Babimost

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Babimost
WoiwodschaftLebus
Einwohnerzahl3.865 (2021)
Höhe57 m
Lagekarte von Polen
Lagekarte von Polen
Babimost

Babimost (deutsch: Bomst) ist eine Stadt in der Woiwodschaft Lebus in Polen. Die Stadt liegt in der historischen Region Posen an dem Flüsschen Faule Obra, etwa 20 Kilometer nordöstlich der Stadt Sulechów (Züllichau) und 75 Kilometer westlich der Stadt Posen. Auf dem Gemeindegebiet befindet sich der Flughafen der Stadt Zielona Góra.

Hintergrund[Bearbeiten]

Bomst entstand vermutlich um 1000 an einer Furt durch die Faule Obra als Siedlung um eine Befestigungsanlage. Bis 1307 befand sich der Ort im Besitz der pommerschen Adelssippe der Swenzonen[1]. Im Jahre 1319 kam die Stadt zu Brandenburg, 1329 an den schlesischen Herzog Heinrich den Getreuen von Herzogtum Glogau, der sich 1335 König Johann von Böhmen unterordnete.[1] Władysław II. Jagiełło, polnischer König seit 1386, gab ihr vor 1397 Magdeburger Recht. 1530 erneuerte Sigismund der Alte die Stadtrechte nach dem Vorbild der Stadt Posen. Neben der regelmäßigen Altstadt wurde 1652 durch schlesische Exulanten die Neustadt gegründet, die schnell zum größten Stadtteil anwuchs.

Im Zweiten Nordischen Krieg wurde Bomst 1656 von einem schwedischen Heer ausgeraubt und zerstört. Die Schweden verbrannten den Pfarrer und den Vikar auf einem Scheiterhaufen. Im 18. Jahrhundert wurde die Synagoge wieder errichtet. 1782 wurde die erste protestantische Kirche errichtet. Im Jahre 1793 kam Bomst zu Preußen. Die Einwohner lebten von der Tuch- und Schuhmacherei und vor allem vom Hopfen- und Weinanbau.

Zwischen 1818 und 1938 war Bomst (mit Unterbrechungen) Sitz des Landkreises Bomst. Bis 1945 war die Stadt dem andkreis Züllichau-Schwiebus angegliedert. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Bomst im Februar 1945 bei Kämpfen der Wehrmacht mit der Roten Armee zu 35 Prozent zerstört. Die Stadt wurde von der Roten Armee besetzt und im Sommer 1945 von der sowjetischen Besatzungsmacht gemäß dem Potsdamer Abkommen unter polnische Verwaltung gestellt. Es begann danach die allmähliche Zuwanderung von Polen. Soweit die deutschen Einwohner nicht geflohen waren, wurden sie in der Folgezeit von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde aus Bomst vertrieben.

1945 bis 1950 war der Ort wieder Kreisstadt. Die Einwohnerzahl erhöhte sich nach dem Krieg: 1946 lebten 1284 Menschen hier, 1957 waren es schon 2100.

Anreise[Bearbeiten]

Karte
Karte von Babimost

Ca. 25 Kilometer nördlich befindet sich eine Abfahrt der Autobahn A2 bei Trzciel. Die Anreise von Zielona Góra dauert ca. 35 Minuten (41 km). Der 1 Bahnhof liegt am nordwestlichen Stadtrand. Es gibt Verbindungen nach Zielona Góra Główna, Gdynia Główna, Warszawa Wschodnia und Chełm. Südwestlich der Stadt liegt der 2 Flughafen Zielona Góra-Babimost (IATA: IEG) mit einer Verbindung nach Warschau.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Babimost
Rathaus der Stadt
  • 1 Rathaus (Ratusz w Babimoście), Rynek 3 .
  • 1 Lorenzkirche (Sanktuarium Matki Bożej Gospodyni Babimojskiej w Babimoście) . Die erste Kirche stammte aus dem 12. oder 13. Jahrhundert und brannte 1728 ab. In den Jahren 1730–1740 wurde sie im spätbarocken Stil wieder aufgebaut. Die klassizistischen Türme stammen aus dem Jahre 1888, da ihre Vorgänger im Jahre 1832 einem Brand zum Opfer fielen.
  • 2 Hyazinthkirche (Kaplica cmentarna św. Jacka w Babimoście), Wolsztyńska . Kirche im klassizistischen Baustil.
  • 3 Ehemalige evangelische Kirche (Kościół ewangelicki w Babimoście)

Aktivitäten[Bearbeiten]

  • 1 Jezioro Błędno (Błędno (jezioro), ​Bentschener See) . Der See liegt nordöstlich des Ortes neben Zbąszyń und ist ein Teil des Flusses Obra. Es gibt ein Badestrand und Möglichkeiten zum Segeln, Bootsfahren, Paddeln und Angeln.
  • Östlich von Babimost befinden sich weitere Seen und der Fluss Obra, die zum Wandern und Radfahren einladen. Selbst markierte Radwege sind meist keine asphaltierten Radwege, teilweise eher Wanderwege, landschaftlich aber durchaus reizvoll.

Einkaufen[Bearbeiten]

Eine Reihe von Supermärkten bietet Waren des täglichen Bedarfs, ein echtes Shopping-Center gibt es dagegen nicht.

Küche[Bearbeiten]

  • 1 Restauracja Arena Pub, Żwirki i Wigury 10A, 66-110 Babimost. Tel.: +48 732 989 086 . Geöffnet: Di–Fr 13:30–22:00; Sa 14:00–22:00; So 14:00–21:00.
  • 2 Fratelli, Jagienki 2, 66-110 Babimost. Tel.: +48 537 831 900 . Café, Pizza und Grill. Geöffnet: Mi–Sa 14:00–22:00; So 14:00–21:00.

Nachtleben[Bearbeiten]

Unterkunft[Bearbeiten]

  • 1 U Tekli, Kargowska 9, 66-110 Babimost. Tel.: +48 504 21 36 71 . Einfache Pension im Stadtzentrum. Merkmal: ★★. Check-in: 14:00. Check-out: 11:00. Preis: 37/55/66 € (DZ/3P/4P).
  • 2 Brancon Hotel, 1 Maja 18, 66-110 Babimost. Tel.: +48 607 676 548, Fax: +48 607 676 518, E-Mail: . Hotel im Osten des Ortes. Frühstück kann für 30 zł hinzugebucht werden. Merkmale: ★★, freies WLAN, Besprechungszimmer, Restaurant. Check-in: 14:00. Check-out: 11:00. Preis: 150/200/220 zł (EZ/DZ/3P).
  • 3 Ostoja Chobienice, Chobienice 166, 64-212 Chobienice. Tel.: +48 723 570 580 , E-Mail: . Wellnesshotel ca. 7 Kilometer östlich der Stadt. Merkmale: freies WLAN, Bar, Besprechungszimmer, Fitnessstudio, Restaurant, Sauna, Schwimmbecken, Wellness-Center. Check-in: 15:00. Check-out: 11:00. Preis: 260-455 zł.

Gesundheit[Bearbeiten]

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

Ausflüge[Bearbeiten]

  • 1 Zielona Góra (Grünberg), Regierungssitz der Woiwodschaft Lebus, ist weithin bekannt für das größte Weinfest Polens (Winobranie). Es findet jedes Jahr im September statt. Die Stadt liegt ca. 40 Kilometer südwestlich. Auf halber Strecke durchquert man die Stadt 2 Sulechów (Züllichau).
  • 3 Świebodzin (Schwiebus), liegt ca. 25 Kilometer nordwestlich und ist bekannt für die weltweit größte Christus-Statue mit einer Höhe von 36 m und einer Armspannweite von 25 m.
  • 4 Wolsztyn (Wollstein), liegt ca. 23 Kilometer östlich und ist eingerahmt von zwei Seen. Die Stadt liegt idyllisch zwischen bewaldeten Moränenhügeln und Seen am Nordrand der Metropolregion Posen. Besonders bekannt ist der Ort vor allem bei Eisenbahnfreunden, gibt es hier doch noch 30 Dampfloks zu bewundern, einige davon noch im regelmäßigen Zugeinsatz. Einmal im Jahr findet auch ein größeres Dampflokfest in Verbindung mit einem Stadtfest statt. 6 km südlich der Stadt befindet sich das Zisterzienserkloster Obra. Für den Rückweg kann man einen kleinen Umweg über die südlich von Babimost gelegene Stadt 5 Kargowa (Unruhstadt) nehmen.
  • Entlang der Obra kann man sich von See zu See hangeln, über 6 Zbąszynek (Neu Bentschen) und 7 Zbąszyń (Bentschen) bis zu den Seen nördlich von 8 Trzciel (Tirschtiegel) (ca. 30 km)

Weblinks[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 Heinrich Wuttke: Städtebuch des Landes Posen. Codex diplomaticus: Allgemeine Geschichte der Städte im Lande Posen. Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Städten. Leipzig 1864, S. 272–273.
Lebus
Woiwodschaft Lebus – Orte, Landschaften und Reiserouten
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