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Sechsämterland

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Aus Wikivoyage

Als Sechsämterland bezeichnet man den östlichen Teil des Fichtelgebirges. Die Bezeichnung stammt aus der Zeit der Markgrafschaft Bayreuth, wird aber auch heute wieder, z. B. bei Produkten, verwendet.

Karte
Karte von Sechsämterland

Der Name geht auf die sechs Ämter Hohenberg, Kirchenlamitz, Selb, Thierstein, Weißenstadt und Wunsiedel zurück. Dies entspricht weitgehend dem heutigen Landkreis Wunsiedel.

Weißenstadt aus der Luft. Im Hintergrund sind der Schneeberg und der Ochsenkopf zu sehen.
  • 1 Arzberg - im Tal der Röslau gelegen und vom Kirchberg mit der evangelischen Kirche beherrscht; in der Nähe das Naherholungsgebiet Feisnitz-Stausee.
  • 2 Bad Alexandersbad - kleines Moorheilbad unweit von Wunsiedel und dem Luisenburg-Felsenlabyrinth.
  • 3 Höchstädt - mit Schlossmuseum und Stoakirch'n
  • 4 Hohenberg an der Eger - kleine Stadt am Ostrand, in direkter Nachbarschaft zur tschechischen Grenze.
  • 5 Kirchenlamitz - Stadt am Fluss Lamitz; in der Nähe die Burgruine Epprechtstein.
  • 6 Marktleuthen - Stadt am Oberlauf der Eger; evangelische Pfarrkirche St. Nikolaus.
  • 7 Nagel - an der Südseite des Naturparks Fichtelgebirge
  • 8 Selb - die Stadt des Porzellans und nach Marktredwitz zweitgrößte Stadt im Naturpark Fichtelgebirge.
  • 9 Thiersheim - mit den Thiersheimer Flurnamensteinen
  • 10 Thierstein - Marktort mit markanter Burg an der A 93
  • 11 Tröstau - zentral gelegender Erholungsort
  • 12 Weißenstadt - liegt am 48 ha großen Weißenstädter See und am Oberlauf der Eger, die südwestlich der Stadt entspringt.
  • 13 Wunsiedel - Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises; in unmittelbarer Nähe zur Stadt gleich zwei herausragende Sehenswürdigkeiten: das Fichtelgebirgsmuseum und das Luisenburg-Felsenlabyrinth.
Teil der Selber Stadtgeschichte auf Porzellan am Welzel-Haus.

Weitere Ziele

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Angesichts einer hohen Konzentration von Keramikindustrie verwundert es nicht, dass durch das gesamte Gebiet die Touristikroute Porzellanstraße verläuft:

  1. Kirchenlamitz ist die erste Station innerhalb des Naturparks Fichtelgebirge.
  2. Die zweite Station ist Marktleuthen, wo man bei Heinrich Winterling GmbH & Co. KG Porzellanartikel einkaufen kann.
  3. In Schönwald kann man bei ProfiTable Porzellan kaufen.
  4. In Selb, der nächsten und wichtigsten Station, warten unzählige Werksverkäufe wie die von Rosenthal, Hutschenreuther und Villeroy & Boch auf den Gast.
  5. Auch in Hohenberg an der Eger findet man Werksverkäufe, noch interessanter dürfte jedoch das Porzellanikon, das deutsche Porzellanmuseum, sein.
  6. Schirnding, der Grenzort zu Tschechien, ist nicht weit entfernt und nächste Station. Hier hat die Arzberg-Porzellan GmbH ein Factory Outlet. Die Route führt weiter nach Waldsassen im Stiftland (s.d.) und dann nach
  7. Arzberg, der Stadt, die nicht nur wegen ihrem Ortsbild bereisenswert ist. Auch hier gibt es wieder Werksverkäufe und eine Porzellanmalschule.
  8. Thiersheim, die nächste Ortschaft, ist Sitz der Porzellanfabrik König. Weiter geht es nach
  9. Wunsiedel, wo Lorke-Porzellan ansässig ist.

Hintergrund

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Der Große Haberstein zwischen Luisenburg und Kösseine

Die sechs Ämter waren Hohenberg, Kirchenlamitz, Selb, Thierstein, Weißenstadt und Wunsiedel.

Anreise

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Auf der Straße

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Das Sechämterland liegt an der Autobahn A93 Hof / Regensburg. Weiterhin durchquert die Bundesstraße B 303 das Gebiet von Bad Berneck nach Marktredwitz.

Mit der Bahn

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  • Das EgroNet-Ticket . der Euregio Egrensis gilt in den Landkreisen Greiz und Saale-Orla in Thüringen, in Hof, Kulmbach, Bayreuth, Neustadt an der Waldnaab, Weiden, Tirschenreuth und Wunsiedel in Oberfranken, in Sachsen im Vogtland, Zwickau und dem Westerzgebirge und in Tschechien in der Region Karlovy Vary. Die Tageskarte für die zweite Klasse kostet 27 € (200 Kč in Tschechien) (plus 2 € in Deutschland, falls man am Schalter kauft) für die 1. Person. Für die 2. bis 5. Person beträgt der Aufpreis jeweils 8 € (100 Kč) zusätzlich. Man kann am Gültigkeitstag bis um 3:00 Uhr des Folgetages beliebig viele Fahrten mit den teilnehmenden Verkehrsunternehmen unternehmen. Zusätzlich ist es erlaubt 3 Kinder zwischen 6 und 14 Jahren sowie beliebig viele bis 5 Jahre mitzunehmen. Auch ist ein Fahrrad pro Person kostenlos. Die Namen und Vornamen aller Reisenden sind in Druckbuchstaben auf dem Ticket einzutragen, Ausweise sind mitzuführen.

Mobilität

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Das Fichtelgebirge gehört zum Verkehrsverbund Großraum Nürnberg VGN.

Sehenswürdigkeiten

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  • Felsenlabyrinth Luisenburg (südlich von Wunsiedel). Das Felsenlabyrinth ist ein Naturdenkmal, bestehend aus riesigen Granitblöcken. Preis: Eintritt: 3 €.
Die Bühne des Freilichttheaters auf der Luisenburg
  • In der Nähe von Marktleuthen steht ein Gedenkstein, der das geographische Zentrum des Sechsämterlandes markiert. Den Stein findet man am Hang des Galgenbergs in der Nähe des Eckenhölzls.
  • Der 1 Zwölfgipfelblick liegt nördlich von Röslau an der Straße nach Dürnberg. Der Granitfindling aus Kösseinegranit mit einer achteckigen Steinplatte befindet sich auf einem 602 m hohen Aussichtspunkt. Er bietet einen Blick auf den Ort Röslau und bei schönem Wetter einen Rundblick zu einem Dutzend Bergen im Fichtelgebirg: Waldstein, Rudolfstein, Schneeberg, Nußhardt, Seehügel, Platte, Hohe Matze, Kösseine, Haberstein, Burgstein, Kornberg, Epprechtstein.

Aktivitäten

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Im Sommer bieten sich Wandern, Montainbiken und Radfahren an.

Im Winter kann man Langlaufen.

Regelmäßige Veranstaltungen

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  • Luisenburg-Festspiele. finden vor der Kulisse des Felsenlabyrinthes statt. Es handelt sich hierbei um das älteste Freilichttheater Deutschlands.
  • Brunnenfest, in Wunsiedel.

Küche

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Die Wirtshäuser werden weniger, besonders in den kleinen Dörfern. Auch die Öffnungszeiten werden reduziert, es gibt mehr Ruhetage. Wenn man eine Einkehr plant, besonders beim Wandern, sollte man vorher anrufen, ob geöffnet und auch Platz ist. Besonders am Sonntagmittag ist es zu empfehlen, rechtzeitig einen Tisch zu reservieren.

Kronfleisch im Wurzelsud

Das Zwerchfell wird in der Küche als Kronfleisch bezeichnet. Das grobfaserige, trockene Muskelfleisch meist vom Rind wird im Sechsämterland gerne mit Brot, Kräuterbutter und Meerrettich gegessen. Wirte in den Ortschaften Arzberg, Thierstein, Thiersheim, Hohenberg, Höchstädt und Schirnding haben sich zusammengeschlossen und bieten regelmäßig Kronfleischmahlzeiten an.

Stockwurst wird nur von den noch von Metzgern in Kirchenlamitz hergestellt wird, die Rezeptur ist wenige Kilometer außerhalb völlig unbekannt. Stockwurst besteht aus dem Brät von Rind- und Schweinefleisch. In Schweinedärme abgefüllt wird sie nur gebrüht, nicht wie andere Würste geräuchert. Die Würste werden frisch verzehrt. Nur erwärmt wie eine Weißwurst werden sie mit Brot oder Semmel gegessen.

Sechsämterschinken wird etwa 6 Wochen in einer Gewürzmischung, Sechsämterkräuter und Sechsämtertropfen eingelegt und danach 1 Woche mit Buchenholz geräuchert. Er wird von der 1 Metzgerei Reichel in Bad Alexandersbad hergestellt.

Die bekannten Sechsämtertropfen stammen aus dem Sechsämterland mitten im Fichtelgebirge. Der Likör wird in Wunsiedel produziert.

Nachtleben

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Unterkunft

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  • 1 Kösseinehaus - auf dem Gipfel der Kösseine in 939 m Höhe. Insgesamt gibt es 21 Betten, in 2-Bett-Zimmer bis 10-Bett-Zimmern mit Etagen-Dusche/WC, eine Anmeldungen ist erforderlich, es gibt keine Notquartiere.

Sprache

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Im westlichen Sechsämterland wird fränkisch gesprochen, im östlichen Teil herrscht die nordbairische Mundart vor, wie in der nahen Oberpfalz.

Im Westen geht man haam, im Osten hoim, wenn man heimgeht. Das in Oberfranken beliebte Krenfleisch mit Klößen wird als Krearbröih mit Tafelspitz und Kniarla bezeichnet.

Sicherheit

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In regelmäßig veröffentlichten Statistiken der Polizei, wird Oberfranken als der Regierungsbezirk in Bayern dargestellt, mit den wenigsten Straftaten pro Einwohner. Im Bundesdurchschnitt liegt Bayern bei der Sicherheit mit an der Spitze.

Teile des Fichtelgebirges liegen im grenznahen Bereich zur Tschechischen Grenze, wo nach Wegfall der Grenzkontrollen die sogenannte Schleierfahndung im Hinterland stattfindet.

In den Bergen selbst sorgt die Bergwacht für Sicherheit für die Wanderer und Skifahrer. BRK Bergwacht, Tel. +49 9276 352, Bergwacht Abschnitt Fichtelgebirge, Tel. +49 9276 91090

Klima

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Die hohe Lage des Fichtelgebirges bringt ein rauhes Gebirgsklima mit sich. In den höheren Teilen stellen sich schon Ende August die ersten Reife ein, und oft fällt schon Ende September Schnee. Selten schmilzt dieser vor Anfang Mai von den Feldern weg, und im Wald und zwischen den Felsklippen halten sich wohl bis Ende Juni noch Schneewehen. Noch um Johannis stellen sich zuweilen Nachtfröste ein. Nur August und September bringen schöne, warme Tage. Bei dem Reichtum des Gebirges an Wald und Sümpfen steigen häufige Nebel auf: umhüllen sie die Berggipfel, dann verkünden sie Regen.

Literatur

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