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Route der Industriekultur – Arbeitersiedlungen

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Die Route der Industriekultur – Arbeitersiedlungen listet Stationen der Route der Industriekultur auf, die sich besonders mit den Werks-, Zechen- oder sonstigen Arbeitersiedlungen beschäftigen.

Hintergrund

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Themenroute 19
Arbeitersiedlungen
Der Ankerpunkte: LVR-Industriemuseum in Oberhausen
weiterführende Links
RIKThemenroute 19
WikipediaRIK#Route 19

Die Route der Industriekultur stellt als Ferienstraße im Ruhrgebiet besondere Industriedenkmäler und Bereiche der Industrielandschaft in Form von Straßenrouten für Kraftfahrtzeuge und auch für das Fahrrad vor. Neben den Ankerpunkten, die das Rückgrat der Route bilden, vermitteln die Themenrouten immer ein spezielles Themengebiet, einen lokalen Bereich oder eine Besonderheit in der Geschichte des Ruhrgebietes.

Die Themenroute mit der Nummer 19 "Arbeitersiedlungen" zeigt "Kolonien", die während der Industrialisierung des Ruhrgebiets entstanden. Die neuen Zechen und Betriebe benötigten Arbeitskräfte - und zwar Fachleute, die lange Jahre treu tätig waren. Um dies zu fördern bauten viele Bergwerke und Industrieunternehmen eigene Wohnsiedlungen in unmittelbarer Nähe, die Anmietung war dann an den Arbeitsvertrag geknüpft. Und auch die Hierarchie im Betrieb spiegelte sich in den Häusern wieder - Steiger und Beamte einer Zeche hatten größere und besser ausgestattete Häuser als der einfache Bergmann. Auch waren diese so angeordnet, das von dort aus das Treiben der Arbeiter kontrolliert werden konnte - die Aufsicht endete nicht am Werkstor. Bei beiden gehörte aber meist ein großer Garten dazu - um für den eigenen Bedarf Gemüse anzubauen und die Bergmannskuh (die Ziege) durchzufüttern. Im Garten neben dem Stall befand sich dann oft auch das (Plumps)Klo.

Neben den eigentlichen Wohnungen gab es auch Gemeinschaftseinrichtungen: von der Wäscherei, gesundheitlicher Betreuung und Schulung der Hausfrau und Mutter in ihren Tätigkeitsfeldern (Hauswirtschaft, Gartenanbau, Nähen bis zur Kinderbetreuung), Einkaufs- und Koopläden, Kneipen und Landerholungsheime.

Dem Neubauwahn nach dem Zweiten Weltkrieg fiel so manche Werks- und Zechensiedlung zum Opfer, bis sich erste Widerstände regten. Auch davon erzählt die Themenroute, gerade auch mit der ersten Station, der Siedlung Eisenheim in Oberhausen. Inzwischen ist man sich des Erbes wohl bewusst und so manche Siedlung ist geschickt saniert und renoviert zum modernen Schmuckstück geworden.

Vorbereitung

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Das Ruhrgebiet bietet die Serviceeinrichtungen und Unterkunftsmöglichkeiten einer Großstadt. Wem das nicht reicht oder weil es aufgrund lokaler Veranstaltungen ausgebucht/teuer ist kann auf die umliegenden Regionen ausweichen: Niederrhein und Münsterland.

Informationen zu den einzelnen Stationen der Themenroute 19 bietet der offizielle Reiseführer der RIK (siehe Literatur), der jeweilige Ankerpunkt oder die entsprechende Webseite.

Der Ankerpunkte ist auch als erste Anlaufstelle für Informationssuchende zu verstehen:

  • 1 Siedlung Eisenheim, Oberhausen-Osterfeld, Eisenheimerstraße (Siedlung umfasst auch noch Wesselkamp-, Fulda-, Werra- und Berliner Straße) . Älteste Arbeitersiedlung im Ruhrgebiet (1846 begonnen) für die spätere Gutehoffnungshütte, berühmt durch den Kampf der Bewohner für den Erhalt ihrer Siedlung in den 1970er Jahren, heute renoviert, 31 von 52 Häusern erhalten, Außenstelle des LVR-Museums, Waschhaus als Museum eingerichtet (geöffnet von Ostern bis Ende Oktober, Sa/So von 10:00 - 17:00 Uhr oder nach Voranmeldung, Eintritt: Erwachsene 1,50 €, Kinder 0,50 €, Gruppenführungen 40€ ganzjährig unter Telefon: 01805 743465), eigene Erkundung der Siedlung dank der "Sprechende Straßen – sprechende Baudenkmäler" sehr spannend! Weitere Infos unter Planet-Wissen.
  • 2 LVR-Industriemuseum Schauplatz Oberhausen (Zinkfabrik Altenberg), 46049 Oberhausen, Hansastraße 18-20 (Oberhausen Hbf. Das Museum befindet sich am Westausgang.). Tel.: +49(0) 2234 9921555, Fax: +49(0)2234 992-1300, E-Mail: . In der vollständig erhaltenen, ehemaligen Zinkfabrik befindet sich die Zentrale des LVR-Industriemuseums; Dauerausstellungen: zur Zinkherstellung (Foyer, kostenfreier Teil) und zur Maloche in der Schwerindustrie (Walzhalle), sowie zur Entwicklung der Infrastruktur ("Stadtwerk" in der Elektrozentrale). Die Siedlung Eisenheim ist eine Außenstelle des Museums LVR. Geöffnet: Mo geschl., Di - Fr 10:00-17:00 Uhr, Sa + So 11:00 - 18:00 Uhr. Preis: Erw. 4,50 €, erm. 3,50 €, ab 10 Pers. 4 €, Kinder/Jugendliche frei.

Anreise

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Das Ruhrgebiets ist gut zu erreichen, naheliegende Flughäfen befinden sich in Düsseldorf oder Dortmund, beide haben Bahnanschluss. Das Angebot an Autobahnen, Bundesstraßen und Eisenbahnstrecken existiert in hoher Dichte. Wichtige Knotenpunkte mit Fernverkehrsanschluss sind die Hauptbahnhöfe in Duisburg, Mülheim an der Ruhr, Essen, Hagen und Dortmund. Für das Kraftfahrzeug gibt es mehrere Autobahnen (A 1, A 2, A 3, A 40, A 42, A 43, A 44, A 45) mit entsprechenden Abfahrten, dabei wichtig: das Ruhrgebiet ist in weiten Teil eine Umweltzone, die nur die Einfahrt von Fahrzeugen mit bestimmten Plaketten erlaubt (akt. Stand befindet sich im jeweiligen Stadtartikel unter Anreise!).

Los geht's

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  • Siedlung Eisenheim, Oberhausen-Osterfeld, zuerst Hütten-, später Bergarbeiter, erste Bauten ab 1848, Ausbau 1860-1870, 1897-1903
  • Siedlung Stemmersberg, Oberhausen-Osterfeld, GHH, Bergarbeiter der Zeche Osterfeld, 1902-1904
  • Siedlung Grafenbusch, Oberhausen, Beamtenkolonie, 1910-1923
  • Siedlung Ripshorster Straße, Oberhausen, Belegschaft der GHH, ab 1899, Ausbau 1910 und 1927 (Meisterhäuser)
  • Siedlung Lohberg, Dinslaken-Lohberg, Bergarbeiter der zeche Lohberg, ab 1907, sehr große Siedlung mit umfangreicher Infrastruktur (Schulen, Kindergärten, Geschäfte und Handwerksbetriebe, auch Junggesellenwohnheim sogenanntes "Bullenkloster")
  • Siedlung Wehofen, Duisburg-Walsum, Bergarbeiter der Zeche Wehofen (gehörte zum Thyssenkonzern), 1912-1918, mit Konsumanstalt
  • Dichter-Viertel, Duisburg-Hamborn, Bergleute der Schachtanlage "Friedrich Thyssen I/VI", 1905-1918, Siedlungsname geht auf die Straßenbezeichnungen zurück
  • Siedlung Hüttenheim, Duisburg-Hüttenheim, Arbeiter des Blechwalzwerk der Firma Schulz-Knaudt (später Teil der Mannesmannröhrenwerke), 1911/1912
  • Margarethen-Siedlung, Duisburg-Rheinhausen, Arbeiter des Kruppschen Hüttenwerks, 1903-1906, bis in die 1930er Jahre erweitert, nach Margarethe Krupp benannt, mit Konsum, Lesehalle, Kleinkinderschule und Badeanstalt
  • "Beamtensiedlung" Bliersheim, Villenkolonie im englischen Landhausstil für die leitenden Beamten des Kruppschen Hüttenwerks, 1903-1910, mit Kasino, das Werk wuchs im Laufe der Jahre um die Häusergruppe herum
  • Siedlung Rheinpreußen, Duisburg-Homberg/ Hochheide, Arbeiter der Zeche Rheinpreußen, ab 1903 erbaut, später 1200 Wohnungen abgerissen, der Rest konnte nur mit erbittertem Widerstand und Hungerstreik der Bewohner gerettet werden
  • Siedlung Johannenhof, Duisburg-Hochheide, ursprünglich geplant für Beamte der Zeche Rheinpreußen aber durch Arbeiter bezogen weil der Bergbau bereits rückgängig war, 1914
  • Kolonie Meerbeck, Moers-Meerbeck, Bergarbeier des Schachtes Rheinpreußen IV, 1904-07 und 1913, bis max. 10.000 Einwohner, mit Konsumläden, bergmännische Berufsschule und einem Wohlfahrtsgebäude
  • Siedlung Repelen, Moers-Repelen, meist für Bergarbeiter der Pattbergschächte I/II aber wegen gemeinnützigem Wohnungsbau nicht ausschließlich, 1930-1936
  • Alt-Siedlung Friedrich-Heinrich, Kamp-Lintfort, Arbeiter der gleichnamigen Zeche, zusammen mit der Zeche auf dem platten Land errichtet, 1907-1930er Jahre
  • Siedlungen Niederberg - Alte und Neue Kolonie, Neukirchen-Vluyn, Bergarbeiter der Zeche Niederberg, 1917 Alte Kolonie, 1926-1930 Neue Kolonie
  • Siedlung Mausegatt, Mülheim-Heißen, eigentlich nach der Zeche Wiesche benannt ("Colonie Wiesche"), später dann auf den Flöznamen "Mausegatt" umgetauft, für Bergarbeiter der Zeche, ab 1899, erweitert 1905 und 1911
  • Siedlung Karnap, Essen-Karnap, für Arbeiter und Beamte der Zeche Mathias Stinnes, 1890-1921
  • Margarethenhöhe, Essen-Margarethenhöhe, Musterbeispiel einer Gartenstadt, für Arbeiter, Angestellte und Beamte von Krupp und auch Außenstehende (circa 50%), Markt, Konsumanstalten, Gaststätten, Häuser mit Kachelofenheizung, Spülküche und Wasserklosett, erbaut 1906-1938, gestiftet von Margarethe Krupp anlässlich der Hochzeit ihrer Tochter Bertha, seit Gründung bis heute von der „Margarethe Krupp-Stiftung für Wohnungsfürsorge“ geführt
  • Altenhof II, Essen-Stadtwald, für Arbeiter von Krupp, 1907-1914
  • Siedlung Brandenbusch, Essen-Bredeney, oberhalb der Villa Hügel für die Bediensteten erbaut, ab 1895
  • Siedlung Carl Funke, Essen-Heisingen, Arbeiter des Schachtes Carl Funke, 1900/1901
  • Gartenstadt Hüttenau, Hattingen-Welper, für Arbeiter der Henrichshütte, 1910-1917, Gelände mit starken Höhenunterschied in Richtung Ruhr
  • Kolonie Friedlicher Nachbar, Bochum-Linden, kleine Bergarbeitersiedlung der gleichnamigen Zeche, ab 1880
  • Siedlung Dahlhauser Heide, Bochum-Hordel, im Volksmund "Kappeskolonie" genannt, für Bergleute und Beamte der Zechen Hannover und Hannibal (gehörten der Firma Krupp), 1907-1915 auf dem Gelände des ehemaligen Rittergutes Dahlhausen im Heimatstil errichtet, mit Kindergärten, Gemeindehäusern, Konsumanstalt und Bierhalle mit Saalbau
  • Siedlung Lange Riege, Hagen-Eilpe, Wohnungen und Werkstätten der Eilper Klingenschmiede, 1665/1666 fertiggestellt, gilt als älteste Arbeitersiedlung Westfalens
  • Walddorf-Siedlung, Hagen-Emst, Textilarbeitersiedlung im rustikalen Heimatstil, 1910, von den ursprünlich 87 geplanten Häusern wurde nur dieser Straßenzug mit 6 Häusern gebaut
  • Cuno-Siedlung, Hagen-Wehringhausen / Kuhlerkamp, Beispiel der Reformbewegung im Wohnungsbau, 1926-1927, nach dem hagener Oberbürgermeister benannt, mit Gemeinschaftseinrichtungen wie Wäscherei und Badeanstalt mit Brause- und Wannenbädern, Wohnungen hatten Küchen nach dem "Modell Frankfurt"
  • Kreinberg-Siedlung wurde ab 1920 als Werksiedlung für das Eisenbahnausbesserungswerk Schwerte-Ost gebaut. Im August 1921 konnten die ersten Familien einziehen. Die Siedlung ist als Gartenstadt umgesetzt und sehr gut erhalten.
  • Siedlung Vogelsang
  • Zechensiedlung "Neustadt" Ahlen
  • D-Zug-Siedlung Rünthe
  • 3 Die Victoria-Siedlung . in Lünen-Nord wurde 1909-1912 als Arbeitersiedlung für die Zeche Victoria errichtet. Ihre Bauweise orientiert sich stark an der Gartenstadtbewegung.
  • 4 Die Ziethenstraße . in Lünen-Süd wurde 1898 von der on der Harpener Bergbau AG für ihre Bergarbeiter der Zeche Preußen errichtet. Die 52 gleich gestalteten, einfachen Ziegelhäusern boten jeweils 4 Familien Platz. Heute stehen die Häuser unter Denkmalschutz.
  • 5 Die Siedlung "Am Kanal" . ist eine weitere Bergarbeitersiedlung für Arbeiter der Zechen Victoria, Preußen und Gneisenau und auch normale Bürger gedacht, diesmal nahe des Preußenhafens am Datteln-Hamm-Kanal und 1921-1922 von einer Treuhandgesellschaft errichtet. Von der ursprünglich geplanten Siedlung wurde nur die eine Hälfte nördlich des Kanals errichtet.
  • 6 Bergarbeiter-Wohnmuseum, 44536 Lünen-Brambauer, Rudolfstr. 10. Tel.: +49 (0)231 8779121, Fax: +49 (0)231 8822950, E-Mail: . Teil der Route der Industriekultur, zeigt die Lebensbedingungen einer Bergarbeiterfamilie um 1930. Geöffnet: Di 15:00-17:00, Do 17:00-19:00, So 15:00-17:00 Uhr. Preis: 1,50€/Erw., 0,50€/Kind.
  • 7 Müsersiedlung der Zeche Gneisenau . ist eine Zechenkolonie im Dortmunder Ortsteil Derne.
  • 8 Bergbaubeamtensiedlung Neu-Asseln . auch Siedlung Am Knie – ist eine Zechensiedlung im Ortsteil Neuasseln im Stadtbezirk Brackel.
  • 9 Alte Kolonie Eving . ist eine denkmalgeschützte Arbeitersiedlung im Dortmunder Stadtteil Eving.
  • 10 Siedlung Oberdorstfeld . ist eine ehemalige Bergbaukolonie der Zeche Dorstfeld im Dortmunder Stadtteil Dorstfeld.
  • 11 Kolonie Landwehr . ist eine zur Zeche Zollern gehörende Zechensiedlung im Dortmunder Stadtteil Bövinghausen.
  • Siedlung Teutoburgia
  • Dreieck-Siedlung Hochlarmark
  • Flöz Dickebank
  • Vittinghoff-Siedlung
  • Siedlung Klapheckenhof
  • Siedlung Schüngelberg
  • Siedlung Spinnstuhl
  • Gartenstadt Welheim
  • Siedlung Zweckel
  • Siedlung Fürst Leopold

Sicherheit

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Ausflüge

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Literatur

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  • Harald Glaser, Christiane Syré; Regionalverbund Ruhr (Hrsg.): Arbeitersiedlungen; Bd.19. Essen, 2002, Route Industriekultur.
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