Łódź (Woiwodschaft)

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Łódź (Woiwodschaft)
HauptstadtŁódź
Einwohnerzahl2.508.464 (2014)
Fläche18.219 km²
Postleitzahl
Vorwahl
Webseitewww.lodzkie.pl
DänemarkRusslandLitauenBelarusUkraineSlowakeiTschechienDeutschlandWestpommernPommernErmland-MasurenPodlachienLublinKarpatenvorlandLebusNiederschlesienOppelnSchlesienKleinpolenGroßpolenKujawien-PommernŁódźHeiligkreuzMasowien
Karte
Karte von Łódź (Woiwodschaft)

Die Woiwodschaft Łódź (polnisch: Województwo łódzkie) liegt im zentralen Polen und grenzt im Westen an die Woiwodschaft Großpolen, im Norden an Kujawien-Pommern, im Osten an Masowien und im Süden an Oppeln, Schlesien sowie an Heiligkreuz. Der Süden der Woiwodschaft wird durch das Polnische Hochland geprägt, im Südwesten ist dies die Schlesische Hochebene, weiter östlich die Wieluner Hochebene, ein Nordausläufer des Krakau-Tschenstochauer Juras, danach das Radomskoer Hügelland und das Przedbórz-Hochland, mit den höchsten natürlichen Erhebungen der Woiwodschaft. Nördlich schließt sich die Lodscher Hochebene an, die von den Flusstälern der Warthe und der Pilitza umrahmt wird. Im Norden geht die Tiefebene in das Warschau-Berliner Urstromtal über.

In der Region findet man zahlreiche romanische sowie gotische Klöster, Kirchen, Burgen und Städte, Spuren der polnischen Reformation, Zeugnisse jüdischen Lebens sowie der Entwicklung der polnischen Textilindustie am Übergang des 18. und 19. Jahrhunderts, insbesondere in Łódź, dem polnischen Manchester. Gute Wassersportmöglichkeiten gibt es an den zahlreichen Stauseen sowie den Flüssen. Die Kajakroute entlang der Pilitza ist besonders empfehlenswert. Die großen Waldgebiete in den Flußtälern laden zur Erholung ein. Insbesondere die Woiwodschaftshauptstadt und Universitätsstadt Łódź bietet ein interessantes Kulturprogramm.

Regionen[Bearbeiten]

Hügelland von Przedbórz
Lodscher Hügelland
Bzura in der Tiefebene

Der name Łódź geht auf die Woiwodschafthauptstadt zurück und lässt sich als Boot übersetzen. Tatsächlich liegt die Stadt an der Wasserscheide zwischen Weichsel und Warthe/Oder. Deren Zuflüsse Ner und Bzura entspringen im Stadtgebiet. Das Woiwodschaftsgebiet befand sich im Mittelalter an der Schnittstelle zwischen Großpolen, Kleinpolen und Masowien. Als das Königreich Polen 1138 in Teilfürstentümer unter der Oberherrschaft des Krakauer Seniors unter den Söhnen von Boleslaus III. aufgeteilt wurde, kam das Fürstentum Łęczyca zunächst an die Königinwitwe Salome von Berg und nach deren Tod 1144 an den Krakauer Senior. Das Fürstentum, das flächenmäßig ungefähr der heutigen Woiwodschaft entsprach, wurde durch Erbfolge 1264 weiter geteilt, und ein eigenständiges Fürstentum Sieradz entstand im Westen. Anfang des 14. Jahrhunderts bildeten sich aus den beiden Fürstentümern die Woiwodschaften Łęczyca und Sieradz, die im Königreich Polen zu dem großpolnischen Reichsteil gezählt wurden. Zu kleineren Teilen zählen auch Gebiete Oberschlesiens, Kleinpolens und Masowiens zum heutigen Woiwodschaftsgebiet. Kleiner Teile der ursprünglichen Fürstentümer befinden sich dafür heute in den Woiwodschaften Großpolen und Masowien.

  • Im Norden der Woiwodschaft befindet sich die Masowische Tiefebene, die hier bis zum Warschau-Berliner Urstromtal reicht. Die Tiefebene wird durch das Tal der Bzura geprägt. Die Gegend grenzt im Norden an die Kujawische Seenplatte an und gehörte wie Kujawien und Großpolen bereits im 10. Jahrhundert zum Kerngebiet des polnischen Staatswesens. Daher befinden sich hier zahlreiche Spuren der Romanik, unter anderem die größte erhaltene romanische Kirche in Polen bei Tum sowie die alte Regionalhauptstadt Łęczyca.
  • Südwestlich an die Masowische Tiefebene schließt sich das Tal der Warthe an. Dieses war ebenfalls Teil Großpolens und damit des Kerngebiets des polnischen Staates im frühen 10. Jahrhundert. Die zweite Regionalhauptstadt Sieradz befindet sich an der Warthe. Backsteingotisch geprägte Städte finden sich entlang des Flusses. Der Stausee Jeziorsko an der Warthe lädt zum Wassersport ein.
  • Die Lasker Hochebene bildet das dicht besiedelte Zentrum der Woiwodschaft. Hier befand sich seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert das Zentrum der Weberei und Textilindustrie in Polen. Zahlreiche Palais und Villen der neureichen Textilunternehmer zeugen von deren einstigen Wohlstand. Die Gegend birgt auch zahlreiche Zeugen ihrer polnisch-jüdischen Vergangenheit. Andere Glaubensminderheiten, die hier eine Heimat gefunden haben, waren die Böhmischen Brüder, die Mährischen Brüder und die Mariaviten.
  • Das Lodscher Hügelland erstrecht sich östlich der Lasker Hochebene. Ähnlich wie deses ist es von der Textilindustrie und den Stilrichtungen des 19. Jahrhunderts geprägt. Die Woiwodschaftshautstadt liegt nicht nur an der Wasserscheide zwischen Weichsel und Oder sondern auch am übergang der Hochebene zum Hügelland.
  • Im Osten hat die Woiwodschaft Anteil an Masowien. Łowicz ist bekannt für seine masowische Folklore und Nieborów für einen typisch Barockpalast mit romantischen Garten des masowischen Hochadels. Der Süden wird durch das Tal der Pilitza geprägt, die an backsteingotischen masowischen Burgen fließt.
  • Im Süden der Woiwodschaft befindet sich das Kleinpolnische Hochland mit seinen sanften Hügeln. Die höchste natürliche Berg der Woiwodschaft, die ca. 350 Meter über NN hohe Fajna Ryba befindet sich hier. Ebenso die fast vierzig Meter höhere Halde Kamienna Góra, auf die sogar ein Skilift führt. Romanisch-gotische sowie barocke Klöster befinden sich in Sulejów und Piotrków Trybunalski. Letzteres war seit dem Mittelalter auch Sitz des polnischen Parlaments. Der Stausee Sulejów an der Pilitza lädt zum Wassersport ein.

Orte[Bearbeiten]

Łęczyca
Uniejów
Sieradz
Pabianice
Łódź
Nieborów
Łowicz

Masowische Tiefebene[Bearbeiten]

  • 1 Krośniewice
  • 2 Kutno
  • 3 Żychlin
  • 4 Łęczyca
  • 5 Tum
  • 6 Piątek

Warthe-Tal[Bearbeiten]

Lasker Hochebene[Bearbeiten]

Lodscher Hügelland[Bearbeiten]

Masowien[Bearbeiten]

Kleinpolnisches Hochland[Bearbeiten]

Weitere Ziele[Bearbeiten]

Kajak- bzw. Hausbootwanderwege[Bearbeiten]

Czarna Konecka

Seen[Bearbeiten]

Stausee Jeziorsko

Hintergrund[Bearbeiten]

Die Region Łódź ähnelt den alten Fürstentümern Łęczyca und Sieradz im Grenzgebiet zwischen Kleinpolens, Großpolens und Masowiens. Ab 1138 stellte es das Fürstentum Łęczyca, das bald zu Krakau und Sandomierz kam. Łęczyca und Sieradz wurden im 13. Jahrhundert entgültig geteilt und wurden Anfang des 14. Jahrhunderts in Woiwodschaften im großpolnischen Reichsteil des Königreichs Polen umgewandelt. Die Woiwodschaften blieben weitgehend bis ins späte 18. Jahrhundert unverändert erhalten. In Piotrków Trybunalski tagten im Mittelalter die ersten gesamtpolnischen Parlamente.

Es gibt zahlreich (vor-) romanische Bauten, inbesondere Kirchen und Klöster. Die ehemaligen Hauptstädte Łęczyca und Sieradz sind von der Backsteingotik geprägt. Eine zweite Blühte erlebte die Region während der Renaissance und dem Frühbarock in der polnisch-litauschen Adelsrepublik, von der noch zahlreiche Kirchen und Paläste künden. Während der Reformation kamen zahlreiche Glaubensflüchtlinge aus Böhmen und Mähren, die bis heute ihre religiöse Eigenständigkeit bewahrt haben. Die Millionenstadt Łódź ist dagegen von der Architektur des 19. Jahrhunderts (Historismus, Eklektizismus und Jugendstil) sowie von zahlreichen Judaica geprägt. Im 19. Jahrhundert wuchs Łódź Dank der aufblühenden Textilindustrie schnell zum polnischen Manchester und einem der größten jüdischen Zentren in Europa. Der Zweite Weltkrieg begann mit der Bombardierung Wieluńs in der Nacht auf den 1. September 1939. Auch die größte Schlacht des Krieges im Jahr 1939 fand hier an den Ufern der Bzura statt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt das Zentrum der polnischen Filmindustrie. Heute gilt die einstige Arbeiterstadt als Zentrum der alternativen Kunst- und Kulturszene in Polen.

Sprache[Bearbeiten]

Polnisch ist die Amts- und Umgangssprache. Man spricht Polnisch mit unterschiedlichen Dialekten. In Łódź sind die Fremdsprachenkenntnisse der Bevölkerung gut. Fast alle jüngeren Bewohner sprechen sehr gut oder gut Englisch. Viele auch eine zweite Fremdsprache wie Deutsch, Französisch, Spanisch, Italienisch oder Russisch. Und schließlich ist das Polnische nicht so schwer zu erlernen, wie man vielleicht zunächst meint.

Anreise[Bearbeiten]

Flughafen Łódź

Die Anreise empfiehlt sich mit dem PkW, Bus oder der Bahn. Da die Woiwodschaft zentral in Polen liegt, kreuzen sich hier die Hauptverkehrsadern auf der Straße und Schiene.

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

In der Woiwodschaft Łódź befindet sich der 1 Flughafen Lublinek (IATA: LCJ) bei Łódź, der auch aus dem deutschsprachigen Raum angeflogen wird.

Straße[Bearbeiten]

Die Straßenverhältnisse und das Schienennetz sind gut. Die Anreise empfiehlt sich aus Posen über die gut ausgebaute Autostrada A2 oder aus Kattowitz über die Autostrada A1.

Mit der Bahn[Bearbeiten]

Das Schienennetz ist ebenfalls gut. Die Anreise empfiehlt sich aus Posen oder Kattowitz. Es gibt einige historische Schmalspurbahnen.

Mobilität[Bearbeiten]

Das Straßennetz ist gut ausgebaut. Hier kreuzen sich die Autohbahnen A1 (Kattowitz-Danzig) und A2 (Berlin-Warschsu). Dies gilt auch für Zugverbindungen.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Sulejów
Tum
  • Łódź ist die Hauptstadt der Woiwodschaft Łódź, Sehenswert ist vor allem die längste Prachtstraße Europas, die Piotrkowska.
  • Piotrków Trybunalski ist eine alte Parlamentsstadt.
  • Łęczyca ist die alte Hauptstadt der Region mit einer backsteingotischen Königsburg.
  • Tum hat die größte erhaltene romanische Kirche Polens.
  • Sieradz war die zweite mittelalrerliche Hauptstadt der Region.
  • Łowicz ist eine alte Handelsstadt.
  • Nieborów Barockschloss mit romantischem Garten Arkadia
  • Sulejów besitzt eines der größten romanisch-gotischen Klöster Polens
  • Uniejów ist ein Kurort mit einem schönen Renaissance-Schloss
  • In Piątek befindet sich der geographische Mittelpunkt Polens, was durch ein Denkmal auf dem Marktplatz verewigt wird.
  • Warta besitz zahlreiche backsteingotische und barocke Kirchen.
  • In Wieluń begann der Zweite Weltkrieg. Die Altstadt wurde zum großen Teil wieder rekonstruiert.
  • Rawa Mazowiecka besitzt eine backsteingotische Burg der masowischen Fürsten.
  • In Wolbórz befindet sich der barocke Palast der kujawischen Bischöfe.

Aktivitäten[Bearbeiten]

  • Wandern: In Łódź gibt es ein Netz von Wanderwegen. In ganz Polen werden die Wanderwege einheitlich markiert: Zwischen zwei waagerechten weißen Streifen befindet sich ein farbiger Balken, der die jeweilige Strecke angibt. Die Polnische Toutistikorganisation gibt weitere Informationen.
  • Fahrradfahren: Fahrräder können vor Ort gemietet werden. Es gibt eine große Anzahl an Fahrradwegen. Der Kraftfahrzeugverkehr ist auf den Straßen allerdings nicht gering.
  • Wassersport: Auf den Stauseen und an den Flüssen kann man Boote und Kajaks mieten.

Küche[Bearbeiten]

Siehe zur polnischen Küche den entsprechenden Abschnitt im Artikel zu Polen.

Nachtleben[Bearbeiten]

Łódź gilt als die Techno-Hauptstadt Polens. Es gibt viele Tanzflächen, die in umgebauten stillgelegten Industriebetrieben errichtet wurde. Es gibt auch viele Clubs und das Festival der Vier Kulturen (Polnisch, Jüdisch, Deutsch und Russisch).

Sicherheit[Bearbeiten]

Es ist eigentlich recht sicher, man sollte jedoch in großen Menschenmengen z. B. auf großen Märkten oder Bahnhöfen - wie überall auf der Welt - die notwendige Sorgfalt nicht außer Acht lassen.

Klima[Bearbeiten]

Das Klima ist ein Übergangsklima von gemäßigt zu kontinental. Die Sommer sind allgemein warm bis heiß mit Mitteltemperaturen zwischen 16 °C und 21 °C und die Winter kalt, mit Mitteltemperaturen um -5 °C. Niederschlag fällt vor allem im Frühjahr und Herbst, wobei die Niederschlagsmengen geringer sind als in Westpolen.

Literatur[Bearbeiten]

Siehe Artikel zu Polen.

Weblinks[Bearbeiten]

PolenFlagge Polen
Polen – Woiwodschaften und Landschaften
Woiwodschaften: Ermland-Masuren • Großpolen • Heiligkreuz • Karpatenvorland • Kleinpolen • Kujawien-Pommern • Lebus • Łódź • Lublin • Masowien • Niederschlesien • Oppeln • Podlachien • Pommern • Schlesien • Westpommern
Große Landschaften: Beskiden •
Karpaten • Ostseeküste • Seenplatten • Sudeten • Tatra
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