Kolumbien

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Kolumbien
Lagekarte
Flagge
Kurzdaten
HauptstadtBogotá
RegierungsformRepublik
Währung
Kurs (23.02.2023)[1]
kolumbianischer Peso
1 EUR = 5.190,295 COP
10.000 COP = 1,927 EUR
Fläche1.141.748 km²
Einwohnerzahl49.065.615 (2017)
AmtsspracheSpanisch
ReligionKatholiken 90 %
Strom/Stecker110 V, 60 Hz;
A/​B
Telefonvorwahl+57
Domain.co
ZeitzoneMEZ-6h

Kolumbien liegt im Nordwesten Südamerikas, zwischen Pazifik und Karibischem Meer, dem Amazonasregenwald und den Anden.

Angrenzende Länder sind Venezuela, Brasilien, Peru, Ecuador und Panama. Zu den Reisezielen gehören vor allem die Städte mit ihren uralten kolonialen Zentren und die Strände. Für den Natur- und Ökotourismus ist das Land dagegen nicht ideal - die noch lange nicht bewältigten Spannungen zwischen Regierung und Paramilitärs sorgen dafür, dass die natürlichen Attraktionen abgesehen von den Hauptzielen noch wenig erschlossen sind und ihr Besuch ein nicht ungefährliches Abenteuer bleibt.

Regionen[Bearbeiten]

Das kolumbianische Territorium gliedert sich in fünf gut definierte Großregionen:

Die Regionen Kolumbiens
Die Karibik-Region erstreckt sich entlang der Nordküste Kolumbiens und umfasst Städte wie Cartagena, Barranquilla und Santa Marta. Diese Region ist für ihre wunderschönen Strände, lebhafte Musik- und Tanzkultur (z. B. Cumbia) sowie ihre koloniale Architektur bekannt.
Diese Region erstreckt sich entlang der Anden-Gebirgskette und umfasst Städte wie Bogotá, Medellín und Cali. Sie ist das politische und wirtschaftliche Zentrum des Landes und bekannt für ihre kulturelle Vielfalt, historische Städte, beeindruckende Landschaften und angenehmes Klima..
Die Amazonasregion nimmt den Südosten ein, ist dünn besiedelt und tropisch heiß. Sie ist eines der biologisch vielfältigsten Gebiete der Welt und beherbergt eine enorme Artenvielfalt, darunter viele endemische Arten. Sie ist auch die Heimat indigener Völker wie der Ticuna, Yagua und Huitoto. Aufgrund der Abgeschiedenheit und des schwierigen Zugangs ist die Amazonasregion von Kolumbien immer noch weitgehend unberührt von der Zivilisation geblieben. Es ist jedoch auch ein Gebiet, das von illegalen Aktivitäten wie illegaler Abholzung, Bergbau und Drogenhandel betroffen ist, die die Umwelt und die indigene Bevölkerung gefährden.
Diese Region liegt im Osten Kolumbiens und umfasst die Orinoko-Ebene. Sie zeichnet sich durch weite Ebenen, Flüsse und Savannen aus und ist ein wichtiger landwirtschaftlicher Bereich des Landes.Die Orinokoregion befindet sich im Nordosten und auch unter dem Namen Llanos Orientales bekannt. Hier findet sich eine riesige Feuchtsavanne, die sehr dünn besiedelt ist.
Die Pazifik-Region erstreckt sich entlang der kolumbianischen Pazifikküste und umfasst Gebiete wie Chocó und Valle del Cauca. Diese Region ist für ihre reiche afro-kolumbianische Kultur, üppige Regenwälder, exotische Tierwelt und beeindruckende Flora bekannt. Der Westen des Landes ist eines der regenreichsten Gebiete der Erde.
Die Kolumbianischen Karibikinseln. Hier ist besonders das als San Andrés und Providencia bekannte Archipel zu nennen.

Städte[Bearbeiten]

Karte
Grenzübergänge Kolumbiens.

  • 1 Santa Marta . Diese Küstenstadt ist ein beliebter Ausgangspunkt für den Besuch des Tayrona-Nationalparks und anderer schöner Strände.
  • 2 Barranquilla . Hafenstadt am Pazifik ohne wirkliche Sehenswürdigkeiten. Barranquilla ist als eine der weltweit größten Karnevalshochburgen bekannt.
  • 3 Mompox (Centro histórico de Santa Cruz de Mompox; .) . Das historische Zentrum wurde 1540 von Juan de Santa Cruz gegründet und zeichnet sich durch Wohn- und Sakralarchitektur aus, die ihren kolonialen Charakter bewahrt hat.
  • 4 Bogotá . Die Hauptstadt Kolumbiens ist eine Mischung aus moderner Architektur und historischen Vierteln. Das historische Candelaria-Viertel ist ein Höhepunkt.
  • 5 Cartagena de Indias . Diese historische Stadt an der Karibikküste ist bekannt für ihre gut erhaltenen Kolonialgebäude, befestigten Stadtmauern und malerischen Gassen. Der Altstadtkern gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO.
  • 6 Medellín . Einst als gefährliche Hauptstadt der Drogenkriminalität geltend, hat sich Medellín zu einer modernen Stadt mit innovativer Urbanistik, Parks und einer blühenden Kulturszene entwickelt.
  • 7 Cali (Santiago de Cali) . Als Salsa-Hauptstadt der Welt bekannt, bietet Cali pulsierende Musik, leckeres Essen und eine lebhafte Atmosphäre.
  • 8 Barichara . Eine malerische Kolonialstadt mit gepflasterten Straßen, weißen Gebäuden und atemberaubender Aussicht auf die umliegenden Hügel.
  • 9 Leticia . am Amazonas im Regenwald gelegen.
  • 10 Popayán . Bekannt als die Weiße Stadt, ist Popayán für ihre gut erhaltene Kolonialarchitektur und ihre religiösen Feste berühmt.
  • 11 Manizales . Eine Stadt im Herzen der Kaffeezone Kolumbiens, umgeben von grünen Hügeln und Kaffeefarmen.
  • 12 Villa de Leyva . Diese Stadt besticht durch ihren historischen Charme, kopfsteingepflasterte Straßen und einen der größten öffentlichen Plätze in Lateinamerika.

Weitere Ziele[Bearbeiten]

  • 1 Tayrona Nationalpark (Parque Nacional Natural Tayrona) . Nationalpark an der Karibikküste.
  • 2 Desierto de la Tatacoa . Wüstengebiet zwischen 2 Gebirgszügen.
  • 3 Nationalpark Los Katíos (Parque nacional natural Los Katíos) . Die Bedeutung von Los Katíos liegt in seiner hohen Artenvielfalt und dem Schutz von nur in der Region Darién vorkommenden Arten.
  • 4 Nationalparkl Chiribiquete (Parque nacional natural Sierra de Chiribiquete) . schützt endemische und bedrohte Tier- und Pflanzenarten ebenso wie Zeugnisse der Weltsicht der ersten Bewohner des Amazonasgebietes.
  • 5 Naturreservat Malpelo (Santuario de fauna y flora de Malpelo) . ist ein bedeutender Lebensraum für viele marine Arten, die weltweit vom Aussterben bedroht sind und bietet eine hohe Biodiversität.
  • 6 Kaffeekulturlandschaft Kolumbiens (Eje cafetero) . Es ist eine riesige von Kaffeeplantagen durchzogene hügelige, immergrüne Landschaft und setzt sich aus drei Departamentos zusammen: Caldas, Risaralda und Quindío. Hauptstädte sind Manizales, Pereira und Armenia.
  • 1 Tierradentro Nationalpark (Parque Arqueológico Nacional de Tierradentro; Sierras de la cordillera central hasta el Valle de San Agustín (Alto Magdalena). Altos de San Andrés. Alto de Segovia. El Duende. El Tablón) .
  • 2 Ciudad Perdida . Im Regenwald gelegene, verlassene Stadt der Tairona Indianer.
  • 3 San Augustin (Parque Arqueológico de San Agustín; Sierras de la Cordillera Central hasta el Valle de San Agustín (Alto Magdalena)) . Der Park enthält die größte Sammlung religiöser Denkmäler und megalithischer Skulpturen in Lateinamerika und gilt als größte Nekropole der Welt.

Hintergrund[Bearbeiten]

Geschichte:

Vor-Koloniale Ära: Vor der Ankunft der europäischen Entdecker und Eroberer war das Gebiet des heutigen Kolumbiens von indigenen Völkern bewohnt, darunter die Muisca, Quimbaya, Tairona und Zenú. Diese Völker hatten hoch entwickelte Gesellschaften und Kulturen.

Spanische Kolonialherrschaft: Christoph Kolumbus erreichte 1498 die kolumbianische Küste, gefolgt von weiteren Entdeckern und Eroberern. Die Spanier gründeten 1538 die Stadt Santa Fe de Bogotá, die später zur Hauptstadt Kolumbiens wurde. Kolumbien war Teil des Vizekönigreichs Peru, bis es 1717 Teil des Vizekönigreichs Neugranada wurde.

Unabhängigkeitsbewegung: Im frühen 19. Jahrhundert begannen die Unabhängigkeitsbewegungen gegen die spanische Kolonialherrschaft. Am 20. Juli 1810 begann der Prozess der Unabhängigkeit in Bogotá, der schließlich zur Bildung der Republik Großkolumbien führte, die auch Venezuela, Ecuador und Panama umfasste. Die Republik zerfiel jedoch später in Einzelstaaten.

Bürgerkriege und politische Instabilität: Kolumbien erlebte im 19. Jahrhundert eine Phase politischer Unruhen und Bürgerkriege. Die konservativ-liberale Spaltung prägte viele Jahre die politische Landschaft des Landes.

Jüngste Geschichte: Kolumbien erlebte im 20. Jahrhundert politische Instabilität, soziale Ungerechtigkeit und Gewalt. Insbesondere die Entstehung von Guerillagruppen wie der FARC (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens) und ELN (Nationale Befreiungsarmee) sowie die Bildung paramilitärischer Gruppen trugen zur Gewalteskalation bei.

Drogenhandel und Narcoterrorismus: Ab den 1970er Jahren gewann der Drogenhandel in Kolumbien an Bedeutung, insbesondere der Kokainhandel. Pablo Escobar, der Anführer des Medellín-Kartells, wurde international bekannt. Der Drogenhandel führte zu einer Verbindung zwischen organisiertem Verbrechen und politischer Gewalt.

Friedensprozess: Ab den 2000er Jahren begannen Bemühungen, den bewaffneten Konflikt zu beenden. Verhandlungen zwischen der kolumbianischen Regierung und verschiedenen Guerillagruppen führten zur Unterzeichnung des Friedensabkommens mit den FARC im Jahr 2016. Dies führte zu einer historischen Entwaffnung der FARC und einem bemerkenswerten Schritt in Richtung Frieden.

Wirtschaftliche Entwicklung: Kolumbien hat sich wirtschaftlich entwickelt, insbesondere in den Bereichen Bergbau, Erdölproduktion und Landwirtschaft. Der Tourismussektor hat ebenfalls an Bedeutung gewonnen, da das Land eine vielfältige geografische Landschaft und kulturelle Attraktionen bietet.


Die kolumbianische Regierung ist ein enger Verbündeter des USA, die für ihren “war on drugs” seit Jahrzehnten einen wesentlichen Teil der Sicherheitskräfte finanziert und Kolumbien als Frontstaat für Umsturzversuche im benachbarten Venezuela aufgerüstet hat.

Anreise[Bearbeiten]

Einreisebestimmungen[Bearbeiten]

Touristen aus Europa erhalten bei Einreise visumsfrei eine Aufenthaltserlaubnis für 90 Tage. Diese kann maximal um weitere 90 Tage in jeder Niederlassung der Migración Colombia verlängert werden. Die geringe Gebühr (etwa 20 €) kann per Karte vor Ort oder aufs Konto der nächsten Banco de Occidente eingezahlt werden. „Aktenzeichen“ heißt ”trámite.” Der Papierkrieg dauert in kleineren Orten einen halben Tag, in den Großstädten wartet man schon eine Woche. Es hilft wenn man zum Nummer ziehen zeitig erscheint, in Bogotá wird um 7.30 Uhr geöffnet. Seit Oktober 2021 gibt es die Möglichkeit eine touristische Aufenthaltserlaubnis online zu verlängern (nur Spanisch). Der entsprechende Punkt ist “Permiso Temporal de Permanencia para Prorrogar Permanencia.” Für Bürger der Schengen-Staaten ist dieses Verfahren kostenlos.

Seit der Reform der Langzeitvisumskategorien zum 15. Dez. 2017 gibt es etwa dreißig Arten von Aufenthaltserlaubnis mit oder ohne Arbeitserlaubnis. Wer überzieht zahlt eine Geldstrafe, die mindestens einen halben gesetzlichen monatlichen Mindestlohn ausmacht.

Bei Ankunft mit dem Flieger ist ein Zollformular auszufüllen. Das gilt auch wenn das Gepäck auf einen Anschlußflug durchgecheckt ist.

Zollfreimengen
  • 200 Zigaretten oder 50 Zigarren oder 50 Gramm Tabak.
  • 2 Flaschen Alkoholika.

Im Ankunftsbereich des Flughafens Bogotá gibt es einen Duty-Free Shop. Die dortigen Preise sind für Mitteleuropäer wenig attraktiv.

Flugzeug[Bearbeiten]

Tipp
An den Flughäfen wird dringend angeraten, das Gepäck in Folie schweißen zu lassen. Dies verhindert, unfreiwillig als Drogenkurier missbraucht zu werden, was in Kolumbien leider vorkommt und für ahnungslose Touristen hinter Gittern endet. Gerade bei der Ausreise sucht der kolumbianische Zoll nach Rauschgift. Besteht Verdacht kommt es vor, dass Ausreisende geröntgt werden, um verschluckte Päckchen zu erkennen.

Der einzige Direktflug aus dem deutschsprachigen Raum wird von der Lufthansa ab Frankfurt angeboten. Günstigere Verbindungen bieten 2022 Air France/KLM mit Umstieg in Paris bzw. Amsterdam oder Iberia oder AirEuropa über Madrid. Nutzt man US-amerikanische Gesellschaften verlängert sich die Flugzeit durch den Umstieg in den USA gewaltig. Zusätzlich muss man noch die Schikanen der Homeland Security über sich ergehen lassen, da es in USA keine Transitbereiche gibt.

Kolumbianer und Ausländer, die mehr als 60 Tage im Lande waren zahlen bei internationalen Flügen eine Flughafensteuer von US$ 32 (Apr. 2022), die nicht im Ticketpreis eingeschlossen ist.

Bahn[Bearbeiten]

Es gibt keine Zugverbindung nach Kolumbien oder im Land.

Auto/Motorrad/Fahrrad[Bearbeiten]

Panama

Die Transamericana, eine angeblich von Feuerland bis Alaska führende Straße ist zwischen beiden Ländern unterbrochen. Es gibt keinen Straßenübergang. Allerdings überqueren immer wieder Reisende die Grenze zwischen Puerto Obaldía (PAN) und Capurganá (KOL) zu Fuß. Die panamaische Grenzpolizei, in Hafennähe in Puerto Obaldía, behält eine (selbst mitzubringende) Photokopie des Reisepasses ein. Im Vergleich zu mehrtägigen Dschungelpfaden durch die Nationalpark Darién (PAN) und Los Katíos Nationalpark ist dies eine vergleichsweise sichere und wenig beschwerliche Strecke. Der Fußpfad geht über die Hügel hinter 1 La Miél (PAN) nach Sapzurro (KOL). Dort ist zwar ein Polizeiposten, der aber keine Grenzabfertigung vornimmt. Hierfür muss man nach Capurganá, das etwa 3 km entfernt ist.
Es verkehren auch kleine Motorboote zwischen diesen Orten, sie landen jeweils auch in Playa Blanca (PAN nahe La Miel) und Sapzurro (KOL).

Ecuador
  • Zwischen Ipiales (KOL) und Tulcán (ECU) ist die 2 Puente Internacional de Rumichaca . Dies ist der wichtigste Übergang zwischen beiden Ländern.
  • Etwas abgelegener ist die 3 Puente Internacional die in General Farfán - der Ort heißt in beiden Ländern so - über den Rio San Miguel führt. Die nächsten größeren Orte sind Nueva Loja (= Lago Agrio; ECU) und San Miguel in Putumayo (KOL).
Venezuela
  • 4 Paraguachón in La Guajira. Zwischen Maicao (KOL) und Paraguaipoa (VEN), weiter nach Maracaibo.
  • Zwischen Cúcuta (KOL) und Ureña (VEN):
    • Schwerverkehr darf nicht über 5 Puente Francisco de Paula Santander.
    • wenige Kilometer südlich ist die 6 Puente Internacional de Tienditas. 2019 fertiggestellt wurde sie 2021 zunächst nur für Fußgänger geöffnet.
    • für LKWs wichtig, die venezolanische N1 nach San Cristóbal anbindend, ist die Brücke 7 Puente Internacional Simón Bolívar zwischen den Gemeinden Villa Rosario (KOL) und San Antonio del Táchira (VEN).
Dieser Grenzbereich, der von kolumbianischer Seite durch tausende Soldaten im Umland gesichert wird, wird seit Beginn der Krise in Venezuela 2015 immer wieder für mehr oder weniger lange Zeiträume gesperrt, oder die Öffnungszeiten stark begrenzt. Berichte über Gewalttaten (uniformierter) Bewaffneter gab es auch noch 2022.
  • In Arauca (KOL) ist die 8 Puente José Antonio Páez . Die Sicherheitslage dieser Gegend kann prekär sein.
Brasilien und Peru

Im Dreiländereck Peru-Kolumbien-Brasilien kann man die Landgrenze in 9 Tabatinga/Laetitia überqueren. Nach Peru muss man per Boot übersetzten. Diesen Ort kann man aus Iquitos bzw. Manaus per Schiff erreichen. In Kolumbien gibt es keine Landverbindung, nur Flüge.

Schiff[Bearbeiten]

Regelmäßige Fährverbindungen in Nachbarländer gibt es nicht (mehr). Kreuzfahrtschiffe legen vor allem in Cartagena an.

Segelboote verkehren ziemlich regelmäßig auf der Strecke Cartagena – San-Blas-Inseln (PAN, meist El Porvenir) von dort weiter nach Puerto Lindo/Portobello oder direkt im Schnellboot aufs Festland nach Carti oder Miramar. Fahrzeit 4-5 Nächte inkl. Island-hopping. Entsprechende Kontakte knüpft man in den Yachtclubs von Cartagena. Eine solche Mitfahrgelegenheit kostet ab US$ 600. Die Agentur Bluesailing hat etliche Boote unter Vertrag und prüft auch deren Sicherheit.

Deutlich weniger Verkehr ist an der Pazifikküste zwischen Bahía Solano (KOL) und Jaqué (PAN).

Mobilität[Bearbeiten]

Kolumbien teilt sich eigentlich in drei Gebiete: im Nordwesten die Küste mit flachem Hinterland, von Südwest nach Nordost die drei Kordilleren (bis zu 5750 m hohe Bergketten) und im Südosten quasi unbesiedeltes Flachland. Die meisten Städte liegen in den Kordilleren - die sich nicht gerade für den Bau von Autobahnen und Bahnlinien eignen. Die meisten Straßen sind also eher schlängelige Bergpassstraßen - auch die Verbindungen zwischen den großen Städten.

Manche Ortschaften der Amazonasregion, wie der Grenzposten Leticia oder Puerto Nariño sind nur aus der Luft oder per Flussboot zu erreichen.

Mit dem Bus[Bearbeiten]

Die bunten Chivas (bus de escalera), unbequeme aber billige Transportmittel für Personen, Tiere und Fracht werden zunehmend seltener. In den 2020ern findet man sie vor allem noch in den Regionen Antioquia, Cauca und an der Karibikküste.

In Kolumbien kann man überall mit dem Bus hin fahren. Jede größere Stadt hat einen zentralen Fernbusbahnhof (terminal de pasajeros), selten ist der in der Stadtmitte. Zwischen größeren Städten verkehren sie meistens im Stundentakt. Hm, überall anders hin auch nicht viel seltener. Meistens kann man einfach zum Busterminal fahren und sich dort den richtigen Bus raussuchen und muss dann nicht lange warten, bis dieser abfährt. Reservieren muss man eigentlich nur um Weihnachten/Neujahr und zur Karwoche. Einige Busse fahren auch einfach dann, wenn sie voll sind. Bus fahren ist ziemlich billig, besonders, wenn man handelt. Steigt man unterwegs zu, bezahlt man den Ayudante.

  • Medellín - Barranquilla: ~8 Stunden
  • Medellín - Cali: ~7 Stunden
  • Medellín - Pereira: ~4 Stunden
  • Medellín - Santa Fe de Antioquia (nur auf der anderen Seite des Berges): ~3 Stunden
  • Bogotá - Pereira: ~9 Stunden (~38 km/h)
  • Bogotá - Medellín: 9 Stunden (~49 km / h)
  • Bogotá - Barranquilla: 20 Stunden (~50 km/h)
  • Bogotá - Cali: 12 Stunden (~40 km/h)
  • Bogotá - Ipiales: 24 Stunden (~40 km/h)
  • Bogotá - Manizales: 8 Stunden (~37 km/h)
  • Bogotá - Tunja: 3 Stunden (~50 km/h)

Es kommt also fundamental darauf an, wie viele wie hohe Berge zwischen Start- und Zielort liegen.

Busgesellschaften: Rápido Ochoa, Expreso Brasilia, Empresa Arauca und tausende weitere.

Wie auch in Südostasien wird auf Fernstrecken die Klimaanlage auf „eiskalt“ gestellt, dazu gibt es Beschallung durch laute Musik oder Fernsehen. Decke, Kissen und Ohrstöpsel nicht vergessen. WLAN wird oft angepriesen, ob es funktioniert ist eine andere Frage. Wem der Bus zu langsam oder zu gefährlich ist, der nimmt das Flugzeug.

Colectivos, sind Minibusse die es an Unbequemlichkeit und Enge mit der Marshrutki der Nachfolgestaaten der Sowjetunion aufnehmen können. Busetas sind kleine Busse, dia in Städten und auf Strecken mit weniger als vier Stunden Fahrzeit eingesetzt werden. Langstrecken befahren klimatisierte, normale Busse. Gibt es solche mit “business class” hat man etwas mehr Platz.

Auf der Straße[Bearbeiten]

Es herrscht Rechtsverkehr. Benzin kostet etwa ein Drittel des deutschen Preises. Tankstellen rechnen manchmal auch in Gallonen ab, das sind dann die US-amerikanischen zu 3,8 Liter.

Höchstgeschwindigkeiten: in bebauten Bereichen 30 km/h, innerstädtisch 60 km/h, Landstraßen 80 km/h, Autobahnen 100 km/h. Viele Fernstraßen sind mautpflichtig. Außerorts fährt man auch tagsüber mit Licht. Anschnallen und Nutzung von Freisprechanlagen ist vorgeschrieben. Ebenso Helme auf Motorrädern.

Auch die Kolumbianer, die ein Auto besitzen, fahren normalerweise nur in einem Umkreis von 100 km um ihre Stadt mit dem Auto. Alles andere wird normalerweise mit dem Bus oder dem Flugzeug bestritten. Man kann aber natürlich auch mit dem Auto fahren. Die Straßenqualität ist in Ordnung. Es gibt fast ausschließlich Landstraßen - die in den Anden naturbedingt recht schlängelig ausfallen können. Die Busfahrer haben einen recht sportlichen Fahrstil, man wird also mit dem Auto nicht wesentlich schneller sein. Bewachte, kostenpflichtige Parkplätze heißen “parqueaderos.”

Autovermietungen schreiben ein Mindestalter von 23 vor. Ein Internationaler Führerschein des Genfer Abkommens ist zusätzlich zum Heimatführerschein nötig.

Taxis[Bearbeiten]

Hinweis: Gerade Nachts oder in unsicheren Gegenden sollte man sich ein Taxi von der Hotel-Rezeption bestellen lassen. Diese teilt einem dann das Kennzeichen des zu erwartenden Wagens mit. Es gibt nämlich viele „falsche“ Taxis. “Paseo Millonario” heißt die Praxis von Ganoven, die einen Fahrgast kurzfristig entführen, zwingen Geld abzuheben oder sonstwie durch Gewaltandrohung ausnehmen.

Gemeinden setzen jährlich die Taxipreise fest. Über diese sollte man sich im Internet informieren. Es schadet nicht sich die Route auf google maps anzeigen zu lassen. Auf der Rückseite des Beifahrersitzes muss klar sichtbar die Konzession des Fahrers angebracht sein. Da es außer in Bogotá kaum Taxameter gibt (die man i.V.m. einer Tariftabelle nutzt) muss man trotzdem die Kosten vorher aushandeln. Wer Spanisch kann ist hier klar im Vorteil. Gepäck ist inklusive, der Preis gilt pro Wagen nicht Fahrgast. Geringe Zuschläge für Telephonbestellungen, (funktionierende) Klimaanlage, Nachtfahrten 20.00/21.00-5.00 Uhr sind normal. Für Flughafentaxis gibt es ebenfalls einen Zuschlag. Große Scheine verursachen Probleme mit Wechselgeld. Üblicherweise rundet man auf die nächsten vollen Tausend auf.

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

Wem der Bus zu langsam ist, der nimmt das Flugzeug - das aber geht (zumindest für kolumbianische Verhältnisse) meist richtig ins Geld.

Für das etwas kleinere Reisebudget gibt es mit der Viva Air Colombia und Wingo auch Billigairlines. Bei der Buchung sollte man aber aufmerksam sein, da es hier versteckte Kosten gibt. Die Buchung ist nicht so reglementiert wie in der EU.

Man kann aber eigentlich überall hinfliegen, wo es einen Flughafen gibt. Auf Flügen nach Puerto Carreño wird seit 1. Juni 2020 eine Touristensteuer von COP$ 36000 beim Check-in erhoben.

Fluggesellschaften: Avianca, Copa Airlines, LAN, Satena, die Billigflieger Viva Air Colombia und Wingo (beide auch ins nahe Ausland) und viele kleinere, die nur Kurzstrecken anbieten.

Sprache[Bearbeiten]

Spanisch. Wer seine Kenntnisse in Spanien erworben hat sollte beachten, dass das „Sie“ (Usted/Ustedes + 3. Pers.) in ganz Südamerika noch sehr viel üblicher ist. Besonders gegenüber Amtspersonen im Dienst ist es angezeigt. Uni-Absolventen können normalerweise auch irgendeinen Level von Englisch. Die Erfahrung ist jedoch, dass alle ziemlich nett, geduldig und hilfsbereit sind – auch wenn das Spanisch mal ein bisschen stockt.

Aktivitäten[Bearbeiten]

  • Das Schwarz-Weiß-Festival (Carnaval de Negros y Blancos) in Pasto , zählt zu den wichtigsten kulturellen Ereignissen des Landes.
  • Der Karneval in Barranquilla . Der Karneval wird hier an den vier Tagen vor Aschermittwoch gefeiert. Er ist mündliches Weltkulturerbe der Vereinten Nationen, das größte Volksfest in Kolumbien und einer der fünf bedeutendsten Karnevale der Welt.

Einkaufen[Bearbeiten]

Für einen Euro gab es 4430 kolumbianische Peso (COP$) im Juli 2022, ein Wertverfall vom 15% seit dem Vorjahr. Wie überall in Lateinamerika steht das Dollarzeichen ($) für Peso.
Abbildungen der gültigen Scheine und Münzen bei der Nationalbank.

Beim Wechseln von Bargeld in Wechselstuben (“casas de cambio”) erhält man nur für US$ einen vernünftigen Kurs.

An Geldautomaten sind die maximal abzuhebenden Beträge vergleichsweise gering. 300.000 oder 400.000 die Norm, dazu kommen neben den heimatlichen Gebühren noch COP$ 10-15000 für die örtliche Bank. Nur BBVA und Davivienda verzichten darauf. Letztere hat auch Automaten die bis zu COP$ 800.000 auszahlen. Um nicht seines abgehobenen Geldes mittels einer ins Genick gehaltenen Knarre sofort wieder entledigt zu werden, empfiehlt es sich keine Geldautomaten auf der Straße, sondern nur in Einkaufszentren o.ä. zu nutzen. Mit Kreditkarten kann man ggf. auch am Schalter abheben (mit PIN). Banken öffnen 9.00-15.30 Uhr. Immer braucht man den Pass, auch wird gerne ein Daumenabdruck genommen.
Wer mit Kreditkarte zahlt wird manchmal gefragt: “¿En cuantas cuotas?” d. h. „in wie vielen Raten?“ was für Kolumbianer mit bis zu 24 möglich ist. Als Ausländer antwortet man hier “una” („eine“).

Zigaretten sind deutlich günstiger als in Europa, 2019 COP$ 2500-3500. Ein Viertel des Marktes ist noch billigere Schmuggelware.

Das metrische System ist in Gebrauch, allerdings verkauft man frische Lebensmittel auch pfundweise (libras).

Mehrwertsteuerrückerstattung

Wer als Tourist Belege für touristische Leistungen oder Kleidung, Leder, Kunsthandwerk etc. (aber nicht Speisen und Getränke) über einen bestimmten Mindestbetrag gesammelt hat kann sich die 19%ige Mehrwehrsteuer an den Flughäfen zurückerstatten lassen, was einen gewissen Papierkrieg und eine Paßkopie erfordert. Einzelheiten auf der Webseite des Zolls (DIAN). Der Mindestsatz entspricht 10 „Steuereinheiten“ (UVT) und wird jährlich festgesetzt. 2018 waren es COP$ 330.000 (ca. 80 €), die Obergrenze ist 100 UVT. Bei Unterkunftskosten muss man aus dem Ausland buchen oder direkt beim Hotel reklamieren, dass man die Steuer nicht zahlen muss. Ein weiterer Haken ist, dass nur Leistungen die mit einer im Ausland ausgestellten Karte bezahlt wurden erstattet werden.

Küche[Bearbeiten]

Essen und Trinken in Kolumbien.
Mojarra mit Kokosreis und gebratener Banane.

Kostengünstige Mittagsmenüs werden als plato del diá oder comida corriente bezeichnet. In besseren Restaurant fragt der Kellner beim Kassieren ob Bediengeld gegeben wird, das sind zehn Prozent. War man unzufrieden kann man durchaus mit “sin servicio, por favor” ablehnen. Dann kommt nicht selten der Chef und fragt was nicht gepaßt hat.

Kolumbien ist zu 51% von Regenwald bedeckt. Dieses ermöglicht eine sehr große Artenvielfalt der Tierwelt, welche sich wiederum in der kolumbianischen Küche widerspiegelt. Die Küche Kolumbiens ist sehr regional geprägt und weist viele Unterschiede auf. Außerordentliche Spezialitäten wie geröstete Ameisen oder Meerschweinchen, gelten in einigen Regionen als Delikatesse - rufen aber in den anderen Regionen, wie in Deutschland, das gleiche Kopfschütteln hervor. Aber auch Suppen und Saucen basierend auf Aji Amarillo (einer Pfefferart) findet man häufig wieder. Rindfleisch, ob gedünstet oder gebraten sowie Hühnchenfleisch sind beliebte Speisen. In den Regionen um das Meer wird auch Fisch angeboten. Dieser wird meistens in Kokosmilch zubereitet und mit Kokosreis gereicht.

Das Angebot an frischen Früchten ist überwältigend: Im Supermarkt gibt es fünf verschiedene Mangosorten (ganz klein und grün mit Zitrone und Salz als Snack, klein für Saft, bis Schuh-groß), sechs verschiedene Bananensorten (klein, groß, süß, zum Kochen, zum Braten, auch nach Reifegrad (grün, gelb, schwarz) sortiert) und sieben verschiedene Kartoffelsorten (gelb, rosa, Tischtennisball-groß und auch wie bei uns). Naja und es gibt auch einen Schwung Früchte, die ich in Deutschland noch nie gesehen habe. Aus diesen ganzen Früchten werden dann frische Fruchtsäfte gemacht - entweder mit Wasser oder mit Milch. Lecker!

Die wichtigsten Nahrungsmittel sind die in Antioquia beliebten Arepas (aus Maismehl mit Wasser, mit Käse belegt, süß oder nicht, mit Ei drin, gelb oder weiß, frittiert oder gebacken, usw.) und Reis (den es zu fast allem als Beilage gibt). Ajiaco ist eine in den Anden entstandenen sämige Hühnersuppe. Bandeja paisa ist ein Teller voll mit Würstchen, Bohnen, Reis und Ei. Ursprünglich aus Ecuador stammen llapingachos, Kartoffelpuffer, die oft mit der aus Erdnüssen hergestellten Salsa de maní serviert werden.

Getränke[Bearbeiten]

Eine Statue des „Juan Valdez“ und seines Erfinders

In Europa verbindet man mit Kolumbien eher Kaffee, und die Kolumbianer selbst erzählen einem, dass der Kaffee, den sie in Kolumbien trinken nicht so gut ist, weil der gute Kaffee komplett exportiert wird. Die Figur des Kaffeebauern „Juan Valdez“ ist eine 1958 erfundenen Werbefigur der kolumbianischen Kaffeeerzeuger, entsprechend vielleicht Frau Antje. Der Hinweis „Juan Valdez“ zeigt an, dass nur in Kolumbien gewachsener Kaffee in der Packung ist. Eine gleichnamige, 2002 gestartete Marke ist auch in Mittelamerika und den USA verbreitet. Tatsächlich importiert Kolumbien 80-90% des im Lande getrunkenen Kaffees, da die hochwertigen landeseigenen Arabicabohnen teuer in den Export gehen.

Einheimische Brauereien sind Club Colombia, Pilsen, Aguila, Apostol und Costeña. Im Laden kostet ein Bierchen weniger als in Europa.

Michelada ist ein Bier-Mischgetränk. Der Rand eines Glases wird in Limettensaft, dann Salz getunkt. Ins Glas kommt etwas Limettensaft aufgefüllt wird mit Bier.

Sofern es Wein gibt, handelt es sich oft um Importware aus Chile und Kalifornien, obwohl es auch einige kleinere Weinanbaugebiete im Lande gibt. Schnäpse, zuvorderst Rum und Aquardiente sind ab 10 € pro Flasche vergleichsweise teuer.

Nachtleben[Bearbeiten]

Größere Städte haben alle eine zona rosa, das Ausgehviertel. Es gibt aber auch Rotlichtviertel, da Prostitution nicht verboten und wegen wirtschaftlicher Not, besonders auch unter den Flüchtlingen aus Venezuela, nötig ist. Die neoliberale Wirtschaftsordnung Kolumbiens sieht nur sehr begrenzte soziale Sicherung vor.

In besseren Nachtclubs kann ein Getränk schon einmal COP$ 13000 kosten.

Unterkunft[Bearbeiten]

Campingplätze gibt es so gut wie gar nicht.

Das internationale Netzwerk der Jugendherbergen hat einige Häuser in großen Städten. Ansonsten ist bei privaten “Hostels” (mit Schlafsälen) auf die Unterscheidung zum spanischen „Hostal“ zu achten, das eher ein einfaches Hotel oder Pension ist. Weitere Bezeichnungen für einfachere Unterkünfte sind residencia, hospedaje oder posada. Sie konzentrieren sich oft in Bereichen um die Märkte.

Gerade Hotels der unteren Mittelklasse sind selten im Lande, das gehobene Segment ist bei Hotels die Regel. Wer bessere Hotels oder Ressorts aus dem Ausland bucht, ist seit 2016 von der 19%igen MWst. befreit. Gegebenenfalls muss man auf diese Regelung hinweisen.

Feiertage[Bearbeiten]

Ein netter Wirtschaftsminister hat mal beschlossen, dass alle christlichen Feiertage (außer Weihnachten) immer auf den folgenden Montag verschoben werden.

Nach Weihnachten ist die Semana Santa (Karwoche, die Woche vor Ostern) am wichtigsten und in vielen Firmen komplett, aber mindestens großteils, frei. Als überwiegend katholisches Land feiert man die meisten Feste dieser Sekte, aber eben wie erwähnt am folgenden Montag. So war z. B. der Dreikönigstag (6. Januar) im Jahre 2022 am 10. Januar arbeitsfrei. Das Gleiche gilt für Josephi (Montag nach 19. März), Fronleichnam, Montag nach 30. Mai 2024, Peter und Paul (Montag nach 19. Juni), 20. Mai 2024, Christi Himmelfahrt, Montag nach 9. Mai 2024, Mariä Empfängnis (Montag nach 8. Dez.).

Weltliche Feiertage sind Neujahr am 1. Januar, der Tag der Arbeit am 1. Mai, Unabhängigkeitstag 20. Juli, Jahrestag der Schlacht von Boyacá 1819 am 7. August, “Día de la Raza” („Tag der Rassen“ man feiert die kulturelle Vielfalt) am 17. Oktober sowie “Independencia de Cartagena” (Unabhängigkeit Cartagenas 1811) am 14. November.

Karnevale und Feste[Bearbeiten]

Wie überall in Südamerika wird Karneval durchaus ernst genommen und gefeiert. Ebenso gibt es zahlreiche regionale Feste und Festivalls, die in den jeweiligen Artikeln aufgeführt sind.

Sicherheit[Bearbeiten]

Generell sieht die Situation in Kolumbien so aus, dass es dort normale nette Menschen, Polizisten und Paramilitares gibt. Die letzten beiden leben heutzutage von Schutzgelderpressungen, Entführungen und Drogen. Drogenkartelle (Calikartell, Pablo Escobar) gibt es nicht mehr. Die normalen netten Menschen sind deutlich in der Überzahl :-)
Seit Beginn der Amtszeit des Präsidenten Álvaro Uribe hat sich die Lage dramatisch verbessert. Die sozialrevolutionäre Guerilla FARC-EP hat Frieden geschlossen und ist als Partei ins Parlament eingezogen Comunes. Rechte Paramilitares, oft Schutztruppen von Drogenproduzenten, gibt es immer noch.

Geldstrafen berechnen sich durch einen Faktor (bzw. einer Spanne), die mit dem jährlich neu festgesetzten monatlichen Mindestlohns (2022: 1 Mio. Pesos) multipliziert wird.

Es gibt aber nach wie vor Gegenden, in die man nicht fahren sollte. Irgendwo durch die Wälder zu streunen oder irgendwelchen Bergpfaden zu folgen ist nicht ratsam - denn genau dort leben die Paramilitares und pflanzen ihr Koka. Wenn man außerhalb einer Stadt reisen möchte, sollte man gut planen, wo man hin will. Wenn möglich, mit einem verlässlichen Einheimischen reisen.

Requisas, sind Straßensperren des Millitärs. Hier werden besonders gerne nachts Busse angehalten und Ausweise kontrolliert oft auch am Körper auf Waffen durchsucht. Extrem lästig wenn man in einer Nacht zum fünften Mal geweckt wird.

In den Städten Kolumbiens sollte man ein gutes Benehmen haben und ein paar übliche Vorkehrungen treffen. In den Zentren der meisten Städte ist es ziemlich selten, mögliche Probleme zu haben, aber es ist sehr wichtig, vorsichtig in den äußeren Teilen einer Stadt zu sein. Es gibt Viertel in den großen Städten, wo man als Tourist nichts verloren hat, bewaffnete Raubüberfälle kommen auch am hellichten Tag vor. Hilfe von Zuschauern erwarte man nicht. Im Vergleich zu den meisten anderen lateinamerikanischen Ländern ist die normale Straßenkriminalität jedoch nicht so hoch. Wenn man ein Taxi bestellen möchte, sollte man höflich um ein Telefon bitten, es kostet dasselbe und ein Anruf wird sofort beantwortet.

Als Tourist sollte man eigentlich drei Dinge beachten:

  1. Manche Gegenden sind gefährlich.
    • Urwald bei Leticia: Wenn auf einer Bootstour in der Nacht einer von der Crew mit Maschinengewehr über das Boot schlendert, um böse Leute abzuhalten, dann deutet das auf keine besonders hohe Sicherheit hin.
    • Sierra Nevada de Santa Marta: Hier gibt es angeblich schöne alte Indianerhäuser, aber auch eine besonders hohe Wahrscheinlichkeit, entführt zu werden. Auch Deutsche wurden hier schon entführt (alle Kolumbianer, die der Verfasser dieses Abschnittes über die Sicherheit dieser Region gefragt hat, haben ihm dringend davon abgeraten).
    • Gegend zwischen Cali und Popayan: Galt lange Zeit als sehr unsicher, weil in der Nähe das Hauptsiedlungsgebiet der Guerilla lag. Soll sich aber verbessert haben. Zur aktuellen Lage sollte man die Leute fragen. Die sicherste Region Kolumbiens ist es jedenfalls definitiv nicht.
    • ...
  2. Böse Leute sperren die Straße.
    • Gelegentlich sperren die Paramilitärs irgendwo die Straße und halten Busse und Autos an. Dabei werden die Vielversprechendsten der Insassen entführt oder müssen ihr Geld oder auch ihr Auto da lassen. Ausländer (die es in Kolumbien fast nicht gibt) stehen dabei nicht unbedingt ganz oben auf der Liste, denn Kolumbianer wissen schon wie das mit dem Lösegeld usw. geht, sprechen Spanisch und sind einfach generell viel unkomplizierter. Naja, aber ein Ausländer kann natürlich ein ganz dicker Fang sein.
    • Dem Verfasser dieses Abschnittes ist es schon zwei Mal passiert, dass sein Überlandbus eine andere Strecke genommen hat, weil die kürzeste von Paramilitärs blockiert war.
    • Außerdem gibt es das Gerücht, dass die teureren Busgesellschaften Geld an die Guerilla und Paramilitärs zahlen, um verschont zu bleiben.
  3. Generelle Vorsicht!
    • naja, das Typische halt: Kamera nicht vor die Brust schnallen, Geldbeutel in die vordere Hosentasche, Wertsachen daheim lassen, sich von bösen Leuten fernhalten, nachts nicht allein rumlaufen

Drogen: Das meiste Kokain, das in den US und in Europa konsumiert wird, kam früher aus Kolumbien, heutzutage ist die Produktion stark gesunken, es wird viel aus Venezuela geschmuggelt. Der lokale Konsum ist niedrig, folglich bekommt man dort keine Drogen angeboten noch wird man dort alle möglichen Drogen sehen, es sei denn man sucht nach ihnen. Kolumbianer werden außerhalb des Landes durch Witze über Drogen derartig beleidigt, vor allem von Europäern und US-Amerikanern. Drogen und Mafia haben ein schlechtes Image verbreitet, aber jetzt bemühen sich die Polizei und die bewaffnete Armee heftig, um sie zu bekämpfen. Alle kolumbianischen Regierungen haben die Verpflichtungen gehabt, die Drogenproduktion zu bekämpfen. Der Präsident Alvaro Uribe Velez hat, mit großen Hilfsmitteln von der US-Regierung, eine Politik geführt bei der mit chemischen Entlauben Drogenplantagen massiv zerstört wurden.

Der Besitz, nicht der Handel, kleiner Mengen zum persönlichen Gebrauch (1 Gramm Kokain, 20 g Marihuana) wurde entkriminalisiert, das schützt aber nicht vor unangenehmen längeren Zusammentreffen mit der oft korrupten Polizei.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Kolumbien im Vergleich zu Europa ziemlich gefährlich ist. Es ist aber nicht so schlimm, dass man überhaupt nicht hinfahren kann.

Gesundheit[Bearbeiten]

Hilfe
Notrufnummer(n)123

Malariarisikogebiete sind die Amazonasregion sowie der gut 50 km breite Küstenstreifen von Covenas bis zur Grenze von Ecuador. Kurz gesagt alle Regionen unter 1700 m. Die Großstädte Barranquilla, Bogotá, Cali, Cartagena, Medellín, Santa Marta sind malariafrei. Etwa die Hälfte der Infektionen erfolgen durch Plasmodium falciparum (d.i. Malaria tropica), von denen landesweit multiresistente Formen vorkommen. In den niederen Regionen empfiehlt sich ganztägiger Mückenschutz, da auch Zika-, Dengue- und Chikungunyafieber auftreten.

Reisende, die aus Brasilien kommen, müssen eine Gelbfieberimpfung nachweisen. Im Inland verlangt wird sie für Reisen in den Parque Nacional Sierra Nevada de Santa Marta, den Parque Tayrona und die verschiedenen Reservate des Amazonas.

Krankenhäuser sind in akut lebensbedrohlichen Fällen gesetzlich verpflichtet Patienten unabhängig von einer bestehenden Versicherung oder Zahlungsfähigkeit erstzubehandeln. Trotzdem ist eine Reisekrankenversicherung sinnvoll.

Es herrscht Rauchverbot in praktische allen öffentlich zugänglichen Innenräumen, auch Bars und Restaurants.

Klima und Reisezeit[Bearbeiten]

Kolumbien bietet palmenbestandenen Karibikstrand, 5800 Meter hohe Berge mit Gletschern drauf und alles dazwischen. Durch die Lage am Äquator ist das Wetter und die Tageslänge eigentlich das ganze Jahr hindurch fast gleich. In der Regenzeit regnet es ein bisschen häufiger, in der Trockenzeit ein bisschen seltener.

So, wie in Deutschland, dass es mal zwei Wochen am Stück regnet und dann wieder zwei Wochen schön ist oder so gibt es in Kolumbien nicht. Jahreszeiten gibt es auch nicht: Stattdessen sprechen die Kolumbianer von Winter, wenn ihnen kalt ist. (Wenn es also in der Früh eventuell mit 20 °C ein bisschen kühl ist, sagt der Kolumbianer „So ein Winter heute!“, das hindert ihn dann aber nicht daran sich mittags (32 °C) über die Hitze zu beschweren.)

Viel gravierender als irgendwelche Jahreszeiten ist der Unterschied, wo man sich befindet.

  • Barranquilla + Cartagena (an der Küste): 25–38 °C, immer Sonnenschein, alle paar Tage Gewitter (die dann die Straßen überfluten)
  • Medellín (in einem Tal umringt von 3500-m-Bergen, 1500 m üNN): 17–32 °C, so wie Hochsommer in Deutschland, alle paar Tage Gewitter (die die Straßen nur leicht überfluten)
  • Cali: einen Tick wärmer als Medellín
  • Bogotá (in einem weiten Hochtal, 2800 m üNN): 10–25 °C, etwa wie Herbst in Deutschland, viermal Regen am Tag ist keine Seltenheit, manche Leute laufen mit Schals und Handschuhen rum (naja, wenn man von der Küste kommt ist es hier schon ziemlich frisch). Trockenzeit ist Dezember bis März.

Post und Telekommunikation[Bearbeiten]

Post[Bearbeiten]

Die Post bis 2006 als Adpostal wurde unter dem Namen 4-72 privatisiert. 6stellige Postleitzahlen wurden eingeführt (Suche). Beim Versand von Auslandspäckchen wird der Ausweis verlangt.

Mobilfunk und Internet[Bearbeiten]

Der Plan Vive Digital hat 2010-8 zu einem massiven Ausbau des Internets besonders in Kleinstädten und ländlichen Regionen geführt. WLAN-Zugänge finden sich oft in der örtlichen Bibliothek, Kulturzentrum oder dem Stadtpark.

Der größte Mobilfunkanbieter ist Claro, Ableger der mexikanischen América Móvil. Movistar gehört der spanischen Telefónica über deren Netz man auch mit Virgin Mobile telefoniert. Eine weitere Firma ist Tigo. Diese haben ihre Filialen meist in Einkaufszentren. SIM-Karten (“prepago”) gibt es für COP$ 5000. Datenpakete kosten 2022 für 2GB meist COP$ 10000, haben aber je nach Betreiber vergleichsweise kurze Laufzeiten von 7, 10 oder 15 Tagen.

Gespräche innerhalb des Netzes eine Anbieters sind günstiger als zwischen Betreibern. Für Auslandsgespräche bieten beiden erstgenannten (unterschiedliche) Länderpakete Lateinamerikas in denen ein günstigerer Tarif gilt. Für Gespräche nach Europa liegen die Minutenpreise bei knapp 2 €.

An Kiosken oder als Straßenhändler sieht man minutos angepriesen. Die entsprechenden Herrschaften vermieten Telefone, um in eine bestimmtes Netz günstiger zur telefonieren als zwischen Betreibern.

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

Stecker und Dose des Typs B. Beim Typ A fehlt der dritte, runde.

Touristeninfos (Punto Información Turística, PIT) findet man meist am Hauptplatz der Stadt. Sie sind an einem Schild mit rotem I kenntlich.

Öffentliche Toiletten (“baño”) gibt es außerhalb Museen oder Busstationen kaum. Man nutzt ein nahes Café o.ä. Papier sollte man sicherheitshalber selbst mitbringen.

Die Stromversorgung hat 120 Volt bei 60 Hertz. Gebräuchlich sind die amerikanischen Stecker (Typ A und B).

Die meisten Städte wurden mit rechtwinklig zueinander verlaufenden Straßen angelegt. Meist sind die Nord-Süd verlaufenden Straßen als Carreras durchnumeriert. Abgekürzt als: Cra, Cr oder K. Straßen in Ost-West-Richtung numeriert man als Calles, kurz Cll, Cl oder C (das in Spanien übliche “C/” verwendet man nicht). Das Prinzip wird öfter Mal durchbrochen, sei es wegen landschaftlicher Gegebenheiten oder anderen Gründen. Es gibt daher auch Diagonales oder Transversales. Wichtige Hauptstraßen haben als Avenida oft auch Namen. Nur in Cartagena und Medellín sind (auch) Straßennamen üblich.
Eine typische Adressangabe wie “Calle 8 № 12-40” deutet auf ein Haus in Calle 8, das 40 Meter von der Ecke zur Carretera 12 entfernt steht. Eine eigentliche Hausnummer ist das also nicht. Das № wird immer öfter durch # ersetzt.

Auslandsvertretungen[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

Neuere deutsche Reiseführer, die nur Kolumbien behandeln gibt es 2022 nicht. Man ist auf Sammelwerke zu Südamerika oder die großen englischsprachigen Verlage angewiesen.

Wer detaillierte Landkarten sucht, erhält sie in Bogotá oder Cartagena beim Instituto Geográfico.

  • Bruckner, Ingolf: Kolumbien. Bielefeld: Reise Know-How Verlag Peter Rump GmbH, 2018 (5. Auflage), Reise Know-How Reiseführer, ISBN 978-3-8317-3084-1; 828 Seiten (in Deutsch).
  • Colombia, Ecuador: including Galapagos Islands: city maps: Bogotá, Cuenca, Guayaquil, Medellín, Cartagena, Otavalo, Quito = Kolumbien, Ecuador = Colombie, Équateur. Maßstab: 1 : 2.500.000. München: Nelles, 2016, ISBN 978-3-86574-534-7 (de,en,fr,es).
  • Giger, S. L.: I love Kolumbien Reiseführer: Reiseführer Kolumbien, Cartagena Reiseführer, Bogota Reiseführer, Medellin Reiseführer, Kolumbianischer Kaffee, … für Backpacker. Swissmissontour, 2020, ISBN 978-1-6528-1824-3.
  • Heeb, Christian ; Drouve, Andreas: Kolumbien. Würzburg: Verlagshaus Würzburg, 2016, Horizont, ISBN 978-3-8003-4470-3; 156 Seiten (in Deutsch).
  • Mahoney, Richard D.: Colombia: what everyone needs to know. New York: Oxford University Press, 2020, What everyone needs to know, ISBN 978-0-19-026277-8 (in Englisch).
  • Wedler, Eberhard: Pesca Blanca: Ungeschminkte Berichte aus Kolumbien. München: Morisken Verlag, 2020, ISBN 978-3-944596-21-1; 156 Seiten (in Deutsch).

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise

Brauchbarer Artikel
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