Zentrale Highlands
Die Zentralen Highlands sind hier definiert als der Teil der schottischen Highlands zu beiden Seiten des Great Glen. Historisch sind dies die Regionen Lochaber, Lochalsh und Inverness-shire. Nach Süden grenzt Argyll and Bute an, im Osten North East Scotland mit Perth and Kinross und den Cairngorms, nach Norden die nordwestlichen Highlands mit Ross-shire und nach Westen der Atlantik mit den vorgelagerten Inneren Hebriden.
Regionen
[Bearbeiten]Das Great Glen durchzieht die Highlands entlang einer geologischen Bruchzone, der nach ihm benannten Great Glen Fault. Die Seenkette der langgestreckten Seen Loch Lochy, Loch Oich und Loch Ness und der südwestlichen Fortsetzung im Ozean, Loch Linnhe füllen das Great Glen, das damit seit alters her einen günstigen Verkehrsweg nach Norden anbot. Die Wasserscheide liegt kaum über 40 m Seehöhe.. Der Caledonian Channel nutzt das Great Glen, ebenso wie die A 82. Die strategische Bedeutung wird durch eine Reihe von Forts, Fort William, Fort Augustus und Fort George (bei Inverness) unterstrichen.
- Fort William und Lochaber südliches Great Glen mit dramatischer Bergkulisse um Glencoe und dem Ben Nevis, höchstem Berg Grossbritanniens
- Region Inverness - nördliches Great Glen mit der grössten Stadt weit und breit
- Lochalsh -
- Morvern, Moidart, Ardnamurchan - entlegener Teil des Mainlands mit dem westlichsten Punkt in Ardnamurchan
Orte
[Bearbeiten]- 1 Inverness - Hauptstadt und zugleich größte Stadt und Wirtschaftszentrum des Verwaltungsbezirks Highlands. Sie erhielt erst 2001 die Stadtrechte.
- 2 Fort William bezeichnet sich selbst aufgrund seiner Nähe zu Ben Nevis und Glencoe als Outdoor Capital of the UK.
- 3 Glenfinnan - Bekannt durch das Eisenbahnviadukt (Harry Potter) und durch den 2. Jalobieneraufstand unter Bonnie Prince Charlie
- 4 Fort Augustus - Kleinstadt am Südende des Loch Ness
- 5 Drumnadrochit - Städtchen am Loch Ness mit bemerkenswertem Auflauf um das Monster
- 6 Kyle of Lochalsh - ehemaliger Fährhafen nach Skye und Endpunkt der North Highland Bahnlinie
- 7 Mallaig - Fährhafen nach Skye und den Small Isles
- 8 Plockton - ehemaliger Fischerort mit geschütztem Hafen mit Palmen an der Uferpromenade
- 9 Dornie - mit dem Postkartenmotiv des Eilean Donan Castle
- 10 Strontian - kleiner Ort auf Moidart, nach dem das chemische Element Strontium benannt ist
- 11 Glencoe - Dorf in einem der landschaftlich wildesten Täler Schottlands
Weitere Ziele
[Bearbeiten]- 1 Rannoch Moor - Nichts. Einfach nur nichts. Nur Wildnis
- 2 Loch Ness - grösster See Schottlands, der Besucher mehr durch seine Legende als durch seine Landschaft anzieht
- 3 Glen Affric - Wandererparadies in der Einsamkeit
- 1 Culloden - Ort der letzten Schlacht auf den britischen Inseln, als hier 1745 der Jakobitenaufstand blutig gegen die englische Armee endete
Knoydart
[Bearbeiten]Die 220 km² große 4 Knoydart-Halbinsel ist kaum bewohnt. Die Halbinsel ist durch weite Wald- und Heideflächen gekennzeichnet weshalb sie als Naturschutzgebiet (National Scenic Area) ausgewiesen ist. Über tausend Meter reichen die beiden Berge 5 Sgùrr na Cìche und in der Mitte der Halbinsel 6 Ladhar Bheinn . Die 1997 von Bewohnern gegründete Knoydart Foundation besitzt etwa die Hälfte des Landes und treibt touristische Entwicklung voran. Die Ansiedlungen sind nur auf dem Seeweg erreichbar oder auf Wanderwegen. Fährboote verbinden mit Mallaig (3–4 tgl.; dort Bahnhof) und Tarbet (1 tgl.).
Von 12 Kinloch Hourn am Ende einer von Invergarry ausgehenden schmalen Straße geht durch das Glen Garry und entlang des Nordufers von 7 Loch Quoich etwa 27 km über einen unbeschilderten Weg. Mobilfunkempfang besteht unterwegs keiner.
Übersicht der Wanderwege: Knoydart, Glen Garry und Loch Lochy
Um den 1 Fähranleger Inverie hat sich eine gewisse touristische Infrastruktur gebildet mit einem kleinen Laden, dem Pub Old Forge, Ferienwohnungen, wie der Knoydart House Luxury Accommodation und dem 1 Long Beach Campingplatz (2024: £ 10,00). Um Inverie gibt es einige Kilometer befestigter Straßen und Wege ohne Verbindung zum übrigen Straßennetz.
Hintergrund
[Bearbeiten]Einsame Landschaften, baumlose Hochmoore, rauhe Berge, dunkle Seen, wehrhafte Burgen, zottelige Rinder, Regenbogen - die zentralen Highlands sind das, was Besucher seit dem 19. Jahrhundert von Schottland auf der Suche nach Romantik erwarten.
Dabei ist diese Landschaft Ergebnis menschlichen Handelns. Die einst bewaldeten Berge wurden gerodet, um Holz für den Schiffbau und als Bauholz in Kohlegruben zu gewinnen. In großflächigen „Säuberungen,“ den berüchtigten Highland Clearances, haben die Großgrundbesitzer seit Ende des 18. Jahrhunderts die dort wohnenden Menschen vertrieben, um Raum für die profitablere Schafzucht und später Rotwildjagd zu schaffen.
Sprache
[Bearbeiten]Englisch mit einem kernigen Hochlanddialekt. Dir rr rollen wie Felsstürze, Lautverschiebungen , z. B. von u nach i lassen am ersten Eindruck zweifeln, ob es wirklich Englisch ist. Das gibt sich mit der Zeit, man hört sich ein und gelegentlich gibt sich der gastfreundliche Highlander für einen Fremden auch extra Mühe.
Gälisch wird vereinzelt noch gepflegt, aber mehr privaten Raum. Strassenschilder und Ortsnamen sind zumeist auch in Gälisch gehalten.
Anreise
[Bearbeiten]Inverness hat einen Flughafen Inverness (IATA: INV) . mit diversen innerbritischen und vereinzelten Auslandsverbindungen. Eine breitere Auswahl an Flügen hat man von Flughafen Glasgow (IATA: GLA) und Flughafen Edinburgh (IATA: EDI) .
Mit dem Zug hat man Verbindungen von Glasgow bzw. Edinburgh über Perth nach Inverness (Highland Main Line), sowie auf der West Highland Line von Glasgow nach Fort William/Mallaig.
Fernbusse fahren von Glasgow, Edinburgh oder englischen Städten nach Inverness und Fort William.
Mit dem Auto sind die wichtigsten Einfallstrassen die in Teilen autobahnähnlich ausgebaute von Perth nach Norden Richtung Inverness (und weiter nördlich) und die A 82 von Glasgow über das Loch Lomond nach Fort William. Weitere Straßen sind die / von Stirling bzw. Perth.
Mobilität
[Bearbeiten]Das Netz des Öffentlichen Nahverkehrs zieht sich vor Allem entlang der wichtigsten Straßen, das sind die A-Straßen mit ein- und zweistelligen Nummern. Zwischen den größeren Ortschaften fahren mehrfach, in abgelegene Orte oft nur einmal täglich Busse.
Bahnstrecken gibt es nach Inverness und von Inverness über Dingwall nach Kyle of Lochalsh sowie von (Glasgow)-Crianlarich nach Fort William und Mallaig.
Die meisten Reisenden werden mit dem eigenen Fahrzeug anreisen und ein gut ausgebautes Straßennetz mit zumeist zweispurigen Straßen vorfinden, die ein zügiges Vorankommen ermöglichen. Die wichtigen Straßen sind begradigt und werden, so möglich, um Siedlungen herumgeführt. Kleinere Straßen sind ebenfalls zweispurig, aber oft kurvenreich. Nur in den abgelegenen Tälern findet man noch einspurige Straßen vor.
Schmale Meeresbuchten wie Loch Etive und Loch Leven, Dornoch Firth werden zumeist mit Brücken überquert. Ausnahme ist das Loch Linnhe, auf der die Connel Ferry Richtung Morvern übersetzt und einen 150 km langen Umweg auf teilweise sehr schmalen Strassen um Loch Linnhe/Loch Eil abkürzt.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Auch wenn man meint, in dieser unwirtlichen Gegend nur mit Hilfe der Errungenschaften moderner Zivilisation überstehen zu können, so gibt es Siedlungsspuren seit der Eisenzeit. Brochs im Glenelg und Loch Alsh legen davon Zeugnis ab.
Weitere Sehenswürdigkeiten sind mittelalterliche Burgen an strategischen Punkten wie Inverlochy Castle bei Fort William, Eilean Donan im Loch Duich, Castle Tioram im Loch Moidart, Urquhart Castle am Loch Ness, Inverness Castle, teil heute Ruinen, teils im 19. Jh neu erbaut/restauriert.
Im gesamten Gebiet sind Schlösser und üppige Landsitze zu finden. Manche sind privat und auch weiträumig nicht zugänglich, bei anderen sind die Gärten zugänglich, wieder andere sind heute (Luxus-)Hotels, aber zumindest bei Verzehr eines Nachmittagstee zu besuchen, beispielsweise Glenborrodale Castle auf Ardnamurchan, Castle Stuart und Culloden House bei Inverness, Arisaig House in Arisaig.
Technische Sehenswürdigkeiten sind unter anderem der Caledonian Canal, Wasserweg zwischen Nordsee und Atlantik entlang des Great Glen mit zahlreichen Schleusen, u.a. der Neptune's Staircase bei Fort William und querenden Brücken, die Bahnstrecken mit dem Glenfinnan Viaduct zwischen Fort William und Mallaig oder dem Culloden Viaduct südlich von Inverness. Zahlreiche Staumauern wie am Loch Quoich, dem Blackwater Reservoir und die daraus entstandenen Seen gehören ebenso zu den Sehenswürdigkeiten, wie die grandiose Natur selbst Sehenswürdigkeit Nummer Eins bleibt.
Aktivitäten
[Bearbeiten]- Im Winter ist Skifahren in den Skigebieten am Aonach Mor (als "Nevis Range" vermarktet) und im Glen Coe unweit des Kingshouse Hotel möglich. Skiverleih wird vor Ort angeboten.
- Bergwandern, auf manchen Routen Klettern, ist überall in der Region möglich. Die Berggruppen um den Ben Nevis, der Mamores, beidseits des Glen Coe, in Kintail, des Glen Affric, die entlegenen Monadliath Mountains, der Berge um Loch Monar, das Glen Affric und des Knoydart stellen rund zwei Drittel aller Munros und ermöglichen Touren verschiedener Länge und Schwierigkeitsgrade. Auch mehrtägige Wanderungen sind wahlweise mit abendlicher Rückkehr in die Zivilisation oder Übernachten draussen möglich.
- Indoor-Klettern in der ehemaligen Aluminium-Hütte von Kinlochleven mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden und einer künstlich vereisten Wand zum Eisklettern.
Küche
[Bearbeiten]Sicherheit
[Bearbeiten]Auch wenn die schottischen Berge in der absoluten Höhe nicht imponieren, so ist bei Bergwanderungen stets auf wetterfeste Ausrüstung, solide Wanderschuhe, Notvorrat und Karte und Kompass zu achten. Die exponierte Lage gegen die Atlantikstürme, schnelle Wetterumbrüche und die außerordentlich dünne Besiedlung und fehlende Wegeinfrastruktur bergen Risiken, deren Unterschätzen tödlich enden kann und dies Jahr für Jahr auch tut. In den Bergen sind einerseits Sturm auf den hohen Gipfeln, aber auch Nebel und der Orientierungsverlust im wegelosen Gebiet die größten Gefahren.