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Route der Industriekultur – Krupp und die Stadt Essen

Reiseroute
Gewählt zum Ziel des Monats
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Das Logo der Firma Krupp: die drei nahtlosen Radreifen

Die Route der Industriekultur – Krupp und die Stadt Essen listet Stationen der Route der Industriekultur in Essen auf, die in besonderem Zusammenhang mit der Familie Krupp stehen. Dazu gehört der Bereich im Essener Süden mit und um die Villa Hügel, die Kristallisationspunkte von Krupp im Essener Stadtbild und das ehemalige Firmengelände, damals Kruppstadt genannt.

Hintergrund

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Themenroute 5
Krupp und die Stadt Essen
Ankerpunkt: Villa Hügel
weiterführende Links
RIKThemenroute 5
WikipediaRIK#Route 5

Die Route der Industriekultur stellt als Ferienstraße im Ruhrgebiet besondere Industriedenkmäler und Bereiche der Industrielandschaft in Form von Straßenrouten für Kraftfahrtzeuge und auch für das Fahrrad vor. Neben den Ankerpunkten, die das Rückgrat der Route bilden, vermitteln die Themenrouten immer ein spezielles Themengebiet, einen lokalen Bereich oder eine Besonderheit in der Geschichte des Ruhrgebiets.

Die Themenroute mit der Nummer 5 "Krupp und die Stadt Essen" konzentriert sich ganz auf Essen, genauer auf alles was mit der Familie Krupp zu tun hat.

Die Familie stammte ursprünglich aus den Niederlanden und kam mit Arnold Krupp 1587 in Essen an. Er handelte, kaufte Grundstücke, legte so den Grundstein für die wohlhabende Familie. Nachfolgende Generationen blieben beim Handel, waren aber auch Stadtsekretäre oder in anderen Ämtern vertreten.

Friedrich Krupp gründete 1811 die Kruppsche Gußstahlfabrik, die sein Sohn Alfred Krupp schon mit 14 Jahren übernehmen musste, zu wirtschaftlichen Erfolg führte und später zum größten Unternehmen Europas ausbaute. Dieser Aufstieg war stark mit dem industriellen Aufstieg des Ruhrgebiets verknüpft, z. B. durch den verstärkten Eisenbahnverkehr (und Bedarf nach nahtlosen Radreifen aus Stahl, ein Patent von Krupp). Aber auch als Waffenproduzent war Krupp eine große Nummer und wurde deshalb auch "Kanonenkönig" genannt, das bekannteste Geschütz war die "Dicke Berta". Um seine Kruppianer kümmerte sich Alfred stark, er führte eine Krankenversicherung ein, baute Wohnungen und Versorgungsgeschäfte, umgekehrt verlangte er aber auch unbedingte Loyalität von seinen Arbeitern.

Familienbild von 1928: von links nach rechts die Kinder Berthold, Irmgard, Alfried, Harald, davor Waltraud und Eckbert, ganz rechts Sohn Claus, dazwischen die Eltern Bertha und Gustav Krupp von Bohlen und Halbach

Nächster Sohn und Firmeninhaber war Friedrich Alfred Krupp, nach seinem frühen Tod wurde aus der Firma eine Aktiengesellschaft mit der Alleinerbin Berta. Allerdings verwaltete die Mutter Margarethe Krupp den Konzern lange Jahre treuhändisch. Sie lies die nach ihr benannte Siedlung bauen und trat auch sonst stark als Stifterin auf.

Berta Krupp heiratete Gustav von Bohlen und Halbach, der den Konzern von 1908 bis 1943 leitete. Im Ersten Weltkrieg wurden verstärkt Waffen produziert, die anschließenden Reparationsleistungen und Produktionsverbote, die Ruhrbesetzung und die Weltwirtschaftskrise trafen das Unternehmen schwer.

Alfried Krupp von Bohlen und Halbach, der älteste Sohn von Gustav und Berta, war an der Rüstungsproduktion im Nationalsozialismus stark beteiligt und musste sich 1947/48 im Krupp-Prozess verantworten. Nachdem er zunächst verurteilt und inhaftiert sowie sein gesamtes Vermögen enteignet worden war gab es einen Gnadenerlass und die Rückerstattung unter bestimmten Bedingungen, vor allem die Berg- und Stahlwerke mussten aus dem Konzern ausgegliedert werden. Zum ersten mal übernahm ein nicht-Familienmitglied die Führung der Firma: Berthold Beitz wurde Generalbevollmächtigter und baute den Krupp-Konzern neu auf.

Nach dem Tode von Alfried und dem Erbverzicht dessen einzigen Sohnes Arndt von Bohlen und Halbach ging der Konzern 1968 in die "Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung" über. Heute ist die Stiftung der größte Einzelaktionär des Nachfolgeunternehmens ThyssenKrupp. Mit Hilfe der Stiftung konnte zum Beispiel der Neubau des Museum Folkwang in Essen finanziert werden (55 Mio. €).

Die Themenroute zeigt Stamm- und Wohnhaus sowie Gräber und Gedenkstätten, führt Produktionsstätten aus allen Generationen sowie von Krupp gebaute Arbeitersiedlungen und soziale Einrichtungen auf und lässt auch dunkle Kapitel der Geschichte nicht aus.

Es gibt noch eine weitere Route, die sich mit Essen beschäftigt, das ist die Route Nummer 2: Industrielle Kulturlandschaft Zollverein. Diese zeigt, das nicht alles in Essen auf Krupp zurückzuführen ist - Zollverein gehörte z. B. zur Familie Haniel.

Vorbereitung

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Karte
Karte von Route der Industriekultur – Krupp und die Stadt Essen

Essen bietet die Serviceeinrichtungen und Unterkunftsmöglichkeiten einer deutschen Großstadt. Wem das nicht reicht oder weil es aufgrund lokaler Veranstaltungen ausgebucht/teuer ist kann auf die umliegenden Städte ausweichen: Bochum, Gelsenkirchen, Bottrop, Oberhausen, Mülheim an der Ruhr, Velbert, Hattingen. Aufgrund der guten Autobahn- und Eisenbahnanbindung bieten sich auch andere Städte im Ruhrgebiet als Ausweichquartiere an.

Informationen zu den einzelnen Stationen der Themenroute 5 bietet der offizielle Reiseführer der RIK (siehe Literatur), der Ankerpunkt oder die entsprechende Webseite.

Der Ankerpunkt ist auch als erste Anlaufstelle für Informationssuchende zu verstehen:

  • 1 Villa Hügel, 45133 Essen, Villa Hügel 1. Tel.: +49(0)201 616290, Fax: +49(0)201 6162911, E-Mail: . Die Villa Hügel liegt herrlich oberhalb des Baldeneysees im eigenen Park. Von Krupp als repräsentativer Stammsitz gebaut ist sie viel mehr als eine Unternehmervilla, sie ist ein Symbol der Industrialisierung und verkörpert den Mythos Krupp. Heute Zentrum der Kunst und Kultur mit hochkarätigen, internationalen Ausstellungen, Konzertsaal u. a. für das Folkwang Kammerorchester, Dauerausstellung zur Geschichte Krupps, seiner Arbeiterschaft und des heutigen Konzerns bzw. der Stiftung sowie geschichtsträchtiger Erinnerungsort, auch wissenschaftlich untermauert vom Historischen Archiv Krupp. Geöffnet: Villa: täglich außer Mo von 10:00 bis 18:00 Uhr, aber nicht an Feiertagen oder bei Veranstaltungen. Preis: Eintritt Villa & Hügel: 5€ (keine Einzeltickets möglich).
Kulturlinie 107

Interessantes Verkehrsmittel in diesem Zusammenhang ist die

  • Straßenbahnlinie 107 (auch Kulturlinie 107 genannt). Geöffnet: Fahrtakt nach Bredeney in der Woche alle 10min, am WE alle 15min, Abends alle 30Min. Preis: Tagestickets werden empfohlen, für Erw. Essen-Bredeney 6,50€ oder als Fünfer-Gruppe 18,40€.

  • Die Straßenbahn fährt über 17km von Gelsenkirchen Hbf über Zollverein und den Essener Hbf bis nach Essen-Bredeney, die Fahrzeit für die gesamte Strecke beträgt 45min, von Essen Hbf bis Bredeney sind es aber nur 11 Minuten.
    In der Bahn und an den Haltestellen gibt es Karten und Hinweise, die Internetseite bietet noch ausführlichere Informationen zu den 57 tangierten Sehenswürdigkeiten, dem Fahrplan, alternativen Tickets des Verkehrsverbundes und als besonderes Highlight auch die HörTour 107. Das kostenlose Hörbuch (60MB, MP3-Dateien) hat für jede Station einen Audiobeitrag von ein bis zwei Minuten Länge. Von A wie Aaltotheater über M wie Margarethenhöhe bis Z wie Zeche Zollverein werden dabei auch viele Punkte angesteuert die direkt oder indirekt etwas mit Krupp zu tun haben.
    Zudem erhältlich: Faltblatt, kostenpflichtige iPhone-App und auch ein Taschenbuch (siehe Literatur unten).

Anreise

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Essen ist gut zu erreichen, liegt in angenehmer Entfernung von den Flughäfen in Düsseldorf und Dortmund, hat einen Hauptbahnhof mit ICE- und IC-Anbindung sowie Ausprägung als regionalen Knotenpunkt. Für das Kraftfahrzeug gibt es mehrere Autobahnen (A40, A42 und A52) mit entsprechenden Abfahrten, dabei wichtig: Essen ist Teil der Umweltzone Ruhrgebiet, die nur die Einfahrt von Fahrzeugen mit bestimmten Plaketten erlaubt (akt. Stand unter Essen#Anreise).

Die Straßenbahnlinie/Kulturlinie 107 unterirdisch im Rüttenscheider Stern

Vom Essener Hauptbahnhof kann man gut mit der Straßenbahn 107 nach Bredeney hinaus fahren und die dortigen Stationen der Themenroute ansteuern. An der 1 Haltestelle Frankenstraße (vorletzte auf der Strecke Richtung Bredeney) geht ein 20min Spazierweg zur Villa Hügel ab, auch die Siedlung Brandenbusch und der Hügelpark sind von hier gut zu erreichen.

Wer lieber vom Baldeneysee aus die Punkte rund um die Villa Hügel erkundet nutzt besser die S6, sie fährt ebenfalls ab Essen Hauptbahnhof und hält am Bahnhof Hügel (siehe dort). Oder man macht gleich eine Rundtour: mit der Straßenbahn hin, bergab zur Villa und zum Baldeneysee und zurück mit der S-Bahn.

Die Straßenbahn 107 bietet auch noch weitere Haltepunkte zu Themen dieser Route:

  • Ab 2 Haltestelle Florastraße erreicht man die Siedlung Altenhof I mit dem Alfried Krupp Krankenhaus und der Altenhofkapelle.
  • Ab 3 Haltestelle Martinstraße zur Margarethenhöhe (die ist zwar hier als Highlight ausgeschildert, liegt aber 2,5km / 30min Fußweg entfernt, besser kann sie mit der U17 ab Essen-Hbf bis Haltestelle "Halbe Höhe" oder "Laubenweg" angefahren werden)
  • Ab 4 Haltestelle Philharmonie aus die Kruppschen Beamtenhäuser, Erlöserkirche und Siedlung Friedrichshof
  • Ab 5 Haltestelle Rathaus Essen(das ist von Hbf aus gesehen schon Richtung Gelsenkirchen) geht's zum Alfred-Krupp-Denkmal an der Marktkirche
  • Ab 6 Haltestelle Ernestinenstraße sind es circa 1,7km bis zur Zeche Helene


Für die Radfahrer gibt es von der Essener Aktion "Neue Wege zum Wasser" eine Karte mit Beschreibung der kruppschen Siedlungen.

Außerdem gibt es eine flächendeckende Ausleihmöglichkeit für Fahrräder:

  • metropolradruhr (nextbike GmbH), 04109 Leipzig, Thomasiusstr. 16 (hat noch weitere Städte in Deutschland im Angebot). Tel.: +49(0)341 3089889 0, E-Mail: Hotline: +49 (0) 30 692 050 46; Registrieren über die Hotline, an den Ausleihstationen, bei Touristinformationen, im Internet oder via App (für iPhone, Android und WindowsPhone), vor der ersten Fahrt muss das angegebene Zahlungsmittels (Bankkonto, Kreditkarte) aktiviert sein. Die Standorte in Essen sind vielfältig und weit verteilt, auch in den angrenzenden Städten gibt es Stationen. Geöffnet: Ausleihe/Rückgabe täglich 24h möglich. Preis: 30min zu 1€, Tagesrate 9€, Sonderkonditionen für VRR/VRL Kunden.

Los geht's

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die Villa im Bau 1872

Essens Geschichte innerhalb des Ruhrgebiets, seine Industrialisierung und Urbanisierung wurde stark von der Familie Krupp mitbestimmt. Die Villa Hügel war das Symbol des Aufstiegs und der Macht dieser Industriellen-Familie und des von ihr geführten Konzerns. Das "Wohnhaus" oberhalb der Ruhr (damals gab es den Baldeneysee noch nicht) war als Mythos geplant und zeigte auch die beabsichtigte Wirkung, sowohl auf die kruppschen Arbeiter als auch auf Staatsoberhäupter, Wirtschaftsbosse oder Politiker. Hier spielt denn auch das erste Drittel der Route: "Der Essener Süden: Umgebung der Villa Hügel und der Familie Krupp". Die beiden anderen Abschnitte zeigen "Krupp im Essener Stadtbild" mit so bekannten Stationen wie der Margarethenhöhe und "die ehemalige Kruppstadt", von der z.B. noch die ehemalige VIII. Mechanische Werkstatt (heute das Colosseum) erhalten sind. Das meiste der Kruppstadt verschwand allerdings im Bombenhagel des Zweiten Weltkrieges, um so interessanter ist es welche Spuren sich heute noch finden lassen.

Der Essener Süden: Umgebung der Villa Hügel und der Familie Krupp

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  • 2 Villa Hügel (Ankerpunkt, siehe oben)
1864 begann die Geschichte der Villa Hügel mit dem Erwerb des damaligen Gutes Klosterbuschhof. Alfred Krupp führte zu dieser Zeit die Prokura in seiner Firma ein, d.h. er wollte sich stärker auf die strategischen Entscheidungen zurückziehen - was sich auch in der Suche nach einem ruhigerem Wohnort (nach dem Stammhaus, siehe Punkt 38) widerspiegelte. Alfred hatte sehr genaue Vorstellungen von dem Bau, erstellte erste Skizzen und setzte als ersten Planer sein Baubüro ein. Die Zusammenarbeit mit den Architekten war immer wieder von Konflikten geprägt, nach Krupps Ansicht arbeiteten sie nicht effektiv genug oder stellten sich seinen Plänen in den Weg. Dazu kamen technische Probleme wie Bodensenkungen durch alte Bergwerksstollen und Unterspülungen und politische wie der Ausbruch des Deutsch-Französischen Kriegs von 1870, aufgrund dessen die französischen Steinmetze die Baustelle verließen und viele deutsche Bauarbeiter zum Militär eingezogen wurden.
Nach circa 1,5 Jahren Verzug konnten schließlich am 10. Januar 1873 Bertha und Alfred Krupp mit ihrem Sohn Friedrich Alfred einziehen. Das "Wohnhaus" hatte gewaltige Ausmaße: 269 Räume mit 8100 m² Wohnfläche, dabei umfassten die 103 Hauptwohnräume der Familie alleine schon 4500 m². Die beiden großen, repräsentativen Hallen im Erdgeschoss hatten jeweils 432 m². Im Dachgeschoss wohnten die Dienstboten, im Keller waren Küche und Vorrats-/Wirtschaftsräume untergebracht.
Nach Alfred Krupp wohnten noch zwei Generationen der Familie im Haus und gestalteten es nach den eigenen Ansprüchen und Wünschen um, u.a. kamen ein Schwimmbad und ein Gästehaus (heute von der Stiftung genutzt) hinzu. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es nicht mehr als Wohnhaus sondern als Repräsentationsort der Firma Krupp genutzt (Jubilarfeiern, Empfang internationaler Besucher, Firmenjubiläum, Bilanzpressekonferenzen, etc.). Berthold Beitz sorgte mit international beachteten Ausstellungen dafür, dass sich die Villa Hügel zu einem Zentrum der Kunst und Kultur entwickelte. Er gründete 1984 auch die Kulturstiftung Ruhr. Zusammen mit der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung wird die Villa Hügel heutzutage als Konzertsaal, Kulturort, Geschichtszeichen, Historisches Archiv Krupp und vielem anderen mehr genutzt.
Die historischen Wohnräume und die historische Ausstellung Krupp kann besichtigt werden, normalerweise Di-So von 10.00 bis 18.00 Uhr, aufgrund von Firmenveranstaltungen und Wechselausstellungen kann es aber zu veränderten Öffnungszeiten kommen - bitte unbedingt telefonisch vorab klären. An einigen Tagen im Jahr ist die Villa Hügel komplett geschlossen, genaueres findet sich auf der Webseite. Führungen werden nur auf Anfrage durchgeführt, Kontakt dazu über +49 (0)201/6162917.
Anfahrt mit der Kulturlinie 107 bis zur Station Frankenstraße, von dort aus zu Fuß knapp 2km in 20Min, oder Umstieg in die Bus-Linie 194 bis Haltestelle "Zur Villa Hügel". Alternativ die Anfahrt zum Baldeneysee über die S6 aus Richtung Essen Hbf bis Bahnhof "Essen-Hügel".
  • 1 Hügelpark (direkt an der Villa Hügel), 45133 Essen, Villa Hügel 1. Tel.: +49(0)201 616290, Fax: +49(0)201 6162911, E-Mail: Der mehrfach umgestaltete Park zeigt sich heutzutage als eine Art englischer Landschaftspark. Teile des ursprünglichen Parks wurden abgetrennt und können heute kostenlos als "Kruppwald" begangen werden. Geöffnet: täglich , auch an vielen Feiertagen, von 8:00 bis 20:00 Uhr. Preis: Villa&Park: 5€.
Der Park rund um die Villa Hügel - eigentlich die Landschaft rund um das Gut Klosterbuschhof - waren von Alfred Krupp zunächst selbst geplant und weitestgehend mit einheimischen Gewächsen (=meist schon ausgewachsenen Bäumen) versehen worden. Erst die nachfolgenden Generationen gestalteten den Bereich mehr zu einem repräsentativen Landschaftspark um. Berühmt waren die kostbare Orchideensammlung und –zucht sowie die gußeisernen Laternen. Aber auch Plätze für die Familie wie das heute nicht mehr erhaltene Spatzenhaus, ein Schlittschuhteich oder Tennisplätze wurden errichtet. Heute erinnert der (zentrale) Park einerseits an einen englischen Landschaftsgarten und der Kruppwald dann doch auch wieder an Alfred selbst.
Der Park ist - im Gegensatz zur Villa - fast immer täglich geöffnet (allerdings nur gegen Eintrittsgebühr).
Der Kruppwald westlich, nördlich und östlich des Parks ist öffentliche Grünanlage ohne Zugangsbeschränkung und Kosten, er ist vom eigentlichen Hügelpark abgetrennt. Gute Einstiege dazu für Autofahrer sind
  • die 1 Gaststätte Seeblick und 2 Waldschänke Waldschänke an der Bredeneyerstraße (B224) im Westen
  • und etwas weiter oben ein 3 Stichweg kurz vor der Graf-Bernadotte-Straße (Parken in der Maybachstraße und durch die Unterführung gehen).
  • Im Osten bietet sich der Parkplatz 7 An der Kluse ( Gaststätte "zur Klause") als Einstieg in den Kruppwald an.
  • Im Norden die Straßen Kirchmannshof und Arnoldstraße. Bitte die Hinweise auf Anwohnerparkplätze beachten, sonst hagelt es Knöllchen!
Die Straßenbahn 107 (Kulturlinie 107, siehe oben!) hat noch etwas weiter oben am Alten Bredeneyer Rathaus (Ecke Bredeneyerstraße/Weddigenstraße) ihren 8 End- bzw. Wendepunkt "Bredeney", von hier bis zur Villa Hügel sind es circa 2,2km (bergab ~25 Minuten), unterwegs auf dem Hügelweg kann rechts und links in den Kruppwald abgebogen werden (die Wege führen allerdings oft nicht zur Villa Hügel!).
  • 4 Siedlung Am Brandenbusch, 45133 Essen-Bredeney, Am Brandenbusch (auch Eckbert-, Arnold- und Haraldstraße).
Oberhalb der Villa Hügel und von ihr aus gewollt unsichtbar wuchs von 1885 bis 1913 die Wohnanlage des Hauspersonals heran, bis maximal 600 Bedienstete lebten hier. Ähnlich zu den Arbeitersiedlungen Alfredshof, Friedrichshof und Altenhof wurde sie von kruppschen Architekten mit Elementen der Gartenstadtidee errichtet, allerdings durften aus ästhetischen Gründen (die Siedlung war vom Park aus sichtbar) keine Stallungen oder Gartenlauben angelegt werden. Die Wohnqualität war für die damalige Zeit sehr gut, die Häuser hatten 1-2 Etagen, Keller und Dachgeschoss. Der Rang eines Angestellten war anhand der Wohn- und Gartengröße ersichtlich, die Mietordnung streng auf Zucht, Ordnung und die Einhaltung der guten Sitten ausgelegt. Höhere Angestellte durften auch den Hügelpark mitbenutzen. Die ab 1896 gebauten Doppel- und Dreifamilienhäuser in Cottage-Bauweise hatten teilweise Eingangslauben und versteckte Stallungen auf der Rückseite, mehrere Haustypen sorgten für Formenvielfalt. Besonders schön und denkmalgeschützt sind die mit Sichtfachwerk ausgestatteten Häuser in der Klaus- und Arnoldstraße. Die Häuser des ersten Bauabschnittes westlich der Arnoldstraße und auch die Gemeinschaftseinrichtungen (Konsumanstalt, Dampfwäscherei, Räucherhaus, Spritzenhaus, Schule) sind leider nicht mehr erhalten.
Sehenswert ist auch die
Sie wurde erst 1906 mit Bruchsteinsockel und Holztonnengewölbe auf einem von Margarethe Krupp geschenkten Grundstück errichtet, zuvor hatte der Hilfprediger Friedrich Smend sonntags in der Gaststätte Rulhof gepredigt. In späteren Jahren folgen Gemeinde- und Pfarrhaus und eine Wartburghalle, die aber zum Ende des Zweiten Weltkrieges durch einen Brand zerstört werden. Heute wird der Kirchenbau durch ein Gemeindezentrum, das integratives Kinder- und Familienzentrum mit der Kindertagesstätte und das Seniorenwohnheim Kruyk-Stiftung ergänzt. Im Saalbau der Kirche finden sich noch Spuren der Familie Krupp, linke Hand stehen die Familienbänke, erkennbar an den drei Ringen.
  • Die Siedlung und auch die Villa Hügel wurden aus der Kruppschen Trinkwasseranlage versorgt, deren denkmalgeschützten Restbauten an der Straße 5 Am Tann, Ecke Eckbertstraße noch sichtbar sind (aber leider nicht zu besichtigen). Hierhin wurde zunächst das Wasser aus den Uferbrunnen der Ruhr (Wasserwerk Hügel) und später aus dem Wolfsbachtal hochgepumpt (siehe Punkt 6).
Aufgang zum Haltepunkt und zur Gaststätte "Hügoloss"
  • 9 Bahnhof Hügel (heute Haltepunkt Essen-Hügel der S6), 45133 Essen, Freiherr-von-Stein-Straße 211a (Gegenüber von Regattaturm und -haus).
Der Bahnhof Bredeney - wie er zunächst hieß - wurde 1890 von der Friedrich Krupp AG auf einem eigenen Grundstück errichtet, die laufenden Kosten übernahm der Staat. Krupp wollte mit dem Bahnhof direkt am Hügelpark vor allem seinen ausländischen Gästen die Anreise erleichtern. Aber auch die Allgemeinheit sollte davon profitieren indem sie einfacher Ausflüge zur reizvollen Landschaft entlang der Ruhr unternehmen konnte. Die Bahnstrecke von Werden über Rellinghausen (heute Essen-Stadtwald) zum Essener Hauptbahnhof existierte schon seit 1877, sie war von der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft als Verbindung von der Ruhrtalbahn nach Essen erbaut worden.
Normalerweise verließ man den Bahnhof über ein paar Treppenstufen nach Süden in Richtung Ruhr und konnte über die Straße "Hügel" links abbiegen, unter der Bahnstrecke hindurch zur Villa Hügel hochlaufen. Nur Friedrich Alfred Krupp persönlich hatte zunächst eine Sondergenehmigung direkt durch das heute noch sichtbare Tor nördlich des Bahnhofs den Hügelpark zu betreten, später wurde dies auf Angehörige und einige Angestellte der Firma ausgeweitet. Bei hohem Besuch - z.B. der ägyptische König Fuad I. im Juni 1929 - war der Bahnhof abgeriegelt um Schaulustige fernzuhalten und der Gast konnte direkt in den Hügelpark entschwinden.
Noch ein wenig Geschichte: Von 1896 bis 1924 war eine Postagentur ("Krupp-Postamt") in der Fahrkartenausgabe untergebracht, es wurde nur von der Familie Krupp genutzt. 1923 gab es wegen der Ruhrbesetzung Sprengstoffanschläge am Bahnhof um Kohleabtransporte nach Frankreich zu verhindern. Von 1931 bis 1933 baute man den Baldeneysee - was die Attraktion des Bahnhofs stark ansteigen ließ, das Empfangsgebäude wurde erweitert und eine Gaststätte errichtet.
Heute fährt die S6 von Köln-Nippes über Köln-Hbf, Leverkusen, Langenfeld, Düsseldorf, Ratingen, Kettwig, Werden, Haltepunkt Essen-Hügel bis zum Essener Hauptbahnhof. Von Köln bis Langenfeld gehört die Linie zum Verbund VRS (Fahrplan) und von Langenfeld bis Essen zum VRR (Fahrplan), Fahrzeiten Mo-Fr von 5:00 Uhr früh bis 20:00 Uhr alle 20Min, bis nach Mitternacht und tagsüber an Sa/So alle 30Min, in den Nächten von Fr auf Sa und So alle 60Min, Fahrradmitnahme zeitweise erlaubt.
  • Hügoloss, 45133 Essen, Freiherr-vom-Stein-Str. 211a. Tel.: +49(0)201 470217, Fax: +49(0)201 4308660, E-Mail: Cafe/Biergarten/griechische Restaurantn, alten Gaststätte mit herrlichem Ausblick auf den Baldeneysee. Geöffnet: täglich geöffnet von 11:00-24:00 Uhr, Küche bis 22:00 Uhr.
Parkhaus Hügel
Nur wenige Schritte vom Bahnhof entfernt und ebenfalls mit wunderbarer Aussicht auf den Baldeneysee liegt das
1870 wurde es als Restaurationsbetrieb der Bauverwaltung Hügel errichtet und war nur den dort Beschäftigten zugänglich, später dient es dann als "Bierhalle" auch den Beamten und Arbeitern aus der Kruppstadt, erst 1910 öffnet sich die "Hügelgaststätte" für Betriebsfremde. Erste Verwalter bis 1930 waren das Ehepaar Führkötter, die zuvor Hausbedienstete der Familie Krupp waren. Aber bereits 1921 kommt die Familie Imhoff (der heute das Haus gehört) ins Spiel: der Konditor Hubert Imhoff aus Baldeney beliefert die Gaststätte mit Kuchen. Sie entwickelt sich zu einem beliebten Ausflugsziel mit über 600 Sitzplätzen.
Die Weltkriege brachten andere Nutzungen: im 1. war hier ein Lazarett untergebracht, im 2. das Notquartier für das Rheinisch-Westfälische Kohlen-Syndikat. 1945 übernahmen die Amerikaner, die den Offiziersclub "Black Diamond" bis 1954 betrieben, 1955 übernimmt die Hubert Imhoff KG die Pacht für das, jetzt wieder "Parkhaus Hügel" genannte Nobel-Restaurant. Von hier aus werden auch Veranstaltungen in der Villa Hügel kulinarisch begleitet, Imhoff gilt bald als "Krupp-Gastronom": von Konzerntagungen und Staatempfängen über die 150-Jahr-Feier der Firma Krupp mit 2.500 Personen oder den EU-Gipfel in Essen mit 5.000 Leuten bis zum "kleinen" Mittagessen für Papst Johannes Paul II spannt sich das Angebot. 2004 kauft die Imhoff GmbH schließlich das Gebäude, renoviert es komplett und eröffnet anschließend wieder als Restaurant mit zusätzlichen 13 Gästezimmern (EZ (3 vorhanden) 65-110€, DZ (10 vorh.) 80-130€, reichhaltiges Frühstücksbuffet zu 13€; Wlan, Nahverkehrsticket, Tageszeitung, Parkplatz kostenlos). Inzwischen führt (nach Hubert und Leo) der Enkel Hans-Hubert Imhoff in der 3. Generation das Haus. Seine Firma ist auch für andere gastronomische Betriebe im Ruhrgebiet das Qualitätszeichen: vom Cafe in der Kohlenwäsche der Zeche Zollverein in Essen und den Restaurants in der Messe Essen über die Stadthalle Mülheim, das Albert´s in Oberhausen bis hin zur Mercatorhalle in Duisburg.
Wasserwerk Wolfsbachtal
  • 6 Wasserwerk Wolfsbachtal (heute Künstlerateliers), 45239 Essen-Werden, Ruhrtalstraße 151.
Eine von der Stadt Essen unabhängige Wasserversorgung war Krupp immer wichtig gewesen. Das galt für die Villa Hügel genauso wie für die Kruppsche Gußstahlfabrik und die Werkssiedlungen. Nach einem Großbrand im Jahr 1865 auf dem Fabrikgelände nahm man denn auch den Bau des ersten 7 Wasserwerks Hügel in Angriff, 1875 war das mit Dampfpumpen ausgestattet Werk am Ufer der Ruhr fertig. Das Trinkwasser wurde durch Uferbrunnen gewonnen und 140m hoch auf dem Hügel in zwei Becken und einem Sandfilter gepumpt, gesammelt und gereinigt. Von da aus hatte es genug Wasserdruck sowohl für die Villa Hügel als auch für die Kruppsche Fabrik und die Siedlungen. Das Wasserwerk war bis 1945 in Betrieb, wurde aber ab Neubau des zweiten Wasserwerks nur noch für Brauchwasser genutzt. Zum Ende des 19. Jhr hatte die Wasserqualität derart abgenommen, dass es schließlich nur noch abgekocht genutzt werden konnte. Ab 1914 nutzte man den Dampf auch per Fernleitung für die Beheizung der Villa Hügel. Das Wasserwerksgebäude befand sich ungefähr an der Stelle wo heute die Regatta-Tribüne des Baldeneysees steht, sowohl Gebäude als auch Technik sind nicht mehr vorhanden.
1901 baute man das neue Wasserwerk Wolfsbachtal ein paar Kilometer ruhrabwärts in Schuir. 20 Ruhruferbrunnen lieferten eine Kapazität von zwölf Millionen Kubikmetern Wasser pro Jahr und durch den nahen Zufluss des Wolfbaches eine wesentlich besser Trinkwassergüte. Ab 1918/19 speicherte man das Trinkwasser in einem Hochbehälter in der Siedlung Brandenbusch (siehe Punkt 3/2). Das Wasserwerk hatte außerdem einen Zulauf von der Ruhr, circa 3600 Kubikmeter Wasser wurden täglich benötigt um den Dampf der Pumpen wieder kondensieren zu lassen, dieses Wasser floss anschließend wieder in die Ruhr zurück. Das Werk wurde 1963 renoviert, dabei gingen leider einige Originaltechnik verloren. Es war bis 1990 in Betrieb und versorgte zuletzt auch den Stadtteil Kettwig. Seit 1992 steht es unter Denkmalschutz und dient mehreren Künstlern als abgeschiedenes und nicht öffentlich zugängliches Atelier.
Ev. Kirche Werden
Die evangelische Gemeinde benutzte bereits ab 1650 ein Bürgerhaus auf der Heckstraße für ihre Gottesdienste. 1832 entstand mit dem Haus Fuhr ihr zweites Gotteshaus, das aber wieder schnell zu klein wurde. Von 1897 bis 1900 entstand der heutige Bau, finanziert aus Spenden der Familie Krupp, weiterer wohlhabender Familien in Werden und der Stadt selbst. In der Größe orientiert sich der Bau an der imposanten katholischen Abteikirche, als Aufbau spiegelt er ein griechisches Kreuz wieder. Durch die Eckerweiterungen an der Mitte des kreuzförmigen Grundrisse zeigt sich im Inneren ein großer, fast quadratischer Raum. Er erinnert mit seinen vier Säulen und Gewölben an byzantinischen Kirchen.
  • Die Innenbemalung wurde nach zwischenzeitlicher Überpinselung 1996 wieder freigelegt und zeigt ungewöhnliche florale Motive (Ähren, Weinranken, Lilien, Trauben, etc).
  • Die Fenster wurden nachkonstruiert wo sie im Weltkrieg zerstört worden waren. Das Fenster Nr. 33 (in der Nordkonche) hat eine besondere Geschichte: Als "Kirchenkampffenster" verweist es auf die Spaltung der Gemeinde 1933-45 hin, als das Presbyterium von nationalsozialistisch orientierten Deutschen Christen dominiert wurde und die oppositionellen Christen der Bekennenden Kirche ihre Gottesdienste außerhalb feierten.
  • Die elektro-pneumatische Orgel der Firma E. F. Walcker ist noch das Original und eines der wenigen so noch betrieben Orgelwerke. Daneben gibt s noch eine kleine Hausorgel aus dem 18. Jhr.
Zur Familie Krupp gibt es - außer der Beteiligung an der Finanzierung - noch mehrere Bezüge: Auch hier hatten sie eigene Kirchenbänke, die man heute noch an den Plaketten erkennen kann. Bertha und Barbara Krupp wurden 1902 in der Kirche konfirmiert, sie stifteten in diesem Zusammenhang das aufwändige vierteilige Abendmahlsgerät. Margarethe Krupp stiftete die silbernen Altarleuchter und das Altarkreuz. Die Krupps zählten auch zur Gemeinde Werden (einschließlich der Kirchenabgaben) obwohl sie später die nähere Kirche in Bredeney bevorzugten.
ETUF
Golfplatz
Der ETUF wurde am 24. Mai 1884 von den Herren Bömke, Budde, Dr. Dicken, Goose, Dr. Hessberg, Dr. Pieper, Vogelsang und Friedrich Alfred Krupp gegründet. Die Initiative ging von Krupp aus, der zum Fechtsport eine persönliche Beziehung hatte und ihn auch als standesgemäß empfand. Von Anfang an stand der Fechtklub aber allen Essenern Bürgern offen, die die 20 Mark Jahresgebühr aufbringen konnten. Krupp förderte den Verein in den Folgejahren stark, er ließ Verein- und Sportstätten bauen, bezahlte Trainer, erschloss neue Sportarten (z.B. Tennis 1893 und Rudern 1899) und sorgte für eine Ausstattung, mit der auch internationale Wettkämpfe ausgerichtet werden konnten. Nachdem die Sportanlagen zunächst in der Essener Stadt lagen, wo die expandierenden Industrieanlagen bald Platz beanspruchten, verlegte man die Stätten dann an die Ruhr, wo sich heute am Ufer des Baldeneysees Vereinsheim und Golfplatz befinden. Die Ruhr wurde Anfangs zum Rudern genutzt (mit der berühmten "Hügelregatta" als verbandsoffenem internationalen Wettkampf), der aufgestaute See dann ab 1933 zum Segeln. Im Gegenzug nutze Krupp das Vereinsheim für Repräsentationszwecke - u. a. war Kaiser Wilhelms II hier zu Besuch.
Weitere Sportarten kamen im Laufe der Jahre hinzu: 1910 Rasenspielriege (Hockey, mit zwei Bronzemedaillen bei den Olympischen Spielen 1928 in Amsterdam), 1926: Winter- und Wandersport (mit der Essener Hütte in Winterberg), 1962: Golf.
Alfried Krupp von Bohlen und Halbach errang die Bronzemedaille im Segeln (Drachenklasse) bei den Olympischen Spielen 1936 in Deutschland. Die Hockeymannschaft konnte in Berlin olympisches Silber gewinnen - mit dem Spielführer Harald Huffmann aus den Reihen des ETUF.
Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Prozess gegen Krupp ist Fechten zunächst verboten, die Bezeichnung muss auch aus dem Vereinsnamen weichen (Faust- statt Fechtklub), 1954 wird aber wieder der alte Name eingetragen. Hockey, Tennis und vor allem Rudern sind weiter Garanten für internationale Erfolge - daneben wird aber die Jugendarbeit konsequent ausgebaut.
Der heutige Verein bietet eine Mischung aus Breitensport, Jugendarbeit und Leistungssport mit Talentschmiede. Er besitzt 3 Clubhäuser, 3 Tennisplätze in der Halle und 19 Freiluftplätze, einen 9-Loch-Golfplatz, zwei Sporthallen (die große mit 2.000 m², die kleine mit 350 m²) sowie Liegeplätze und Stege für Segel- und Ruderboote. Der Hauptverein kümmert sich um alles Geschäftliche, die Sportarten sind in Riegen organisiert: Rudern, Segeln, Tennis, Hockey, Golf, Wiwari (Winter-/Wander-Riege)), Turnen und Fechten. Ein Vollmitglied zahlt knapp 300€ Jahresbeitrag, dazu kommen noch die Gebühren für die Riegen (zwischen 40€ für Wiwari und 700€ für Golf). Das Vereinslogo zeigt immer noch die Herkunft und Nähe zu Krupp an: drei kruppschen Ringe - allerdings nicht metallisch-silbern sondern rot.
Beerdigung von Friedrich Alfred Krupp am 26. November 1902, rechts im Bild Kaiser Wilhelm II.
Familienfriedhof Krupp am Kettwiger Tor (um 1910)
  • 8 Krupp-Familienfriedhof (Städtischer Friedhof Bredeney), 45133 Essen, Westerwaldstr. 6 (mit den Linien 142, 169, 194 bis zur Haltestelle Bredeney Friedhof). Tel.: +49(0)201 413440, Fax: +49(0)201 4087917. Der Friedhof wurde 1909 eröffnet und wird immer noch für Bestattungen genutzt. Seine Fläche beträgt 7 Hektar und er bietet Platz für fast 9.000 Grabstätten. Die Gräber der Familie Krupp befinden sich im Südwesten in einem abgegrenzten aber zugänglichen Bereich, der erst 1955 von Aloys Kalenborn als geschlossene Anlage geschaffen wurde. Hierhin wurden die Gräber und Grabplatten aller vorher im Essener Innenstadtbereich beigesetzten Familienmitglieder umgebettet. Die Friedhöfe in Essens mussten Baumaßnahmen weichen, die Verlegung in die Nähe der Villa Hügel und des Stadtteils Bredeney lag aufgrund der engen Beziehung zwischen Familie und Wohnort nahe. Einen Stammbaum der Familie Krupp findet man in der Wikipedia. Geöffnet: Mo-Fr 8:00-16:30 Uhr. Preis: frei zugänglich.
Ehemalige Friedhöfe/Gräber:
  • Das älteste bekannte Grab der Krupp-Familie ist das des Großvaters von Friedrich Krupp: der Kaufmann Friedrich Jodocus Krupp (*1706 †1757) ist in der heutigen Essener Marktkirche bestattet (damals St.-Gertrudis-Kirche)
  • Der Firmengründer Friedrich Krupp (*1787 †1826) wurde ursprünglich auf dem Evangelischen Friedhof am Weberplatz beigesetzt, als dieser aber Baumaßnahmen weichen musste wurde er umgebettet auf den Evangelischen Friedhof an der ehemaligen Hohenburgstraße, auf dem auch seine Frau Therese Helena Johanna Wilhelmi (*1790 †1850) beigesetzt wurde. Wegen Erweiterung des Bahnhofsvorplatzes wurde das Grab 1910 an die Freiheit südlich des Hauptbahnhofes verlegt. Der neu angelegte kruppsche Privatfriedhof grenzte an den damaligen evangelischen Friedhof am Kettwiger Tor an. Nach dem frühen Tod des Firmengründers übernahm der Sohn Afried (der sich erst später Alfred nannte) bereits mit 14 Jahren (und Unterstützung von Mutter und Tante) die Führung der noch nicht wirtschaftlich erfolgreichen Firma.
  • Alfred Krupp (*1812 †1887 aufgrund eines Herzinfarktes) und seine Frau Bertha Eichhoff (*1831 †1888) waren ebenfalls an der Hohenburgstraße beigesetzt und später auf den Privatfriedhof verlegt worden. Alfred verstarb wirtschaftlich sehr erfolgreich und hoch geachtet, ihm zu Ehren wurden mehrere Denkmäler errichtet.
  • Der einzige Sohn Friedrich Alfred Krupp (*1854 †1902) wurde ebenfalls an der Hohenburgstraße beigesetzt und später umgebettet. Der frühe Tod von Friedrich Alfred kurz nach einer umstrittenen Zeitungskampagne wegen Homosexualität hatte immer zu Spekulationen geführt, als Todesursache wurde ein Gehirnschlag angegeben. In seinem Testament verfügte er die Umwandlung der Firma in eine Aktiengesellschaft, Alleinerbin wurde die älteste Tochter Bertha.
  • Friedrich Alfreds Ehefrau Margarethe Freiin von Ende (*1854 †1931) wurde direkt auf dem kruppschen Privatfriedhof bestattet. Margarethe war nach dem Tod ihres Gatten die treuhänderischer Konzernleiterin für die gemeinsame Tochter Berta und trat ansonsten stark als Stifterin auf.
  • Gustav Krupp von Bohlen und Halbach, der Ehemann von Berta Krupp verstarb 1950 auf Schloss Blühnbach, er wurde deshalb zunächst im Familiengrab von Bohlen in Süddeutschland beigesetzt. Nach dem Tod seiner Frau verlegte man die Urne Gustavs auf den Friedhof Bredeney.
  • Aus der nächsten Generation (Kinder von Berta und Gustav) wurde noch Arnold Gustav Hans von Bohlen und Halbach (*1908 †1909 als 3 Monate alter Säugling) und Claus Arthur Arnold von Bohlen und Halbach (*1910 †1940 gefallen) auf dem Friedhof am Kettwiger Tor beigesetzt.
Grabmale auf dem Krupp-Familienfriedhof in Bredeney:

Als einziger Nachkomme aus der 6. Generation liegt Berthold Ernst August nicht in Bredeney begraben, seine Grabstätte befindet sich am Familiensitz derer von Bohlen und Halbach im Schloss Obergrombach in Bruchsal.

Im August 2013 wurde der ehemalige Generalbevollmächtigte und Vorsitzenden der Stiftung, Berthold Beitz, auf eigenem Wunsch am Rande des Krupp-Friedhofes beigesetzt.

historische Ansicht von circa 1900: Altenhof I und ev. Kapelle

Altenhof

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Altenhof I und II und die Pfründnerhäuser waren von Krupp errichtete soziale Siedlungen mit Kapellen als eigenen Gotteshäusern. Erholungsheime und Wöchnerinnenstation kamen später hinzu, der Neubau des Krankenhauses fand teilweise auf dem Gelände des Altenhofs I statt, sodass dieser nur noch am Rande erhalten ist. Alle Punkte liegen relativ nahe beieinander und können zu Fuß erkundet werden, nur der Altenhof II ist durch die heutige A 52 etwas abgetrennt (aber auch erreichbar).

Altenhof I: Am Hundackerweg erhaltenes Doppelhaus
Altenhof I: Gießereiarbeiter auf dem Gußmannsplatz
  • 9 Siedlung Altenhof I, 45131 Essen-Rüttenscheid, Gußmannplatz und Hundackerweg (Mit der Straßenbahn-/Kulturlinie 107 bis Florastraße).
Friedrich Alfred Krupp stiftete die Siedlung nachdem die Belegschaft 1892 ein Denkmal für seinen 1887 verstorbenen Vater Alfred Krupp enthüllt hatte. Er schrieb: "Es soll alten, invaliden Arbeitern ein friedlicher Lebensabend verschafft werden, indem kleine Einzelwohnungen mit Gärtchen in schöner, gesunder Lage errichtet und zu freier lebenslänglicher Nutznießung abgegeben werden". Nach dem Tode F. A. Krupps 1902 wurden die Baumaßnahmen von seinen Erben fortgeführt.
Von 1893 bis 1907 wurde der erste Altenhof mit Witwen-Wohnungen (kleine Wohneinheiten rund um Innenhöfe) sowie freistehenden 1 1/2 geschossigen Ein-, Zwei- und Drei-Familienhäusern errichtet, insgesamt waren es 607 Wohneinheiten. Alle waren umringt von kleinen Gärten mit Holzzaun und im ländlichen Cottage-Stil ausgeprägt, entworfen und umgesetzt von dem Leiter des kruppschen Baubüros Robert Schmohl. Alte und invalide Kruppianer sollten hier ihren Lebensabend mietfrei verbringen können, für die damalige Zeit ein wirklich ungewöhnlich sozialer Gedanke. Die Siedlung hieß deshalb auch Invaliden-Siedlung. Es gab eine katholische und eine evangelische Kapelle, zwei Konsumanstalten und eine Badeanstalt, eine Bücherausleihe sowie eine Korpflechterei für aktiv gebliebene Pensionäre oder solche, die sich etwas hinzuverdienen wollten.
Beim Neubau des Alfried Krupp Krankenhaus ab 1977 wurden leider weite Teile des Altenhofs I abgerissen und überbaut, sodass heute nur noch Reste am 10 Hundackerweg (2 Doppelhäuser, 1 Einzelhaus) und an der Straße 11 Gußmannsplatz (geschlossene Bebauung rund um den "Platz") zu finden sind. Am Gußmannplatz findet sich auch die häufig fotografierte Statue eines Gießereiarbeiters. Einen kleinen Eindruck von den Wohnungsgrundrissen und dem äußeren Erscheinungsbild kann man sich in dem Centralblatt der Bauverwaltung von Dezember 1900 machen, wo die "Kruppschen Arbeitercolonieen" beschrieben sind. Die Kolonie Altenhof war auch immer wieder das Thema auf Postkarten ihrer Zeit, historische Aufnahmen finden sich auch auf der Seite der IG-Rüttenscheid.
Die Versorgung von Kranken, Verletzten und Verwundeten hat eine lange Geschichte bei Krupp. Das erste Lazarett wurde anlässlich des deutsch-französischen Krieges (1870/71) errichtet, 1872 bekam Alfred Krupp eine Konzession der Preußischen Regierung zum Betrieb eines Krankenhauses für die Arbeiter der Gußstahlfabrik an der Hoffnungs-/Lazarettstraße. Ab 1886 nahm das Krankenhaus auch Frauen und Kinder auf, in den Folgejahren wurde es technisch immer weiter aufgerüstet (u. a. mit einem Röntgenapparat). Um 1900 errichtete man am Altenhof das Erholungsheim für Kranke, die nicht mehr im Krankenhaus behandelt werden mussten aber auch noch nicht wieder arbeiten konnten - heute würde man so eine Einrichtung Kurklinik nennen. 1906 spendete Margarethe Krupp 1 Million Mark, sodass hier auch Frauen und Kinder aufgenommen wurde. 1912 baute man ein Schulgebäude zur Wöchnerinnenklinik um, Arnoldhaus genannt. Der Name geht auf Arnold Gustav Hans von Bohlen und Halbach zurück, das zweite Kind von Bertha und Gustav, das schon als Säugling verstorben war.
1920 wurden Krankenhaus und Erholungsheim zu den "Kruppschen Krankenanstalten" zusammengefasst und auch für nicht-Kruppianer geöffnet, 1937 das neue Verwaltungsgebäude an der Lazarettstraße (12 noch erhaltenes Torhaus) errichtet und 1938 eines der Erholungshäuser in eine Frauenklinik umgewandelt (quasi die erste Klinik an diesem Standort).
Zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Krankenhaus an der Lazarettstraße durch Bomben zerstört und anschließend nicht wieder aufgebaut, die Erholungshäuser am Altenhof wurden nun alle und dauerhaft als Krankenhäuser genutzt - sie blieben aber aufgrund ihrer Bauweise und Bausubstanz Provisorien. Alfried Krupp von Bohlen und Halbach hatte deshalb schon 1963 den Bau eines neuen Krankenhauses zur Planung gegeben, nach seinem Tode ruhte das Vorhaben aber zunächst. Berthold Beitz und das von ihm geleitete Kuratorium der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung beschlossen 1969 den Neubau, leider mit großflächigen Abrissen von Erholungshäusern und der Wohnsiedlung Altenhof I. 1980 nahm der damals hochmoderne Bau mit 560 Betten und fast 800 Mitarbeitern die Arbeit auf.
Heute ist das Alfried Krupp Krankenhaus (Rüttenscheid), 45131 Essen-Rüttenscheid, Alfried-Krupp-Straße 21. Tel.: +49(0)201 434-1, Fax: +49(0)201 434-2399, E-Mail: ein akademischem Lehrkrankenhaus der Universität Duisburg-Essen mit elf medizinische Kliniken: Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie; Allgemein- und Viszeralchirurgie; Gefäßmedizin; Frauenheilkunde und Geburtshilfe; HNO-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie; Innere Medizin I und II; Neurochirurgie; Neurologie; Orthopädie und Unfallchirurgie; Radiologie und Neuroradiologie sowie Radioonkologie und Strahlentherapie, außerdem befindet sich hier die Notdienstpraxis für Essen-Süd. Circa 1.300 Mitarbeiter, 570 Betten, je eine Krankenpflege-, OTA- und Physiotherapieschule, eine Kindertagesstätte, ein Schwesternwohnheim und circa 80 Mietwohnungen gehören dazu. Das Evangelische Krankenhaus Lutherhaus in Essen-Steele ist inzwischen auch ein Alfried Krupp Krankenhaus (mit dem Namenszusatz "Steele"), ein Ärztehaus, Rehazentrum und ein Hospiz runden das Angebot ab. Die ehemalige Altenhofkapelle wird als Krankenhauskapelle genutzt.
Beim Bau des Altenhofs I wurden auch zwei Kapellen in ähnlichem Stil errichtet, eine evangelische und eine katholische, beide hatten jeweils 150 Plätze. Zur Eröffnung im Oktober 1900 kamen Kaiser Wilhelm II. und Kaiserin Auguste Viktoria. Die Kaiserin stiftete auch das nach ihr benannte Erholungsheim. Die evangelische Kapelle stand nahe dem Gußmannsplatz und wurde im Zweiten Weltkrieg vollständig zerstört, die katholische brannte bis auf die Mauern ab. Sie wurde 1952 in schlichterer Weise wieder aufgebaut, 1982 der Innenraum nochmals renoviert (Anlass war der 75. Geburtstages von Alfried Krupp am 13. August 1982) und dient heute als überkonfessionelle Krankenhauskapelle, deren Gottesdienste in die Krankenzimmer übertragen wird. Sie steht unter Denkmalschutz.
Die fünf Pfründerhäuser, von denen heute noch vier erhalten sind, wurden im zweiten Bauabschnitt des Altenhfs I um 1900 errichtet. Sie dienten ehemaligen kruppschen Arbeitern als Wohnstätte und zwar speziell Witwern und Witwen. Abwechselnd in Fachwerk und Schiefer gestaltet reihten sich im Innern Einzelzimmer um eine Wohndiele, bei den Witwenhäusern (Haus Nr. 54 und 58) gab es auch eine kleine Küche an jedem Zimmer - die Witwer (Haus Nr. 56 und 60) wurden gegen Entgelt vom Erholungshaus mit Essen versorgt. Mit den fünf Häusern des Kaiserin Auguste Viktoria Erholungshauses und den Kapellen konzentrierten sich in diesem Bereich die Sozialbauten der Siedlung.
Seit 1985 stehen die Häuser unter Denkmalschutz, heute sind dort eine Krankenpflegeschule und die Schmerzambulanz des Krankenhauses untergebracht.
Altenhof II
  • 14 Siedlung Altenhof II, Essen-Stadtwald, Von-Bodenhausen-Weg (Siedlung umrandet von Büttnerstraße / Eichenstraße / Hans-Niemeyer-Straße).
Die Siedlung Altenhof II wurde im ersten Bauabschnitt von 1907 bis 1914 ebenfalls von Robert Schmohl errichtet, und zwar auf der gegenüber von Altenhof I liegenden Seite des kruppschen Waldparks (heute Stadtwald), das Gelände ist hier deutlich hügeliger. Auch hier wurden kleine Häuschen im Cottage-Stil (englischer Heimatstil) gebaut allerdings etwas einfacher verziert und in Gruppen zusammengefasst, sie sind fast vollständig erhalten und stehen heute unter Denkmalschutz. Ab 1929 kamen Mehrfamilienhäuser mit zwei Geschossen hinzu (Hans-Niemeyer-Straße), ab 1937 der letzte Siedlungsteil südlich der Verreshöhe ("Altenhof-Heide").
Der Altenhof II war für Kruppianer gedacht, die hier preiswert aber nicht mietfrei wohnen konnten, die Miete wurde vom 14-tägigen Lohn gleich einbehalten.
Vom Altenhof I kann man an der 15 Ecke Manfredstraße/Alfried-Krupp-Straße auf einen Fußweg einbiegen, der über die trennende A 52 zum Altenhof II hinüberführt und an der 16 Eichenstraße/Jüngstallee auskommt.

Südviertel

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Kruppsches Beamtenhaus Goethestraße 32-36
  • 17 Kruppsche Beamtenhäuser, 45128 Essen; Goethestraße 24-36 sowie 56.
Neben Arbeiter- und Invalidensiedlung gab es auch Wohnprojekte für die höheren, leitenden Beamten von Krupp. 1905 gründeten sie einen Bauverein als Genossenschaft, Krupp gab preiswerte Darlehen sowie Grundstücke und Baumaterial. Die zwei- bis dreigeschossigen Häuser wurden um 1910 in offener Zeilenbauweise errichtet, so kam Sonne ins Haus und kleine Gartenanlagen waren möglich. Das besondere war auch das Mitspracherecht der zukünftigen Bewohner, das es bei den Arbeitersiedlungen nicht gegeben hatte. Georg Metzendorf, der zeitgleich auch die Siedlung Margarethenhöhe errichtet, war der Architekt. Erker, Veranden, Terrassen, Putzornamente und andere Verzierungen ließen alle Häuser individuell aussehen.
Die Häuser in der Goethestraße 18 24-26, 19 28-30, 20 32-36 sowie 21 56 sind noch erhalten, die in der Walter-Hohmann-Straße wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört.
  • 4 Erlöserkirche (ev. Erlöserkirchengemeinde Holsterhausen), 45128 Essen-Südviertel, Friedrichstr. 17 (Ecke Bismarck-/Goethestraße). Tel.: +49(0)201 87006-0, Fax: +49(0)201 87006-99, E-Mail: Gottesdienst jeden Sonntag um 10:00 Uhr. Geöffnet: Offene Kirche jeden Samstag von 14:00-18:00 Uhr.
Neben den Kirchen nahe der Villa Hügel (siehe Punkt 3 Bredeney und 7 Werden) hat die Familie Krupp auch andere Gotteshäuser gefördert. Für die Erlöserkirche verkaufte sie 1897 ein Grundstück an die Altstadtgemeinde zu circa einem Drittel des eigentlichen Wertes, später beteiligte sie sich auch an der Ausstattung.
Ursprünglich sollte August Orth die Kirche planen und bauen, er verstarb aber kurz nach der Auftragsvergabe an ihn. Franz Schwechten, der auch die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin erbaut hatte folgte ihm nach und stellte 1904 seinen neoromanischen Entwurf vor. 1906 war zum Reformationsfest die Grundsteinlegung, 1909 zum 1. Advent die Einweihung. Die Baukosten von fast 1 Million Mark wurde auch durch zahlreiche Spenden renommierter Bürger erbracht: das Geläut stiftete Carl Funke; die Orgel finanzierte Margarethe Krupp, Gustav Krupp von Bohlen und Halbach schenkte eine in Muschelkalk gefertigte Erlöserstatue und 1937 schenkt die Familie Krupp die kostbaren Mosaiken im Altarraum.
Die Kirche bestand aus einem Hallenbau mit Querschiff (für 700 Personen), umlaufender Empore (für 500 Personen) und eingestellten Winkeltürmen. Ein hoher Turm mit quadratischem Grundriss, der an einen italienischen Campanile erinnert, ist seitlich angeschlossen und bildet den Übergang zum großzügigen Gemeindehaus.
Im Zweiten Weltkrieg wird die Kirche schwer getroffen und kann nicht mehr für Gottesdienste genutzt werden. Der Wiederaufbau zieht sich von 1948 bis 1955 hin. Ab 1955 ertönen wieder drei Glocken (zwei wurden aus der Marktkirche in Essen übernommen), 1957 erhält Hugo Kükelhaus den Auftrag den Innenraum neu zu gestalten, 1958 wird die Schuke-Orgel eingebaut, 1962 das Geläut auf 5 Glocken erweitert. 1975-80 wird die Außenseite der Kirche saniert - mit Unterstützung der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung. 1999 wird nochmals der Innenraum renoviert, diesmal u. a. mit einem neuen Lichtkonzept von Johannes Dinnebier.
Heute ist der Innenraum hell und schlicht, die Wirkung entsteht alleine durch die Architektur: die weißen Säulen wirken leicht, die Bögen spannen sich schmucklos, die Seitenschiffe erinnern an Laubengänge. Der vordere Teil wird von einem Lichtkranz mit sieben Metern Durchmesser beleuchtet. Die hölzerne Kanzel steht frei auf der linken Seite, der steinerne Altar mittig. Darüber und hinter der Empore ragt das dreiteilige Orgelspiel nach oben.
Neben den Gottesdiensten wird die Kirche stark kulturell genutzt, sie ist Teil des Essener Kulturpfads von der Marktkirche bis zum Museum Folkwang. Berühmt ist der Essener Bachchor mit seinen Konzerten, u. a. Bachs Johannespassion und Weihnachtsoratorium aber auch andere Klassiker und A-cappella-Werke neuer Musik haben ihren Platz im Repertoire. Der Posaunenchor Essen-Holsterhausen und gospel & more, der Chor der Kirchengemeinde, geben hier auch Konzerte.
  • 22 Siedlung Friedrichshof, Essen-Holsterhausen/-Südviertel, Hölderlinstraße/Kaupenstraße.
1899-1900 wurde der erste Teil der Siedlung noch mit Fachwerk, verzierten Giebeln, kleinen Balkonen und Dachgauben errichtet, davon sind noch Häuser an der Hölderlinstraße und Kaupenstraße erhalten geblieben.
1904-1906 kamen weitere Abschnitte hinzu, meist lange, U-förmige, schlicht verzierte Wohnblöcke mit Innenhof für Spielplätze und Gemeinschaftsgärten. Alle Häuser waren geschlossene, dreigeschossige Blöcke, die Wohnungen rechts und links des Treppenhauses komfortabel mit Wohnküche, Speisekammer/-schrank und eigener Toilette ausgestattet. Die verdichtete Bauweise war den teuren Grundstücken am Rande der Innenstadt geschuldet, so konnten auf 2,64 Hektar immerhin 525 Wohnungen entstehen. Als Gemeinschaftseinrichtungen gab es eine Badeanstalt, eine Konsumanstalt und eine Wirtschaft mit Biergarten.

Margarathenhöhe und weitere Siedlungen im Westen

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Ansicht über die Brücke, circa 1910
  • 23 Margarethenhöhe, Essen-Margarethenhöhe , Steile Straße / Kleiner Markt (Anfahrt von Essen-Zentrum mit der U17 tagsüber im Zehn-Minuten-Takt: Endstation Margarethenhöhe oder Laubensweg (nahe Marktplatz) oder Halbe Höhe (nahe Torhaus).). Tel.: +49(0)201 8845200 (für Führungen auf Anfrage Musterhaus in der Stensstraße).
Die nach Margarethe Krupp benannte Garten(vor)stadt ist heute ein eigener Stadtteil von Essen, zu Baubeginn war sie eine der größten und innovativsten Vorhaben ihrer Zeit. Georg Matzendorf plante und baute in 29 Bauabschnitten von 1909 bis 1938 die über 700 Gebäude mit fast 1.400 Wohnungen, hinter den romantischen Fassaden verbargen sich praktische und komfortable Grundrisse mit eigener Toilette, Waschküche, Kachelofenheizung, usw. Wohnen durften hier die (kleineren) Angestellten der Firma Krupp und auch städtische Beamte, geplant waren 16.000 Einwohner. Zu den Wohngebäuden kamen noch Kirchen für beide Konfessionen und die typischen Sozialgebäude wie Märkte, Konsum, Gasthaus, Bücherhalle und Schulen. Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde der Stadtteil bis 1955 wieder aufgebaut und steht seit 1987 unter Denkmalschutz. Dabei gehören die Waldabschnitte und der Grüngürtel mit zum geschützten Gebiet.
Die Hügelkuppe, auf der sich die Margarethenhöhe befindet, gehört seit 1904 der Familie Krupp. Margarethe, die Witwe Friedrich Alfred Krupps, stiftete das Gelände und einen Wohnhausfond von 1 Mio Mark anlässlich der Hochzeit ihrer Tochter Berta mit Gustav von Bohlen und Halbach. Die Stiftung wurde paritätisch mit Mitgliedern des Essener Stadtrates und der Kruppschen Konzernverwaltung besetzt, den Vorsitz hat der Essener Oberbürgermeister. So existiert die Margarethe-Krupp-Stiftung auch heute noch. 1908 wurde Georg Metzendorf mit Entwurf und Ausführung einer Gartenvorstadt betraut, durch Regierungserlass war der Architekt von allen Bauvorschriften befreit und konnte seine Entwürfe im Laufe der drei Jahrzehnte immer weiter entwickeln und verfeinern. Das kann man auch in der Siedlung nachvollziehen, je weiter man wandert um so mehr ändert sich auch der Baustil von den verwinkelten, an Heimatstil angelehnten Putzhäusern zu Beginn (Brückenkopf) hin zu neuer Sachlichkeit (im hinteren Teil). Als Zugang zur Stadt wurde 1910 über das trennende Mühlbachtal eine siebenbogige Brücke gebaut, die anschließend auf eine Ringstraße führte und so das Gelände nicht teilte sondern umfloss.
Besichtigungen: Das Ruhrmuseum bietet Führungen an (öffentliche Führung jeden 1. Sonntag im Monat um 11 Uhr außer Dez/Jan/Feb, 5€, Anmeldung erforderlich und ansonsten pro Gruppe 70-100€, Buchung erforderlich), betreibt eine Musterwohnung und zeigt eine Ausstellung im Kleinen Atelierhaus. Aber auch das selbstständige Wandern durch die Siedlung lohnt sich (Rundgang mit dem Enkel des Erbauers, Filmbericht in West.Art über Siedlung & Architekt, Festschrift anlässlich des 90jährigen Bestehens), Mittwochs und Samstags ist Markt, im Dezember Weihnachtsmarkt, im Künstlerviertel (Im Stillen Winkel, Metzendorf- und Sommerburgstrasse) findet sich viel Kunst an den ehemaligen Ateliers und Werkräumen.
Im ehemaligen Gasthaus ist inzwischen ein Hotel untergebracht, das sich für Übernachtungen anbietet:
  • Mintrop Stadt Hotel Margarethenhöhe, 45149 Essen, Steile Str. 46. Tel.: +49(0)201-4386-0, Fax: +49(0)201-4386-100, E-Mail: Innen leider nur wie ein normales Hotel eingerichtet ohne Bezug zur historischen Umgebung, positiv sind vor allem die Lage! und das Restaurant. Preis: EZ von 52-61€, DZ von 71-84€, Suite 109€ zur Einzelnutzung 99€, alle Angaben ohne Frühstück (10€/P.) aber inkl. Nahverkehrsticket.
Gebäude des Hammerrwerks
links der Hammerkopf
  • 24 Halbachhammer (Fickynhütte, ​im Nachtigallental), 45149 Essen-Margarethenhöhe, zwischen Fulerumer Straße 11, 17 und Ehrenfriedhof (Anfahrt von Essen-Zentrum mit der U17 tagsüber im Zehn-Minuten-Takt bis Lührmannwald, von dort 10Min Fußweg).
Der Halbachhammer stand für circa 500 Jahre in Weidenau an der Sieg. Er war ein Hütten- und Hammerwerk, das in seiner Hochzeit um 1820 jährlich circa 240 Tonnen Stabeisen produzierte und damit eine der leistungsfähigsten Werke des Siegerlandes war. An seinem Originalstandort wurde es Fickynhütte oder Ficken-Hammerhütte (nach der Betreiberfamilie Fick) genannt und hatte dort auch Lager-, Neben- und Wohngebäude, die erste urkundliche Erwähnung wird auf 1417 datiert. Stillgelegt wurde der Betrieb erst um 1900, von den Restgebäuden in Weidenau ist nichts mehr erhalten.
1914 wurde die Hammerhütte demontiert und sollte in Düsseldorf für eine Industrieausstellung aufgestellt werden - wegen des Ersten Weltkrieges kam es aber nicht dazu. Gustav Krupp von Bohlen und Halbach erwarb die eingelagerten Teile und baute 1935-36 das Werk im grünen Randbereich der Margarethenhöhe an der Grenze zu Fulerum wieder auf, dabei mussten viele Einzelteile neu angefertigt werden. Der Sinn dieser Aktion war symbolisch für die Familien-Ursprünge: Gustav stammte aus einer bergischen Eisen- und Stahlfamilie und hatte in den Krupp-Konzern hineingeheiratet, er durfte seitdem den Namen "Krupp" in seinem Familienname "von Bohlen und Halbach" führen. Nach dem Aufbau dieser mit mittelalterlicher Technik bestückten Anlage taufte Gustav sie auf seinen Familiennamen um und schenkte sie dem Ruhrland- und Heimatmuseum der Stadt Essen (heutiges Ruhrmuseum, siehe dortige Info), das umliegende Gelände hatte seine Schwiegermutter Margarethe ebenfalls der Stadt gestiftet - mit der Auflage es als Naherholungsgebiet zu nutzen.
Im Laufe der Jahre musste das Hammerwerk mehrfach restauriert, renoviert und vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg auch wieder hergerichtet werden. Der Teich zum Betrieb der Wasserräder wurde mehrfach verändert und vergrößert, er wird aber bis heute nicht dauerhaft für den Antrieb genutzt. Dazu muss der speisende Kesselbach (früher Kreuzenbecke genannt) erst entschlammt werden, was mit dem Umbau des Emschersystems in den nächsten Jahren geschehen wird. Bis dahin liefert ein Motor den Antrieb.
Der Halbachhammer besteht heute aus der Windanlage (mit zwei Blasebälgen, angetrieben von einem separaten Wasserrad), dem Hammerwerk mit dem 300kg schweren Hammerkopf, einer Esse für die Schmiede sowie der Schlicht- und Reckbahn. In den Sommermonaten finden regelmäßig Vorführungen statt, die benötigte Holzkohle wird vor Ort durch Kohlenmeiler hergestellt. Das Gebäude und der Teich stehen seit 1993 unter Denkmalschutz, die Essener Initiative Denkmäler e.V. hat eine umfassende Dokumentation herausgegeben.
Im Zweiten Weltkrieg produzierte die Waffenschmiede des Deutschen Reiches (=Krupp Gußstahlfabrik) auf Hochtouren, gleichzeitig waren Arbeitskräfte knapp, selbst wenn es sich um ausländischen Fremdarbeitern und Kriegsgefangene handelte. 1944 forderte die Friedrich Krupp AG die Zuteilung von 2000 männlichen KZ-Häftlingen an - es wurden aber "nur" 520 weibliche Häftlinge aus Außenstelle des KZ Buchenwalds in Gelsenkirchen zugesagt. Die Abkommandierung in das "SS-Arbeitskommando Fried. Krupp, Essen" rettete zunächst die meist aus Ungarn stammenden, jungen, jüdischen Frauen vor dem Tod im KZ. Sie mussten von August 1944 bis März 1945 Schwerstarbeit im Walzwerk und der Elektrodenwerkstatt mit schlechter Verpflegung und miserabler Unterkunft leisten. Im Oktober 1944 wurde das Lager in der Humboldtstraße ausgebombt, von da an war der nackte Boden der Schlafplatz und die Verpflegung wurde gekürzt. Die Strecke zwischen dem Lager und dem Arbeitsplatz in der 26 Helenenstraße musste in langen Fußmärschen zurückgelegt werden.
Mitte März 1945 wurde aufgrund der anrückenden Alliierten das Lager aufgelöst und die Gefangenen in das KZ-Bergen-Belsen abtransportiert. Mithilfe des beherzten Einsatz einiger Bürger gelang sechs Frauen vorher die Flucht, sie konnten bis zum Eintreffen der amerikanischen Truppen versteckt werden. Bergen-Belsen wurde im April von den Engländern befreit, die Überlebenden wurden vom Roten Kreuz nach Schweden gebracht und wanderten später meist in die USA oder nach Israel aus, nur wenige kehrten nach Ungarn zurück. Im Nürnberger Krupp-Prozess wurde Alfried Krupp von Bohlen und Halbach auch das Lager in der Humboldtstraße als "Ausdruck unmenschlicher Arbeitskräftepolitik und einer industriellen Beteiligung an den nationalsozialistischen Verbrechen" zur Last gelegt.
Auf dem Gelände des Lagers Humboldtstraße baute man nach dem Krieg Wohnhäuser. An der Ecke Humboldtstraße / Regenbogenweg erinnert heute eine Gedenktafel an die schrecklichen Bedingungen unter denen die Frauen hier lebten. Das Haus, in dem einige der geflohenen Frauen versteckt wurden, ist inzwischen abgerissen, die Gedenktafel dafür wurde aber sichergestellt.
Panorama Sunderplatz
  • 27 Siedlung Heimaterde, 45472 Mülheim an der Ruhr - Heimaterde, Sunderplatz (auch: Amselstraße, Kleiststraße, Kolumbusstraße, Sonnenweg und Sunderweg).
Die Siedlung liegt westlich von Essen-Fulerum schon auf Mülheimer Gebiet und ist die Keimzelle des gleichnamigen mülheimer Stadtteils. Initiiert wurde die Genossenschaft 1918 von Max Halbach, dem damaligen Prokuristen der Firma Krupp. Krupp stellte 340 Morgen Land und zinslose Darlehen zur Verfügung, Zielgruppe waren kinderreiche Familien nicht nur von Werksangehörigen. Theodor Suhnel war der Architekt, er entwarf freistehende Einfamilienhäuser mit Spülküche, Wohnküche, drei Zimmern und einer Altenwohnung mit zusätzlich 2-3 Zimmern. Jedes Haus hatte einen Stall und einen Garten zur Selbstversorgung - das Land auf der Hügelkuppe war sehr fruchtbar. Suhnel plante auch die markanten Bauten am Sundernplatz rechts und links neben der Kirche für die Geschäfte wie Bäckerei, Metzgerei, Schuhmacherei, Glaserei, Textilgeschäft, Zahnarzt, Eisen- und Haushaltswaren usw., heute befindet sich dort u.a. eine Apotheke und eine Bäckerei. Schule und Kirche wurden in späteren Jahren dazu gebaut.
Nach den Bauschwierigkeiten im Ersten Weltkrieg wurden zunächst Ein- (an der Amselstraße, 1971/72 teilweise abgerissen) und Zweifamilienhäuser (am Sunderweg, an der Kolumbusstraße und am Sonnenweg) errichtet, später kamen auch einfachere Mehrfamilienhäuser ohne Gärten hinzu. In zwei Bauabschnitten von 1918 bis 1929 und 1930 bis 1941 entstanden insgesamt über 1000 Wohnungen nach Ideen der Gartenstadtbewegung (viel Grün, aufgelockerte Bauweise, öffentliche Plätze, einheitliches Siedlungsbild, ...). Dabei wurden die Straßenzüge an die topografischen Gegebenheiten (tiefe Bachtäler, sogenannte Siepen) angepasst und in der Talmulde eine Sport- und Freizeitstätte mit Schwimmbad, Ruderteich, Sportplatz und Gaststätte errichtet - was auch heute noch für ein idyllisches Erscheinungsbild im Grünen sorgt.
Die Stadt Mülheim hat eine Gestaltungssatzung erlassen, die umfassend Auskunft über die Haustypen und Gestaltungsmerkmale gibt. Der Landeskonservator hat ein Gutachten zum Denkmalschutz herausgegeben, das über den Siedlungsaufbau Aufschluss gibt.
Parkmöglichkeiten gibt es am Sundernplatz, an der Theodor-Suhnel-Straße und mehreren anderen Stellen, die Abfahrt der A 40 trägt den Namen der nahen Siedlung.
Am Teich mitten in der Siedlung befindet sich das gemütliche Lokal mit guter Küche:
  • 28 Krug zur Heimaterde, 45472 Mülheim an der Ruhr, Kolumbusstr. 110. Tel.: +49(0)(0)208 491636. Geöffnet: Mi Ruhetag, ansonsten 17-24 Uhr, So-Di auch 12-14:30 Uhr.
Alfredshof um 1915
  • 29 Siedlung Alfredshof, 45147 Essen-Holsterhausen, Keplerstraße / Simsonstraße / Hartmannplatz.
Die nach Alfred Krupp benannte Kolonie Alfredshof wurde zwischen 1893 und 1918 nach Ideen der englischen Gartenstadtbewegung errichtet und im Zweiten Weltkrieg leider größtenteils zerstört. Von den ursprünglichen Ein- bis Mehrfamilienhäusern und Wohnblocks mit Hofanlagen ist heute einzig das geschlossenes Viertel "Simson-Block" erhalten geblieben. Um es richtig zu erkunden sollte man auch die innen liegenden Plätze aufsuchen: 30 Hartmannplatz und 31 Thielenplatz.
Nicht zu verwechseln ist die Kolonie mit der in den 1950er Jahren entstandenen, monotonen aber auch sehr grünen 32 Siedlung Alfredspark auf der anderen Seite der A 40.
Luisenhof I mit Brunnen
  • 33 Siedlung Luisenhof I, 45145 Essen-Frohnhausen, Osnabrücker Str. / Liebigstr. / Hildesheimer Str. Die Siedlungen Luisenhof I und II entstanden 1910 bis 1912 bzw. 1916 bis 1917 neben dem Westpark.
  • 34 Siedlung Luisenhof II, 45145 Essen-Frohnhausen, Margarethenstr. /Münchener Str. / Liebigstr. w:Siedlung LuisenhofDie Siedlungen Luisenhof I und II entstanden 1910 bis 1912 bzw. 1916 bis 1917 neben dem Park. 2 Westpark
  • Wie andere kruppsche Werkssiedlungen in der Stadt Essen handelte es sich um verdichtete Bauweise mit Innenhöfen. Im Gegensatz zu den anderen "Höfen" wurde hier allerdings sehr viel mehr Wert auf die Gestaltung des Innenhofes und der dort befindlichen Fassaden gelegt, was sich schon an der Verlagerung der Hauseingänge nach innen und der eher abweisenden Fassade außen zeigte. Mit dem Namen Luisenhof wollte der "Nationale Arbeiterverein Werk Krupp" die preußischen Königin Luise ehren, deren Todestag sich am Tage des Baubeschlusses zum 100. mal jährte. Sie wird auch in einer Bronzeskulptur an der Liebigstraße abgebildet. Architekt war Adolf Feldmann, gebaut wurden im Teil I 151 Wohnungen und im Teil II 140 Wohneinheiten.
  • Der Luisenhof I ist im Wesentlichen erhalten geblieben, der innen liegende Brunnen ohne Wasser aber mit Spielplatz, die Schmuckgitter an den Loggien sind erhalten und die Treppenhäuser fachwerksähnlich betont gestaltet.
  • Der Luisenhof II wurde im Zweiten Weltkrieg größtenteils zerstört und anschließend vereinfacht wieder aufgebaut.
Der Westpark ist übrigens auch eine Schenkung von Krupp an die Stadt.
Pottgießerhof
  • 35 Siedlung Pottgießerhof, 45144 Essen-Frohnhausen, Niebuhrstraße / Pottgießerstraße. Der Pottgießerhof ist nach dem historischen, bereits 1220 in der Vogteirolle des Grafen von Isenberg erwähnten Hof der Siedlung Overrath benannt. 1937 wurde er an Krupp verkauft, abgerissen und mit einer Werkssiedlung bebaut. Diese hat nicht das einheitliche Erscheinungsbild wie viele anderen Siedlungen ihrer Zeit, da sie von verschiedenen Architekten errichtet wurde. Die Bauzeit für die 288 Wohnungen dauerte nur von 1935-36, der Stil ist sachlich, die Straßen rechtwinkelig aufgeteilt. Nach dem Wiederaufbau der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Häuser und Renovierungen in den letzten Jahren präsentieren sich die teiloffenen Höfe mit innen liegenden Spielplätzen als angenehmer grüner Wohnbereich.
Tunnel Grunertstraße,
links die Gedenktafel
  • 36 Tunnel Grunertstraße, 45143 Essen-Frohnhausen, Grunertstraße (Parken aus Richtung Norden an der Grunertstraße, aus Süden an der Helmut-Rahn-Sportanlage Raumertstraße).
Am südlichen Ende des Tunnels befindet sich eine Gedenktafel für die französischen Kriegsgefangenen, die in kruppschen Fabriken Zwangsarbeit leisten mussten und hier teilweise hausen mussten. Als Lager mit über 600 Gefangenen nördlich der Eisenbahnstrecke in der 37 Nöggerathstraße im April 1944 bei einem Bombenangriff zerstört wurde hatten die überlebenden Gefangenen nur noch den nassen, dunklen und kalten Tunnel als nächtliche Unterkunft zur Verfügung. Circa 170 wurden hier einquartiert, die restlichen der 300 Überlebenden auf verschiedene Fabriken verteilt.
Die Inschrift der Gedenktafel am Tunnel lautet:
"Während des Zweiten Weltkriegs war dieser Tunnel die Unterkunft für 170 Kriegsgefangene."
Auch südlich des Tunnels befand sich ein Lager in der Herderschule, in dem russische Zwangsarbeiter untergebracht waren. Die dortige 38 Gedenktafel ist aber nicht Bestandteil der Route der Industriekultur.
Bürohaus West
  • 39 Bürohaus West (Weißes Haus Essen), 45144 Essen-Frohnhausen, Martin-Luther-Str. 118-120 (zwischen des Bahnstation Essen-West und der Martin-Luther-Kirche, Anfahrt mit den Straßenbahnen 106 und 109 bis zur Station "West").
Das Weiße Haus wurde 1916 als "Ledigenheim am Westbahnhof" für Krupp-Arbeiter gebaut und löste damit eine entsprechende Barackensiedlung ab. Es hatte Wohn- und Schlafzimmer, Aufenthalts-, Wirtschafts- und Speiseräume und bot 750 Leuten Platz. In einem Gebäudeflügel befand sich damals schon die Kruppsche Wohnungsverwaltung, die auch heute noch Mieter ist. Zum Bahnhof hin präsentiert sich das Gebäude mit einem abgesetzten, runden Anbau, entlang der Straße erheben sich zwei markante, pavillionartige Dachaufbauten, zur Kirche hin wird es immer kleiner und schmaler.
Von 1920 bis 1939 befand sich das "Museum für Natur- und Völkerkunde des Essener Museumsvereins" (ab 1934 Ruhrlandmuseum, heute Ruhrmuseum) im Gebäude. Danach benötigte Krupp es wieder für seine Verwaltungsbereiche. Seit 1990 steht das im Zweiten Weltkrieg von Zerstörungen verschont gebliebene Gebäude unter Denkmalschutz. Heute wird es von einer Betriebskrankenkasse, der Wohnungsgesellschaft Krupp, Ärzten und anderen als Bürogebäude genutzt.
Friedrichsbad
Das Friedrichsbad wurde von Krupp gestiftet und nach dem Firmengründer benannt, eine Tafel in der Eingangshalle weist darauf hin. Fertiggestellt war es 1912 und diente zunächst vordringlich hygienischen Zwecken, dazu hatte es neben dem Schwimmbecken viele Dusch- und Wannenbäder sowie ein Heilbad mit Massageräumen und Sauna, die Nutzungszeit war auf 20Min beschränkt um möglichst vielen die Möglichkeiten zu bieten. Die umliegenden Wohnungen besaßen damals oftmals noch kein eigenes Badezimmer (Spülküche genannt). Erst später trat der Schwimmsport oder das Schwimmen lernen selbst in den Vordergrund, der damalige Schwimm-Club Essen West 1908 (heute SC Aegir Essen 1908 e. V.) bot erste Schwimmstunden an und richtete später auch Wettbewerbe aus.
Im Zweiten Weltkrieg erlitt das Bad schwere Zerstörungen, danach wurde es wieder aufgebaut und das Schwimmbecken von 23,48 auf die Wettkampflänge von 25 Metern ausgebaut. 1969 wurde es modernisiert, 1982 die Dusch- und Wannenbäder und das Heilbad geschlossen. Die Stadt Essen wollte das gesamte Bad aus Kostengründen schließen, der Stadtsportbund (SSB) übernahm es deshalb Ende 1985 und baute ein neues Konzept mit dem Gesundheits- und Sportzentrum (SGZ) auf. In dem 1000m² großen Trainingsbereich mit drei Gymnstikhallen, einem Fitnessstudio und dem Saunabereich werden heute circa 200 Kurse von Babyschwimmen über präventive Gesundheitsmaßnahmen (Aquafitness, Rückenschule, etc.) bis zu Fitness- und Bodybuildingtrainings angeboten. Schulsport ist möglich und öffentliche Schwimmzeiten in den frühen Morgenstunden.
ehemalige Bierhalle
Diese Bierhalle ist das einzig verbliebene Gebäude der 1872 bis 1874 errichteten Arbeiterkolonie Kronenberg in Essen-Altendorf, es war das letzte und gleichzeitig auch größte unter Alfred Krupp durchgeführte Wohnungsbauvorhaben, danach wurden diese Aktivitäten wegen fehlender Finanzierungsmöglichkeit eingestellt. Der eigenständische Ort mit Marktplatz und der 1910 erbauten Bierhalle, einem Park inkl. Konzertbühne, zentrale Konsumanstalt und andere Sozialeinrichtungen bot mit seinen über 1500 Wohnungen circa 8000 Mensch Platz, zumeist hatten die Häuser 2-3 Zimmer Wohnungen, es gab aber auch größere mit 4-5 Zimmern (darin ist die Wohnküche jeweils schon enthalten). Toiletten befanden sich im Treppenhaus, der Dachboden und Gewölbekeller wurde gemeinschaftlich genutzt, ebenso die rundherum liegenden Gärten und Bleichplätze. Die Straßen waren mit Buchstaben gekennzeichnet (siehe Karte). Die Schulen und Kirchen lagen um die Siedlung verteilt. Ab 1930 musste die Siedlung nach und nach der Erweiterung der Gußstahlfabrik weichen.
Die ehemalige Bierhalle wird seit 1980 genutzt vom Gemeindezentrum (GZA) der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Essen-Altendorf, 45143 Essen, Haedenkampstraße 30. Tel.: +49(0)201 640499, Fax: +49(0)201 629812, E-Mail: Geöffnet: Gottesdienste So um 10:00 und 18:00 Uhr, Jugendgottesdienst Fr 19:00 Uhr, Gemeindebüro Mo/Di/Fr 09:00-13:00, Do 09:00-17:00 Uhr, Mi geschlossen.

Spuren im Norden von Essen

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Zeche Helene
  • 41 Zeche Vereinigte Helene-Amalie, 45143 Essen-Westviertel, Zeche Amalie: Helenenstraße 110 und Zeche Helene: Twentmannstraße 125 .
Krupp verarbeitete immer Eisen und Stahl - aber dazu war auch Kohle nötig. Was lag also näher als sich im Ruhrpott eigene Bergwerke zu kaufen?
Die Zechen Helene und Amalie sind eigentlich alte Mergelzechen, die bereits in den 1840er Jahren die erste Kohle lieferten, 1850 wurde der Hauptschacht Amalie II im Westviertel abgeteuft. Von Anfang an gab es enge Verbindungen zu Hüttenwerken, eine eigene Kokerei wurde betrieben. Ab 1921 gab es eine Kooperation der Vereinigten Helene & Amalie mit der Friedrich Krupp AG, 1927 übernahm Krupp die Bergwerke komplett. Bis 1934 ordnete Krupp seine Bergwerkativitäten (u.a. auch die noch älteren Zechen Vereinigte Sälzer & Neuack) neu. Dazu gehörten auch neue Verwaltungsgebäude auf Helene-Amalie, die 1927 von Prof. Edmund Körner erbaut wurden und neue Tagesanlagen in den 1930er Jahren, die von Christian Bauer als Stahlgerüste mit vorgesetzten Backsteinwänden entworfen wurden (ähnlich zur Zeche Zollverein). 1968 wurde die Anlage stillgelegt und die Aufarbeitungsanlagen abgerissen. Der Förderturm von Schacht Amalie steht noch, ebenso Wasserbehälter, Werkstätten und die Verwaltungsbauten.
Die Zeche ist auch eng mit einer wichtigen Frau aus der Familie Krupp verbunden, sie wurde nach Helene-Amalie Krupp (*1732 †1810) benannt. Diese war die Frau des Kaufmannes Friedrich Jodocus Krupp (*1706 †1757), dessen Kolonialwarenhandlung sie nach seinem Tode weiterführte und deutlich ausbaute. Sie erwarb Bergwerkskuxe und Zechen, 1800 die Gutehoffnungshütte in Oberhausen-Sterkrade und auch andere Liegenschaften wie eine Schnupftabaksmühle oder die Walkmühle (siehe Punkt 31). Nachdem sie ihren Sohn Peter Friedrich Wilhelm überlebt hatte nahm sie auch noch Einfluss auf ihren Enkel Friedrich, der heute als Firmengründer gilt. Nach Helene sind die Helenenstraße und der Helenenpark in Essen benannt.
Auf dem Gelände der 42 Zeche Helene in der Twentmannstraße befinden sich heute ein Sport- und Gesundheitszentrum, ein Kletterpütt, eine Kindertagesstätte sowie ein Cafe.
Stützträger der ehemaligen Krupp-Maschinenbauhalle M1
Lokomotivbau in der Halle M1,
rechts ist die Stützträgerreihe zu sehen
  • 43 Lokomotivfabrik und Werksbahn Krupp (Lokomotiv- und Waggonbaufabrik Krupp, Gewerbepark M 1), 45127 Essen-Bochold, Am Lichtbogen / Bottroper Str. / Helenenstr. / Zollstr. (Die Buslinien SB16, 166 oder 196 fahren von Essen Hbf bis zur Haltestelle "Gewerbepark M1") .
„Drei Ringe“ sind seit 1875 das Symbol der Firma Krupp. Es geht zurück auf die Erfindung des nahtlosen Radreifens durch Alfred Krupp im Jahr 1849. Mit dem Aufstieg der Eisenbahn im Ruhrgebiet und anderen expandierenden Industriegebieten begann auch der Aufstieg der Firma Krupp.
Lokomotiven wurden bei Krupp aber erst nach dem Ersten Weltkrieg gebaut, als auf Friedensprodukte umgestellt werden musste. 1919 wurde die erste Lok der preußischen Staatsbahn ausgeliefert, 1920 das Gelände zwischen Hövel- und Bamlerstraße für die Eisebahn erschlossen. Auf Luftbildern kann man noch die Lage des 44 Ringlokschuppens, genannt "Nordhalde", erkennen. Wenige Jahre später gab es dort eine Schmiede, ein Walzwerk für die Radreifen, Lager- und Nebengebäude.
Die 1916 gebaute 45 Maschinenbauhalle M3 wurde 1925 für den Lokomotiv- und Wagenbau ausgebaut, circa 400 Lokomotiven pro Jahr produziert. Gegenüber liegt die etwas kleinere 46 Maschinenbauhalle M2 . Die mit 40.000m² gigantisch große, fünfschiffige 47 ehem. Maschinenbauhalle M1 existiert inzwischen nicht mehr, sie wurde 1937 errichtet und hatte Krananlagen für Loks und Waggons bis zu 150 Tonnen. Ein einzelnes, nachts angestrahltes 48 Stützenfragment zeigt heute noch die Größe auf. In der M1 wurden nach dem Zweiten Weltkrieg als erstes die Reparatur circa 1000 beschädigter Loks durchgeführt, danach produzierte Krupp neue Loks für Bergbau und Industrie, die deutsche Bundesbahn und das Ausland, zusätzlich Spezialwaggons, Schienen, Weichen, Drehscheiben und sogar Schiffsdiesel. Für den Test der Loks existierten Teststrecken mit unterschiedlicher Spurweiten, deren Reste sich heute noch an der Allee Am Lichtbogen und Bottroper Straße finden lassen. Bis zu 3.500 Mitarbeiter waren in der M1 beschäftigt.
In den 1980er Jahren ging es dann bergab mit der Dampf- und E-Lok-Produktion, 1994 ging die Krupp-Verkehrstechnik in der Siemens Schienenfahrzeugtechnik auf, die ihre Produktion nach Krefeld-Uerdingen verlagerte, 1997 verließ als letzte Lok ein ICE2-Triebkopf das Werk in Essen, die Produktion war damit komplett eingestellt.
Für die Halle M1 wurde vergeblich nach einer Nachnutzung gesucht, 1991 kaufte die Stadt Essen sie und ließ sie 1995 abreißen um darauf den Gewerbepark M1 zu errichten. Dort haben sich bunt gemischte Firmen (Druckerei, Dachdeckerei, Malerei, Bäckerei, ADAC, Umzugspedition, Montagebau, Dialyse, Dienstleister, ...) angesiedelt. Dazu kamen das
  • Ibis budget Hotel Essen Nord, 45141 Essen, Am Lichtbogen 1 (Gewerbepark M1, direkt an dem Stützenfragment). Tel.: +49(0)201 6340420, Fax: +49(0)201 6340425. Preis: 77 Zi ab 38€/P. oder 53€/DZ, Frühstück 6€/P.

und der

In der M2 befanden sich lange Jahre noch Sortieranlagen für Verpackungsmüll, die von verschiedenen Firmen benutzt wurden. Inzwischen ist die letzte ausgezogen und die Halle steht leer, es wird über einen Abriss nachgedacht.
In der M3 waren verschiedene Firmen zur Produktion von Maschinen(teilen) untergebracht, die aber inzwischen wieder ausgezogen sind - die großen Hallenschiffe stehen leer. In den Bürogebäuden befinden sich noch mehrere Firmen, u.a. auch die IT von ThyssenKrupp.
Gedenkstein Walkmühle
  • 49 Walkmühle (heute nur noch Gedenkstein), 45356 Essen-Vogelheim, An der Walkmühle (Anfahrt von Süden über Krablerstraße, von Norden via Welkerhude/Walkmühlenstraße).
Die Walkmühle selbst wurde schon 1446 von der Wollenweberzunft urkundlich erwähnt, 1797 kaufte Friedrichs Großmutter Helene Amalie (siehe auch Punkt 29) die Mühle mit dem umgebenden Land und den Wasserrechten an der Berne. Sie vermachte die Liegenschaft an ihren Enkel Friedrich und seine Schwester Helene.
Friedrich Krupp baute hier 1811 ein vom Mühlrad angetriebenes Hammerwerk als erstes Firmengebäude auf, dazu kamen Schmelzöfen, Lager-/Neben- und Wohngebäude. 1806 hatte Napoleon eine Kontinentalsperre für englischen Gußstahl verhängt, er fehlte seitdem auf dem europäischen Markt. Friedrich wollte diese Lücke durch selbst produzierten Gußstahl füllen, allerdings hatte die erste Firmenstätte wenig wirtschaftlichen Erfolg. Dies lag zum einen an der noch geringen Qualität des produzierten Stahls - von den als unfähig beurteilten Partnern Gebrüder von Kechel trennte sich Friedrich deshalb schnell wieder. Zum anderen war der Standort ungünstig, die Berne lieferte trotz neuer Stauteiche nicht genügend Wasser für einen durchgehenden Betrieb des Hammerwerks und das sumpfige Gelände des Emschertals führte zu Transportproblemen. Trotzdem verkaufte er ab 1814 "englischen" Gußstahl und ab 1816 auch fertige Erzeugnisse wie Draht, Werkzeuge und Münzstempel, ab 1823 hochwertigen Gußstahl.
Um dem ungünstigen Standort zu entkommen wurden die nächsten Firmengebäude am Wohnort von Friedrichs Mutter an der Altendorfer Straße errichtet. 1818 entstand ein kleines Haus für den Betriebsleiter (das spätere "Stammhaus" siehe Punkt 38), 1819 ein Schmelzbau, bis 1834 verschiedene, jetzt durch Dampfkraft angetriebene Hammerwerke.
Friedrichs Sohn und Erbe errichtet 1829 auf der Walkmühle noch Drehbank und Schleifmaschine und konnte damit hochwertige Walzen produzieren, mit Inbetriebnahme der Hammerwerke am neuen Standort war aber das Ende der Walkmühle als kruppscher Firmenstandort gekommen, 1839 wurde sie an einen Schmied aus Hagen verkauft. Von den Gebäuden gibt es noch Zeichnungen und Pläne aber keine Spuren vor Ort. Die Berne wurde als Nebenfluss der Emscher kanalisiert, damit verschwanden die letzten Reste. Nur noch der Gedenkstein erinnert an die ersten Gebäude der Firma Krupp, er steht auch etwas versetzt an einem Fußweg über die Berne.

Kruppstadt

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Lage der Gußstahlfabrik in Essen

Der repräsentativ gestaltete Eingangsbereich zur Kruppstadt zog sich früher von der 8. Mechanischen Werkstatt und dem Press- und Hammerwerk bis zum Limbecker Platz hin. Vor Werkstatt und Presswerk verlief die Werkseisenbahn (als Teil der 1872-1874 entstandenen Ringbahn, die das Gelände im Osten umrundete), heute noch erkennbar an den Stahlträgern einer Eisenbahnbrücke, die als Fußgängerüberweg über die Altendorfer Straße genutzt wird.

Vor der Werkstatt (ungefähr am heutigen Treppenaufgang zum Colosseum) stand das von Alois Meyer und Josef Wilhelm Menges geschaffene Denkmal Alfred Krupps. Es war 1892 von Werksangehörigen aufgestellt worden und zeigt Alfred Krupp in seiner typischen Alltagskleidung, einem Reitanzug. Auf dem Sockel stand sein Leitgedanke: "Der Zweck der Arbeit soll das Gemeinwohl sein, dann bringt Arbeit Segen, dann ist Arbeit Gebet.", dort waren auch die Symbole eines Schmieds (mit Eisenbahnrad und Kanonenrohr) und eine Arbeiterwitwe mit Kind (als Hinweis auf die Sozialfürsorge) angebracht. Anlässlich der Erstellung des Denkmals für seinen Vater stiftete Friedrich Alfred Krupp die Siedlung Altenhof (siehe Punkt 10). Das Denkmal wurde im Zweiten Weltkrieg beschädigt, ein Nachguss befindet sich heute im Hügelpark (siehe Punkt 2), das Original im Ruhrmuseum.

Am Limbecker Platz stand ab 1907 außerdem noch ein Denkmal von Hugo Lederer, das Friedrich Alfred Krupp zeigte. Es steht seit 2000 im Park der Villa Hügel (siehe Punkt 2).

Colosseum-Theater 2011
  • 50 Colosseum Theater (früher die 8. Mechanische Werkstatt von Krupp)
1900-1901 entstand die 8.Mechanische Werkstatt - das heutige Colosseum Theater - als dreigiebelige, 28m hohe und 104m lange Halle. Getragen wird sie von einer im Inneren immer noch sichtbaren Stahlkonstruktion, die Backsteinfassaden sind davor gesetzt. Krupp produzierte hier z. B. Kurbelwellen für Schiffe oder Lokomotivrahmen, maximal 2000 Leute arbeiteten hier.
Nach dem Zweiten Weltkrieg nutze die Firma AEG die Werkstatt, 1989 wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt, ab 1996 diente es Stage Entertainment als Musical-Theater, u.a. wurde hier Mamma Mia, Elisabeth (Deutschlandpremiere), Das Phantom der Oper oder Budy aufgeführt. Heute wird die Halle zu besonderen Veranstaltungen (auch wieder Musicals, 2014 u.a. Grease, Thriller, My Fair Lady aber auch Auftritte von Künstlern, siehe Spielplan) genutzt und kann für Tagungen, Kongresse, Events angemietet werden. Der Theatersaal mit 1.500 Plätzen auf der einen und Bar/Foyer auf der anderen Seite sind als Haus-im-Haus eingebaut, auf der Kranebene befindet sich begehbare Galerien, die Stahlkonstruktion im Innern liegt frei und bildet eine tolle Industriekulisse.
Es lohnt sich auch einmal um die Halle herum zu wandern.
  • Die ehemalige 51 ehemalige 8. Geschossdreherei , Altendorfer Straße 3-5, ist das älteste erhalten gebliebene Gebäude der Kruppstadt, sie entstand zwischen 1873 und 1887 - also noch zu Lebzeiten Alfred Krupps - und steht ebenfalls unter Denkmalschutz. Heute befindet sich hier das Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung (ZfTI), ein Institut der Universität Duisburg-Essen.
  • Die drei kleinen 52 Hallen der ehemaligen Reparaturwerkstatt II, heute WeststadtHalle genannt und an der Thea-Leymann-Straße gelegen, erhielt eine Glasfassade davorgebaut um die denkmalgeschützte Stahlfachwerk-Fassade nicht durch Wärmedämmung zu kaschieren. Hier sind die Folkwang-Musikschule und das Jugendzentrum der Stadt Essen untergebracht.
  • Für eine Pause bietet sich der kleine, überraschend ruhige 53 Park zwischen den Gebäuden an.
Press- und Hammerwerk Ost
Das Gebäude des ehemaligen Press- und Hammerwerks Ost entstand in den Jahren 1915-1917 während des Ersten Weltkriegs, es beherbergte die damals weltweit größte Schmiedepresse. Sie konnte mit 15.000 Tonnen Presskraft Rohblöcke bis zu 300 Tonnen Gewicht schmieden. Die Presse musste nach dem zweiten Weltkrieg demontiert werden, kam nach Jugoslawien und wurde dort nie aufgebaut.
1990 wurde die Halle unter Denkmalschutz gestellt und entkernt, im Inneren Parkdecks eingezogen. Die Stahlkonstruktion und die repräsentative, zur Stadt zeigende Backsteinfassade blieben dabei erhalten, einzelne Relikte wie Wellen oder Kräne sind im Gelände verteilt aufgestellt.
Heute nutzt das dahinterliegende Möbelhaus Ikea das Parkhaus, Abends wird es auch für Veranstaltungen im Colosseum oder Kinokomplex freigegeben.
Alfred Krupp Denkmal an der Marktkirche
Alfred Krupp
  • 55 Alfred Krupp-Denkmal, 45127 Essen, Markt 2 (an der Marktkirche in der Fußgängerzone).
Nur wenige Wochen nach dem Tod von Alfred Krupp im Jahr 1887 erteilte die Stadt Essen den Auftrag für dieses Denkmal, 1889 wurde es vor der Marktkirche feierlich enthüllt. Es zeigt den großen Sohn der Stadt als überlebensgroße Bronzefigur in der für ihn typischen Haltung und Kleidung, die rechte Hand stützt sich auf einen Amboss über dem ein Schurzfell hängt. Auf der Rückseite des Sockels findet man die Inschrift "Die dankbare Vaterstadt".
Nach dem Zweiten Weltkrieg verschwand das Symbol der Krupps aus dem Essener Stadtbild, man war dem Waffenschmied von Kaiser Wilhelm II. und Adolf Hitler nicht mehr dankbar. Von Unbekannten zwischengelagert wurde es erst 1952, zwei Jahre nach dem Tode Gustav Krupp von Bohlen und Halbach (Angeklagter in den Nürnberger Prozessen) und ein Jahr nach der Begnadigung von Alfried Krupp von Bohlen und Halbach (Angeklagter im Krupp-Prozess) in einem Wohngebiet wieder aufgestellt. Im Frühjahr 1961 (anlässlich der 150-Jahr-Feier der Firma Krupp) versetzte man es wieder zur Marktkirche, allerdings etwas abseits. 1990 unter Denkmalschutz gestellt kam es 2006 dann wieder an seinen originalen Standort zurück. Berthold Beitz, damals Generalbevollmächtigte von Alfried und lange Jahre Kuratoriumsvorsitzende der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung weihte es dort selbst ein.
Das heute noch genutzte Bürogebäude der ehemaligen Krupp-Hauptverwaltung wurde 1938 errichtet. Die kruppsche Hauptverwaltung war allerdings wesentlich umfangreicher und der zentrale Bereich in dem heute nicht mehr vorhandenen Turmhaus (1908 erbaut, 1976 abgerissen) untergebracht, dieses wurde mit einer Brücke mit dem neueren Bau verbunden. Das Turmhaus befand sich ungefähr auf der heutigen Kreuzung Altendorferstraße / ThyssenKrupp Allee.
In Hochzeiten arbeiteten bis zu 2000 Leute in den Gebäuden, es gab eine Hauptkasse, Abteilungen wie Buchhaltung, Revision, Zentralbüro und -registratur sowie die technischen Büros. Last-, Akten- und Paternosteraufzüge bewegen die Massen, in den Gebäudeecken gab es zusätzlich Treppenhäuser. In der 6. Etage war die Küche und der Speisesaal untergebracht. Modern war die zentrale Lüftung - aufgrund der Umweltverschmutzung durch die umliegende Gußstahlfabrik war es aber auch nicht sinnvoll die Fenster zu öffnen.
Eine zeitlang konnte man die Funktion noch am Namen der Straßenbahnhaltestelle ablesen: bis 2010 hieß sie Krupp Hauptverwaltung und bis 1991 einfach nur Haupteingang, heute heißt sie nach dem Nachfolgeunternehmen Thyssen Krupp.
Das heute einzig noch vorhandene Gebäude wird von verschiedenen Unternehmenszweigen der Firma ThyssenKrupp genutzt.
Widia-Werkzeuge - hart wie Diamant
  • 57 WIDIA-Fabrik, 45145 Essen - Frohnhausen, Münchener Strasse 125-127 (Eingang: Harkortstr. 60).
1926 nahm die Firma Krupp die Produktion von Verbundwerkstoff aus Wolframcarbid auf, 1934 ließ sie sich den Markennamen Widia (für hart Wie DIAmant) eintragen. Verschleißfste Hartmetall-Werkzeuge und Werkzeugbestückungen gehörten zu den ersten Produkten, die bei der Metallbearbeitung und im Bergbau eingesetzt wurden. Aber auch Geschosse mit Hartmetallkernen wurden erzeugt. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam die Sparte Magnettechnik hinzu, 1958 weitete man das Geschäft auf den Gesundheitsbereich aus. WiPla (wie Platin) war ein Werkstoff, der in der Dentaltechnik oder als Implantat eingesetzt wurde. 1985 hatte die Firma 17 Gesellschaften in 14 Ländern.
Heute ist Widia (einschließlich des Markensnamens) Teil der Unternehmensgruppe Kennametal Hertel AG, sie trägt den Namen Kennametal Widia Produktions GmbH & Co und hat immer noch ihren Standort in Essen. Produziert und vertrieben werden Hartmetalle, Werkzeug(teil)e, Systemtechnik und Schmiermittel.
Tiegelgussdenkmal
  • 58 Tiegelgussdenkmal, 45143 Essen, Ecke Altendorfer Str. / ThyssenKrupp Allee.
Das 22m lange Denkmal beschreibt die Herstellung des Tiegelgußstahls. Mit diesem Verfahren gelang Friedrich Krupp 1823 die Herstellung eines qualitativ hochwertigen Materials und begründete die Redensart "Hart wie Kruppstahl". Das Denkmal wurde 1935 von Berta und Gustav in Auftrag gegeben, konnte jedoch erst 1952 von Alfried Krupp von Bohlen und Halbach aufgestellt werden.
Die Reliefplastik zeigt von links nach rechts die Arbeitsschritte des Tiegelgusses: Herstellen der Form, Verflüssigen in Schmelzöfen, Vergießen (Füllen der Form), Herausnehmen aus der Form und Reinigen (Putzen). Die Ausmaße des Denkmals beziehen sich auch auf die von Krupp produzierten ähnlich großen Stahlblöcke.
Stammhaus Krupp
historische Zeichnung
  • 59 Stammhaus Krupp, 45143 Essen (Westviertel), Altendorfer Str. 100 (an der ThyssenKrupp Allee zwischen den Autohäusern).
Das Stammhaus wurde 181819 für den Betriebsleiter der ersten Firmengebäude an der damaligen Mühlheimer Chaussee (heute Altendorfer Straße) vor dem Limbecker Tor (heute Limbecker Platz) errichtet. Dort baute Friedrich Krupp auf dem Grundstück seiner Mutter die ersten Bereiche der späteren Gußstahlfabrik auf, neben den neuen Schmelzhütten entstand eben dieses erste Aufseherhaus. Seine ursprünglichen Firmengebäude an der Walkmühle (siehe Punkte 31) hatten mehrere Nachteile, die er hier umgehen wollte. Vom benachteiligten Standort an der Berne und den immensen Ausgaben für den neuen Standort nahe des Essener Stadtkerns gebeutelt musste Krupp sein Geburtshaus am Flachsmarkt verkaufen und hoch verschuldet 1824 selbst mit seiner Familie ins Stammhaus einziehen. Zwei Jahre später wurde er von dort aus zu Grabe getragen - eine Tradition, die sich noch mehrfach wiederholen sollte. Der Sohn Alfred Krupp führte die Firma zu wirtschaftlichem Erfolg. Das Stammhaus wurde 1844 um einen zweistöckigen Anbau ergänzt. Alfred heiratete Berta Eichhoff 1853 und das einzige Kind, der Sohn Friedrich Alfred Krupp wurde 1854 im Stammhaus geboren. 1861 zog die Familie in einen neuen Bau auf dem Firmengelände und das Stammhaus wurde zur Lithographischen Anstalt umgenutzt.
Allerdings genügte auch der neue Wohnsitz nicht mehr den repräsentativen Ansprüchen der wachsenden Firma - die Villa Hügel (siehe Punkt 1) wurde geplant, gebaut und von der Familie 1873 bezogen. Das Stammhaus blieb aber schicksalhaft für die Familie. Zum einen war es Vorbild für den sozialen Siedlungsbau der Firma, zum anderen wurden auch weitere Firmenköpfe von dort aus zu Grabe getragen: Alfred Krupp 1887, dessen Sohn Friedrich Alfred Krupp 1902 (er hatte den Bau auch als Büro genutzt).
1944 wurde das Stammhaus durch Bomben vollständig zerstört und 1961 zum Firmenjubiläum nach alten Plänen neu aufgebaut. Es steht circa 30m versetzt zu seinem originalen Standort und ist das letzte verbleibende Überbleibsel auf der Gründungszeit der Firma Krupp. Ende 2011 wurde das Stammhaus zu einem symbolischen Preis an die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung zurück übertragen.
Luftaufnahme des Quartiers von 2014, hinten der Krupp-Park, dazwischen der Berthold-Beitz-Boulevard
  • 60 ThyssenKrupp Quartier, 45143 Essen, ThyssenKrupp Allee 1 (Straßenbahn 101, 103, 105, 109 und Bus 145 fahren über die Haltestelle "ThyssenKrupp", mit dem Auto über den Kreisverkehr am Quartiersbogen zur "Tiefgarage Besucher") .
Im März 1999 entstand die ThyssenKrupp AG durch die Fusion der Friedrich Krupp AG Hoesch Krupp (Hoesch und Krupp hatten 1992 fusioniert) mit der Thyssen AG. Ihr Verwaltungssitz wurde 2010 von Düsseldorf nach Essen verlegt, er entstand auf der Industriebrache der ehemaligen Gußstahlfabrik in unmittelbarer Nähe des Stammhauses Krupp als "Quartier". Auf dem 20 Hektar großen Gelände gibt es inzwischen 6 Bürogebäude (entworfen von den Architekturbüros Chaix & Morel et Associés und JSWD Architekten und Partner) und eine kleine Kita. 2.500 Mitarbeiter arbeiten hier, der Konzernvorstand befindet sich im Hauptgebäude. Die Hälfte der hier verbauten Werkstoffe stammen aus dem Konzern selbst, allen voran natürlich Stahl. Technik und Transportmittel wie Aufzüge, Fahrtreppen und Gebäudeverkleidungen wie der Sonnenschutz aus Edelstahl-Lamellen am Q1 wurden ebenfalls von ThyssenKrupp selbst produziert.
Der Campus ist frei zugänglich, die Wasserachse über mehrere kleine Stege überquerbar, überall gibt es kleine Plätze. Die Gebäude:
  • Q1 ist das Hauptgebäude, es liegt auf der architektonischen Hauptachse, die durch Wasserbecken betont wird und - bis auf das kleine Kita-Gebäude im Norden - ansonsten unbebaut ist. Das 50m hohe Gebäude wirkt wie ein großes Tor, die im Durchbruch befindlichen Glasscheiben (Fläche circa 28m*25m) sind weder stehend noch hängend konstruiert - sie sind vertikal und horizontal verspannt (ähnlich einem Tennisschläger) und können sich bis zu 0,5m bewegen.
  • Das Q2 Forum liegt östlich der Hauptachse und stellt das Konferenzzentrum dar, der große Saal fasst bis zu 1.000 Personen, es gibt noch 26 Konferenzräume. Der Aufsichtsrat des Unternehmens zagt hier. Außerdem ist hier die Kantine und das Gästekasino untergebracht. Die Besucher-Tiefgarage befindet sich unter dem Gebäude.
  • Westlich der Hauptachse liegen von Süd nach Nord das Q4 (ein Backsteinbau aus den 1970er Jahren) sowie die Bürogebäude Q5 und Q7 für 220 bzw. 300 Mitarbeiter. Weitere Verwaltungsgebäude befinden sich derzeit noch im Bau, sie sollen 2014 fertiggestellt werden. Die Academy und das Hotel werden aber wohl vorerst nicht errichtet.
Westlich des Berthold-Beitz-Boulevards befindet sich der Krupp-Park, eine abwechslungsreich gestaltete Grünanlage auf dem ehemaligen Firmengelände.


Literatur

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  • Susanne Krueger; Regionalverbund Ruhr (Hrsg.): Krupp und die Stadt Essen; Bd.5. Essen, 1999, Route Industriekultur.
  • EVAG (Hrsg.): Essen entdecken mit der Straßenbahn: KulturLinie 107. Essen: Klartext-Verlagsges., 2010 (2.Auflage), ISBN 978-3-89861-774-1, S.96.
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Empfehlenswerter Reiseführer
Dieser Artikel wird von der Gemeinschaft als besonders gelungen betrachtet und wurde daher am 15.03.2014 zum Empfehlenswerten Reiseführer gewählt.