Bergischer Panorama-Radweg

Fahrrad
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Kennzeichnung des Bergischen Panorama-Radweges

Der Bergische Panorama-Radweg führt von Hattingen über Wuppertal und Solingen nach Olpe. Die neu zusammengefügte Strecke ist jetzt die längste deutsche Bahntrassenroute (ca. 87 km auf ehemaligen Bahntrassen).

Streckenprofil[Bearbeiten]

Wegweiser des Bergischen Panorama-Radweges
provisorische Wegweisung
  • Länge: 132 km
  • Ausschilderung: normgerecht mit eigenem Logo, aber auch provisorische Zwischenwegweiser aus dem Printer. Es gibt einige Lücken.
  • Steigungen: wenige, hinter Solingen geht es in das tiefe Tal der Wupper und dann wieder hoch
  • Wegzustand: gut, über 80% asphaltiert.
  • Verkehrsbelastung: es werden viele Orte auf Ortsstraßen durchfahren. Hinter Marienheide ca. 20 km Landesstraße. Insgesamt ca. 40 km Landstraße, ein kleinerer Teil davon mit straßenbegleitendem Radweg.
  • Geeignetes Fahrrad: Tourenrad mit Gangschaltung und funktionierender Lichtanlage (Tunnel!).
  • Familieneignung: teilweise.
  • Inlinereignung: teilweise.

Hintergrund[Bearbeiten]

Die Route startet an der Ruhr und begleitet teilweise den Fluss Wupper/Wipper. Anschließend folgen wir der Agger und radeln um einen Stausee, der ihren Namen trägt. Am Ende trifft die Route auf den recht großen Biggesee, ebenfalls ein Stausee. Wer die Reise auf dem Ruhr-Sieg-Radweg, mit weiteren Bahntrassenabschnitten, fortsetzt, gelangt wieder an die Ruhr und es ergibt sich ein großer Rundkurs. Die Landschaft wird dem Bergischen Land und dem Sauerland zugeordnet.

Es werden insgesamt 7 ehemalige Bahnstrecken („Trassen“) in dieser Reihenfolge genutzt:
1. Kohlentrasse
2. Nordbahntrasse
3. Korkenziehertrasse
4. Bergbahntrasse
5. Balkantrasse
6. Wippertrasse
7. Aggertalbahntrasse

Die „Nordbahntrasse“ und die „Balkantrasse“ sind als Bürgerprojekte entstanden.

Die Route leidet unter den nicht so guten Ubergängen zwischen den Bahntrassen und der Topographie des Bergischen Landes (viele kleine Hügel). Die ersten 50 km der Route sind die besten, da sie nahezu ausschließlich auf Bahntrassen verlaufen und auch den Panoramaanspruch erfüllen.

Die Route hat keine vorgegebene Richtung.

Vorbereitung[Bearbeiten]

Anreise[Bearbeiten]

Öffentliche Verkehrsmittel[Bearbeiten]

  • der S-Bahnhof Hattingen Mitte könnte der Startpunkt der Route sein.
  • die Vohwinkeler Bahnhöfe der Wuppertaler Schwebebahn und der normalen Regionalbahn liegen an der Route.

Mit dem Fahrrad[Bearbeiten]

  • Deutsche Fußball-Route

Auf der Straße[Bearbeiten]

  • auf der BAB 46 empfiehlt sich die Ausfahrt Vohwinkel, um in Vohwinkel auf den Panorama-Radweg zu treffen. Am Bahnhof Vohwinkel gibt es einen großen Park&Ride-Parkplatz.

Streckenbeschreibung mit Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

HattingenSolingen: ca. 50 km[Bearbeiten]

Die erste Etappe nutzt die Bahntrassen fast durchgängig.

Südportal des 722 Meter langen Schee-Tunnels, der zweitlängste der 14 Tunnel des Panoramaradweges
  • Hattingen – der Start an der Ruhr ist mit 60 m Höhe ü. NN. auch der tiefstgelegene Punkt der Route. Von nun an geht es langsam bergauf. Nach einer Straßenüberquerung beginnt die Kohlentrasse und es gibt fast am Anfang gleich einen 195 m langen Tunnel (Schulenbergtunnel). Es gibt zwei plausible Startpunkte: der erste die letzte Hattinger Abzweigung vom Ruhrtal-Radweg. Der andere ist die Altstadt von Hattingen. Beim letzteren Start folgt man am besten der Deutschen Fußball-Route, bis man auf der Trasse ist. Im Gegensatz zum Panorama-Radweg ist diese Route hier ausgeschildert. Nach dem Tunnel hat die Route eine wassergebundene Decke.
  • Sprockhövel – der Ort wird auf der Trasse ohne Unterbrechung durchfahren.
  • Quellenburg
→ Anschluss an den Von-Ruhr-zu-Ruhr-Radweg nach Wetter
  • Bahnhof Schee – das Empfangsgebäude stammt aus dem Jahr 1886, befindet sich heute in Privateigentum und ist als Baudenkmal unter Schutz gestellt. Aufgrund seines originalen Zustandes fanden hier Dreharbeiten zu einem ZDF-Fernsehfilm statt.(teilw. wikipedia) Nach dem Bahnhof kommt der gleichnamige Tunnel, der mit seinen zwei Röhren recht markant daher kommt. Nicht immer folgt der Radweg der Trasse. Ein Supermarkt und zwei Discounter laden zum Einkauf ein. Es werden aber noch viele gastronomische Angebote folgen, so dass man sein Portemonnaie auch stecken lassen kann.
Fuhren hier früher die Kohlenzüge?
  • Wichlinghausen – hier endete die Strecke der Kohlenbahn, mit der Folge, dass wir nun richtig auf der Nordbahntrasse fahren. Die Streckenqualität ist hoch, die Breite erreicht stellenweise 6 Meter. Ein Tunnel folgt dem nächsten, insgesamt 5 der dunklen, nur mit LED beleuchteten Röhren werden auf ungefähr 11 km Strecke passiert. Der Dorp-Tunnel ist mit 488 m der letzte und längste.
  • Ab hier fuhr früher auch der Balkanexpress. Der abzweigende neue Bahntrassenradweg auf der Balkantrasse (auch Schwarzbachtrasse genannt) ist nur 1,7 km lang, bietet aber einen weiteren Tunnel und ein Viadukt. Eine Verbindung zum südlichen Abschnitt der Balkantrasse gibt es nicht.
  • Oberbarmen – der östliche, früher eigenständige Teil von Wuppertal befindet sich südlich der Trasse, wobei der Ort auch kurz passiert wird.
  • Elberfeld
  • Vohwinkel – hier endet die Nordbahntrasse in einen Park & Ride-Parkplatz, der sich zum Gratisparken an der Strecke eignet. Wir passieren den Schwebebahnhof des Vorortes und folgen der Ausschilderung durch ein eher hässliches Gebiet. Bald fängt jedoch die Korkenziehertrasse an, die anfangs nicht asphaltiert ist. Wir befinden uns nun in
  • Solingen – 221 m Höhe ü. NN – die Stadt wird auf hoher Trasse passiert, zahreiche Viadukte und zwei Tunnel sorgen für Abwechslung, bevor wir links abbiegen müssen. Nun geht es durch ein paar Ortsstraßen, aber auch die kurze Bergbahntrasse wird genutzt. Es wird hügelig und wir erreichen
  • Solingen-Meigen – der Ort liegt schon recht einsam in einer grünen Landschaft

Solingen-MeigenMarienheide: ca. 45 km[Bearbeiten]

Hinter Solingen kaum mehr als ein Schotterpfad

Am Anfang der Etappe verabschieden wir uns von den Bahntrassen und folgen der Wupper nach Südosten. In Wermelskirchen treffen wir auf die Balkantrasse, wobei die Route nach Osten geht. Der Bahntrassenanteil der Etappe liegt bei ca. 27 km.

Seilfähre über die Wupper
  • Meigen – es folgt ein kleines Naturschutzgebiet mit entsprechend schlechten Wegen.
  • Brückenpark Müngsten – man folgt dem Brückenweg und später der Wupper auf dem rechten Ufer bis zu einer Seilfähre. Hier heißt es kräftig wippen, um den Korb (Kapazität 10 Personen, Fahrpreis 1 € ab 16 J.) über den Fluss zu bewegen. Es gibt einen Korbführer, der mit anpackt. An Sommerwochenenden können Verzögerungen entstehen.
  • Burg – wir erleben das Bergische Land mit seinen typischen Hügeln. Das Schloss Burg auf einem der Hügel ist ein Wahrzeichen der Region und wird nach steiler Landstraße passiert. Die Route kreuzt die A1 (Autobahnauffahrt) und erreicht
  • Wermelskirchen – der Ort muss leider auf langer Strecke durchfahren werden.
  • Bergisch Born – der hohe Trassenweg erlaubt den Blick auf die erste Talsperre (Wuppervorsperre). Nach dem See passieren wir den 220 langen Höhsieper Tunnel, der durch eine senkrechte Trennwand geteilt ist. Hinter der Trennwand hausen angeblich Fledermäuse, die hier ihr gewolltes Schattendasein fristen.
Einziger(??) deutscher Radfahrerkreisel bei Wipperfürth
  • Hückeswagen – wir befinden uns nun im Stauseengebiet des Wasserquintetts, das aus 5 Talsperren besteht, die wir teilweise näher kennenlernen werden. Die Wupper wandelt ihren Namen in Wipper.
  • Wipperfürth – 280 m Höhe ü. NN – in der alten Hansestadt müssen wir einen Radfahrerkreisel umfahren, bevor wir das Rauschen der Wipper wieder wahrnehmen. Später, kurz vor Marienheide, durchfahren wir den nur 90 m langen Krummenohler Tunnel.
  • Marienheide

MarienheideOlpe ca. 38 km[Bearbeiten]

Ein teilweise unangenehmer Abschnitt mit ca. 20 km Landstraßennutzung. Der Bahntrassenanteil der Etappe liegt bei ca. 12 km. Dieser Abschnitt ist teilweise noch im Bau [2016], wobei die Baustellen umfahren werden können.

Ehemaliger Bahnhof Hützemert mit Biergartenwaggon
  • Marienheide – eine Ortsstraße (Einbahnstraße), die im Wesentlichen einen Campingplatz bedient, passiert die Brucher Talsperre (wikipedia).
  • Müllenbach – im Ort geht es tief hinunter in das Tal und anschließend wieder bergauf, ohne dass eine Sehenswürdigkeit erkennbar ist. Nach dem Ort geht es weiter auf der Landesstraße 337, die meist schmal und schlecht ausgebaut ist. Autofahrer fahren hier langsam, Motorradfahrer eher nicht.
  • Dannenberg – mit ca. 450 m Höhe ü. NN der höchste Ort der Strecke. Wir bleiben der Landesstraße treu.
  • Aggertalsperre – nach Passieren der Staumauer geht es links ab auf einen Schotterweg. Nach einer Überquerung des Stausees folgt ein guter, aber nicht sehr langer Asphaltweg. Es folgt wieder die Landesstraße.
  • Pernze – der Radweg auf der Aggertalbahntrasse, auf die wir treffen, ist noch nicht fertig. Das Flüsschen im Tal ist die Dörspe, die bei Derschlag in die Agger mündet. Die Quelle befindet sich kurz vor Wegeringhausen links am Dümpel (Hügel).
  • Wegeringhausen – 409 m Höhe ü. NN – der Wegeringhausener Tunnel ist mit 724 m der längste der Route und unterquert das Dorf, das auch einen Höhepunkt bezogen auf das Tal bildet. Der Tunnel ist im Winter verschlossen, um wilde Fledermäuse vor Radlern zu schützen.
  • Hützemert – der ehemalige, jetzt neu hergerichtete Bahnhof ist zum Gartenlokal weiter entwickelt worden.(siehe Foto)
  • Drolshagen – 353 m Höhe ü. NN – die alte Stadt muss durchradelt werden. Es gibt Einkaufsmöglichkeiten direkt am Weg. Nach dem Ort kommt bald eine Bucht des Biggesees, die wir überqueren.
  • Olpe – 307 m Höhe ü. NN

Abstecher[Bearbeiten]

Wermelskirchen – Leverkusen[Bearbeiten]

Man folgt der ausgeschilderten Balkantrasse 19 km bis zum Bahnhof Opladen.

Pernze – Gummersbach[Bearbeiten]

Von Pernze nach Westen radelnd gelangt man über Bergneustadt und Derschlag nach Remmelsohl. Diese Fortsetzung der Bahntrasse ist jetzt auch als Bergischer Panorama-Radweg ausgeschildert. Von Niederseßmar zur Brucher Talsperre bei Marienheide sind es übrigens nur 11 km Route, allerdings ohne ausgebauten Radweg.

Fortsetzung der Tour[Bearbeiten]

Sicherheit[Bearbeiten]

  • Es gibt Pfosten und Barrieren, die nicht immer gut zu erkennen sind. Es ist besser, erst einmal langsam zu fahren, um die Strecke erkunden.
  • Insbesondere die erste Etappe wird stark von Fußgängern genutzt, die unbeleuchtet durch die schwach beleuchteten Tunnel wandern. Eine helle Leuchte am eigenen Rad ist sehr nützlich, besser auch langsam fahren.

Literatur- und Kartenhinweise[Bearbeiten]

  • Flüsse und Bahntrassen Bergisches Land: Panorama-Radwege, Siegtal, Ruhr-Sieg-Radweg und Lenneroute im Sauerland. Esterbauer, ISBN 3850006816.

Weblinks[Bearbeiten]

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