Worms

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Worms
BundeslandRheinland-Pfalz
Einwohnerzahl84.646 (2022)
Höhe100 m
Tourist-Info+49 (0)6241 250 45
www.worms.de
Lagekarte von Rheinland-Pfalz
Lagekarte von Rheinland-Pfalz
Worms

Worms ist eine Stadt im südöstlichen Rheinland-Pfalz mit 83.000 Einwohnern am Rande der Region Rhein-Neckar. Bekannt ist Worms aufgrund seines Doms und der Nibelungensage.

Hintergrund[Bearbeiten]

Worms ist eine der ältesten und geschichtsträchtigsten Städte Deutschlands und war im Mittelalter Ort zahlreicher Reichstage und wichtiger politischer Entscheidungen. Auf dem Reichstag zu Worms bekannte sich am 17. April 1521 Martin Luther zu seinen Thesen und begründete damit den Beginn der Reformation.

Durch die Lederindustrie gelangte die Stadt im Laufe des 19. Jahrhunderts zu einer Blüte (um 1900: 50.000 Einwohner).

Die Stadt wurde sowohl im Jahr 1689 in Folge des Pfälzischen Erbfolgekriegs durch französische Truppen als auch 1945 durch britische Bomber zerstört. Diese Kriegsschäden sind bis heute spürbar, so dass die Stadt heute keine einladende Innenstadt mehr bietet.

Nachbargemeinden[Bearbeiten]

Anreise[Bearbeiten]

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

  • Flughafen Frankfurt am Main (IATA: FRA)

Südlich des Stadtgebietes steht Selbstfliegern der 1 Flugplatz Worms zur Verfügung. Er ist als Verkehrslandeplatz deklariert und bis 10 t zugelassen, ohne Anmeldung bis 5,7 t.

Mit der Bahn[Bearbeiten]

2 Worms Hauptbahnhof ist ein wichtiger Knotenpunkt für den regionalen Nahverkehr. Es bestehen Verbindungen nach Biblis (stündlich), nach Mainz (werktags im Halbstundentakt sonntags und abends stündlich), nach Alzey und Bingen (stündlich), nach Bensheim (stündlich), nach Ludwigshafen und Mannheim (täglich im Halbstundentakt, ab 20 Uhr, stündlich bis Mitternacht).

Fernverkehrszüge halten nur ganz vereinzelt in Worms, ansonsten muss auf die umliegenden regulären Fernverkehrshalte ausgewichen werden.

Mainz ist in 27 Minuten erreichbar, Mannheim in 25 Minuten. Frankfurt am Main ist nur sehr umständlich mit Umsteigen in Biblis in über einer Stunde Fahrtzeit erreichbar.

In Worms gilt neben dem Rheinland-Pfalz-Ticket auch das Hessenticket (ausschließlich bei Anreise mit dem Zug aus Biblis).

Mit dem Bus[Bearbeiten]

Der 3 ZOB Worms liegt unmittelbar nördlich des Hauptbahnhofs. Es gibt Fernbusverbindungen u.a. nach Aachen, Bonn und Köln.

Auf der Straße[Bearbeiten]

Worms ist Knotenpunkt der beiden Bundesstraßen B47 und B9. Derzeit führen beide Straßen mitten durch die Wormser Altstadt, eine Ortsumgehung ist aber bereits in Bau.

Die nächste Anschlusstelle ist Symbol: AS 58 Worms an der A61. Aus dem Raum Mannheim erreicht man Worms schneller über die Ausfahrt Symbol: AS 23 Ludwigshafen-Nord der A6. In Worms befindet sich darüber hinaus die einzige feste Rheinquerung zwischen Mannheim und Mainz, über diese ist die A67 mit der Ausfahrt Symbol: AS 9 Lorsch schnell zu erreichen (vor allem für Reisende aus Frankfurt interessant).

Mit dem Schiff[Bearbeiten]

Mit dem Fahrrad[Bearbeiten]

Von Ost nach West verläuft der Eisbachtal-Radweg, eine Teilstrecke des Barbarossa-Radwegs, welcher Worms mit Kaiserslautern verbindet, sowie der „Pfrimm-Radweg“, der jetzt Zellertal-Radweg heißt. Gemeinsam mit dem Zellertal-Radweg verlaufen der Salierradweg und die „Hiwwel-Route“ entlang der Pfrimm. Der Salierradweg verbindet Worms mit Frankenthal, Bad Dürkheim und Speyer auf einem Rundkurs. Die „Hiwwel-Route“ zweigt in Monsheim nach Norden ab und führt durch die Rheinhessische Schweiz über die Hiwwel nach Alzey, Bad Kreuznach bis Bingen. („Hiwwel“ abgeleitet von Hügel, so werden in Rheinhessen „Berge“ genannt)

Auf der hessischen Rheinseite beginnt an der alten Rheinbrücke der Hess. Radfernweg R9: Vom Rhein ins Land der Nibelungen über Lorsch und Heppenheim in den Odenwald.

Die Nord-Süd-Verbindung ist die Veloroute Rhein auf beiden Seiten des Rheins oder der Rhein-Radweg, der Worms mit Ludwigshafen und Mainz verbindet. Darüberhinaus ist die Rheinterrassenroute zwischen Worms und Mainz eine Nord-Süd-Verbindung, die nicht am Rhein entlang, sondern durch die Weinorte führt.

Mobilität[Bearbeiten]

Öffentlicher Nahverkehr[Bearbeiten]

Der Stadtverkehr wird durch mehrere Buslinien von der Gesellschaft Busverkehr RheinNeckar (BRN) bedient. Die BRN bedient auch die Vororte von Worms. Es gibt außerdem Nachtbus- und Ruftaxilinien. Die Wormser Straßenbahn ist seit 1956 stillgelegt.

Worms ist in den Verkehrsverbund RheinNeckar integriert.

Seit 2008 gelten in Richtung Bingen und Mainz auch die Tarife des Rhein-Nahe Verkehrsverbundes. Der benachbarte hessische Kreis Bergstraße gehört zum VRN-Gebiet. Für dessen benachbarte Gebiete in Hessen gilt der Übergangstarif zum RMV (Rhein-Main-Verkehrsverbund).

Mit dem Fahrrad[Bearbeiten]

In der Innenstadt wurden in den letzten Jahren auf den wichtigen Straßen Mehrzweckstreifen und vor Ampelanlagen Vorbeifahrstreifen aufgebracht, viele Einbahnstraßen sind für Radfahrer in der Gegenrichtung geöffnet.

  • VRNnextbike: Seit dem Sommer 2017 bietet Nextbike, in Kooperation mit dem VRN das Fahrradvermietsystem VRNnextbike an. Für 1 € pro Viertelstunde kann sich jeder über 16 ein Fahrrad mieten und umweltfreundlich die Stadt erkunden.
  • Fahrradparken: Die Parkhausbetriebs GmbH Worms bietet in zentraler Lage in der Innenstadt im Parkhaus am Dom eine Fahrradbox an. Geöffnet tägl. 6:30–23:00 Uhr, bewacht; 2 € pro Fahrrad/Tag.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Karte
Karte von Worms

Worms besitzt auch heute noch nach Köln die größte Anzahl romanischer Kirchen in Deutschland. Trotzdem ist noch nicht einmal die Hälfte der mittelalterlichen Kirchenbauten erhalten geblieben. Insbesondere durch die systematische Sprengung der Stadt 1689 existieren heute wichtige Gebäude aus der Zeit Martin Luthers nicht mehr. Die Bombardierungen von 1945 haben weitere große Lücken in die historische Bausubstanz gerissen.

Kirchen und Gotteshäuser[Bearbeiten]

Worms besitzt heute noch sechs mittelalterliche Kirchen. Ursprünglich betrug die Zahl der Kirchen und Kapellen aber mehrere Dutzend. Charakteristisch für Worms war die Existenz von jeweils einer Stifts- und einer Pfarrkirche direkt nebeneinander. Während die Stiftskirche nahezu ausschließlich den Belangen des jeweiligen Stiftskapitels diente, stand für die Gemeinde ein separater Kirchbau zur Verfügung. Von diesen Doppelanlagen ist heute nur noch eine einzige erhalten. Ursprünglich befand sich unmittelbar südlich des Doms die achteckige Johanniskirche, die zugleich Pfarr- und Taufkirche der Domgemeinde war. Auf der Nordseite der Stiftskirche St. Paulus befand sich die zugehörige Pfarrkirche St. Rupertus und auf dem heutigen Ludwigsplatz lag die zum Martinsstift gehörende Pfarrkirche St. Lampertus. Südlich der Liebfrauenkirche befand sich die kleine Amanduskirche, deren letzte Reste erst in den 1950er Jahren beseitigt wurden. Heute noch als evangelische Kirche erhalten ist St. Magnus, die dem benachbarten Andreasstift als Pfarrkirche beigeordnet wurde, als Bischof Burchard dieses in den Schutz der Stadtmauern verlegte. Alle diese Pfarrkirchen waren bzw. sind deutlich kleiner als die jeweiligen Stiftskirchen. Sie gingen großteils schon in der frühen Neuzeit zugrunde, einzig die architektonisch höchst reizvolle Johanniskirche wurde erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts abgerissen.

Dom St. Peter
Blick auf den Dom St. Peter von Süden (Panoramabild aus mehreren Aufnahmen). Vorne rechts ein Dommodell für Blinde zum Betasten. Im Bereich der mittig sichtbaren Baumgruppe befand sich die Kirche St. Johannis.

Der Wormser Dom ist neben dem Dom in Speyer und in Mainz der kleinste der drei rheinischen Kaiserdome. Der heutige Kirchenbau entstand hauptsächlich in der Zeit von etwa 1130 und 1200 von Ost nach West. Der Bau ist eine doppelchorige Pfeilerbasilika im romanischen Baustil. Der Ostchor und das Querhaus werden heute als die ältesten Bauteile angesehen, auf die das Langschiff und - bereits deutlich spätromanisch - der Westchor folgten. Ungewöhnlich ist die Architektur des Ostchores, bei dem eine innere Apsis mit einer flachen Fassade kombiniert wurde. Neueren Erkenntnissen zufolge wurde die monumentale Fassade erst nachträglich dem apsidialen Chor vorgeblendet. Beide Choranlagen sind flankiert mit je zwei runden Treppentürmen. Die Apsis am westlichen Chor hat die Form eines Achtecks und ist mit Rosettenfenstern versehen.

Durch die Spätfolgen des Dombrandes von 1689 war er Ende des 19. Jahrhunderts akut einsturzgefährdet und musste daher vollständig neu errichtet werden, wobei insbesondere außen nahezu ausschließlich originale Steine verwendet werden konnten. Diese originalgetreue Rekonstruktion gilt heute als eine der frühen Glanzleistungen des (damals so noch gar nicht existierenden) Denkmalschutzes. Das Hauptportal im südlichen Seitenschiff stammt aus dem 13. Jahrhundert. Die hier verwirklichte Kombination aus Wimperg und Fenster ist ungewöhnlich. Das heutige gotische Tympanon ist eigentlich die Rückseite des Tympanons des ursprünglichen romanischen Portals. Es wurde gewendet, so dass die (beschädigte) romanische Vorderseite heute vom Dominneren noch zu sehen ist. Vor dem zweiten, gegenüberliegenden Portal im nördlichen Seitenschiff soll sich der „Streit der Königinnen“ in der Nibelungensage abgespielt haben, als Kriemhild und Brunhild stritten, wer die Ranghöhere sei. Sie entfesselten damit den Mord an Siegfried und einen Krieg, der ihren eigenen Untergang bedeuten sollte.
An den Dom wurden im Laufe der Zeit zahlreiche Kapellen angebaut: Im Süden, unmittelbar westlich des Hauptportals, befindet sich mit der Nikolauskapelle die größte dieser Seitenkapellen, die heute als Werktagskirche verwendet wird. Auch sie musste zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufgrund von mangelhaften Fundamenten vollständig abgetragen und originalgetreu neu aufgebaut werden, wobei sie nach Westen hin um ein halbes Joch verlängert wurde. In der Nikolauskapelle befindet sich heute der spätgotische Taufstein aus der Johanniskirche. Die moderne Fensterverglasung taucht den Raum in ein mystisches Licht. Zwischen Südportal und südlichem Querhausflügel befinden sich die ebenfalls gotischen Kapellenanbauten St. Anna und St. Georg aus der Zeit um 1300. Zwischen südlichem Querhausarm und südöstlichem Turm befindet sich die barocke Sakristei. Diese ist das Pendant zur bereits ins 11. Jahrhundert zurückreichenden "Silberkammer" auf der Nordseite. Diese wurde im 13. Jahrhundert erhöht und eingewölbt, im 18. Jahrhundert schließlich nochmals tiefgreifend verändert. Westlich an den nördlichen Querhausarm schließt sich die Ägidien- oder Marienkapelle aus dem 14. Jahrhundert an, die heute noch eine farbenfrohe historisierende Ausmalung aus dem 19. Jahrhundert besitzt.
  • 2 Liebfrauenkirche. Der heute dicht an der B9 gelegene Kirchenbau ist Namensgeber der gleichnamigen Weinlage "Liebfrauenmilch", inmitten derer die Kirche auch steht. Bereits zur Zeit der Franken stand hier eine Kapelle. Die heutige Kirche wurde ab 1300 errichtet und ist die einzige gotische Kirche in Worms. Sie gilt als eine der schönsten Kirchen ihrer Epoche am Mittelrhein. Seit einigen Jahren wird ihr Äußeres aufwändig saniert. Das Gotteshaus besitzt schöne moderne Glasfenster und einen barocken Orgelprospekt. Außerhalb der Gottesdienstzeiten ist nur der verglaste westliche Windfang zugänglich. Eine Bronzetafel am westlichen Kircheneingang beschreibt die Geschichte der Kirche.
  • 3 Dreifaltigkeitskirche. Nachdem die früh mehrheitlich evangelisch gewordene Stadt bislang immer auf bestehende Gotteshäuser - insbesondere die Magnuskirche nahe dem Dom und die heute nicht mehr existierende Dominikanerkirche in der Nähe der Martinskirche - zurückgegriffen hatte, nahm man die schweren Verwüstungen der Stadt von 1689 zum Anlass, erstmals eine eigene evangelische Hauptkirche zu errichten. Da man fälschlicherweise annahm, das Auftreten Luthers 1521 habe im Gebäude der sog. "Münze" am Marktplatz stattgefunden, nahm man auf dem Gelände dieses 1689 vollkommen zerstörten Gebäudekomplexes den Bau einer "Reformationsgedächtniskirche" in Angriff, die 1725 geweiht wurde. Architektur und Konzeption der Kirche entsprachen sehr weitgehend der ebenfalls vom Architekten Villiancourt erbauten Katharinenkirche Frankfurt und der und heute noch originalgetreu erhaltenen Dreifaltigkeitskirche in Speyer. 1945 wurde sie bis auf die Umfassungsmauern völlig zerstört. Während die Kirche äußerlich originalgetreu wiederaufgebaut wurde, ist ihr Inneres 1955-59 von Otto Bartning konsequent modern neu gestaltet worden.
  • 4 Pauluskirche. Auf den Resten eines römischen Kastells entstand zunächst eine Burg der Salier, die 1002 von Bischof Burchard zugunsten des neu errichteten Paulusstifts geschleift wurde. Von der ursprünglichen Bausubstanz der dreischiffigen Basilika sind noch die Westtürme mit ihren markanten Steinhauben und die Giebelwand des Chores erhalten. Aus einer Umbauphase um 1230 stammen der Ostchor und der westliche Querriegel vor den Türmen. Das Kirchenschiff wurde nach seiner völligen Zerstörung 1689 als barocker Kirchensaal wiederaufgebaut. Ab 1802 dienten Stift und Kirche als Lagerräume, bis in ihnen 1880 das Paulusmuseum als Vorläufer des heutigen Stadtmuseums eingerichtet wurde. Dieses befindet sich seit 1929 in dem ebenfalls profanierten Stift St. Andreas nahe dem Dom. Seit 1929 ist das Paulusstift Sitz eines Dominikanerklosters. Die Klosterkirche, die nach der völligen Zerstörung des barocken Kirchensaals 1945 wiederaufgebaut wurde, ist für Besucher tagsüber geöffnet, das Dominikanerkloster kann nach telefonischer Vereinbarung besichtigt werden, Tel. 06241-920400.
  • 5 Martinskirche. Der Legende nach wurde diese Kirche über dem Kerker errichtet, in dem der Heilige Martin zeitweilig eingesperrt war. Das heutige Kirchengebäude geht bis ins frühe 10. Jahrhundert zurück und weist trotz ganz anderer Größenverhältnisse große Ähnlichkeit zum Wormser Dom auf. 1265 wurde die Kirche nachträglich eingewölbt. Auch diese Kirche wurde 1689 stark zerstört und verlor ihre gesamte Ausstattung. Seit der Auflösung des Martinsstiftes 1802 ist die Kirche katholische Pfarrkirche. Nach erheblichen Zerstörungen durch die Bombardierungen 1945 erfolgte 1946/47 der Wiederaufbau, bei dem die östliche Chorwand aus statischen Gründen abgetragen und vollkommen neu aufgebaut werden musste. Die bis dahin erhaltene gotische Vorhalle im Westen der Kirche wurde in Unkenntnis ihres Alters beseitigt. Besonders sehenswert sind das reich geschmückte romanische Westportal und der in der Grundsubstanz noch erhaltene Kreuzgang nördlich der Kirche.
  • 6 Andreasstift. Das bereits aus karolingischer Zeit stammende Andreasstift wurde 1020 von Bischof Burchard an seinen heutigen Platz direkt an der inneren Stadtmauer südlich des Domes verlegt. Ihre heutige Gestalt erhielt die Kirche um 1300 durch die gotischen Fenster. Der südliche Kreuzgangflügel wurde 1612 erneuert, der westliche stammt bereits von etwa 1200. Nach der Zerstörung 1689 wurden Kirche und Stiftsgebäude bis 1761 wiederaufgebaut. Seit 1802 wurden letztere als Lagerräume, die Kirche mit eingezogener Zwischendecke als Getreidespeicher und Garage für Feuerwehrwagen benutzt. 1930 wurde hier das vorher im Paulusstift angesiedelte Stadtmuseum neu eingerichtet, wofür Kirche und Stiftsgebäude von Grund auf wiederhergestellt wurden. Der Komplex überstand die Bombardierungen 1945 vergleichsweise gut, bedarf aber trotzdem intensiver Sanierung, da die Bausubstanz insbesondere der Kirche über Jahrhunderte hinweg schlecht gepflegt wurde. Die heute als Ausstellungsraum ins Stadtmuseum miteinbezogene Kirche ist trotz ihres unscheinbaren Äußeren innen sehr sehenswert.
  • 7 Magnuskirche. kleinste Wormser Kirche aus karolingischer Zeit, älteste lutherische Kirche in Südwestdeutschland.
  • 8 Synagoge. Das jüdische Gotteshaus setzt sich aus drei unterschiedlich alten Baukörpern zusammen und war ursprünglich in eine deutlich umfangreichere Bebauung eingebunden. Die Männersynagoge stammt von 1175, die rechtwinklig angebaute Frauensynagoge erst von 1213. Das westlich an die Männersynagoge anschließende sog. Raschi-Lehrhaus (Jeschiba) entstammt den Jahren um 1624, geht aber auf eine schon im Mittelalter bestehende Talmud-Hochschule am selben Platz zurück. Alle Gebäude wurden bei den Novemberpogromen 1938 angezündet, die dann noch stehenden Außenmauern wurden 1942 zum Einsturz gebracht. 1945 fielen Sprengbomben in den Trümmerhaufen, aus dem trotzdem zwischen 1958 und 1961 ein weitgehend originalgetreuer Wiederaufbau erfolgen konnte. Unmittelbar neben der Synagoge liegt die wieder freigelegte Mikwe von 1186, die ebenfalls zu besichtigen ist.

Schlösser und Paläste[Bearbeiten]

  • 1 Schloss Herrnsheim. ursprünglich barockes Schloss, das 1792 schwer beschädigt wurde und aus den Ruinen im Empire-Stil errichtet wurde. · Park in Form eines Englischen Gartens mit Wiesenflächen, Waldstücken, Teichen und einer Insel. Es liegt im Stadtteil Herrnsheim ca. 5 km nordwestlich des Zentrums.

Bauwerke[Bearbeiten]

  • 2 Nibelungenbrücke mit dem 53 m hohen Brückenturm − Die Nibelungenbrücke mit ihren ursprünglich zwei Tortürmen entstand zwischen 1897 und 1900. Übrig geblieben ist nur der Turm auf der Wormser Seite, der seit 1976 als Herberge der Pfadfinder genutzt wird. Die Brücke wurde 1953 neu errichtet und hat seit 2008 eine Parallelbrücke hinzubekommen. Die alte Brücke führt stadteinwärts, auf der neuen Brücke fährt man stadtauswärts. In den drei Etagen unterhalb der Fahrbahn ist die Rheingütemessstation Worms untergebracht.
  • Reste der Stadtmauer – Gut erhaltene Mauerstücke sind u. a. am Andreasstift sowie am Nibelungenmuseum zu finden.

Denkmäler[Bearbeiten]

Hagendenkmal an der Rheinpromenade
  • 3 Lutherdenkmal − Neben dem Reformationsdenkmal in Genf das größte Reformationsdenkmal der Welt. Entwurf von Ernst Rietschel. 1868 vor 100.000 Gästen enthüllt. Das zentrale Standbild Martin Luthers (3,5 m) ist von elf weiteren Statuen umgeben: Darstellungen von Vorläufern der Reformation, von Unterstützern Luthers, von Johannes Reuchlin und Philipp Melanchthon sowie von Allegorien, die auf historische Ereignisse der Reformation Bezug nehmen.
  • 4 Ludwigsdenkmal − Brunnen mit von zwei Löwen flankiertem Obelisken (24,3 m). 1895 zu Ehren des hessischen Großherzogs Ludwig IV. von Hessen und bei Rhein erbaut. Entwurf von Stadtbaurat Karl Hofmann (1856–1833), plastischer Schmuck von Johannes Hirt (1859–1917).
  • 5 Hagenstandbild − Darstellung der Szene aus dem Nibelungenlied, in der Hagen von Tronje den Schatz der Nibelungen im Rhein versenken will. Geschaffen 1905 von Johannes Hirt (1859–1917), 1932 vom Stadtpark an die Rheinpromenade verlegt.

Museen[Bearbeiten]

  • 6 Nibelungenmuseum, Fischerpförtchen 10. Tel.: +49 (0)6241 853 4120. Museum in der alten Stadtmauer, das dem Besucher die Nibelungensage multimedial näherbringt. Etwas in die Jahre gekommen, aber dennoch einen Besuch wert. Geöffnet: Di−Fr 10−17 Uhr, Sa, So, Feiertag 10−18 Uhr. Preis: 5,50 €, Kinder/Jugendliche: 3,50 €, Familien: 13 €.
  • Museum der Stadt Worms im Andreasstift, Weckerlingplatz 7. Tel.: +49 (0)6241 946390. Dauerausstellung zur Stadtgeschichte von der Jungstein- und Bronzezeit über die Römerzeit und das Mittelalter bis zur Industrialisierung. Lutherzimmer. Stadtmodell. Wechselnde Sonderausstellungen zu unterschiedlichen Themen. Nach einer Überholung der Dauerausstellung (abgeschlossen zur Landesausstellung 2021) erstrahlt die Dauerausstellung mit ihrer unprätentiösen Präsentation sehenswerter Grabungsfunde und anderer Exponate in neuem Glanz. Für Geschichtsinteressierte auf jeden Fall einen Besuch wert. Geöffnet: Di–So 10–17 Uhr. Preis: 2 €, Jugendliche: 1 €, Sonderausstellung: 3 €.
  • 7 Museum Heylshof, Stephansgasse 9. Tel.: +49 (0)6241 22000. Kunstsammlung mit Werken deutscher, französischer und niederländischer Meister. Porzellan- und Keramikkabinett. Regelmäßige Wechselausstellungen verschiedener, auch zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler. Der schön angelegte Garten mit Skulpturen und Installationen ist frei zugänglich. Geöffnet: Mär–Dez: Di–Sa 14–17 Uhr, So und Feiertage 11–17 Uhr. Mo geschl. Jan–Feb geschl. Preis: 5 €; Schüler, Auszubildende, Studenten: 2 €; Kinder, Jugendliche: 2 €; Gruppen ab 10 Pers.: 3,50 € pro Pers. Jeden 1. So im Monat Eintritt frei für alle Bes.
  • 8 Jüdisches Museum im Raschi-Haus, Hintere Judengasse 6. Tel.: +49 (0)6241 853 47-01. Geschichte der Wormser jüdischen Gemeinde von ihren Anfängen vor über tausend Jahren bis zum Ende der nationalsozialistischen Herrschaft, sowie Darstellung der wichtigsten Feiertage im Jahresablauf und Einblick in die religiösen Gebräuche. Seit der Umgestaltung der Dauerausstellung (2020) liegt der Themenschwerpunkt auf den SchUM-Städten und dem UNESCO-Welterbe SchUM-Stätten Speyer, Worms, Mainz. Geöffnet: Apr–Okt: Di–So 10–12.30, 13.30–17 Uhr, Nov–Mär: Di–So 10–12.30, 13.30–16.30 Uhr. Preis: 1,50 €; Jugendliche: 0,80 €.

Straßen und Plätze[Bearbeiten]

Ludwigsplatz mit Kirche St. Martin
  • 9 Ludwigsplatz – Beliebter Treffpunkt in der Stadtmitte vor Martinskirche und KaiserPassage. Siehe auch unter Denkmäler.
  • 10 Obermarkt – Hübsch gestalteter Platz in der Fußgängerzone; Brunnen mit Schicksalsrad von Gustav Nonnenmacher (1914–2012).
  • 11 Marktplatz mit Dreifaltigkeitskirche (siehe oben Kirchen und Gotteshäuser) und Rathaus (1955 wiedererbaut). Unterhalb des sogenannten „Hochzeitszimmers“ Relief mit einer Darstellung der Hochzeit Kaiser Friedrichs II. mit Isabella von England (1235) im Wormser Dom.

Parks[Bearbeiten]

  • 1 Karl-Bittel-Park – Im Volksmund Pfrimmpark, angelegt 1898 im englischen Stil. Der Namensgeber und Schöpfer des Parks, Karl Bittel (Mausoleum im südwestlichen Park), lebte lange Jahre in New York und ließ sich bei der Anlage des Parks vom Central Park inspirieren. Spazierwege, großzügige Rasenflächen, in einer Senke am östlichen Ende beliebter Spielplatz. Der Teil nördlich der Pfrimm liegt in Worms-Hochheim, der übrige in Worms-Pfiffligheim. – 12 Ochsenklavier westlich der Brücke Nievergoltstraße, einzigartige Steinquader-Furt, 1898 im Flussbett der Pfrimm als Verbindung zwischen den damals noch eigenständigen Gemeinden geschaffen.
  • 2 Albert-Schulte-Park – 1840 als „neuer Friedhof“ angelegt, 1874 wegen der Bahnhofserweiterung zum Park umgewidmet. Kriegerdenkmal, historische Grabmale, Brunnen, diverse Sport- und Freizeitflächen (Minigolfanlage, Großschach, Tischtennis, Spielplatz).
  • 3 Tiergarten – Gelegen im Naherholungsgebiet „Bürgerweide“ zwischen Innenstadt und Rheinufer. Auf der 8,5 ha großen Anlage (doppelt so groß wie bei der Eröffnung 1972) leben in weitläufigen, teils begehbaren Gehegen über 600 Tiere aus mehr als 80 Arten. Fütterungen, Führungen. Großer und beliebter Spielplatz. Saisonal: Kinderbähnchen, historisches Karussell, einfache Gastronomie. Jährlich über 250.000 Besucher aus dem weiten Umland, bei schönem Wetter stoßen die Parkplätze des Tiergartens schnell an ihre Grenzen. Ein Manko ist die schlechte ÖPNV-Anbindung. Wer gut zu Fuß ist, kann den Tiergarten von den nächstgelegenen Busthaltestellen über den schönen Stadtpark in ca. 20 min. erreichen.

Verschiedenes[Bearbeiten]

  • 13 Jüdischer Friedhof „Heiliger Sand“, Willy-Brandt-Ring, 67547 Worms. Der Heilige Sand ist der ältester jüdische Friedhof Europas. Der älteste erhaltene Grabstein wird auf das Jahr 1058/1059 datiert. Der Friedhof war mit Sand bestreut, der aus Jerusalem nach Worms geschafft worden war. Seit 2021 UNESCO-Weltkulturerbe. Geöffnet: Nov–Mär: So–Fr 9.30–16 Uhr (letzter Einlass 15.40 Uhr), Apr–Okt: So–Fr 9.30–17 Uhr (letzter Einlass 16.40 Uhr). Geschlossen Sa, jüdische Feiertage, Weihnachtsfeiertage, Silvester, Neujahr, Karfreitag.

Aktivitäten[Bearbeiten]

Stadtrundgänge[Bearbeiten]

  • Rund um Worms befinden sich die Geocaches mit den Themen rund um die Nibelungensage. Informationen dazu finden man auf den einschlägigen Seiten im Internet.

Veranstaltungen und Feste[Bearbeiten]

  • Wormser Straßenfastnacht. „Spass uff de Gass“. Nächstes Jahr am 10. Februar 2024 geplant.
  • Wormser Backfischfest. Immer neun Tage ab dem letzten Samstag im August. Höhepunkte sind die Eröffnungsfeier auf dem Marktplatz (symbolische Übertragung der Amtsgeschäfte an den „Bojemääschter vun de Fischerwääd“), der Festumzug durch die Innenstadt (in der Regel deutlich über hundert Nummern, darunter „Majestäten“ aus dem Wonnegau, Vereinen, Gewerbetreibenden, Musikkapellen etc.), die „Fischerwääder Kerb“ in der Großen Fischerweide, das Fischerstechen im Floßhafen und das abschließende Höhenfeuerwerk am Rheinufer. Außerdem gibt es im Festzelt Livemusik. Während des Festes wird der Busverkehr in alle Stadtteile zusätzlich bis spät in die Nacht verdichtet. Damit kommt man auch ohne Auto noch spät nach Hause.
  • Rheinradeln. Autofreier Sonntag, 21. Mai 2023, 10−18 Uhr zwischen Worms und Oppenheim, 25 km auf der alten B9 durch das Rheintal.
  • Spectaculum Worms. Jährlicher Mittelaltermarkt, 2023: 19.–21. Mai. Preis: Eintritt für alle Tage (2023): 11 €, Verkleidete: 9 €, Kinder „bis zum Schwertmaß“ (ca. 12 Jahre): frei.
  • Nibelungen-Festspiele. Jährliches Theaterfestival auf einer Freiluftbühne vor dem Wormser Dom, 2023: 7.–23. Juli.

Einkaufen[Bearbeiten]

Der geschäftige Teil der Fußgängerzone erstreckt sich entlang der vom Hauptbahnhof zum Stadtkern führenden Wilhelm-Leuschner-Straße und der sie in Nord-Süd-Richtung kreuzenden Kämmererstraße. Zentrale Plätze sind der Lutherplatz / Parmaplatz, der Obermarkt sowie der Römische Kaiser. Es gibt eine Vielzahl von Geschäften, viele davon im Niedrigpreissegment, wobei inhabergeführte Geschäfte und Gastronomen mit originellem Angebot eher rar sind. In der Friedrichstraße / Ecke Korngasse gibt es im Einkaufszentrum KaiserPassage inhabergeführte Fachgeschäfte, Dependancen gängiger Filialisten, eine Handvoll Gastronomiebetriebe sowie eine der Hauptniederlassung der Deutschen Post. Am Römischen Kaiser gibt es das größere Modekaufhaus Jost.

In der Kämmererstraße gibt es einen kleinen Supermarkt, in der Wilhelm-Leuschner-Straße zwei mittelgroße.

Wochenmarkt auf dem Marktplatz (Di, Do, Sa, ausgenommen Feiertage, 7–13 Uhr), Sa mit den Wormser Marktwinzern (Mär–Okt, ca. 9–14 Uhr), dann beliebter Treffpunkt für Freunde von „Weck, Worscht un Woi“.

Shopping-Ausflügler können die Stadt als sehr zentral gelegenen Ausgangspunkt für Trips in die Einkaufszentren der Umgebung (etwa die RheinGalerie in Ludwigshafen, das Rhein-Neckar-Zentrum in Viernheim, das Loop5 in Weiterstadt) nutzen oder in die Fußgängerzonen der umliegenden größeren Ballungsräume wie Mainz/Wiesbaden, Frankfurt, Darmstadt, Ludwigshafen/Mannheim oder die kleineren Städte Alzey, Grünstadt oder Frankenthal erkunden.

Küche[Bearbeiten]

Als Tourist muss man etwas suchen, bis man ein Restaurant findet. In der Innenstadt herrschen eher Dönerstände und Schnellimbisse vor.

Unterkunft[Bearbeiten]

Für alle Übernachtungen ist eine Kulturabgabe von 1 bis 3 € pro Person fällig, je nach Höhe des Übernachtungspreises

Günstig[Bearbeiten]

Mittel[Bearbeiten]

Gehoben[Bearbeiten]

Leider gibt es bei den Hotels in Worms mit gehobener Ausstattung keine Klimatisierung der Zimmer.

  • 5 Dom Hotel, Obermarkt 10. Tel.: +49 (0) 6241 9070, Fax: +49 (0) 6241 23515. Hotel im Stil der 1970er-Jahre. Zentrale Lage und verfügbare Parkplätze in der Nähe des Hotels. Preis: EZ ab 77 €, DZ ab 105 €.

Sicherheit[Bearbeiten]

  • 1 Polizeidirektion Worms, Hagenstraße 5, 67547 Worms. Tel.: +49 (0)6241 8520.

Gesundheit[Bearbeiten]

Krankenhäuser[Bearbeiten]

Apotheken[Bearbeiten]

  • 8 Martin Apotheke, Wilhelm-Leuschner-Straße 2, 67547 Worms. Tel.: +49 (0)6241 88622, Fax: +49 (0)6241 88478, E-Mail: Geöffnet: Mo, Di, Do + Fr 8.30 – 18.30 Uhr, Mi 8.30 – 13.00 Uhr, Sa geschlossen.

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

Ausflüge[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Radwanderkarte Rheinhessen Süd - Landkreis Alzey-Worms - Die Radwanderkarte des ADFC Worms im Maßstab 1:30.000 stellt das südliche Rheinhessen auf 6 Touren vor. Die Tourenvorschläge sind sowohl in der Karte eingetragen wie auch in einem Beiheft beschrieben: 1. Auflage 2009 ISBN 978-3-931273-52-1; Preis: 7 Euro; Blattschnitt der Karte. Die Karte ist im Verlag Meki-Landkarten / Pfungstadt erschienen und kann dort auch direkt bestellt werden.

Weblinks[Bearbeiten]

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