Adscharien
Adscharien | |
Hauptstadt | Batumi |
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Einwohnerzahl | 423.000 (1994) |
Fläche | 2.919 km² |
Postleitzahl | |
Vorwahl | |
Webseite | www.adjara.gov.ge |
Adscharien, georgisch აჭარა (Atschara), offizieller Name აჭარის ავტონომიური რესპუბლიკა (Atscharis Awtonomiuri Respublika / Autonome Republik Adscharien) liegt im Südwesten Georgiens an der Küste des Schwarzen Meeres. Nachbarregionen sind im Süden die Türkei (Region Artvin), im Norden Gurien und im Osten Samzche-Dschawachetien. Hauptstadt ist Batumi.
Regionen
[Bearbeiten]Grob teilt sich Adscharien in zwei Teile: Die Küste mit der Hafenstadt Batumi und zahlreichen Strandorten sowie dem wunderschönen Bergland.
Orte
[Bearbeiten]- Batumi ist die Hauptstadt der Region, einer der wichtigsten Seehäfen des Landes und mit 180.000 Einwohnern drittgrößte Stadt Georgiens. Ein Vorort ist Chelwatschauri
Größte Orte und Verwaltungsbezirkszentren sind:
- Kobuleti - Küstenstadt und beliebte Strandurlaubsdestination
- Keda liegt auf der Adscharischen Weinstraße
- Schuachewi
- Chulo
Weitere Ziele
[Bearbeiten]- Mtirala-Nationalpark
- Badedorte an der Küste abgesehen von Kobuleti und Batumi: Zichisdsiri, Tschakwi, Gonio, Kwariati und Sarpi.
- Strand und Botanischer Garten von Mzwane Konzchi (Grünes Kap)
- Oberadscharien
Adscharische Weinstraße
[Bearbeiten]Die adscharische Weinstraße beginnt im Dorf 1 Acharistskali (აჭარისწყალი), etwa achtzehn Kilometer von Batumi und führt über 42 Straßenkilometer bis zur antiken 1 Dandalo-Brücke (დანდალოს ხიდი). Auf etwa halber Strecke ist 2 Keda (ქედა); von hier geht eine Stichstrecke das Tal des Akraveta hinauf nach Gundauri und zum 1 Namonastrevi-Wasserfall. In diesem Gebiet sind Wanderwege im Gebirge ausgewiesen.
Die ausgewiesene Route entlang der შ1 ist auf der Hauptstrecke befahrbar. Erwandert man sie, sollte man zwei volle Tage einplanen. Entlang des Wegs sind, neben Naturschönheiten zahlreiche Kellereien mit Verkostungsmöglichkeiten. Die entlang der Strecke liegenden Kellereien, Unterkünfte und Restaurants sind außerhalb der Saison, die von Juni bis September geht nicht alle geöffnet.
Bei Makhuntseti მახუნცეთის ist auf der einen Seite des Tals eine 2 antike Bogenbrücke, oberhalb auf der anderen Talseite ein 2 Wasserfall (მახუნცეთის ჩანჩქერი). Das volkskundliche Museum im Ort ist Di.-So. 10.00-19.00 offen.
Nahe Keda sind die Burgruinen von 3 Zendidi und 4 Gulebi. Im Ort ist das 3 Heimatmuseum, das Di.-So. 10.00-18.00 Uhr öffnet.
Die St.-Georgs-Kirche in 5 Zvare (ზვარე) ist zwar aus neuerer Zeit, steht aber sehenswert auf einem Felsen am Fluß.
Sprache
[Bearbeiten]- In Adscharien existiert wegen den Zwangsislamisierungen unter osmanischer Besetzung in Georgien eine bedeutende muslimische Minderheit von 30% deren Besonderheit jedoch ist, dass es sich hierbei um ethnische Georgier handelt, die jedoch, äußerst untypisch für Georgien, dem Islam anhängen. Seit 2002 sank die Anzahl der Muslime von 38% auf ca. 30%.Die Menschen in Adscharien sprechen Georgisch in einem leichten Dialekt. Gängigste Fremdsprache ist Russisch, in den Touristenzentren wird auch vermehrt englisch und türkisch verstanden.
Anreise
[Bearbeiten]- In Batumi gibt es den 1 Flughafen Batumi (IATA: BUS) u.a. mit Linienflügen mehrmals wöchentlich nach Istanbul (Pegasus und Turkish Airlines) sowie Tiflis (Airzena). Für die Anreise aus Mitteleuropa ist der von Batumi ca. 100 km entfernte 2 Flughafen Kutaissi (IATA: KUT) praktisch: Es gibt u.a. Flüge der Billigfluglinie Wizz Air aus Berlin, Dortmund und Memmingen und es gibt Busverbindungen nach Batumi, die mit dem Flugplan abgestimmt sind. Der 3 Flughafen Trabzon (IATA: TZX) , ca. 300 km von Batumi entfernt, ist ebenso Option für Reisende.
- Es gibt eine Zugverbindung zwischen Batumi und Tiflis (Fahrplan). Gehalten wird auch in Kobuleti.
- Zwischen Batumi und sämtlichen georgischen Großstädten verkehren mehrmals täglich Minibusse (Marschrutki)
- Weiters verkehren Busse zwischen Batumi und der Türkei; halbstündlich nach Hopa und mehrmals täglich nach Trabzon. Ebenso ist es möglich, von Batumi mit einem städtischen Bus zur Grenze nach Sarpi zu fahren, die Grenze zu Fuß zu überqueren und dann einen Bus oder ein Dolmus nach Hopa zu nehmen. Von dort kriegt man Busse in viele türkische Städte.
- Südlich von Batumi, in Sarpi, befindet sich der Grenzübergang mit der Türkei. Er ist 24 Stunden geöffnet und die Grenzabfertigung ist i.d.R. flott und unkompliziert.
- Mit dem Auto aus Tiflis beträgt die Fahrzeit ca. 5-6 Stunden über Gori-Kutaissi-Lantschchuti.
- Die Regionalstraße nach Gurien (Kobuleti-Osurgeti) ist sehr gut ausgebaut, die Regionalstraße nach Achalziche ist ab Chulo über den Goderzipass in schlechtem Zustand und ein Geländewagen ist empfehlenswert. Weiters ist diese Strecke im Winter gesperrt und nur zwischen Mai und Oktober verlässlich offen.
Mobilität
[Bearbeiten]- Mit Marschrutkas kommt man mehr oder weniger überall hin. Sie verkehren häufig und kosten nicht viel.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Das Hauptreiseziel ist Batumi, hier befinden sich auch zahlreiche wichtige Sehenswürdigkeiten:
- Die Strandpromenade (Bulvari)
- Die Altstadt mit Moschee und Synagoge zeiht wegen ihrer lockeren Sitten (Alkoholausschank, Prostitution) vor allem türkische Männer an
- Zahlreiche neue Gebäude im typischen Saakaschwili-Stil, historisierend und kitschig, wie der Alphabet-Turm, das Ensemble um den Europaplatz mit Medea-Statue und der tanzende Springbrunnen sowie der Piazza.
Rund um Batumi:
- Römisches Kastell Apsarus in Gonio
- Botanischer Garten von Mzwane Konzchi (Grünes Kap)
- Festungsruine Petra-Ziche bei Zichisdziri (Raion Kobuleti)
Oberadscharien:
- Zahlreiche osmanische Bogenbrücken
Aktivitäten
[Bearbeiten]- Baden am Meer: Praktisch die gesamte Küste von Sarpi bis Kobuleti ist im Sommer von Badegästen gesäumt, auch in Batumi kann man im Meer baden. Die Strände sind meist Schotter. Nebengelagerte Aktivitäten wie Parasurfing und Jetskiing werden angeboten. Die Badesaison geht von Mai bis Ende September, aber nur in der Hochsaison Juli-August sind die Strandorte überlaufen.
- Weiters gibt es in Batumi ein Delphinarium und einen Aquapark
- In Batumi gibt es weiters auch eine Oper und ein Theater sowie regelmäßig Konzerte - z. B. im Juli das Batumi Jazz Festival
- Bei Chulo in Oberadscharien gibt es ein neues Schigebiet
- Wandern im Mtriala-Nationalpark
Küche
[Bearbeiten]Die Adscharische Küche unterscheidet sich deutlich von der georgischen Standardküche, jedoch ist es vor allem in den Touristenorten schwer, wirklich adscharische Speisen zu bekommen. Einzige Ausnahme ist die adscharische Variante des Chatschapuri, Chatschapuri Atscharuli, ein "„Schiffchen“ aus Teig, das mit Käse, Butter und einem Ei befüllt ist.
Nachtleben
[Bearbeiten]Zur Hochsaison Juli/August sind Batumi und Kobuleti, aber auch der kleineren Strandorte, mit kleinen und großen Strandbars belebt. Im Winter sind die Städte aber nahezu tot.
Sicherheit
[Bearbeiten]- Die Sicherheitslage unterscheidet sich prinzipiell nicht von der im übrigen Land.
- Im dichten Gedränge auf den Strandpromenaden finden Taschendiebe sehr gute Arbeitsbedingungen. Weiters sind unbeaufsichtigt gelassene Geldbörsen, Fotoapparate und Mobiltelefone am Strand Einladungen an Diebe, die auch gerne angenommen werden.
- Manche Strandbars verlangen von westlichen Ausländern höhere Preise, entweder durch eigene "Touristenkarten" oder mit der Ausrede auf "alte Preise auf der englischen Karte".
- An der Küste kommt es nach Gewittern und Starkregen (die im Sommer fast täglich vorkommen können) zu stundenweisen Abschaltungen der Wasserversorgung. Die Situation hat sich besonders in Batumi schon stark gebessert, aber dennoch kann es lästig sein, sich mehrere Tage nicht duschen zu können. Es empfiehlt sich, immer eine strategische Reserve an Trinkwasser zu haben; die Geschäfte verkaufen auch große Gebinde.
Klima
[Bearbeiten]Als Badedestination hat Adscharien kein vorteilhaftes Klima. Durch die Westwinde wird die feuchte Luft vom Meer an die Berge getragen, wo sie sich abregnet. Im Hochsommer kann es täglich Gewitter geben, meist Abends. Tagsüber ist es meist sonnig, aber schwül. Im Winter kann es tage-, manchmal sogar wochenlang durchregnen. Dafür ist es sehr warm, an der Küste gibt es nur sehr selten Frost, auch im Winter sind Tagestemperaturen von 20 °C und mehr keine Seltenheit, während es im Sommer dank der häufigen Niederschläge nur selten unerträglich heiß wird.