Sinne nur die schwedische Landschaft (landskap) Lappland und Finnlands nördlichste Provinz Lappland (Lapin lääni). Die Norweger betrachten auch nur genau diese beiden Provinzen als Lappland. Für die russische Kola-Halbinsel ist es ebenfalls nicht üblich, den Begriff Lappland zu verwenden.
Im Unterschied dazu gibt es das tatsächliche Siedlungsgebiet der Samen, der lappländischen Ureinwohner, nämlich Sápmi, das jedoch nach dem Selbstverständnis der Samen über die historische schwedische Provinz Lappland weit hinaus reicht. Auch wenn die Samen im Laufe der Jahrhunderte immer weiter in den Norden verdrängt wurden, reicht Sápmi heute von der Kola-Halbinsel in Russland bis nach Idre in der (mittel-) schwedischen Provinz Dalarna und Engerdal im norwegischen Verwaltungsbezirk Hedmark.
Die Nordkalotte wiederum bezeichnet die nördlichste Region der skandinavischen Halbinsel um den Polarkreis herum und das Gebiet nördlich davon. Der Begriff ist im norwegischen und schwedischen Sprachgebrauch weit verbreitet.
Das Gebiet der Arktis dagegen wird über klimatische Kriterien definiert: So sind beispielsweise die Baumgrenze oder die Juli-Isotherme von 10°C maßgebend für die Abgrenzung gegenüber den südlicheren Regionen der Erde. In früheren Zeiten wurde die Arktis schlicht als „Region nördlich des Nordpolarkreises“ (66°33‘ nördliche Breite) festgelegt.