Herkules-Wartburg-Radweg
Der Herkules-Wartburg-Radweg ist ein 112 km langer Radwanderweg zwischen dem Herkules und der Wartburg von Kassel über Hessisch Lichtenau und Waldkappel nach Eisenach. Zusätzlich ist eine 105 km langer Alternativroute durch die Täler von Gelster und Werra ausgeschildert, sodass sich zwischen Hessisch Lichtenau und Creuzburg ein attraktiver 190 km langer Rundkurs ergibt.
Streckenprofil
[Bearbeiten]- Länge: Insgesamt hat der Herkules-Wartburg-Radwanderweg eine Länge von circa 215 km. Die Hauptroute allein zwischen Kassel und Eisenach ist ungefähr 112 km lang, die Alternativroute allein entlang Gelster und Werra ist um die 105 km lang.
- Ausschilderung: Die Radroute ist sowohl in Hessen, als auch in Thüringen einheitlich ausgeschildert, nämlich mit einem eigenen Logo und mittelgroßen Zwischenwegweisern. Die Ausschilderungqualität insgesamt kann allerdings nur als befriedigend bewertet werden.
- Steigungen: Neben den starken Anstiegen hinauf zum Herkules und zur Wartburg muss man auch zwischendurch immer wieder kleinere Anstiege meistern. Weiter gilt es die beiden Pässe bei Hessisch Lichtenau-Walburg und im Ringgau zwischen Netra und Lüderbach zu überwinden.
- Wegzustand: Größtenteils verläuft der Herkules-Wartburg-Radweg auf asphaltierten Wegen (über 80 %), allerdings auch immer wieder über geschotterte Wege, sodass die Radroute nicht durchgängig mit dem Rennrad befahrbar ist.
- Verkehrsbelastung: Die Verkehrsbelastung ist eigentlich gering, allerdings wird zur Zeit die in Zukunft parallel zum Herkules-Wartburg-Radweg verlaufende Bundesautobahn 44 erbaut (siehe Hintergrund). Deshalb wird bald nur noch der Abschnitt im Ringgau und die Alternativstrecke für Radfahrer wirklich attraktiv sein-
- Geeignetes Fahrrad: Tourenrad mit 7 Gang Nabenschaltung ist ausreichend, besser sind aber mehr Gänge.
- Familieneignung: Die meisten Abschnitte sind auch für Familien mit kleineren Kindern geeignet. Für genauere Informationen bitte in der Streckenbeschreibung bei den einzelnen Etappen nachgucken.
- Inlinereignung: Die Radroute ist leider nicht durchgehend mit Inlinern oder dem Rennrad befahrbar. Auf längere asphaltierte Abschnitte wird in der Streckenbeschreibung hingewiesen.
Hintergrund
[Bearbeiten]Der Herkules ist eines der ältesten Bauwerke im Bergpark Wilhelmshöhe und wurde mit diesem zusammen 2013 UNESCO-Weltkulturerbe. In den letzten Jahren wurde das imposante Bauwerk aufwendig saniert, ist nun aber wieder in der Regel frei zugänglich. Vom Fuß des Herkules oberhalb der Kaskaden oder von der Aussichtsplattform hat man eine wunderschöne Aussicht über das ganze Kasseler Becken.
Die Wartburg hatte eine wichtige Bedeutung in der deutschen Geschichte und ist bereits seit 1999 UNESCO-Weltkulturerbe. Sie ist das Wahrzeichen Eisenachs und hat jährlich um die 350.000 Besucher. Auch von ihr hat man eine sehr schöne Panoramaaussicht in den umliegenden Thüringer Wald, sei es vom Burghof oder dem höher liegenden Bergfried.
Zur Zeit wird zwischen Kassel und Herleshausen die Bundesautobahn 44 gebaut. Diese verläuft zwischen Kassel und Wehretal in nächster Nähe zum Herkules-Wartburg-Radweg, was dessen Attraktivität wahrscheinlich sehr schmälern wird. Einziger Lichtpunkt ist, dass man durch die vielen Tunnel und Brücken wenigstens keinen Verkehrslärm ertragen werden muss. Während der Bauphase kann es an einigen Abschnitten zu Umleitungen der Radroute kommen.
Anreise
[Bearbeiten]Mit Öffentlichen Verkehrsmitteln
[Bearbeiten]Der Herkules-Wartburg-Radweg kann relativ gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden.
- Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe - Der Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe ist der Fernbahnhof in Kassel, hier halten neben den Regionalzügen auch fast alle Fernverkehrszüge, welche die Schnellfahrstrecke Hannover-Würzburg befahren. Vom Bahnhof Wilhelmshöhe kann man mit der Straßenbahnlinie 3 und den Buslinien 22 oder 23 (kostenlose Fahrradmitnahme - Busse nehmen in der Regel 1-2 Fahrräder mit, solange es die Betriebslage zulässt) zum Herkules hinauffahren.
- Kassel Hauptbahnhof - Seit der Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe 1991 eröffnet wurde, verkehren am Kasseler Hauptbahnhof nur noch Regionalzüge und seit 2005 auch RegioTrams.
- Bahnstrecke Kassel - Waldkappel - Seit 2006 verkehrt auf der Lossetalbahn die Straßenbahnlinie 4, die auch am Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe hält. Dadurch hat auch Hessisch Lichtenau sozusagen einen eigenen Bahnhof, genauso wie Helsa und Kaufungen und weitere Ortsteile im Lossetal. Die Straßenbahnen können in der Regel 6-8 Fahrräder mitnehmen (kostenlos).
- Fahrradbusse Werra-Meißner-Kreis - Im Werra-Meißner-Kreis verkehren in den Sommermonaten 2 Fahrradbusse: Die Linie 200 (Hessisch Lichtenau - Waldkappel - Eschwege) und die Linie 290 (Hessisch Lichtenau - Hoher Meißner - Eschwege). Beide fahren mit einem Fahrradanhänger; Gruppen ab 4 Personen (4 Fahrrädern) sollten sich vorher anmelden (siehe Fahrplan).
- Bahnstrecke Göttingen - Bebra - Bahnhöfe an der Alternativroute findet man in Witzenhausen, Bad Sooden-Allendorf und Eschwege, der nächste Bahnhof an der Hauptroute befindet sich in Wehretal-Reichensachsen (3 km vom Herkules-Wartburg-Radweg entfernt). Auf der Bahnstrecke verkehrt meist stündlich die cantus Verkehrsgesellschaft (KBS 613).
- Bahnstrecke Halle - Bebra - Bahnhöfe an der Hauptroute sind Hörschel, Eisenach-Opelwerk, Eisenach West und Eisenach Hauptbahnhof. Auf der Bahnstrecke verkehrt stündlich die cantus Verkehrsgesellschaft (KBS 605).
- Bahnhof Eisenach - Am inoffiziell auch Eisenach Hauptbahnhof genannten Bahnhof verkehren neben Regionalzügen auch fast alle Fernverkehrszüge zwischen Frankfurt am Main und Leipzig. Vom Vorplatz des Bahnhofsgebäudes verkehren Busse der KVG Eisenach hinauf zur Wartburg.
Mit dem Fahrrad
[Bearbeiten]In Kassel hat der Herkules-Wartburg-Radweg unter anderem Anschluss an den Hess. Radfernweg R1 (Fulda-Radweg) nach Melsungen und Hann. Münden, in Hoheneiche an den Hess. Radfernweg R5 nach Eschwege und Rotenburg an der Fulda und in Creuzburg an den Werratal-Radweg nach Wanfried und Vacha. Letzterer verläuft zwischen Witzenhausen und Creuzburg zudem mit der Alternativroute des Herkules-Wartburg-Radwegs zusammen. In Hörschel hat man weiter Anschluss an den Rennsteig-Radwanderweg nach Oberhof und in Eisenach an den Radweg Thüringer Städtekette nach Gotha.
Streckenbeschreibung
[Bearbeiten]Hauptroute: Kassel - Eisenach 112 km
1. Etappe: Kassel - Hessisch Lichtenau: 38,5 km
[Bearbeiten]Die erste Etappe des Herkules-Wartburg-Radwegs ist zwischen der Karlsaue und Hessisch Lichtenau bis auf eine Ausnahme identisch mit dem älteren Lossetalweg, der mit einem schwarzen, teilweise auch grünem Fachwerkhaus zusammen mit dem Herkules-Wartburg-Radweg markiert ist. Ansonsten fährt man vom Herkules bis hinunter zur Fulda bergab und von dieser dann bis nach Hessisch Lichtenau das Lossetal bergauf. Im Kasseler Becken findet man das Logo des Herkules-Wartburg-Radwegs übrigens unter den normgerechten lokalen Radwegweisern, während man die Ausschilderung hinter Helsa dann meistens separat findet. Für eine detaillierte Radwanderkarte bitte einfach auf die POI's klicken, die einen sofort an die beschriebene Position leiten.
Die Höhenmeter betragen in Fahrtrichtung Kassel-Hessisch Lichtenau um die 370 m, in Gegenrichtung rund 520 m.
- 1 Herkules (525 m) - Die Kupferstatue des griechischen Halbgottes Herakles (lateinisch Hercules, eingedeutscht Herkules) ist das Wahrzeichen von Kassel und der Startpunkt des Herkules-Wartburg-Radwegs. Er ist in den Jahren 1701 bis 1717 nach Entwürfen des Italieners Giovanni Francesco Guerniero entstanden und somit eines der ältesten Bauwerke des Bergparks Wilhelmshöhe. Zu erreichen mit den Buslinien 22 und 23 (Fahrradmitnahme möglich).
- ~ ~> Vom Besucherzentrum am Parkplatz hinter dem Herkules fährt man zunächst einmal um diesen herum (schöne Aussicht über das Kasseler Becken, bevor man ab dem Radwegweiser dem Schlangenweg hinab zum Kaskaden-Restaurant folgt. Der Schlangenweg ist durch die vielen Schlaglöcher und Querrillen nicht wirklich gut befahrbar und deshalb nichts für Rennräder.
- 2 Bergpark Wilhelmshöhe (220 - 525 m) - Am 23. Juni 2013 wurde der Bergpark Wilhelmshöhe als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt und ist mit einer Fläche von 2,4 Quadratkilometern der größte Bergpark in Europa. Der Herkules-Wartburg-Radweg passiert den Bergpark Wilhelmshöhe auf den einzig zum Radfahren zugelassenen asphaltierten breiten Kommunalstraßen. Man kommt unter anderem an den Kaskaden, der Teufelsbrücke mit Plutogrotte, dem Aquädukt und dem Schloss Wilhelmshöhe mit Ballhaus und Gewächshaus vorbei.
- ~ ~> Vom Schloss Wilhelmshöhe radelt man auf der Tulpenallee leicht kurvig bergab, bevor man noch vor der Straßenbahnendstation (Fachwerkhaus) und dem großen Parkplatz nach Nordosten in die Ochsenallee (Kopfsteinpflaster) abbiegt. Hinter dem Parkplatz trifft man dann auf die Entdecker-Runde Kassel, mit welcher man zusammen oberhalb des KVG Betriebshofs Wilhelmshöhe entlangfährt und zwischen Reformschule und Friedhof vorbei nach Wahlershausen hineinradelt.
- 3 Bad Wilhelmshöhe (195 m) - Als Radfahrer auf dem Herkules-Wartburg-Radweg lernt man Bad Wilhelmshöhe, einen circa 11.960 Einwohner großen Stadtteil von Kassel, über den alten Ortskern des ehemals eigenständigen Ortes Wahlershausen kennen. Neben vielen alten Fachwerkhäusern kommt man auch an mehreren Restaurants vorbei, überquert die Drusel und folgt der teilweise mit Kopfsteinpfalster befestigten Langen Straße.
- ~ ~> Unter der Schnellfahrstrecke Hannover-Würzburg und der Main-Weser-Bahn hindurch (zum Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe den lokalen ausgeschilderten Radwegen die Bremelbach- oder Heerstraße hinauf folgen, siehe Karte) kommt man am Bundessozialgerichtes, sowie der Heinrich-Schütz-Schule (gegenüber Aschrottpark) vorbei und erreicht die Goetheanlage, an der man nördlich auf der Goethestraße vorbei radelt.
- 4 Vorderer Westen (175 m) - Der um die 15.560 Einwohner große Stadtteil von Kassel hieß bis zum 9. Mai 2010 offiziell West und ist durch eine dichte gründerzeitliche Bebauung geprägt. Neben vielen Restaurants kommt man unter anderem am Diakonissenkrankenhaus und dem Goethestern (Platz mit Blumeninsel) vorbei. Weiter fährt man auf dem vor kurzem fertiggestellten neuen Teilstück der Goethestraße vorbei, wo auch die Straßenbahn fährt und hält.
- ~ ~> Über die Nebelthaustraße und die Luisenstraße kommt man zur Straße Königstor, welcher man an mehreren verschiedenen Läden (unter anderem einem Fahrradgeschäft) vorbei folgt und am Parkhaus Garde-du-Corps vorbei die Innenstadt von Kassel erreicht.
- 5 Mitte (Kassel) (165 m) - Die Kasseler Innenstadt befindet sich im circa 3985 Einwohner großen Stadtteil Mitte. Vorbei kommt man unter anderem an den Sehenswürdigkeiten Opernplatz mit Louis-Spohr-Denkmal, Friedrichsplatz mit Fridericianum und Landgraf Friedrich II.-Denkmal, sowie Staatstheater. Den Kasseler Hauptbahnhof erreicht man über den Kassel-Edersee-Radweg.
- ~ ~> Man fährt kurz auf einem geschotterten Weg über den Friedrichsplatz, bevor man zwischen documenta-Halle und Staatstheater auf der Du-Ry-Straße hindurch fährt und dann auf der Straße An der Karlsaue zur Orangerie hinunterfährt.
- 6 Karlsaue (140 m) - Der 1,50 km² große Staatspark Karlsaue befindet sich im Kasseler Stadtteil Südstadt und ist eine öffentliche, ursprünglich barocke Parkanlage. Sehenswert sind zum Beispiel die Orangerie (mit Gastronomie) und die Insel Siebenbergen, weiter befindet sich das im Juli 2013 neu eröffnete Auebad direkt am Radweg.
- ~ ~> Auf dem Auedamm fährt man zunächst ein kurzes Stück auf dem Hess. Radfernweg R1 (Fulda-Radweg), bevor die Fulda über die Schwimmbadbrücke (Startpunkt des mit dem Herkules-Wartburg-Radweg parallel verlaufenden Lossetalwegs) überquert und auf geschotterten Wegen durch die Fuldaaue (auch Buga genannt, da Gelände der Bundesgartenschau 1981) radelt. Nach Überquerung der Bundesstraße 83 fährt man weiter auf Schotterwegen ohne Steigungen am Wahlebach entlang.
- 7 Waldau (150 m) - In dem circa 6440 Einwohner großen Stadtteil von Kassel verläuft der Herkules-Wartburg-Radweg meist entlang es Wahlebachs, sodass man von dem Stadtteil selbst eigentlich nicht wirklich viel zu sehen bekommt. Die meisten Häuser, heute genannt Wohnstadt Waldau, stammen aus den sechziger Jahren und sind durch ihre funktionale Bauweise gekennzeichnet.
- ~ ~> Nun am anderen Ufer des Wahlebachs entlang vorbei an einigen Kunstwerken des ARS-Natura Wanderwegs (markiert mit einem weißen X) trifft man wieder auf die Entdecker-Runde Kassel, mit welcher man zusammen auf der Lindenbergstraße den Wahlebach verlässt und nach Norden radelt. Einzig in diesem Abschnitt verlaufen Lossetalweg und Herkules-Wartburg-Radweg auf unterschiedlichen Strecken (siehe Karte).
- 8 Forstfeld (155 m) - Der gut 6740 Einwohner große Stadtteil von Kassel ist der ist der letzte Kasseler Stadtteil, welchen man als Radfahrer auf dem Herkules-Wartburg-Radweg durchfahren muss. Er wird über mehrere Wohngebietsstraßen durchfahren; wer will kann der Entdecker-Runde Kassel folgen und noch ein kleines Stück der als Radweg ausgebauten Söhrebahn auf seiner Fahrt mitnehmen (siehe Karte). Diese Radroute verläuft wenig später dann wieder mit dem Herkules-Wartburg-Radweg und dem hier wieder identisch verlaufenden Lossetal-Radweg zusammen.
- ~ ~> Vorbei an der Straßenbahnhaltestelle Lindenberg erreicht man die Losse, welcher man unter der Bundesautobahn 7 hindurch zurück zur Bundesstraße 7 folgt. Die Entdecker-Runde Kassel zweigt übrigens an der Losse vom Herkules-Wartburg-Radweg ab und führt in den alten Ortskern von Bettenhausen.
- 9 Abzweig Papierfabrik (160 m) - Der kleine Ortsteil von Kaufungen liegt circa 300 Meter südlich der Radroute und ist durch das große Industriegebiet geprägt, das 1839 durch die Errichtung einer Papierfabrik errichtet wurde. Daher auch der Name, obwohl es die Papierfabrik schon lange nicht mehr gibt. Weiter endet im Ort die Straßenbahnlinie 8, teilweise auch die Straßenbahnlinie 4.
- ~ ~> Zusammen mit dem Lossetalweg radelt man erst auf geschotterten, später dann auf asphaltierten Wegen durch die Felder im Lossetal nördlich der hier zweispurig ausgebauten Bundesstraße 7.
- 10 Niederkaufungen (180 m) - Der heute mit Oberkaufungen zusammengewachsene Ortsteil von Kaufungen wird auf mit Kopfsteinpflaster befestigten Wohngebietsstraßen direkt an der Losse entlang durchfahren. Im Ort hält die (Straßenbahnlinie 4).
- ~ ~> Auf asphaltierten Straßen radelt man nördlich des Steinertsees an der kleinen Miniatur-Dampfbahnanlage Steinertseebahn vorbei und später dann noch ein kleines Stück an der sogenannten "Expresstrecke" entlang, auf welcher früher einmal die RegioTram verkehrte.
- 11 Oberkaufungen (205 m) - In Oberkaufungen befindet sich die sehenswerte Stiftskirche, die als das bedeutendste spätottonische Bauwerk Nordhessens gilt. Früher einmal war sie Teil des Benediktinerinnenkloster Kaufungens, welches 1017 von Kaiserin Kunigunde gegründet wurde. Wie in Niederkaufungen gibt es im Ort viele Fachwerkhäuser, es verkehren die Straßenbahn- und Buslinien 4 und 34.
- ~ ~> Oberkaufungen wird auf der Leipziger Straße verlassen; bald verläuft ein asphaltierter separater Fuß- und Radweg an dieser entlang. Nachdem man die Lossetalbahn überquert hat kommt man an einer Schutzhütte (aus Holz) vorbei und radelt weiter ohne Steigungen durch das Lossetal zwischen Lossetalbahn und Leipziger Straße entlang.
- 12 Helsa (260 m) - Die insgesamt um die 5575 Einwohner große Gemeinde Helsa ist durch viele Fachwerkhäuser geprägt. Sehenswert ist aber auch das historische Mühlrad, welches frei zugänglich ist, aber zu welchem auch Führungen durch den Arbeitskreis Historisches Mühlrad Helsa e.V. angeboten werden. Es bestehen Anschlüsse zwischen der Straßenbahnlinie 4 und der Buslinie 210.
- ~ ~> Vorbei am Freibad Helsa (seit 2013 geschlossen) unterquert man auf asphaltierten Wegen zweimal die Lossetalbahn, bevor man auf einem Schotterweg am Waldrand entlang mit Blick auf die Baustelle der Bundesautobahn 44 die Siedlung Waldhof (zu Helsa-Eschenstruth; Straßenbahnhaltestelle) erreicht. Über die Wilhelm-Ströpke-Straße erreicht man den Bf. Eschenstruth.
- 13 Eschenstruth (310 m) - Der circa 1800 Einwohner große Ortsteil von Helsa liegt an der Bundesstraße 7 im Lossetal und wird bald vom zweitlängsten Autobahntunnel Deutschlands, dem Tunnel Hirschhagen der neuen Bundesautobahn 44, untertunnelt. Es verkehrt die Straßenbahnlinie 4.
- ~ ~> Durch den Wald, bzw. am Waldrand und der Lossetalbahn entlang erreicht man schnell auf einem asphaltierten Wirtschaftsweg ohne Schlaglöcher Fürstenhagen. Im Ort muss man entlang der Bahnstrecke Kassel-Waldkappel noch zwei kleine Steigungen überwinden, bevor man die Bundesstraße 7 (Leipziger Straße) überquert und in den Ortskern hineinradelt.
- 14 Fürstenhagen (335 m) ist mit gut 1990 Einwohnern der größte Stadtteil von Hessisch Lichtenau. Auch in diesem Ort kann man viele alte Fachwerkhäuser betrachten, weitere Sehenswürdigkeiten sind die Kirche und die mit Linden eingefasste ehemalige Gerichtsstätte unterhalb dieser. Fürstenhagen ist an den ÖPNV mit den Linien 4 und 207 angeschlossen.
- ~ ~> Über die Schulstraße und die Fürstenhagener Straße erreicht man schnell Hessisch Lichtenau. Wer in der kleinen Stadt abkürzen will folgt einfach dem Mühlweg und nicht dem Schlenker des Herkules-Wartburg-Radwegs durch den alten Stadtkern.
- 15 Hessisch Lichtenau (380 m) - Die circa 11.910 Einwohner große Stadt war 2006 Veranstaltungsort des 46. Hessentages und besitzt auch seitdem einen eigenen Straßenbahnanschluss (ursprünglich auch RegioTram-Anschluss). Auf dem Frau-Holle-Rundweg lernt man in 12 Stationen wissenswertes und informatives über Frau Holle und ihrer Verbindung zu Hessisch Lichtenau (kurz übrigens HeLi). Zwei Orte weiter südlich, in Spangenberg-Schnellrode, startet der Chattengau-Fulda-Radweg. An der Haltestelle Hessisch Lichtenau-Bürgerhaus bestehen viele Anschlüsse zwischen der Straßenbahn und den regionalen Buslinien.
2. Etappe: Hessisch Lichtenau - Hoheneiche: 23,5 km
[Bearbeiten]Die eigentlich landschaftlich schöne zweite Etappe des Herkules-Wartburg-Radwegs durch das Wehretal ist wie bereits Teile der ersten Etappe durch den Bau der neuen Bundesautobahn 44 betroffen. Ob sie deshalb in Zukunft weiter attraktiv für Radfahrer ist, wird sich noch herausstellen. Statt dem in Hessisch Lichtenau endenden Lossetalweg verläuft nun ab Walburg die ebenfalls in der Streckenführung identische Meißner-Radrundtour mit dem Herkules-Wartburg-Radweg zusammen. Weiter zweigt in Walburg die Alternativstrecke durch Gelster- und Werratal ab. Für eine detaillierte Radwanderkarte bitte einfach auf die POI's klicken, die einen sofort an die beschriebene Position leiten.
Die Höhenmeter betragen in Fahrtrichtung Hessisch Lichtenau-Wehretal um die 70 m, in Gegenrichtung rund 260 m.
- ~ ~> Auf dem Bürgersteig der Leipziger Straße radelt man zunächst zum Autohof mit seinem überdimensionalen Rastplatz (erster Scheitelpunkt des Herkules-Wartburg-Radwegs), dann unter der hier bereits seit 2006 fertiggestellten Bundesautobahn 44 hindurch und später auf einem asphaltierten Wirtschaftsweg unweit der Landesstraße 3299 bergab.
- 16 Walburg (350 m) - Im gut 740 Einwohner großen Stadtteil von Hessisch Lichtenau zweigt die Alternativstrecke von der Hauptstrecke des Herkules-Wartburg-Radwegs ab. Im Bahnhof Walburg lagerten früher die Eisenbahnfreunde Walburg mehrere alte Eisenbahnwaggons und mehr. Da der Verein aber in den letzten Jahren aufgelöst werden mussten, ist der Zustand dieser Sammlung im Bahnhof Walburg zur Zeit leider nicht bekannt. Weiter zweigt in dem Ort die Herkules-Wartburg-Radweg Alternativstrecke ab, die im Artikel Gelster-Radweg beschrieben wird und es verkehren die Buslinien 200, 205 und 290.
- Waldkappel: Weiter bergab auf asphaltiertem Radweg (Vorsicht: landwirtschaftliche Fahrzeuge!) fährt man durch die Felder des Wehretals - einer der schönsten Streckenabschnitte. In Waldkappel: Zeltplatz, Freibad und Aussichtsturm auf dem Mäuseberg
- Hoheneiche - km 61: Auf asphaltiertem Wirtschaftweg entlang der Wehre erreicht man Hoheneiche. Hier trifft der Radweg auf den R5 nach Sontra oder Eschwege. Durch das Sontra-Tal in südlicher Richtung erreicht man Wichmannshausen.
3. Etappe: Hoheneiche - Creuzburg: 28 km
[Bearbeiten]- Wichmannshausen: Von hier aus geht es bergauf entlang der Netra in die Berge des Ringgaus. Abseits der Straße am Hang verläuft der schön asphaltierte Rad- und Wirtschaftsweg.
- Datterode: In Datterode wechseln wir auf die rechte Talseite, es geht etwas stärker bergauf Richtung Röhrda. Im Tal verläuft die B7.
- Röhrda: Immer noch bergauf führt die Route nach Netra.
- Netra - km 75: In Ringgau-Netra hat man den 2. Gipfel der Radroute fast erreicht. Bei der Einfahrt in den Ort fällt der Blick sofort auf das alte Wasserschloss (privat kein Zugang) und die wuchtige Kirche des Ortes.
- Lüderbach: Zügig bergab führt die asphaltierte Strecke in den kleinen Ort Lüderbach kurz vor der Grenze nach Thüringen. Die Geschichte des Ortes ist eng mit der ehemaligen DDR-Grenze verwoben, die Amerikaner betrieben dort einen Observations-Posten (OP India). Wesentlich älter, nämlich aus dem 18. Jahrhundert, ist die Grabpyramide der Familie von Capellan auf dem "Kirchberg".
- Creuzburg: Etwas improvisiert wirkende Streckenführung vor der Stadt. Der Radweg macht eine große Schleife um die Werra zu überqueren. Die alte Stadt wird von der Burg überragt (Hotel). Über die Steinerne Werrabrücke vorbei an der Liborius-Kapelle führt der Radweg. An hier geht es entlang der Werra auf dem Werralradweg Richtung Hörschel.
4. Etappe: Creuzburg - Eisenach: 18,5 km
[Bearbeiten]- Hörschel - km 96: Hier besteht die Anbindung an den Rennsteig-Radwanderweg, dem Höhenradweg des Thüringer Waldes. Ferne gibt es hier einen Bahnhof, da dem Regionalbahnen der Linie Bebra-Eisenach halten.
- Eisenach - Hoch thront die Wartburg über der Stadt
Alternativstrecke durch das Werratal
[Bearbeiten]Zusätzlich zu der 112 km langen Hauptstrecke des Herkules-Wartburg-Radwegs wurde eine circa 105 km lange Alternativstrecke durch das Gelstertal und das Werratal ausgeschildert. Sie beginnt in Hessisch Lichtenau-Walburg und verläuft zusammen mit dem Gelster-Radweg nach Witzenhausen, von wo sie dann mit dem Werratal-Radweg über Bad Sooden-Allendorf, Eschwege, Wanfried, Treffurt und Mihla nach Creuzburg führt, wo man schließlich wieder auf die Hauptstrecke trifft.
Die Streckenbeschreibung der Herkules-Wartburg-Radweg Alternativstrecke zwischen Hessisch Lichtenau-Walburg und Witzenhausen im Gelstertal findet man im Artikel Gelster-Radweg und die zwischen Witzenhausen und Creuzburg im Werratal im Artikel Werratal-Radweg, da diese beiden Radwege identisch mit der Herkules-Wartburg-Radweg Alternativstrecke verlaufen.
Ausflüge
[Bearbeiten]Wer möchte kann die Tour in Eisenach auf dem Radfernweg Thüringer Städtekette Richtung Osten nach Erfurt oder auch Altenburg fortsetzen.
Literatur
[Bearbeiten]- ADFC-Regionalkarte "Kassel / Nordhessen" 1:75000, 6. überarbeitete und erweiterte Auflage von 2019, ISBN 978-3870738884, 8,95 €, Bielefelder Verlag. Die Karte stellt die gesamte Kernstrecke der Radroute von Kassel bis Eisenach da. Die Schleife über das Werratal ist ebenfalls komplett enthalten.
- Spiral-Radwanderkarte "Herkules-Wartburg-Radweg" M 1:50000, 1. Auflage vom März 2006, ISBN 978-3870733872, 9,95 €, Bielefelder Verlag
- HR Naturpark Habichtswald / Reinhardswald - Topographische Freizeitkarte 1:50 000, ISBN 978-3-89446-319-9, 9,50 €, gemeinschaftlich herausgegeben vom Hessisch-Waldeckischen Gebirgs- und Heimatverein e.V. und dem Hessischen Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation (2012).
- MK Meißner-Kaufunger Wald Südliches Leinetal - Topographische Freizeitkarte 1:50 000, ISBN 978-3-89446-318-2, 9,50 €, gemeinschaftlich herausgegeben von Werratal Tourismus Marketing GmbH und dem Hessischen Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation (2012).