Potosí
Potosí | |
Departamento | Potosí |
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Einwohnerzahl | 189.652 (2012) |
Höhe | 4.070 m |
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Potosí |
Potosí ist eine Stadt im südlichen Altiplano Boliviens. Es ist die größte Stadt Südboliviens und zudem mit einer Lage von fast 4.000 m über dem Meeresspiegel die höchstgelegene Großstadt der Welt. Vor allem durch seine weltberühmten Bergwerke bekannt, war sie bis ins 19. Jahrhundert die reichste Stadt der Welt, weshalb sie die prächtigste Kolonialarchitektur Boliviens aufweist.
Hintergrund
[Bearbeiten]Der Cerro Rico, der (an Mineralien) "reiche" Berg, ist der Grund der Existenz von Potosí. Dort beuteten die Spanier seit dem 16. Jahrhundert das begehrte Silber aus, bauten dafür aber auch die wohl prächtigsten Kirchen und öffentlichen Bauten Südamerikas. Nachdem die Hauptvorkommen im 19. Jahrhundert aufgebraucht waren, ging es mit der Stadt schnell bergab. Erst 100 Jahre später wurden die Bergwerke reaktiviert, heute wird vor allem Zink abgebaut.
Das Zentrum der Stadt ist sehr gut erhalten und vermutlich eines der schönsten und am besten gepflegten Kolonialzentren des Kontinents. Außerhalb wird die Stadt jedoch schnell sehr schlicht. Der größte Teil der Bevölkerung lebt immer noch vom Bergbau, die Bedingungen haben sich dabei nur wenig seit dem Mittelalter geändert. Krankheiten wie Staublunge, verbreiteter Alkoholismus und recht niedrige Löhne gehören zu den größten Problemen der Stadt.
Anreise
[Bearbeiten]Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Der Flughafen von Potosí wird ab und zu von Cochabamba oder La Paz aus angeflogen.
Mit der Bahn
[Bearbeiten]Die Bahnstrecke nach Sucre ist stillgelegt. Bis vor einigen Jahren fuhr auf der Strecke ein Ferrobus.
Mit dem Bus
[Bearbeiten]Das neue Busterminal, von dem alle Busse in weiter entfernte Städte losfahren, liegt etwa 5 km außerhalb des Zentrums in dem tiefer gelegenen Teil der Stadt. Es ist modern und geräumig.
Die Busse nach Uyuni fahren am alten Busbahnhof ("antigua terminal") ab. Die Kleinbusse in die umliegenden Ortschaften (Tarapaya, Betanzos, ...) haben jeweils noch andere Plätze, die man am besten im Hotel erfragt.
Auf der Straße
[Bearbeiten]Potosí ist ein Knotenpunkt des Straßenverkehrs in Südwestbolivien. Die Ruta 1 führt nach Norden in Richtung La Paz und nach Süden in Richtung Argentinien, die Ruta 5 führt nach Westen über Uyuni nach Chile und nach Osten über Sucre ins Tiefland.
Mobilität
[Bearbeiten]Wie in anderen Städten Boliviens ist das gebräuchlichste Verkehrsmittel der Minibus. Daneben gibt es Taxis und vereinzelte "normale" Stadtbusse.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Der Freund der Kolonialarchitektur kommt in Potosí voll auf die Kosten. Lobenswerterweise werden die Bauten vorbildlich gepflegt.
Viele Touristen machen einen Ausflug in die Bergwerke des Cerro Rico. Dort kann man den mühseligen und harten Arbeitstag der Minenarbeiter erleben. Viele Agenturen bieten den Ausflug an, Infos gibt es in jedem Hotel. Die Touren dauern etwa 3-4 Stunden und umfassen auch einen Besuch auf dem "Mercado Minero", auf dem u.a. Dynamit verkauft wird.
Die Kathedrale ist nach langer Zeit jetzt wohl wieder geöffnet. Ansonsten bietet sich auch die Kirche San Francisco an, bei der man zu bestimmten Uhrzeiten auch einen Aussichtspunkt auf dem Dach erreichen kann.
Museen
[Bearbeiten]Eine der größten Attraktionen von Potosí ist die ehemalige Münze von Bolivien (Casa de la Moneda), in der seit der Kolonialzeit bis ins 20. Jahrhundert Münzen hergestellt wurden. Hier kann man eine große Anzahl an Ausstellungsstücken zur Geschichte von Potosí, zu Prägemethoden, Mineralien, Münzen und vielen anderen Gegenständen aus Silber sehen.
Aktivitäten
[Bearbeiten]Einkaufen
[Bearbeiten]Im Zentrum befindet sich wie in den meisten Städten ein großer Markt, auf dem man von Lebensmitteln über gefälschte Turnschuhe bis hin zu exotischen Souvenirs alles erstehen kann.
In der Calle Sucre finden sich Souvenirläden, es gibt ein großes Angebot an Stoffen, Kleidung, Andenken usw.
Küche
[Bearbeiten]Selbst im Zentrum findet man gute und sehr günstige Lokale, die meist die lokalen Spezialitäten des Altiplano (insbesondere Hähnchen mit Reis und "picante", eine Art Paprikasauce) sowie Salteñas (Teigtaschen) anbieten. Will man es "internationaler" haben, wird es teurer.
Günstig
[Bearbeiten]Mittel
[Bearbeiten]Gehoben
[Bearbeiten]Nachtleben
[Bearbeiten]Selbst an Wochentagen herrscht ein für die geringe Größe der Stadt sehenswerter Rummel abends und nachts im Zentrum. Disco-Pubs und Bars (meist lateinamerikanische Musik) sind oft die ganze Woche über offen.
Unterkunft
[Bearbeiten]Viele günstige Hotels und Hostels liegen zwischen Zentrum und Busbahnhof.
Günstig
[Bearbeiten]Mittel
[Bearbeiten]Gehoben
[Bearbeiten]Lernen
[Bearbeiten]Arbeiten
[Bearbeiten]Sicherheit
[Bearbeiten]Potosí ist eine sichere Stadt. Selbst in den ärmeren Viertel kann man sich problemlos bewegen. Natürlich ist Kriminalität nicht unbekannt, aber Raubüberfälle scheinen immer noch Ereignisse zu sein, über die die ganze Stadt tagelang spricht.
Gesundheit
[Bearbeiten]Praktische Hinweise
[Bearbeiten]Geldwechseln in Wechselstuben und Banken, seien es Euro, Dollar sowie argentinische und chilenische Peso, ist unproblematisch.
Es gibt zahlreiche Internetcafés.
Ausflüge
[Bearbeiten]- Tarapaya. Thermale Quellen in grandioser Landschaft.
- Cayara. Hazienda aus der Gründungszeit von Potosí mit beeindruckendem kleinen Museum.
- Kari Kari. Künstliche Seen, oberhalb von Potosí von den Spaniern zur Wasserversorgung angelegt.
Literatur
[Bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten]www.potosy.com.bo – Offizielle Webseite von Potosí