Schwalm
Die Schwalm ist eine ländlich geprägte Region in Nordhessen, benannt nach dem gleichnamigen Fluss. Sie liegt eingebettet zwischen den Mittelgebirgen Kellerwald, Knüll und Vogelsberg. Politisch gehört die Region heute zum Schwalm-Eder-Kreis.
Orte
[Bearbeiten]- Schwalmstadt - Die Gemeinde mit 16.300 Einwohnern ist das Zentrum der Schwalm und ist ein Zusammenschluss aus den bis 1972 selbständigen Städten Treysa und Ziegenhain, sowie einigen umliegenden Gemeinden. Zwischen beiden Städten liegt das eingedeichte Überschwemmungsgebiet der Schwalm, das sich zum Radfahren und Spazieren gehen eignet.
- Treysa − Ruine der Totenkirche (St. Martinskirche), Historische Altstadt auf Berghügel, Marktplatz mit Rathaus, Hospitalskapelle, Hexenturm.
- Ziegenhain − Wasserfestung Ziegenhain (heute Gefängnis), Rangenturm (Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung), Fachwerkhaus Rosengarten, Schloss, Museum der Schwalm.
- Willingshausen - Ländlich geprägte Gemeinde mit der bekannten Malerkolonie im gleichnamigen Hauptort.
- Schrecksbach - Kleine Gemeinde, die im Schwalmtal Richtung Alsfeld zu finden ist.
- Neukirchen - Kleinstadt mit Fachwerkbauten am Westrand des Knülls im Übergang zur Schwalm. Da einige Ortsteile im Hohen Knüll liegen gehört das Städtchen auf Wikivoyage zum Knüll. Touristisch kann Neukirchen je nach Sichtweise aber auch noch Schwalm gerechnet werden.
Weitere Ziele
[Bearbeiten]Hintergrund
[Bearbeiten]Die Schwälmer Tracht (unverheiratete Frauen tragen rote Kappen) soll als Vorbild für das Rotkäppchen in Grimms Märchen "Das Rotkäppchen und der Wolf" gedient haben. In Treysa findet man schräg gegenüber des Bahnhofs das passende Denkmal zum Märchen. In der Tourismuswerbesprache gehört die Schwalm also zum hessischen Märchenland.
Sprache
[Bearbeiten]Die hauptsächlich verbreitete Sprache in der Schwalm ist Deutsch (Hochdeutsch). Im Alltag ist der Dialekt der alten Generation noch teilweise weit verbreitet, man spricht untereinander einen Dialekt, das "Schwälmer Platt". So steht der Ausspruch "Naumorischer Kummuff" zum Beispiel für "Neumodisches Zeug".
Dieses "Schwälmer Platt" kann man schon irgendwie als eigene Sprache bezeichnen, die außerhalb der Region nicht bis nur sehr schlecht verstanden wird. Einige Worte wechseln ihre Aussprache und Schreibweise sogar innerhalb der Schwalm.
Möchte man den Dialekt lernen, so muss man viel Aufmerksamkeit mitbringen und ein Verständnis dafür haben, dass man außerhalb der Region damit wahrscheinlich nicht verstanden wird.
Die meisten Einheimischen sprechen auch Englisch.
Anreise
[Bearbeiten]Mit dem Auto
[Bearbeiten]Die Region ist gut im Autobahnnetz integriert. Von Kassel aus führen die A49 und die A7 sowie zahlreiche Bundesstraßen in die Schwalm. Insofern man aus der Richtung Gießen oder Eisenach kommt ist die A5 und die Bundesstraßen wegweisend. Wichtige Bundesstraßen sind die B245 und die B454
Mit der Bahn
[Bearbeiten]Die Main-Weser-Bahn (Frankfurt am Main - Kassel) quert die Schwalm. In Schwalmstadt-Treysa besteht Anschluss an den Fernverkehr (Intercityhalt). Ferner halten hier Regional- und Regionalexpresszüge von und nach Kassel sowie der „MittelhessenExpress“ nach Frankfurt am Main.
Der Bahnhof Schwalmstadt-Treysa ist seit 2020 barrierefrei. Der Mittelbahnsteig (Züge Richtung Kassel und „MittelhessenExpress“) kann nur über Treppen erreicht werden.
Mit dem Fahrrad
[Bearbeiten]Die hessischen Radfernwege R 4 und R 2 erschließen die Schwalm überregional. Ferner gibt es den Schwalm-Radweg, der dem Lauf des Flusses vom Vogelsberg bis in die Ederniederung bei Felsberg folgt.
Mobilität
[Bearbeiten]Die Öffentlichen Verkehrsmittel sind noch ausbaufähig. Man ist hier eher mit dem Auto unterwegs.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]- Altstadt vom Schwalmstadt-Treysa. Marktplatz mit Fachwerkbauten, Ruine der Totenkirche (St. Martinskirche).
- Museum der Schwalm, in Schwalmstadt-Ziegenhain. Ausstellung zur Regionalen Geschichte ab der Vor- und Frühgeschichte. Weitere Themen: Darstellung der Geschichte der Festung Ziegenhain · Informationen über die Schwälmer Trachten.
- Festung Ziegenhain. Beherbergt heute u. a. ein Gefängnis. Die alte Struktur der Festung mit Wassergräben ist heute im Ortsbild von Ziegenhain noch sichtbar.
Aktivitäten
[Bearbeiten]Radfahren
[Bearbeiten]Im weiten Talbecken kann man kleinere ebene Rundtouren unternehmen. Besonders gut radelt es sich im Hochwasserrückhaltebecken zwischen Treysa und Ziegenhain da es dort mehrere asphaltierte und verkehrsfreie Wirtschaftswege gibt. Daneben durchziehen noch einige regionale Radrouten des Schwalm-Eder-Kreises die Schwalm.
- Ein regionaler Höhepunkt ist der Bahnradweg Rotkäppchenland von Schwalmstadt-Treysa bis nach Oberaula im Knüll. Der 36 km lange Bahntrassenradweg verbindet als "Premiumroute" die Schwalm mit dem Knüll. Insgesamt ergibt sich eine landschaftlich schöne knapp 70 km lange Streckentour bis zur Fulda. Diese Tour kann man sowohl aus Kassel, wie auch von Frankfurt am Main an einem Tag mit Rad & Bahn absolvieren.
- Der neue Schwalm-Radweg führt entlang der Schwalm von der Quelle bei Köddingen über Alsfeld nach Felsberg (Hessen).
- Der ADFC(Allgemeiner Deutsche Fahrrad-Club e.V.)-Schwalmstadt veranstaltet regelmäßig Radtouren in der Region. Fahrradtouren werden für alle Bürger/-innen angeboten, ob Mitglied im ADFC oder nicht. Die Teilnahme an den Tagestouren des ADFC Schwalmstadt ist in der Regel kostenlos (Spenden werden aber gern angenommen). Lediglich Eintrittsgelder, Fahrt-, Verpflegungs- oder, wenn nötig, Übernachtungskosten sind selbst zu tragen und am Ort direkt zu bezahlen. (weiteres siehe Homepage)
Wandern
[Bearbeiten]Es gibt zahlreiche Wanderwege, die auch teilweise ausgeschildert sind.
Klima
[Bearbeiten]Das Klima in der Schwalm kann durchaus wechselhaft sein. Neben einem mildem Frühling und heißen Sommern kann es durchaus auch sehr kalte Winter geben. Dazu im Herbst und in den Frühlingsmonaten auch öfters Nebel in den Talauen, dort wo der gleichnamige Fluss Schwalm entlangfließt. Oft neigt der Herbst und Winter zu langen Hochnebellagen, gerade bei Hochdruckeinfluss.
Diese Nebellagen können einem übrigens auch sehr interessante Fotomotive bescheren. Schnee fällt eher in den angrenzenden Mittelgebirgen, in den Stau- und Kammlagen.
Literatur
[Bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten]- Rotkäppchenland "Schwalm-Knüll" - offizielle regionale Touristikseite
- schwalmtouristik.de - Schwalmstadt, Schrecksbach und Willingshausen
- Reiseführer Schwalm, (pdf, 26,4 MB) herunterladbar über das Museum der Schwalm, auf museumderschwalm.de/reiseführer-schwalm/