Armenien

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Armenien
Lagekarte
Flagge
Kurzdaten
HauptstadtJerewan
RegierungsformRepublik,
Einheitsstaat,
parlamentarisches Regierungssystem
WährungDram (AMD)
Fläche29.743 km²
Einwohnerzahl2.930.450 (2017)
AmtsspracheArmenisch
ReligionArmenisch-Apostolisch
Strom/Stecker220 V, 50 Hz;
C, F
Telefonvorwahl+374
Domain.am, .հայ
ZeitzoneUTC+4

Armenien (Հայաստան/Hajastan) liegt in der Region Südkaukasus.

Angrenzende Länder sind im Nordwesten Georgien, im Osten Aserbaidschan und die abtrünnige Region Berg-Karabach (de jure in Aserbaidschan, de facto unabhängig), im Süden der Iran, im Südwesten die aserbaidschanische Exklave Nachitschewan sowie im Westen die Türkei.

Hintergrund[Bearbeiten]

Die Geschichte Armeniens ist von einem ständigen Wechsel zwischen kultureller Blüte und politischen Herausforderungen geprägt. Die armenische Identität und Kultur haben jedoch im Laufe der Jahrhunderte trotz vieler Widrigkeiten überlebt und bleiben bis heute lebendig.

Frühgeschichte: Die Ursprünge der armenischen Geschichte reichen bis ins 9. Jahrhundert v. Chr. zurück. Das Königreich Urartu, das im Gebiet des heutigen Armeniens lag, war eine der frühesten bekannten Zivilisationen in dieser Region.

Antike: Im 6. Jahrhundert v. Chr. wurde Armenien unter persische Herrschaft gestellt, wechselte aber im Laufe der Jahrhunderte mehrmals zwischen verschiedenen Großmächten wie Persien, Rom und Byzanz. Im Jahr 301 n. Chr. wurde Armenien das erste offiziell christliche Land der Welt, als König Tiridates III. das Christentum als Staatsreligion einführte.

Mittelalter: Das mittelalterliche Armenien war von ständigen Konflikten mit benachbarten Staaten geprägt, darunter das Byzantinische Reich, die Sassaniden (persische Dynastie) und das Osmanische Reich. Während dieser Zeit erlebte Armenien auch kulturelle Blütezeiten, in denen architektonische Meisterwerke wie die Kirche von Etschmiadsin und literarische Werke entstanden.

Osmanische Herrschaft: Ab dem 16. Jahrhundert geriet Armenien unter osmanische Herrschaft. Während des Ersten Weltkriegs erlebte Armenien 1915 das Massaker an den Armeniern durch das Osmanische Reich, bei dem schätzungsweise 1,5 Millionen Armenier ums Leben kamen. Dies wird von vielen Ländern und Historikern als Völkermord anerkannt.

Sowjetische Ära: Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde Armenien Teil der Sowjetunion und blieb dies bis zu deren Zerfall 1991. Während dieser Zeit erlebte das Land industrielle Entwicklung, aber auch politische Unterdrückung.

Unabhängigkeit: Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion erlangte Armenien 1991 seine Unabhängigkeit. In den folgenden Jahren hatte das Land mit wirtschaftlichen Herausforderungen und Konflikten mit seinen Nachbarländern zu kämpfen, insbesondere mit Aserbaidschan über die Region Bergkarabach.

Bergkarabach-Konflikt: Der Bergkarabach-Konflikt, der bereits in den späten 1980er Jahren begann, führte zu einem Krieg zwischen Armenien und Aserbaidschan in den 1990er Jahren. Ein Waffenstillstand wurde 1994 erreicht, aber der Konflikt blieb ungelöst. 2020 kam es erneut zu schweren Kämpfen, die schließlich zu einer Vereinbarung führten, die russische Friedenstruppen in die Region brachte.


Armenien gehört mit Georgien und Äthiopien zu den ältesten christlichen Nationen der Welt. Die Christianisierung wird auf den Heiligen Georg, auch Grigori genannt, zurückgeführt. Dieser war 13 Jahre lang in einer Grube gefangen und wurde heimlich durch eine Witwe am Leben gehalten. Aufgrund eines ihm zugesprochenen Wunders kam er frei und das Christentum wurde im Jahr 301 zur Staatsreligion erhoben. Am Platz seiner Gefangenschaft steht das aus dem 4. Jahrhundert stammende Kloster Chor Wirap.

Insgesamt leben in Armenien etwa 3,2 Millionen Menschen, davon mehr als ein Drittel in der Hauptstadt Jerewan.

Regionen[Bearbeiten]

Karte von Armenien

Städte[Bearbeiten]

Karte
Karte von Armenien
  • 1 Jerewan (Երևան) – Hauptstadt
  • 2 Gjumri (Գյումրի) − zweitgrößte Stadt des Landes auf etwa 1.500 m im Nordwesten
  • 3 Wanadsor (Վանաձոր) – drittgrößte Stadt Armeniens
  • 4 Dilidschan (Դիլիջան) – Kurort im Norden des Sewansees
  • 5 Dschermuk (Ջերմուկ) – Kurort in Südarmenien

Weitere Ziele[Bearbeiten]

Sewansee mit dem Kloster Sevanavank auf der gleichnamigen Halbinsel
  • Chor Wirap – ehemaliges Kloster an der Grenze zur Türkei mit Blick auf den Ararat (50 km südöstlich der Hauptstadt)
  • Geghard – Kloster am Eingang des oberen Azat-Tals, gehört zum Weltkulturerbe
  • Sewansee − größter See der Region Transkaukasien und beliebter Erholungsort im Nordosten
  • Zaghkadsor – Der Ferien- und Wintersportort liegt etwa 50 Kilometer nördlich von Jerewan auf 1.800 m Höhe. Eine 4,1 km lange Sesselbahn führt in 3 Sektionen auf den 2.821m hohen Berg Teghenis. Im Winter kann man hier Ski fahren. Insgesamt 5 Sessellifte erschließen das zwischen 1.900 und 2.800 m hoch gelegene Skigebiet. Touristikseite des Ortes: www.tsakhkadzor.am
  • Goris – Stadt im Süden des Landes mit der Kathedrale des hl. Gregor des Erleuchters. Außerhalb der Stadt befinden sich die Felshöhlen der Altstadt und die als Pyramiden bezeichnete Felsformation.
  • Alaverdi - eine Stadt am Fluss Debed im Norden auf der Straße M6 nach Georgien mit den Klöstern Sanahin und Haghpat und der Basilika von Odzun.
  • Festung Amberd - eine ehemalige Festung auf ca. 2300 m in der Bergwelt des Aragats, nordwestlich von Aschtarak/Ashtarak.
  • Kloster Noravank in der Nähe von Areni, ca. 100 km südlich von Jerewan, in einem Seitental (Amaghu) gelegen.
  • Kloster Tatev - auch durch eine der längsten Seilbahnen erreichbar (5,7 km, nur 2 Stützen), im Süden Armeniens gelegen.
  • 1 Aragaz (Արագած) . Der mit 4090 m höchste Berg in Armenien ist ein erloschener Schichtvulkan, der außer dem Hauptgipfel im Norden noch aus dem Westgipfel mit 4080 m, dem Ostgipfel mit 3916 m und dem Südgipfel mit 3879 m gebildet wird. Im Sommer ist er ein beliebtes Ziel für Bergwanderer. Am Südhang gibt es ein Observatorium, auf 3200 m liegt die Orgow-Station, eine Beobachtungsstation zur Erforschung kosmischer Teilchen und auf ähnlicher Höhe liegt der Kari-See.

Anreise[Bearbeiten]

Nahe der Grenzstadt Bavra
LPG-getriebener Bus im öffentlichen Personenverkehr
zweisprachiger Wegweiser

Einreisebestimmungen[Bearbeiten]

Deutsche Staatsbürger wie auch andere EU-Staatsangehörige können visumfrei nach Armenien einreisen und sich in Armenien bis zu 180 Tage pro Kalenderjahr aufhalten. Die Visafreiheit gilt für sämtliche Reisezwecke. Die Einreise muss unbedingt mit einem gültigen Reisepass erfolgen, die Vorlage eines Personalausweises ist nicht ausreichend. Zur Einreise von Minderjährigen gelten besondere Bedingungen. Alle Ausweisdokumente müssen fünf Monate über die Reise hinaus gültig sein. Aktuelle und detaillierte Informationen sind auf den Webseiten des Auswärtigen Amtes veröffentlicht.

Flugzeug[Bearbeiten]

Die Anreise mit dem Flugzeug wird Sie vermutlich zum Flughafen "Zvartnots", ein klein wenig außerhalb von Jerewan führen. Derzeit kommen Flüge fast ausschließlich nachts an, da wohl tagsüber der Flughafen ausgebaut wird. Es stehen jedoch zu jeder Zeit weitere Anschlussmöglichkeiten zur Verfügung und der Flughafen ist durchweg belebt.

Direkte Flüge mit der Türkei wurden im Frühjahr 2023 wieder aufgenommen.

Wer vom Flughafen in ein Hotel möchte, kann auch ein Taxi benutzen. Allerdings empfiehlt es sich hier nicht die zumeist gleich heranstürmenden inoffiziellen Taxifahrer mit ihren zwielichtigen Angeboten zu nutzen, sondern lieber auf ein offizielles Taxi zurückzugreifen. Es schadet auch nicht, sich vorher mit dem Fahrer über den Preis einig zu werden, da ansonsten - wie überall - gerne Phantasiepreise erhoben werden.

Bahn[Bearbeiten]

Es gibt eine allnächtliche Verbindung nach Tiflis in Georgien. Die Fahrtzeit beträgt ca. 14 Stunden. Ebenso fährt ein Nachtzug ab Batumi (zumindest im Sommer) für knapp 100 Lari, umgerechnet etwa 30 € in der 2. Klasse (2019). Die Schienenverbindungen nach Aserbaidschan und Nachitschewan sind unterbrochen.

Bus[Bearbeiten]

Das öffentliche Verkehrssystem in Armenien ist nicht mit dem in unseren Breiten zu vergleichen und arg überbeansprucht. Die stetig verkehrenden Busse in Jerewan und in anderen Städten sind zumeist maßlos überfüllt und erinnern fast etwas an Viehtransporte. Wer der armenischen Sprache mächtig ist oder zumindest gut Russisch spricht, versucht sein Glück vielleicht besser mit einem Kleinbus/Sammeltaxi (Marschroutka auf Russisch), mit welchem man für 100 Dram (ca. 20 Cent) relativ günstig an das gewünschte Ziel gelangt.

Auto/Motorrad/Fahrrad[Bearbeiten]

Die Anreise über Land ist derzeit nur von Georgien und dem Iran möglich. Alle Grenzübergänge zu Aserbaidschan sind geschlossen.

Grenzübergänge nach Georgien gibt es bei Sadachlo (Sadakhlo) im Osten und Bawra (Bavra) im Westen. Im Nordosten Armeniens verläuft die Nationalstraße M16 (über Noyemberyan in Richtung des armenisch-georgischen Grenzübergangs Bagratashen/Sadakhlo) in der Nähe der Landesgrenze Armeniens zu Aserbaidschan. An diesem Teil der Landesgrenze ist es in der Vergangenheit immer wieder zu Schusswechseln gekommen, zuletzt Mitte Juli 2020 in der Gegend von Tavush/Tovuz mit Toten und Verwundeten auf beiden Seiten, darunter auch Zivilisten.[1] Einen Grenzübergang nach Iran gibt es zwischen Meghri/Agarak (Ագարակ, Armenien) und Nouzood (Iran).

Nach fast 35 Jahren Schließung einigte man sich mit der Türkei auf Wiederöffnung des Grenzübergangs bei Margara (ARM) Sommer 2023. Anfangs ist nur der Grenzübertritt von Drittstaatlern gestattet. (Stand: Jul 2023)

Die Einreise mit dem eigenen Fahrzeug ist unproblematisch. Das Straßennetz ist gut ausgebaut und alle wichtigen Straßenverbindungen sind in sehr gutem Zustand. Kraftstoff ist problemlos erhältlich (zumeist noch verbleit). Der Preis lag im September 2018 bei 460-480 Dram, Diesel kostet soviel wie Normalbenzin. Es gibt Tankstellen, die ausschließlich Autogas (LPG) vertreiben. Die Promillegrenze ist 0,0.

Bezüglich der Deklaration des Fahrzeuges bei Einreise und Abschluss einer Haftpflichtversicherung an der Grenze gilt aktuell folgendes: Nach der normalen Grenzkontrolle muß im Gebäude des Zolls eine Einfuhrgebühr von etwa 9000 Dram (etwa 15 Euro) entrichtet werden. Das Fahrzeug kann vier Wochen im Land bewegt werden. Auf die Frist wird vom Zollbeamten extra hingewiesen, bei Überziehung ist mit hohen Gebühren zu rechnen. Mit diesem Zolldokument kann in einem anderen Gebäude eine Grenzversicherung abgeschlossen werden, als Beispiel: Kosten für 10 Tage Grenzversicherung 18.000 Dram (etwa 30 Euro) Eine Kfz-Haftpflichtversicherung war im Jahr 2018 vorgeschrieben.

Mobilität[Bearbeiten]

Im Land existieren zahlreiche Bus-, Taxi- und Minibusnetze, die den Reisenden an jeden Ort bringen. Hierbei ist allerdings Geduld vorausgesetzt, da die Fahrten mitunter recht lang sind. Mit dem eigenen Fahrzeug bewegt man sich problemlos auf zumeist gut ausgebauten Straßen durch das Land. Nebenstraßen können in schlechtem Zustand sein, tiefe Schlaglöcher kommen auf allen Straßen vor. Die Straßen-Beschilderung ist mit Buchstaben des armenischen Alphabetes, häufig ergänzt um die Schreibform des lateinischen Alphabetes. Ortsnamen müssen nicht unbedingt denen entsprechen, die im deutschen Sprachgebrauch üblich sind. In den Orten ist zumeist nur sparsam ausgeschildert, was insbesondere in der Stadt Eriwan die Navigation schwierig macht. Aber mit etwas freundlichem Fragen kommt man immer weiter. Die Verkehrsregeln werden recht frei ausgelegt. Des Weiteren gehören Kühe, Schafherden und attackierende Hunde mit dazu (auch auf Autobahnen). Überholt wird dort, wo Platz ist und die Bushaltestelle ist (ähnlich den Nachbarländern Türkei und Georgien), wo man aus- oder einsteigen will.

Eisenbahn[Bearbeiten]

Es gibt wenige Zugverbindungen im Lande, den eigentlichen Fahrbetrieb hat man auf dreißig Jahre an die russische Bahn verpachtet. Kaum eine Strecke wird öfter als ein Mal täglich pro Richtung bedient (Fahrpläne). Dabei fahren die Züge meist gegen 7 Uhr Richtung Jerewan und abends gegen 18.00 Uhr zurück.
Anfang 2019 wurden ab Jerewan folgende Strecken bedient, wobei alle Züge auch im Vorort Noragavit stoppen:

  • über Araks nach Gjumri 130 km, tgl. 3 h 10; Schnellzug nur Fr., Sa. So., 2 h 10.
  • über Echmiatsin nach Araks (Արաքս). 55 km, 1¼ Std.
  • über Ararat nach Yeraskh (Երասխ). 66 km, 1½-¾ Std.

Bis auf weiteres kein Betrieb zwischen:

  • Abowjan (Աբովյան) und Shorzha (Շորժա)
  • Wandasor (Վանաձոր) und Gjumri.

Sprache[Bearbeiten]

Amtssprache ist (Ost)armenisch. In ländlicheren Gebieten wird mitunter auch Westarmenisch gesprochen. Zwischen diesen Sprachvarianten ist die Verständigung selbst für Armenier nicht immer einfach. Da etwa 95 % der Armenier zumindest Russisch verstehen, sind Russischkenntnisse hilfreich. Englisch gewinnt bei der jüngeren Generation zunehmend an Verbreitung, während Deutsch, Französisch und andere europäische Sprachen eine untergeordnete Rolle spielen.

Aktivitäten[Bearbeiten]

Einkaufen[Bearbeiten]

Die Währung Armeniens ist der Dram. Der Wechselkurs lag im Januar 2019 bei etwa 550 Dram für einen Euro, im Jahr 2023 ist er auf ca 420 Dram für einen Euro gefallen. Geldwechsel ist an der Grenze oder in Banken problemlos möglich. In Jerewan und anderen großen Städten kann mit den gängigen Kreditkarten an Bankautomaten Geld abgehoben werden. Dies schließt die EC–Karte (Maestro) mit ein. Aktuelle Informationen zu den verfügbaren Geldautomaten findet man auf der Maestro Homepage.

Gemessen an Mitteleuropa sind die Preise in Armenien noch sehr günstig und verleiten zum Kauf. Allerdings sind gerade manch importierte Waren dann doch fast genauso, wenn nicht sogar teurer als in Deutschland. Auf Märkten ist etwas Vorsicht geboten, da man Ihnen als Ausländer gern mal einen kleinen "Ausländer-Bonus" auf den Preis aufschlagen wird. Falls möglich, empfiehlt es sich, hier besser mit einem Einheimischen einkaufen zu gehen, da diese die Preise kennen und zudem notfalls auch verhandeln können.

Ein einfacher Imbiss ist zwischen 200 und 300 Dram zu haben, die Flasche Mineralwasser kostet zwischen 100 und 200 Dram (0,5 - 1 Liter). Wein ist generell recht teuer, Einheimisches Bier liegt zwischen 400 und 700 Dram (z. B. Gyumri Hell oder Dunkel).

Küche[Bearbeiten]

Im großen und ganzen orientalisch angehaucht, d. h. Sish Kebab und Ähnliches findet sich häufig. Hartweizengrieß (Bulgur) ist eine wichtige Beilage, mit der auch ein pilaw-artiges Gericht (Plov) hergestellt wird. Frisches Gemüse (z. B. Auberginen) und Salat, Joghurt und Fladenbrot gehören mit dazu. Dazu trinkt man Wasser, Tee (Tschai) oder Kaffee. Achtung: in Lokalen wird auch Nescafé angeboten. Besser ist hier nachzufragen und einen „richtigen“ Kaffee zu bestellen. Siehe auch Armenische Küche im Koch-Wiki.

  • Lavasch (լավաշ) . Traditionelles armenisches dünnes Fladenbrot, das zu jeder Mahlzeit gereicht wird.
    Es wird traditionell im Erdofen gebacken. Diese Zubereitungsart ist ein immaterielles Weltkulturerbe.
  • Aveluk (rumex species) ist eine spezieller Bergsauerampfer. Die Blätter werden getrocknet und zum Verkauf wie so Zöpfe geflochten. Er wird für Suppe oder Salat verwendet, oder ähnlich wie Spinat zubereitet.

Wein[Bearbeiten]

Die Wiege des Weinanbaus liegt in Armenien. Der Legende nach soll Noah an den Hängen des Berges Ararat die ersten Reben gepflanzt und Wein getrunken haben. Bei Ausgrabungen in einer Höhle wurden Weinlagergefässe gefunden, die etwa 6000 Jahre alt sind.

  • Es gibt mehrere hundert autochthone Rebsorten, das heißt, diese Rebsorten stammen aus dieser Gegend und werden meist auch nur hier angebaut.
  • Bekannte Weißweine sind Rkatsiteli, Voskeat, Garandmak und Rotweine sind Kakhet, Areni Cherny, Adisi
  • Es werden süße Dessertweine erzeugt Aschtarak, Bjurakan (ähnelt Sherry), Oschakan (ähnelt Madeira), Arewschat (ähnelt Malaga) und Aigeschat (ähnelt Portwein).
  • Majar ist ein teilweise gegorener Wein, halbsüß und etwas herb. Selten zu einem Mahl, wird er meist zu einem kleinen Imbiss gereicht oder einfach so genossen.

Nachtleben[Bearbeiten]

Vor allem in Jerewan existieren zahlreiche Möglichkeiten der abendlichen Zerstreuung. Auf dem Land ist deutlich weniger geboten.

Unterkunft[Bearbeiten]

In den größeren Städten gibt es Hotels in den verschiedenen Preiskategorien. Einfache Hotels sind teilweise schon ab 8.000 Dram für das Doppelzimmer zu haben. In größeren Hotels wie beispielsweise dem „Erewuni“ (EREBYNИ) in Jerewan sind 90 $ durchaus im Rahmen.

Feiertage[Bearbeiten]

Termin Name Bedeutung
Mi, 1. Jan. 2025 Neujahr
Mo, 6. Jan. 2025 armenisch orthodoxes Weihnachtsfest
Di, 28. Jan. 2025 Tag der Armee
Sa, 8. Mär. 2025 Internationaler Tag der Frau
So, 7. Apr. 2024 Muttertag
Mi, 24. Apr. 2024 Tag der Erinnerung an den Völkermord Erinnerung an das Massaker an den armenischen Christen durch das osmanische Reich im Ersten Weltkrieg
Mi, 1. Mai 2024 Tag der Arbeit
Do, 9. Mai 2024 Tag des Sieges
Di, 28. Mai 2024 Tag der Republik
Fr, 5. Jul. 2024 Tag der Verfassung
Sa, 21. Sep. 2024 Tag der Republik
Di, 31. Dez. 2024 Silvester

Sicherheit[Bearbeiten]

In Jerewan selbst hat man tagsüber nichts zu befürchten. Die Polizei ist auch an allen wichtigen Orten und sogar oftmals vor Hotels präsent. Daneben gibt es überall privates Wachpersonal. Dennoch empfiehlt es sich als Vorsichtsmaßnahme besser keinen teuren Schmuck oder das Geld an einer leicht einsehbaren bzw. leicht zugänglichen Stelle zu tragen. Letztlich stellen aber viele Einheimische genau diesen zur Schau. Es gilt wie überall etwas gesunden Menschenverstand walten zu lassen. Insgesamt ist Armenien eines der sichersten Länder der Welt. Dasselbe gilt auch für Berg-Karabach, so man sich von der unmittelbaren Grenze fernhält. Aufgrund des schwelenden Konfliktes um die Region Berg-Karabach ist im Grenzgebiet zu Aserbaidschan erhöhte Vorsicht geboten. Insbesondere wird von Fahrten in der Nacht abgeraten. In dieser Grenzregion als auch an der Grenze zur aserbaidschanischen Exklave Nachitschewan ist die Minenlage nicht ganz klar. Ein Verlassen befestigter Wege ohne einheimischen Führer ist daher nicht empfehlenswert.

Gesundheit[Bearbeiten]

Hilfe
Notrufnummer(n)112,
101 (Feuerwehr),
102 (Polizei),
103 (Rettungsdienst)

Seit 2022 ist das Rauchen in abgeschlossenen öffentlich zugänglichen Räumen, Hotels und öffentlichen Verkehrsmitteln verboten. Ab Mitte 2024 gilt das Verbot auch für halboffene Bereiche, z. B. Restaurantterrassen.

Apotheken gibt es in Hülle und Fülle in Stadt und Land, gerade in der Stadt sind sie rund um die Uhr geöffnet. Medikamente sind rezeptfrei erhältlich und oft günstig.

Armenien liegt in einem geologisch aktiven Gebiet, so dass es hier zu Erdbeben mit den entsprechenden Begleitumständen kommen kann. Die beiden größten Erdbeben der letzten 30 Jahre ereigneten sich am 07.12.1988 mit der Stärke 6,9 und 25.000 Toten sowie am 28.02.1997 mit einer Stärke von 6,1 und etwa 1.100 Toten in Armenien und Aserbaidschan.

Klima und Reisezeit[Bearbeiten]

Reisezeit ist eigentlich das ganze Jahr. Die Bergregionen sind zumeist ab Mitte bis Ende Mai sicher schneefrei und bleiben dies bis etwa Ende Oktober.

Armenien ist teilweise Halbwüste, was man als Besucher nicht merkt, da zahlreiche Bäume wachsen. Die sind aber alle künstlich gepflanzt und müssen bewässert werden. Der Halbwüsten-Status macht sich aber bemerkbar, wenn man Spinnen, Schlangen und Skorpionen begegnet.

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

In Kirchen geht es oft recht tolerant zu. Lange Hosen bei Männern und Haarbedeckungen bei Frauen sind zwar erwünscht, aber Ärger bei Nichtbeachten gibt es meist nicht. Auch hat niemand was dagegen, wenn man als Tourist Gottesdienste, Taufen oder Hochzeiten besucht, solange man niemanden stört.

Post und Telekommunikation[Bearbeiten]

Nahezu das gesamte Land bietet eine hervorragende Abdeckung. Roamingabkommen mit verschiedenen Mobilfunkanbietern existieren. Hier informiert man sich am besten bei dem entsprechenden Anbieter. In den größeren Städten sind zahlreiche Internetcafés zu finden. Manchmal muss man etwas suchen oder fragen. Die beiden Mobilfunkanbieter Armeniens sind Belinee (vormals Armentel) und VivaCell-MTS, beides russische Firmen.

Drohnen[Bearbeiten]

Sind bis 250 Gramm genehmigungsfrei. Geflogen werden darf bei Tageslicht, bis 50 Meter Höhe, aber keinesfalls näher als 7 km um Flugplätze.

Auslandsvertretungen[Bearbeiten]

Hauptartikel: Jerewan

Literatur[Bearbeiten]

  • Landkarte: Armenia: Armenien = Arménie = Армения; Bielefeld, Reise-Know-How-Verl., ³2018
  • Bénard, Yves; Geschichte verdreht: die Wahrheit über das Schicksal der Armenier im Osmanischen Reich : Überlegungen zur türkisch-armenischen Tragödie; Duisburg : Dialog für Frieden e.V., [2017]
  • Dum-Tragut, Jasmine; Armenien: 3000 Jahre Kultur zwischen Ost und West; Berlin ⁸2017
  • Gent, Amalia van; Aufbruch am Ararat: das neue Armenien; Remetschwil 2020; [Entwicklung seit der, von externenen Kräften gesteuerten, „samtenen Revolution“ 2018, bis vorm zweiten Karabach-Krieg.]
  • Thierry, Jean-Michel; Goltz, Hermann [Übers.]: Armenien im Mittelalter. Regensburg ; Saint-Léger-Vauban: Schnell + Steiner ; Zodiaque, 2002, Die Welt des Mittelalters, ISBN 978-3795414351.
  • Brentjes, Burchard; Mnazakanja, Stepan ; Stepanjan, Nona: Kunst des Mittelalters in Armenien : Kulturgeschichte, Architektur, Plastik, Wandmalerei, Buchmalerei, Angewandte Kunst. Wien, München: Schroll, 1982.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

Brauchbarer Artikel
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