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Sachrang

Gewählt zum Reiseziel des Monats Januar 2013 „abseits der Touristenpfade“
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Aus Wikivoyage
Sachrang
BundeslandBayern
Einwohnerzahl
Höhe738 m
Lagekarte von Bayern
Lagekarte von Bayern
Sachrang

Das Bergdorf Sachrang liegt im Oberen Priental in den Chiemgauer Alpen in Oberbayern und unmittelbar an der Grenze zu Österreich.


Hintergrund

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Karte
Karte von Sachrang
Müllner-Peter

Huber Peter (1766−1843), nach seinem Beruf als Müllner benannt, ist der berühmteste Einwohner von Sachrang, er wurde am 29. Juni 1766 als das Fünfte von sieben Kindern des Müllers Georg Huber geboren und in Sachrangs Pfarrkirche St. Michael getauft. Er lebte von seiner Geburt bis zu seinem Tod am 19. August 1843 auf dem elterlichen Besitz.

Das begabte Kind sollte zunächst studieren und vermutlich Pfarrer werden, er kehrte noch vor dem Studienabschluss auf den Hof der Eltern zurück und übernahm die Mühle. Hier wurde er Chorleiter und begann selber zu komponieren. Er gilt als ein Geist der Aufklärung, beherrschte mehrere Sprachen, betätigte sich ohne jegliche Quacksalberei als Mediziner für Mensch und Tier, verfügte über eine vollständig eingerichtete Apotheke und beschäftigte sich auch mit der Astronomie. Sein Privatleben verlief weniger glücklich: er heiratete die Nachbarstochter Maria Hell, die Ehe blieb aber kinderlos und seine Frau ertrank 1824 bei einem Hochwasser in der Prien.

"Der Müllner Peter von Sachrang" war zunächst ein Roman des Schriftstellers Carl Oscar Renner (1908 - 1998), die Motive des Romans wurden dann nach dem Drehbuch von Oliver Storz als Dreiteiler "Eine Chronik aus den Bergen" verfilmt, Regie führte Wolf Dietrich. Die Erstausstrahlung erfolgte am 26.12.1978 in der ARD, mit bis zu 16,3 Millionen Zuschauern ist der Quotenrenner zu diesem Zeitpunkt die erfolgreichste Eigenproduktion des Bayerischen Rundfunks und mit 3,5 Millionen DM Produktionskosten somit auch die teuerste.

Im Mittelalter gehört der Ort Sachrang zum „Suffragan - Bistum Chiemsee". Das war eine Art Unterbistum von Salzburg mit Sitz auf der Insel Herrenwörth.

Im 16. Jahrhundert gelangt Sachrang zum Herrschaftsgericht Hohenaschau und ist ein eigenes Amt. Das schwer zugängliche Grenzland in der rauen Bergwelt, zwischen dem Chiemgau und Tirol gelegen, ist damals das Szenario für das was dann im zwanzigsten Jahrhundert als eine "Arme-Leute-Gegend", als eine "Hochburg" für Schmuggler und Wilderer, und damit zum verklärten Szenario der Heimatfilme wird.

Tatsächlich werten aber die heutigen Heimatforscher die äußerst aufwändige Dorfkirche von Sachrang, bezahlt von Fürstbischof Franz von Preysing-Hohenaschau, als einen Widerspruch zu dieser Ärmlichkeit.

Die Gemeinde Sachrang wird 1827 nach dem Ende der Herrschaft auf Schloss Hohenaschau selbstständig und im Zuge der bayerischen Gebietsreform 1978 ein Ortsteil der Gemeinde Aschau im Chiemgau.

Der Anfang des modernen Tourismus in der Region ist das Jahr 1884 mit der Gründung des Verschönerungsvereins Aschau. In Sachrang liegt der Schwerpunkt im Sommer beim "Urlaub auf dem Bauernhof" und im Winter bei den Loipen und bei den familienfreundlichen Skiliften, sowohl bei den Urlaubern als auch bei Tagesausflüglern.

Weiler im Oberen Priental und bei Sachrang sind unter Anderen: Aschach, Schweibern, Mitterleiten, Berg, Ried, Huben, Innerwald, Grattenbach, Stein, Hainbach.

Für die Erhaltung des Brauchtums in Sachrang zuständig ist der örtliche Gebirgs-Trachten-Erhaltungsverein D'Geiglstoana.

Film und Fernsehen: Die Dorf- und Bergidylle von Sachrang und das umgebende Priental war schon immer eine beliebte Filmkullisse: Die aufwändigste und auch bekannteste Produktion war 1977 der Fernseh-Mehrteiler "Eine Chronik in den Bergen". Zuvor waren aber in Sachrang schon 1920 der Film "In der Sommerfrischen" und 1937 "Der Pfarrer vom Kirchfeld" abgedreht worden, nach dem Zweiten Weltkrieg folgten verschiedene Lederhosen- und Seppl-Filme mit unterschiedlichem künstlerischem Anspruch. In den 1990er-Jahren wurde die zwölfteilige Fernsehserie "Im Schatten der Gipfel" hier abgedreht, außerdem auch eine Folge der ZDF-Krimiserie "Der Alte" und weitere TV-Mehrteiler, hinzu kommen noch zahlreiche Dokumentationen (Liste auf www.aschau.de).

Anreise

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Entfernungen (Straßen-km)
Aschau12 km
Oberaudorf12 km
Kufstein18 km
Rosenheim36 km
Traunstein50 km
Salzburg84 km
Innsbruck92 km
München93 km

Mit dem Flugzeug

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  • Nächster größerer internationaler Flughafen ist der Flughafen München (auch "Franz Josef Strauß", ca. 132 km Entfernung und ca. eine gute Autostunde Fahrzeit.). Von hier aus bieten unter anderem die Lufthansa und ihre Partner der Star Alliance Verbindungen zu Städten in Deutschland, Europa und weltweit. Als zweitgrößter Flughafen Deutschlands ist er mit einer steigenden Anzahl von Städten verbunden.
  • Ein weiterer schnell erreichbarer Flughafen ist der Flughafen Salzburg (61 km, eine halbe Autostunde);

Mit der Bahn

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Der nächste Bahnhof befindet sich in Aschau, er ist Endstation der Chiemgaubahn aus Prien. Der Bahnhof Prien ist Haltestelle für IC und IR und liegt an der Bahnstrecke München - Salzburg.

Auf der Straße

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Sachrang liegt an der bayerischen Staatsstraße St 2093 aus Oberaudorf im bayerischen Unterinntal durch das Priental in den Chiemgauer Alpen bis nach Aschau und Frasdorf, die Route führt nahe am Ortszentrum vorbei:

  • Von Norden erfolgt die Anreise über die Autobahn Autobahn A8 (München - Salzburg), Symbol: AS Frasdorf, und über Aschau nach Sachrang.
  • Von Süden (aus Österreich kommend) erfolgt die Anfahrt über die österreichische Inntal Autobahn A12 (Kufstein - Innsbruck, der österreichische Teil der Inntalautobahn ist mautpflichtig) über Kufstein (Grenze) nach Deutschland und auf der A93 bis zur Symbol: AS Oberaudorf, von da über Niederndorf nach Sachrang.

Die St 2093 ist bei normalen Witterungsverhältnissen auch im Winter gut befahrbar, Sachrang liegt am Hochpunkt der Strecke.

Parkgebühren der Parkplätze im oberen Priental: 2.- € je PKW und Tag.

Mobilität

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  • Der RVO (Regionalverkehr Oberbayern / DB) betreibt die Buslinien in der Region;
Regionalverkehr Oberbayern GmbH, Hirtenstraße 24, D-80335 München; Tel.: +49 089 55164-0, Fax: +49 089 55164-199; Info.
Buslinie Nr. 9502 vom Chiemsee aus durch das Priental: Bernau am Chiemsee - Aschau im Chiemgau - Sachrang, Benutzung mit Gästekarte kostenlos.

Sehenswürdigkeiten

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Bauernhaus
  • Sehenswert ist das ganze gut erhaltene „idyllische Dorfbild“ aus den traditionellen Bauernhäusern mit Details wie Bundwerk im Dachstuhl, Schnitzereien, hölzernen Blockbau-Obergeschossen und den breiten Balkonen als Laube und Oberlaube, im Sommer die geeignete Platziermöglichkeit für den üppigen Geranienschmuck.
  • Kath. Pfarrkirche St. Michael. Die Kirche entstand von 1687 bis 1689 als Nachfolgebau einer baufällig gewordenen romanischen Kirche. Bauherren waren die Grafen Preysing von Hohenaschau, die äußerst prunkvolle Ausstattung stammt von den Graubündner Brüdern Giulio und Pietro Zucalli (u.a. Baumeister der Theatinerkirche in München) und wird der „italienischen Phase“ des bayerischen Barocks zugeordnet. Die Kirche wurde seit dem Neubau mehrfach schonend resturiert, sie ist noch weitgehend in der Originalform erhalten.
Auf dem Friedhof der Kirche befindet sich auch das Grab des Müllner-Peter.
Ölbergkapelle
  • 1 Ölbergkapelle, Grenzhub 20 . Die Legende berichtet von Ursprüngen im 8. Jahrhundert, gesichert belegt ist aber nur die Entstehung der Hauptkapelle im Jahre 1674. Zuvor war um das Jahr 1665 eine Klause durch den Priester Johann Nutzinger an der Stelle der jetzigen Kapelle entstanden. Im Jahre 1734 war auch der Westanbau und damit die Kapelle in der jetzigen erhaltenen Form fertiggestellt. In der anschließenden Barockzeit wird die Kirche bedeutender Wallfahrtsort für den bayerischen und den benachbarten Tiroler Raum, aber ab etwa 1800 verfiel die kleine Kirche jedoch wieder. Unter dem „Müllner-Peter von Sachrang“ wird die Kirche dann in den Jahren 1826/ 1827 restauriert. In den Jahren seit 1972 wird vor dem Hintergrund der Romanverfilmung und auf Initiative eines Freundeskreises auch die bayerisch-tiroler Wallfahrt wiederbelebt, sie findet alljährlich am 3. Sonntag im September statt.
Lage: südöstlich vom Dorf und nach kurzer Wanderung vom Dorf oder vom Parkplatz am Lift aus zu erreichen.
Alte Schule, Müllner Peter Museum
  • 1 Müllner Peter Museum, Schulstraße 3, 83229 Sachrang (im Dachgeschoss des ehemaligen Schulhauses) . Das Museum dokumentiert Leben und Werk des Müllner Perter und die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Verhältnisse des Ortes und der Region zur damaligen Zeit, wechselnde Ausstellungen, Musikveranstaltungen, Themenführungen. Geöffnet: Mai-Okt: Do, Sa, So 14:00–17:00, Mi 10:30–12:30. Preis: Erwachsene 3,00 € mit Gästekarte 2,50 €, Gruppen ab 10 Personen 2,00 €.

Aktivitäten

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  • Bauern- und Kunsthandwerker-Markt: Markt und Festbetrieb mit Gastronomie alljährlich am Samstag und Sonntag nach Fronleichnam (meistens im Juni).
  • Peter- und Paulfeuer am Wochenende nach dem 29. Juni veranstaltet vom örtlichen Trachtenverein D'Geigelstoana Sachrang.
  • Musikalische Höhepunkte und Meisterkurse veranstaltet vom Musikforum Sachrang; Karten über die Tourist-Info und München-Ticket, weitere Infos Musikforum Sachrang.
  • Weinfest der Freiwilligen Feuerwehr
  • Ölbergwallfahrt: Jeden 3. Sonntag im September findet die grenzübergreifende bayerisch-tirolische Ölbergwallfahrt statt.
  • Almabtrieb der Kühe von den Weiden im Geigelsteingebiet im September, genauer Termin je nach Witterung, Bewirtung der Besucher mit regionalen Spezialitäten durch den Sachranger Dorfladen, Musik.
  • uvm.

Sommer

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  • Prientalwanderweg: er führt mit etwa 12 km Wegstrecke und einer Gehzeit von ca. 3 Stunden „auf den Spuren des Müllner-Peter“ von Aschau i.Ch. nach Sachrang.
Startpunkt ist die Tourist Information in Aschau. Ausschilderung als Prientalweg Nr. 12 oder „Grenzenlos“-Wanderweg, Busrückfahrt möglich.
  • Öko-Kulturweg: ca. 5 km lange Wanderroute mit Hinweistafeln zu Natur, Landwirtschaft und Kultur im oberen Priental und im benachbarten Tirol.
Startpunkt: An der Schule, Schulstr. 3 (Müllner-Museum).
  • Geigelstein (1813 m), Hausberg über Sachrang und zweithöchster Gipfel der Chiemgauer Alpen mit weiter Rundumsicht, vom Wanderparkplatz bei Sachrang aus über die Priener Hütte in einer dreistündigen unschweren Wanderung zu erreichen.

Winter

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Skilifte

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Die Liftanlagen in Sachrang sind besonders für Kinder und Skianfänger geeignet.

  • Kaiserblick: ca. 600 Meter langer Doppelschlepplift;
  • Zwergerlschlepper: 90 Meter langer Seillift;

Skizentrum Sachrang

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Loipen im Priental

Im oberen Priental gibt es zahlreiche gespurte Loipen (diagonal und skating) im Bereich zwischen Sachrang und Aschau.

  • Prientalloipe: vom Parkplatz beim Weiler Hainbach bis Gemeindeteil Innerwald, Länge ca. 4 km;
  • Rundkurs im Gemeindeteil Sachrang - Aschach bis Innerwald, Länge ca. 8 km; kleine Rundkurse in Sachrang mit 3,1 km und 1,7 km;
  • Beleuchtete Loipe (täglich 17.15 bis 20.45 Uhr) im Gemeindeteil Sachrang, Länge ca. 2 km;

Einkaufen

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  • Sachranger Dorfladen (in Eigeninitiative der Dorfbewohner), Dorfstr. 8. Vollversorger, Metzgerei und Bäckerei, Almkäse, Bauernbrot und Geräuchertes und ergänzende Lebensmittel mit Schwerpunkt auf heimischen Produkten, heimisches Kunsthandwerk und Souvenirs; Paketannahme; Bargeldauszahlung.

Küche

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  • 4 Restaurant Müllner Alm, Aschach 1, 83229 Sachrang. Tel.: +49 (0)8057 904795 .

Nachtleben

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Außerhalb der Gastronomie ist es in Sachrang am Abend sehr ruhig, etwas mehr ist in Aschau los.

Unterkunft

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Lernen

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Skilkift Kaiserblick

Sicherheit

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Gesundheit

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  • Die nächsten Krankenhäuser befinden sich in Prien (28 km) und in Rosenheim (36 km, beides RoMed Klinikum). Schnell zu erreichen ist auch das Bezirkskrankenhaus in Kufstein (ca. 20 km, in Österreich).
  • Die nächsten Ärzte und Apotheken gibt es in Aschau.

Praktische Hinweise

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Die nächste Postagentur befindet sich in Aschau, Kampenwandstraße 37

Ausflüge

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Literatur

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Müllner-Peter-Hof in Aschach bei Sachrang
  • Carl Renner: Der Müllner-Peter von Sachrang. Rosenheimer Verlagshaus, 2005, ISBN 978-3-475-53609-0; 464 Seiten.

Karten

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  • WK 104 Chiemgauer Alpen - Lofer - Leogang - Steinberge. freytag & berndt, 2010, Wander + Freizeitkarte 1:50 000, ISBN 978-3-7079-0410-9. 7,95 € (für Wanderer)
  • DAV (Hrsg.): BY 17 Chiemgauer Alpen West - Kampenwand - Geigelstein. 2009, Alpenvereinskarte Bayerische Alpen 1:25.000, ISBN 978-3-937530-35-2. 9,80 € (für Bergsteiger, mit Wanderwegmarkierungen und Skirouten)
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