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Ceylon-Tee

Reisethema
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Markenzeichen Ceylon-Tee

Ceylon-Tee ist eine geschützte Bezeichnung für Tee, der auf Sri Lanka angebaut wird. Es handelt sich überwiegend um Schwarzen Tee, seltener um grünen oder weißen Tee. Häufig wird er noch im Ursprungsland aromatisiert und kommt als Mischung in den Handel.

Hintergrund

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Karte
Karte von Ceylon-Tee
Blüte an einem Teestrauch

Geschichte

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So seltsam es klingen mag, eigentlich beginnt die Geschichte des Ceylon-Tees mit Kaffee. Im Jahr 1815 hatten die Briten Kandy erobert, es war die Hauptstadt des letzten singhalesischen Königreichs. Damit war die gesamte Insel Ceylon unter britischer Herrschaft. Ab 1825 wurde im Zentrum der Insel in großem Stil Kaffeee angebaut, für die Arbeit in den Plantagen wurden hinduistische Tamilen aus Südindien angeworben. Aber bereits nach wenigen Jahrzehnten vernichtete eine Rostpilzseuche einen Großteil der Plantagen. Als Alternative wurde der Anbau von Kakao und von Chinarindenbäumen (Chinin) versucht, gleichzeitig wurde auch mit dem Anbau von Teesträuchern experimentiert. Im Jahr 1867 gründete der Schotte James Taylor eine erste Teeplantage südlich von Kandy, und ab 1873 konnte er den ersten Tee aus seiner Fabrik nach England exportieren. In der Folge wurde die britische Kronkolonie einer der wichtigsten Tee-Exporteure der Welt.

Im Jahr 1948 wurde die britische Kolonie Ceylon unabhängig, auch die Teeplantagen kamen infolge einer Landreform in die Hände einheimischer Eigentümer. Doch auch nach der Umbenennung von Ceylon in Sri Lanka in 1972 wurde Ceylon-Tee als Herkunftsbezeichung für den weltweit geschätzten goldfarbenene Tee von der Insel beibehalten und wird weiter unter diesem Namen vertrieben.

Teepflanzen

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Der Teestrauch Camellia sinensis gehört zur Gattung der Kamelien. Es sind immergrüne Pflanzen, die Sträucher bis zu mehreren Metern Höhe bilden und ein Alter von rund 100 Jahren erreichen können. In den Plantagen werden die Pflanzen regelmäßig beschnitten, so dass sie sich bereits in Bodennähe stark verzweigen und möglichst zahlreiche der begehrten zartgrünen Triebe bilden. Diese werden von Hand gepflückt und zu Tee verarbeitet. Dennoch müssen etwa alle 5 Jahre die Pflanzen radikal zurückgeschnitten werden.

Die Pflanzen brauchen zum Gedeihen Niederschläge über 1000 mm pro Jahr und eine hohe Luftfeuchtigkeit, vertragen jedoch keine Staunässe. Dadurch bedingt sind zum Anbau von Tee nur Gebiete in der feuchten Zone geeignet, sie liegen in der Zentralprovinz und in den Provinzen Sabaragamuwa und Uva. Hinzu kommt, dass das Wachstum der Pflanze stark von der Temperatur abhängt. Pflanzen im wärmeren Tiefland wachsen bedeutend schneller als die im kühlen Hochland. Danach stammen die feinsten Sorten des Ceylon-Tees nach den in Mittel- und Westeuropa üblichen Kriterien aus den Anbaugebieten im Hochland. Für die im Nahen Osten inklusive der Türkei übliche Zubereitungsart sind die Tees aus dem Tiefland sehr begehrt und erzielen teilweise höhere Großhandelspreise als die Hochlandtees für die deutschen oder englischen Teetrinker.

Anbaugebiete

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Teepflückerin
  • Hochland-Tees: Sie wachsen in Höhenlagen über 1.200 m, die Plantagen liegen meist in steilen Hanglagen, wobei die Pflanzung den Konturen des Geländes angepasst ist und in regelmäßigen Abständen Bäume stehen, deren Wurzelwerk dem Schutz vor Bodenerosionen dient. Dafür berühmt ist die Umgebung der 1893m hoch gelegenen Stadt Nuwara Eliya. Zu den Hochland-Tees gehören auch die Plantagen in der Umgebung der Orte 1 Dimbula , 2 Hatton , 3 Dickoya und 4 Lindula.
  • Mittlere Lagen: sie liegen in Höhen zwischen 600 und 1.200m Höhe (2.000 – 4.000 Fuß), man findet sie in der Umgebung von 1 Kandy, in der Provinz Uva liegen die Orte 2 Welimada, 3 Namunkula und 4 Ella. Die hier angebauten Sorten werden überwiegend für Mischungen benutzt.
  • Tee aus dem Tiefland wird angebaut in Höhen unter 600 m, die Plantagen liegen teilweise zwischen den Reisfeldern. Anbaugebiete sind im Umland von 1 Ratnapura, von 2 Galle, 3 Matara und 4 Balangoda. Der Geschmack ist stärker, jedoch weniger reich an Nuancen

Produktion des Tees

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Ernte der Teeblätter

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Zur Herstellung von Schwarztee eignen sich insbesondere die jungen Triebe der Teepflanze. Sie sind hellgrün und haben silbrig schimmernde Härchen, im Idealfall sind es zwei Blätter und eine Knospe. Größere Blätter können mitgepflückt werden, wenn sie noch zartgrün sind. Die Pflanzen werden etwa einmal pro Woche abgeerntet, bei kühler Witterung und in Hochlagen etwas seltener. Gepflückt wird in Sri Lanka immer noch manuell, es ist eine schlecht bezahlte Tätigkeit, die überwiegend von Frauen ausgeübt wird. Die frisch gepflückten Teeblätter werden nach dem Wiegen mit Materialseilbahnen oder Fahrzeugen in die Fabrik gebracht.

Im Hochland sollen die Pflückerinnen etwa 12kg Teeblätter pro Tag abliefern, als Lohn erhalten sie dann den Gegenwert von 3kg Reis. Die Familien der Pflückerinnen sind überwiegend Nachkommen hinduistischer Tamilen, die im 19. Jahrhundert von den Briten ins Land geholt wurden. Auch die Männer haben meist eine Tätigkeit in der Teefabrik, und so leben diese Familien in kleinen Dörfern in noch kleineren Häusern auf dem Gelände der Plantagen.

Weitere Verarbeitung

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In den folgenden Arbeitsschritten entscheidet sich, ob aus den frisch geernteten Blättern schwarzer, grüner oder weißer Tee gewonnen wird. In Sri Lanka wird überwiegend schwarzer Tee erzeugt, aber die Fabriken bieten auch die anderen Sorten an.

Trocknen der Blätter Der erste Schritt ist das Trocknen. Die frisch geernteten Blätter kommen auf eine große Darre, in der tropischen Hitze beginnen sie zu welken. Um den Vorgang zu beschleunigen, wird von unten Warmluft durch das Schüttgut geblasen, so verlieren die Blätter im Verlaufe eines Tages rund die Hälfte ihres Gewichtes.
Gezieltes Welken und Trocknen der Teeblätter
Rollen und fermentieren Anschließend kommen die Teeblätter in eine Maschine, in der sie leicht zusammengepresst und dabei gerollt werden. Dabei zerreißen die feinen Blätter, ihr Zellsaft kommt mit Luftsauerstoff in Berührung und oxydiert. Bei dieser Oxidation entsteht die typische Farbe. Anschließend müssen die Teeblätter bei über 100°C getrocknet werden. Beim Grüntee und beim weißen Tee wird die Oxidation unterbunden, indem die Blätter vor dem Rollen kurz erhitzt werden.
Maschinelles Rollen der Teeblätter
Sortieren nach Größe und Farbe Nach dem Trocknen wandert dann der Schwarztee durch ein Sieb, hier werden die Teile nach Größe und auch nach Farbe sortiert. Anschließend folgt die Mischung mit anderen Geschmacksstoffen oder aber der Tee kommt zur Verpackung und gelangt in dieser Form zum Kunden.
Maschinelles Sortieren nach Farbe

Teesorten

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Verpackt zum Versand
  • Orange Pekoe: Diese Bezeichnung für Schwarzen Tee hat nichts mit Orangen aber vielleicht mit dem niederländischen Herrscherhauses Oranje zu tun, Erklärungsversuche sind in der Wikipedia aufgelistet. Er wird oft aus Erntegut mit einem hohen Anteil an größeren Blättern gewonnen. Im Handel ist die Bezeichnung Blatttee oder OP gebräuchlich.
  • BOP bedeutet Broken Orange Pekoe, gewonnen aus den jungen Trieben mit kleinen Blättern und Blattknospen.
  • BOPF hier steht das F für Flowery, gemeint sind die Blütenknospen an den Enden der Triebe. Diese Sortenbezeichnung steht für die höchste Qualitätsstufe.
  • Fanning bzw. Dust: Die feinsten Teepartikel sind so klein wie Staubkörner und werden dementsprechend auch als „dust“ bezeichnet. Etwas größer, so bis ca. 1 mm bezeichnet man die Partikel als „Fanning“. Diese beiden Sorten werden üblicherweise für Teebeutel benutzt, da sie recht schnell ziehen.

Sehenswürdigkeiten

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  • Besuch einer Teeplantage

Insbesondere im Hochland gibt es etliche Teeplantagen, die in ihren Fabrikationsräumen Betriebsbesichtigungen anbieten, es gibt dann auch Räume zur Verkostung der Produkte sowie Verkaufsräume. Oft kann man auch einen Spaziergang durch die Pflanzungen machen. Bei feuchter Witterung kann es jedoch passieren, dass man sich einen Blutegel einfängt.

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