Niederbayern

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Niederbayern
HauptstadtLandshut
Einwohnerzahl1.181.472 (2014)
Fläche10.330 km²
Postleitzahl
Vorwahl
Webseitewww.bezirk-niederbayern.de

Der Regierungsbezirk Niederbayern liegt im Osten des Bundeslandes Bayern, Hauptstadt ist Landshut.

Regionen[Bearbeiten]

Der Regierungsbezirk Niederbayern besteht aus den drei kreisfreien Städten Landshut, Passau, Straubing, und aus den folgenden neun Landkreisen: Deggendorf, Dingolfing-Landau, Landshut, Freyung-Grafenau, Kelheim, Passau, Regen, Rottal-Inn und Straubing-Bogen.

Der Bezirk Niederbayern ist verwaltungstechnisch die dritte kommunale Ebene in Bayern als Vertretung der Kommunen und Kreise, der Bezirk ist mit der Fläche des Regierungsbezirks identisch.

Sitz der Verwaltung des Regierungsbezirks und des Bezirks ist Landshut.

Touristisch bedeutende Regionen sind:

Im Südwesten Niederbayerns das Niederbayerische Hügelland:

Orte[Bearbeiten]

Karte
Karte von Niederbayern
  • 1 Bodenmais - heilklimatischer Kurort am Fuße des Großen Arber
  • 4 Kelheim - an der Donau, mit Befreiungshalle, Donaudurchbruch und Kloster Weltenburg
  • 5 Landshut - Hauptstadt von Niederbayern mit schöner Altstadt, bekannt für die Landshuter Hochzeit
  • 7 Regen - Luftkurort am Fluss Regen
  • 8 Straubing - Stadt im Gäuboden mit dem zweitgrößten Volksfest Bayerns
  • 10 Zwiesel - die Glasstadt am Fuß des Hinteren bayerischen Waldes

Kleinere, aber touristisch trotzdem interessante Orte:

  • Langdorf, Erholungsort an der Glasstraße und am Nationalpark Bayerischer Wald:
  • Ruhmannsfelden, Marktflecken und staatlich anerkannter Erholungsort im Naturpark Bayerischer Wald.

Weitere Ziele[Bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten]

Niederbayern ist der südöstlichste der sieben Regierungsbezirke im Freistaat Bayern.

Niederbayern hat kein Ballungszentrum und ist von größeren und kleineren städtischen Zentren und dem ländlichem Raum geprägt. Bei insgesamt ca. 1,2 Millionen Einwohnern sind die größten Städte Landshut (ca. 63.000 Einwohner), Passau (ca. 50.600) und Straubing (ca. 44.500).

Die flächenmäßige Ausdehnung des zweitgrößten bayerischen Regierungsbezirks reicht über ca. 10.300 km² von Oberbayern im Südwesten bis zur Staatsgrenze nach Böhmen (Tschechien) im Osten, im Süden ist der Inn die Grenze zu Oberösterreich, im Norden grenzt Niederbayern an die Oberpfalz. Von der gesamten Fläche Niederbayerns sind 0.7 % geschützt, sie verteilen sich auf 131 Naturschutzgebiete mit insgesamt 72.0 km².

Die höchste Stelle ist der Gipfel der Große Arber (1.456 m) im Bayerischer Wald, die tiefste Stelle liegt südöstlich von Obernzell (294 m), hier verlässt die Donau Deutschland.

Seen und Gewässer: Die größten Flüsse sind die Donau, der Grenzfluss Inn und die Altmühl.

Aus ökonomischer Sicht sind in Niederbayern besonders die Stadt Dingolfing wegen des dort ansässigen größten BMW-Werks sowie die ländlichen Gebiete, in denen vorwiegend Gewürzgurken angebaut werden, von Bedeutung. Hopfenanbaugebiete in Niederbayern sind neben der Hallertau auch noch die Landkreise Kelheim und Landshut.

Tourismus[Bearbeiten]

Die bekanntesten Tourismusregionen in Niederbayern sind das Bäderdreieck und der Bayerische Wald. Die Statistik weist gut 11 Millionen Übernachtungen im Jahr aus, der Regierungsbezirk steht damit an dritter Stelle in Bayern bei ca. 15 % Anteil an den insgesamt 78 Millionen Übernachtungen (Zahlen für 2010 bei Bayern Tourismus Marketing).

Brauchtum[Bearbeiten]

Niederbayern ist ein Teil des Kulturraums Altbayern auf der Fläche des ehemaligen Kurfürstentums Bayern mit gemeinsamen Traditionen und Brauchtum. Eine Gesamtübersicht zum Altbayrischen Brauchtum (Schäfflertanz, Leonhardiritt, Georgiritt, Perchten usw.) befindet sich im Artikel zu Altbayern.

  • Gäubodenfest und Ostbayernschau im August - das zweitgrößte Volksfest Bayerns in Straubing
  • Landshuter Hochzeit - findet alle 4 Jahre in Landshut statt, ein historisches Spektakel in der Stadt mit über 2000 Mitwirkenden. Von Kritikern wird das Spektakel auch "Landshuter Strumpfhosenfasching" genannt.

Geschichte[Bearbeiten]

Der Begriff "Niederbayern" taucht zum ersten Mal im Jahre 1255 bei der bayerischen Landesteilung für das Teilherzogtum Niederbayern (1255-1340) auf, die Fläche der damaligen Region war aber nur in Teilen mit dem heutigen Niederbayern identisch. Mit dem Tod des erst elfjährigen Herzogs Johann I. (1339-1340) am 21. Dezember 1340 hörte das Herzogtum Niederbayern auf zu existieren und fiel an das von Kaiser Ludwig dem Bayern regierte Oberbayern.

Im Jahre 1806 wurde Bayern ein Königreich, im Jahre 1808 folgte eine grundlegende Verwaltungsreform, das Staatsgebiet wurde nach französischem Vorbild in 15 "Kreise" neu eingeteilt. Diese Kreise wurden zunächst nach Flüssen benannt, auf der Fläche des heutigen Niederbayerns entstanden der Unterdonaukreis, der Isarkreis, der Regenkreis und der Salzachkreis.

In den Jahren 1806, 1810 und 1837 erfolgten weitere Umverteilungen zugunsten des Unterdonaukreises, am 29. November 1837 wird der Sitz des Kreises von Passau nach Landshut verlegt und der Name in Kreis Niederbayern geändert, der Vorläufer des späteren Regierungsbezirks Niederbayern.

Sprache[Bearbeiten]

Je weiter man sich von den Städten entfernt, desto mehr herrschen niederbayerische Dialekte vor. Diese unterscheiden sich teilweise stark von einem Ort zum nächsten, was die sprachliche Vielfalt in Niederbayern ausmacht. Die deutsche Amtssprache wird aber überall problemlos verstanden.

Anreise[Bearbeiten]

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

Es gibt in Niederbayern keinen Großflughafen mit Linienverkehr. Nächste Möglichkeit über den Flughafen München (IATA: MUC) bzw. Flughafen Nürnberg (IATA: NUE) .

Mit der Bahn[Bearbeiten]

An den Fernverkehr (ICE) sind Straubing, Plattling und Passau auf der Linie Frankfurt-Wien angebunden. Ansonsten über München (tagsüber alle 20 Minuten) und hier über Landshut nach Passau oder in die Oberpfalz nach Regensburg.

RIT-Ticket: Für die Anreise zum Urlaubsort kann man ein "Rail Inclusive Tour"-Ticket beim Ostbayern-Tourismus online buchen, Preis 66 € Hin-und Rückfahrt bis 400 km Entfernung.

Auf der Straße[Bearbeiten]

Über die Autobahnen A3 von Nürnberg-Regensburg bzw. von Linz-Wien, A92 von München-Landshut, A93 von Hof-Hallertau und Bundesstraße 85 von Cham in den Bayerischen Wald.

Grenzübergänge:

Mit dem Schiff[Bearbeiten]

Die Donau ist als einziger Fluss in Niederbayern schiffbar. Es wird aber, soweit bekannt, kein Linienverkehr angeboten. Flusskreuzfahrten werden von Nürnberg (über den Rhein-Main-Donau-Kanal), Regensburg, Passau und Vilshofen über Wien nach Budapest und darüber hinaus angeboten.

Mobilität[Bearbeiten]

Gutes Straßennetz, welches noch weiter ausgebaut wird (z. B. A94 München-Passau; A92 München-Deggendorf).

Die Bahn bietet auf allen Strecken einen Stundentakt (Ausnahme: Zwiesel-Grafenau) im Rahmen des Bayerntaktes.

Die Buslinien in Orte ohne Bahnanschluss fahren teilweise ohne Takt und oft zu selten. Stadtbusverkehr gibt es in Deggendorf, Landshut und Passau, aber auch in kleinen Orten wie Zwiesel.

Die meisten öffentlichen Nahverkehrsmittel können mit dem Bayern-Ticket genutzt werden. Im Bayerischen Wald gibt es noch das Bayerwald-Ticket als Alternative.

Das Happy Hour-Ticket Niederbayern kann ab 18.00 bis 3.00 Uhr des nächsten Tages von bis zu 4 Reisenden, auf der Strecke Landshut - Plattling - Passau, beliebig oft genutzt werden. Es kostet 12 € für 1 Person (2020), je 4 € mehr für jede weitere Person, bis zu 3 Kinder zwischen 6 und 14 Jahren fahren kostenfrei mit.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

  • 1 Befreiungshalle Kelheim, Befreiungshallestraße 11 . Erbaut von König Ludwig I.

Aktivitäten[Bearbeiten]

  • Skifahren, Snowboarden und Rodeln am Geißkopf mit Freestyle Snowpark
Wurm und Köck - Höllgasse 26, 94032 Passau; Tel: 0851-929292
  • Ausflugsfahrten per Bahn in den Bayerischen Wald, mit der Ilztalbahn und der Granitbahn nach Waldkirchen und Freyung

Küche[Bearbeiten]

Mehr zu diesem Thema findet man auf Essen und Trinken in Altbayern.

  • "Typisch" bayerisch mit regionalen Unterschieden. In vielen kleinen Gemeinden gibt es noch typische Dorfwirtschaften, die sich hauptsächlich mit Stammtischen über Wasser halten.
  • Um Abensberg (Hallertau) befindet sich eine bekannte Spargelregion ("Abensberger Spargel"), hier gibt es zur Saison im Frühjahr die Stangen direkt und frisch vom Erzeuger und in den Gastronomiebetrieben ein besonderes Angebot an Gerichten rund um die schmackhaften Gemüsestangen. Auch bei Abensberg befindet sich das Abensberger Beerenland, eine Erzeugergemeinschaft für Waldbeeren.

Süßes[Bearbeiten]

  • Im Kaffehaus Krönner in Straubing wurde die Agnes-Bernauer-Torte kreiert, die Torte hat seit 2012 EU-Herkunftsschutz als regionaltypische Spezialität.
  • Passauer Goldhauben sind Pralinen deren Form der historischen Hauben der Passauer Damen nachempfunden ist. Es handelt sich dabei um Marillen- und Nusstrüffel mit einem Schweif aus karamellisierten Mandelsplittern, verziert mit einer Blattgoldauflage. Sie werden seit 4 Generationen in der Confiserie Simon in Passau hergestellt.
  • Süße Deggendorfer Knödel werden aus Biskuitteig, Früchten und Likör hergestellt, mit französischer Crème gefüllt und mit Puderzucker bestäubt. Probieren kann man sie in der Konditorei Wiedemann in der Knödelstadt Deggendorf.

Knödel[Bearbeiten]

  • Kartoffel-Semmelknödel werden im oberen Bayerischen Wald Ritschi-Knödel genannt. In anderen Gegenden Niederbayerns werden sie auch als Erpfiknödel oder Ranschknödel bezeichnet. Die Ködelmasse besteht aus geschnittene Semmeln, Milch, gekochten und rohen Kartoffeln. Nach dem Kochen haben sie eine recht weiche Konsistenz und dienen als Beilage für viele Gerichte.
  • Deftige Deggendorfer Knödel bestehen aus Semmeln oder Weißbrot und zusätzlich aus Graubrot. Das Besondere an dieser Variante ist ein andersfarbiger Knödelkern im Inneren.
  • Niederbayerische Ofenknödel sind eine Art Semmelknödel, die jedoch nicht im Salzwasser gegart werden, sondern im Ofen gebacken. Sie werden als Beilage zu Fleischgerichten mit Sauce gereicht, oder können auch als Einlage in einer Suppe dienen.

Sicherheit[Bearbeiten]

Niederbayern ist auch nach dem Wegfall der Grenzkontrollen zu Tschechien ein sehr sicheres Pflaster. In Grenzgebieten ist die Schleierfahndung als Ersatz eingeführt worden, d. h. es ist verstärkt mit Straßenkontrollen zu rechnen.

Gesundheit[Bearbeiten]

  • bundesweite Bereitschaftsdienstnummer 116 117 (kostenfrei)

Klima[Bearbeiten]

Ausflüge[Bearbeiten]

In der Umgebung von Bad Griesbach im Rottal sind zahlreiche kleine gotische Landkirchen erhalten, die im Rahmen von Tagesausflügen erkundet werden können. siehe Flyer

Literatur[Bearbeiten]

  • Franz X. Bogner: Niederbayern aus der Luft. Regensburg: Pustet, 2010, ISBN 9783791722764; 125 Seiten. 29,90 €

Kultur und Brauchtum[Bearbeiten]

  • Sabine Reithmaier und weitere Autoren: Schäfflertanz & Perchtenlauf, Lebendige Traditionen und Bräuche in Altbayern. Süddeutsche, 2009, Süddeutsche Zeitung Edition, ISBN 978-3-86615-729-3; 192 Seiten. 19,90 €

Geschichte[Bearbeiten]

  • Gerold Huber: Kleine Geschichte Niederbayerns. 2007, ISBN 978-3-7917-2048-7; 200 Seiten. 14,90 €. Darstellung der Geschichte Niederbayerns von den Anfängen bis heute.

Weblinks[Bearbeiten]


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