Welterbe in Bolivien
Erscheinungsbild
Bolivien ist einer der wenigen Staaten in Südamerika, der keinen direkten Zugang zum Meer hat,
Bolivien hat die Welterbekonvention 1976 ratifiziert. Ein erster Eintrag in die Welterbeliste erfolgte 1987. Inzwischen (Stand 2021 stehen 6 Kulturstätten und 1 Naturstätte auf der Liste der UNESCO, 1 davon gilt als gefährdet.
Welterbestätten
[Bearbeiten]Abkürzungen | |
---|---|
K | Kulturwelterbe |
N | Naturwelterbe |
G | gemischtes Welterbe |
K, N | gefährdetes Erbe |
T | Tentativliste |
Ref | Nummer UNESCO |
Jahr | Art | Bezeichnung | Ref | Beschreibung | Bild |
---|---|---|---|---|---|
1987 | K | 1 Potosi , Stadt und Silberminen | 420 | Potosí liegt im Altiplano am Fuß des Cerro Rico, hier wurde Silber in großem Stil abgebaut. Die Abbaustätten mit den künstlichen Seen, Wasserleitungen und hydraulischen Mühlen gehören zum Weltkulturerbe, dazu zählen auch die prächtigen Kolonialbauten der Altstadt mit der Casa de la Moneda, der Kirche von San Lorenzo, mehrere Bürgerhäuser und die Barrios Mitayos. | |
1990 | K | 2 Jesuitenmissionen der Chiquitos | 529 | Zwischen 1696 und 1760 wurden im Departamento Santa Cruz von den Jesuiten mehrere Siedlungen für die christianisierten Indianer errichtet, sie waren von der Idee der Idealen Städte inspiriert. Sechs dieser Reducciones wurden als Welterbestätten ausgewählt, es sind dies San Francisco Javier, Concepción, Santa Ana, San Miguel, San Rafael und San José, sie stehen auf dem ehemaligen Gebiet der Chiquitos. | |
1991 | K | 3 Altstadt von Sucre | 566 | Sucre war die erste Hauptstadt von Bolivien, sie wurde von den Spaniern in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts gegründet. Die vielen gut erhaltenen religiösen Bauten aus jener Zeit wie San Lázaro, San Francisco und Santo Domingo, zeigen die Vermischung von lokalen architektonischen Ideen mit europäischen Stilelementen. | |
1998 | K | 4 Vorkolumbische Festung Samaipata | 883 | Die archäologische Stätte von Samaipata liegt im Departamento Santa Cruz. Sie besteht aus zwei Teilen. Ein Teil ist ein Plateau mit Siedlungsspuren aus der Zeit 2500 v. Chr., der andere ist ein Sandsteinfels, durchzogen mit Linien und Kanälen und mit figürlichen Darstellungen verziert | |
2000 | N | 1 Nationalpark Noel Kempff Mercado | 967 | Der Nationalpark liegt im Nordosten von Bolivien an der Grenze zu Brasilien. Es ist einer der größten (1.523.000 ha) und am besten erhaltenen Parks im Amazonasbecken. In dem abgelegenen und schwer zugänglichen Park gibt es etwa 4.000 Pflanzenarten, über 600 Vogelarten und viele bedrohte Wirbeltierarten. | |
2000 | K | Vorkolumbische Ruinen von 5 Tihuanaco | 567 | Die Stadt Tiwanaku liegt in der Hocheben des Altiplano und war von 1500 v. Chr. bis 1200 n.Chr. das Zentrum der Aymara-Kultur. Ihre Blütezeit hatte sie zwischen 500 und 900 n.Chr. Ihre monumentalen Überreste zeugen von der kulturellen und politischen Bedeutung dieser Zivilisation. | |
2014 | K | 6 Qhapaq Ñan , Straßensystem in den Anden, länderübergreifend mit Argentinien, Bolivien, Chile, Ecuador, Kolumbien und Peru | 1459 | Das Straßensystem der Inka hatte eine Länge von mehr als 30.000 km, es erstreckte sich von der Meeresküste bis zu einer Höhe von über 6.000 m. Zur Welterbestätte gehören insgesamt 273 Einzelkomponenten, sie zeigen die soziale, architektonische und technische Struktur dieses Straßennetzes |
Tentativliste
[Bearbeiten]In einer Tentativliste sind alle Liegenschaften aufgeführt, die ein Vertragsstaat zur Nominierung vorschlagen kann oder auch vorgeschlagen hat. Einige der Vorschläge sind:
- Nationalpark Sajama
- Incallaqta, die größte Inkastätte in Collasuyo
- Heiliger Titicacasee