Zentralgriechenland
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Zentralgriechenland ist eine geografische Region und wird auch als Festlandsgriechenland bezeichnet und beinhaltet Mittelgriechenland sowie die Festlandteile Westgriechenlands. Sie bietet neben den vielen wunderbaren Stränden auch einige der bekannten Plätze der antiken Geschichte.
Regionen
[Bearbeiten]In Zentralgriechenland gibt es die folgenden sechs Regionalbezirke. Diese entsprechen im Wesentlichen den historischen Regionen, die bereits seit der Antike bekannt sind.
Die Hauptstadtregion Attika rund um Athen gehört geographisch gesehen auch zu Zentralgriechenland, wird aufgrund ihres eigenen, urbaneren Charakters aber als eigenständige Reiseregion betrachtet und nicht in diesem Reiseführer abgehandelt.
Die Insel Lefkada liegt – ähnlich wie Euböa – dicht vor der Küste des Festlands und ist über eine Brücke erreichbar, wird aber nicht zu Mittelgriechenland, sondern zu den Ionischen Inseln gezählt.
Orte
[Bearbeiten]- 1 Lamia (Λαμία) Mit ca. 65.000 Einwohnern größte Stadt und Hauptstadt der Region Mittelgriechenland; in der Nähe des antiken Schlachtfelds der Thermopylen gelegen. Die Burgruine mit schöner Aussicht auf die Stadt und das Umland ist die Hauptattraktion. Die mittelalterliche Burg mit langer Geschichte liegt auf einem Hügel, der die Stadt Lamia überragt, und bietet einen Panoramablick auf das Tal des Spercheios, die Gipfel der Berge Oiti, Kallidromo, Orthys und Parnassus sowie den Golf von Maliakos. Der Standort wurde seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. befestigt und bis zum Zweiten Weltkrieg ununterbrochen als Festung genutzt. Seine heutige Form erhielt die Burg hauptsächlich während der Besetzung durch die Franken und die Katalanen (Anfang des 13. bis Mitte des 15. Jahrhunderts). Die Osmanen fügten später einige Gebäude hinzu.
- 3 Nafpaktos (Ναύπακτος) (historisch Lepanto) kleine " must see" Hafenstadt am Golf von Korinth, Ort der Seeschlacht von Lepanto 1571. Die gut erhaltene Festung von Nafpaktos ist eine der schönsten Burgen Griechenlands. Die malerischen Stadtmauern umschließen den kleinen Hafen. Die Festung durchlief viele Phasen, beginnend in der Antike, die venezianische Eroberung und ging schließlich ging sie an die Osmanen über.
- 4 Amfissa (Άμφισσα) Eher unscheinbare Stadt. Sehenswert sind die Burgruine und das Gerberviertel „Charmaina“, dass zum Spazierengehen und Besichtigen der alten traditionellen Häuser und Werkstätten von Gerbern einlädt. Einige von ihnen sind mit lustigen und beängstigenden Lederkonstruktionen verziert. Die Burg von Amfissa, auch als Burg von Salona oder Burg von Oria bekannt, liegt sehr fotogen auf einem felsigen Hügel in 225 m Höhe über der Stadt Amfissa. Sie wurde an der Stelle der antiken Akropolis errichtet. Was wir heute von der Burg aus sehen, sind die Überreste der von den Franken im 13.Jh. errichteten Burg, aber auch viele Elemente aus der byzantinischen und antiken griechischen Zeit. Weitere Attraktionen sind die „Wolfshöhle“, ein mykenisches Grab im Osten vom Amfissa am Fuße des Hügels Kofina und das Bauxit-Besucherbergwerk Vagonetto
- 7 Orchomenos (Ορχομενός) In der Antike bedeutende Stadt in Böotien mit mykenischem Kuppelgrab, byzantinischen Kirchen, der Akidalia Quelle der Aphrodite und der Burgruine.
- Thiva (Θήβα) (historisch Theben) In der Antike bedeutende Stadt und Schauplatz zahlreicher griechischer Sagen und Dramen; Archäologisches Museum.
- (Ερέτρια) Bedeutendes antikes Zentrum auf Euböa.Eretria
Weitere Ziele
[Bearbeiten]Highlights
[Bearbeiten]- Stadt: Nafpaktos
- Antike Stätten: Delfi, Thermopylen
- Kloster: Osios Loukas
- Natur: Agrafa
Antike Stätten
[Bearbeiten]- 1 Thermopylen (Θερμοπύλες) Die aus den Perserkriegen bekannt und berühmt gewordene Landenge wo die Krieger aus Sparta mit 300 Mann dem weit überlegenen Heer der Perser entgegentraten. Sehenswert hier das Leonidas Denkmal und die 1 Quellen der Thermopylen , wo man draußen im warmen schwefelhaltigen Wasser baden kann.
- 6 Chaironeia (Αρχαία Χαιρώνεια) Ort einer Schlacht in den Makedonischen Kriegen. Für die gefallenen Thebaner wurde ein Grabdenkmal mit einer überlebensgroßen Löwenstatue errichtet, das 1902 rekonstruiert wurde. Antikes Theater, Archäologisches Museum.
- 7 Orakle von Trophonius (Μαντείο Τροφωνίου) Altes Orakel, landschaftlich sehr schön gelegen, unbedingt einen Besuch wert.
- 8 Mykenische Burg Gla (Γλα) Ein „lost place“. Ruinen einer ehemaligen Insel-Festung aus mykenischen Zeit, verwildert, ohne touristische Einrichtungen.
- 9 Thespeia (Θεσπιές) (neugriechisch Θεσπιές, Thespiés; 18 km westlich von Thiva): In der Antike Verehrungsort des Liebesgottes Eros und der Musen. Nur wenige Reste sind zu besichtigen.
- (Πλαταιές, Plataiai) Aus der antiken Geschichte bekannte Stadt von der nur noch Grundmauern zu sehen sind.Platäa
- 11 Aulis (Αυλίδα) (neugriechisch Αυλίδα, Avlída): antike Hafenstadt, Heiligtum der Artemis. Handlungsort der Tragödie Iphigenie in Aulis von Euripides (von Schiller ins Deutsche übertragen). Das kleine Ausgrabungsfeld liegt direkt an der Strasse.
- 12 Eretria (Ερέτρια) auf Euböa mit dem Tempel des Apollon und der ägyptischen Göttin Isis sowie eines der ältesten Theater der Welt.
- 13 Plataea (Πλαταιές, Platää) Im Jahr 479 v. Chr. fand hier die letzte Schlacht mit den sich zurückziehenden Persern statt. Die Griechen besiegen schließlich die zahlenmäßig unterlegene Armee von Xerxes. Plataea wurde 431 im Peloponnesischen Krieg zerstört. Riesige archäologische Stätte mit Mauern aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. und Ruinen späterer Gebäude, wahrscheinlich aus byzantinischer Zeit. Leider wird es aber komplett vernachlässigt.
Burgen und Festungen
[Bearbeiten]- 14 Burg Vonitsa (Βόνιτσα) Vonitsa liegt an der Südküste des Golfs von Amvrakikos, etwa zehn Meilen östlich von Preveza. Aufgrund seiner beeindruckenden Aussicht über den Golf und über einen kleinen natürlichen Hafen wurde der Hügel von Vonitsa von den Byzantinern und danach von den Venezianern und den Osmanen befestigt.
- 15 Burg Grivas (Κάστρο Γρίβα) Von der Burg hat man eine einzigartigem Blick auf das Ionische Meer, den Ambracian Golf und Lefkas. Erbaut wurde sie 1806 von Ali Pascha mit dem Ziel den Angriff auf die Insel Lefkas zu erleichtern. Die Pläne von Ali wurden im Juli 1807 abgebrochen, als die Franzosen nach einem Vertrag mit den Russen die Ionischen Inseln besetzten. Bald darauf gab Ali Pascha die Burg der Familie von Grivas, auch den Namen der Burg. Vor dem Bau des Schlosses gab es ein muslimisches Kloster, das 1668 gegründet wurde. Aus diesem Grund hieß der Ort Teke.
- 16 Festung Agia Mavra (Κάστρο Αγίας Μαύρας (Λευκάδα)) Eines der beeindruckendsten mittelalterlichen Gebäude in Griechenland. Es wurde um 1300 vom lombardischen Herrscher Ioanni Orsini erbaut, als er die Insel Lefkas als Hochzeitsgeschenk erhielt, als er die Tochter des Herrschers des Despotats von Epirus Nikiphoros I. heiratete.
- 17 Festung Antirrio (Φρούριο Αντιρρίου) Antirrio spielte aufgrund seiner strategischen Position in der byzantinischen und postbyzantinischen Zeit eine wichtige Rolle. Antirrio folgte Nafpaktos 'Schicksal, als es 1499 im ersten Jahr des venezianischen Türkenkrieges aufgegeben wurde. Damals erkannte Soultan Vagiatzit II. Die strategische Bedeutung der Meereng und sicherte den Eingang mit dem Bau von zwei Forts an beiden Kaps auf antiken Fundamenten. Die Festung Antirrion erlebte mehrere Zerstörungen und Restaurierungen. Die Burg liegt unweit der Rio-Andirrio-Brücke und lohnt einen Besuch.
- 18 Festung Rio (Κάστρο του Ρίου) Eine beeindruckende Festung, die vom Sultan Vayazit II. Erbaut wurde, um den Seeweg vom Ionischen Meer bis zum Golf von Korinth zu schützen. Die Passage wurde als „kleine Dardanellen“ bezeichnet.
- 19 Burgruine Livadia. Die Burg von Livadia liegt malerisch auf einem 240 Meter hohen Hügel am Südrand der Stadt. An derselben Stelle befand sich eine antike Akropolis aus dem 5. Jahrhundert v.Chr. Sie wurde u. a. von den Byzantinern und später die Franken mit der Burg überbaut. Die heutige Form der Burg stammt aus der Zeit, in der die Krieger der sogenannten „katalanischen Kompanie“ das Gebiet besetzten. Deshalb gilt die Burg als „katalanische Burg“, eine der vier dieser Art in Griechenland.
- 20 Festung Karababa (Κάστρο Καραμπαμπά), Νικηταρά, Ξηρόβρυση 341 00, Ελλάδα Eine osmanische Burg (auch Kanethos Fortress genannt) aus dem 17. Jahrhundert, erbaut an der „kontinentalen“ Küste der Stadt Chalkis (nicht auf der Insel Evia), die zusammen mit der zerstörten Burg von Chalkis die Stadt uneinnehmbar machte.
- 21 Burg Mendenitsa (Μενδενίτσα Φθιώτιδας) Eine sehenswerte fränkische Burg im Dorf Mendenitsa am Nordhang des Berges Kallidromon, direkt über dem Durchgang der Thermopylen.
Klöster
[Bearbeiten]- 1 Kloster Osios Loukas (Μονή Οσίου Λουκά Βοιωτίας) Das byzantinische Eremitenkloster aus dem 10. Jahrhundert ist seit 1990 Weltkulturerbe der UNESCO. Sehr sehenswert. Man sollte vor 10 Uhr dort sein, weil danach Reisegruppen mit Bussen kommen.
- 2 Kloster Agathon (Ιερά Μονή Αγάθωνος Φθιώτιδας) schönes Kloster mit herrlicher Aussicht im Iti-Nationalpark. Seit 1985 beherbergt das Kloster auch das Oiti Natural History Museum (Μουσείο Φυσικής Ιστορίας Οίτης), das der Geologie, dem Klima, der Flora und Fauna des Mount Oeta und seines Nationalparks gewidmet ist.
- 3 Kloster des Heiligen Johannes (Παλαιά Μονή Τιμίου Προδρόμου) kleines Kloster in sehr schöner wilder Landschaft, die hier das eigentliche Ziel ist.
- 4 Kloster des Heiligen Nikolaus. kleine Klosteranlage auf einem Felsen direkt am Meer mit wunderbarer Aussicht.
- 5 Kloster Prousou (Μονή Προυσού) Das sehr sehenswerte Kloster Panagia in Proussos liegt eindrucksvoll in den Bergen und ist über eine sehr beschwerliche, aber spektakuläre Straße zu erreichen, die an sich schon eine Attraktion ist. Den besten Blick auf das Kloster hat man von einem gegenüberliegenden Turm. Der Aufstieg erfolgt über einen Treppenweg. Die umgebende Naturlandschaft verbindet sich mit der Klosteranlage zu einem beeindruckenden Ganzen.
Natur
[Bearbeiten]- 1 Nationalpark Iti (Εθνικός δρυμός Οίτης) sehr sehenswerte Berglandschaft mit Wanderwegen, Wasserfällen. In der Mythologie wird die Oite, beziehungsweise der südliche Gipfel Pyra (Πυρά, 1560 Meter), als der Ort benannt, an dem der Scheiterhaufen stand, auf dem sich Herakles verbrannte, bevor er in den Olymp aufgenommen wurde. Hier befindet sich beim Dorf Pavliani in 1800 Meter Höhe ein Aschenaltar und ein kleiner dorischer Tempel.
- 2 Agrafa (Δήμος Αγράφων) Wildes Gebirgstal mit sehr sehenswerter Natur. Es gehört zu den Naturschutzgebieten Unberührte Berge Griechenlands.
- 3 Black cave & Wasserfall. Interessante Höhle und ein Wasserfall mit kleinem See in beeindruckender Landschaft.
- 4 Pantavrechi Schlucht. Die Zufahrt zum Beginn der sehenswerten Schlucht, in der das Wasser ständig von oben herabstürzt, ist recht beschwerlich. Die Fahrt von Megalo Chorio über Kaliakouda und Doliani dauert mit einem Geländewagen fast zwei Stunden. Vom Parkplatz in der Nähe der Dolianon-Roskas-Brücke aus durchquert man die eindrucksvolle Schlucht entlang der Ufer und im Fluss und erreicht nach 45 Minuten das Gebiet, in dem die Wasserfälle ein wahrhaft magisches Szenario schaffen. Die Wanderung durch die Schlucht ist einzigartig und recht einfach, da man nur an einigen Stellen über Felsen klettern muss. Außerdem muss man an einigen Stellen ins Wasser gehen (das Wasser kann bis zu den Hüften reichen), daher sind geschlossene Sportschuhe und keine Sandalen oder Wanderschuhe erforderlich. Das Tragen von Badekleidung oder ein zweiter Kleidungswechsel ist daher erforderlich.
- 5 Panta Dora Schlucht - Doliana. Schlucht mit Wasserfall, den man auf einem nicht ganz leichten Fußweg erreicht, aber in wunderbarer Landschaft. Zu erreichen sind die versteckten kleinen und größeren Wasserfälle beim Wandern vom Berg Kaliakouda hinunter und entlang des Flusses Krikelopotamos – umgeben von alten Wald.
Thermalquellen
[Bearbeiten]Im allgemeinen sind Anlagen mit Thermalquellen in Griechenland oft in schlechtem Zustand oder geschlossen. Sie wurden in den 60/70ger Jahren angelegt zur Therapie von Erkrankungen und nicht als Erlebnisbad, was die heutigen Erwartungen sind. Ein wirkliches Erlebnis sind aber die frei zugänglichen „Open-Air-Becken“ wo man entspannt in der Natur im warmen Wasser verweilen kann.
- 1 Thermalquellen von Tryfosnat. Das SPA ist vermutlich dauerhaft geschlossen. Etwa 20 Gehminuten entfernt ist ein kleiner See mitten in der schönen Natur, der den Weg lohnt. Es gibt zwei Pfade - der erste rechts von der Richtung, die zu dem natürlichen Pool führt. Unterhalb des Weges findet man auch Schwefelschlamm. Der zweite Weg beginnt am alten Kurhaus und führt zu einer schönen Höhle und einem Wasserfall. Oberhalb des alten Spas befindet sich die Kirche und das Grab des Agios Varvaros.
- 2 Thermalbäder von Kremasta. Thermalwasser für viele Beschwerden. Einfaches SPA mit gutem Service, Essen und Unterkunft. Die Straße braucht ein wenig Aufmerksamkeit da teilweise in schlechtem Zustand.
- 3 Heiße Quellen der Thermopylen. Open air Bademöglichkeit in den warmen Quellen. Sehr empfehlenswert.
- 4 Thermalbad Smokovou. Das Wasser fließt aus fünf verschiedenen Thermalquellen und wird in das Hydrotherapiezentrum von Smokovo geleitet. Es ist eines der größten Hydrotherapie-Zentren in Griechenland, mit sprudelndem Wasser von 42 ºC, besonders warm, aber auch wunderbar therapeutisch für zahlreiche Atemwegs-, Verdauungs-, rheumatische, gynäkologische und dermatologische Erkrankungen.
- 6 Kamena Vourla Thermalbad. einfache open air Pools mit Thermalwasser.
- 7 Aidipsos Thermalbad. bekannte Thermalquelle direkt am Meer auf Euböa.
Gedenkstätten 2.Weltkrieg
[Bearbeiten]- 1 Mausoleum von Distomo (Σφαγή του Διστόμου) Gedenkstätte für die Opfer des Massakers der Wehrmacht am 10. Juni 1944.
- 2 Widerstandsdenkmal Karakólithos (Μνημείο της Εθνικής Αντίστασης, Καρακόλιθος) Das Denkmal ist dem Kampf der griechischen Partisanen gegen die deutschen Besatzer im Zweiten Weltkrieg gewidmet.
Hintergrund
[Bearbeiten]Die Region hat eine Fläche von rund 21.000 km², sie ist also etwa so groß wie Hessen oder Sachsen-Anhalt bzw. halb so groß wie die Schweiz. Allerdings leben hier nur ca. 750.000 Einwohner – etwa so viele wie in Frankfurt am Main oder im Kanton Waadt. Die Gegend ist also sehr dünn besiedelt, was mit der bergigen Landschaft zusammenhängt. Die Giona (2507 m), die Vardousia (2495 m) und der Parnassos (2455 m) gehören zu den höchsten Bergen Griechenlands. Großstädte gibt es in der ganzen Region nicht, die größte Stadt ist Lamia mit 65.000 Einwohnern.
In der Antike hatten einige Orte in Mittelgriechenland große Bedeutung und einige Sagen und Dramen haben hier ihren Handlungsort. So galt Delphi mit seinem Apollonheiligtum und Orakel den alten Griechen als der „Nabel“ der Welt. Das siebentorige Theben war die wichtigste Stadt des Böotischen Bundes und der Sage nach Heimat von Dionysos, Herakles, Ödipus und Antigone. Die legendäre Sphinx saß auf einem Berg bei Theben und verschlang jeden, der ihr Rätsel nicht lösen konnte. Stratos war die Hauptstadt Akarnaniens und Standort eines Heiligtums des Zeus. Heute sind diese Orte als Ruinen, archäologische Ausgrabungsstätten und Museen zu besichtigen.
An der Engstelle bei den Thermopylen (in der Nähe der heutigen Stadt Lamia) fand in der realen Historie 480 v. Chr. eine wichtige Schlacht im Zweiten Perserkrieg statt, in der der Spartanerkönig Leonidas I. und tausende weitere Griechen fielen, in der modernen Populärkultur durch den Spielfilm 300 thematisiert.
Während der osmanischen Herrschaft gehörte Mittelgriechenland zum Eyâlet (Provinz) von Ioannina. Dieses wurde um 1800 von Ali Pascha beherrscht, der sich faktisch weitgehend unabhängig von der Regierung in Konstantinopel machte. Nach der griechischen Revolution 1822 gehörte Mittelgriechenland neben Attika, dem Peloponnes und den Kykladen zu den ersten Gebieten Griechenlands, die die Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich errangen und eine erste Hellenische Republik gründeten. Die weiter nördlich gelegenen Festlandsgebiete (Thessalien, Epirus, Makedonien) sowie Kreta und die meisten anderen Inseln standen hingegen noch einige Jahrzehnte länger unter osmanischer Herrschaft.
Anreise
[Bearbeiten]In der Region selbst gibt es keinen Verkehrsflughafen. Die nächstgelegenen Flughäfen sind Athen (ATH; zahlreiche internationale Verbindungen; 95 km von Chalkida, 100 km von Thiva), Aktion/Preveza für den Westen der Region (PVK; saisonal Direktflüge aus dem deutschsprachigen Raum; 115 km von Messolongi), Araxos/Patras für den Südwesten (GPA; wenige saisonale Direktverbindungen; 70 km von Nafpaktos, 90 km von Messolongi) sowie der kleine Flughafen Nea Anchialos/Volos für den Nordosten (VOL; wenige saisonale Direktverbindungen; 85 km von Lamia).
Durch die Region führt die Bahnstrecke Athen–Thessaloniki, mit Halten in Inoi (bei Tanagra/Schimatari), Thiva, Livadia, Lianokladi (bei Lamia) und Domokos.
Wer mit dem eigenen Auto aus Mitteleuropa anreist, kann von Italien (Bari, Brindisi oder Ancona) mit der Fähre nach Igoumenitsa übersetzen. So erspart man sich die lange Fahrt über den Balkan mit mehreren Grenzübertritten außerhalb des Schengen-Raums. Von Igoumenitsa gelangt man über die Autobahnen 2 und 5 weiter Richtung Mittelgriechenland.
Mobilität
[Bearbeiten]Eine Bahnlinie gibt es nur im Osten Mittelgriechenlands (Teilregionen Böotien und Fthiotida), auf ihr fahren insgesamt achtmal pro Tag Fern- und Nahverkehrszüge (Linie Athen–Lianokladi, z. T. weiter Richtung Thessaloniki oder Kalambaka).
Im Rest der Region gibt es nur Busse, die in der Regel von den quasi-monopolistischen Verkehrsgenossenschaften (KTEL) der jeweiligen Teilregion angeboten werden. Selbst zwischen den größeren Orten fahren nur wenige Busse pro Tag, sonntags z. T. gar nicht. Zudem liegen einige Sehenswürdigkeiten außerhalb größerer Orte, sie sind überhaupt nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Daher ist ein Mietwagen sehr ratsam, um unabhängig mobil zu sein.
Das Radwandernetz befindet sich noch im Aufbau, ausgebaute und ausgeschilderte Radwanderwege gibt es bislang nicht. Zudem ist das bergige Terrain zu beachten, sodass diese Region nichts für ungeübte Gelegenheitsradler ist.
Aktivitäten
[Bearbeiten]- Baden: entlang der West- Süd- und Ostküste reihen sich schöne Badeorte und Strände.
- In dem kleinen Ort Arachova findet man Möglichkeiten zum Skilaufen am Berg Parnassos.
- Der Europäische Wanderweg E4 führt durch das Massiv des Parnassos (w:Parnass).
Küche
[Bearbeiten]siehe: Essen und Trinken in Griechenland
Klima
[Bearbeiten]Das Klima in Zentralgriechenland ist mediterran, was bedeutet, dass es heiße und trockene Sommer und milde und feuchte Winter hat. Die durchschnittliche Temperatur im Sommer liegt zwischen 30 und 35 Grad Celsius, während die Durchschnittstemperatur im Winter zwischen 10 und 15 Grad Celsius liegt.
Die Niederschlagsmenge variiert je nach Region und Höhe, aber im Allgemeinen sind die Wintermonate feuchter als die Sommermonate. Die Regenfälle konzentrieren sich hauptsächlich auf die Zeit zwischen Oktober und März.
In höheren Lagen kann es im Winter Schnee geben, aber die Schneedecke hält normalerweise nicht lange an. Im Frühling blühen in Zentralgriechenland viele Pflanzen, was die Landschaft sehr schön macht.
Beste Reisezeit: Mai-Ende September