Battambang (Provinz)
Provinz Battambang | |
Hauptstadt | Battambang |
---|---|
Einwohnerzahl | 997.169 (2019) |
Fläche | 11.702 km² |
Postleitzahl | |
Vorwahl | 025 |
Die Provinz Battambang (Khmer: បាត់ដំបង) liegt im Nordwesten Kambodschas. Auf Grund ihrer guten landwirtschaftlichen Ressourcen wird sie auch als die "Reisschüssel" des Landes bezeichnet. Angeblich kommen auch die besten Orangen des Landes aus dieser Region. Die Stadt Battambang ist durchaus eine Reise wert. Wer von Siem Reap nach Phnom Penh reist und die extra Zeit mitbringt sollte ruhig diesen Umweg einplanen und die Ruhe nach dem hektischen Siem Reap genießen. Die Bootsfahrt von Siem Reap nach Battambang entlang des Flusses Sangker ist sehr reizvoll, wenn auch manchmal abenteuerlich. Die recht flache Provinz lädt zu Landausflügen ein, so zum Wat Ek, dem Phnom Sampeou oder dem großen künstlichen See Kamping Poy.
Regionen
[Bearbeiten]Administrativ gliedert sich die Provinz in die 13 Distrikte Banan (បាណន់), Thma Koul (ថ្មគោល), Battambang (ក្រុងបាត់ដំបង), Bavel (បាវិល), Ek Phnom (ឯកភ្នំ), Moung Ruessei (ម៉ោងឬស្សី), Rotanak Mondol (រតនមណ្ឌល), Sangkae (សង្កែ), Samlout (សំឡូត), Sampov Loun (សំពៅលូន), Phnum Proek (ភ្នំព្រឹក), Kamrieng (កំរៀង) und Koas Krala (កោះក្រឡ)
Orte
[Bearbeiten]- 1 Battambang – Hauptstadt der Provinz und zweitgrößte Stadt des Landes. Im Regelfall beliebt für zwei Nächte, da das gängige Ausflugsprogramm tagesfüllend ist.
- 2 Moung Ruessei – Kleine Stadt südlich von Battambang an der National Route 5, in der aber nichts weiter zum Verweilen einlädt.
Weitere Ziele
[Bearbeiten]De facto ist Battambang der einzige Ort der Provinz mit Unterkünften. Alle ländlichen Sehenswürdigkeiten sind daher als Ausflug von der Provinzhauptstadt aus zu erreichen. Nähere Informationen dazu finden sich witer unten, in dem Artikel zum Berg Phnom Sampeou sowie dem Abschnitt zu den Ausflügen im Artikel über Battambang.
- 1 Kamping Poy - Kamping Poy ist ein künstlich angelegter See ca. 35 km westlich von Battambang. Während der Herrschaft der Khmer Rouge mussten hier zehntausende von Menschen mit bloßen Händen einen 8 Kilometer langen Damm aufschütten. Viele starben an Erschöpfung und Hunger. Dieser Damm sollte Bestandteil eines riesigen Bewässerungsprojektes werden. Allerdings wurde es nie vollendet. Der See ist 6 Kilometer lang und 1,9 Kilometer breit. In der Regenzeit enthält er 110 Millionen Kubikmeter Wasser. Heutzutage ist der Ort ein beliebtes Ausflugsziel. Einmal im Jahr findet dort auch ein großes Fest statt. Der See ist saisonal bewohnt. Große Flächen sind mit Lotus bewachsen.
- 2 Prek Toal Bird Sanctuary. Dieses Vogelschutzgebiet ist Teil des Tonle Sap Biosphärenreservats mit einer Größe von 31.282 Hektar. Es ist eines der wichtigsten Brutgebiete für weltweit bedrohte große Wasservögel in Südostasien.
Hintergrund
[Bearbeiten]Die Region gehörte zu Zeiten des Reiches von Angkor zu den wohlhabenden Gebieten des Herrschaftsgebietes. Die Territorien auf den Gebiet der heutigen Provinz Battambang nannten sich damals Amogha Boreak und Bhima Boreak. Das Land war fruchtbar und produzierte viel Reis, Obst und Gemüse. Hinduistische und buddhistische Tempel zeugen noch heute von der Zugehörigkeit zum Khmerreich. In den Wirren während des Niederganges des Reiches von Angkor zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert fiel die Region an das Königreich von Ayutthaya. Im 18. und 19. Jahrhundert stand das Gebiet unter siamesischer Herrschaft. Im Ergebnis des Konfliktes zwischen der Dritten Französischen Republik und Siam ging das Land 1867 an Kambodscha. Ein weiterer Vertrag im Jahre 1907 regelte die Grenzen erneut und gab Kambodscha seine heutige Form. In den folgenden Jahren gab es eine Reihe administrativer Neuorganisationen. So wurde beispielsweise die Provinz Siem Reap gebildet. In den 1960er-Jahren wurde auch die Provinz Oddar Meanchey abgeteilt. 1986 folgte dann Banteay Meanchey. 1998 wurde Pailin, die letzte Hochburg der Khmer Rouge eigenständig.
Wirtschaftlich lebt die Region von ihrem starken landwirtschaftlichen Potential. 2006 wurden 536.830 Tonnen Reis produziert. Des Weiteren werden unter anderem Mais, Maniok, Süßkartoffeln, Bohnen und Chilli angebaut. Ein zweiter Wirtschaftsbereich ist die Fischerei, Es gibt 12 Fischereigebiete, die 2006 7.000 Tonnen Fisch produzierten. Hauptfang in der Regenzeit ist der Schlangenkopffisch (Snakehead). Das Landwirtschaftsministerium ist um Nachhaltigkeit bemüht und versucht illegale Fischerei einzudämmen.
Auf dem Gebiet der Provinz wurde 1993 das Samlaut Multiple Use Area eingerichtet - ein Naturschutzgebiet mit dem letzten Regenwald Westkambodschas. Hier leben auch noch wilde asiatische Elefanten. Seit 2006 kooperiert die Parkverwaltung mit den Sequoia und Kings Canyon National Parks in den Vereinigten Staaten.
Anreise
[Bearbeiten]Auf der National Route NR5 gibt es einen öffentlichen Busverkehr von Sisophon (bzw. Poipet und Bangkok, sowie von Siem Reap) und Phnom Penh. Von anderen Zielen wie Pailin fahren Pickups. Eine Einreise aus Thailand von der Provinz Chon Buri über Land ist möglich. Der Grenzübergang Ban Pakard/Pailin ist für Ausländer geöffnet. Eine Bootsverbindung besteht zwischen Battambang und Siem Reap. Die Tour kann je nach Wasserstand bis zu 7 Stunden dauern. Der 1 Flughafen Battambang ist allerdings nicht mehr in Betrieb.
Mobilität
[Bearbeiten]Bis auf die National Road 5 nach Sisophon bzw Phnom Penh sind die Straßen der Provinz miserabel. Ein geländegängiges Auto oder Motorrad kann durchaus empfehlenswert sein. Wer mit dem Motodup oder Tuk Tuk die Region erkundet sollte sich daher unbedingt mit Brille und Mundschutz gegen den Staub schützen, speziell auf Straßen mit viel Verkehr, wie die Route nach Pailin
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]- 1 Phnom Sampeou Dies ist ein einzeln stehender Berg in der Ebene westlich von Battambang in Kambodscha. Vom Gipfel hat man einen guten Blick auf die weite Ebene um Battambang, die die Reisschüssel Kambodschas darstellt. Auf dem Gipfel stehe zwei Pagoden. Auf der Westseite des Berges findet man einige Höhlen. Hierzu folgt man dem Weg der links um den Berg herumführt. Die Höhlen sind ein sehr trauriger Ort. Hier wurden zur Zeit der Khmer Rouge Menschen umgebracht. Die Menschen wurden einfach durch die Löcher in den Decken der Höhlen geworfen. Behälter mit menschlichen Schädeln sind dort noch immer zu sehen.
- 2 Wat Ek Wat Ek ist ein Kloster mit einer modernen Pagode 10 Kilometer nordwestlich von Battambang. Direkt neben dem Kloster befindet sich eine Ruine aus der Angkor-Periode. Sie wurde im 11. Jahrhundert von König Suryavarman I. erbaut. Der Tempel besteht aus einigen Türmen auf einer Plattform. Bis 1970 galt dieser Tempel als einer der schönsten aus der Angkor-Zeit. Dadurch war er Ziel vieler Touristen. Später wurde es von den Khmer Rouge als Gefängnis genutzt. Die Anreise erfolgt am besten per Moped auf der Straße entlang des Flusses. Man durchfährt dabei eine recht reizvolle Landschaft.
- 1 Phnom Banan (ភ្នំបាណន់) Der Berg mit einem Angkor-Tempel aus dem 10. Jahrhundert liegt ca. 25 Kilometer südlich von Battambang und ist auch ein bei den Einheimischen beliebtes Ziel für einen Picknick-Ausflug.
- 2 Baset (ប្រាសាទបាសែត) 15 km nordöstlich von Battambang findet man diese Tempelruine aus dem 11. Jahrhundert (erbaut zwischen 1036 und 1042), während der Regentschaft von Suryavarman I. Neben dem Tempel befindet sich noch ein Wasserreservoir (Baray) von 20 m x 12 m. Der Hauptturm (Prasat) war umgeben von drei Mauerringen, mit einem Wassergraben zwischen dem ersten und zweiten Ring.
Aktivitäten
[Bearbeiten]Battambang ist eine typische ländliche Provinz, wie der nördliche Nachbar - unbefestigte Wege, Dörfer, Felder und einige alte Tempelanlagen. Für spezielle Aktivitäten bietet die Provinz derzeit keine Möglichkeiten.
Literatur
[Bearbeiten]- : Around Battambang. - Dieses Buch kann man für $ 5 in vielen Restaurants, Hotels und Shops kaufen. Es ist ein 100-seitiger Führer zu allen Sehenswürdigkeiten Battambangs und seiner Umgebung.