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Bahnradweg Rotkäppchenland

Fahrrad
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Ein regionaler Höhepunkt ist der am 26. Mai 2013 fertig gestellte Rotkäppchenradweg von Schwalmstadt-Treysa über Ziegenhain und Neukirchen bis nach Oberaula-Wahlshausen im Knüll. Dieser Teil verläuft auf der ehemaligen Bahntrasse der Knüllwaldbahn zwischen Treysa und Bad Hersfeld und ist das Kernstück des Radwegs. Zusammen mit den Abschnitten Neustadt-Treysa und Oberaula-Wahlshausen-Bad Hersfeld bildet er eine Gesamtroute und wird touristisch beworben.

Am Sonntag dem 26. Mai 2013 wurde der dritte und letzte Bauabschnitt auf der Trasse der ehemaligen Knüllwaldbahn bei Treysa offiziell freigegeben. Damit hat die Kern-Strecke ihre Endlänge von 36 km erreicht.

Bahnradweg Rotkäppchenland im Anstieg zum Pass vor Weißenborn

Die Strecke der Tour ist übrigens durchgängig Teil der nationalen Route D4 / Mittellandroute.

Streckenprofil

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Karte
Karte des Bahnradweges im Rotkäppchenland
Zwischenwegweiser mit Logos
Historische Karte des Knülls
  • Ausschilderung: durchgängig und hessisch normgerecht mit eigenem Logo, aber auch als Mittelland-Route D4 und zwischen Neustadt und Niederaula als Teil des Radwegs Deutsche Einheit. Der Abschnitt zwischen Wahlshausen und Niederaula ist auch als R11 ausgeschildert. Der Kernbereich ist mit einer auf dem Asphalt aufgebrachten Kilometrierung versehen.
  • Steigungen: Während es insgesamt viele Höhenmeter durch den Knüll zu bewältigen gilt, gibt es auf der Bahntrasse selbst keine größeren Steigungen (max 2,8 %). Wer auch im Abschnitt Niederaula-Wahlshausen (teilweise sehr hügelig) nicht viel bergauf radeln will, startet seine Tour in Schwalmstadt. Ein steiles Stück muss man zwischen Neustadt und Momberg bewältigen, besonders in der Gegenrichtung.
  • Wegzustand: Zu 95 % asphaltierte oder in kleineren Teilbereichen auch betonierte Wege. Der Bahntrassenradweg ist Feinasphalt erster Güte in 3 m Breite!
  • Verkehrsbelastung: Über 90 % der Strecke von Neustadt beziehungsweise Schwalmstadt-Treysa bis Bad Hersfeld sind vollkommen KFZ-frei (der Bahntrassenradweg komplett). Westlich von Neukirchen muss die Bundesstraße 254 (Ampelanlage) gekreuzt werden. Wegen der Attraktivität des Weges sind bei sonnigem Wetter im Frühjahr und Sommer besonders am Wochenende viele Menschen auf dem Radweg unterwegs.
  • Geeignetes Fahrrad: Auf dem Bahntrassenradweg allein reicht ein Fahrrad mit drei 3 Gängen, auf der weiteren Route zwischen Oberaula-Wahlshausen und Niederaula-Kleba benötigt man aber durchaus 7 Gänge, da teilweise sehr hügelig mit sehr kurzen starken Anstiegen.
  • Familieneignung: Wenn die Gesamtlänge mit 68 km (Treysa-Bad Hersfeld) nicht zu lang ist, können auch problemlos Familien auf dem Bahnradweg Rotkäppchenland fahren.
  • Inlinereignung: Wer noch unsicher auf Inlinern ist, sollte nur auf dem Bahntrassenradweg fahren. Theoretisch könnte man aber auf dem gesamten Streckenabschnitt von Treysa bis Bad Hersfeld problemlos mit Inlinern fahren.

Hintergrund

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Noch in Betrieb befindlicher Abschnitt zwischen Niederaula und Bad Hersfeld
Es wird unter anderem Holz verladen und transportiert

Die Strecke heißt offiziell Bahnradweg Rotkäppchenland. Unter diesem Namen wurden auch die 2012 errichteten Informationstafeln aufgestellt. Da der Radweg auf der Trasse der ehemaligen Knüllbahn verläuft, wird er auch gelegentlich als Knüllbahntrassenradweg bezeichnet.

Die ersten beiden Bauabschnitte des Bahntrassenradwegs wurden recht zügig bis September 2009 fertiggestellt (Riebelsdorf-Wahlshausen). Dann gab es für den 3. und letzten Bauabschnitt Unklarheiten hinsichtlich der Finanzierung. Deshalb konnte der letzte Abschnitt von Treysa nach Riebelsdorf erst Ende Mai 2013 fertiggestellt werden. Mit dem Bau der Abschnitte zwischen Treysa und Wiera in den Jahren 2018 und 2019 wurden die letzten Lücken geschlossen.

Anreise

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Die Knüllwaldbahn dagegen war dem langsamen Verfall preisgegeben

Mit Öffentlichen Verkehrsmittel

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Bahnhöfe der Main-Weser-Bahn (KBS 620) findet man in Neustadt (Hessen) (RMV), Schwalmstadt-Wiera (NVV) und Schwalmstadt-Treysa (NVV), sowie an der Bahnstrecke Bebra-Fulda in Bad Hersfeld (KBS 610).

Wo früher die Knüllwaldbahn gefahren ist, verkehrt heute grob dem Verlauf dieser folgend die Buslinie 470, die montags bis samstags verkehrt und wie auch alle anderen Buslinien entlang des Bahnradwegs Rotkäppchenland, solange es die Betriebslage zulässt. Während des Sommerfahrplans können fünf Räder auf dem Fahrradträger kostenlos mitgenommen werden.

Mit dem Fahrrad

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Die Eckpunkte des Bahnradwegs Rotkäppchenland sind gut an das überregionale Radnetz angeschlossen. So verläuft durch Neustadt der Hess. Radfernweg R2 und der Radweg Deutsche Einheit, durch Schwalmstadt neben dem Schwalm-Radweg der Hessischer Radfernweg R4 und durch Niederaula der Hess. Radfernweg R1 (Fulda-Radweg). In Bad Hersfeld besteht zudem Anschluss an den BahnRadweg Hessen.

Mit dem Auto

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Direkt am Streckenbeginn gibt es hier den recht großen, gebührenfreien 1 Parkplatz Haaßehügel bei Treysa.

Variante überregional ab Kirchheim: Viele Autofahrer kennen das Kirchheimer Dreieck. Dort kreuzen sich nicht nur die Autobahnen, sondern es gibt einen der ersten und größten Autohöfe Deutschlands mit Hotels, Gaststätten und Tankstellen. Kirchheim wird auch vom Radweg R11 (z.B. vor der AGIP-Tankstelle) passiert, dem man mit dem Rad bis nach Oberaula (Ausschilderung!) folgen muss. Die Strecke ist recht hübsch und die Wegequalität hoch. Vorsicht: nicht dem R18 folgen!

Streckenbeschreibung

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1. Etappe: Neustadt (Hessen) - Treysa: 11 km

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Einziger Höhepunkt zwischen Wiera und Treysa ist die Dernmühle
Am Bahnhof Treysa beginnt der Bahntrassenradweg

Die erste Etappe des Bahnradwegs Rotkäppchenland verläuft zwischen Neustadt und Wiera zunächst meist abseits von Straßen (nur ein kleines Stück östlich von Momberg auf der Kreisstraße 15), bevor sie zwischen Wiera und Treysa auf einem Radweg entlang der Bundesstraße 454 verläuft. Der Weg ist seit 2019 durchgängig befahrbar, Beschilderung und Markierungen wurden angebracht und die Leitplanken technisch für die Erfordernisse des Radverkehrs nachgerüstet.

Die Höhenmeter betragen in Fahrtrichtung Neustadt-Treysa um die 80 m, in Gegenrichtung rund 45 m.

~ ~> Auch wer am Bahnhof startet, sollte als Startpunkt den 2 Junker-Hansen-Turm wählen. Mit einer Gesamthöhe von über 50 m und einem Durchmesser von rund 13 m ist er der größte Fachwerkrundbau der Welt. Von hier gelangt man über die Hindenburgstraße und die Ringstraße über die Straße In der Aue aus dem Ort entlang des Flüsschens Wiera. Hinter der Kläranlage schwenkt man links und gleich wieder rechts den kleinen Anstieg hinauf. Kurz vor der Höhe sieht man linke Hand eine Baumgruppe mit dem jüdischen Friedhof. Nachdem man das Wegekreuz am Riedstrauch (mit Sitzgruppe) passiert hat geht es steil hinunter zur Riedmühle und zur Trimpermühle.
  • 3 Momberg (235 m)
~ ~> In Momberg biegt man rechts auf die K 15 ab. Links der Kläranlage erstreckt sich das Naturschutzgebiet Momberger Bruchwiesen. Wer Glück hat, kann hier die für Naturschutzzwecke grasenden Wasserbüffel beobachten. Nach Überqueren des Hardwassers findet man in dem direkt dahinter nach links führenden Waldweg nach wenigen Metern den 4 Klauseborn. Aus der gefassten Quelle strömen pro Minute etwa 40 Liter trinkbaren Wassers. Auf der K 15 fährt man weiter und biegt vor dem Bahnübergang der Main-Weser-Bahn links ab.
  • 5 Wiera - Bahnhof (235 m) - an der (KBS 620)
~ ~> Der vor ein paar Jahren neu angelegte Radweg durchs Feld hat einige Kurven und unübersichtliche Stellen. Daher vorsichtig fahren. Über die Mengsberger Straße/L 3342 rollt man hinunter in den Ort. Rechts gelegen ist der Bahnhof mit Zugang zum Gleis Richtung Marburg-Frankfurt. Will man Richtung Treysa-Kassel fahren, gelangt man unter der Brücke hindurch auf der anderen Seite der Gleise zum Bahnsteig. Der Radweg nach Treysa führt entlang der B 454 in den nächsten Ort. Unterwegs verläuft er auf einem Teilstück abseits über einen ehemaligen Parkplatz. Kurz vor Treysa gelangt man über die restaurierte Brücke über den Silberbach und überquert die Bundesstraße.
  • 6 Treysa (225 m) ist ein Stadtteil von Schwalmstadt mit eigenen Bahnhof an der (KBS 620), wo mindestens stündlich Züge mit kostenloser Fahrradmitnahme, aber auch der ICE zweistündlich halten. Der oft fälschlicherweise als Schwalmstadt bezeichnete Ort ist der eigentliche Startpunkt des Bahnradwegs Rotkäppchenland, da hier auch der Streckenabschnitt auf der Knüllwaldbahn beginnt. Das Zentrum von Treysa ist durch viele Fachwerkhäuser geprägt und liegt nur einen kurzen Abstecher nördlich des Bahnhofs entfernt. Hier kann man bummeln gehen oder sich in einer der vielen Restaurants, Lebensmittelgeschäften oder Bäckereien verpflegen.
~ ~> Über den rechts des Autobahnzubringers B 454a verlaufenden Radweg gelangt man in die Stadt. Entgegen der offiziellen Streckenführung über den Horschmühlenweg und den Ulrichsweg geht die Empfehlung dahin, geradeaus über die Wierastraße in die Stadt zu fahren. Über den Kreisel hinweg geradeaus gelangt man nach Überqueren der Wiera rechter Hand etwas bergauf in die Bahnhofstraße. Auf der linken Seite kann man sich in Wiegand's Imbiss die beste Currywurst der Schwalm schmecken lassen. Die Bahnhofstraße hoch hält man sich auf dem rechts beginnenden Radfahrstreifen. Wer oben angekommen nicht gleich weiter über die Mainzer Brücke und am Ende links auf den Bahnradweg zurück will, sollte die Gelegenheit nutzen, die Altstadt mit dem historischen Fachwerkrathaus und der 7 Totenkirche zu besuchen.

2. Etappe: Treysa - Wahlshausen: 36 km

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Start eines Segelflugzeugs auf dem Flugplatz "Der Ring"
Schöne Eisenbrücke über die Schwalm, fotografiert von der Bahntrasse
Ländliche Idylle: Radler's Rast auf Höhe "Rastplatz Steinmühle"
Die Steinmühle wird einmal umrundet
Sehr schöne Aussicht von der Bahntrasse auf Schorbach
Schloss Hausen unweit der Bahntrasse
Stillgelegter Bahnhof im Fachwerkstil (Oberaula; Gebäude ist in privater Hand)

Die zweite Etappe des Bahnradwegs Rotkäppchenland verläuft über 95 % auf der Bahntrasse der Knüllwaldbahn, die insgesamt auf einer länge von 36 km für Fahrradfahrer und Inlineskater ausgebaut wurde und 3 m breit asphaltiert ist. Bis auf die Überquerung mehrerer Straßen, wie der Bundesstraße 254 (Ampelanlage), ist diese Etappe vollkommen verkehrsfrei. Zwischendurch kreuzen der Schwalm-Radweg und der Hess. Radfernweg R4 den Bahnradweg Rotkäppchenland. Während bis Neukirchen sogar Samstags noch Busse verkehren, fahren zwischen Neukirchen und Olberode bis auf einzelne Schulbusfahrten keinerlei Busse, weshalb man sich für den Notfall bei Befahrung dieser Strecke immer Werkzeug mitnehmen sollte.

Die Höhenmeter betragen in Fahrtrichtung Treysa-Wahlshausen um die 230 m und in die Gegenrichtung rund 150 m.

~ ~> Treysa wird über kurzes Stück Fahrradstraße nordöstlich verlassen. Schon bald hat man auf der Bahntrasse die letzten Häuser hinter sich gelassen durch die Schwalmwiesen; nördlich befindet sich das große Rückhaltebecken der Schwalm.
  • 1 Abzweigung nach Ascherode (215 m) - Von dem 250 Einwohner großen Stadtteil von Schwalmstadt bekommt man nicht viel mit, da man an ihm nördlich vorbeifährt. Einzig die Schwalmtalstraße muss überquert werden; gute Busverbindungen nach Schwalmstadt.
~ ~> Ist die Schwalmtalstraße passiert, gelangt man nach einer kleinen Kurven kurz darauf schon nach Ziegenhain. Im alten Bahnhof befindet sich heute ein Biergarten.
  • 2 Ziegenhain (215 m) - Die ehemalige Residenz- und Kreisstadt hat heute circa 4175 Einwohner und besitzt ebenfalls noch recht gute Busverbindungen. In einem weiteren Hochwasserrückhaltebecken, direkt an der Bahntrasse, befindet sich das Segelfluggelände "Der Ring".
~ ~> Südwestlich an dem eben schon erwähnten Segelfluggelände radelt man weiter unweit der Schwalm über eine weitere längere Gerade vorbei an einer Märchenskulptur.
  • 3 Loshausen (215 m) ist der nächste Ort am Bahnradweg Rotkäppchenland, besitzt gut 970 Einwohner und gehört zu der Gemeinde Willingshausen. Ganz in der Nähe der Bahntrasse befindet sich eine schöne alte Brücke über die Schwalm, die man direkt von der Bahntrasse auch sehen kann. In Loshausen queren der Schwalm-Radweg und der Hess. Radfernweg R4 den Bahnradweg Rotkäppchenland und es verkehren die Buslinien 470 und 481.
~ ~> Hinter dem Schlosspark und der Überquerung der Landesstraße 3263 fährt man nun durch das Grenfftal am Bahnhof von Zella vorbei, wo man die Bundesstraße 254 mit Hilfe einer Ampelanlage überqueren muss, und radelt weiter wieder über eine sehr lange Gerade mit zwei Senken unweit der Grenff, einem 21,9 km langen rechten Zufluss der Schwalm, entlang. Auch die Kreisstraße 111 wird passiert und erreicht den Bahnhof von Riebelsdorf.
  • 4 Abzweigung nach Riebelsdorf (235 m) - 785 Einwohner großer Stadtteil von Neukirchen im Grenfftal an der Bundesstraße 454. Es verkehren die Buslinien 470, 478 und 479 in der Ortsmitte.
~ ~> Weiter auf der Bahntrasse erreicht man den Rand eines kleinen Waldgebiets und fährt südlich vom Rückershäuser Teich entlang, der durchaus einen kleinen Abstecher wert ist.
  • 5 Abzweigung nach Rückershausen (240 m) - Wesentlich kleinerer Stadtteil von Neukirchen mit unter 200 Einwohnern und dem Rückershäuser Teich unweit der Bahntrasse. Wird von den Buslinien 470, 478 und 479 angefahren.
~ ~> Der schattige Waldrand wird verlassen und man erreicht südlich der Wiesenmühle und nördlich des Friedhofs vorbei den Stadtpark von Neukirchen, von dem es nur noch wenige Meter zum alten Bahnhof sind.
  • 6 Neukirchen (Knüll) (250 m) - 7175 Einwohner großer Luftkurort und Kneippheilbad inmitten des Knülls, Altstadt durch schöne Fachwerkhäuser geprägt. Auch ein gutes mögliches Etappenziel, da letzte Möglichkeiten zum Einkaufen vor Oberaula. Gute Busverbindungen in fast alle Himmelsrichtungen und Nachbargemeinden.
~ ~> Vorbei an den Zuschauern von Kurt Makowski radelt man weiter gemächlich bergauf durch das Grenfftal, welches hier in einer meist offenen Landschaft liegt.
  • 7 Nausis (280 m) - Der idyllisch gelegene Stadtteil von Neukirchen hat etwas über 300 Einwohner. Der Ort wird nur noch vereinzelt von den Buslinien 476 und 479 angefahren, an der Bahntrasse stehen Bänke mit schöner Aussicht über den Ort.
~ ~> Zunächst folgt die Bahntrasse einem Waldrand, bevor man südlich der Schneidmühle die Landesstraße 3158 überquert und weiter gemächlich bergauf fährt.
  • 8 Kleinropperhausen (290 m) - Recht kleiner Ortsteil von Ottrau mit gut 65 Einwohnern, der sogar einen eigenen kleinen Bahnhof, bzw. Haltepunkt hatte. Heute wird der Ort nur noch selten von der Buslinie 479 angefahren.
~ ~> Bei Weiterfahrt auf dem Bahnradweg Rotkäppchenland sieht man nördlich die Lenzenmühle und die Steinmühle im Tal der hier schon wesentlich kleineren Grenff, zudem befinden sich unweit der Bahntrasse mehrere Bushaltestellen. Schöner Rastplatz auf der Bahntrasse nahe der Steinmühle.
  • 9 Bahnhof Ottrau (330 m) - Der kleinste Ortsteil der Gemeinde Ottrau und circa 2 km von dieser entfernt mit circa 30 Einwohnern. Es verkehren die Buslinien 474 und 479.
~ ~> Durch einen Einschnitt fährt man weiter, jetzt stärker bergauf über eine längere Kurve; südlichster Punkt der Bahntrasse.
  • 10 Görzhain (350 m) ist ein weiterer Ortsteil von Ottrau mit 370 Einwohnern unweit des Ursprungs der Grenff am Rimberg, hatte übrigens nie einen eigenen Bahnhof, bzw. Haltepunkt an der Knüllwaldbahn, obwohl diese direkt nördlich des Ortes vorbeiführt. Auch hier fahren die Buslinien 474 und 479.
~ ~> Der Bahntrassenradweg ist hier durch Geländer an beiden Seiten gut gesichert und man erreicht immer weiter gemächlich bergauf an Sitzbänken vorbei den nächsten Ort; zwischendurch überquert man das letzte Mal die Grenff.
  • 11 Weißenborn (385 m) hatte mit circa 375 Einwohnern wiederum einen eigenen Bahnhof, bzw. Haltepunkt an der Knüllwaldbahn und wird heute von den Buslinien 474 und 479 angefahren. Im Ortskern steht die wahrscheinlich älteste Kirche Ottraus.
~ ~> Von der Bahntrasse betrachtet man nun die eben zurückgelegte Strecke und überquert am Waldrand die Landesstraße 3161, wo ein großer neuer Rastplatz entstanden ist. Immer wieder schöne Blicke in den Knüll.
  • 12 Abzweigung nach Schorbach (400 m) - Der letzte Ortsteil der Gemeinde Otrrau an der Bahntrasse liegt über einen Kilometer von dieser entfernt. Es verkehren die Buslinien 474 und 479.
~ ~> Überwiegend durch den schattigen Wald erreicht man den höchsten Punkt des Bahntrassenradwegs auf einer Höhe von 420 Höhenmetern am Bahnhof Olberode, markiert durch ein schlichtes Schild an einem Baum. Gleichzeitig befindet sich hier die Wasserscheide zwischen Schwalm und Fulda.
  • 13 Olberode (420 m) - Knapp 400 Einwohner hat der hoch im Knüll gelegene Ortsteil der Gemeinde Oberaula mit zeitweiser Bewirtschaftung des Bahnhofs direkt an der alten Bahnstrecke. Neben der schon eine Weile parallel zur Bahntrasse verkehrenden Buslinie 479 fährt hier auch die öfter verkehrende Buslinie 470.
~ ~> Endlich bergab radelt man kurvig rund 80 Höhenmeter hinunter nach Hausen (wird einmal umrundet), der längsten Abfahrt in Fahrtrichtung Treysa-Niederaula und schöner Aussicht bis zum Eisenberg.
  • 14 Hausen (345 m) - Der staatlich anerkannte Erholungsort im Knüll hat etwas unter 650 Einwohnern und wird von den Buslinien 383, 470 und 474. Unweit der Bahntrasse befindet sich das Schloss Hausen.
~ ~> Wer seine Radtour mit ein bisschen Golf verbinden will, kann das im Golfclub Oberaula tun. Ansonsten ist schnell der nächste Ort erreicht.
  • 15 Oberaula (325 m) ist der erste Ort (Gemeinde insgesamt 3200 Einwohner) hinter Neukirchen, in dem man auch wieder einkaufen könnte. Hier verkehren auch wieder mehrere Buslinien in verschiedene Richtungen.
~ ~> Noch einmal über eine längere Gerade erreicht man Wahlshausen, den Endpunkt des Bahntrassenradwegs. Er wird über eine steile asphaltierte Zufahrt verlassen. Vielleicht wird der Bahntrassenradweg ja irgendwann weitergebaut, wer weiß...
  • 16 Wahlshausen (305 m) - Etwas über 360 Einwohner großer Ortsteil der Gemeinde Oberaula. Gute Busverbindungen, auch zurück nach Schwalmstadt-Treysa.

3. Etappe: Wahlshausen - Bad Hersfeld: 30 km

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Blick von Wahlshausen Richtung Gersdorf
Das Teilstück auf dem R11 ist ebenfalls sehr (landschaftlich) attraktiv
Schließlich wird die Aula-Talbrücke unterquert
Auf dem Fulda-Radweg
Die neue verkehrsfreie Route auf der Höhe von Niederaula.
Schloss Eichhof kurz vor Bad Hersfeld

Die dritte und letzte Etappe des Bahnradweg Rotkäppchenlands ist als R11 in der Regel gut ausgeschildert. Bis ins Fuldatal nach Niederaula sind es von Wahlshausen gute 145 Höhenmeter bergab, oder in der Gegenrichtung bergauf. Auch für Rennräder ist der gesamte Abschnitt bis nach Bad Hersfeld geeignet, da man nur über asphaltierte Wirtschaftswege radelt. Zwischen Niederaula und Bad Hersfeld fährt man dann auf dem ebenfalls sehr gut ausgebauten Hess. Radfernweg R1 (Fulda-Radweg) / Hess. Radfernweg R7 direkt neben der hier noch mit Zügen befahrbaren Bahntrasse. In Bad Hersfeld selbst hätte man dann sogar noch Anschluss an einen weiteren Bahntrassenradweg, den Solztalradweg nach Schenklengsfeld.

Die Höhenmeter betragen in Fahrtrichtung Wahlshausen-Bad Hersfeld um die 75 m und in die Gegenrichtung rund 180 m.

~ ~> Von Wahlshausen mit einer schönen Aussicht auf die weitere Wegführung des R11 nun bergab auf einem asphaltierten Wirtschaftsweg entlang der Aula; man verlässt den Schwalm-Eder-Kreis und fährt nun durch den Landkreis Hersfeld-Rotenburg.
  • 1 Gersdorf (280 m) - 150 Einwohner großer Ortsteil von Kirchheim. Am Ortsrand Beginn des R10a hinauf auf den Eisenberg; in der Ortsmitte verkehren mehrere Buslinien, unter anderem der Bürgerbus* nach Bad Hersfeld.
~ ~> Weiter radelt man teilweise kurvig nach Frielingen, vorbei an einem Sportplatz in der Nähe der Aula.
  • 2 Frielingen (270 m) - 385 Einwohner großer Ortsteil von Kirchheim, auch hier verkehren neben dem Bürgerbus* mehrere Buslinien zu den umliegenden Dörfern und Orten.
~ ~> An einem Bauernhof vorbei direkt an der Aula entlang bergab durch das Gebiet der Gemeinde Kirchheim.
  • 3 Heddersdorf (260 m) - Direkt am Radweg befindet sich das Radcafe der Backfreunde Heddersdorf, die in einem 200 Einwohner großen Ortsteil von Kirchheim leben. Mehrere Buslinien nach Oberaula, Niederaula und Bad Hersfeld.
~ ~> Während man hinter Heddersdorf noch verkehrsfrei entlang der Aula fahren kann, muss man vor Kirchheim auf einen Fuß- und Radweg entlang der Bundesstraße 454 ausweichen.
  • 4 Kirchheim (Hessen) (240 m) ist mit insgesamt 3760 Einwohnern (Gemeinde) ein guter Etappenort zum Mittagessen, da man hier durch das nahe Kirchheimer Dreieick mehrere Schnellrestaurants und Cafés direkt am Bahnradweg Rotkäppchenland findet. Zum Teil gute Busverbindungen in die umliegenden Orte und Gemeinden.
~ ~> Durch das Gewerbegebiet hindurch erreicht man schnell wieder die Aula, mit der man zusammen die Bundesautobahn 7 unterquert und den nächsten Ort erreicht.
  • 5 Kleba (230 m) - Der nördlichste Ortsteil der Gemeinde Niederaula besitzt 240 Einwohner und ein eigenes Dorfgemeinschaftshaus. Durch das Dorf verkehren mehrere Buslinien.
~ ~> Hinter Kleba folgt man dem kurvigen Verlauf eines asphaltierten Wirtschaftswegs und erreicht die 880m Aula-Talbrücke der Schnellfahrstrecke Hannover-Würzburg und wenig später auch das Fuldatal.
  • 6 Niederaula (210 m) - Die Gemeinde Niederaula hat insgesamt rund 5460 Einwohner und liegt inmitten des Fuldatals. Im Ort treffen mehrere Fernradwege aufeinander und es bestehen gute Busverbindungen in die umliegenden Dörfer und Gemeinden.
~ ~> Auf dem recht neuen Hess. Radfernweg R1 (Fulda-Radweg) radelt man über einen Berg und zunächst über asphaltierte, später dann eben über betonierte Wirtschaftswege entlang der Bahnstrecke.
  • 7 Abzweigung nach Beiershausen (210 m) - Der 275 Einwohner große Stadtteil von Bad Hersfeld wird selbst nicht durchfahren, man fährt aber direkt am ehemaligen Bahnhof, bzw. Haltepunkt vorbei. Es verkehren die Buslinien 380 und 390.
~ ~> Weiter ohne Steigungen nach Asbach, immer direkt an der Bahnstrecke entlang. Manchmal kann hier ein kräftiger Wind schnelleres Radfahren behindern.
  • 8 Asbach (205 m) ist ein 1455 Einwohner großer Stadtteil von Bad Hersfeld. Sehenswerte Wassermühle mit altem Wasserrad in der Mühlestraße. In der Ortsmitte halten die Buslinien 380 und 390.
~ ~> Auf dem Bürgersteig (Vorsicht Gegenverkehr) der Landesstraße 3431 radelt man zur Fulda.
  • 9 Abzweigung nach Kohlhausen (205 m) , 340 Einwohner und ebenfalls ein Stadtteil vom nahen Bad Hersfeld. Vom sogenannten "Gänserasen" hat man einen schönen Blick auf das vorbeifließende Wasser in der Fulda; nach Bad Hersfeld, Niederaula und Kirchheim verkehrt die Buslinie 380.
~ ~> Leicht Kurvig am Ufer der Fulda entlang über asphaltierte Wege durch die Versuchsfelder des Landwirtschaftszentrum Eichhofs. Bei der Fahrt über das Gelände des Schlosses Eichhof lohnt ein Blick in den sehenswerten Fachwerkinnenhof.
  • 10 Eichhof (205 m), auch Eichhofsiedlung, ist ein 1065 Einwohner großer Stadtteil von Bad Hersfeld. Größte Sehenswürdigkeit ist das Schloss Eichhof direkt am Radweg, welches seit 1965 Außenstelle des "Landesbetriebes Landwirtschaft Hessen (LLH)" mit dem Name "Landwirtschaftszentrum Eichhof", sowie seit 2010 Außenstelle des Fraunhofer-Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik ist. Weiter werden hier seit 1986 auf der zweiten Freilichtbühne der Bad Hersfelder Festspiele vornehmlich komödiantische Theaterstücke aufgeführt.
~ ~> Entlang der Fulda unterquert man die Bundesautobahn 4 und die Bundesstraße 62, bevor man die Fulda südlich des Kurparks überquert und entlang dieser durch die Fuldaaue radelt. Den Bahnhof Bad Hersfeld (KBS 610) erreicht man schließlich über das lokale Radroutennetz.
  • 11 Bad Hersfeld (200 m) - Die Festspiel- und Kurstadt Bad Hersfeld, auch Salzburg des Nordens genannt, ist der Endpunkt des Bahnradweg Rotkäppchenlands. Sehenswert ist vor allem die Stiftsruine in der insgesamt 28.770 Einwohner großen Stadt, die als größte romanische Kirchenruine Europas gilt und in der die alljährlich stattfindenden Bad Hersfelder Festspiele aufgeführt werden.

* Bürgerbus Kirchheim: Gesonderter Tarif; Fahrradmitnahme unklar.

Sicherheit

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Die Pflasterinseln

Auf dem Kernstück des Radwegs genießt man als Radfahrer an fast allen Kreuzungen Vorfahrt. Davon ausgenommen sind Kreuzungen mit Bundes-, Landes- und Kreisstraßen und die Kreuzung bei der Firma Freudenberg in Treysa.

Hier wurde eine gute Lösung des Querungsproblems gefunden, indem auf Drängelgitter verzichtet wurde: Ein Stoppschild und getrennte Fahrbahnen sichern die Querung ab. Fährt jemand gedankenversunken weiter gerade aus, dann wird er durch die Pflastersteine in der Wegmitte "aufgeweckt". Die Pflasterinsel ist so lang bemessen, dass bis zur Querung noch genügend Zeit zum Bremsen bleibt. Zusätzlich steht ausserhalb des Bildes noch ein "Achtungschild" mit Zusatz "Stop in 50 m." Hier gibt es keine Ablenkung durch hängengebliebene Packtaschen am Drängelgitter und der Radfahrer kann sich voll auf den querenden Verkehr konzentrieren!

Literatur

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  • KB Kurhessisches Bergland Schwalm-Eder-Kreis - Topographische Freizeitkarte 1:50 000, ISBN 978-3-89446-296-3, 9,50 €, gemeinschaftlich herausgegeben vom Touristik Service Kurhessisches Bergland e.V., Kreisausschuss des Schwalm-Eder-Kreis und dem Hessischen Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation (2008). Anmerkung: Da der Bahntrassenradweg 2008 noch nicht fertiggestellt war, ist in der ansonsten sehr guten Karte dieser nicht verzeichnet, sondern noch die Bahntrasse, an welcher man sich aber auch problemlos zurecht finden kann.

Siehe auch

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Lust auf mehr Bahntrassenradeln bekommen? Weitere Bahnradwege sind hier gelistet.

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Vollständiger Artikel
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