Toledo District
Der Toledo District liegt in Belize.
Regionen
[Bearbeiten]Früher nannte man den 4413 km² großen Distrikt Toledo den vergessenen Distrikt, da dieser während der Regenzeit manchmal monatelang nicht erreichbar war. Erst ein Ausbau des Southern Highways in den letzten Jahren führte zu Besserung. Dennoch gibt es gerade in den Maya Mountains noch viele Orte ohne Strom oder durchgängige Verkehrsanbindung. So wohnen hier in diesem Distrikt gerade mal 30.000 Einwohner. Individual-Touristen kommen auf ihre Kosten, denn wer das noch unentdeckte sucht, wird es hier finden. An der Küste gibt es viel Karibik-Flair unter Einfluss der Garifuna-Kultur, die Landschaft im Südwesten zieht sich die Maya Mountains hoch. Hier findet sich altes und neues Siedlungsgebiet der Maya. Vielfach findet man Plantagen, doch wird zunehmend auf ökologischen Anbau gesetzt. Vor allem der Kakao ist mit den diversen Erzeugnissen von Kakaowein bis zur Bio-Schokolade auf dem Vormarsch.
Orte
[Bearbeiten]Viele Orte haben kaum mehr als 500 Einwohner, bieten aber durch ihre Abgeschiedenheit viel Ruhe und Natur:
- Barranco– Garifuna-Dorf. Heimatstadt von Andy Palacio und Zugang zum Sarstoon / Temash National Park
- Big Falls - Kleines Dorf am Rio Grande mit heißen Quellen zum Baden
- Blue Creek – Mayadorf mit einer spektakulären Höhle
- Laguna (Belize)
- Pueblo Viejo
- Punta Gorda - Hauptstadt des Toledo District
- San Antonio (Toledo District) – Eines der größeren Dörfer mit einer schönen Kirche
- San José (Belize)
- San Miguel
- San Pedro Columbia– kleines Mayadorf, mit Kulturangeboten und einer Kakao-Wanderung
- Crique Sarco - kleines Maya-Dorf mit Zugang zum Sarstoon / Temash National Park
Weitere Ziele
[Bearbeiten]Auch dieser Distrikt ist reich an weiteren Sehenswürdigkeiten. Zu nennen wären hier:
Die Maya-Ruinen
[Bearbeiten]Die Maya-Ruinen in der Region sind auf den ersten Blick vielleicht nicht so spektakulär wie Tikal oder Caracol. Doch das liegt sicherlich an den wenig weit fortgeschrittenen Ausgrabungsarbeiten. Vielfach zeigt sich hier in der Region aber ein in der Mayawelt einzigartiger Architekturstil. Die meisten Gebäude wurden ohne Verwendung von Mörtel durch sorgfältiges Einpassen der Steine errichtet. In Pusilhá finden sich zudem die Überreste der einzigen steinernen Brücke in der gesamten Mayawelt, und Uxbenká ist jetzt schon, obwohl kaum freigelegt, ein Highlight. Hier eine kleine Übersicht über die wichtigsten Anlagen:
- Lubaantun – Hier fand man angeblich einen Kristallschädel.
- Nim Li Punit – Eines der wichtigsten religiösen Zentren
- Pusilhá – Hier gibt es die Überreste der einzigen Steinbrücke der klassischen Maya zu besichtigen.
- Uxbenká – Ältestes Zentrum auf drei Hügeln gelegen mit traumhaftem Ausblick.
- Uxbentun – Abgelegenes religiöses Zentrum
- Xnaheb – Partnerstadt von Nim Li Punit
- Wild Cane Caye – Eine der größten Hafenanlagen der Maya
Die Naturreservate und Parks
[Bearbeiten]- Machaca Forest Reserve
- Sarstoon / Temash National Park
- Columbia Forest Reserve
- Bladen Nature Reserve - Ideal zur Beobachtung von Reptilien und Amphibien. Hier ist der dritthöchste Berg in Belize zu finden.
Die Höhlen
[Bearbeiten]Die dem Toledo District zugeordneten südlichen Inseln und Cayes
[Bearbeiten]Hintergrund
[Bearbeiten]Die menschliche Siedlungsgeschichte beginnt auch hier vor Christus. Zwar gibt es bisher hier nicht so zahlreiche archäologische Studien wie im Cayo District oder gar in Mexiko. Doch zahlreiche große Fundstellen lassen noch die ein oder andere größere Überraschung erwarten. Es scheint, dass die erste große Stadt sich mit dem Handelszentrum Uxbenká an den Maya Mountains bildete. Hier mündete die Handelsroute aus dem Hochland in die Tiefebene und somit den Zugang zum Meer. Es konnten Kontakte zu Metropolen wie Tikal in Guatemala nachgewiesen werden. Spätestens im ersten Jhr. n. Chr. entstand in Pusilhá ganz im Süden eine weitere Metropole. Diese scheint sich immer ihre Unabhängigkeit von den großen Machtblöcken erhalten zu haben. Zahlreiche Handelsrouten zu Lande und Wasser und eine der fruchtbarsten Regionen der Mayawelt schenkten der Region ein reichhaltiges Wachstum. So entstand schnell direkt an der Küste mit Wild Cane Caye einer der größten Seehäfen der Mayawelt. Zum Ende der Klassikperiode 700 n. Chr. entstanden zahlreiche weitere große Städte wie z. B. Lubaantun. Doch schon 200 Jahre später wurden auch hier die großen Städte aufgegeben. Lediglich die Anlage von Wild Cane Caye wurde über die Zeit hinaus bis zur Ankunft der Spanier im 16. Jhr. betrieben. Doch als diese die nördlichen Handelsrouten nach Chetumal oder besser Santa Rita abschnitten, wurde auch dieser Hafen aufgegeben. Lange war die Region schwach oder gar nicht bewohnt. Dies änderte sich erst 1835 durch die Ankunft der Garifuna, die an den Küstenlinien ein ideales Siedlungsgebiet fanden und einige Städte gründeten. Im 20. Jhr. kamen aus Guatemala, El Salvador und Honduras vielfach Maya in den Distrikt um hier eine neue Heimat zu finden. Mit dem Bau des Southern Highway wurde das Land dann auch verkehrstechnisch erschlossen. Doch beim Bau des ersten Highways hatte man die Regenfluten der Regenzeit in der Region nicht miteinkalkuliert. Die Folge war, dass ganze Streckenabschnitte in der Regenzeit nicht passierbar und der Distrikt monatelang nicht erreichbar war. Daher wird heute noch gerne vom „vergessenen District“ gesprochen. Erst eine komplette Überarbeitung und Neubau der Route brachte Besserung. Doch noch ist der Bau nicht abgeschlossen, und immer wieder werden ganze Brücken in der Regenzeit hinfortgeschwemmt, so dass langfristig keine hundertprozentige Erreichbarkeit sichergestellt werden kann.
Klima
[Bearbeiten]Der meiste Regen fällt in der Regenzeit zwischen Juni und November. Überwiegend trocken ist es zwischen Februar und Mai.
Jan | Feb | Mrz | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |||
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Mittlere höchste Lufttemperatur in °C | 28 | 29 | 30 | 32 | 32 | 32 | 31 | 31 | 31 | 30 | 30 | 29 | Ø | 30.4 |
Mittlere tiefste Lufttemperatur in °C | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 23 | 23 | 23 | 22 | 21 | 20 | Ø | 21.3 |
Niederschläge in mm | 160 | 100 | 90 | 90 | 150 | 580 | 750 | 700 | 520 | 300 | 220 | 200 | Σ | 3860 |
Sprache
[Bearbeiten]Die Amtssprache ist Englisch. Jeder spricht diese Sprache auch hier. Doch die drei großen Bevölkerungsgruppen hier sind Kekchi-Maya, Mopan-Maya und Garifuna. Diese sprechen in der Regel neben Englisch ihre eigene Sprache. Daneben findet man vereinzelt aber auch Sprachen wie Kriol oder Plautdietsch.
Anreise
[Bearbeiten]Ein guter erster Anlaufpunkt ist Punta Gorda (Belize). Hier kann man sich gut orientieren und dann den District erkunden.
Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Punta Gorda hat einen Flughafen, der mehrfach täglich von Tropic Air[1] und Maya Island Air[2] angeflogen wird.
Mit dem Bus
[Bearbeiten]Mit Novelos Bus Line & James Bus Line ist es möglich von Indepedence, Dangriga, Belmopan und Belize City anzureisen oder in Richtung dieser Stadt den Toledo District zu verlassen. Auch dieses ist von und nach Punta Gorda mehrmals täglich möglich. Andere Orte werden je nach Größe seltener oder nur auf Absprache, so denn diese am Southern Highway liegen, angefahren.
Auf der Straße
[Bearbeiten]Die zentrale Verkehrsader ist der Southern Highway. Über diesen erreicht man Punta Gorda nicht, wenn man vom Norden kommend einfach dem Southern Highway folgt. Das Straßennetz im District ist generell Überschaubar.
Mit dem Schiff
[Bearbeiten]Die beiden Agenturen Requena's Charter Service und Pichilingo verbinden Punta Gorda mit Puerto Barrios in Guatemala. Die Überfahrt dauert in beide Richtungen ca. 1 bis 2 Stunden und fährt ein bis zweimal am Tag vom Custom Dock im Osten der Stadt.
Mobilität
[Bearbeiten]Auf der Straße
[Bearbeiten]Die zentrale Verkehrsader ist der Southern Highway. Über diesen erreicht man Punta Gorda nicht, wenn man vom Norden kommend einfach dem Southern Highway folgt. Das Straßennetz im District ist generell Überschaubar. Für einige Straßen ist unbedingt ein geländegängiges Fahrzeug notwendig. Selbst der Southern Highway ist nicht komplett asphaltiert, zudem werden immer wieder Brücken in der Regenzeit weggeschwemmt.
Mit dem Bus
[Bearbeiten]Mit Novelos Bus Line & James Bus Line ist es möglich von Indepedence, Dangriga, Belmopan und Belize City anzureisen oder in Richtung dieser Stadt den Toledo District zu verlassen. Auch dieses ist von und nach Punta Gorda mehrmals täglich möglich. Andere Orte werden je nach Größe seltener oder nur auf Absprache, so denn diese am Southern Highway liegen, angefahren.
Da hier vieles noch nicht touristisch erschlossen ist, sollte man meistens auf einen lokalen Guide nicht verzichten. Diese finden sich häufig an den Sehenswürdigkeiten. Wer auf Nummer Sicher gehen will, ist gut beraten, dieses vorher über die Reiseführervereinigung von Belize vorher zu organisieren. Gerade für den Süden ist der einzige offizielle deutschsprachige Guide in Belize Bruno Kuppinger eine Empfehlung. Dieser kann auch über die eigene Autovermietung ein Auto vermitteln. Zudem ist die Sun Creek Lodge ein idealer Anlaufpunkt um von hier aus den District zu erkunden. Kontakt: Sun Creek Lodge [3] (Tel: (+501) 614-2080)
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]- Natur - Hier gibt es gute Möglichkeiten neben einer aufregenden Vogelwelt auch große Säugetiere in freier Wildbahn zu erleben.
- Karibik - Traumhafte Badestrände an der Küste und den Inseln und das Riff laden zum Baden, Tauchen und Schnorcheln ein, liegen vor der Haustür und lassen keine Wünsche offen. Auch Angelfreunde kommen hier auf ihre Kosten.
- Maya-Ruinen - Viele sind noch nicht oder nur teilweise erforscht. Doch sind diese von der Größe und Architektur bemerkenswert und auf jeden Fall einen Besuch wert.
- Höhlen - Die sind auch hier vorhanden und teilweise spektakulär und kaum erkundet.
Aktivitäten
[Bearbeiten]- Relaxen - Ob im Regenwald, auf den Flüssen, an der Küste oder auf den Inseln: Hier findet man noch die rar gewordenen Orte, die soweit von der Außenwelt abgeschnitten sind, dass man ungestört abschalten kann. Besonders die Inseln im Port Honduras Marine Reserve und Sapodilla Cayes Marine Reserve sind einzigartig.
- Tauchen und Schnorcheln - Auch hier finden sich im Küstengebiet und im Port Honduras Marine Reserve und Sapodilla Cayes Marine Reserve ideale Bedingungen. Ob Korallenriff, Seekühe, Delphine oder Walhaie, hier wird man fündig.
- Tierbeobachtung - Wem die Möglichkeiten unter Wasser nicht reichen, der wird auf dem Land fündig. Durch die geringe Bevölkerungsdichte ist die Region in vielen Bereichen noch unerschlossen und in jedem Punkt ein idealer Ort zu Naturbeobachtungen aller Art. Doch auch hier wächst der Eingriff des Menschens weiter an, und wo heute noch dichter Regenwald ist, steht im nächsten Jahr ein kleines Feld. Daher ist es gut zu wissen, dass es vielfältige gut gepflegte Schutzgebiete gibt, wie z. B. der Sarstoon / Temash National Park oder das Bladen Nature Reserve.
- Trecking -
- Bootstouren -
- Kultur -
Küche
[Bearbeiten]Die Restaurants sind in der Regel einfach und es wird nur in den Gerichten Fisch, Huhn oder Fleisch unterschieden, was die Qualität aber in der Regel nicht mindert. Im Gegenteil, gerade in kleinen Orten werden hier wahre Delikatessen zu guten Preisen serviert. Marie Sharp's Habanero Pepper Sauce fehlt in Belize auf keinem Tisch. Diese extrem scharfe Soße trägt sprechende Namen wie "No Wimps Allowed" (in etwa "für Weicheier verboten") oder "Beware" (Vorsicht). Fisch ist zu empfehlen.
Nachtleben
[Bearbeiten]Wer im Toledo District Nachtleben sucht, wird eigentlich nur in Punta Gorda (Belize) fündig. Einige kleinere Dörfer wie San Pedro Columbia können auch mit einem Pub dienen, die aber in der Regel über den Charme einer Eckkneipe nicht hinaus kommen. Wer es aber richtig krachen lassen will, sollte sich doch auf den Weg nach Belize City oder San Pedro (Belize) machen.
Sicherheit
[Bearbeiten]Die Kriminalitätsrate ist gerade in den kleineren Orten vernachlässigbar gering.
Es gibt Krokodile und Giftschlangen, daher ist ein allzu sorgloser Umgang sicherlich nicht angebracht. Doch angesichts der Tatsache, dass der Mensch nicht auf der Speisekarte dieser Tiere steht, sollten ein dem Regenwald entsprechendes vorsichtiges Verhalten und angemessene Kleidung genügend Schutz garantieren. Das "Gefährlichste" sind fast schon die Moskitos, daher sollte auf Mückenschutz nicht verzichtet werden. Dem von Moskitos vereinzelt übertragenen Dengue-Fieber kann nicht durch eine Impfung vorgebeugt werden. Anderen Krankheiten kann aber vorgebeugt werden:
- Eine Malaria-Prophylaxe sollte zumindest für den Notfall mitgeführt werden.
- Eine Typhus-Impfung sollte vorher durchgeführt werden.
- Die Hepatitis-A-, B-, Tetanus- und Tollwutimpfung sollte aufgefrischt sein.
Diese medizinischen Hinweise sind sorgfältig recherchiert, allerdings erfolgen sie ohne Gewähr. Ein Gespräch mit dem zuständigen Hausarzt oder einer reisemedizinischen oder tropenmedizinischen Beratungsstelle wird bei gesundheitlichen Problemen oder Unsicherheiten empfohlen. Beachte auch: Hinweis Gesundheitsthemen |