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ÖPNV-freundliche Ferienregionen in Deutschland

Brauchbarer Artikel
Aus Wikivoyage

In dieser erläuterten Liste werden Urlaubregionen gesammelt, die sich besonders für einen Urlaub ohne Auto eignen. Diese in der Regel ländlichen Urlaubsregionen sollten ein möglichst gutes Angebot im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) mit Bus und Bahn anbieten. Auch die Erreichbarkeit mit der Bahn bzw. Bus sollte zumindest halbwegs annehmbar sein. Regionale Detailinfos in der Tiefe finden sich in den Zielartikeln. Diese Liste soll deutschlandweit aber die Suche nach empfehlenswerten Zielen vereinfachen.

Stadtreiseziele hier bitte nicht listen. Diese besitzen in der Regel zumindest ein "taugliches" ÖV-Angebot.

Kriterien

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Grenznahe Regionen im europäischen Ausland werden hier am Rande ebenfalls gelistet. Der Schwerpunkt liegt allerdings klar auf Deutschland. Es geht hier um Ferien- und Erholungsregionen abseits der Ballungszentren. Diese Liste besitzt keine absolut festen Kriterien für "ÖPNV-freundliche" Ferienregionen. Grundvoraussetzung ist ein Bahnanschluss (bei Inseln auch in Kombination mit Fähre) oder zumindest guter öffentlicher Busanschluss zum nächsten Bahnknoten. Für die Mobilität vor Ort sollten auf den wichtigsten Strecken ein ÖV-Angebot mindestens im Stundentakt vorhanden sein. Je nach Urlaubsschwerpunkt kann dies auch ein Saisonverkehr zur Hochsaison sein. Ob man persönlich das ÖV-Angebot vor Ort aus ausreichend betrachtet, hängt sicher auch vom persönlichen Blickwinkel ab. Enge Taktqualitäten in Ferienregionen (Vergleichbar in Metropolen mit z. B. 5- oder 10-Minutentakt der U-Bahn) als maßstab für diese Liste sind nicht Vergleichskriterium für diese Liste. Würde man diese "Citykriterien" ansätzen, wäre diese Liste wohl im Prinzip leer. Sinn ist es hier Regionen vorzustellen, wo man ohne regelmäßigen Rückgriff auf ein teures Taxis gut, oder zumindest noch halbwegs akzeptabel ohne eigenen PKW mobil ist.

Wünschenswert ist auch ein einfacher Zugang zum öffentlichen Verkehr der Ferienregion. In vielen Urlaubsregionen kann mit der Gästekarte der lokale bzw. regionale ÖV stark vergünstigt, oder sogar kostenfrei und einfach genutzt werden. Das bundesweit wohl umfangreichste Angebot diesbezüglich ist die KONUS-Gästekarte im Schwarzwald.

Ziele

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grobe Sortierung von Nord nach Süd:

Nordfriesische Inseln

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Blick auf Dagebüll-Mole: links der Bahnsteig, rechts die Fähre nach Amrum und Föhr.
Vorne der Triebwagen, hinten sind die angekoppelten IC-Kurswagen zu sehen.

Bahnanreise über Niebüll bis Dagebüll. Die Zugfahrzeiten sind auf die Fährabfahrten abgestimmt. Aus verschiedenen Teilen der Bundesrepublik gibt es Kurswagen über Hamburg Hbf und Hamburg Dammtor, die in Niebüll vom Intercity nach Sylt abgehängt werden und nach Dagebüll fahren. Eine ICE-Linie mit durchgehenden Kurswagen gibt es zum Beispiel auf der Strecke von Dresden - Berlin - Hamburg- Niebüll - Westerland (Sylt).

Die Inseln Amrum und Föhr sind zwar nicht KFZ-frei, aber besonders auf Amrum kommt man sehr gut ohne KFZ aus. Die Fährtarife für KFZ sind schon substanziell mit Kosten verbunden, so dass schon einige Urlauber ihr KFZ auf dem Festland lassen. Wer lokal nicht die Inselbusse nutzen möchte, leiht sich auf den Inseln einfach ein Fahrrad. Gegenüber Sylt sind beide Insel vor allem bei einem naturverbundenen Publikum mit durchschnittlichem Urlaubsbudget beliebt. So gibt es zum Beispiel auf Amrum weder einen Golfplatz noch einen Flugplatz.

Die Erwähnung dieser bekannten Insel soll in dieser Liste nicht fehlen, da sie über einen guten Bahnanschluss verfügt. Allerdings kommen per Autoverladung über den Hindenburgdamm auch diverse KFZ auf die Insel (zusätzlich zu denen, die schon auf der Insel sind). Die Insel ist daher vor allem zur Hochsaison gut mit KFZ bestückt. Durch die hohe Frequentierung der Insel gibt es aber ein inselweites Busnetz mit dichten Takten (teilweise sogar alle 15 bis 20 Minuten ein Bus): Fahrpläne und weitere Infos siehe Seite der Sylter Verkehrsgesellschaft. Wer möchte kann auch das Rad nutzen. Eine Radroute findet sich u. a. auf der Trasse der alten Inselbahn, die einst List über Westerland mit Hörnum verband.

Einige der Ostfriesischen Inseln sind komplett autofrei oder zumindest weitgehend. Verbunden mit den oftmals kurzen Wegen vor Orten, bieten sie sich geradezu als Ziel für Urlauber ohne eigenes KFZ an. Je nach Inselgröße macht es Sinn, sich vor Ort ein Fahrrad zu leihen. Auf den Inseln Spiekeroog und Baltrum ist selbst das aufgrund kurzer Wege überflüssig. Es handelt sich hier um weitgehende "Fußgängerinseln" (Fahrräder unerwünscht). Idylisch ist vor allem das gemütliche Spiekeroog. Die Anreise ist je nach Hafen am Festland mal mehr, mal weniger oft mit Umsteigen verbunden. Norddeich / Mole (Fähren nach Juist und Norderney) und Emden (Fähre Borkum) sind direkt per Bahn erreichbar. Sonst ist ein Umstieg auf den Bus notwendig.

Ostseeraum

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Attraktiv ist ab Sassnitz eine Wanderung entlang der Kreideklippen: Ausblick an der Ernst-Moritz-Arndt-Sicht.

Die mit Abstand meisten Urlauber nutzen für einen Urlaub auf Rügen das eigene KFZ. Die Insel ist aber durchaus auch für einen "ÖV-Urlaub" ein Ziel. Bedingt durch die Lage im äußersten Nordosten von Deutschland sind die Bahnfahrzeiten allerdings schon länger. Es bestehen aber z. B. bis Binz durchgehende Fernzüge auf die Insel. Vor Ort ist der ÖPNV im östlichen Inselbereich relativ brauchbar ausgestaltet. Im nördlichen und westlichen Bereich der Insel (u. a. Halbinsel Wittow mit Kap Arkona) ist das Angebot allerdings eher dünn. Wer in einem klassischen Seebad seinen Urlaub verbringen möchte, kann direkt in Binz sein Quartier wählen (Fernzughalt). Allerdings sind die Unterkunftspreise hier schon höher. Günstiger ist es in Saßnitz, das ebenfalls gut per Bahn erreichbar ist. Allerdings besitzt Sassnitz keinen Sandstrand, sondern ist eine lebendige Hafenstadt. Für einen Kultur- und Aktivurlaub aber durchaus ein guter Standort auf Rügen (z. B. direkt am Nationalpark Jasmund gelegen). Hinsichtlich der Übernachtungspreise ist Bergen (mit bahnhofsnaher Unterkunft) für ÖV-Reisende noch eine Alternative. Es liegt in der Inselmitte, so dass man mit Bus und Bahn Tagesausflüge fast über die gesamte Insel machen kann. Zwischen Putbus, Binz, Jagdschloss Granitz, Sellin, Baabe und Göhren verkehrt die dampfbetriebene Kleinbahn (750 mm Spurweite) Rasender Roland und bietet dadurch eine recht brauchbare Verbindung und somit Ergänzung zum ÖPNV auf die im Süd-Osten Rügens gelegene Halbinsel Mönchgut.

Das zu Lübeck gehörende Seebad Travemünde ist über den Fernknoten Hamburg recht gut per Bahn erreichbar. Timmendorfer Strand und Scharbeutz besitzen Halte an der Linie nach Fehmarn.

Fahrzeiten bis "Lübeck-Travemünde Strand":

  • ab Franfurt am Main 5:27 h
  • ab Köln 5:37 bis 6:24 h
  • ab Berlin 3:19 bis 3:47 h
  • ab Leipzig 5:07 bis 5:09 h
  • ab München 7:30 bis 8:06 h

Um die ganz im Nordosten Deutschlands liegende Ferieninsel zu erreichen, sind von der Geografie her meist längere Bahnfahrzeiten notwendig. Auf der Insel selbst ist man mit der Usedomer Bäderbahn mobil. Für Gäste der Seebäder Ahlbeck, Bansin und Heringsdorf ist der ÖV wohl zumindest teilweise bereits Bestandteil der Kurkarte (Details siehe www.ubb-online.com).

Wanderung zur Bastei ab Rathen: Blick von der Tiedgeaussicht auf Oberrathen mit Bahnhof. Die S-Bahn im Elbtal nutzt Doppelstockwagen.

In der Sächsischen Schweiz kann man gut ohne eigenes Auto Urlaub machen. Das Elbsansteingebirge mit seinen lieblichen, zerklüfteten Felsformationen ist vor allem eine beliebte Wanderregion. Vom nächsten Fernverkehrshalt in Dresden Hauptbahnhof fährt die S-Bahn im Halbstundentakt in gut 30 Minuten die Region. Eurocity Richtung Prag halten sogar auch direkt in Bad Schandau. Wer ohne KFZ anreist wählt sein Quartier am besten im Elbtal nahe der S-Bahn in Bad Schandau-Stadtmitte, Rathen, Königstein (Sächsische Schweiz) oder auch Stadt Wehlen. Vor Ort besteht ein gutes Busangebot. Selbst kleinere Orte sind zum Teil im Stundentakt angebunden. Ferner kann man die Fahrgastschifffahrt auf der Elbe nutzen (Raddampfer und das Wanderschiff ab Bad Schandau). Eine besondere Attraktion ist die historische Straßenbahn im Kirnitzschtal. Detailinfos zum ÖV-Angebot in der Region siehe hier.

Ein Zug der Höllentalbahn mit den klassischen roten Doppelstockwagen. Aufgrund der Steigungen werden zwei Lokomotiven eingesetzt. Bis Titisee gibt es einen Halbstundentakt.

Dank der KONUS-Gästekarte sind Touristen schwarzwaldweit sehr kostengünstig und unkompliziert mit Bus und Bahn mobil. Diese touristische ÖV-Netzkarte wird aus einem Teil der sowieso zu zahlenden Kurtaxe finanziert. Mit Stand Juni 2019 kann die KONUS-Gästekarte deutschlandweit als führendes integriertes, touristisches ÖV-Angebot angesehen werden.

Die Anreise Deutschlandweit erfolgt in der Regel über den ICE-Halt Freiburg Hauptbahnhof. Von Osten her kann die Region ab Ulm mit dem Regionalexpress auf der Donautalbahn erreicht werden. Tipp: Sich bei der Anreise in Freiburg im Doppelstockwagen am besten oben und in Fahrtrichtung rechts hin setzen. So hat man schöne Blicke in das Höllental. Speziell der Hochschwarzwald besitzt für eine Mittelgebirgsregion mit der Höllentalbahn ab Freiburg im Breisgau und der Dreiseenbahn zum Schluchsee eine sehr gute ÖV-Erschließung. Ergänzt wird das Bahnangebot in der Region von guten Buslinien. Ab Titisee erschließt zum Beispiel eine Buslinie mit gutem Takt das Feldberggebiet.

Übernachtungsorte: Wer ohne KFZ anreist mietet sich sein Quartier am besten in einem Ort an der Bahnlinie: Hinterzarten, Titisee (ist schön am See gelegen. allerdings sehr viele Tagesgäste, da sehr bekannt), Altglashütten und Bärental (gehören zur Gemeinde Feldberg) oder auch Schluchsee.

Bayerische Alpen

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Hoch hinaus: Rundreise auf die Zugspitze
Garmisch-Partenkirchen: Nur weniger Meter sind es zu Fuß vom Bahnhof der DB zum Einstieg in die Zugspitzbahn an der Olympiastraße

Das Werdenfelser Land ist bedingt durch die direkte Zuganbindung nach München auch aus Norddeutschland sehr schnell per Bahn erreichbar. In München Hauptbahnhof besteht u. a. Anschluss an die "ICE-Rennstrecken" Berlin - München und Hamburg - München. Einzelne ICE-Züge befahren darüber hinaus sogar die Bahnlinie München - Garmisch - Innsbruck. Detailinfos Regionaler ÖV siehe hier.

Die Bahnanreise erfolgt bis Berchtesgaden. Es gibt täglich sogar einen IC, der bis Berchtesgaden fährt. Sonst ist an den nächsten Fernverkehrshalten Freilassing bzw. Salzburg eine Umstieg in den Nahverkehr erforderlich. In der Region können mit der Gästekarte u. a. die öffentlichen Buslinien kostenfrei genutzt werden. Ausnahme sind Touristische Buslinien wie die Linie zum Kehlsteinhaus. Das ÖV-Angebot kann Hinsichtlich des Bustaktes allerdings z. B. nicht mit den Walserbus im Kleinwalsertal mithalten. Vor allem auch Tagesgäste kommen aufgrund des ausbaufähigen ÖV-Angebot so auch viel per KFZ in die Region. So sind die Straßen der Region vor allem an Hauptbesuchstagen stark mit KFZ-Verkehr belastet. Der Nationalpark Berchtesgaden findet sich auch in der Kampagne "Fahrtziel Natur" der Deutschen Bahn AG.

Blick auf Oberstdorf

Der Urlaubsort findet sich in einem weiten Talkessel zu Füßen der Allgäuer Hochalpen. Durch die geografische Lage gibt es in der Region keinen KFZ-Durchgangsverkehr. Bedingt durch die Lage im äußersten Süden von Deutschland abseits der schnellen ICE-Linien sind die Bahnfahrzeiten vor allem aus Norddeutschland länger. Es gibt aber sogar einige durchgehende Intercityzüge bis Oberstdorf. Der Ortskern von Oberstdorf ist weitgehend verkehrsberuhigt. Teile des Ortskerns sind sogar Fußgängerzone. Tagesgäste müssen ihr KFZ auf Parkplätzen am Ortsrand abstellen. Übernachtungsgäste können mit der Gästekarte die Ortsbuslinie im Gemeindegebiet kostenfrei nutzen. Viele innerörtliche Weg lassen sich im weitgehend ebenem Talboden aber auch gut zu Fuß zurück legen. Ausflugsziele wie die Breitachklamm, das Kleinwalsertal aber auch das Stilllachtal (Kanzelwandbahn) sind gut per Bus erreichbar. Allerdings ist die Qualität des Busangebots nicht mit dem Angebots des Walserbuses im Kleinwalsertal vergleichbar. Das Allgäu wird so meist auch von Urlaubern mit den KFZ angefahren. Vor allem auch Tagesgäste kommen aufgrund des ausbaufähigen ÖV-Angebot so auch viel per KFZ in die Region. So sind die Straßen der Region vor allem an Hauptbesuchstagen stark mit KFZ-Verkehr belastet.

Das Naturschutzgebiet "Allgäuer Hochalpen" findet sich auch in der Kampagne "Fahrtziel Natur" der Deutschen Bahn AG.

Österreich

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Blick von der Innerkuhgehrenalp ins Kleinwalsertal

Die Bahnanreise ist unkompliziert über Oberstdorf möglich. Vom Bahnhof Oberstdorf gibt es ein gutes Busangebot in das Kleinwalsertal. Mit dem "Walserbus" gibt es sowohl im Winter, wie auch im Sommer, talweit ein sehr gutes Busangebot. Selbst auf Nebenlinien gibt es einen Halbstundentakt. Der Walserbus ist Bestandsteil der Gästekarte.

Seefeld in Tirol ist unter anderem als nordischer Skiort bekannt. Es bestehen aber auch Möglichkeiten für den alpinen Wintersport. Die Gemeinde liegt in rund 1200 m Höhe relativ schneesicher auf einem Hochplateau. Der Ort findet sich an der Bahnstrecke München - Garmisch-Partenkirchen - Innsbruck. Durch den direkten Anschluss an den Fernverkehrsknoten München ist Seefeld (bezogen auf die Entfernung) zum Beispiel recht zügig aus Berlin (6:40 h bis 7:28 h) erreichbar. Es halten sogar einige ICE-Züge direkt im Ort. Aus Hanburg gibt es durchgehende ICE-Züge über Seefeld bis nach Innsbruck. Im Januar 2019 wurde der Bahnhof Seefeld vor Ort als "höchster ICE-Bahnhof" der Welt beworben.

In der Gästekarte ist während des Aufenthalts der regional Busverkehr inbegriffen. Man benötigt für einen Busausflug z. B. nach Leutasch kein extra Busticket mehr.

"Bahnland" Schweiz

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siehe auch Reisen mit dem Zug in der Schweiz.

Liebhaber von historischen, schienengebundenen Bergbahnen werden zum Beispiel in der Jungfrauregion fündig: Artikel Bahnen der Jungfrauregion.

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  • www.fahrtziel-natur.de - Die Kampagne der DB-Vertriebs GmbH stellt 23 Naturräume in Deutschland vor. Feste Kriterien mit welchem ÖPNV-Angebot eine Naturerholungsregion dort auftaucht, gibt es wohl nicht (zumindest mit Stand 06-2019 nicht zu finden).
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