Kutaissi
ქუთაისი, Kutaisi, Kutaissi | |
Region | Imeretien |
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Einwohnerzahl | 147.900 (2015) |
Höhe | 120 m |
Social Media | |
Kutaissi |
Kutaissi ist mit 147.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Georgiens und gleichzeitig die Hauptstadt der Region Imeretien. Die alte Hauptstadt des Landes ist - neben Batumi - wissenschaftliches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum Westgeorgiens. Touristisch bedeutsam ist die Stadt neben den zahlreichen historischen Kirchen und Klöstern in Stadt und Umgebung wie Bagrati, Gelati, Mozameta, die teilweise Unesco-Welterbe sind. Ebenso sehenswert sind in der Umgebung die Palastruine Geguti und der Naturpark Sataplia mit Tropfsteinhöhle und den Fußspuren der Dinosaurier. Aufgrund der guten Ausstattung Kutaissis mit Hotels und Restaurants bietet sich die Stadt auch als Basislager für die Erkundung der Region an.
Hintergrund
[Bearbeiten]Stadtteile
[Bearbeiten]Die Stadt Kutaissi ist eine selbstverwaltete Stadt. Sie gliedert sich in einige Stadtbezirke, die jedoch administrativ keine Bedeutung haben. Diese sind im Stadtzentrum:
- Mepetubani (მეფეთუბანი, Königsviertel). Das historische Zentrum.
- Ukamerioni (უქამერიონი, Hinter-Rioni). Das alte Stadtviertel nördlich der Altstadt am rechten Rioniufer, am Hang rund um die Bagrati-Kathedrale.
- Kronika (ქრონიკა). Alte Vorstadt westlich des Stadtzentrums am rechten Rioniufer.
- Balachwani (ბალახვანი, Balakhvani). Zwischenkriegsbebauung am linken Rioniufer südlich der Altstadt im Bereich des Bahnhofes Kutaissi-1.
- Sapitschchia (საფიჩხია, Sapichkhia). Ältere Vorstadt östlich des historischen Zentrums entlang der Tbilisi-Str., dort befinden sich zahlreiche Hostels und Gästehäuser.
- Mzwanekwawila (მწვანეყვავილა, Mtsvanekvavila, "Grüne Blume"). Das ehemalige jüdische Viertel nordöstlich der Altstadt am linken Ufer des Rioni.
Wohnsiedlungen außerhalb des Stadtzentrums:
- Tschoma (ჭომა, Choma). Am rechten Rioniufer nördlich des Zentrums, rund um den Botanischen Garten.
- Aghmaschenebeli-Siedlung (აღმაშენებლის დასახლება, Aghmasheneblis Dasakhleba). Großvolumige Wohnbauten entlang der Aghmaschenebeli-Straße, kleinere Stadtvillen dahinter.
- Tschawtschawadse-Siedlung (ჭავჭავაძის დასახლება, Chavchavadzis Dasakhleba). Die Gegend an der südlichen Stadtdurchfahrt (Tschawtschawadse-Straße), dort befindet sich der Busbahnhof, der Bahnhof Kutaissi-2, das Stadion und der Pionerta-Park.
- Asatiani-Siedlung (ასათიანის დასახლება, Asatianis-Dasakhleba). Am rechten Rioniufer entlang der Asatiani-Straße.
- Saghoria (საღორია). Großvolumige Wohnblocks im Südosten der Stadt am Saghoria-Berg.
Plattenbausiedlungen und Stadtteile weit außerhalb des Zentrums:
- Autofabrik-Siedlung (ავტოქარახნის დასახლება, Avtokarkhanis Dasakhleba). Westlich der Stadt großvolumige Wohnblocks rund um die Kutaisser Autofabrik.
- Awangardi (ავანგარდი, Avangardi), Bakisubani (ბაქისუბანი) und Nikea (ნიკეა): Plattenbausiedlungen im Südwesten und Süden der Stadt.
- Rionhessi-Siedlung (რიონჰესის დასახლება, Rionhesis Dasakhleba). Wohnsiedlung im Südosten der Stadt beim Wasserkraftwerk (Hesi) Rioni und Bahnhof Rioni.
- Gumathessi (გუმათჰესი, Gumathesi). Siedlung weit nördlich der Stadt, nahe des Dorfes Gumati, beim gleichnamigen Gumati-Wasserkraftwerk.
Gelati, Motsameta (Beide Raion Tkibuli), Sataplia und Geguti (beide Raion Zkaltubo) gehören nicht zum Verwaltungsgebiet der Stadt Kutaissi, sollen aber wegen deren Sehenswürdigkeiten, die meist von Kutaissi aus angefahren werden, in diesem Artikel mitbehandelt werden.
Geschichte
[Bearbeiten]Die Kolchische Tiefebene war bereits in vorchristlicher Zeit besiedelt, das Königreich Kolchis verfügte über große und wohlhabende Handelsstädte, so auch Wani. Im 8. Jahrhundert v. Chr. war Kutaia als Hauptstadt der Kolchis erwähnt. Der Name der Stadt entstammt dem griechischen Wort kuata und bedeutet steinig. Der Argonautensage nach könnte Kutaissi der Ort gewesen sein, wo das Goldene Vlies gefunden wurde.
Kutaissi war auch im Mittelalter eine bedeutende Siedlung. Im 8. Jahrhundert war sie Residenz des abchasischen Königs Leon, vom 10. bis zum 12. Jahrhundert Residenz der georgischen Könige. Im 13., 15. und 16. Jahrhundert war Kutaissi die Hauptstadt des westgeorgischen Königreichs Imeretien. Im 17. Jahrhundert fiel Kutaissi unter osmanische, im 18. Jahrhundert unter russische Herrschaft.
Im Jahr 1877 erhielt die Stadt Anschluss an die Eisenbahnstrecke Poti-Tiflis über eine Stichbahn, in der darauffolgenden Industrialisierung wuchs die Einwohnerzahl Kutaissis auf über 30.000. Es entstanden zahlreiche Fabriken, wie Sekt- und Branntwein sowie Fruchtsäfte und Mineralwasser. In der Sowjetzeit entstand auch Schwerindustrie und Maschinenbau, darunter das Kutaissier Automobilwerk (KAS), welches vornehmlich LKW produzierte, sowie auch Traktor-, Flugzeug- und Chemiewerke. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ist ein großteil der Industrieproduktion zusammengebrochen.
1921 war Kutaissi für 14 Tage Sitz der menschewistischen Regierung der Demokratischen Republik Georgien, ehe auch Kutaissi von der Roten Armee besetzt wurde.
Kutaissi ist aufgrund der zahlreichen Bildungs- und Kultureinrichtungen (2 Universitäten, 5 Theater) heute das kulturelle Zentrum Westgeorgiens und wird von seinen Bewohnern als "heimliche Hauptstadt" des Landes gesehen. Kutaisser Bewohner sprechen von Tiflis als "Dedakalaki" (Hauptstadt, wörtlich Mutterstadt), aber Kutaissi ist "Mamakalaki" (wörtlich: Vaterstadt), eine Art Gegenpol zum Wasserkopf im Osten des Landes.
Zahlreiche bekannte Persönlichkeiten aus Kutaissi prägten und prägen heute noch das wirtschaftliche, politische und kulturelle Leben Georgiens und sind auch international bekannt, Beispielsweise der Opernkomponist Sakaria Paliaschwili, der Universitätsgründer Dimitri Usnadse sowie der bekannte Filmregisseur Tengis Abuladse, der seine Heimatstadt in zahlreichen bekannten und immer noch beliebten Filmen (z. B. "Neobyknovennaja Vystavka") verewigte. Aktuell sind Nino Burdschanadse (Oppositionspolitikerin) und Katie Melua (Jazzsängerin, die inzwischen in Großbritannien lebt) zu nennen.
Anreise
[Bearbeiten]Entfernungen | |
Tiflis | 226 km |
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Batumi | 140 km |
Sugdidi | 105 km |
Poti | 100 km |
Samtredia | 37 km |
Tkibuli | 37 km |
Sestaponi | 36 km |
Baghdati | 26 km |
Kopitnari (Flughafen Kutaissi) | 24 km |
Zkaltubo | 18 km |
Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Der 1 "Davit Aghmashenebeli International Airport" bzw. Flughafen Kopitnari liegt etwa 20 km südwestlich der Stadt an der Hauptstraße nach Samtredia. Er bietet derzeit u.a. Flüge der Billigfluglinie Wizz Air aus Memmingen, Dortmund, Berlin, Warschau, Katowice, Wien und Budapest an.
Der Flughafen ist nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Ein Taxi kostet ca. 20-25 Lari, man kann auch ab dem Busbahnhof eine Marschrutka nach Samtredia nehmen und den Fahrer bitten, beim Flughafen stehenzubleiben. Die Firma Georgian Bus bietet ebenfalls den Transport per Kleinbus in die Stadt und von Kutaissi zum Flughafen an, abgestimmt auf die Ankunfts- und Abflugzeiten (5 Lari) - man kann das per Internet vorbuchen oder auch nach der Ankunft auf dem Flughafen, wo man ohnehin von Georgian Bus-Mitarbeitern angesprochen wird.
Alternative Flughäfen gibt es in Batumi und Tiflis. Ein weiterer Flughafen, 2 Flughafen Kutaissi-West (kein Linienbetrieb) Kutaissi-West, am westlichen Stadtrand, bietet keine Linienflüge an.
Mit der Bahn
[Bearbeiten]Kutaissi liegt abseits der Hauptlinie Georgiens. Die Schnellzüge zwischen Tiflis und Batumi, Sugdidi und Poti halten daher nicht in Kutaissi. Sie bleiben jedoch am 3 Bahnhof Rioni, 10 km südlich der Stadt, stehen, von wo aus man Marschrutkas in die Stadt nehmen kann.
In Kutaissi selbst gibt es zwei Bahnhöfe: 4 Bahnhof Kutaissi-1, wenige hundert Meter südlich des historischen Zentrums; und 5 Bahnhof Kutaissi-2, am südwestlichen Stadtrand.
Es gibt drei tägliche Direktverbindungen von Tiflis nach Kutaissi-1 (ca. 5 1/2 Stunden), zwei tägliche Direktverbindungen zwischen Kutaissi und Machindschauri (Batumi) (ca. 3-4 Stunden) und eine tägliche Direktverbindung Kutaissi - Zugdidi (ca. 3 1/2 Stunden). Weiters gibt es vier tägliche Zugpaare Kutaissi-2 - Zkaltubo, zwei tägliche Zugpaare Kutaissi-1 - Tkibuli und zwei tägliche Zugpaare Kutaissi-1 - Satschchere (via Sestaponi und Tschiatura). Zugfahrplan der Georgischen Bahn
Mit dem Bus
[Bearbeiten]Der 6 Zentrale Busbahnhof von Kutaissi befindet sich neben dem Bahnhof Kutaissi-2 an der Tschawtschawadze-Straße im Süden der Stadt. Minibusse ("Marschrutkas") ab/bis Tiflis (Didube), Batumi, Poti, Sugdidi fahren mehrmals täglich, nach Tiflis sogar mehrmals pro Stunde. Von diesem Busbahnhof kann man auch alle Regionalziele mehrmals täglich erreichen.
7 Regionalbusse (Rote Brücke) (u.a. Sataplia, Gelati, Zkaltubo) fahren auch vom Stadtzentrum weg, sie halten bei der Roten Brücke.
Auf der Straße
[Bearbeiten]Kutaissi liegt an der , die Hauptverbindungsstraße Georgiens, die Tiflis mit dem Westen des Landes verbindet. Diese Straße ist - abgesehen vom Teilstück Tiflis-Gori, eine zweispurige Überlandstraße mit Ortsdurchfahrten und teils starkem Verkehrsaufkommen. Die Fahrzeit mit dem Auto beträgt nach Tiflis ca. 4 Stunden, nach Batumi und Sugdidi 2 Stunden, nach Poti 1,5 Stunden.
Kutaissi wird etwa 15 km südlich von einer Schnellstraße umfahren. Die Hauptzufahrt von der Autobahn im Halbausbau nach Kutaissi erfolgt ab der 8 Geguti südlich des Vorortes Nikea. Da diese Straße Stand Sommer 2016 gerade ausgebaut wird und daher eine schlimme Schotterpiste ist, ist es empfehlenswert,die Stadt weiterhin über die alten Überlandstraßen von den Anschlussstellen bei Nakhshirghele im Osten bzw. ab Samtredia anzufahren:
- Aus dem Osten kommend nimmt man ab der Ausfahrt Chugnari die alte Fernstraße und am 9 Kreisverkehr Tschognari (S1/E60) Kreisverkehr bei Tschognari biegt man nicht links ab, sondern fährt geradeaus weiter (nicht ausgeschildert!) über die alte Straße. Man erreicht direkt das Stadtzentrum.
- Aus dem Westen kommend erreicht man das Stadtzentrum, wenn man bei der Ausfahrt Bashi die Schnellstraße verlässt und auf die alte Fernstraße wechselt. Man fährt am Flughafen vorbei und durch die Orte Partskhanakanevi und Kvitiri. Nachdem man die Stadtgrenze erreicht, überquert man die 10 Eisenbahnbrücke (S1/E60) und fährt geradeaus weiter.
In Kutaissi beginnen folgende gut ausgebaute Regionalverbindungsstraßen (von Westen im Uhrzeigersinn):
- nach Choni
- nach Zkaltubo, Zageri und Niederswanetien (Lentechi)
- nach Ambrolauri
- nach Gelati, Tkibuli und Ambrolauri
- nach Baghdati und Wani
Diese Regionalstraßen sind jedoch in der Stadt schlecht bis gar nicht ausgeschildert und führen im historischen Zentrum teilweise über enge Nebenstraßen.
Mobilität
[Bearbeiten]Die Stadt selbst ist hinreichend klein, um fußläufig erkundet zu werden. Sie verfügt weiters über ein gutes Netz an Stadtbussen und Marschrutkas. Besonders die Buslinie 1, die auf einem Rundkurs zwischen Zentrum und den beiden Bahnhöfen fährt, sei hier besonders herausgestrichen. Eine Fahrt kostet 0,20 Lari und wird beim Aussteigen direkt an den Fahrer bezahlt. Zahlreiche Stadtbusse wurden aus Deutschland und Österreich ausgemustert und fahren in Kutaissi immer noch in Originalbemalung herum.
Eine Seilbahn fährt von der 11 Seilbahn Talstation Weiße Brücke (Tetri Chidi) zum Park der Kultur und Erholung auf der anderen Seite des Rioni-Flusses. Hier kostet eine Richtung jeweils 1 Lari.
Es gibt markierte Radwege entlang der Tschawtschawadse-Straße und der Aghmaschenebeli-Straße.
Das O-Bus-Netz - das letzte seiner Art im Südkaukasus - wurde im Sommer 2009 eingestellt.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Besonders sehenswert ist das kleine Stadtzentrum, das neu renoviert wurde und nun etwas steril wirkt. Die Gegend bei der Synagoge ist etwas schäbiger, aber ursprünglicher. Ein großer Teil der im Folgenden angeführten Sehenswürdigkeiten befindet sich nicht in der Stadt selbst, sondern in der Umgebung.
Kirchen und Synagogen
[Bearbeiten]- 2 Kirche Dedamschoblis Charebis Tareba, Warlamischwili-Straße. Wenige hundert Meter nordöstlich vom Zentralpark.
- 3 Kirche des Heiligen Georg (Zminda Giorgis Eklesia; am Ende der Newport-Straße). Wbenfalls wenige hundert Meter nordöstlich vom Zentralpark.
- 4 Kutaisser Synagoge (ქუთაისის სინაგოგა), Gaponow-Straße 57-59, ქ. ქუთაისი, ბ. გაპონოვის ქ. №47, ქუთაისი Wenige hundert Meter nordöstlich vom Zentralpark, erbaut 1885.
- Weitere 1 zwei Synagogen , die älter sind (etwa 1850 erbaut), befinden sich ebenfalls in der Gaponow-Straße auf Hausnummern 8 und 10.
Umgebung:
- Kloster, Akademie und Kathedrale von 2 Gelati , eine der wichtigsten Kirchen des Landes und Unesco-Welterbe.
- 5 Kloster Mozameta - siehe dazu Artikel Gelati
Bagrati
[Bearbeiten]Die Bagrati-Kathedrale (georgisch: ბაგრატი; ბაგრატის ტაძარი) steht auf dem Ukimerioni-Berg am rechten Steilufer des Rioni. Sie wurde Anfang des 11. Jahrhunderts unter König Bagrat III. (reg. 978–1014) erbaut. Eine Inschrift gibt für die Fertigstellung das Jahr 1003 an. Sie ist eine Dreikonchenanlage mit einer großen zentralen Kuppel, drei halbrunden Apsiden hinter einer geraden Ostwand, dreieckige Nischen an der Außenseite. Ein von vier freistehenden Pfeilern getragener Tambour erhöht die Kuppel.
Die Kirche wurde 1692 von den Osmanen, verwüstet und in die Luft gesprengt. dabei stürzten die Kuppel und die Decken ein. Die Kirche wurde nicht wieder aufgebaut und verblieb als imposante Ruine im Stadtbild Kutaissis bestehen. Im Jahr 1952 begannen erste Restaurierungsarbeiten, hauptsächlich, um den Ruinenzustand abzusichern. 1994 wurde die Kathedrale Bagrati gemeinsam mit dem Kloster Gelati Unesco-Weltkulturerbe. Nachdem die Kirchenruine 2001 der Georgischen Orthodoxen Apostelkirche übergeben wurde, die diese wieder als Kirche weihte, begann langsam der Wiederaufbau der seit über 300 Jahre bestehenden Ruinen. Die Kirche wurde in ihrer ursprünglichen Form rekonstruiert, 2012 fertiggestellt und neu eröffnet. Noch während der Bauarbeiten wurde die gemeinsame Welterbestätte Bagrati und Gelati auf die Rote Liste der Unesco-Welterbestätten gesetzt. 2021 wurden Bagrati und Gelati auf zwei getrennte Welterbestätten aufzuteilen, wobei in Folge die Kirche, nicht jedoch das Kloster den Status als Welterbe verlor.
Der schon in der Stalin-Ära begonnene Wiederaufbau von Bagrati spaltete das Land Georgien, insbesondere die Bevölkerung von Kutaissi. Während ein Teil der Bevölkerung den Wiederaufbau der Kathedrale begrüßt und hierin als Symbol für ein wiedererstarktes, unabhängiges Georgien, das Jahrhunderte der Fremdherrschaft und Unterdrückung hinter sich gelassen hat, sah ein anderer Teil der Bevölkerung den Wiederaufbau als kulturelle Schande an.
Welcher Meinung man als Besucher dazu auch sein mag, es zahlt sich auf jeden Fall aus, die neu eröffnete Kirche zu besichtigen, um sich zum umstrittenen Wiederaufbau vor Ort eine eigene Meinung zu bilden, oder auch nur, um schöne Fotos zu schießen. Durch die Verwendung unterschiedlich gestalteter Steinoberflächen ist im renovierten Bau klar was original und was Nachbau ist.
Die Kirche ist tagsüber frei und kostenlos zugänglich, eine respektvolle Kleidung und respektvolles Verhalten wird vorausgesetzt.
Bauwerke
[Bearbeiten]Stadtzentrum
- 3 Weiße Brücke (თეთრი ხიდი, Tetri Chidi; მდ. რიონი) Über der Fluss Rioni, bekannt durch die Brückenspringerszene im Film "Neobyknovennaja vystavka" (1968), samt Statue, die diese Szene nachstellt.
- Markthalle im Stadtzentrum (1930er-Jahre) mit prächtigem Mauerrelief - siehe Kapitel Einkaufen
- 4 Erste öffentliche Schule. Errichtet um 1900.
Stadtrand
- 1 Neues Parlament (im Westen der Stadt an der Ausfallstraße nach Choni) Fertiggestellt 2012 war es eines der Prestigeprojekte des Präsidenten Micheil Saakaschwili, das Parlament von Tiflis nach Kutaissi zu übersiedeln, von daher wurde es noch schnell-schnell wenige Tage vor den Wahlen bezogen, obwohl es noch nicht ganz fertig war; beispielsweise war die Klimaanlage nicht in Betrieb. Stand 2014 gibt es von der Nachfolgeregierung immer noch Überlegungen, die Übersiedlung wieder rückgängig zu machen. Dies scheitert aber primär daran, dass man für das 50 Millionen Euro teure Gebäude nur schwer eine Nachnutzung findet.
Denkmäler
[Bearbeiten]- 5 Denkmal Davit Aghmaschenebeli (David der Erbauer). Steht seit 2012 am Ende der Aghmaschenebelistraße vor dem Bahnhof Kutaissi-1.
- 6 Springbrunnen beim Zentralpark Eine kitschig-schöne Neukreation. Bis 2012 stand an dieser Stelle Davit Aghmaschenebeli.
- 7 Denkmal Muttersprache (Deda Ena)
- 8 Wandmosaik "Kutaisser Automobilwerk"
Parks
[Bearbeiten]- 1 Zentralpark "Boulevard". Im Stadtzentrum. Bei Schönwetter beliebter Treffpunkt von Jung und Alt. Im Park bietet das Kaffeehaus "Savane" hausgemachtes Speiseeis an.
- 2 Park der Kultur und Erholung. Mit kleinem Vergnügungspark (Riesenrad) auf einem Berg am rechten Ufer des Rioni, erreichbar mit Seilbahn vom Stadtzentrum.
- 3 Park "Pionerta" (im Süden der Stadt, an der Tschawtschawadse-Straße im Stadtteil Bakisubani).
- 4 Botanischer Garten "Kolchuri" (im Norden der Stadt an der Ausfallstraße Richtung Zageri).
- 5 Naturpark Sataplia (სათაფლიის სახელმწიფო ნაკრძალი) 15 km nordwestlich der Stadt, mit Tropfsteinhöhle, Fußspuren von Dinosauriern und gläserner Aussichtsplattform.
Einkaufen
[Bearbeiten]Einkaufszentren
[Bearbeiten]- 1 Karvasla,, Akaki-Tsereteli-Str. 4. Vorwiegend Kleidung, ein kleiner Elektronikshop und einige Ramschgeschäfte. Geöffnet: 10:00-19:00.
- 2 Foodmart, Schota-Rustaweli-Straße 141. Gut sortierter Supermarkt; hieß bis 2013 Populi XL. Geöffnet: täglich 9-24 Uhr.
Märkte
[Bearbeiten]- 3 Basroba, im Stadtzentrum.
- Basroba, Ilia Tschawtschawadze Gamsiri (im Bereich östlich um den Busbahnhhof). Mehr Auswahl als in der Altstadt. Hier kriegt man neben Lebensmitteln auch Elektronik und Kleidung.
Küche
[Bearbeiten]Günstig
[Bearbeiten]- 1 Bikentias Sakababe, Tsisperi Kantselebi Str. Gegründet 1954, eine Kutaisser Legende. Schäbige Holzvertäfelung, Stehtische, einzige Speise Kababi (Faschierte Laibchen) mit pikanten Satzebeli (Tomatensauce), wahlweise mit Bier (6 GEL) oder Limonade (5,50 GEL). Perfekt für einen schnellen aber reichhaltigen Imbiss zur Mittagszeit. Preis: 6 GEL.
Mittel
[Bearbeiten]An der Hauptstraße ს 1 direkt beim Bahnhof Kutaissi-2 und Busbahnhof, bietet sich an für eine Rast auf der Durchfahrt. Saubere Toiletten, was in Georgien nicht selbstverständlich ist.
Gehoben
[Bearbeiten]Unterkunft
[Bearbeiten]Es gibt inzwischen in der gesamten Stadt zahlreiche Hostels und Gästehäuser. Man findet 2017 auch etwa 25 Hostels.
Günstig
[Bearbeiten]- 1 Golden Fleece (Vom McDonalds beim Busbahnhof, rechts ca. 700 m die Hauptstsraße hinunter. Am unübersehbaren Tor des Jugendparks rechts ab, das erste größere Gebäude nach dem Ende des Parks - ingesamt etwas mehr als 1 km). Tel.: +995 568 72 22 02. Platz für 120 Gäste, sauber mit gut ausgestatteter Selbstkocherküche. Nicht sehr nahe zum Zentrum der Altstadt, aber gut erreichbar vom Busbahnhof, ideal um die letzte Nacht vorm Abflug ab Kutaissi-Flughafen zu verbringen. Man spricht deutsch. Check-out: 12:00. Preis: Schlafsaal (8/10-Bett) 15-20 Lari. Doppel-„Suite“ 50 Lari.
Sicherheit
[Bearbeiten]Kutaissi war in den 1990er Jahren die „Mafiahauptstadt“ Georgiens. Heute ist der Ort aber, wie gesamt Georgien, sehr sicher. Aufpassen heißt es am ehesten auf Betrunkene, die einem gerne zum Mittrinken verleiten wollen und dabei auch einmal aggressiv werden können.
Praktische Hinweise
[Bearbeiten]- 2 Touristeninfo, 9 a Rustaveli Avenue, Kutaisi 4600, Georgien (Neben der Shota Rustaveli Brücke). Tel.: +995 431 24 11 03.
Ausflüge
[Bearbeiten]Die Umgebung von Kutaissi ist reich an sehenswerten Kultur- und Naturmonumenten. Zahlreiche Ausflugsanbieter vor Ort bieten Tages- und Halbtagesausflüge in die folgenden Orte an. Es ist aber auch möglich, mit Marschrutkas oder Taxi diese Ausflüge auf eigene Faust zu unternehmen.
- Sataplia. Etwa 10 km nordwestlich der Stadt kann man in den Karstfelsen mögliche Dinosaurier-Fußspuren besichtigen. Weiters befindet sich dort eine Tropfsteinhöhle, die man besichtigen kann. Geöffnet: Die Tropfsteinhöhle ist Dienstags geschlossen. Preis: Eintritt 5 Lari.
- Gelati und Motsameta. Zwei Kirchen- und Klosteranlagen, die aus der Zeit des Königreich Imeretien im 11. Jahrhundert stammen, ca. 15 km nordöstlich der Stadt. Sie liegen nah beinander und werden meist in einem Ausflug besichtigt. Gelati gehört zum Unesco-Welterbe.
- 9 Geguti. Etwa 15 km südlich von Kutaissi befindet sich etwas außerhalb der gleichnamigen Ortschaft die Palastanlage von Königin Tamar aus dem 12. Jahrhundert. Sie ist eines der wenigen profanen Baudenkmäler des mittelalterlichen georgischen Königreiches, das gut erhalten und touristisch erschlossen ist. Die Anlage ist frei zugänglich und nicht überwacht.
- Tskaltubo. Ca. 20 km nordwestlich von Kutaissi befindet sich der Kurort mit zahlreichen verfallenden Bauten (Sanatorien und Hotels) der Sowjetära. Einst eine der noblesten Kurdestinationen der UdSSR, wo auch Stalin gerne weilte, begann der Niedergang in den 1990er-Jahren. Zahlreiche prunkvolle Gebäude der 1930er bis 1980er-Jahre zeugen von der einstigen Größe. Der Kurbetrieb ist immer noch sehr eingeschränkt im Gange, der Ort soll wieder revitalisiert werden.
- 6 Prometheus-Höhle (პრომეთეს მღვიმე), Raion Tskaltubo, Ortschaft Kumistavi (Die Anfahrt von Kutaissi (22 km) per Marshrutka ist zwar möglich, aber wenig sinnvoll. Man muss von der Tsiteli Khidi (“red bridge”) bis Tskaltubo die Marschrutka-Linie 30 (fährt halbstündlich) bis Zkaltubo nehmen und dann für die restlichen 8 km die Linie 42 (verkehrt nur alle 1-2 Stunden). Ein Taxi ab Kutaissi kostet ca. 20 Lari (einfach) bzw. 40-50 Lari hin und retour plus Wartezeit.). Tel.: +995 577 10 14 17. Die Prometheus-Höhle ist eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in der Region. Die Stalagmiten, Stalaktiten sowie andere Formationen sind schön mit Effektbeleuchtung in Szene gesetzt. Gezeigt werden sechs große Kavernen, die Felsformationen werden mit bunten Lichtern angestrahlt. Die Bootsfahrt auf dem die Höhle durchfließenden Gewässer ist nicht immer möglich. Geöffnet: Di.-So. 10.00-17.30. Preis: für Touristen 20 Lari, Kinder 5 Lari, die Bootsfahrt kostet zusätzlich 15 Lari.
- Nawenachewi-Höhle. Ca. 20 km östlich von Kutaissi liegt in der Ortschaft Nawenachewi ein weiteres Karsthöhlen-System. Es ist ebenfalls für Besucher zugänglich, jedoch bei weitem nicht so attraktiv bzw. touristisch in Szene gesetzt wie die Prometheus- oder Sataplia-Höhle.
- Wani. In der Bezirksstadt etwa 35 km südwestlich von Kutaissi wird die antike Hauptstadt des Königreiches Kolchis vermutet. Umfangreiche Ausgrabungsarbeiten sind am westlichen Ortsrand zugänglich. Das dortige Archäologische Museum dokumentiert die Funde und die Geschichte. Goldfunde befinden sich jedoch im Nationalmuseum in Tiflis.
- Nikorzminda. In der Nikorzminda-Kathedrale aus dem 11. Jahrhundert befinden sich reiche Freskenbemalungen. Sie liegt ca. 70 km nordöstlich von Kutaissi am Weg von Tkibuli nach Ratscha.
Weblinks
[Bearbeiten]- kutaisi.gov.ge (ka) – Offizielle Webseite von Kutaissi