Pfalz
Die Pfalz ist eine Region im Südwesten Deutschlands. Neben den landschaftlichen Reizen locken vor allem die Spuren der deutschen Kaiser zahlreiche Besucher an. Ein beliebtes Ziel ist beispielsweise der Kaiserdom in Speyer. Daneben ist die Pfalz eines der wichtigen deutschen Weinanbaugebiete und ein Besuch beim Winzer ist durchaus lohnend.
Regionen
[Bearbeiten]- Nord- und Westpfalz
- Pfälzer Bergland
- Donnersberg (Sonderlandschaft vulkanischen Ursprungs)
- Westrich - dazu gehört beispielsweise die Sickinger Höhe.
- Pfälzerwald mit den Sonderlandschaften Leiningerland, Mehlinger Heide
- Vorderpfalz, Teil der Oberrheinischen Tiefebene. Die Unterregionen sind nicht flächendeckend und überschneiden sich:
- Deutsche Weinstraße
- Pfälzischer Teil der Rheinniederung
- Pfälzischer Teil des Rhein-Neckar-Gebietes
Orte
[Bearbeiten]- Bad Dürkheim
- Edenkoben
- Freinsheim - Rothenburg der Pfalz
- Germersheim
- Herxheim bei Landau/Pfalz
- Kaiserslautern - eine der fünf deutschen "Barbarossastädte".
- Kirchheimbolanden am Donnersberg
- Kusel
- Landau in der Pfalz
- Ludwigshafen
- Neustadt an der Weinstraße
- Pirmasens
- Speyer
- Zweibrücken
Weitere Ziele
[Bearbeiten]Historisch und kulturell mit der Pfalz verbunden sind
- Heidelberg, historische Residenz der "Pfalzgrafen bei Rhein", mit direkten Bahn- und Busverbindungen aus Ludwigshafen am Rhein und Speyer
- Mannheim, die gegenwärtige zentrale Stadt des Rhein-Neckar-Gebietes, wichtigster Verkehrsknoten in Südwestdeutschland und auch für die Pfalz
- Bruchsal, historische Residenz der speyerer Fürstbischöfe
- Worms, historischer Bischofssitz
- Homburg, das Zentrum der Saarpfalz
- Wissembourg, nordelsässische Grenzstadt, südlicher Endpunkt der deutschen Weinstraße.
Hintergrund
[Bearbeiten]Der Pfälzer Wein ist bundesweit bekannt, aber die Pfalz hat mehr zu bieten als nur Weck, Worscht und Woi. Als historisch zersplitterte Region gibt es zahlreiche alte und gut erhaltene Burgen auf den Anhöhen des Pfälzer Berglandes. Der Pfälzerwald ist nicht nur ein exzellentes Wanderrevier, sondern bietet - z. B. im Dahner Felsenland - auch Herausforderungen für Kletterer.
Die traditionelle Aufteilung entlang der Haardt in die Vorderpfalz und dem Pfälzer Bergland (der Begriff "Hinterpfalz" gilt als diskriminierend und ist nicht mehr gebräuchlich) spiegelt sich nicht nur im Klima, sondern auch in der Wirtschaft und im Dialekt wieder; die Westpfälzer Dialekte unterscheiden sich deutlich von denen der Vorderpfalz. Während die Vorderpfalz zum Ballungsraum Rhein-Neckar oder im Süden auch schon zu Karlsruhe gehört, sind einige Regionen des Pfälzer Berglandes nicht nur sehr dünn besiedelt, sondern gehören auch (zu Unrecht) zu den am wenigsten von Touristen aufgesuchten Regionen Deutschlands, wie der Donnersberg oder die Region um Kusel.
Die historische Zugehörigkeit zu Bayern ist heute kaum mehr von Bedeutung (die Pfälzer waren damals schon Abweichler unter den bayerischen Provinzen) und findet sich allenfalls noch in Straßennamen wie "Luitpoldstraße" sowie einigen historischen Verwaltungsgebäuden.
Die Pfalz ist konfessionell gespalten wie kaum eine andere Region Deutschlands. Deshalb haben selbst die kleinsten Dörfer häufig zwei Kirchen jeweils für die protestantische und die katholische Gemeinschaft, teilweise sogar in direkter Nachbarschaft (z. B. Zellertal-Zell), was so einmalig in Deutschland ist. Da wo es nicht für zwei Kirchen reichte, wurde entweder die bestehende Kirche zur Simultankirche umgebaut, oder es teilten sich zwei benachbarte Dörfer ihre Kirchen, sodass eine Kirche protestantisch und die andere katholisch wurde, ungeachtet der tatsächlichen Mehrheitsverhältnisse im Ort.
Die Pfälzer pflegen eine traditionelle Rivalität zu den benachbarten Saarländern. Die meisten Witze drehen sich um die vermeintliche Inzucht in der tiefkatholischen saarländischen Bevölkerung. Selbstverständlich ist das alles nur humorvoll gemeint und als Saarländer muss man keine Angst haben, die Pfalz zu betreten.
Sprache
[Bearbeiten]Das Pfälzische ist ein für die Pfalz ganz charakteristischer Dialekt, der in der ländlichen Region noch sehr stark verwurzelt ist und aktiv, durchaus auch mit Fremden am Telefon, gesprochen wird. Wer von weiter weg kommt, etwa aus Norddeutschland, wird auf einige Verständnisschwierigkeiten stoßen und sollte, falls er plant länger zu bleiben oder gar zu jobben, sich zumindest passive Sprachkenntnisse aneignen. Bestimmte Pfälzer Eigenheiten, so etwa die geübte Praxis, sich nur mit dem Wort "alla" zu verabschieden, bringen regelmäßig jeden der nicht aus der Pfalz kommt zur Weißglut.
Ähnlich wie in anderen Regionen Deutschlands gibt es natürlich nicht das eine Pfälzisch, sondern die Dialekte unterscheiden sich insbesondere zwischen Vorderpfalz und Pfälzer Bergland. Zumindest in früheren Zeiten konnte man anhand des Dialekts den Wohnort einer Person genau bestimmen, heute ist das aufgrund der höheren Mobilität der Bevölkerung nicht mehr so ohne weiteres möglich.
Anreise
[Bearbeiten]Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]- Flughäfen Flughafen Saarbrücken, Flughafen Stuttgart, Flughafen Frankfurt am Main nutzen.
Mit der Bahn
[Bearbeiten]- IC oder ICE fahren nur auf der Strecke Mannheim-Saarbrücken, mit Halts in Neustadt an der Weinstraße und Kaiserslautern
- Von außerhalb fährt man die Bahnhöfe / Haltepunkte Karlsruhe, Mannheim, Worms, Bad Kreuznach, Homburg, Wissembourg, Lauterbourg an, um weiter in die Pfalz zu fahren.
- vgl. auch Artikel Rheinland-Pfalz (zum Rheinland-Pfalz-Takt)
Mit dem Bus
[Bearbeiten]Auf der Straße
[Bearbeiten]Mit dem Schiff
[Bearbeiten]Der Rhein ist schiffbar für Ausflugsschiffe und Sportboote. Befahrbar sind auch viele Altrheinarme. Weitere Flüsse sind nicht schiffbar.
Mobilität
[Bearbeiten]- In der Pfalz besteht ein akzeptables Netz von Regionalbahnen und S-Bahnen. Letztere sind auf Mannheim ausgerichtet und fahren von dort Richtung Homburg über Kaiserslautern und Germersheim über Speyer. Im übrigen fahren viele Bahnen im "Rheinland-Pfalz-Takt", mindestens alle zwei Stunden.
- Der Regionalbus-Verkehr der Unternehmen "Busverkehr Rhein-Neckar" (BRN) und "Regionalbus Saar-Westpfalz" (RSW) ergänzt den Schienenverkehr.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]bedeutende Sehenswürdigkeiten in Auswahl:
Kirchen
[Bearbeiten]Burgen
[Bearbeiten]Parks
[Bearbeiten]Landschaft
[Bearbeiten]- Auenwälder am Rhein und an den Altrheinarmen
- Panoramastraße Deutsche Weinstraße
- Karlstal
- Eiswoog
Aktivitäten
[Bearbeiten]- Wandern - Wandervorschläge für die Pfalz sind z. B. auf Wandere.net beschrieben (private, nichtkommerzielle Seite ohne Werbung)
Küche
[Bearbeiten]- Der Pfälzer Saumagen ist in der Pfalz weit verbreitet, aber außerhalb dieser Region schwer zu finden. Diese Speise wurde deutschlandweit als Lieblingsgericht des Altbundeskanzlers Dr. Helmut Kohl bekannt, besonders seit dem Mahl mit Gorbatschow in Deidesheim. Im Restaurant "Deidesheimer Hof" sind heute Bilder dieses Festmahles zu finden. Der Saumagen ist mit einem Gemisch aus Fleisch und Kartoffeln gefüllt, wird etwa 2 bis 3 Stunden lang gekocht und dann in dicken Scheiben, oft in Kombination mit Sauerkraut, serviert.
- Kartoffelsuppe
- Es werden gerne Suppengerichte mit süßem Gebäck wie Dampfnudeln, Berlinern, Zwetschgenkuchen kombiniert.
- Zum neuen Wein isst man gerne Zwiebelkuchen. Dazu werden die Zwiebeln gewürfelt und mit Speck vermischt.
- Teigwaren, u.a. Spätzle, werden auch in der Pfalz gerne zubereitet.
- In der Grenzregion zum Elsass wird auch Flammkuchen angeboten.
- Der Pfälzerwaldverein und weitere Vereine betreiben Wanderlokale, auch im Bereich der Waldgebiete außerhalb des Pfälzerwaldes. Sie sind zumeist SB-Restaurants mit einfacher Küche. Viele Restaurants sind nur am Wochenende oder zu bestimmten Saisonzeiten geöffnet.
Nachtleben
[Bearbeiten]In und um Kaiserslautern gibt es, bedingt durch die Präsenz der US-Amerikaner, ein reichhaltiges und aktives Nachtleben. Ansonsten geht es in der Pfalz eher gemächlich zu, Großraumdiskotheken wie z. B. das A65 in Kandel sind die Ausnahme.
Sicherheit
[Bearbeiten]Klima
[Bearbeiten]Das Klima in der Pfalz ist so kontrastreich wie Land und Leute.
Die Vorderpfalz entlang der Rheinebene zählt zu den wärmsten Gegenden Deutschlands, im Sommer ist es dort häufig drückend schwül. Ganz anders dagegen im Pfälzerwald, wo es immer einige Grad kühler ist und die Bäume zusätzlich Schatten spenden. Am kältesten ist es am Donnersberg, wo der Schnee an manchen Jahren schon im Oktober fällt und verschneite Straßen im Winter eher die Regel als die Ausnahme sind.