Welterbe in Äthiopien
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Der ostafrikanische Staat Äthiopien hat die Welterbekonvention im Jahr 1977 ratifiziert. Inzwischen (Stand 2021) findet man auf der UNESCO-Liste neun Welterbestätten, davon gehören 8 zum Weltkulturerbe und 2 zum Weltnaturerbe.
Welterbestätten
[Bearbeiten]Abkürzungen | |
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K | Kulturwelterbe |
N | Naturwelterbe |
G | gemischtes Welterbe |
K, N | gefährdetes Erbe |
Ref | Nummer UNESCO |
Jahr | Art | Bezeichnung | Ref | Beschreibung | Bild |
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1978 | K | 1 Lalibela | 18 | In einer bergigen Region rund 650 km nördlich von Addis Abeba liegt der christliche Wallfahrtsort Lalibela, wo im 12./ 13. Jahrhundert elf Felsenkirchen aus dem Basalt gemeißelt wurden. Es handelt sich dabei um die größten von Menschen geschaffenen monolithischen Strukturen. | |
1978 | N | 1 Nationalpark Simien | 9 | Der Nationalpark Simien (bzw. Sämen) liegt in einer Hochebene etwa 850 km nördlich von Addis Abeba. Diese bildet mit gezackten Gipfeln und tiefen Tälern eine spektakuläre Landschaft. Der Park wurde unter anderem zum Schutz seltener Wölfe und Steinböcke geschaffen. Durch starke Zunahme der menschlichen Besiedlung und Abnahme der Tierpopulationen wurde der Park 1996 auf die Rote Liste gesetzt. | |
1979 | K | 2 Fasil Ghebbi in der Region Gondar | 19 | Fasil Ghebbi liegt etwa 700 km nördlich von Addis Abbeba bei der Stadt Gondar. Im 16. und 17. Jahrhunderts war es die Residenzstadt der äthiopischen Kaiser. Sie ist umgeben von einer 900 m langen Mauer, ihre Paläste waren geprägt von arabischen und hinduistischen Einflüssen. Spätere Umbauten im Stil des Barock erfolgten unter dem Einfluss jesuitischer Missionare. | |
1980 | K | 3 Ruinen von Aksum | 15 | Die Ruinen der Stadt Aksum liegen im Norden des Landes unweit der Grenze zu Eritrea, es war zwischen dem 1. und dem 13. Jahrhundert die Hauptstadt eines mächtigen Königreichs. Neben den Ruinen ehemaliger Burgen findet man monolithische Obelisken, riesigen Stelen und Königsgräber. | |
1980 | K | 4 Tal am Unterlauf des Flusses Awash | 10 | Etwa 500 km nordöstlich von Addis Abeba nahe der Grenze zu Dschibuti mündet der Fluss Awash in den Lake Abhe. An seinem Unterlauf wurden Skelettfragmente von Hominiden gefunden, das bekannteste ist wohl die rund 3,2 Millionen Jahre alte Lucy. | |
1980 | K | 5 Tal am Unterlauf des Flusses Omo | 17 | Der Fluss Omo mündet nahe der Grenze zu Uganda in den Lake Tukana. Am Unterlauf dieses Flusses wurden die Fossilien "Omo" und "Omo 2" gefunden. Sie sind rund 130.000 Jahre alt und Vorläufer des Homo sapiens. | |
1980 | K | 6 Reliefierte Stelen von Tiya | 12 | Der Ort Tiya liegt rund 80 km südlich von Addis Abeba. Hier liegt eine der wichtigsten archäologischen Stätten der Soddo-Region. Von den 36 Monumenten sind 32 Stelen mit Reliefs geschmückt, die Bedeutung dieser Symbole ist jedoch noch nicht restlos geklärt, und ebenso ist noch unklar,von welcher Kultur sie stammen. | |
2006 | K | 7 Befestigte Altstadt von Harar Jugol | 1189 | Die befestigte Stadt liegt etwa 500 km östlich von Addis Abeba auf einer Hochebene, sie ist umgeben von Schluchten und Savanne. Die Mauern um diese heilige muslimischen Stadt wurden zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert erbaut. In ihr befinden sich 82 Moscheen und 102 Schreine. Einzigartig ist auch die Architektur der Stadthäuser, eine Mischung von Stilen der afrikanischen Einwohner und der indischen Zuwanderer. | |
2011 | K | 8 Konso | 1333 | Die Konso sind ein Volk im südlichen Äthiopien. Sie leben in dicht bebauten und mit Mauern umgebenen Siedlungen, ihre Felder sind in Form von gemauerten Terrassen angelegt. Bekannt sind die Konso auch für ihre geschnitzten Stelen, sie stellen oft berühmte Krieger dar und dienen der Weitergabe ihrer Traditionen. | |
2024 | K | 9 Melka Kunture und Balchit | 13 | Der Ort Melka Awash, in dessen Umfeld mehrere archäologische Stätten liegen, gefindet sich etwa 50 km südlich von Addis Abeba |
Tentativliste
[Bearbeiten]In einer Tentativliste sind alle Liegenschaften aufgeführt, die ein Vertragsstaat zur Nominierung vorschlagen kann oder auch vorgeschlagen hat. Beispiele aus der Liste:
- Bale-Mountains-Nationalpark
- Holqa Sof Omar: Natur- und Kulturerbe