Singaraja

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Singaraja
ProvinzBali
Einwohnerzahl
Höhe11 m
Lagekarte von Bali, Kleine Sunda-Inseln, Indonesien
Lagekarte von Bali, Kleine Sunda-Inseln, Indonesien
Singaraja

Singaraja ist die zweitgrößte Stadt Balis und liegt an der Nordküste der Insel. Sie war die frühere koloniale Verwaltungshauptstadt Balis und der gesamten Kleinen Sundainseln. In der Stadt lohnt sich der Besuch einiger Tempel, dem Museum und der Wasserfälle in der Umgebung. Zum Baden eignet sich der unweit westlich gelegene Ort Lovina.

Hintergrund[Bearbeiten]

Karte
Karte von Singaraja

Anreise[Bearbeiten]

Mobilität[Bearbeiten]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Pura Dalem Segara Madhu
Der Innenhof von Pura Dalem Segara Madhu im frühen 20. Jahrhundert
  • 1 Pura Dalem Segara Madhu (Pura Dalem Jagaraga; ca. 11 Kilometer südöstlich von Singaraja) . Das Dorf Jagaraga ist historisch als der Ort bekannt, an dem die niederländische Kolonialregierung nach ihrem militärischen Angriff auf das Königreich Bali im Jahr 1849 Zeuge eines balinesischen Massenselbstmords (balinesisch: puputan) wurde.[1][2][3] Pura Dalem Segara Madhu ist bekannt für seine Wanddekorationen, die typisch für die nordbalinesische Architektur sind, und für seine einzigartigen westlich geprägten Reliefs, z. B. Motive von Flugzeugen und Autos aus dem frühen 20. Jahrhundert.
Pura Dalem Segara Madhu ist ein Tempel, der Shiva, dem hinduistischen Gott des Todes und der Zerstörung, gewidmet ist (balinesisch: Pura Dalem). Er wird mit Todesritualen in Verbindung gebracht und ist daher mit Skulpturen monströser Natur geschmückt, z. B. der Statue der Batari Durga und der Schnitzerei des Dämons Rangda.[4] Das äußere Heiligtum (jaba pisan) befindet sich direkt an der Hauptstraße des Dorfes, im Grunde ist es die Straße selbst. Der Zugang zum mittleren Heiligtum erfolgt durch ein Paduraksa-Tor, das im nordbalinesischen Stil kunstvoll geschnitzt ist. Auf dem Paduraksa befindet sich ein monströser Bhoma-Kopf über dem Portal. Hinter dem Paduraksa-Tor befindet sich das mittlere Heiligtum (jaba tengah). Im mittleren Heiligtum befinden sich mehrere balinesische Pavillons (bale), z. B. der „Essenspavillon“ (bale jeroan), in dem die Speisen für die Opfergaben zubereitet werden und der „Gongpavillon“ (bale gong), in dem das Gamelan-Orchester aufbewahrt und gespielt wird. Das innerste Heiligtum (jero) ist der heiligste Innenhof des Tempels. In diesem Bereich befinden sich mehrere den Gottheiten geweihte Schreine.[5]
Der Pura Dalem Segara Madhu ist typisch für einen nordbalinesischen Tempel und weist kunstvollere Schnitzereien auf als seine südlicheren Gegenstücke. So findet man Darstellungen von Blättern, Blumen, Nagas und menschliche Figuren, eine Art von Schnitzereien, die auch in anderen nordbalinesischen Anlagen zu finden sind, z. B. im Pura Beji Sangsit. Er ist einer der wenigen Tempel auf Bali mit Schnitzereien, die die westliche Welt darstellen. Die Schnitzereien an der Außenwand des Tempels zeigen ungewöhnliche Figuren aus dem 20. Jh., z. B. ein ins Meer stürzendes Flugzeug, ein Schiff, das von einem Seeungeheuer angegriffen wird, und ein Auto aus dem frühen 20. Jh. Die Schnitzereien, die die westliche Welt darstellen, finden sich auch in anderen nordbalinesischen Anlegen, z. B. Pura Meduwe Karang und Pura Beji Sangsit, was auf den Kontakt mit der westlichen Welt im Norden Balis hinweist.
Die niederländische Kolonialregierung betrat Bali über den Norden. Es folgten mehrere Konflikte zwischen der niederländischen Kolonialregierung und dem balinesischen Königreich. Mitte des 19. Jahrhunderts führte die niederländische Regierung eine Reihe von Kampagnen durch, um dem Königreich Bali ihre Kolonialherrschaft aufzuerlegen. Der letzte Feldzug fand Anfang des 20. Jahrhunderts statt und forderte den Tod von 1000 balinesischen Zivilisten und die Zerstörung eines Königreichs. Das Massaker schockierte den Westen, der auf die Unverhältnismäßigkeit zwischen Vergehen und Härte der Strafmaßnahmen hinwies. Das Image der Niederlande als wohlwollende und verantwortungsbewusste Kolonialmacht wurde in der Folge schwer beschädigt.[6] Die Niederlande, die ebenfalls wegen ihrer Politik auf Java, Sumatra und der östlichen Insel in der Kritik standen, beschlossen, Wiedergutmachung zu leisten, und kündigten die Einführung einer „ethischen Politik“ an. In der Folge wurden die Niederländer auf Bali zu Schülern und Beschützern der balinesischen Kultur und bemühten sich, diese zusätzlich zu ihrer ursprünglichen Modernisierungsrolle zu bewahren. Man bemühte sich, die balinesische Kultur zu bewahren und sie zu einem „lebenden Museum“ der klassischen Kultur zu machen, und 1914 wurde Bali für den Tourismus geöffnet.[7]
Gegründet wurde der Pura Dalem Segara Madhu wahrscheinlich im 12. Jahrhundert von Raja Sri Aji Jayaraga. Während der niederländischen Intervention auf Bali im Jahr 1849 wurden der gesamte Palast und die Tempelanlage vom niederländischen Militär zerstört. Der Wiederaufbau des Tempels begann 1865. Dieses Gebäude steht noch heute. Die Anlage wurde als Kombination von Pura Prajapati und Pura Dalem konzipiert, die jeweils Durga und Shiva gewidmet sind. Die Kombination der beiden Tempel ist möglich, weil die Gottheiten noch immer familiär zusammengehören.[5]
Pura Beji Sangsit
Pura Beji Sangsit
  • 2 Pura Beji Sangsit . Der Tempel liegt im Dorf Sangsit liegt etwa 8 Kilometer östlich von Singaraja und ist der Reisgöttin Dewi Sri gewidmet. Er wird vor allem von den Bauern der Gegend verehrt. Wir der nicht allzu weit entfernte Pura Dalem Segara Madhu ist auch er ein Beispiel für die stereotype nordbalinesische Architektur mit ihren relativ schwereren Verzierungen als ihr südbalinesische Gegenstücke und ihren typischen blattähnlichen Schnitzereien, z. B. mit Rankenmotiven oder Blumenfiguren. Farbspuren in den Schnitzereien deuten darauf hin, dass der Tempel früher bemalt war. Die Steintreppen und die Wände schmücken Statuen von Dämonen und Wächter-Nagas, die von hinduistischen Epen inspiriert sind.
Im äußeren Heiligtum befindet sich der bale kulkul, in dem die geschlitzte Holztrommel aufbewahrt wird, um die Gebetszeit anzukündigen. Er besitzt ungewöhnlicherweise keine pflanzenähnlichen Schnitzereien wie die anderen Teile der Tempelanlageund erscheint dadurch relativ kahl. Das lässt vermuiten, dass er zu einem späteren Zeitpunkt und wahrscheinlich von einem nicht-nordbalinesischen Bildhauer errichtet wurde.[8]
  • 3 Pura Meduwe Karang

Aktivitäten[Bearbeiten]

Einkaufen[Bearbeiten]

Küche[Bearbeiten]

  • 1 Warung Bambu Pemaron, Jl. Hotel Puri Bagus Pemaron Pemaron, Pemaron, Kec. Buleleng, Kabupaten Buleleng, Bali 81119 (am Anfang der Zufahrtsstraße zum Puri Bagus Resort). Tel.: +62 (0)857 3752 21 61 . Balinesisches und anderes indonesisches Essen zu sehr günstigen Preisen. Oft gibt es Live-Tanzvorführungen und es werden auch Kochkurse angeboten. Merkmal: indonesische Küche. Geöffnet: täglich 11:00–21:00.

Nachtleben[Bearbeiten]

Unterkunft[Bearbeiten]

Lernen[Bearbeiten]

Sicherheit[Bearbeiten]

Hauptartikel: Bali

Gesundheit[Bearbeiten]

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

Ausflüge[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • David Stuart-Fox ; James J. Fox (Hrsg.): Religion and Ritual: Balinese Hindu Temples. Singapur: Archipelago Press, 1999, Indonesian Heritage, ISBN 9813018585.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise

  1. International Dictionary of Historic Places: Asia and Oceania. Routledge, 1996, ISBN 1884964044, S. 69.
  2. A short history of Bali: Indonesia's Hindu realm. Crown Nest, NSW: Allen & Unwin, 2004, ISBN 1865088633, S. 98ff.
  3. Bali & Lombok. Lonely Planet, 2005, S. 31.
  4. Pura Dalem Jagaraga. In: Panduanwisata.id, abgerufen am 3. März 2013.
  5. 5,0 5,1 I Putu Suyatra: Belum Pernah Lihat, tapi Bisa Bikin Relief Mobil dan Pesawat. In: Bali Express, PT Jawa Pos Group Multimedia, Sonntag, 26. November 2017, abgerufen am 26. November 2017. Archiviert vom Original am Sonntag, 26. November 2017.
  6. Michael Hitchcock, Nyoman Darma Putra: Tourism, development and terrorism in Bali. 2007, ISBN 0-7546-4866-4, S. 14.
  7. Albert Beaucort Andy Barski, Bruce Carpenter Barski: Bali and Lombok. Dorling Kindersley, London, 2007, ISBN 9780756628789, S. 50.
  8. Pura Beji Temple in Bali - Old Temple in North Bali. In: Bali by Hotels.com, Asia Web Direct, abgerufen am 25. November 2017 (in Englisch).
Bali
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