Buchara

Welterbe in Usbekistan
Gewählt zum Reiseziel des Monats Februar 2022 „abseits der Touristenpfade“
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Chor-Minor-Madrasa in Buchara
Buchara; Бухоро/Buxoro
ProvinzProvinz Buchara
Einwohnerzahl280.187 (2020)
Höhe225 m
Lagekarte von Usbekistan
Lagekarte von Usbekistan
Buchara

Buchara (usbekisch Бухоро/Buxoro; persisch ‏بُخارا‎ Buḫārā; russisch Бухара) ist eine der kulturgeschichtlich reichsten und sehenswertesten Städte in Usbekistan. Ihre Altstadt gehört zum UNESCO-Welterbe.

Hintergrund[Bearbeiten]

Buchara ist die fünftgrößte Stadt Usbekistans und hat ca. 237.000 Einwohner (2001). Die Stadt kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Sie war ein bedeutendes Handelszentrum an der Seidenstraße und ein wichtiges Zentrum islamischer Gelehrsamkeit. Buchara hieß früher "Buchara-i-Scherif", das "heilige Buchara" oder das "edle Buchara". Ein beliebtes Sprichwort sagte: "Überall auf der Welt kommt das Licht auf die Erde herunter, nur im heiligen Buchara steigt es von der Erde hinauf". Laut Meyers Konversationslexikon 1885-1892 hatte Buchara 360 Moscheen, 103 Schulen für die Unterweisung in den Lehren des Korans, 24 Hauptbazare, 38 Karawansereien und 16 öffentliche Bäder und galt als Ort des guten Geschmacks und Sitz der Gelehrsamkeit und Heiligkeit [1].

Die russischen Kunsthistoriker verglichen Buchara mit einem lebendigen Museum der zentralasiatischen Architektur, in dem echte Baudenkmäler und nicht bloß Nachbildungen stehen. Im Gegensatz zu Samarkand umfasst die Bautätigkeit in Buchara mehr als ein Jahrtausend. Buchara ist einer der wenigen Orte in Mittelasien, in denen Bauten aus der vor-mongolischen Zeit unbeschädigt erhalten geblieben sind

Beste Reisezeit: Mai und Juni sowie zwischen September und November.

Geschichte[Bearbeiten]

Der Name Buchara leitet sich vom sogdischen Wort „bukarak (glücklicher Ort)“ oder von „vihara (buddhistisches Kloster)“ ab. Ein persischer Geschichtsschreiber des 13.Jh erwähnt, dass "Buchar" "Mittelpunkt der Lehre" bedeutet.

Vor-islamische Zeit[Bearbeiten]

Buchara war eine von vielen Siedlungen in der großen Oase, die von der Mündung des Flusses Zarafshan im antiken Sogdien gebildet wurde. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass der Zerafshan in historischer Zeit den Oxus erreicht hat. Daher nimmt man an, dass der Fluss ab dem 1.Jahrtausend v.Chr. zur Bewässerung der Oase verwendet wurde. Es gibt keine Berichte, dass hier zur Zeit von Alexander dem Großen eine Stadt bestanden hätte. In Buchara wurde die größte in der Antike geprägte Münze mit einem Gewicht von 169 Gramm aus der Zeit des gräko-baktrischen Königs Eukratides (170-145 v.Chr.) gefunden. Der letzte Herrscher vor der arabischen Eroberung war Bidun (Bandun). Es steht nicht fest, ob er in der Schlacht gegen Salm b.Ziad, den ersten arabischen Befehlshaber, der den Oxus überschritt, fiel oder ob das Land damals bereits von seiner Witwe Katun als Regentin für ihren Sohn Togschada beherrscht wurde. Nach den arabischen Quellen wurde die einheimische Dynastie Bokar-kodat genannt.

Von der arabischen Eroberung zu den Mongolen[Bearbeiten]

Die Araber kamen um 650 n.Chr. nach Transoxanien. Sie konnten Buchara aber erst nach der Schlacht von Talas 751 endgültig erobern. In der Folge wurde der Islam die vorherrschende Religion, was er bis heute geblieben ist. Das Samanidenreich bestand von 819 bis 999. Ihre Herrscher führten den Titel Emir und unterstanden dem Kalifaten der Abbasiden. Der Stammvater der Samaniden-Dynastie Saman Khuda entstammte einer altiranischen Priesterfamilie aus Balkh. Nasr I. ibn Ahmad (874-892) wurde von den Abbasiden als Statthalter in Transoxanien eingesetzt. Er konnte weitgehend unabhängig regieren. Hauptstadt der Dynastie wurde Buchara. Ismail I. (892-907) drängte die Oghusen zurück und löste jene Kettenreaktion aus, die zum Erscheinen der Magyaren in Europa führte. Zur Zeit von Ismail Samani war es ein Mittelpunkt von Wissenschaft und Kunst. Berühmte Wissenschaftler und Gelehrte lebten in Buchara, Avicenna (Ibn Sina), der bedeutendste islamische Philosoph, Naturwissenschaftler, Mathematiker und Mediziner wurde 980 in der Nähe von Buchara geboren. Nach dem Sturz der Samaniden lebte er am Hof der Fürsten von Choresm und starb 1037 in Isfahan. Mit Nasr II. (914-943) erreichte das Reich seine größte Ausdehnung und umfasste weite Teile des heutigen Usbekistan, Tadschikistan und Iran. Berühmte Städte, wie Buchara, Samarkand, Merv, Herat, Taschkent, Kokand und Tschimkent gehörten zum Samanidenreich. Buchara wurde 999 vom Karachaniden Arslan Ilek Nasr besetzt. Die Tadschiken führen ihre Abstammung auf die Samaniden zurück. Der berühmteste Samanidenherrscher Ismail gilt als Vater der Nation und der Name der Währung "Somoni" ist vom Namen der Samaniden-Dynastie abgeleitet. Im 10.Jh. war Transoxanien die Drehscheibe des internationalen Handels zwischen Ost und West mit Handelsbeziehungen in den Nahen Osten, nach China, Indien und in das Wolgagebiet. Die wichtigsten Handelsgüter waren Stoffe, Wolle, Teppiche, Pelze, Öl, Metallgefäße, Honig, Nüsse, Waffen, Sklaven und Pferde. Melonen wurden mit Schnee in Bleikisten verpackt und bis nach Bagdad transportiert. Dort erzielten sie pro Melone 7 bis 10 Mal höhere Preise als ein Sklave. Samanidische Silbermünzen wurden in ganz Europa gefunden. Während des Goldenen Zeitalters der Samaniden war Buchara das intellektuelle Zentrum der islamischen Welt. Der Gelehrte Al Bukahri, der die Aussprüche Mohammeds ("hadith") sammelte, wurde in der Nähe von Buchara geboren. Der Arzt, Physiker, Philosoph, Jurist, Mathematiker, Astronom und Alchemist Avicenna (Abu Sina) zählte zu den bedeutendsten Persönlichkeiten seiner Zeit. Der persische Dichter Rumi beschrieb Buchara mit den Worten: "Buchara war ein Bergwerk des Wissens. Aus Buchara kommt, wer Wissen besitzt."

Nach der mongolischen Invasion[Bearbeiten]

Buchara wurde im Jahr 1220 von Dschingis Khan erobert und erholte sich erst in der 2.Hälfte des 13.Jh. von der Eroberung. Während der Mongolenzeit wurde Buchara zum Zentrum des Sufismus in Zentralasien. Der Mystiker und Dichter Sayf-al-Din Bakarzi, Schüler von Scheich Najm-al-Din Kobra aus Konye Urgentsch wurde Verwalter des waqf (religiöse Stiftung). Ihm wird die Bekehrung des Khans der Goldene Horde Berke zugeschrieben. Sein Mausoleum und Kanakah zählten zu den am meisten besuchten heiligen Stätten in Bukhara.

Der arabische Reisende Ibn Battuta beschreibt Buchara im 14.Jh.: "Diese Stadt war einstmals die Hauptstadt der Länder jenseits des Oxus. Sie wurde von dem verfluchten Dschingis zerstört. Alle ihre Moscheen, Akademien und Basare liegen jetzt mit wenigen Ausnahmen in Trümmern. Auf ihre Einwohner blickt man verächtlich herab, denn sie stehen im Ruf des Fanatismus, der Falschheit und Lügnerei. Es ist heute keiner unter ihren Bewohnern, der theologisches Wissen besitzt oder den Versuch macht, solches zu erwerben".

Die Zeit der Timuriden[Bearbeiten]

Buchara spielte unter den Timuriden (1370-1500) eine relativ unbedeutende Rolle. Die Hauptstadt des Timuriden-Reichs war Samarkand. Buchara konnte seine Größe zur vormongolischen Zeit nicht wieder erreichen und erstreckte sich nicht über die Stadtmauern, die nach der mongolischen Eroberung wieder errichtet wurden. Der arabische Reisende Ibn Battuta beschrieb Buchara im 14.Jh. folgendermaßen: "Diese Stadt war einstmals die Hauptstadt der Länder jenseits des Oxus. Sie wurde von dem verfluchten Dschingis zerstört und alle ihre Moscheen, Koranschulen und Basare liegen in Trümmern. Auf ihre Einwohner blickt man verächtlich heran, sie stehen im Ruf des Fanatismus, der Falschheit und Lügnerei. Es ist nicht einer unter ihren Bewohnern, der theologisches Wissen besitzt oder versucht, es zu erwerben". Nach dem Tod von Bahau-al-Din Naqschband 1389 wurde sein Grab in seinem Geburtsort nahe Buchara ein bedeutendes Pilgerzentrum und der Orden der Naqschbandiya konnte großen politischen Einfluss erlangen. In der 2.Hälfte des 15.Jh. verlegten die Naqschbandi ihre Tätigkleit nach Samarkand. In der Regierungszeit von Timurs Enkel Ulug Beg wurde Buchara wieder ein bedeutendes kulturelles Zentrum.

Das Khanat von Buchara[Bearbeiten]

Der Anführer der Usbeken Muhammad Scheibani eroberte 1500 Buchara. Vorher war er in Buchara von den besten Koranlesern und zwei Naqschbandi-Scheichs ausgebildet worden. Darauf dürfte auch die enge Verbindung der usbekischen Scheibaniden-Dynastie mit dem Naqschbandi-Orden zurückgehen. Buchara wurde kurze Zeit von Babur eingenommen, aber 1512 von Obayd-Allah, dem Neffen Scheibani Khan's zurückerobert. Sein Sohn Khan Abd-al-Aziz regierte bis 1550. Während der langen Regierungszeit von Abd-Allah Khan (1557-1598) erreichte Buchara den Höhepunkt seiner militärischen Macht, die größte Ausbreitung seines Territoriums sowie eine wirtschaftliche und kulturelle Blüte. Im 16.Jh. erreichte vor allem die Kalligraphie und Miniaturmalerei ihren Höhepunkt. In der 2.Hälfte des 16.Jh. spielten die Djubari-Scheichs, die große Besitztümer in der Umgebung Bucharas in Chor Bakr hatten, eine große Rolle.

Nach dem Tod von Abd-Allah Khan fiel das Khanat Buchara an die Dynstie der Janiden. Die Regierungszeit von Emamqoli Khan (1611-1642) gilt als Blütezeit, auf die in der Mitte des 17.Jh. ein Niedergang folgte. Die Khans von Khiva drangen mehrmals nach Transoxanien vor. 1681 wurde Buchara geplündert und das Freitagsgebet im Namen des Khans von Khiva abgehalten. Khan Obayd-Allah versuchte, die Macht Bucharas wiederherzustellen. Eine Abwertung der Währung führte zu Aufständen in Buchara. Obayd-Allah Khan wurde 1708 ermordet. In der Regierungszeit seines Nachfolgers ging die Macht zunehmend auf seinen ataliq (Hausmeier) über. 1740 fiel Nadir Schah von Persien in Transoxanien ein.

Das Emirat von Buchara[Bearbeiten]

Ab 1747 wurde Mohammed Rahim der tatsächliche Herrscher von Buchara. Er ist der Begründer der Dynastie der Mangiten, die Buchara bis zur Auflösung des Khanats 1920 regierte. Die Janiden stellten nominell bis 1785 den Khan. Shah Muradnahm 1785 den alten Kalifentitel "Amir al-Muminin" (Herrscher aller Gläubigen) an. Gegen Ende des 18.Jh. erholte sich Buchara von den Verwüstungen der vorangegangenen Jahrzehnte. Buchara wurde ein Zentrum des Handwerks und des nationalen und internationalen Handels, insbesondere mit Russland. Die politische und militärische Macht ging zurück. Große Gebiete gingen an das Khanat von Kokand und an Afghanistan verloren. Buchara blieb ein Zentrum des islamischen Lernens: es gab 100 bis 200 Medresen mit ungefähr 10.000 Studenten. Die islamischen Gelehrten hatten großen Einfluß auf die Politik. Shah Morad (1800-1826) nahm den Titel Emir anstelle von Khan an. Buchara spielte auch eine Rolle im Great Game zwischen Russland und Großbritannien. Charles Stoddart und Arthur Conolly wurdem vom Emir gefangengenommen und 1842 enthauptet. Oberst Charles Stoddart kam 1839 nach Buchara, um sich der Unterstützung des Emirs Nasrullah Khan für die britischen Einmarschpläne in Afghanistan zu versichern. Er brachte keine Geschenke für den Emir mit und hatte kein Schreiben von Königin Victoria, die der Emir als gleichberechtigt ansah, sondern nur ein Schreiben des Generalgouverneurs von Indien bei sich. Stoddart ritt zu Pferd bis zur Festung, statt wie es das Protokoll vorsah, zu Fuß zu gehen und der Emir ließ ihn daraufhin gefangen nehmen. Hauptmann Conolly kam 2 Jahre später nach Buchara, um die Freilassung Stoddarts zu erreichen. Der Emir vermutete ein Komplott mit den Khans von Chiwa und Kokand und ließ auch ihn gefangen nehmen. Kurz nach dem Rückzug der Engländer aus Kabul wurden beide öffentlich hingerichtet. Auf der Suche nach ihnen konnte der Missionar Joseph Wolff 1845 dem gleichen Schicksal nur knapp entkommen. Im 19.Jh. lebten hier ungefähr 90.000 Personen. Der Großteil sprach tadschikisch und es gab auch eine große jüdische Gemeinde. Der Handel mit Russland hat im 19.Jh. um 300 Prozent zugenommen. Hauptgegenstände der Ausfuhr waren Baumwolle, Rohseide, getrocknete Früchte und Felle. Aus Russland wurden hauptsächlich Waffen, eisernes Geschirr, Tuch, Zucker und Arzneien eingeführt. Der letzte unabhängige Herrscher war Muzaffar ud-Din (1860-1886). In seine Regierungszeit fällt die russische Eroberung.

Die russische Eroberung[Bearbeiten]

1868 wurde Buchara durch den russischen General Kaufmann erobert. Die Russen beließen den Emir von Buchara im Rang eines Generaladjutanten des Zaren in seinem Rang. 1887 wurde die zentralasiatische Eisenbahnlinie errichtet. Die exterritoriale neue Stadt Novaja Buchara wurde 12 Km südlich der Stadt an der Trans-kaspischen Eisenbahn errichtet. 1914 lebten mehr als 50.000 Russen im Khanat von Buchara. 1918 griff der Sowketkommissar Kolesov Buchara an, der vom Emir eingesetzte Befehlshaber verweigerte die Verteidigung der Stadt und wurde dafür später hingerichtet. Der Angriff wurde wegen der Gefahr eines allgemeinen Aufstands, der von den islamische Geistlichen befürwortet wurde, abgebrochen. Der radikale Revolutionär Faizullah Chodscha, der zweitreichste Mann in Buchara und ein erklärter Freund der Sowjets organisierte den Widerstand gegen den Emir. 1920 wurde der letzte Emir Alim Khan von der Roten Armee unter General Frunse gestürzt und die sowjetische Volksrepublik Buchara ausgerufen. Faizullah Chodscha wurde der erste Vorsitzende des Ministerrates. 1924 wurde die Volksrepublik Buchara der Usbekischen Volksrepublik eingegliedert. Bei der Volkszählung 1926 hatte Buchara nur mehr 41.000 Einwohner. Buchara verlor seine Bedeutung als kulturelle Hauptstadt Zentralasiens an Taschkent und Samarkand, zum Teil auch auf Grund der Unterdrückung des Islam und der islamischen Einrichtungen in den 1920er und 1930er Jahren.

Anreise[Bearbeiten]

Entfernungen
Taschkent560 km
Samarkand270 km
Chiwa470 km
Karschi160 km
Kokand800 km
Shahrisabz280 km
Termiz380 km
Urganch440 km
Duschanbe (Tadschikistan)545 km

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

Der kleine 1 Flughafen Buchara (IATA: BHK) liegt etwa 6 km östlich des Stadtzentrums. Es gibt regelmässige Flugverbindungen nach Taschkent sowie zu einigen internationalen Destinationen in Russland und der Türkei (Istanbul). Tickets gibt es über Uzbekistan Airways [2].

Mit der Bahn[Bearbeiten]

Uzbekistan Railways (Uzbekistanskaya Zeleznica Dorog, UZD) führt Züge von Taschkent über Samarkand nach Buchara.

  • Zug Nr. 10 fährt täglich um 8.10 Uhr ab Taschkent, 12.11 Uhr an Samarkand, 15.10 Uhr an Buchara.
  • Zug Nr. 662 fährt täglich um 19.55 Uhr ab Taschkent und kommt am nächsten Morgen um 6.50 Uhr in Buchara an.
  • Zug Nr. 9 fährt täglich um 8.00 Uhr ab Buchara, 11.11 Uhr an Samarkand, 15.00 Uhr an Taschkent.
  • Zug Nr. 661 fährt täglich um 19.10 Uhr ab Buchara und kommt am nächsten Morgen um 6.20 Uhr in Taschkent an. (Winter 2008/2009).

Einmal pro Woche gibt es eine Zugverbindung von Buchara nach Andijan via Margilan:

  • Zug 392 fährt Sa um 14.05 ab Buchara und kommt So um 12.10 in Andijan ab.
  • Zug 391 fährt Fr um 13.40 ab Andijan und kommt Sa um 12.10 in Buchara an.

Der Bahnhof (wokzal) befindet sich in Kagan, ca. 10 Km südöstlich von Buchara.

Mit dem Bus[Bearbeiten]

  • Autobusse und Sammeltaxis von Taschkent und Samarkand kommen am nördlichen Busbahnhof, ca 3 Km nördlich des Stadtzentrums an. Busse und Sammeltaxis fahren, so bald sie voll sind. Die Busfahrt von/nach Taschkent dauert 11 Stunden, von/nach Samarkand 5 Stunden, die Fahrt von/nach Taschkent kostet 7.000 UZS pro Sitz, von/nach Samarkand UZS 3.500. Die Fahrt im Sammeltaxi von/nach Taschkent dauert 7 Stunden, von/nach Samarkand 3 Stunden, die Fahrt von/nach Taschkent kostet 20.000 UZS, von/nach Samarkand UZS 11.000 (2007).
  • Sammeltaxis von Urganch und Chiwa kommen am Karvon Bazaar an. Die Fahrt von/nach Urganch dauert 4 Stunden und kosten 20.000 UZS pro Sitz (2007). Autobusse 2 und 21 oder Marschrutka 67 und 73 fahren vom nördlichen Busbahnhof und Karvon Bazaar in die Stadt.
  • Sammeltaxis von Karschi, Shahrisabz, Termez und Denau (Grenze zu Tadschikistan) kommen am Sharq Busbahnhof an. Die Fahrt von/nach Karschi dauert 90 Minuten, von/nach Shahrisabz 4 Stunden, von/nach Termez 6 Stunden und von/nach Denau (Grenze zu Tadschikistan) ebenfalls 6 Stunden. Die Fahrt von/nach Karschi kostet 6.000 UZS pro Sitz, von/nach Shahrisabz 12.000 UZS, von/nach Termez 20.000 UZS und von/nach Denau (Grenze zu Tadschikistan) ebenfalls 20.000 UZS (2007).

Auf der Straße[Bearbeiten]

Die in Südwest-Ost Richtung verlaufende M37 aus Turkmenistan via Turkmenabat kommend führt durch Buchara weiter nach Samarkand. Von dort führt dann die M39 nach Taschkent und weiter nach Kasachstan. Nach Nordosten führt die A 380 nach Nukus.

Buchara ist ca. 140 km von Turkmenabad in Turkmenistan entfernt. Grenzübergänge sind Farab auf der turkmenischen und Olot auf der usbekischen Seite. Die Grenzabfertigung dauert in der Regel 2-3 Stunden. Man fährt von Turkmenabad mit dem Taxi an die Grenze, muss mit dem Gepäck eine Strecke von ca. 800 Metern im Niemandsland zu Fuß zurücklegen und fährt dann auf der usbekischen Seite mit einem Taxi nach Buchara.

Mobilität[Bearbeiten]

Die Innenstadt von Buchara lässt sich gut zu Fuß bestreiten. Idealerweise nimmt man ein Hotel in oder am Rande der Altstadt.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Karte
Karte von Buchara

Moscheen[Bearbeiten]

Magoki-Attari-Moschee
  • 1 Magoki-Attari-Moschee (Magʻoki attori masjidi), Nagshband Street (“J. Ikromiy” MFY, M. Ambar koʻchasi) . Erreichbar mit Marschrutka 52 und 68. Die Moschee liegt heute fast 6 Meter unter dem Bodenniveau. "Magoki" bedeutet "Grube" oder "Loch". Sie gilt als eine der ältesten Moscheen Zentralasiens. Chroniken aus dem 10.Jh. berichten, dass sich früher an dieser Stelle ein heidnischer Mondtempel befand. Man nimmt an, dass es sich um den Platz des Mah-Basars handelt, an dem Bildes des Mondgottes verkauft wurden. Bei Ausgrabungen wurden Überreste eine zoroastrischen Feuertempels gefunden. Die 12 Kuppeln der Moschee ragen kaum über das Straßenniveau hinaus. An der Ostseite führt eine breite Treppe zum Eingang. Die Südfassade mit einem Portal und einem nischenartigen Eingang ist reich mit Alabasterreliefs, polierten Ziegeln, Terrakotta- und glasierten Kacheln geschmückt. Besonders bemerkenswert ist die Hauptfassade aus dem 12.Jh. Die zwei Viertelsäulen, die paarweise zu beiden Seiten des Pischtak stehen, gelten als ein Motiv aus vor-islamischer Zeit. Manche Elemente der Verzierung des Pischtak werden mit dem Mausoleum von Usketn aus dem 12.Jh. in Verbindung gebracht. Khan Abd al-Aziz (1533-1550) finanzierte einen Umbau der Moschee, die mit der Fertigstellung des östlichen Portals endete. Gelegentlich wird die Meinung vertreten, dass hier die Juden vor dem Bau der ersten Synagoge gleichzeitig mit den Moslems beteten, wenn auch in verschiedenen Ecken des Gebäudes, was durch Wortwahl "Schalom Aleihem" (Frieden für alle) unterstrichen werde. Andere meinen, die Juden hätten erst nach dem Gebet der Moslems Zutritt erlangt. In der Moschee befindet sich auch ein Teppich-Museum.
Bolo-Haus-Moschee
  • 2 Bolo-Hovuz-Moschee (Bolohovuz masjidi; “I. Buxoriy” MFY, Afrosiyob koʻchasi) . Die Moschee wurde 1712 gegenüber der Festung (Ark) errichtet, die Räume und Chudschras (Zellen) im 19.Jh. und die Terrassen sowie das Minarett zu Begin des 20.Jh. "Haus" bedeutet "Wasserbecken". Die Moschee besteht aus einem 27 x 20 Meter großen Kuppelbau und einer 42 Meter breiten und 10 Meter tiefen Vorhalle mit 6 Räumen dahinter. 20 schlanke, 12 Meter hohe Holzsäulen tragen die bunte Kassettendecke der Vorhalle. Hier fanden die Freitagsgebete des Emirs und seiner Beamten statt.
Mihrab (Gebetsnische) der Baland-Moschee
  • 3 Baland-Moschee (Baland masjid; “Xoʻja Gʻunjoriy” MFY, Baland koʻchasi) . Die Moschee ist ein typisches Beispiel der Viertelmoscheen. Baland-Moschee bedeutet "hohe Moschee". Sie wurde im 16.Jh. errichtet. Die Moschee befindet sich im südlichen Teil der Stadt. Diese Moschee war für den alltäglichen Gottesdienst bestimmt. Besonders bemerkenswert ist die Innenausstattung aus Pflanzenornamnten, Inschriften, einer reich verzierten Mihrab-Nische und einer schön geschnitzten bemalten Holzdecke.
  • 4 Namazgah-Moschee (Buxoro namozgohi; “Turki Jandi” MFY, Nomozgoh koʻchasi) . befindet sich im Süden der Stadt. Sie wurde 1119 in der Sommerresidenz der Karachaniden-Dynastie errichtet. Das Wort "Namaz" kommt aus dem Sanskrit und bedeutet "sich verbeugen" und "anbeten" und entspricht dem arabischen "Salah", dem rituellen fünfmaligen Gebet. Für einen Muslim ist es wichtig, dass niemand vor dem Betenden vorbeigeht und so das Gebet stört, er betet daher vor einem räumlichen Abschluss. Im einfachsten Fall steckt er vor sich einen Stock in die Erde. Namazgah-Moschee bedeutet "Gebetsplatz im Freien", der nur durch eine Mauer begrenz ist. Sie hat keine Tore, Minarette, Riwaqs oder Einfriedung, sondern besteht nur aus einem großen, freien Platz und einer Mauer. Dadurch konnte sich eine große Menge von Gläubigen ohne großen architektonischen Aufwand versammeln. Die Namazgah-Moschee ist eine Art Landmoschee, in der sich an hohen Feiertagen die gesamte männliche Bevölkerung der Stadt und ihrer Umgebung versammelte. Der älteste Teil ist eine 38 Meter lange Wand aus gebrannten Ziegeln mit der Gebetsnische (Mihrab) aus dem 12.Jh. Sie ist heute in der westlichen Rückwand verbaut und begrenz das 37 x 85 Meter große Areal. Die Moschee wurde im 14.Jh. restauriert. Die glasierten farbigen Kacheln wurden im 15.Jh. hinzugefügt. Der Bau erhielt im 16.Jh, unter Abdullah Khan sein heutiges Aussehen: vor der Kibla-Wand wurde ein Bau mit drei Kuppelräumen und offenen Durchgängen hinzugefügt. Er diente nicht als Gebetsraum, sondern diente nur der Verschönerung. Der Minbar (Kanzel) befindet sich an der Nordecke dieses Vorbaus. Daraus ist zu erkennen, dass das Freitagsgebet vor diesem Gebäude, und nicht in im stattfand. Vor den mittleren Kuppelraum setzte man im 16.Jh. einen 15 Meter hohen Pischtak. Das Portal der Moschee ist mit Koransuren und geometrischen Figuren geschmückt. Im Inneren der Moscheen sind Wandmalereien aus dem 12.Jh. erhalten geblieben.
  • 5 Kurpa-Moschee (Magʻoki koʻrpa masjidi; “H. Olimjon” MFY, M. Ambar koʻchasi) . liegt im Stadtviertel Magoki Kurpa und grenzt an den Tak-i Furoshon an dern Mehtar Ambar Straße. Das Erdgeschoß wird als Winter-Moschee, der erste Stock als Sommer-Moschee genützt. Sie wurde von Scheich Dschubara Hodscha Kalon errichtet. Das Gebäude wurde vor wenigen Jahren restauriert.

Burgen, Schlösser und Paläste[Bearbeiten]

Ark (Zitadelle)
  • 1 Zitadelle (Ark), 2 Afrasyab Street/Registan Square. Erreichbar mit Bus 6,8,23 und Marschrutka 51,53,56,68,76. Die Zitadelle (Ark) war durch Jahrhunderte hindurch die Residenz der Emire von Buchara. Der Legende nach soll die Festung von Sijawusch gebaut worden sein, der vor seiner Stiefmutter nach Turan floh und sich dort in die Tochter des Königs Afrosiab verliebte. Ihr Vater gab die Erlaubnis zur Eheschliessung unter der Voraussetzung, dass Sijawusch auf der Fläche einer Kuhhaut einen Palast bauen sollte. Sijawusch schnitt die Kuhhaut in Streifen, verband die Enden miteinander und errichtete darin den Palast. Die Zitadelle wird erstmals in der Geschichte Bucharas des Geschichtsschreibens Narshakhi (10.Jh.) erwähnt. Er berichtet, dass die Zitadelle immer wieder zerstört wurde, bis der Herrscher die Festung auf Anraten weiser Männer in Form eines Siebenecks entsprechend dem Sternbild des Großen Bären errichten ließ. Seither wurde die Festung nie mehr zerstört. Im Mittelalter befand sich eine große Bibliothek in der Festung, von der Avicenna schrieb, er habe in ihr Bücher gefunden, die er nicht kannte und noch nie in seinem Leben gesehen hatte. Emir Schachmurad (1785-1800), der "tadellose Emir" ließ den Haupteingang der Festung renovieren und die Freitagsmoschee (Dschuma-Mosche) umbauen. Die Zitadelle wurde zum Symbol der Schreckensherrschaft der letzten Emire von Buchara (1785-1920). Die Festung wurde 1920 bei der Belagerung von Buchara durch die Bolschewiken unter General Frunse schwer beschädigt. Es wird auch vermutet, dass der letzte Emir von Buchara Alimkhan vor seiner Flucht nach Afghanistan die Festung sprengte, um zu verhindern, dass der Harem von den Bolschewiken entweiht wird. Die Festung erhebt sich auf einem ca. 20 Meter hohen Hügel. Hier befand sich bereits vor der Eroberung durch die Araber eine Festung. Die Samaniden bauten sie im 9. und 10.Jh. wieder auf und errichteten die Festungsmauern, Spuren davon kann man noch am nordwestlichen Teil der Mauer erkennen. Die Mauern sind beinahe 800 Meter lang und 16 bis 20 Meter hoch. Die Festung umfasst eine Grundfläche von 4,2 ha. Sie erhielt ihr heutiges Aussehen unter der Dynastie der Schaibaniden (ab 1500). In der Zitadelle befanden sich der Palast des Emirs, Harem, Thron- und Empfangssaal, Ämter, Schatzkammer, Moschee, Münze, Kerker, Wohnhäuser des Hofstaats des Emir. Die Frauen des Emirs, seine Mutter und nahe Verwandte lebten ständig in der Festung. Seine Brüder und Onkel lebten mit ihren Familien in der Festung unter besonderer Aufsicht. Zu Beginn des 20.Jh. lebten hier ca. 3.000 Personen. Preis: 40,000 som (Juni 2022).
    • Den Eingang zur Zitadelle bilden zwei hohe Türme, die durch eine Galerie mit sechs Fenstern und einen offenen Aiwan mit Holzsäulen miteinander verbunden sind. Das war der Platz der Burgwache und der Hofmusikanten. Hier empfing der Burgkommandant, der Tupschi-Pascha, die Spione und Kundschafter.
    • Man betritt die Festung durch eine langgestreckten Passage. Hier befand sich die Lederpeitsche, die der Legende nach dem Helden Rustam gehörte und ein Symbol des Despotismus der Emire bildet. Hier befanden sich auch die Zellen für gefährliche Gefangene.
    • Der Durchgang führt zur Freitagsmoschee, in der sich heute das Historische Museum von Buchara befindet. Sie wurde 1712 errichtet, Säulen und Minarett stammen aus dem 20.Jh.
    • Im Audienz- und Krönungssaal wurden Herrscher gekrönt wurden und ausländische Botschafter empfangen. Der Emir empfing seine Gäste normalerweise sitzend. Die letzte Krönung, die hier stattfand, war die von Alim Khan im Jahr 1910. Das Dach wurde bei der Bombardierung 1920 durch sowjetische Truppen 1920 zerstört. Es ist nur der gepflasterte Hof und einige Säulen erhalten. Dahinter befinden sich die Überreste der Gemächer des Emirs, in denen sich heute ein Museum befindet.
Raum im Sommerpalast Sitora-i Mohi Khosa
  • 2 Sommerpalast (Sitora-i Mohi Khosa) (Sitоrаi Mоhi Хоssа Saroyi) . Der Landpalast des letzten Emirs von Buchara Said Alimchan, im Dorf Mohi Khosa, ca. 4 Km nördlich der Stadt, ist erreichbar mit Bus 7,9 und Marschrutka 70, 84. Er wurde 1911-1920 in einer 7 ha großen Parkanlage errichtet. Der Name Sitorai Mohi Hosa kommt aus dem Persischen und bedeutet "der Ort, wo sich Mond und Sterne begegnen". Im Palast befinden sich die Empfangsräume des Emirs mit dem Weißen Saal im Westen und einer Glasveranda, Warteräumen sowie dem Empfangsraum des Emirs im Süden. In der Mitte des Gartens befindet sich der Achtzimmer-Pavillion mit dem achteckigen Speisesaal und den Gästezimmern des Emirs. Preis: 40,000 som (Juni 2022).
  • 3 Haus von Faizullah Khojaev (Fayzulla Xo‘jayev uy-muzeyi), 70 A Tukaeva (“H. Olimjon” MFY, A. Tukay koʻchasi koʻchasi, 70-uy). Tel.: +998 65 224-41-88 . Erreichbar mit Bus 15 und Marschrutka 64. Landsitz von Faizullah Khojaev, der mit den Bolschewiken dazu beitrug, den letzten Emir Alim Khan abzusetzen. Er wurde Präsident der Volksrepublik Buchara, Vorsitzender des Rates der Volkskommissare der Usbekischen Sozialistischen Volksrepublik und wurde in der Stalinzeit getötet. Das Haus wurde von seinem Vater, einem reichen Kaufmann, Ende des 19.Jh. erbaut. Geöffnet: Mo-Sa 9-17 Uhr. Preis: 30,000 som (Juni 2022).

Bauwerke[Bearbeiten]

Samanidenmausoleum
  • 4 Mausoleum der Samaniden (Ismoil Somoniy maqbarasi; “Xoʻja Gʻunjoriy” MFY, Somoniylar bogʻida) . Das Mausoleum wurde Ende des 9.Jh./Anfang des 10.Jh. von Ismail Samani (Regierungszeit 892 bis 907) zu Ehren seines Vaters errichtet. Ismail Samani lebte von 849 bis 907. Er war 20 Jahre lang Gouverneur von Buchara im Namen seines Bruders Nasr. Nach dessen Tod wurde er von Kalif Motazed als Gouverneur von Transoxanien anerkannt und verlegte die Hauptstadt nach Buchara. Er besiegte den Saffariden Amr-l Laith und herrschte als unabhängiger Souverän, obwohl er im Freitagsgebet und auf Münzen nominell die Oberherrschaft des Kalifen anerkannte. Es gibt keinen Hinweis, dass er regelmäßig Tribute oder Steuern nach Bagdad abführte. Das Samaniden-Mausoleum ist eines der ältesten Mausoleen Mittelasiens und gilt als Meisterwerk der islamischen Architektur. Es ist insofern kulturgeschichtlich bedeutend, als der Islam die architektonische Verzierung von Gräbern verbietet. Manche Forscher sehen es als das älteste islamische Kuppelgrab an und sehen die zoroastrischen Feuertempel als Vorbild dafür an. Seine Grundfläche beträgt 11 x 11 Meter. Es besteht aus einem würfelförmigen Bau und einer halbkreisförmigen Kuppel mit vier kleinen Kuppeln an den Ecken. Alle vier Seiten sind identisch, es gibt keine Hauptfassade. Die Mauern sind bis zu 1 Meter 80 stark. Jede Seite hat einen überwölbten Eingang. An den Ecken des Unterbaus befinden sich Dreiviertelsäulen ohne Basis und Kapitell. Oberhalb des unterbaus und unter der Kuppel verläuft eine Säulengalerie mit 4 x 10 Fensteröffnungen. Die Kuppel hat eine Höhe von 9 Metern. Das Mausoleum besteht aus Backsteinen. Die Fassaden sind mit gebrannten und polierten Ziegelsteinen von 22 x 23 cm Größe verkleidet, aus denen geometrische Ornamente (Quadrate, Rechtecke, Kreise, Dreiecke, Sterne) gebildet wurden. Im Inneren wird der viereckige Grundriss mit Bogen über den Ecken in ein Achteck überführt. In den Ecken des Achtecks stehen kleine Säulen mit Kapitellen. Sie stützen die Vorsprünge eines schmalen sechzehn-eckigen Bandes, das in die Kuppel übergeht. Das Samaniden-Mausoleum wurde 1934 restauriert. Bei dieser Gelegenheit wurden die später rund um das Mausoleum errichteten Gräber eingeebnet.
Tschaschma-Ayub-Mausoleum
  • 5 Tschaschma-Ayub-Mausoleum (Hiobsbrunnen-Mausoleum) (Chashmai Ayyub; “Xoʻja Gʻunjoriy” MFY, Somoniylar bogʻida) . Das Mausoleum befindet sich an der Stelle, an der der Legende nach der Prophet Hiob in einer großen Trockenheit Wasser hervorzauberte, indem er mit seinem Hirtenstab den trockenen Sand berührte. Das Mausoleum soll im 12.Jh. von dem Karachaniden Khan Arslan erbaut worden sein, der auch das Kalon-Minarett, die Magoki-Attari-Moschee und die Große Moschee vor der Stadt errichten ließ. Untersuchungen haben ergeben dass das Mausoleum in mehreren Etappen im 12., 14. und 16.Jh. erbaut wurde. Der älteste Teil ist der Turm mit einer kegelförmigen Spitze, in dem sich ein quadratisches Grab befindet. Die Grundfläche des Innenraums beträgt 4 x 5 Meter. Der Turm gleicht außen einem Kegel, innen besteht er aus einer Kuppel mit kleinen Lichtöffnungen. Die ungewöhnliche Form des Mausoleums dürfte sich daraus erklären, dass nach dem Kriegszug von Timur nach Choresmien Baumeister und Handwerker aus Urgentsch nach Buchara kamen und ihre künstlerischen Traditionen hierher mitbrachten. In der 2.Hälfte des 16:jh. wurde das Gebäude durch ein niedriges Portal und 2 Türme ergänzt. Das Mausoleum wurde 2008 für die Anerkennung als UNESCO Weltkulturerbe vorgeschlagen. [3].
  • 6 Gedenkstätte für Ismail al Buchari. Die Gedenkstätte befindet sich gegenüber vom Tschaschma-Ayub-Mausoleum und wurde 1998 errichtet.
Medrese des Ulug Beg
  • 7 Medrese des Ulug Beg (Ulugʻbek madrasasi), 33 Khoja Nurobod Street . Die Medrese liegt beim Zaragon Basar, erreichbar mit Bus 6,8 und Marschrutka 51,56,58. Die Mederese entstand im Jahr 1417. Sie ist die älteste erhaltene Koranschule der Stadt. Wahrscheinlich wurde sie von Ismail, dem Enkel des Baumeisters des Gur-Emir in Samarkand, Tahir ibu-i Mahmud aus Isfahan erbaut. Sie wurde 1586 während der Regierungszeit von Khan Abdullah II. umgebaut. Die Medrese ist ein rechteckiges Gebäude mit einem Innenhof und einer Größe von 50 x 40 Metern. Besonders bemerkenswert ist die Hauptfassade. Das Sternenmotiv gilt als Hinweis auf den Bauherrn Ulug Beg, der ein bedeutender Astronom war. Die Kacheln der Fassade stammen von mehreren Bauphasen bzw. Renovierungen. Die ältesten in den Farben dunkelblau, weiß, hellblau, rötlich und grün aus dem 15., die weiß-blauen aus dem 16. und die Schwarz-grauen mit kälteren Farben und blauen pflanzlichen Ornamenten aus dem 17.Jh. Die Inschrift über dem Portal bedeutet: "Streben nach Wissen ist die Pflicht jedes Muslims".
Medrese des Khans Abd-ul Aziz
  • 8 Medrese des Khans Abd-ul Aziz (Abdulazizxon madrasasi), 22 Khoja Nurobod Street (“M. Ulugʻbek” MFY, X. Nurabod koʻchasi) . Gegenüber der Ulug bek Medrese, erreichbar mit Bus 6,8 und Marschrutka 51,56,58. Die Medrese entstand 1652 zur Zeit der Dynastie der Astrachiden (1599 bis 1753). Die beiden Medresen entsprechen ganz unterschiedlichen Kunstrichtungen: die Medrese des Ulug Beg weist klassisch-ruhige Formen mit sparsamen Verzierungen auf, für der Medrese des Khans Abd-ul Aziz sind unruhige Formen, eine Schwerfälligkeit der Architektur und Überbetonung der Schmuckelemente charakteristisch. Komposition und Raumaufteilung folgen der Ulug Beg Medrese. In der Ausschmückung werden neue Motive verwendet, wahrscheinlich um aus der Tradition auszubrechen: Phönixe und Vögel mit Schlangenköpfen auf den Mosaiken, stilisierte Landschaften auf den Wandmalereien oder komplizierte geometrische Muster der Alabaster-Decken der Versammlungsräume und der Moschee. Das Portal ist reich mit Stalaktiten, die Außenwand mit fein gezeichneten farbigen Mosaiken verziert. Auffallend ist der Vogel Simurg, der mit ausgebreiteten Flügeln zum Himmel emporfliegt. Semurg ist das Wappentier Usbekistans. Im Derschane (Vorlesungssaal) befinden sich Reste von Wandmalereien. Die russische Kunsthistorikerin Pugatschenkowa sieht in diesem Bau den letzten Versuch der zentralasiatschen Baukunst der späten Feudalzeit "auf den Pfad des Fortschritts durchzubrechen, indem sie die hemmenden Überlieferungen der Vergangenheit abschüttelt, aber für einen solchen Schritt reichte ihre Kraft nicht aus".
Tak-i-Sargaron – Basar der Juweliere
  • Die Kuppelbasare sind für das Stadtbild Bucharas charakteristisch. Das an der Seidenstraße gelegene Buchara war ein bedeutendes Handelszentrum. Der Handel wurde unter den Scheibaniden im 16. Jh. durch den Bau von 5 Kuppelbasaren unterstützt. "Tak" bedeutet "Gewölbe" oder "Bogen".
    • 9 Tak-i-Sargaron. Der Basar der Goldschmiede und Juweliere, befindet sich an der Kreuzung der beiden Hauptstraßen Bucharas, die Labi Khauz und Registan verbinden. Hier befanden sich ungefähr 30 Juwelierläden.
    • 10 Tak-i-Telpak-Furuschon (Toqi telpakfurushon; “M. Ulugʻbek” MFY, Haqiqat koʻchasi) . Der Basar der Mützen- und Kappenmacher, in dem Pelzmützen, Turbane und goldgestickte Tjubetejkas verkauft wurden. Die westliche Passage des Tak-i-Telpak-Furuschon liegt an der Mehtar Ambar Straße. Auf der rechten Seite befindet sich die Kuleta Karawanserai, links die restaurierte Kurpa Moschee.
    • 11 Tak-i-Sarrafon (Toqi sarrofon; “J. Ikromiy” MFY, B. Naqshband koʻchasi) . Der Basar der Geldwechsler.
    • 12 Tim des Khans Abdullah (Abdullaxon timi; “I. Buxoriy” MFY, Haqiqat koʻchasi) .
      Khan Abdullah ließ 1577 den Basar für Seide und Wolle errichten. Hier kann man noch etwas von der Atmosphäre Bucharas als Handelsstadt an der Seidenstraße nachempfinden. Im 19.Jh. verkehrten zwischen Buchara und Russland Karawanen mit mehr als 3.000 Kamelen. Jedes Jahr brachen große Karawanen von Buchara auf. Die Hautrouten führten nach Orenburg, Troitsk und Krasnowodsk. Jede Karawane führte eine Kanone und Bewaffnete mit sich. An der Spitze der Karawane stand ein gewählten Karawan-Bosch. Die importierten Güter wurden in Karawanseraien aufbewahrt. Die Karawanseraien standen oft im Besitz einer Moschee oder Medrese oder im Privateigentum. Am Eingang der Karawanseraien sassen 2 Saraybons. Sie verwahrten die Waren und waren dafür verantwortlich. Nach Eintritt der Dunkelheit wurden die Karawanseraien geschlossen und die Schlüssel von den Saraybons verwahrt. Die Saraybons wurden von den Käufern der verwahrten Gütern entlohnt, sie hatten daher ein Interesse an großen Umsätzen in ihren Karawanseraien. Bei großen Geschäften wurde immer ein Vermittler (dallois) eingeschaltet. Die Saroya Barrakalon Karawanserai war persönlicher Besitz des Emirs und hatte ein Monopol auf alle Pelze aus Astrakhan. Der Besitzer der größten Karawanserai für Textilien war Ubaydullahodja. Dicke Wollstoffe kamen aus Konstantinopel, englischer Satin aus Peschawar, Seide und goldbestickte Stoffe aus Moskau. Mit Seide, Kattun, Baumwollstoffen und Wolle wurden hier Umsätze von 15.000 Rubel pro Tag erzielt. Händler von Perlen, Diamanten und Gold waren in der Sayfiddin-Karawanserai des Emirs untergebracht.}}
Zindan (Gefängnis)
  • 13 Zindan (Gefängnis), 2 Balimanova Street. Erreichbar mit Bus 6,8,23 und Marschrutka 51,53,76. Der Zindan war das Gefängnis der Emire von Buchara, wurde in der 2.Hälfte des 18.Jh. während der Herrschaft der Dynastie der Manganiten gebaute. Im Hof des Zindan hibt es niedrige Räume aus Ziegeln, in denen Steuerschuldner, die ihre Steuern nicht bezahlten, politisch Verurteilte und zum Tode verurteilte Verbrecher gefangen gehalten wurden. Am Rande dieser Räume gibt es eine 6 Meter tiefe Grube mit 5 Metern Durchmesser, in der besonders gefährliche Verbrecher gefangen gehalten wurden.
  • 14 Khanakah des Hodscha Sainuddin (Xoʻja zaynuddin majmuasi) . Das Bauwerk ist aus dem 16.Jh. Sie diente als Bezirksmoschee, Herberge für Derwische und Grab des Hodscha. Der Hof ist von zwei Reihen hölzerner Säulen umgeben, die ein Holzdach tragen. Der große rechteckige Hauptsaal ist mit einer Kuppel überdacht, deren Unterteil aus einem Gürtel von Stalaktiten besteht. Die Kuppel ist mit Malereien in den Farben Gold, Blau, Rot und Türkis verziert und soll die Himmelskuppel versinnbildlichen.
Chor Minor
  • 15 Chor Minor. Die Moschee befindet sich im nordöstlichen Teil der Stadt. "Chor minor" bedeutet "vier Minarette". Sie wurde 1807 von dem reichen Turkmenen Kalif Nijaskul erbaut. Ihre Bauweise unterscheidet sich von den anderen Bauten Bucharas und dürfte sich am Taj Mahal in Agra/Indien orientieren. Andere vertreten die Meinung, dass die vier Minarette die vier Weltreligionen symbolisieren. Ursprünglich stand hier ein großer Baukomplex mit einem Innenof, Wasserbecken, Moschee und Medrese. Chor Minor besteht aus 4 Türmen mit türkisfarbenen Kuppeln und war ursprünglich das Pförtnerhaus einer Medrese. Chor Minor ist heute eines der Wahrzeichen von Buchara.
  • 16 Faisabad Khanaka. Die Khanaka vom Ende des 16. Jh. befindet sich am nordöstlichen Stadtrand. Im 16.Jh. hielten sich besonders viele Derwische in Buchara auf. Für sie wurden spezielle Gebäude mit Zellen und großen Sälen für die gemeinsamen rituellen Handlungen errichtet. Die Moschee wurde von dem Sufi Ahsi-i Faisobodi (gestorben 1601) errichtet.
  • 17 Halifa Hudoidod Khanaka. ist eines der wichtigsten Bauwerke des 18.Jh. in Buchara. Halif Hudoidod gilt als der geistliche Lehrer von Khan Abdul Aziz (1645-1680). Eine Khanaka ist ein Gebäude für Derwische, in denen ekstatische Rituale ("sikr") stattfanden. Hier befand sich ein Wohnhaus für blinde Koranleser.
  • 6 Mullo-Tursunjon-Madrasa (Tursunjon madrasasi; “I. Buxoriy” MFY, M. Ambar koʻchasi) . Mehtar Ambar Straße, wurde Ende des 18.Jh. von Emir Danjal Bil und seinem Sohn Schah Murad errichtet. Sie war die viertwichtigste Medrese in Buchara. Hier wurden die Obermuftis ausgebildet.
  • Das Grab des Imom Kosi-Hon stammt aus dem 13.Jh. Der Sage nach soll Der Mongolen-Khan Hulanghu den Bewohnern von Buchara 40 Tage Zeit gegeben haben, um die Frage zu beantworten, aus welchem Grund er nach Buchara geschickt wurde. Die Bewohner von Buchara schickten einen Knaben mit einem Kamel und einem Ziegenbock zu ihm, während der Khan einen weißbärtigen Alten erwartete. Der Knabe antwortete ihm, er solle sich an das Kamel wenden, wenn er etwas Großes sehen möchte und sich an den Ziegenbock wenden, wenn er mit jemandem Bärtigen reden wolle. Der Grund für Hulanghus Kommen war die Strafe für die Sünden des Volkes. Der Khan sagte zu dem Knaben, dass er sich etwas wünschen könne und der Junge bat um so viel Erde, wie man unter einer Kamelhaut unterbringen kann. Dann zerschnitt er die Kamelhaut in dünne Streifen und umspannte die ganze Stadt damit. So wurde der Krieg beendet und Kosi-Hon ließ rund um die Stadt Stadtmauern errichten. Hulangu lebte von 1217 bis 1265. Er war ein Enkel von Dschingis-Khan und Bruder des Khans Mönke.

Denkmäler[Bearbeiten]

Statue des Nareddin Hodscha
  • 18 Denkmal des Nasreddin Hodscha (Afandi) . Das Denkmal befindet sich am Lab-i Hauz. Nasreddin ist die orientalische Entsprechung des "Till Eulenspiegel".

Straßen und Plätze[Bearbeiten]

Die Zusammenstellung von in sich geschlossenen Bauten zu malerischen Komplexen, die im Gewirr der engen Gassen klare Akzente setzen, entspricht timuridischer Tradition und damit letzten Endes der innerasiatisch-nomadischen Form der Errichtung von Lagern. Diese Vorliebe zeigt sich nicht nur im Registan von Samarkand, sondern auch als Prinzip der Stadtgestaltung in Buchara vom 16. bis 19.Jh. Beispiele sind das Po-i-Kalyan-Ensemble mit der Großen Moschee (15./16.Jh.) und der Medrese Mir-i-Arab (16.Jh.), die Abdul-Aziz-Khan-Medrese als Gegenüber zur Medrese des Ulug-Beg, das Kosch-Ensemble bestehend aus den Medresen Madar-i Khan (16.Jh.) und Abdulla Khan (16.Jh.), der Platz um den Liabi-Khauz mit der Kukeltasch-Medrese (16.Jh.) sowie der Medrese und Khanaka des Divan Begi (17.Jh.), die Gegenüberstellung vom Tor der Zitadelle (Anfang 19.Jh.) und Bolo-Kjauz-Moschee (18.Jh.) sowie der Tschor-Bakr-Komplex (16.Jh.), der sich ca. 5 Km außerhalb der Stadt befindet.

Po-i-Kalyan-Ensemble
  • Das Po-i-Kalyan-Ensemble besteht aus dem Kalyan-Minarett, der Kalyan Moschee und der Mir-i Arab Medrese.
Kalyan-Minarett und -Moschee
    • 19 Kalyan-Minarett. Das Minarett ist ein Wahrzeichen Bucharas. "Kalyan" bedeutet "groß". Es wurde 1127 unter Muhammad Arslan Khan vom Baumeister Bako erbaut. Muhammad Arslan Khan war ein Herrscher aus der Dynastie der Karakhaniden. Er regierte von 1102 bis 1129 und war Vasall des Seldschuken-Sultans Sanjar. Das Minarett ist als einziges von der Freitagsmoschee Arslan Khans übrig geblieben. Es wird berichtet, dass Dschingis Khan von dem Minarett so beeindruckt war, dass er es unversehrt ließ, während er die ganze Stadt zerstörte. Das Minarett ist 48 Meter hoch, am Boden hat es einen Durchmesser von 9 Metern und an der Spitze von 6 Metern. Die Form des Minaretts ist charakteristisch für Zentralasien und den Iran. Ähnliche Bauten sind das Minarett in Jam (Afghanistan), Qutub Minar in Delhi (Indien), das Minarett in Wabkent (siehe unten) und das Minarett der großen Moschee in Konye Urgentsch (Turkmenistan). Es ist aus Ziegeln gemauert, verjüngt sich allmählich nach oben und wird von einer Laterne mit 16 schlanken Säulen zwischen arkadenartigen Fenstern bekrönt. Das Minarett wird durch 14 Bänder von geometrisch gesetzen Ziegeln geschmückt, die durch Streifen von senkrecht gestellten Ziegeln getrennt sind. Aus Inschriften auf diesen Streifen geht das Jahr der Errichtung 1127, der Name des Bauherrn Arslan Khan und des Baumeisters Bako hervor. Wie beim Samaniden-Mausoleum wird die Gliederung allein durch die Art und die Größe der Ziegel erzielt. Nur unterhalb der Laterne wurden in einem schmalen Band auch türkis- und dunkelblau glasierte Ziegel verwendet. Es ist dies eines der frühesten Beispiele für die Verwendung farblicher Elemente in der Außengestaltung von Bauwerken in Zentralasien. Unterhalb und über der Laterne befinden sich Reihen von spitzbogenartigen, sog.Muqarnas-Elementen. 104 Stufen führen zur Spitze des Minaretts. Der Legende nach blieb das Minarett nur dehalb so viele Jahrhunderte lang erhalten, weil der Alabastergips des Fundaments mit Kamelmilch oder mit Blut gerührt wurde. Im 18. und 19.Jh. wurde das Minarett für Hinrichtungen benutzt, bei denen die Opfer von der Spitze des Minaretts in die Tiefe gestürzt wurden. Die letzte dieser Hinrichtungen fand 1884 statt. Das Minarett wird deshalb auch als Minarett des Todes bezeichnet. Das Minarett ist durch eine Brücke mit der heutigen Moschee verbunden, die mehr als 300 Jahre später errichtet wurde. Es wird berichtet, dass das Minarett in Kriegszeiten als Wachtturm, um nach herannahenden Feinden Aussicht zu halten, verwendet wurde.
    • 7 Kalyan-Moschee (Masjidi kalon; “I. Buxoriy” MFY, X. Nurabod koʻchasi) . Die Moschee ist die zweitgrößte Zentralasiens. Sie erstreckt sich über eine Fläche von ca. 130 x 80 Metern, bei Gottesdiensten fanden 12.000 Gläubige Platz. Die Moschee wurde im 15.Jh. an der Stelle einer älteren Moschee aus dem 12.Jh. erbaut. Diese Moschee ist an Größe den Moscheen in Samarkand und Herat/Afghanistan vergleichbar. Sie wurde 1514 vollendet und weist viele typische Elemente der Architektur der Timuridenzeit auf. Die Moschee verfügt über 7 Tore, der Haupteingang ist an der Ostseite. Das Gebäude liegt einige Meter tiefer als der Platz davor. Sie besteht aus einem rechteckigen Innenhof mit vier Iwanen. Das Hauptgebäude liegt auf der Längsachse und öffnet sich zum Hof mit einem monumentalen Iwan. Die Pischtaks sind mehr öals doppelt so hoch wie die Hallen, der Kibla-Pischtak ist fast dreimal so hoch wie die Gebetshallen. Das lässt die Pischtaks sehr schlank erscheinen. Die Dächer der Galerien rund um den Innenhof mit 288 Kuppeln ruhen auf 208 Säulen. An der Westseite befindet sich der Mihrab (Gebetsnische) mit einer blauen Kachelverkleidung. Zwei Ornamentfelder an der Außenmauer dürften Überreste der ursprünglichen Moschee aus dem 12.Jh. sein. Eines der Ornamente entspricht genau den Ornamenten auf dem Minarett.
    • 20 Mir-i-Arab-Medrese (Mir Arab madrasasi; “I. Buxoriy” MFY, X. Nurabod koʻchasi) . Die Medrese befindet sich entsprechend dem "Zwillings-Prinzip" gegenüber der Kalyan-Mischee. Sie ist eines der schönsten Beispiele der Architektur der Scheibaniden-Zeit und wurde 1530 bis 1536 von Khan Ubaidallah für den Erlös für den Verkauf von 3000 schiitischen persischen Sklaven errichtet. Sie ist die wichtigste religiöse Schule in Buchara. In der Medrese wurden Khan Ubaidallah und Abdullah Jamani, der Scheich von Jemen, dem das Volk den Beinamen Mir-i-Arab (Fürst der Araber) gab, beigesetzt. Mir-i-Arab war ein Schüler von Hodscha Ahmed Yesevi, dem mächtigen Anführer eines Derwischordens und geistigen Vater der frühen Scheibaniden. Die Medrese entspricht dem klassische Schema: Innenhof mit 4 Iwanen, prächtige Fassade mit einem riesigen Iwan in der Mitte, 2 Ecktürmen und 2 Kuppeln auf den Seitenflügeln. Die Medrese ist einstöckig. Man betritt sie durch einen hohen Iwan, dessen Gewölbe aus geometrisch angeordneten Ziegeln besteh. Die Gräber von Mir-i-Arabs und Khan Ubaidallah befinden sich zwischen anderen Gräbern in einem Raum mit einer Kuppel. Es gibt kein besonderes Mausoleum für den Herrscher. Der rechteckige Hof der Medrese ist im Erdgeschoss und um 1.Stock von Wohnzellen umgeben. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass entsprechend den 114 Suren des Koran 114 Wohnzellen errichtet wurden. Früher führte an allen 4 Seiten ein verzierter Iwan in den Hof, heute ist nur das prächtige Südportal in seiner ursprünglichen Form erhalten. Neben dem Hauptportal befinden sich zwei Säle mit Kuppeln: der Versammlungssaal und die Moschee. Die Verzierung entspricht der spät-timuridische Tradition und besteht aus blauen und weißen Mosaiken, Inschriften in kunstvoller Sülüs-Schrift sowie stilisierten Pflanzenmotiven. Die Medrese Mir-i Arab ist die einzige Koranschule in Zentralasien, die seit mehr als 400 Jahren diesem Zweck dient. In der Sowjetzeit war Mir-i-Arab die einzige islamische Lehranstalt in der Sowjetunion. Bekannte Studenten waren die Muftis von Aserbeidschan, Kasachstan und Russland sowie der ermordete Präsident von Tschetschenien Ahmad Kadirov.
Plan des Lab-i-Chauz-Ensembles: 1—Divan-Beghi-Khanaka; 2—Chauz (Wasserbecken); 3—Kukeltasch-Medrese; 4—Divan-Beghi-Medrese; 5—Denkmal des Nasreddin
  • 21 Labi Hovuz (“J. Ikromiy” MFY, M. ambar koʻchasi) . Das Lab-i Chauz-Ensemble ist erreichbar mit Marschrutka 52, 68 und besteht aus dem Becken des Lab-i Chauz, der Kukeltasch Medrese, der Nadir Divan Medrese und der Nadir Divan Khanaka. Die Geschichte des Platzes ist eng mit Nadir Divan-Beghi verbunden, dem Wesir und Onkel des Emirs Imam Quli Khan. Der Legende nach soll sich an der Stelle, an der Nadir Divan Beghi einen Teich errichten wollte, ein großes Grundstück im Besitz einer jüdischen Witwe befunden haben, die sein Angebot ablehnte. Er klagte sie vor dem Emir. Dieser ließ den Fall von Muftis untersuchen, die zu dem Schluss kamen, dass die Witwe nicht gegen ihren Willen zum Verkauf gezwungen werden konnte, weil Juden den Muslimen gleichgestellt waren, so lange sie die "Jizzah" (Kopfsteuer) für Nicht-Muslime entrichteten. Nadir Beghi liess einen kleinen Teich und einen Wassergraben errichten, der das Haus der Witwe untergrub. Die Witwe trat das Grundstück nur unter der Bedingung ab, in einem Wohnbezirk eine Synagoge errichten zu dürfen.
Lab-i Chauz mit Nadir-Divan-Beghi-Khanaka
    • Lab-i Chauz bedeutet "Ufer des Sees" oder "Küste des Teichs". Das Becken wurde 1629 unter Beg Nadir-Divan angelegt. Es ist 46 x 36 Meter groß und 5 Meter tief. Der Lab-i Chauz mit seinen alten Bäumen, dem Teich, den Teehäusern und den drei großen Gebäuden ist der reizvollste Platz des alten Buchara. Früher gab es in Buchara viele Teiche, aus denen die Bewohner Wasser holten. Hermann Vambery, der sich 1864 in Buchara aufhielt, berichtet, dass er aus Angst vor dem Fadenwurm nur warmes Wasser und Tee trinken musste und dass Menschen, die davon befallen wurden, einen ellenlangen und bindfadendicken Wurm mit einer Spindel herauszogen oder ihn von den Barbieren herausschneiden ließen. Die meisten Teiche wurden zwischen 1920 und 1930 trockengelegt.
    • Die Kukeltasch-Medrese an der Nordseite des Platzes ist das größte Gebäude im Lab-i Chauz Ensemble mit einem Ausmaß von 60 x 80 Metern. "Kukeltasch" bedeutet "Milchbruder". Kulbaba Kukeltasch war der Pflegebruder des Emirs und einer der höchsten und treu ergebenen Beamten von Khan Abdullah (1561-1598). Er ließ die Medrese in der 2.Hälfte des 16.Jh. errichten. In der Medrese gibt es 160 Chudschras (Zellen für die Studenten). Sie war eine der größten Koranschulen ganz Mittelasiens. Links und rechts des Eingangs befinden sich achteckige Vorhallen, um die herum die Zellen wie Radspeichen angeordnet sind. Ihre Decken bestehen aus kleinen Backsteinen, die durch dünne Linien aus weißem Alabaster voneinander abgegrenzt sind, was ein eindrucksvolles Muster ergibt. Hier wohnte der Dichter Sadriddin Aini (1878-1954), der als Begründer der tadschikischen und usbekischen Literatur gilt.
    • Die Nadir Divan Beghi Medrese wurde 1622/23 errichtet. Sie befindet sich an der Ostseite des Platzes. "Diwan Begi" bedeutet "Posten am Hof". Nadir Diwan Begi war bei Imam Kuli Khan beschäftigt, der einer der bedeutendsten Herrscher der Astrachaniden (Janiden)-Dynastie. Ursprünglich sollte hier eine Karanwanserei errichtet werden. Bei der Einweihung versprach sich Imam Kuli Khan und erklärte sie überraschend zur Koranschule. Nadir Divan Beghi musste daher seine Pläne ändern und den Aiwan, die Türme an den Ecken und ein zweites Stockwerk mit Zellen für die Studenten hinzufügen. Bei der Schir-Dor Medrese in Samarkand wurde erstmals Darstellungen von Sonne, Tigern und Antilopen verwendet. Nadir Diwan Begi folgte diesem Beispiel und ließ Motive von Vögeln, Hirschen, Menschen und der Sonne anbringen. Am Abend finden hier eine Modeschau und eine Tanzvorführung statt.
    • Die Nadir Divan Beghi Khanaka wurde 1620 errichtet. "Khanaka" ist ein Haus für wandernde Sufis. Sie befindet sich gegenüber der Nadir Divan Beghi Medrese auf der westlichen Seite des Lab-i Chauz. Besonders bemerkenswert sind die in den Farben blau, gelb und grün gehaltenen Ornamente des Pischtak und das diesen umlaufende Schriftband.
Madar-i-Khan-Medrese
  • Das Kosch-Ensemble besteht aus zwei gegenüber liegenden Medresen aus der 2.Hälfte des 16.Jh. Beide Medresen wurden in der Regierungszeit von Abdullah Khan erbaut. "Kosch" bezeichnet Einrichtungen, die einander aus Gründen der Komposition und Symmetrie gegenüber gestellt wurden. Das Kosch-Prinzip liegt in Buchara auch des Ensembles der Kaljan-Moschee und Mir-i Arab Medrese sowie der Abdul-Aziz-Khan- und Ulugbeg-Medresen zu Grunde.
    • Die Madar-i Khan Medrese wurde 1566 errichtet. "Madar-i Khan" bedeutet "Mutter des Khan". Die Medrese war der Mutter des Khan geweiht.
    • Die Abdullah Khan Medrese wurde 1588-1590 erbaut. Sie ist etwas größer und reicher verziert als die Madar-i Khan Medrese. Sie ist 40 x 75 Meter groß und entspricht dem Typ einer Hof-Medrese mit Zellen für die Schüler und 4 in der Mitte angeordneten Iwanen. Die Wohnzellen haben die Form achteckiger Räume. Die Moschee im Innenhof ist nicht genau nach Mekka ausgerichtet, sondern orientiert sich an den Himmelsrichtungen. Vermutlich wollte Abdullah Khan hier sein Mausoleum errichten. Die Größe der Räume erfordert ein kompliziertes System von stützenden Elementen, so dass diese Struktur selbst wie ein Ornament wirkt.
  • Der Registan war früher von Palästen, Moscheen und Medresen umgeben. Neben dem Haupttor der Festung stand früher die Pojanda-Moschee. An ihrem Portal waren Geschütze aufgestellt, die bei Belagerung der Zitadelle auf die Angreifer zielten. Auf der anderen Seite befand sich der Sitz des Hauptbefehlshabers, die Werkstatt für die Reparatur von Waffen und das Arsenal. Am Registan wurden die Erlässe des Emirs verkündet und Hinrichtungen und Auspeitschungen vorgenommen. Es war verboten, den Platz reitend zu überqueren. Die Reiter mussten absteigen, das Pferd führen und sich mit Blick zur Festung pausenlos verneigen. An Markttagen war der Platz voller Leute und es wurden hier Obst und Gemüse, Süßigkeiten und Tee verkauft. Historische Reiseberichte sprechen von einem bunten Treiben an Feiertagen auf dem Platz mit Gauklern, Musikern, Ringkömpfen, Seiltänzern, Spaßmachern und Dichterwettkämpfen.
  • Das Hodscha Gaukuschon Ensemble ist eines der größten Ensemble im Stadtzentrum. "Gaukuschon" bedeutet wörtlich "der Bulle tötet". Im 16.Jh. wurde an der Stelle des Schlachthofs eine Medrese, Moschee und Minarett errichtet. Das Minarett war das zweitgrößte in Buchara nach dem Pol-i Kalan-Minarett. Die Bauten wurden auf Kosten von Scheich Dschubara Hodja Sad, genannt "Hodscha Kalon" (großer Hodscha) errichtet. Die Hodscha Kalon Medrese hat einen trapez-förmigen Grundriss und wurde 1570 erbaut. Scheich Hodscha Kalon wurde in Tschor Bakr, der Familiennekropole der Dschubara-Scheichs begraben.

Museen[Bearbeiten]

  • Kamoliddin Behzod Museum der Schönen Künste, 41 Naqshband Street. Erreichbar mit Marschrtuka 52 und 68.
  • Museum der Geschichte der Besiedlung von Warachscha, 177 Mehtar Anbar Street. Erreichbar mit Marschrtuka 52 und 68.
  • Schmiedewerkstatt, in der Kulyuta Karawanserai, 12 Haqiqat Street. Toq-i Telpakfurushon Basaar, erreichbar mit Marschrutka 52 und 68.

Aktivitäten[Bearbeiten]

Die Bäder Bucharas gehen auf das 16.Jh. zurück. Früher mussten die Besucher der Brennstoff zum Erwärmen des Wassers selbst mitbringen oder kaufen. Die Gemeinde stellte arme Menschen ein, damit diese das Wasser erwärmten. Die Besucher zogen den Bademantel über den Kopf, um zu ziegen, dass sie nich nicht gebadet hatten.

  • Borzi Kord Hammam, Taq-i Teplak Furushon. Badehaus für Männer. Geöffnet: täglich ausg. Di 7.00 – 18.00 Uhr. Preis: Eintritt: UZS 3000, Massage: UZ 7000 (2007).
  • Hammam Kunjak, Ibidov 4, hinter dem Kalyon Minarett. Badehaus für Frauen. Geöffnet: täglich 7.00 – 18.00 Uhr. Preis: Eintritt: UZS 3000, Massage: UZ 5000 (2007).

Einkaufen[Bearbeiten]

  • Tim Abdulla Khan, Haqiqat. Geöffnet: 9.00 – 18.00 Uhr.
  • Unesco Carpet Weaving Shop, Eshoni Pir 57. Tel.: +998 2236613. Geöffnet: Mo – Sa 9.00 – 17.00 Uhr.
  • Bukhara Artisan Development Center, Bakhaudin Nakschiband.

Küche[Bearbeiten]

  • Rund um den Lab-i Chauz befinden sich einige Restaurants in denen gut Essen kann mit Blick auf das große Wasserbecken.
  • 1 Old Bukhara, Samarkand Str. 3. folkloristisches Restaurant mit usbekischer Küche, dass sich vorallem an Touristen wendet. Zentral gelegen.
  • 2 Chinar, B. Nakshband Str. 122. In der Innenstadt gelegen, usbekische Küche.
  • 3 Minzifa, Eshoni-Pir Str. 63. Das Restaurant befindet sich im gleichnamign Hotel etwas südlich des Lab-i Chauz.
  • 4 Bella Italia, Bakhautdin Naqshband. ideal für kulinarisches Heimweh oder um eine Pause von der usbekischen Küche einzulegen. Die Pizzeria liegt im Ostenam Rande der Innenstadt, etwas süd-östlich von Chor Minor.

Trinken[Bearbeiten]

  • Silk Road Spices, Halim Ibodov 5. Tee und Kaffee mit Zimt, Kardamon, Safran und Süßigkeiten.
  • Nughay Caravanseray Weinverkostung, Bakhauddin Naqshband 78. Weinverkostung in einer Karawanserei aus dem 18. Jh. Geöffnet: täglich 11.00 – 21.00 Uhr.

Nachtleben[Bearbeiten]

Unterkunft[Bearbeiten]

Günstig[Bearbeiten]

  • Mubinjon's Bukhara House, Sarrafon 4. Tel.: +998 2242005. Ältestes B&B in Buchara in einem Haus aus dem 18. Jh. Preis: US$ 5-15 pro Person (2007).
  • 1 Nasruddin Navruz, Babahanova 37. Tel.: +998 2243457, E-Mail: Preis: Einbett: US$ 15, Zweibett: US$ 20 (2007).

Mittel[Bearbeiten]

  • Emir Hotel, 17 Husaenov Street, nordwestlich vom Stadtzentrum. Tel.: +998 2244965, Fax: +998 2244117, E-Mail: 13 Zimmer. Preis: Einbett US$ 35, Zweibett: US$ 50 (2010).
  • K.Komil Hotel, Barakyin Street 40. Tel.: +998 2238780, Fax: +998 2237812, E-Mail: Preis: 15. März bis 30. Nov: Einbett: US$ 30, Zweibett: US$ 50, 1. Dez bis 15. März: US$ 24, Zweibett: US$ 40, De-luxe-Zimmer: 15. März bis 30. Nov: Einbett: US$ 40, Zweibett: US$ 60, 1. Dez bis 15. März: Einbett US$ 32, Zweibett: US$ 48 (2010).
  • 2 Lyabi House Hotel, N.Husainov Street 7. Tel.: +998 2242484, E-Mail: 33 Zimmer, Restaurant, Bar, Business Center. Preis: April bis Oktober Einbett: US$ 40, Zweibett: US$ 55, November bis März Einbett: US$ 35, Zweibett: US$ 50 (2010).
  • Hotel Mekthtar Ambar, 91. B.Nakshbandi Str., 605020 Buchara (zwischen Lab-i Khaus und Chor Minor). Tel.: +998 65 2244168, Fax: +998 65 2244168. 10 Zimmer in einer Koranschule aus dem 19. Jh. Preis: April bis Oktober Einbett: US$ 35, Zweibett: US$ 50, November bis März Einbett: US$ 25, Zweibett: US$ 40 (2010).
  • Olmos Hotel, südwestlich der Altstadt, nahe Djulbory Kalon Medrese, Voliday Abdul Aziz Khan Medrese und Kalif Khudoydod Komplex. 17 Zimmer, Hammam. Preis: Einbett: US$ 35, Zweibett: US$ 60 (2010).
  • Sukhrob-Barzu, L.Babakhanova Kochasi 9, unmittelbar beim Labi Hauz. Tel.: +998 224247, Fax: +998 224247, E-Mail:

Gehoben[Bearbeiten]

  • Amulet Hotel, nahe Labi Khauz. In einer Medrese aus dem 19.Jh. Preis: Einbett: US$ 35, Zweibett: US$ 60 (2010).
  • Hotel Bukhara Palace, Navoi Prospekt 8. Tel.: +998 2230024, +998 2235119, E-Mail: Ca. 20 Minuten zu Fuß vom Stadtzentrum, 220 Zimmer, Satelliten TV, Telefon, Minibar, Restaurant, Business Center, Sauna, Fitness Center, Swimmingpool im Freien. Preis: Apr, Mai, Sept, Okt: Einbett: US$ 50, Zweibett: US$ 70, Mai bis Aug: Einbett: US$ 35, Zweibett: US$ 45, Dez bis Feb: Einbett: US$ 25, Zweibett: US$ 35 (2010).
  • 4 Minzifa Inn Boutique Hotel, Eshoni Pir 36. Tel.: +998 2244966. 12 Zimmer. Preis: 1.Apr – 15.Jun, 15.Aug – 31.Okt: Einbett: US$ 40, Zweibett: US$ 60, 15. März-1. Apr, 15. Jun – 15. Aug: Einbett: US$ 35, Zweibett: US$ 50, 1. Dez – 15. März: Einbett: US$ 30, Zweibett: US$ 45 (2010).
  • Hotel Semurg, 19 Ikbol St. Tel.: +998 2238855, +998 7801006, +998 7801007, Fax: +998 2238828. Zu Fuß ca. 15-20 Minuten vom Stadtzentrum, 75 Zimmer, Restaurant, Bar, Swimming-Pool. Preis: Einbett: Nichtsaison: US$ 35, Zweibett: US$ 60, Hochsaison: US$ 37, Zweibett: US$ 70 (2010).
  • 5 Hotel Zaragon, Haqiqat 3, nahe Pol Kalyon-Ensemble. Tel.: +998 2245821, E-Mail: Preis: Einbett: US$ 55, Zweibett: US$ 70 (2010).

Lernen[Bearbeiten]

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

  • OVIR, Murtazeva 10/3, ca. 1 km südöstlich vom Stadtzentrum, neben Uzbekistan Airways. Tel.: +998 2238868.
  • Air and Rail Ticketing Office, Naqshiband, gleich beim Lab-i Khauz. Tel.: +998 2246486.
  • Uzbekistan Airways, Navoi 15, ca. 1 km südöstlich vom Stadtzentrum. Tel.: +998 2335060.
  • National Bank of Uzbekistan, M Ikbola 3. Tel.: +998 2236973. Geöffnet: Mo – Fr 9.00 – 16.00 Uhr.

Ausflüge[Bearbeiten]

Baha ad-Din-Nakschband-Mausoleum
  • Abu Sina (Avicenna)-Gedenkstätte. in Afshona ist mit Bussen nach Peshku oder mit Taxi erreichbar.
  • Baha ad-Din-Nakschband-Nekropole. befindet sich 12 km nördlich von Buchara im Dorf Kasri Orifon und ist mit Marschrutka Nr. 60 erreichbar. Sie ist eine wichtige Pilgerstätte. Baha ad-Din Nakschband lebte von 1318 bis 1389. Er war einer der Gründer des größten und einflußreichsten Sufi-Ordens, den Nakschbandi. Dieser Orden ist der einzige Sufi-Orden, der seine geistige Abstammung von Mohammed auf den ersten Kalifen Abu Bakr zurückführt, während die meisten Sufi-Orden ihre Abstammung auf Ali, den Cousin und Schwiegersohn Mohammeds und vierten Kaliphen zurückverfolgen. Die Nakschbandi-Bewegung wurde im 12.Jh. gegründet und wurde die am weitesten verbreitete und einflussreichste Sufi-Bewegung. Sie verbreitete sich Ende des 16. und Anfang des 17.Jh. über große Teile der islamischen Welt, von China bis Nordafrika und dem Balkan, von Indien bis zur Wolga und Sibirien. vom 15. bis zum 19.Jh. war die Nakschbandi-Bruderschaft die dominierende Sufi-Bruderschaft Zentralasiens. Heute besteht sie aus 30.000-40.000 Anhängern in Usbekistan, Kasachstan, Kirgistan und Tadschikistan. Ihr Gründer Abd al-Khaliq Ghijduvani war ein Asket, der sich weigerte, mit Herrschern in Kontakt zu treten. Ihm wird der Ausspruch "Fürchte dich vor den Sultanen, so wie du dich vor den Löwen fürchtest" zugeschrieben. Baha ad-Din Nakschband gestattete die "Abgeschiedenheit in der Gesellschaft". Seine Anhänger mussten sich nicht mehr von der Gesellschaft fernhalten, sondern konnten Abgeschiedenheit in ihrem Herzen finden. Er forderte sie auf, durch Handel, Handwerk oder Landwirtschaft aktiv am Gemeinschaftsleben teilzunnehmen und erleichterte die Aufnahme in den Orden. Einer seiner bekanntesten Aussprüche ist: "Das Herz bei Gott und die Hände bei der Arbeit". Der Nakschbandi-Orden wurde so zur populärsten Bruderschaft Zentralasiens. Unter seinem Nachfolger Khoja Ubaydallah Ahrar begann im 15.Jh. die Politisierung des Ordens: er forderte die Unterordnung staatlicher Gesetze unter das islamische Recht und die Errichtung einer auf den Regeln der Scharia begründeten staatlichen Ordnung und verlangte, dass ein Herrscher das islamische Recht kennen und befolgen müsse. Von da an konnten scheichs und Mitglieder der Bruderschaft auch Reichtümer erwerben und die Scheichs zählten bald zu den reichsten Leuten in Transoxanien. Die Anlage besteht aus einer Winter- und Sommermoschee, Khanaka, Museum und Pilgerherbergen. Sie wurde 2003 bollständig restauriert.
  • Mausoleum Saifitdin Boharsi. befindet sich im Nordwesten von Buchara. Der Saifitdin Boharsi (Bakharzi) wurde 1190 in Chorasan (Iran) geboren. Er übersiedelte nach Choresm, wurde zum Nachfolger des berühmten Scheichs Najmitdin Kubro, dem Begründer des Kubrawija-Ordens und wurde Schaich-al-olam (Scheich der Welt) genannt. Dann kam er als Lehrer nach Buchara, lebte hier zur Zeit der Mongolenherrschaft und ist 1261 in der Nähe von Buchara gestorben. Er soll den Mongolen-Khan Bereke überredet haben, zum Islam überzutreten. Das heutige Mausoleum wurde in der 2.Hälfte des 14.Jh. (und das Eingangsportal später) errichtet. Das Mauseoleum ist wegen seiner wuchtigen Größe und der Klarheit der architektonischen Linienführung bemerkenswert. Das hölzerne Grabmal mit geschnitzten Ornamenten gehört zu den besten Arbeiten des mittelalterlichen Buchara.
  • 22 Mausoleum Bujan-Kuli-Khan (Bayonqulixon maqbarasi) . befindet sich neben dem Mausoleum Saifitdin Boharsi. Bujan Kuli Khan war ein Schüler von Sajfeddin Bakharzi.Es ist das Grabmal von Bujan Kuli Khan, der im 14.Jh. während eines Volksaufstandes in Samarkand ermordet wurde. Das Grabmal besteht aus einem großen Saal für Gebete und einem kleinen Raum für das Grab. Die Dekoration im Inneren bestand aus glasierter und gravierter Terrakotta. Einige dieser Fliesen befinden sich heute im Victoria and Albert Museum in London.
Nekropole Tschor Bakr
  • 23 Nekropole Tschor Bakr (Chor Bakr meʼmoriy majmuasi) . befindet sich westlich der Stadt im Dorf Sumitan, 5 Km von Buchara. Sie wurde zu Ehren von Hodscha Abu-Bakr Saad und Imam Abu-Bakr Ahmed von Islam Hodscha (gestorben 1539, Lehrer von Abdullah Khan errichtet. Scheich Muhammed Islam (gestorben 1563) wurde zum Anführer des Nakschbandi-Ordens. Nach der Überlieferung war er ein Nachkomme des Prophten Mohammed und stammte mütterlicherseits von Dschingis Khan ab. Hier wurden die Scheichs des Dschuibari-Clans beigesetzt, die seit der Samanidenzeit hohe Regierungsämter innehatten. Die Anlage besteht aus einem eindrucksvollen Baukomplex aus dem 16.Jh., einer Khanakah mit Moschee, Versammlungsraum, Medrese, Minarett und ist umgeben von Grabstätten aus dem 17. bis 20.Jh.
  • 8 Kiz-Bibi Sufi-Nonnenkloster. befindet sich 30 km von Buchara entfernt. Das Kloster wurde von einem Gefährten von Mir-i Arab begründet. Kiz Bibi war eine Sufi-Nonne, die spurlos aus einer der Zellen des Klosters verschwand. Der Legende nach wohnt sie in den Wänden des Baus und hilft Frauen gegen Unfruchtbarkeit. Kiz Bibi ist ein beliebter Pilgerort. Männer dürfen das Kloster nicht betreten. Frauen aus dem ganzen Land kommen hierher. Sie wohnen 3 Tage lang in einer der Zellen und beten, ohne irgend jemand zu sehen. Der Baukomplex besteht aus 3 Höfen mit dem Mausoleum von Kiz Bibi mit Iwan und Marmorgrab, Moschee, Nebenräumen und Zellen für Pilger und Kranke.
  • 1 Paikent. 60 Km südwestlich von Buchara, ist eine der ältesten Siedlungen in der Oase von Buchara und wurde bereits im 4.-2.Jh.v.Chr. besiedelt. Die Festung von Paikent hatte große strategische Bedeutung, einerseits als Grenze, Militär- und Handelsstützpunkt an der Westgrenze von Sogdiana, andererseits als wichttiger Kreuzungspunkt an der Seidenstraße. Paikent erreichte seine größte Bedeutung im 6.-8.Jh.n.Chr. und dürfte eine Art "Kaufmannsrepublik" gewesen sein. Die Stadt war bis ins 12.Jh. besiedelt. Russische Archäologen bezeichnet Paikent oft als "asiatisches Pompeji". Die Stadt wurde nach und nach von Sand zugedeckt und darunter befinden sich viele gut erhaltene, aber noch nicht freigelegte, Gebäude.
  • 24 Rabat-i-Malik (Raboti malik; “Sardoba” MFY) . 80 Km von Buachara, an der Straße nach Samarkand. Hier befindet sich das mächtige Portal einer Karawanserai aus dem 11.Jh. Das Portal ist 12 Meter hoch. Die Anlage wurde von dem Karachaniden Khan Shams al Mulk Nasr erbaut, der fast ganz Transoxanien beherrschte.
  • 2 Wabkent (Vobkent) . 30 Km nordöstlich von Buchara: Wie aus Inschriften hervorgeht wurde das Minarett von Wabkent 1196/97 begonnen und 1198/1199 fertiggestellt, auch der Name des Geldgebers ist bekannt. Vorbild ist das Kalyan-Minarett in Buchara, errichtet 1127. Das Minarett von Wabkent weist eine Höhe von 40 Metern, einen Durchmesser unten von 6 Metern und oben von 2,8 Metern auf. Es erscheint damit höher als das Kalyan-Minarett in Buchara, obwohl es ca. 8 Metern kleiner ist. Seine Proportionen sind nicht so ausgewogen wie beim Kalyan-Minarett, die Ornamente sind weniger abwechslingsreich und die Fläche kommt stärker zum Vorschein als die Reliefs.
  • Warachscha. 32 Km von Buchara, war im 7. und 8.Jh.eine bedeutende Stadt auf der Karawanenstraße nach Choresmien. Warachscha hat eine Ausdehnung von ca. 100 Hektar, die Grabungsschichten sidn ca. 10 Meter tief. Her befand sich die Residenz der herrschenden Dynastei vor der arabischen Eroberung. Sogdische Prinzen haben in der Wüste einen Palast erbaut, in dem Wandmalereien aus der vorislamischem Zeit mit Abbildungen von Menschen und Tieren gefunden wurden. Diese Malereien ähneln denen von Afrosiab und befinden sich in Museen in Taschkent und St.Petersburg. Der Palast wird in der Geschichten Bucharas von Narschachi (um 1000 n.Chr.) erwähnt. Er soll damals schon tausend Jahre alt gewesen sein. Die ersten Gebäude des Palastes wurden zu Beginn des 8.Jh. errichtet. Unter dem Herrscher Toghodscha zur Zeit der arabischen Eroberung wurde eine Rekonstruktion mit Fresken auf blauem Hintergrund vorgenommen. Die Stadt muss bis zum 11.Jh. besiedelt gewesen sein.
  • In der Umgebung von Warachscha befinden sich mehrere Hügel:
    • Dingil-Tepe ist 30 Meter lang und 15 Meter breit. Er besteht aus zwei miteinander verbundenen Hügeln, wahrscheinlich ein befestigtes Gebäude oder ein Wachttum. Die hier gefundene Keramik datiert aus dem 6.-7Jh.
    • Yalpak-Tepe ist fast zur Gänze mit Sand bedeckt. Er besteht aus zwei, von einem Graben umgebenen Hügeln. Hier wurden Glasstücke gefunden, so dass man annimmt, dass sich hier Werkstätten von Glasbläsern befanden.
  • 25 Wardana. liegt nördlich von Wabkent am Rand der Kyzyl-Kum-Wüste. Die Herrscher von Wardana waren bis zum 8.Jh. die großen Rivalen Bucharas und Wardana galt als älter als Buchara. Die Ruinen der alten Stadt Wardana wurden vor 100 Jahren von der Wüste zugedeckt. Vor wenigen Jahrzehnten wurde hier ein Wald aus Saxaulsträuchern angelegt um den Sand zu festigen.

Literatur[Bearbeiten]

  • Stephanie Clasemann: Heiliges Usbekistan: Auf den Spuren großer Sufis; 402 Seiten, Verlag silsile, Wien 2021, S. 84–179, ISBN 978-3903221-18-5.
  • Judith Peltz: Usbekistan entdecken. Entlang der Seidenstraße nach Samarkand, Buchara und Chiwa, Trescher Reihe Reisen, Berlin 2020, ISBN 3-89794-077-9.
  • Dagmar Schreiber: Zentralasien, Trescher-Verlag, Berlin 2019, S. 384–402 ISBN 978-3-89794-768-9.
  • Klaus Pander: Zentralasien. Usbekistan, Kirgistan, Tadschikistan, Turkmenistan, Kasachstan. Faszinierende Reiseziele entlang der legendären Seidenstraße, DuMont KunstReiseführer, Köln 2013, S. 143–171 ISBN 3-7701-3680-2.
  • Bradley Mayhew; Greg Bloom; John Noble; Dean Starnes: Central Asia, Lonely Planet, Fort Mill 2007 ISBN 978-1-74104-614-4 (englisch).
  • Edgar Knobloch: Turkestan: Taschkent, Buchara, Samarkand; Reisen zu den Kulturstätten Mittelasiens, Prestel-Verlag, München 1999, S. 183–213, 233, 239–241 ISBN 3-7913-2109-9.
  • Alfred Renz: Geschichte und Stätten des Islam von Spanien bis Indien, Prestel-Verlag, München 1977, S. 271–488 ISBN 3-7913-0360-0.

Weblinks[Bearbeiten]

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