Culloden
Culloden | |
Land | Schottland |
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Einwohnerzahl | 4.000 (2016) |
Höhe | |
Culloden |
Culloden ist ein Dorf in Schottland und zugleich der Ort eines nationalen Traumas, da hier in der Schlacht zu Colloden die jakobitische Armee 1746 ihre letzte Schlacht gegen die englische Armee verlor.
Hintergrund
[Bearbeiten]Der kleine Ort Culloden steht mit seiner Umgebung, dem Culloden Moor (Culloden Muir, auch Drummossie Muir) für die letzte Schlacht, die auf britischem Boden geschlagen wurde, und gleichzeitig für die vernichtende Niederlage, die das jakobitische Heer unter Prince Charles Edward Stuart (Bonnie Prince Charlie) durch das englische Heer unter dem Herzog von Cumberland erlebte. Der 16. April 1746 war der Endpunkt der jahrhundertelangen Machtkämpfe zwischen den katholischen Stuarts und dem protestantischen Königshaus um den britischen Thron. Bereits am Vorabend standen sich die Truppen auf dem Culloden Moor gegenüber: die Jakobiter, die die Engländer zuletzt im Januar des Jahres bei Falkirk geschlagen hatten, befanden sich auf dem Rückzug, um sich im Hochland neu aufzustellen; die Engländer nach der letzten Niederlage nun erst recht entschlossen, die Schotten vernichtend zu schlagen.
Nachdem ein Nachtangriff der schottischen Seite aufgrund des Erschöpfungszustandes der Männer abgebrochen werden musste, begann die Schlacht in der Mittagszeit des 16. Aprils und dauerte letztlich nur eine Stunde - die Artillerie der englischen Armee war der schottischen weit überlegen. Die Stärke der Jakobiter, die für ihre Tapferkeit bekannt waren, kam in dem sumpfigen Untergrund des Moors nicht zum Tragen, so dass sie chancenlos der gegnerischen Armee unterlagen. Mehr als 1500 schottische Soldaten fielen in der Schlacht, und die meisten Überlebenden, die nicht in den Stunden danach von den Truppen des Herzogs von Cumberland dahingemetzelt wurden, wurden später nach Schauprozessen wegen Hochverrats hingerichtet.
In der Folge der Schlacht von Culloden verloren die schottischen Clans ihren Einfluss, die traditionelle Gesellschaftsordnung wurde aufgehoben und die Stuarts mussten ihre Ansprüche auf den britischen Thron endgültig aufgeben. Culloden wird oftmals auch als das nationale Trauma bezeichnet und markiert für Schottland das Ende der Unabhängigkeit und die endgültige Integration in das Vereinigte Königreich, was bis heute von vielen Schotten als schmerzhaft empfunden wird. Demzufolge ist der Ort ein besonderer Gedenkort, dem 2007 mit der Eröffnung des neuen Culloden Battlefield Visitor Centre Tribut gezollt wurde.
Anreise
[Bearbeiten]Für überregionale Verbindungen ist das nur 8 km entfernte Inverness der zentrale Verkehrsknotenpunkt für Reisende, die nach Culloden ohne eigenen PKW anreisen wollen.
Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Nach Flughafen Inverness (IATA: INV) gibt es tägliche Verbindungen von vielen nationalen Flughäfen und mehrfach wöchentlich Verbindungen vom Kontinent aus Amsterdam.
Mit der Bahn
[Bearbeiten]Auch hier ist Inverness der nächste Bahnhof - zahlreiche Verbindungen bestehen täglich u.a. aus Edinburgh, Glasgow oder aus Thurso im Norden Schottlands.
Mit dem Bus
[Bearbeiten]Auf der Straße
[Bearbeiten]Von Inverness folgt man der B9006 Richtung Osten, die direkt am Gelände der Schlacht von Culloden entlang führt. Das Dorf Balloch liegt nördlich der Straße.
Mit dem Schiff
[Bearbeiten]Mit dem Fahrrad
[Bearbeiten]Die National Cycle Route 7 von Glasgow nach Inverness führt durch Culloden. GPS-Track im Radreise-Wiki.
Mobilität
[Bearbeiten]Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Culloden Battlefield
[Bearbeiten].
Das 2007 eröffnete Culloden Battlefield Besucherzentrum bietet eine sehenswerte Ausstellung über die Schlacht bei Culloden. Das markante Gebäude, das unübersehbar neben der Landstraße inmitten des Culloden Moor liegt, bietet ein breites Spektrum an inhaltlichen wie medialen Zugängen zu den Geschehnissen um die Schlacht von Culloden selbst, wie auch zu den vorhergehenden historischen Ereignissen und zu der späteren (jakobtischen) Geschichte nach 1746 in Schottland. Zahlreiche Landkarten und Darstellungen des wechselnden Frontverlaufs, Uniformen und Waffen aus der damaligen Zeit machen die Ereignisse sehr anschaulich, ein Audioguide in deutscher Sprache (im Eintritt enthalten) macht sie verständlich.
Besonders beeindruckend werden die Ereignisse am 16. April 1746 in einem 360°-Film dargestellt, wobei der Zuschauer in der Mitte der Projektionsflächen stehend gleichsam den Eindruck erhält, mitten im Geschehen zu sein. Der Film, der mit hunderten Statisten aus dem Raum Inverness gedreht wurde, ist sehr detaillgetreu und eindringlich - von der Mitnahme (kleiner) Kinder in den Vorführraum wird daher auch im Museum abgeraten.
Nach dem Gang durch das große Ausstellungsgebäude tauscht man den Audioguide gegen einen weiteren um, der den Besucher sehr detailliert über das gesamte Schlachtgelände führt - hier sollte man ausreichend Zeit und bequeme Schuhe mibringen, da eine vollständige Begehung die gesamten Frontlinien beider Heere mit einschließt. Eine Cafeteria und ein großer Souvenirshop ergänzen das Angebot des Museums, in dem man gut mindestens einen halben Tag verbringen kann, wenn man sich allen Details widmen will.
Clava Cairns
[Bearbeiten]Aktivitäten
[Bearbeiten]Einkaufen
[Bearbeiten]Küche
[Bearbeiten]Nachtleben
[Bearbeiten]Unterkunft
[Bearbeiten]Gesundheit
[Bearbeiten]Praktische Hinweise
[Bearbeiten]Ausflüge
[Bearbeiten]Naheliegende Ausflugsziele sind neben Inverness in der direkten Nachbarschaft von Culloden
- das Küstenstädtchenn Nairn mit Badestrand
- von Inverness über die Kessock Bridge auf die Black Isle
- zum Loch Ness, z. B. nach Drumnadrochit oder nach Fort Augustus