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West Highland Line

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West Highland Line

Die West Highland Line ist eine weitgehend eingleisige, nicht elektrifizierte, Bahnstrecke von Glasgow über Fort William nach Mallaig mit einem Abzweig nach Oban. Sie führt die meiste Zeit durch entlegene Landschaften des schottischen Hochlands und gilt als eine der spektakulärsten Eisenbahnstrecken Europas. Ihre Rolle als primäres Transportmittel hat sie weitgehend verloren, seit dieser Teil der Highlands durch leistungsfähige und meist auch direkter geführte Strassen erschlossen ist. Die Streckenführung der Linie ist sehr gewunden, auch erlaubt der Unterbau keine hohen Geschwindigkeiten. Ihre Eingleisigkeit erzwingt häufige Wartezeiten auf Gegenzüge. Dennoch ist die West Highland Line weiterhin Besucherattraktion, Sehnsuchtsziel und nicht zuletzt Filmkulisse.

Geschichte

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Dampfzug auf der West Highland Line im Rannoch Moor

Ende des 19. Jahrhunderts gab es nur noch wenige weisse Flecken im Netz der britischen Eisenbahnen. Einer davon war die Nordwestküste Schottlands und die Highlands. Inverness hatte bereits 1860 Bahnanschluss der Highland Railway auf zwei Wegen, von Osten (Aberdeen) und von Süden (Perth) bekommen, aber noch fehlte ein Zugang von Westen quer durch die Highlands. Das Great Glen bot sich aus topographischer Sicht an, aber dazu hätte die Bahn an dessen südlichem Ende Fort William erreichen müssen.

Die Callander & Oban Railway hatte 1890 von Callander her Oban und damit einen wichtigen Fährhafen zu den inneren Hebriden erschlossen. Sie begann mit dem Weiterbau entlang der Küste Richtung Norden. Aufwendige Brückenbauwerke zum Queren des Loch Etive und des Loch Creran hatten aber das Kapital der Gesellschaft aufgezehrt, so dass der Weiterbau bei Ballachulish, wo noch eine Brücke über Loch Leven zu bauen war, stockte und schliesslich steckenblieb - 20 Kilometer vor Fort William.

Ein weiteres Konsortium bildete sich aus der North Britisch Railway zum Bau einer Bahnstrecke in die Nordwestlichen Highlands, um die Eisenbahnentfernung zwischen Glasgow und Inverness zu verkürzen, aber auch um das lukrative Inverness-Monopol der Konkurrenz anzugreifen. Herausforderungen waren nicht nur die widrige Topographie, sondern auch die Konkurrenz anderer Bahngesellschaften und der Betreiber der Schiffslinien. So gelang es der mächtigen Reederlobby den Bau der Bahnlinie entlang des Loch Lomond zu verhindern (die West Highland Line musste nach Westen über Loch Long ausweichen). Eine Bahn durch das Great Glen wurde am Ende nie vollständig gebaut. Der Weg der West Highland Railway Richtung Fort William hatte aber nördlich von Crianlarich noch die Bergkette der Grampians zu queren, der Weg über die Küste war von der Konkurrenz bereits blockiert. Eine Strecke durch Glen Coe schied wegen zu hoher Steigungsgradienten aus technischen Gründen aus, so blieb nur der Weg durch das nahezu menschenleere Rannoch Moor und die nördliche Umfahrung des Ben-Nevis-Massivs mit dem Ansteuern von Fort William von Osten her. 1894 war die Strecke nach fünfjähriger Bauzeit bis Fort William, 1901 bis Mallaig fertiggestellt. Der Versuch, die Linie nach Inverness weiterzuführen, scheiterte am Widerstand der Reedereien und der Konkurrenz der Highland Railway, die West Higland Railways hatten im Tausch für die Mallaig-Konzession auf den Weiterbau Richtung Inverness verzichtet. Zwar versuchte ein lokales Konsortium den Bau einer Linie zwischen Spean Bridge und Fort Augustus, mussten jedoch nach zehnjährigem Betrieb aus wirtschaftlichen Gründen aufgeben.

Letztlich erfüllte keine der Bahnlinien in diesem Teil Schottlands die wirtschaftlichen Erwartungen - zu deutlich war das Missverhältnis aus Aufwand beim Bau zu fehlendem Fracht- und Passagierverkehr. Als in den 1960er Jahren alle Bahnlinien in Grossbritannien auf den Prüfstand kamen und eine Kommission unter dem Ex-Manager Richard Beeching eine Straffung des Bahnnetzes empfahl (aufgrund massiver Einschnitte auch Beeching Axe genannt), wurde der Bahnverkehr zwischen Callander und Crianlarich sowie zwischen Oban und Ballachulish eingestellt. Die eigentliche West Highland Line blieb hingegen, entgegen der Pläne Beechings, erhalten. Es fielen lediglich einige Unterwegshalte weg.

Heute gehört die Bahn zum Netz der Scotrail, das ab Mai 2015 von der niederländischen Bahngesellschaft Abellio betrieben wird.

Reisevorbereitungen

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Der tägliche Schlafwagenzug nach London nahe Rannoch Station
Dampfsonderzug "The Jacobite" auf dem Glenfinnan-Viadukt
Karte
Karte von West Highland Line

Der Zug benötigt für die Strecke Glasgow - Fort William knapp vier, für die gesamte Strecke bis Mallaig rund fünfeinhalb Stunden (nach Oban rund drei Stunden). Montags bis Samstags fahren je drei Zugpaare Glasgow - Oban (sonntags eines) sowie drei Zugpaare Glasgow - Oban/Mallaig, die in Crianlarich geflügelt werden (sonntags zwei). Zusätzlich verkehrt sonntags bis freitags ein Schlafwagenzug Glasgow - Fort William, der nach Edinburgh und London durchgebunden ist (siehe Caledonian Sleeper).

Von Fort William aus fahren im Sommer täglich dampfbetriebene Sonderzüge auf Teilen der Strecke, als The Jacobite bekannt (im Windschatten von Harry Potter in den letzten Jahren auch als Hogwarts Express vermarktet). Muggels, die tiefer in die Tasche greifen möchten, suchen nach den Angeboten des "Royal Scotsman", einem Luxuszug, der Schienenkreuzfahrten durch Schottland macht.

Fahrkarten gibt es zum Normaltarif (ohne Zugbindung) an den grösseren Bahnhöfen am Schalter oder Automaten, online, telefonisch (0330 303 0111, tägl. 7.00 Uhr - 22.00 Uhr) oder im Zug beim Schaffner. Rabattierte Fahrkarten im Vorverkauf mit Zugbindung gibt es online. In der Zweiten Klasse kostet eine einfache Fahrt Glasgow - Oban etwa 25 GBP, Glasgow - Mallaig etwa 35 GBP. Gegenwärtig führen die Züge nur Zweite Klasse. Sitzplatzreservierungen sind möglich.

Fahrradmitnahme ist kostenlos möglich. Voranmeldung telefonisch unter 0330 303 0111, tägl. 7.00 Uhr - 22.00 Uhr. An den meisten Stationen gibt es Fahrradabstellmöglichkeiten.

Nur wenige Bahnhöfe sind behindertengerecht ausgebaut. Dies sind die viel frequentierten Bahnhöfe im Glasgower Umland (Glasgow Queen Street, Dalmuir, Dumbarton Central) und die Kopfbahnhöfe Oban, Fort William und Mallaig, die auch mit Personal besetzt sind. Die kleinen Unterwegsbahnhöfe sind jedoch überwiegend nicht behindertengerecht.

Streckenverlauf

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Streckenverlauf

Die Beschreibung ist geteilt in die Abschnitte Glasgow bis Crianlarich für alle Züge, Crianlarich bis Oban, Crianlarich bis Fort William und Fort William bis Mallaig für die jeweiligen Zugteile, jeweils in Fahrtrichtung ab Glasgow. Die Verlinkungen der Bahnstationen führen zu den Bahnhofsbeschreibungen des Netzbetreibers National Rail, die detaillierte Angaben zu den Serviceeinrichtungen, Lageskizzen usw. enthalten.

Glasgow bis Crianlarich

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(bis Arrochar and Tarbet Aussicht meist links, danach meist rechts)

Glasgow Queen Street

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  • 1 Glasgow Queen Street, 0km. Der Bahnhof besteht aus einem oberirdischen Kopfbahnhof, aus dem die Züge Richtung Highland, Edinburgh und Stirling fahren sowie einem unterirdischen Durchgangsbahnhof, an dem die Züge aus (Nord-) Westen kommend halten und zum Teil das Stadtzentrum Glasgows durchquerend weiter Richtung Bathgate und Edinburgh fahren.
Die Züge der West-Highlandline nutzen den Kopfbahnhof. Die Strecke verläuft zunächst unterirdisch ein Stück nach Norden, dreht dann nach Westen und erreicht durch die Glasgower Vororte hinter Partick den Firth of Clyde. Die West-Highlandline teilt sich die Gleise mit der elektrifizierten North Clyde Line, einer Vorortverbindung bis Helensburgh. Die Fahrt führt durch dicht bebaute Gewerbe- und Wohngebiete mit (links) gelegentlichem Blick auf den Clyde.

Dalmuir

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  • 2 Dalmuir, 16.1km. In Dalmuir Station besteht eine Umsteigemöglichkeit zu den Vorortzügen des elektrifizierten Glasgower Vorortnetzes, so auch von/nach Glasgow Central.
Die Strecke verläuft weiter parallel zum Clyde durch Industriegebiete und unter der Erskine Bridge hindurch. Nach einigen Kilometern erreicht der Zug Dumbarton, ein Industriestädtchen im Glasgower Speckgürtel mit rund 20.000 Einwohnern. Kurz vor dem nächsten Halt in Dumbarton Central hat man links einen Blick auf Dumbarton Castle, das auf einem Felsen im Clyde liegt.

Dumbarton Central

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Kurz hinter dem Bahnhof Dumbarton kreuzt die Strecke den River Leven, der das Loch Lomond entwässert. Hinter der Brücke zweigt rechts die Bahnstrecke nach Balloch am Loch Lomond ab; in Fahrtrichtungs rechts kann man mit Glück Ben Lomond (974 m), den südlichsten "Munro" (dies sind jene Berge über 3.000 Fuss Höhe, die die Herzen der schottischen Bergwanderer höher schlagen lassen) sehen, bevor der Zug in einem kurzen Tunnel verschwindet. Die Bahn fährt weiter am Clyde entlang mit gelegentlichem Blick auf Port Glasgow und Greenock am jenseitigen Ufer. Kurz vor Helensburgh zweigt die West-Highlandline von der elektrifizierten Hauptstrecke rechts ab. Ab hier ist die Strecke eingleisig und nicht elektrifiziert. Sie dreht zunächst in nördliche, dann nordöstliche Richtung und passiert die Stadt etwas an Höhe gewinnend östlich und nördlich.

Helensburgh Upper

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  • 4 Helensburgh Upper, 41.0km. Der Bahnhof Helensburgh Upper, der kleinere der beiden Bahnhöfe in der Stadt, liegt oberhalb am nördlichen Stadtrand, etwa anderthalb Kilometer vom Zentrum entfernt. Helensburgh, 15.000 Einwohner, ist eine spätbarocke Planstadt mit schachbrettartigem Strassenmuster.
Der Zug fährt oberhalb der Stadt weiter in nordwestlicher Richtung und hält auch die Höhe. Er verlässt nun den Clyde und folgt nordwärts dem Gare Loch, auf das man links immer wieder Blicke hat. Die Landschaft wandelt sich hin zu einer typischen Highland-Landschaft, wird bergiger, mooriger, weniger kultiviertes Land, viel Weidefläche. Beidseits der Bucht werden die Berge höher. Am Ende dieser Bucht sieht man links die Anlagen der Marinebasis Faslane Bay, in der unter Anderem die britische Nuklear-U-Bootflotte stationiert ist. Kurz danach erreicht der Zug den Bahnhof Garelochhead.

Garelochhead

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  • 5 Garelochhead, 51.9km. Der Bahnhof liegt am Ostrand des kleinen Ortes (1300 Einwohner). Garelochhead ist der südlichste Bahnhof der Strecke mit dem Standardaufbau der Bahnstationen der West Highland Line: Zweigleisig mit einem Inselbahnsteig und einem darauf befindlichen Stationsgebäude mit Walmdach ("Swiss Chalet Style").
Hinter Garelochhead quert die Strecke, teilweise in einem Einschnitt, das Vorgebirge, das Gare Loch von Loch Long trennt. Der nächste freie Blick aufs Meer links ist bereits zum Loch Long, dem die Strecke nun folgt. Ein Pier mit Tiefwasserhafen für Öltanker und Öllager kommt in Sicht, bevor der Zug für einige Kilometer dem teilweise frisch aufgeforsteten Glen Mellan folgt und der Blick auf Loch Long durch den Höhenrücken des Craggan Hill versperrt ist. Am nördlichen Ende des Glen Meelan verliert der Zug etwas an Höhe und passiert (rechts) das Glen Douglas Munitions Depot, eines der grössten Munitionslager der britischen Armee. Links öffnet sich nun, trotz einiger Aufforstungen und Baumbestand entlang der Strecke, wieder der Blick auf Loch Long, jetzt mit der spektakulären Kulisse der Arrochar Alps am jenseitigen Ufer. Direkt aus dem Meer ragen Ben Arthur ("The Cobbler") (884 m), mit seiner felsigen Gipfelregion ein beliebter Berg für Wanderer und Kletterer und die Munros Beinn Narnain (926 m) und, im Hintergrund kurz zu sehen, Beinn Ime (1011 m). Die Strecke verläuft oberhalb des Ortes Arrochar, dreht dann nach Osten und quert den Isthmus zwischen Loch Long und Loch Lomond.

Arrochar and Tarbet

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Bahnsteig Arrochar and Tarbet
  • 6 Arrochar and Tarbet, 69.2km. Der Bahnhof Arrochar and Tarbet liegt fast mittig zwischen den namensgebenden Ortschaften Arrochar am Loch Long und Tarbet am Loch Lomond, die jeweils etwa zwei Kilometer entfernt sind.
Der Zug erreicht Loch Lomond rund 50m oberhalb des Ufers, so dass man (ab hier Aussicht rechts), trotz eher waldreicher Strecke immer wieder Blicke auf den See und das gegenüberliegende Ufer hat. Halbrechts im Hintergrund krönt erneut Ben Lomond die Kulisse. Bald kommt am jenseitigen Ufer des Sees der Hotelkomplex von Inversnaid in den Blick, bevor der Zug die vier meterdicken Druckröhren des Pumpspeicherwerks Sloy kreuzt, die Turbinenhalle des Kraftwerks rechts am See gelegen. Die Strecke senkt sich gegen Nordende des Loch Lomond fast bis auf Seeniveau ab, nur noch die A 82, die wichtigste Verbindungsstrasse zwischen Glasgow und den Highlands liegt noch zwischen Bahn und See.

Ardlui

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West Highland Line und A82 im Glen Falloch
  • 7 Ardlui, 82.1km. Ardlui ist ein kleiner Ort an der Mündung des Falloch in den See. Der Bahnhof liegt nahe am Ardlui Hotel und einer Bungalowanlage mit Hafen für Sportboote am Loch Lomond. Am Bahnhof Ardlui steht der Zug oft länger, um den hier kreuzenden Gegenzug abzuwarten.
Die Strecke folgt jetzt dem bewaldeten Glen Falloch und steigt kontinuierlich an. Parallel im Tal verlaufen auch die A 82 und der Wanderweg West Highland Way. Die Besiedlung wird immer spärlicher, es sind nur noch sehr vereinzelt Gehöfte zu sehen. In einer scharfen Rechtskurve etwa auf halbem Weg quert die Strecke ein Seitental auf einer hohen Brücke, die knapp 40m über dem Talgrund führt. Der Zug ist wegen der Kurve langsam, dennoch verpasst man die Brücke leicht, da hier die Strecke durch dicht bewaldetes Gebiet führt. Kurz vor Crianlarich wechselt der Zug ins Fluss-system des River Fillan, der über das Loch Tay in die Nordsee entwässert und quert damit die "Scottish Watershed", topographisch hier allerdings höchst unspektakulär.

Crianlarich

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  • 8 Crianlarich, 96.2km. Im Bahnhof Crianlarich kreuzten sich einst die Callander & Oban Railway und die West Highland Line. Seit aber der Ast Richtung Callander geschlossen (und mittlerweile längst demontiert) ist, wurde aus dem X ein Y. Es trennen sich hier die Zugteile Richtung Oban (vorderer Zugteil) und Richtung Fort William/Mallaig (hinterer Zugteil), die ein paar Minuten versetzt weiterfahren. Crianlarich (200 Einw.) ist ein Verkehrsknoten, der von seiner geographischen Lage am Zusammentreffen des Glen Dochart von Osten, des Glen Falloch von Süden und den Glen Fillan/Glen Lochy von Nordwesten profitiert, die ein vergleichsweise einfaches Queren der Highlands ermöglich(t)en - auch heute noch führen nicht nur der West Highland Way, der einer alten Militärstrasse folgt, sondern auch die wichtigsten Verbindungsstrassen und die einzige Bahnlinie zwischen den Lowlands und der Westküste hier entlang. Crianlarich ist umgeben von rund einem Dutzend Munros und ist daher ein oft von Bergwanderern frequentierter Ort mit einigen Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten.

Crianlarich bis Oban

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(Aussicht bis Dalmally meist rechts, Dalmally bis kurz vor Taynuilt links, dann wieder rechts)

Glen Finnan mit Cononish Viaduct im Vordergrund, Strecke nach Ft William am Gegenhang, links Beinn Dorain
Der Zug folgt dem Glen Fillan und parallel zur A 82 und bleibt am westlichen Ufer des Flüsschens. Am gegenüberliegenden Hang sieht man die Strecke nach Fort William, die dort allmählich an Höhe gewinnt, in Tyndrum verläuft sie bereits 50 Meter höher. Dahinter türmt sich das grasbewachsene Massiv des Beinn Challuim (1.025 m) auf. Links erhebt sich im Hintergrund das Bergmassiv des Ben Lui, kurz vor Tyndrum öffnet sich das Tal des Cononish Rivers, in dem etwas oberhalb bereits in früheren Jahrhunderten und seit 2011 wieder Schottlands einziger Goldbergbau betrieben wird.

Tyndrum Lower

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  • 9 Tyndrum Lower, 104.2km. Der Bahnhof Tyndrum Lower ist der näher am Ort gelegene von den beiden Stationen Tyndrums (weil die Strecke sich hier teilt bzw. es historisch zwei konkurrierende Bahngesellschaften waren, hat Tyndrum mit seinen 170 Einwohnern gleich zwei Bahnhöfe). Der untere Bahnhof hat, wie auch die weiteren Bahnhöfe bis Oban, Aussenbahnsteige; es war eine andere Bahngesellschaft, die baute. Tyndrum selbst ist eine Mischung aus Versorgungsstützpunkt und Autohof mit Geschäften, Tankstellen, mit dem Charakter einer Karawanserei, trotz der spektakulären Landschaft ringsum kein Ort zum Verweilen.
Die Strecke wechselt nun ins Glen Lochy, das zum Loch Awe entwässert; die Wasserscheide ist kurz vor dem kleinen See Lochan na Bi, den der Zug links passiert. Parallel verläuft die Landstrasse A 85, die in Tyndrum von der A 82 abzweigt. Nach links hat man das im höheren Teil recht felsige Bergmassiv des Ben Lui (1130 m), der selbst allerdings meist von Vorbergen bzw. Aufforstungen verdeckt ist und erst, wenn man fast vorbei ist, im Hintergrund auftaucht.

Dalmally

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  • 10 Dalmally, 123.5km. Der Bahnhof Dalmally hat zwei Aussenbahnsteige und bedient den kleinen gleichnamigen Ort.
Kilchurn Castle
Die Strecke führt parallel zur Strasse (A85) und dem River Orchy (rechts). Kurz nachdem die Bahn die A 819 unterquert, öfnnet sich links der Blick entlang des Loch Awe, drittgrösster See in Schottland. Auf einer Halbinsel an der Mündung des Orchy in den See steht, ebenfalls links zu sehen, die mächtige Ruine des Kilchurn Castle, das seit dem ausgehenden Mittelalter diesen strategisch wichtigen Punkt für die Campbells of Breadalblane sicherte. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts wurde diese Burg aufgegeben und verfällt seither vor grossartiger Bergkulisse. Die Bahn quert den River Orchy und dreht in einer Linkskurve in südwestliche Richtung. Sie folgt nun gemeinsam mit der A 85 dem Ufer des Loch Awe am Fuss des Ben Cruachan (1126 m), einem aus diversen Bergen bestehenden Massiv.

Loch Awe

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  • 11 Loch Awe, 127.9km. Der Haltepunkt Loch Awe bediente ursprünglich einzig ein Luxushotel, das Loch Awe Hotel, das direkt neben dem Bahnhof steht. Seither kamen zum Hotel, das immer noch einen gehobenen Aufenthalt bietet, noch ein paar Häuser und ein Campingplatz dazu. Der eigentliche Ort, bestehend aus zwei Dutzend Häusern, liegt einen Kilometer südwestlich.
Die Strecke folgt weiter dem Seeufer und passiert (rechts) die Siedlung Lochawe und die im 19. Jahrhundert erbaute St. Conans Kirk.

Falls of Cruachan

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  • 12 Falls of Cruachan, 133.1km.Der Haltepunkt Falls of Cruachan ist ein Bedarfshalt mit einem Seitenbahnsteig. Der Haltewunsch muss rechtzeitig dem Schaffner angezeigt werden. Wer auf dem Bahnsteig steht, gibt den einlaufenden Zug ein deutliches Signal. Der Haltepunkt befindet sich neben dem Cruachan-Kraftwerk, einem Pumpspeicherwerk, das das Cruachan-Reservoir, gebaut 1959 auf halber Höhe des Bergs als Oberbecken und Loch Awe als Unterbecken nutzt. Die Turbinenhalle liegt in einer Kaverne im Berg und kann besichtigt werden, das Besucherzentrum befindet sich unmittelbar neben dem Kraftwerksgebäude.
Der Zug folgt noch ein Stück dem immer schmaler werdenden Seitenarm des Loch Awe, das in den River Awe übergeht. Seit 1959 wird hier mit einem Auslaufbauwerk der Wasserstand des Sees reguliert. Die Engstelle am Auslauf des Loch Awe trägt den Namen Pass of Brender. Ein Pass im klassischen Sinne einer Wasserscheide ist es nicht, der River Awe fliesst von hier in den Ozean, wohl aber eine Engstelle, die im Mittelalter Schauplatz einer Schlacht war, die Robert the Bruce gegen örtliche Clans gewann. Am Ort Bridge of Awe weitet sich das Tal, das zuvor kaum weit genug war Bahn und die Strasse (weiterhin die A 85) aufzunehmen. Nach wenigen Kilometern erreicht der Zug den kleinen Ort Taynuilt.

Taynuilt

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  • 13 Taynuilt, 142.4km. Der Bahnhof Taynuilt hat zwei Aussenbahnsteige und zwei Gleise, die Zugkreuzungen ermöglichen. Er liegt nahe an dem Ferienort Taynuilt mit rund 800 Einwohnern. Taynulit liegt fast auf Meereshöhe am Loch Etive. Wichtigste Sehenswürdigkeit ist der Bonawe Furnace, ein über 200 Jahre alter Eisenschmelzofen, etwa ein Kilometer nördlich des Bahnhofs. Hier, an der engsten Stelle des Loch Etive, gab es früher auch eine Autofähre.
Die Bahnstrecke läuft jetzt mit mehr oder weniger Abstand zum südlichen Ufer des Loch Etive Richtung Westen mit schönen Blicken auf diesen tief ins Land schneidenden Fjord und die Berge am gegenüberliegenden Ufer.

Connel Ferry

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Connel Bridge und Falls of Lora
  • 14 Connel Ferry, 153.3km. Der Bahnhof Connel Ferry ist eingleisig mit einem Aussenbahnsteig. Er liegt am südlichen Rand der Ortschaft Connel. Der Namenszusatz "Ferry" stammt noch aus der Zeit, als hier eine Fähre das Loch Etive kreuzte. Am Bahnhof Connel Ferry zweigte die 1966 stillgelegte Stichstrecke nach Ballachulish ab.
Kurz hinter dem Bahnhof sieht man (rechts) die mächtige Stahlkonstruktion der Connel Bridge aufragen, zum Zeitpunkt ihrer Erbauung 1903 war die Brücke, konstruktiv eine Auslegerbrücke, die Eisenbahnbrücke mit der zweitgrössten Spannweite Britanniens nach der Forth Railway Bridge. Diese Brücke trug einst die Bahnlinie nach Ballachulish, heute ist sie eine einspurige Strassenbrücke mit Ampelregelung. Nicht vom Zug aus zu sehen sind die Falls of Lora, Stromschnellen am Auslauf des Loch Etive (unterhalb der heutigen Brücke), die mit den Gezeiten ihre Stromrichtung ändern.
Die Bahnstrecke führt jetzt vom Wasser weg und verläuft durch flachhügeliges Küstenvorland. In einem grossen Bogen umfährt die Bahn Oban östlich und südlich und erreicht von Süden ihren Endbahnhof Oban.
Bahnhof Oban mit McCaig's Folly im Hintergrund
  • 15 Oban, 163.3km. Der Bahnhof Oban ist ein Kopfbahnhof mitten im Zentrum und unmittelbar am Hafenkai gelegen. Damit hat man kurze Wege zu den Fähren zu den Hebrideninseln, namentlich nach Mull. Oban ist ein geschäftiger Verkehrsknoten und Handelszentrum. Es gibt zahlreiche Hotels, Restaurants, Pubs, Geschäfte, eine Whiskydestille. Einen schönen Blick über Stadt und Hafen hat man von McCaig's Folly, weithin sichtbar auf einer Anhöhe.

Crianlarich bis Ft. William

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(Aussicht meist links)

Der Zug kreuzt, nachdem links das Gleis Richtung Oban abzweigt, das Flüsschen Fillan und gewinnt am gegenüberliegenden Hang allmählich an Höhe; in Tyndrum verläuft sie bereits 50 Meter über der Talsohle. Parallel im Tal verlaufen die A 82 und die Obaner Strecke; vor allem in den Zügen Richtung Süden sieht man oft den anderen Zugteil parallel heranbrausen. Links öffnet sich das Tal des Cononish Rivers, in dem etwas oberhalb bereits in früheren Jahrhunderten und seit 2011 wieder Schottlands einziger Goldbergbau betrieben wird.

Upper Tydrum

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  • 16 Upper Tyndrum,103.8km. Der Bahnhof Upper Tyndrum liegt am Hang erhöht oberhalb des Ortes und ist über eine steile Serpentinenstrasse zu erreichen. Da im Strath Fillan historisch zwei konkurrierende Bahngesellschaften bauten, hat Tyndrum mit seinen 170 Einwohnern gleich zwei Bahnhöfe. Der Obere Bahnhof hat die Innenbahnsteige mit einem Stationsgebäude im "Swiss Chalet Style", das hier allerdings leersteht. Tyndrum selbst ist eine Mischung aus Versorgungsstützpunkt und Autohof mit Geschäften, Tankstellen, mit dem Charakter einer Karawanserei, trotz der spektakulären Landschaft ringsum kein Ort zum Verweilen.
Die Strecke steigt am bewaldeten Hang des Meall Buidhe (653 m), später des Beinn Odhar (903 m) langsam an. Sie quert erneut die auch hier eher unspektakuläre Wasserscheide zwischen Nordsee und Altlantik ins Gewässersystem des Orchy River. Geradezu erhebt sich der Beinn Dorain (1.076 m), der nach einer Kurve im Panorama links auftaucht. Diese Kurve ist Teil einer weiten hufeisenförmigen Kurve mit zwei Brücken, die das Tal des Allt Kinglass, Nebenfluss des Orchy, umfährt, damit die Bahn die Höhe halten kann. In der baumlosen Landschaft eröffnet dies grossartige Panoramen. Die Bahn umfährt schliesslich den Beinn Dorain und folgt dann, weiterhin parallel zur A 82 und dem West Highland Way, dem River Orchy und erreicht die Station Bridge of Orchy.

Bridge of Orchy

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  • 17 Bridge of Orchy, 116.3km. Der Bahnhof Bridge of Orchy, Inselbahnsteig mit Stationsgebäude, entspricht dem Standardaufbau. Das Stationsgebäude ist von einer Wandererherberge bewirtschaftet. Sonst stehen im Umfeld noch ein paar Häuser, ein Hotel mit öffentlichem Pub und Restaurant.
Zug Richtung Ft. William im Rannoch Moor. Im Hintergrund Beinn a Chreachain und Meall Beag (rechter Bildrand)
Links hat man Blick auf das Loch Tulla, während die Strecke kontinuierlich ansteigt. Hinter dem Loch Tulla dreht die bis dahin die parallel verlaufende A 82 nach Nordwesten weg, die Bahnlinie verfolgt alleine ihren Weg im Bachtal des Water of Tulla Richtung Rannoch Moor fast ohne Spuren von Besiedlung. Erst 50 Kilometer weiter wird sie wieder von einer öffentlichen Strasse begleitet werden. Rechts erheben sich eine Reihe von Munros, nach dem Beinn Dorain der Beinn an Dothaid (996 m), Beinn Achladair (1.038 m), Meall Buidhe (973 m) und Beinn a Chreachain (1.079 m). Erneut quert die Bahn die Scottish Watershed, hier in einer unwirtlichen Moorlandschaft. Beinahe wäre der Bau der Strecke hier gescheitert, immer wieder versanken Schotter und Geleise im Moor, kein tragfähiger Untergrund weit und breit. Erst mit teilweise Auskoffern des Moorbodens und einer "schwimmenden" Gründung aus einem meterdicken Paket Reisig und Aschen gelang es die Strecke zu stabilisieren. Im weiteren Verlauf haben immer mal neue Aufforstungen den ursprüglichen Eindruck der Wildnis etwas entschärft. Dennoch bleibt es eine der wildesten Landschaften Britanniens, die die Bahn hier durchquert (was die Bahningenieure nicht daran hinderte in Vorbereitung auf dichten Zugverkehr noch eine Ausweichstelle mitten ins Moor zu bauen).

Rannoch

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Rannoch Station
  • 18 Rannoch, 141.2km. Orgelmusik, Schreie, eine Streitaxt fuchtelt im Nebel, Gelatine tropft von der Decke - Joseph Beuys muss beeindruckt gewesen sein von der Kulisse des Rannoch Moors, dass er seine Eindrücke zu dieser Performance Celtic (Kinloch Rannoch) umsetzte. Rannoch Station, vier Häuser, ein Hotel, das Stationsgebäude im Sommer als Tearoom bewirtschaftet (den Betreibern von dieser Stelle viel Glück), das wars. Aber täglichen Schlafwagenzug nach London. Eine Single Track Road führt von Osten heran; über sie könnte man 60 Kilometer entfernt Pitlochry erreichen. Nach Westen ist es ein Wanderweg, der nach 25, teils sehr moorigen, Kilometern Kingshouse Hotel erreicht.
An klaren Tagen kann man die Berggruppen, die die Hochebene des Rannoch Moor umgeben, sehen: Shiehallion nach Osten, die Berge des Glen Lyon nach Südosten, die Orchy-Berge nach Süden und die Berge des Glen Coe nach Westen mit der charakteristischen Pyramide des Bouchaille Etive Mhor (allerdings, diese Tage sind, zugegeben, selten). Die Bahnstrecke steigt nach dem Bahnhof wieder an und passiert das Rannoch Station Viaduct, die grösste Brücke der Strecke bis Fort William, die auf acht Pfeilern ein Hochtal überbrückt. Kilometer für Kilometer keine Spur von Besiedlung; selbst die eifrigen Aufforstungen gibt es nicht mehr. Mächtige Fangzäune gegen Schneeverwehungen, sogar ein mit künstlichem Tunnel völlig überbauter Streckenabschnitt, erinnern daran, dass es hier auch richtig Winter werden kann. Links ein kleiner See, Lochan a Chlaidheimh, im Übrigen nichts als unberührte Wildnis.

Corrour

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Haltepunkt Corrour (Bedarfshalt). Täglich ausser Sa. 2025 Uhr umsteigefrei nach London
  • 19 Corrour, 152.9km. Mit Corrour Station erreicht der Zug nicht nur den höchstgelegenen Bahnhof im britischen Normalspurnetz, 408m Seehöhe. Es ist vermutlich der skurrilste Halt, nicht erst seit er dem Film Trainspotting als Kulisse diente. Es ist auch der Abgelegenste und nicht mit öffentlichen Straßen erreichbar, die nächste Straße verläuft 15km östlich. Am Bahnhof stehen zwei Häuser, eines davon Quartier und (mit Vorbestellung) Restaurant. Etwa einen Kilometer entfernt ist noch die Jugendherberge am Loch Ossian und am anderen Ende des Loch Ossian das Landhaus Corrour Lodge. Diese Lodge war auch der Grund, einen Bahnhof zu bauen. Im Tausch gegen die Erlaubnis Land des Corrour Estates für die Bahn zu nutzen, bekam der Grundeigentümer, ein reicher Glasgower Grundbesitzer und Parlamentarier, einen Bahnhof für sein Jagdgut. Noch heute hat Corrour eine umsteigefreie Zuganbindung nach London, wenn auch Corrour für diesen Zug Bedarfshalt ist.
Loch Treig vom Zug aus gesehen
Nach rechts hat man vom Bahnhof den Blick über das Loch Ossian zum Bergmassiv des Ben Alder. Kurz hinter dem Bahnhof erreicht die Strecke am Corrour Summit mit 414m Seehöhe ihren höchsten Punkt und quert letztmals die Scottish Watershed. Kurz darauf biegt der Zug auf den Südosthang des Loch Treig ein. Wie auf eine Modellbahnlandschaft blickt man auf den See der See und die paar Häuser von Lochtreighead hinab mit den Zwillingsgipfeln des Stob Coire Easain (1.115 m) und Stob a' Choire Mheadhoin (1.105 m) am gegenüberliegenden Ufer und den Bergen der Mamores und der Nevis Range am Horizont. Es geht dann kontinuierlich gute 100 Höhenmeter hinab bis auf das Niveau des Sees, das der Zug noch vor dessen Nordspitze erreicht. Loch Treig, ein natürlicher See, wurde in den 1920er Jahren, nach dem Bau der Bahnlinie, hochgestaut, was im nördlichen Bereich des Sees das Verlegen der Bahn mit Bau eines kurzen Tunnel notwendig machte. Loch Treig ist Teil des Lochaber Hydro Project, das der Wasserkraftnutzung für die Aluminiumhütte in Fort William dient. Wasser des River Spean wird im Loch Laggan weiter östlich gestaut und per Tunnelpipeline den Loch Treig zugeführt. Vom Loch Treig führt ein weiterer 24km langer Tunnel durch das Ben-Nevis-Massiv Richtung Fort William, wo eine Druckleitung von der halben Höhe des Berges zum Kraftwerk auf dem Hüttengelände führt. Hinter der Staumauer folgt der Zug dem River Treig und passiert erstmals seit Bridge of Orchy wieder urbar gemachtes Land und die ersten Farmen. Bei der Mündung des Treig in den Spean River macht die Bahn eine scharfe Linkskurve und biegt nach Westen ab. Unmittelbar danach erreicht sie den Bahnhof Tulloch.

Tulloch

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  • 20 Tulloch, 169.0km. Tulloch ist ein zweigleisiger Bahnhof mit Aussenbahnsteigen. Das Bahnhofsgebäude wird heute als Hostel genutzt. Der Bahnhof steht irgendwo im Nirgendwo, es gibt nur wenige verstreute Häuser in der Umgebung. Immerhin gibt es wieder eine öffentliche Strasse, ab Tulloch führt die A 86 parallel zur Bahn.
Der Zug folgt nun abwärts dem Flussverlauf des River Spean, der (links) in einer tief eingeschnittenen Schlucht (Monessie Gorge) verläuft und zahlreiche Stromschnellen und sogar einen Wasserfall (nach der Kreuzung der kleinen Strasse nach Inverlair in einer scharfen Linkskurve) zeigt. Doch seit viel Wasser des Spean für die Wasserkraftanlagen der Aluminiumhütte bei Fort William abgezweigt wird, ist der Fluss deutlich entschärft, am Ehesten lohnt hier die Fahrt nach starken Regenfällen oder zur Schneeschmelze. Dennoch gehört die Fahrt entlang des Spean zu den landschaftlchen Höhepunkten der Strecke. Das Tal weitet sich nun etwas und gibt nach links den Blick auf die Berggruppe des Aonach Mhor (1.221 m), frei, hinter dem sich Ben Nevis, der vor hier noch nicht sichtbar ist, versteckt.

Roy Bridge

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Blick von Roy Bridge auf Aonach Mòr
  • 21 Roy Bridge, 178.2km. Der Haltepunkt Roy Bridge ist ein einfacher Seitenbahnsteig an der eingleisigen Strecke ohne Stationsgebäude. Er liegt mitten im gleichnamigen Ort.
Die Bahn folgt weiterhin dem Tal des Spean, das ins Great Glen übergeht. Grüne Weiden, Land unter dem Pflug, Bauernhöfe, Siedlungen, welch ein Kontrast zu noch wenigen Minuten zuvor. Im Hintergrund links schiebt sich allmählich die steile Nordseite des Ben Nevis (1.344 m, höchster Berg Grossbritanniens) hinter Aonach Mhor hervor.

Spean Bridge

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  • 22 Spean Bridge, 183.5km. Der Bahnhof Spean Bridge, zweigleisig mit Aussenbahnsteigen, liegt im Süden der gleichnamigen Ortschaft. Im Stationsgebäude befindet sich jetzt ein Restaurant. Spean Bridge ist ein Verkehrsknoten im Great Glen, hier zweigt die A 86 Richtung Nordosten von der A 82, die dem Grat Glen folgt, ab. Früher zweigte hier auch eine Stichbahn Richtung Fort Augustus ab, die allerdings seit dem 2. Weltkrieg stillgelegt ist. Der Ort wird überragt von der 6 Meter hohen Bronzestatue des Commando Memorials, 1km nordwestlich (Blick rechts), das an die in der Region während des Zweiten Weltkriegs ihren Einsatz trainierenden Alliierten Truppen erinnert.
Die Bahn rollt durch das weite Tal auf ihre (temporäre) Endstation Fort William zu. Links weiterhin am Horizont die Kulisse von Aoanach Mhor und Ben Nevis, rechts kurz hinter der Ortschaft Torliundy, das keine Bahnstation hat, in parkähnlich gestalteter Landschaft ein opulenter Landsitz im Stil viktorianischer Zeit, das Inverlochy Castle Hotel, heute ein Fünf-Sterne-Hotel. Kurz vor Fort William links das Werksgelände der Lochaber Aluminium Smelter, die die reichlich sprudelnde Wasserkraft der Highlands nutzt, zwei massige Pipelines kommen aus dem Berg. Rechts, am Ufer des River Lochy, das Inverlochy Castle, eine Burgruine aus dem 14. Jh., die die Flussmündung des Lochy ins Loch Lochy sichert und die schon manches Scharmützel in der schottischen Geschichte sah. Dann fährt der Zug durch die Aussenbezirke von Fort William.

Fort William

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  • 23 Fort William, 197.5km. Der Kopfbahnhof von Fort William liegt am nordlichen Rand des Stadtzentrums, das von hier aus fussläufig erreichbar ist. Züge nach Mallaig wechseln hier ihre Fahrtrichtung. Fort William ist die grösste Siedlung an der Westküste der Highlands, Verkehrsknoten, Einkaufs- und Handelszentrum und Basis für Wanderungen und Skizirkus rund um den Ben Nevis- insgesamt als Stadt eher praktisch als schön.

Fort William bis Mallaig

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(Aussicht meist links)

Die Strecke nach Mallaig, der sagenumwobenen historischen Viehtreiberroute "Road to the Isles" folgend, wurde Anfang des 20. Jahrhunderts als Erweiterung der West Highland Line gebaut. Die kommerzielle Erwartung war, einen schnellen Transport für Heringsfänge zu ermöglichen.
Nach Verlassen des Bahnhofs Fort William in nordöstlicher Richtung zweigt die Strecke nach Mallaig links von der Highland-Strecke ab, passiert rechts das Inverlochy Castle und kreuzt den River Lochy kurz vor dessen Mündung ins Meer. Die Fahrt geht über ein, teilweise rückgebautes, Gewerbegebiet und Wohngebiete auf dem flachen Schwemmkegel des Lochy nun in nordwestlicher Richtung.

Banavie

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Banavie Swing Bridge, Ben Nevis in der Ferne
  • 24 Banavie, 201.2km. Der Haltepunkt ist ein einfacher Seitenbahnsteig und liegt am Nordrand der Siedlung Caol. Nach rückwärts öffnet sich der Blick zum Ben Nevis.
Unmittelbar hinter dem Halt Banavie quert die Bahn den Caledonian Canal, den schiffbaren Wasserweg, der das Great Glen Richtung Inverness quert. Nach rechts hat man den Blick auf die Neptunes Staircase, eine Schleusenkaskade aus acht Schleusen. Gebaut Anfang des 19. Jahrhunderts, heben sie Schiffe um insgesamt 20 Meter auf das Niveau des Loch Lochy an. Der Zug beschreibt weiter eine Linkskurve und erreicht in westlicher Richtung nach kurzer Fahrt den Bahnhof Corpach. Durch die geänderte Fahrtrichtung taucht Ben Nevis in Fahrtrichtung links hinten auf.

Corpach

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  • 25 Corpach, 202.8km. Der Halt in Corpach, wieder ein einfacher Seitenbahnsteig, liegt zwischen der Ortslage Corpach und dem Loch Eil, einem tief ins Land gezogenen Meeresfjord, dem der Zug noch eine Weile folgen wird.
Der Zug passiert links das HMS St. Christopher, ein ehemaliges Ausbildungszentrum der Marine im Zweiten Weltkrieg. Er verlässt dann den (nach Highland-Standards) dicht besiedelten Speckgürtel von Fort William und erreicht, immer am Nordufer des Loch Eil entlang und parallel zur A 830, den Halt Loch Eil Outward Bound.

Loch Eil Outward Bound

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  • 26 Loch Eil Outward Bound, 207.6km. Der Haltepunkt Loch Eil Outward Bound, ein Seitenbahnsteig an der eingleisigen Strecke, ist erst in den 1980er Jahren (nach kaledonischen Zeitskalen also vorgestern) gebaut worden, um die gleichnamige Internatsschule anzubinden.
Die Strecke folgt weiter dem Loch Eil, das am Bahnhof Locheilside endet.

Locheilside

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  • 27 Locheilside, 213.6km. Der Haltepunkt Locheilside ist ebenfalls ein einfacher Seitenbahnsteig an der eingleisigen Strecke und wird nur auf Verlangen bedient ("Request Stop"). Ein Aussteigewunsch muss vorher dem Schaffner mitgeteilt werden.
Glenfinnan Viadukt
Die Strecke verlässt einige Kilometer hinter dem Stop das Meer, Loch Eil endet hier, und steigt leicht an. Die Berge rechts gehören zum Knoydart, einer der am Wenigsten erschlossenen Landschaften der britischen Inseln. Weite Teile des Gebiets sind nur zu Fuss oder, an der Küste, mit dem Boot erreichbar. Links öffnet sich der Blick über den langgezogenen Binnensee Loch Shiel. Etwa einen Kilometer vor dem nächsten Bahnhof quert der Zug in einer weiten Linkskurve die wohl beeindruckendste Brücke der Strecke - das Glenfinnan Viaduct. Diese Bogenbrücke mit ihren 21 Pfeilern aus massivem Beton war eine Pionierleistung des Bauunternehmer Robert McAlpine, Spitzname "Concrete Bob" mit dem damals noch neuen Werkstoff. Glenfinnan Viaduct ist spätestens seit seinen Auftritten in den Harry-Potter-Filmen und dem dampfbetriebenen "Hogwarts Express" bei Muggels und Zauberern gleichermassen bekannt und vielgeknipstes Fotomotiv. Links vor Loch Shiel erhebt sich das Glenfinnan Monument, das an den gescheiterten Jakobitenaufstand von 1745 erinnert, der von hier seinen Anfang nahm.

Glenfinnan

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  • 28 Glenfinnan, 224.1km. Der Bahnhof Glenfinnan besteht aus zwei Gleisen mit einem Innenbahnsteig mit Stationsgebäude. Der Bahnhof liegt oberhalb des Ortes, der aus ein paar verstreuten Häusern besteht. Im Stationsgebäude befindet sich ein Museum zur Geschichte der Bahnstrecke.
Links an der vor malerischer Kulisse gelegenen Glenfinnan-Church vorbei folgt die Strecke einem Seitental des Glenfinnan mit steilen Bergen zu beiden Seiten. Nach zwei kurzen Tunneln in kurzer Folge erreicht die Strecke das Loch Eilt rechts und verläuft am Südufer des Sees, während die Strasse am Nordufer bleibt. Am Ende des Loch Eilt folgt die Strecke dem River Ailort und erreicht am Loch Ailort wieder die See.

Lochailort

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  • 29 Lochailort, 239.0km. Der Halt Lochailort, mittlerweile zu einem Bedarfshalt herabgestuft, besteht aus einem Seitenbahnsteig an der eingleisigen Strecke. Das Ausweichgleis ist zurückgebaut. Der Halt bediente ein Landhaus mit ein paar verstreuten Häusern, Lochailort House, das kurz hinter dem Halt links für einen Moment zu sehen ist.
Hinter dem Halt macht die Strecke ein Rechtskurve und passiert einen kurzen Tunnel. Kurz danach, links, die pittoresk liegende Kirche Our Lady of the Braes, die als Dorfkirche von Pennan ("Local Hero") Filmruhm erlangte. Dahinter die Meeresbucht Loch Ailort. Der Zug passiert weitere kurze Tunnel und quert, die parallele Landstrasse mal rechts, mal links, die kleine Halbinsel Ardnish mit einem kleinen See rechts, bevor er am Loch Nan Uamh erneut das Meer (links) erreicht. Kurz vor dem Halt in Beasdale kommt der Zug aus einem (kurzen) Tunnel direkt auf die Brücke Beasdale Viaduct.

Beasdale

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  • 30 Beasdale, 246.6km. Beasdale ist heute ein Bedarfshalt, bestehtend aus einem Seitenbahnsteig. Es befinden sich nur ein paar verstreute Einzelhäuser in der Umgebung des Haltepunkts.
Die Bahnstrecke passiert nach einem weiteren kurzen Tunnel den Landsitz Arisaig House, der links kurz zu sehen ist mit dem zum Meer abfallenden Park. Er kürzt dann erneut erneut eine Halbinsel ab, quert den Borrowdale und den Larichmore auf Betonviadukten und erreicht den Bahnhof Arisaig. Über das Loch nan Ceall geht der Blick (links) hinaus aufs offene Meer mit den Inseln Rhum (mit den hohen Bergen, der mittelgrossen Insel Eigg und der kleinen Insel Muck.

Arisaig

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  • 31 Arisaig, 252.3km Arisaig ist der westlichste Bahnhof im britischen Eisenbahnnetz. Die Abende mit oft spektakulären Sonnenuntergängen können lang werden, die Sonne geht 25 Minuten später als in Greenwich unter. Der Bahnhof Arisaig hat zwei Aussenbahnsteige mit Ausweichgleis und Stationsgebäude. Der Bahnhof liegt nordöstlich und etwas oberhalb des kleinen einstigen Fischer- und mittlerweile Urlauberdorfes.
Der Zug dreht nach Norden und verbleibt auf dem Höhenzug, der Loch Morar (östlich; kurzzeitig rechts zu sehen) vom Meer trennt. Damit meidet er das tiefer gelegene Schwemmland, so dass man immer wieder (links) den Blick hinaus aufs Meer mit den Inseln hat. Er kreuzt den wassererreichen River Morar, Überlauf des gleichnamigen See. Loch Morar ist der tiefste See Schottlands und beherbergt ein Seeungeheuer, Morag (naja, vielleicht). Der Mündungsbereich des Morar hat ausgedehnte Sandstrände, die u.a. in Local Hero als Filmkulisse dienten.

Morar

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  • 32 Morar, 259.5km. Der Halt in Morar besteht aus einem Seitenbahnsteig an der einspurigen Strecke. Er liegt am südlichen Ende der Häuserzeile, die den Ort ausmacht.
Die letzten zwei Kilometer vor der Endstation Mallaig verläuft die Strecke direkt an der Küste.

Mallaig

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Bahnhof Mallaig - Endbahnhof der West Highland Line
  • 33 Mallaig, 264.3km. Der Kopfbahnhof in Mallaig liegt direkt am Fährhafen und mitten in der Kleinstadt. Mallaig ist ein Fährhafen für die Inneren Hebriden, vor Allem nach Skye (Armadale) und die kleineren Inseln Rhum, Eigg und Muck. Ein weiteres Fährschiff fährt nach Inverie auf dem Knoydart und Tarbet, zwei Orte auf der britischen Hauptinsel und dennoch nicht mit Strassen erschlossen.
Mallaig hat auch eine beträchtliche Fischereiflotte, ist aber arm an touristischen Highlights. Ein Ort des Transits.

Literatur

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  • John Thomas (1965): The West Highland Railway. Newton Abbot: David and Charles (Publishers) Ltd. ISBN 0-7153-7281-5.
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Brauchbarer Artikel
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