Nordthailand

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In Nordthailand (thailändisch: ภาคเหนือ) findet man Jahrhunderte alte Kulturdenkmäler (teilweise UNESCO-Welterbe), die Gebirgsregionen mit den Bergvölkern und dem Goldenen Dreieck, Naturschutzgebiete mit dichtem Dschungel und geschützten seltenen Tieren, sowie die lebendige – aber nicht zu große – Metropole Chiang Mai.

Der Norden Thailands

Regionen Nordthailands[Bearbeiten]

Die Regionen Nordthailands
Provinz Chiang Mai
Zentrum der Lan-Na-Kulturregion und Eingangstor in den Norden der Region.
Provinz Chiang Rai
Der äußerste Norden des Landes, Heimat der meisten Bergvölker, mit dem Goldenen Dreieck.
Provinz Mae Hong Son
Region mit dem beliebten Ort Pai, Bergvölkern und spektakulären Gebirgslandschaften.
Nördliche Flusstäler
Städte mit jahrhundertealter Kulturgeschichte sowie interessante und kaum besuchte Berglandschaften.
Unteres Nordthailand
Die Ebenen des Landes mit dem antiken Thailand wie Sukhothai, Si Satchanalai und Kamphaeng Phet sowie dem Handels- und Verkehrsdrehkreuz Phitsanulok.

Orte[Bearbeiten]

Sukhothai
  • Chiang Mai – größte Stadt Nordthailands: Universitäts-, Handels- und Kulturstadt
  • Chiang Rai – geschichtsreiche Stadt und Ausgangspunkt für Trekking zu den Bergvölkern
  • Chiang Saen – historische Stadt am Dreiländereck von Thailand, Laos und Myanmar („Goldenes Dreieck“)
  • Kamphaeng Phet – historische Befestigungsanlagen und Tempelruinen in einem schönen Geschichtspark
  • Lampang – wunderschöne alte Tempel; in der Nähe ist das Elefanten-Schutzzentrum
  • Nakhon Sawan – Handelsstadt an den Flüssen
  • Nan – ehemalige Hauptstadt eines kleinen Fürstentums in den Bergen
  • Pai – einst verschlafenes Städtchen in einem Gebirgstal, jetzt Anziehungspunkt für Rucksacktouristen und „Aussteiger“
  • Phitsanulok – bedeutende Tempel- und Handelsstadt in der unteren Nordregion
  • Sukhothai – Der Geschichtspark mit den Buddhastatuen und Tempelruinen der alten Hauptstadt gehört zum Weltkulturerbe

Weitere Ziele[Bearbeiten]

Wilder Elefant im Wildschutzgebiet Huai Kha Khaeng

Hintergrund[Bearbeiten]

Nordthailand besteht eigentlich aus mindestens zwei Teilregionen mit sehr unterschiedlicher Landschaft, Geschichte und Kultur, die von der thailändischen Verwaltung und der Tourismusbehörde recht willkürlich zusammengefasst wurden: der obere und der untere Norden.

Buddhastatuen im Geschichtspark Kamphaeng Phet

Der untere Norden umfasst den nördlichen Teil der Chaophraya-Tiefebene. Von ein paar Hügeln abgesehen ist die Landschaft flach. Historisch könnte man ihn als Wiege des heutigen Thailands betrachten. Hier lag das Königreich Sukhothai, das seinen Höhepunkt Ende des 13. Jahrhunderts erlebte und als Vorläufer des thailändischen Staats gilt. Hier entstand die thailändische Schrift und vieles von dem, was heute als "Thai" gilt. Die Ära gilt als ein Höhepunkt der thailändischen Kunst, vor allem die Buddhastatuen in ihrer Anmut und Ausstrahlung gelten ihren Liebhabern als die schönsten in der Kunstgeschichte des Landes. In dieser Zeit entstanden die historischen Stätten in Sukhothai, Si Satchanalai und Kamphaeng Phet, die heute als Geschichtsparks zugänglich sind und zum UNESCO-Welterbe gehören.

Nach dem Niedergang Sukhothais wurde die Gegend Teil des von Zentralthailand aus beherrschten Königreichs Ayutthaya. Das im unteren Norden gelegen Phitsanulok fungierte zeitweilig als dessen „Zweite Hauptstadt“, in der der Vizekönig residierte. Daher findet man auch hier bedeutende, alte Tempel. Unter anderem kam Naresuan, einer der bedeutendsten Könige der thailändischen Geschichte, der die Einflusszone Siams auf einen Höhepunkt ihrer Ausdehnung brachte, aus Phitsanulok. Der Dialekt und die kulturellen Traditionen des unteren Nordens ähneln stark denen Zentralthailands.

Chedi des Wat Phra That Doi Suthep bei Chiang Mai

Ganz anders ist es im oberen Norden. Dieser ist in langgestreckte Bergketten (der höchste Gipfel Doi Inthanon ist 2565 Meter hoch) und von diesen getrennte, ebenfalls in Nord-Süd-Richtung verlaufende, annähernd parallele Längstäler gegliedert. Diese waren lange Zeit nur schwer erreichbar, zum Teil sind sie es bis heute. Diese Region wurde – nachdem Tai den ab dem 8./9. Jahrhundert bestehenden Mon-Staat Haripunjaya (Hauptstadt war das heutige Lamphun) eingenommen hatten – vom Königreich Lan Na beherrscht. Dessen Hauptstadt Chiang Mai war bereits im 15. Jahrhundert ein weit ausstrahlendes Zentrum der Gelehrsamkeit, Religion und Kultur. Seine Beziehungen zu den Tai-Völkern im südchinesischen Yunnan, im Osten Myanmars und auch in Laos waren aber enger als zu den Siamesen in Zentral- oder Südthailand. Noch bis weit ins 19. Jahrhundert wurde es nicht als wirklicher Teil Thailands, sondern als Vasallenstaat angesehen. Die heutige Vorstellung von Thailand als Nation entstand erst um 1900. Staaten wie Chiang Mai oder Nan hatten noch bis in die 1930er-Jahre eigene (allerdings zunehmend machtlose) Fürsten. Bis heute kann man Eigenheiten in Kultur, Tradition und Sprache erkennen.

Neben ihrer Kulturgeschichte ist die Nordregion vor allem für ihre Naturschönheiten bekannt: ein großer Teil ihrer Fläche besteht aus Naturschutzgebieten. Das Klima gilt aufgrund der Lage und Höhe als das angenehmste in Thailand.

Sprache[Bearbeiten]

Thailändisch (bzw. Nordthailändisch) ist die vorherrschende Sprache im Norden. Im oberen Norden wird Nordthailändisch gesprochen, das man je nach Sichtweise als Dialekt oder als eigene Sprache betrachten kann. Früher wurde es auch mit einer eigenen Schrift geschrieben, die man heute noch aus Traditionsgründen z. B. auf den Schildern vor Tempeln sieht. Standardthai wird aber in den Schulen gelehrt, in den Medien und Behörden verwendet, weshalb praktisch alle es verstehen und sprechen. Im unteren Norden werden dagegen Dialekte gesprochen, die eher den zentralthailändischen ähneln. Englisch wird nur in den touristischen Zentren, von manchen Jüngeren und teilweise bei der höheren Bildungsschicht gesprochen.

In vielen Teilen des Nordens leben sogenannte Bergvölker ("Hill Tribes") wie Akha, Hmong, Karen, Lisu, Mon, Lahu und viele andere, die jeweils ihre eigenen Sprachen sprechen.

Anreise[Bearbeiten]

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

In Chiang Mai und Chiang Rai gibt es internationale Flughäfen, die allerdings nur von asiatischen Ländern aus angeflogen werden. Dorthin gibt es oft Verbindungen aus Bangkok, nach Chiang Mai auch von anderen Flughäfen im Inland. Wichtige Regionalflughäfen gibt es in Phitsanulok, Lampang und Nan, auch diese werden von Bangkok aus mehrmals täglich im Linienbetrieb angeflogen. Kleine Regionalflughäfen gibt es zudem in Mae Sot, Sukhothai, Mae Hong Son und Pai.

Mit dem Zug[Bearbeiten]

Durch die Region führt die Nordlinie der thailändischen Eisenbahn, die von Bangkok nach Chiang Mai führt. Nennenswerte Unterwegsbahnhöfe sind in Nakhon Sawan, Phichit, Phitsanulok, Uttaradit, Lampang und Lamphun. Es gibt am Tag fünf durchgängige Züge je Richtung. Da man von Bangkok nach Chiang Mai mindestens 11, meist sogar über 12 Stunden braucht, sind bei Reisenden vor allem die Nachtzüge beliebt, um keinen Tag zu „verlieren“. Bei den Tagzügen kann man dagegen den Blick auf die vorbeiziehende Landschaft genießen sowie die preiswerten Speisen der Händler, die während der Halte durch die Züge kommen.

Mit dem Bus[Bearbeiten]

Jede Provinzhauptstadt hat einen Busbahnhof, fast alle werden mit direkten Fernbussen von Bangkok angefahren. Außerdem gibt es Querverbindungen aus der Nordostregion (Isan): von Ubon Ratchathani über Roi Et und Khon Kaen nach Phitsanulok, Lampang und Chiang Mai; von Mukdahan (an der laotischen Grenze) über Khon Kaen nach Phitsanulok, Sukhothai und Mae Sot (an der Grenze zu Myanmar); von Nakhon Phanom oder Bueng Kan über Udon Thani nach Phitsanulok, Lampang und Chiang Mai. Auch aus Ostthailand gibt es durchgängige Fernbusverbindungen in den Norden: aus Trat, Rayong, Pattaya oder Aranyaprathet (an der kambodschanischen Grenze) nach Phitsanulok oder Mae Sot. Wichtigster Anbieter für solche Querverbindungen zwischen den Regionen ist die private Gesellschaft Phetprasert. Zudem bietet Nakhon Chai Air Direktverbindungen von Ubon Ratchathani nach Chiang Mai, Chiang Rai oder Uttaradit; von Surin nach Chiang Mai sowie von Rayong nach Chiang Mai, Mae Sai oder Nan an.

Auf der Straße[Bearbeiten]

Aus Zentralthailand führt die gut ausgebaute Nationalstraße 1 nach Nordthailand (teilweise autobahnähnlich mit getrennten Fahrbahnen und mehreren Spuren in jede Richtung). Sie ist auch als Asian Highway 1 ausgeschildert und führt durch Nakhon Sawan, Kamphaeng Phet, Tak, Lampang (wo die ebenfalls gut ausgebaute Nationalstraße 11 nach Chiang Mai abzweigt), Phayao und Chiang Rai bis nach Mae Sai an der Grenze zu Myanmar. Eine ebenfalls gut ausgebaute Querverbindung aus dem Isan stellt die Nationalstraße 12 dar, die von Khon Kaen aus das Phetchabun-Gebirge durchquert (dort streckenweise recht kurvig), bevor sie durch Phitsanulok, Sukhothai und Tak bis nach Mae Sot mit der Freundschaftsbrücke zu Myanmar führt.

Mobilität[Bearbeiten]

  • Green Bus. Tel.: (0)53-266480. Die Busgesellschaft unterhält ein gutes Streckennetz in Nordthailand. Es gibt auf den Strecken unterschiedliche Klassen bis hin zur sehr komfortablen VIP Klasse. Erste Klasse und VIP-Klasse haben eine saubere Toilette an Bord. Ticketschalter gibt es an allen Zielorten. Das Ticket beinhaltet Sitzplatzreservierung, selbst für Gepäck im Bauch des Busses gibt es einen Gepäckschein. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann sein Ticket telefonisch reservieren (Im Zweifelsfall vom Hotelpersonal anrufen lassen). Man bekommt einen Reservierungscode und kann das Ticket innerhalb von zwei Stunden in jedem beliebigen 7Eleven bezahlen und sich ausdrucken lassen. Der Vorteil, in der ersten Reihe eine gute Sicht nach vorn auf die Landschaft zu haben, entfällt in der VIP-Klasse. Die Passagierkabine ist durch eine Wand vom Raum des Busfahrers getrennt.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Padaung-Frau mit Halsschmuck
  • Dörfer der „Bergvölker“ in den Provinzen Chiang Mai, Chiang Rai, Lamphun, Mae Hong Son und Nan – hier ist zu beachten, dass manche Dörfer sehr stark auf Touristen eingestellt sind und geradezu Disney-mäßige Shows abziehen. Das ist besonders bei den Padaung mit den sogenannten „Giraffenhalsfrauen“ der Fall (das eigentliche Siedlungsgebiet der Padaung liegt gar nicht in Thailand, sondern in Myanmar, ein Teil des Volks ist aber vor dem Bürgerkrieg nach Thailand geflohen und wird nun touristisch vermarktet). Deren Schaudörfer kann man als eine Art „Menschenzoo“ kritisieren. Verantwortungsvolle Trekkinganbieter führen ihre Teilnehmer hingegen in Dörfer, die weniger von Touristenströmen heimgesucht werden und noch stärker den traditionellen Lebensstil bewahrt haben. Dazu sollte man sich mehr Zeit nehmen und etwas auf die jeweilige Kultur einstellen als bloß für einen Fototermin.
Chiang Mai
  • Chiang Mai mit seinen hunderten kleineren und größeren buddhistischen Tempeln im nordthailändischen Lanna-Stil (insbesondere Wat Phra Singh, Wat Chedi Luang und Wat Chiang Man), dem Drei-Königs-Denkmal, verschiedenen Museen, Galerien, Basaren und insgesamt einem vielfältigen städtischen Flair.
  • Chiang Mai Zoo, einer der größten und interessantesten zoologischen Gärten in Thailand, und Chiang Mai Night Safari, ein Nacht-Zoo.
  • Royal Flora Rajapruek – ehemaliges Gelände einer internationalen Gartenschau am Stadtrand von Chiang Mai. Die zahlreichen Pavillons zu verschiedenen Themen sind seither zum Teil nicht mehr gepflegt worden, der Besuch lohnt sich aber noch wegen der schönen Blumenbeete.
  • Wat Phra That Doi Suthep – berühmter Wallfahrtstempel auf einem Berg oberhalb von Chiang Mai
  • Bhubing-Palast – Winterpalast der thailändischen Königsfamilie in den Bergen bei Chiang Mai. Große Gartenanlage mit Sammlung unzähliger Rosenarten.
Chiang Rai
Der Weiße Tempel (Wat Rong Khun) bei Chiang Rai
  • Wat Rong Khun – der „Weiße Tempel“, ca. 12 km südwestlich von Chiang Rai, kein klassischer Thai-buddhistischer Tempel, sondern ein Projekt des exzentrischen Künstlers Chalermchai Kositpipat, das er seit Ende des 20. Jahrhunderts verfolgt. Seine Interpretation der buddhistischen Lehre wird auf faszinierende und ungewöhnliche Weise dargestellt, u. a. mit einem Höllengraben, Bildern aus der westlichen Popkultur und zahlreichen sehr filigranen Figuren und Ornamenten.
  • weitere, eher traditionelle Tempel im nordthailändischen Stil in Chiang Rai (unter anderem Wat Phra Kaeo)
  • Oub Kham Museum – etwas „verstaubtes“, aber dennoch sehr interessantes Museum in Chiang Rai, das beeindruckende Artefakte von den ehemaligen Fürstenhöfen Nordthailands sammelt.
  • Chiang Saen war vor Jahrhunderten eine der bedeutendsten Städte im heutigen Nordthailand, wurde dann für einige Jahrzehnte aufgegeben und erst später wieder besiedeltet, weshalb sich die Spuren früherer Zeiten gut an alten Stadtmauern und Tempeln ablesen lassen.
  • Das Goldene Dreieck, also das bergige und waldbedeckte Grenzgebiet zwischen Thailand, Laos und Myanmar, mit seinen Geschichten von Bergvölkern, Opiumanbau und -schmuggel, Warlords und Geheimdienstaktivitäten, gilt vielen Besuchern als eine sagenumwobene und geheimnisvolle Gegend. Das unmittelbare Dreiländereck der drei Staaten in der Nähe von Chiang Saen ist jedoch kein historisch oder kulturell bedeutender Ort, sondern eher eine Touristenfalle. Interessant sind aber die beiden Museen über die Geschichte des Opiums.
nördliche Flusstäler
Schreitender Buddha vor dem Wat Phra That Khao Noi auf einem Hügel bei Nan
  • Auch Nan lohnt sich vor allem für Liebhaber nordthailändischer Tempel und alter buddhistischer Wandmalereien, aber auch Galerien moderner Künstler.
unteres Nordthailand
  • Ruinenstädte von Sukhothai, Si Satchanalai und Kamphaeng Phet mit den verfallenen Tempeln, Buddhastatuen, Festungen und Palästen vergangener Zeiten, umgeben von gepflegten Parks. Am größten und beeindruckendsten ist die Altstadt von Sukhothai, das im 13. bis 14. Jahrhundert die Hauptstadt Siams war.

Aktivitäten[Bearbeiten]

  • Seilrutschen durch den Dschungel bei Chiang Mai
  • Trekking durch das Bergland Nordthailands, meist kombiniert mit Besuch von Dörfern der sogenannten Bergvölker, vor allem in den Provinzen Chiang Mai, Chiang Rai und Mae Hong Son
  • Radtouren und Mountainbiking
  • Kayaktouren und Wildwasser-Rafting
  • verschiedene Aktivitäten mit Elefanten (Elefanten waschen; malende und musizierende Elefanten usw.) im Thai Elephant Conservation Center in der Provinz Lampang

Küche[Bearbeiten]

Khao Soi mit Huhn – das bekannteste Gericht der nordthailändischen Küche

Der obere Norden hat eine ganz eigene Kochtradition, beeinflusst von den Nachbarn Laos und Myanmar (und dem ebenfalls nicht weit entfernten Südchina), die sich recht deutlich von dem unterscheidet, was man aus Zentral- und Südthailand oder gar aus Thai-Restaurants in Europa kennt.

Eines der bekanntesten Gerichte, das jeder Besucher probieren sollte, ist Khao soi (thailändisch: ข้าวซอย, gesprochen: kaâo soi), ein suppenartiges Curry mit gelben Weizennudeln und typischerweise Huhn (ist aber auch mit anderem Fleisch oder vegetarisch möglich), das mit kross gebackenen Nudeln garniert und nach Belieben mit Schalotten, Zitrone, Sauerkraut und/oder Chilipaste gewürzt werden kann. Am bekanntesten ist die Variante von Chiang Mai, in anderen Orten und bei den verschiedenen Volksgruppen gibt es unter Umständen abweichende Rezepte.

Wie in den anderen Landesteilen, ja sogar noch stärker als dort, ist es üblich, nicht pro Person ein Gericht, sondern eine Vielzahl von kleinen Portionen zu bestellen, die man sich dann als Gruppe teilt. Zu den bekanntesten dieser „Gemeinschafts-Gerichte“ gehören sâi ùa (gegrillte, würzige, grobe Schweinewürstchen), kääb mǔu (knusprig gebratene Schweinehaut), lâab Láan-naa (intensiv gewürztes, grobes Hackfleisch, roh oder gebraten), gkääng kää (Currysuppe mit Pfefferblättern, verschiedenen Kräutern und Gemüsen sowie wahlweise Huhn, Frosch oder Schnecken). Diese werden entweder mit normalem gedämpftem Reis (wie in Zentralthailand) oder mit Klebreis (wie in Laos und Nordostthailand) serviert. Letzterer darf mit den Händen gegessen werden.

Im unteren Norden werden hingegen überwiegend die gleichen Gerichte serviert wie in Zentralthailand – abgesehen von bestimmten lokalen Spezialitäten.

Nachtleben[Bearbeiten]

Sicherheit[Bearbeiten]

Klima[Bearbeiten]

Das Klima im unteren Norden unterscheidet sich kaum von dem in der Zentralregion. Im oberen Norden ist es hingegen regelmäßig ein paar Grad kühler als etwa in Bangkok. In Chiang Mai fallen die Temperaturen im Januar bis auf 14 °C, in Chiang Rai sogar auf 12 °C (Heizungen sind trotzdem nicht üblich).

In der darauffolgenden heißen Zeit (Februar–April) kommt es im nordthailändischen Bergland, vor allem im Raum Chiang Mai, zu starken Dunstschleiern bis hin zu regelrechten Rauchwolken und Smog. Ursache ist das traditionelle Abbrennen der Felder zum Beginn des Vegetationszyklus, aber auch illegale Brandrodungen. Dunst und Rauch bleiben in den Talkesseln „gefangen“, die Bergketten verhindern einen Austausch mit sauberer Luft. An den Flughäfen Chiang Mai, Mae Hong Son und Pai kann es in dieser Phase sogar zu Behinderungen wegen schlechter Sicht kommen. Der heißeste Monat ist der April mit 35 °C in Chiang Rai und 38 °C in Mae Hong Son. Erst das Einsetzen der Regenzeit im Mai verbessert die Luftqualität wieder. Die Regenzeit findet ihren Höhepunkt im August (über 20 Regentage) und endet im Oktober. Am angenehmsten ist es folglich im Oktober bis Januar.

Literatur[Bearbeiten]

  • Roland Dusik: Im Reich der Bergvölker. In: In Asien, Bd. 4 (Juli/August) (2011), S. 18–22 (Deutsch). - Ausflug in die Bergwelt im Nordwesten von Thailand.
  • Bernatzik: Die Geister der gelben Blätter. Im Bertelsmann Lesering, 1962; 309 Seiten (Deutsch). - Forschungsbericht der Bernatziks über den Besuch Nordthailands auf der Suche nach einem mysteriösen Bergvolk - den "Geistern der gelben Blätter"
  • M.G. Schöneberg: Geister der gelben Blätter. King of Fools Publishing, 2007, ISBN 978-3-940313-02-7; 358 Seiten (Deutsch). - Zwei Wissenschaftler, die gegensätzlicher kaum sein können, reisen im Rahmen eines Ethno-Projektes nach Laos und Nordtthailand. Das Buch ist eine Verbindung aus Reiseliteratur und Roman - voller Gegensätze, poetisch und schön - und mit Einblick in die Kultur von Laos und Thailand.
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