Route der Industriekultur – Erzbahn-Emscherbruch
Die Route der Industriekultur – Erzbahn-Emscherbruch listet Stationen der Route der Industriekultur zwischen Bochum und Recklinghausen auf, die sich entlang der ehemaligen Erzbahn und dem Emscherbruch (ehemalige Ewald-Bahn) befinden. Dabei handelt es sich jetzt um zwei Bahntrassenradwege.
Streckenprofil
[Bearbeiten]- Länge: ca. 18 km
- Ausschilderung: vorhanden, Routenlogo der EPR aber fast überall, Erzbahn hat eigenes Logo, oft verblasst
- Steigungen: größere Steigungen gibt es nicht, zur Zeche Ewald geht es vom Rhein-Herne-Kanal leicht bergauf
- Wegzustand: Erzbahntrasse mit Asphalt, übrige Strecke mit ca. 4 km wassergebundener Decke
- Verkehrsbelastung: weitgehend verkehrsfrei, eine Straßenkreuzung mit viel Verkehr
- Familieneignung: für kleine Kinder ist Strecke wegen der großen Höhen nicht so geeignet. Die Sicherungen entsprechen allerdings hohen Anforderungen.
Hintergrund
[Bearbeiten]Themenroute 8 Erzbahn-Emscherbruch | |
weiterführende Links | |
RIK | Themenroute 8 |
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Wikipedia | RIK#Route 8 |
Die Route der Industriekultur stellt als Ferienstraße im Ruhrgebiet besondere Industriedenkmäler und Bereiche der Industrielandschaft in Form von Straßenrouten für Kraftfahrzeuge und auch für das Fahrrad vor. Neben den Ankerpunkten, die das Rückgrat der Route bilden, vermitteln die Themenrouten immer ein spezielles Themengebiet, einen lokalen Bereich oder eine Besonderheit in der Geschichte des Ruhrgebietes.
Die Themenroute mit der Nummer 8 "Erzbahn-Emscherbruch" teilt sich in zwei benachbarte Bereiche:
- die ehemalige Erzbahnstrecke vom Bochumer Verein (jetzt Westpark mit der Jahrhunderthalle) nach Gelsenkirchen bis zum Hafen Grimberg am Rhein-Herne-Kanal, bekannt auch als Erzbahntrasse.
- den Emscherbruch nördlich des Rhein-Herne-Kanals bei Herten und Recklinghausen. Der Emscherbruch ist ein Naherholungsgebiet mit Wald, Lichtungen und kleinen Gewässern rund um den künstlichen Ewaldsee, der westlich der Zeche Ewald liegt.
Die beiden Teile bieten sich für die Erkundung mit dem Fahrrad bzw. auch zu Fuß an. Die Strecke ist nur teilweise Abschnitt des Emscher Park Radweges. Nördlich des Rhein-Herne-Kanals sollte man sich an dieser Hauptroute orientieren.
Vorbereitung
[Bearbeiten]Das mittlere bis nördliche Ruhrgebiet bietet mit den Städten Bochum, Herne, Gelsenkirchen und dem Kreis Recklinghausen gute Serviceeinrichtungen und Unterkunftsmöglichkeiten. Wem das nicht reicht oder weil es aufgrund lokaler Veranstaltungen ausgebucht/teuer ist kann auf die anderen Städte im Ruhrgebiet oder Münsterland ausweichen.
Informationen zu den einzelnen Stationen der Themenroute 8 bietet der offizielle Reiseführer der RIK (siehe Literatur), der jeweilige Ankerpunkt oder die entsprechende Webseite.
Die Ankerpunkte sind auch als erste Anlaufstelle für Informationssuchende zu verstehen:
- Jahrhunderthalle, 44793 Bochum, An der Jahrhunderthalle 1 (im Westpark) (Straßenbahn 302/310 bis "Bochumer Verein/Jahrhunderthalle", zu Fuß am Jahrhunderthaus vorbei 300m bis zur Halle). Tel.: (0)234 3693111 (Besucherzentrum), (0)234 3693100 (Halle), Fax: (0)234 3693200, E-Mail: info@jahrhunderthalle-bochum.de. Ursprünglich als Ausstellungshalle erbaut (1902), anschließend als Gebläsehalle für die Hochöfen im Bochumer Verein genutzt, 1993 saniert, inzwischen Spielstätte der RuhrTriennale u.v.a.m.; umliegender Westpark ist ebenfalls spannend. Geöffnet: Okt.-März: Di-Fr 12:00-17:00 Uhr, Sa+So 11:00-18:00; April-Sep. Di-So 11:00-18:00 Uhr. Preis: Führungen in Halle, Westpark, Kraftanlagen, unterirdisch und Abends möglich, Kosten 5€-15€.
- Zeche Ewald (Besucherzentrum Hoheward, vormals Tourismusbüro Herten), 45699 Herten, Werner-Heisenberg-Str. 14 (für's Navi: Ewaldstrasse 261). Tel.: +49 (0)2366 181160, Fax: +49 (0)2366 1811618, E-Mail: info@tourismusbuero-herten.de. Geöffnet: Mo geschlossen, im Sommer: Di-So 10:00-18:00 Uhr, im Winter: Di-Fr 9:00-17:00, Sa 10:00-18:00 Uhr.
- Tipp: Im Westpark befindet sich eine RevierRad-Station (nahe der Jahrhunderthalle im Container), an der Fahrräder ausgeliehen werden können. Öffnungszeiten: Juni-August Di-So 9:00-21:00 Uhr, Vor-/Nachsaison Di-So von 10:00-18:30 Uhr. Preisbeispiel: Cityrad Kurztarif 2h für 6€ oder Tagesmiete 9€, Kinderrad 2,50€/5€. Vorab Reservierung am Wochenende sinnvoll.
Anreise
[Bearbeiten]Die Hauptbahnhöfe in Bochum und Recklinghausen haben Halte des Fernverkehrs, die meisten Zugstrecken verlaufen in Ost-West-Richtung auf der Schiene Oberhausen-Gelsenkirchen-Herne-Dortmund, sodass in Richtung Norden umgestiegen werden muss. Recklinghausen kann mit regionalem Bahnverkehr (verläuft in Nord-Süd-Richtung) erreicht werden, die kleineren Städte sind über Buslinien erschlossen. Für das Kraftfahrzeug gibt es die Autobahnen A 40 bei Bochum, die A 42 bei Gelsenkirchen und Herne, die A 2 bei Herten und Recklinghausen sowie die aus dem Süden kommende A 43, die an Bochum, Herne, Recklinghausen vorbei nach Münster führt. Dabei wichtig: Die meisten Städte sind Teil der Umweltzone Ruhrgebiet, die nur die Einfahrt von Fahrzeugen mit bestimmten Plaketten erlaubt (akt. Stand unter Ruhrgebiet#Auto).
Am Westpark kann man auf dem Parkplatz 2 gratis parken. Am Nordende der Erzbahntrasse ist nicht nur der Hafen, sondern auch der Gelsenkirchener Zoo, wo kostenpflichtige Parkplätze zur Verfügung stehen. Die Zeche Ewald liegt am Doncaster-Platz, wo man gratis parken kann. Es sind auch am Wochenende genug Plätze vorhanden.
Los geht's
[Bearbeiten]Die ca. 10 km lange Erzbahntrasse wurde von 1912 bis 1929 in mehreren Abschnitten errichtet. Sie verband den Bochumer und Schalker Verein (Verein=Ansammlung von Eisen-/Stahl-Großbetrieben) und mehrere Zechen und Kokereien miteinander bzw. mit dem nördlich gelegenen, neu erbauten Rhein-Herne-Kanal. Da die Strecke erst nach den sonst üblichen Ost-West-Verbindungen angelegt wurde musste sie mehrere Meter höher gelegt werden. Das erledigte man geschickt mit Dämmen und Brücken und im Bereich zwischen Gelsenkirchen und Wanne sogar mit einer 340 m langen Brückenreihe, der Pfeilerbrücke.
Nach der Stilllegung der meisten Betriebe wurde die Bahntrasse zum Rad- und Wanderweg umgebaut, dabei die meisten Brücken restauriert und wieder eingesetzt, und einige neue, spektakuläre hinzugebaut (z. B. Erzbahnschwinge und Grimberger Sichel). So kann man auf der erhöhten, fein asphaltierten Trasse gemütlich radfahren oder wandern und den einen oder anderen Abstecher zu den Zeugnissen der Ruhrgebietsgeschichte rechts und links machen.
- Jahrhunderthalle Bochum (Ankerpunkt, siehe oben)
- Als Ausstellungshalle gebaut und anschließend als Gebläsemaschinenhalle für die Hochöfen des Bochumer Vereins wiederverwendet. Die Industriekathedrale wurde 1993 saniert und mit gläsernem Vorbau versehen, seitdem für Veranstaltungen genutzt: RuhrTrienale, Fahrradsommer der Industriekultur, Verleihung von 1liveKrone und Steiger-Award, Spielort der ExtraSchicht und von Urbanatix, Rock-, Pop- und Klassik-Konzerte, Messen.
- Besucherzentrum, nette JahrhundertBar, zusätzliche Gastronomie bei Veranstaltungen.
- 1 Westpark, 44793 Bochum, An der Jahrhunderthalle 1 (Anfahrtsskizze, fürs Navi auch: Gahlensche Straße 15; mit ÖPNV: ab Bochum Hbf mit Straßenbahn 302 Richtung Gelsenkirchen oder 310 Richtung Bochum-Höntrop an der Haltestelle "Bochumer Verein/Jahrhunderthalle" aussteigen und Freitreppe hochlaufen). Landschaftspark auf dem Gelände des ehemaligen "Bochumer Vereins für Bergbau und Gussstahlfabrikation", im Zentrum befindet sich die Jahrhunderthalle. Pumpenhaus (Betriebskantine und Gastronomie), Turbinenhalle, Colosseum, Wasserturm und Kühltürme zeugen noch von der industriellen Nutzung, die meisten Gebäude sind aber verschwunden. Spontane und bewußt gepflanzte Grünanlagen auf unterschiedlichen Geländeniveaus, Brücken, Aufgänge, Treppen, Wasserbecken stellen einen spannenden Mix der Industrienatur dar, der auch von der Nachbarschaft gerne angenommen wird (Sonntags grillen, Ballspielen auf der Wiese, Kinderspielplatz mit Stahldrache). Nachts Gebäude und Wege teilweise iluminiert. Geöffnet: Durchgehend geöffnet. Preis: kostenloser Zugang.
- Colosseum
- Mechanische Werkstätten des Bochumer Vereins
- Siedlung Stahlhausen
- Bochumer Verein
- Erzbahnschwinge
- Glückauf-Siedlung
- Zeche Vereinigte Carolinenglück 2/3
- Autobahnkirche RUHR
- Siedlung Dahlhauser Heide
- Erzbahnbrücke 4
- Zeche Hannover I/II/V
- Arbeiterhäuser Am Rübenkamp
- Siedlung Königsgrube
- Erzbahnbrücke 6
- Erzbahnbrücke 9 - Pfeilerbrücke
- Kray-Wanner-Bahn
- Kokerei Alma
- Köln-Mindener Eisenbahnbrücke
- Ehem. Schalker Verein
- Siedlung Chatten- / Preußenstraße
- Erzbahnbrücke 10
- Erzbahnbrücke 11
- Erzbahnbrücke 13
- Erzbahnbrücke 14
- Zeche Pluto-Wilhelm
- Zeche Consolidation 3/4/9
- Zeche Graf Bismarck 1/4
- Bahnbetriebswerk Gelsenkirchen-Bismarck
- Hafen Grimberg
Mit dem Hafen Grimberg endete die Erzbahntrasse, hier wurden Kohle, Erz, Holz, Eisen- und Stahlerzeugnisse verschifft - zu der Zeit gab es hier noch keine Brücke. Heute geht es aber weiter über die Grimberger Sichel und nach Überqueren der Emscher in den Emscherbruch und die neue Haldenlandschaft von Hoheward und Hoppenbruch.
- Grimberger Sichel
- Zeche Unser Fritz 1/4
- Heimat- und Naturkundemuseum Wanne-Eickel
- Künstlerzeche "Unser Fritz" 2/3
- Rhein-Herne-Kanal
- Fleuthe-Brücke
- Hafen Wanne-West
- Schleuse Wanne-Eickel
- Trainingsbergwerk Recklinghausen
- Zeche Recklinghausen I
- Zeche Recklinghausen II
- Dreieck-Siedlung Hochlarmark
- Landschaftspark Hoheward mit den beiden Halden Hoheward (152 m Höhe) und Hoppenbruch. Es führen kleine Wege in die Berge/Halden.
- Zeche Ewald 1/2/7 (Ankerpunkt, siehe oben)
Sicherheit
[Bearbeiten]Anschlüsse
[Bearbeiten]- Radweg zur Zeche Zollverein - diese ca. 11 km lange Strecke ist durchgehend asphaltiert und führt teilweise durch schöne, alte Parklandschaften.
- Hugo-Bahntrasse von Gelsenkirchen-Buer nach Schalke-Nord, erreichbar über Rhein-Herne-Kanalradweg
- Parkband West im Süden, mit Verbindung zum Springorum-Radweg (jeweils Bahntrassen)
- Allee des Wandelns im Norden Richtung Recklinghausen.(Bahntrasse)
- Deutsche-Fußball-Route - überall in ganz NRW
Literatur
[Bearbeiten]- ; Regionalverbund Ruhr (Hrsg.): Erzbahn-Emscherbruch; Bd. 8. Essen, 2005, Route Industriekultur, ISBN 3-932165-43-8.